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Briefe an einen Detektiv

von

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Sehr geehrter Mr. Holmes,

Mein Name ist Shinichi Kudo und ich bin sieben Jahre alt. Unsere Lehrerin hat uns heute als Aufgabe gegeben unserem Helden zu schreiben. ‚Um formul formale Briefe zu üben‘ oder sowas.

Ich will später einmal ein Detektiv werden, genau wie Sie! Sie sind nämlich der beste Detektiv der Welt! Ich übe auch fleißig und versuche alle Sachen um mich herum besser zu verstehen. Ran hilft mir dabei!

Gerade letztens hat ein Freund meines Vaters ein Rätsel vorbei gebracht und ich hab es gelöst! Es war eine gute Shc Schnitzeljagd zur Übung. Später schaffe ich es sicher echte Fälle zu lösen!

Hochachtungsvoll,

Shinichi Kudo

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Sehr geehrter Mr. Holmes,

Ich weiß zwar nicht, warum ich noch immer diese Briefe schreibe, immerhin bin ich schon in der Mittelschule, aber irgendwie tut es gut sie zu schreiben.

Es ist so hart zu versuchen ernst genommen zu werden als Detektiv! Jedes Mal wenn ich versuch der Polizei zu helfen lachen sie nur bis sie dann drauf kommen, dass ich Recht hatte. Nur weil ich kein Polizist bin. Ich will aber auch kein Polizist sein! Ich bin ein Detektiv und eines Tages werde ich es ihnen zeigen und Meisterdetektiv sein!

Hochachtungsvoll,

Shinichi Kudo

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Sehr geehrter Mr. Holmes,

Meine Eltern wollen nach Amerika ziehen! Wieso machen sie das? Ich verstehe ja, dass Mama ihre Filme dort drehen muss, wo die Dreharbeiten ihrer Filme stattfinden, aber warum Papa auch? Er ist Autor, er kann überall schreiben.

Ich soll jetzt deswegen mein Leben hinter mir lassen? Die Schule, mein Heim, den Professor… Ran!

Nein, das kann werde ich nicht zulassen!

Hochachtungsvoll,

Shinichi Kudo

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Sehr geehrter Mr. Holmes,

Ich habe es endlich geschafft! Ich bin offiziell Oberschülerdetektiv! Inspektor Megure scheint endlich eingesehen zu haben, dass ich diese Fälle lösen kann, dass ich helfen kann.

Endlich hält mich keiner mehr an der Absperrung auf. Endlich kann ich den Tatort untersuchen und Täter stellen! Es war harte Arbeit und jetzt kann ich mich Detektiv nennen. Niemand kann mir das mehr wegnehmen.

Hochachtungsvoll,

Shinichi Kudo

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Sehr geehrter Mr. Holmes,

Ich übertreibe nicht, wenn ich sage: Das war der schlimmste Tag meines Lebens!

Es fing alles so schön an. Ran und ich waren im Tropical Land. Es schien alles so normal. Nicht einmal der Mord auf der Achterbahn war besonders. Eine sehr trainierte Frau, eine Kette, und Bitterkeit.

Das einzige unübliche waren diese komischen Männer in schwarz, die sich sehr verdächtig verhielten. Ich habe sie verfolgt, aber habe den größeren der beiden übersehen. Eigentlich ein Amateurfehler…

Jedenfalls bin ich jetzt, entgegen aller Logik, wieder sieben. Mir graut davor, dass ich jetzt zurück in die Grundschule muss, um unauffällig zu sein. Ich als Conan Edogawa bei Ran wohnen. Sie weiß nichts davon. Ich fühle mich schlecht, aber ich muss sie beschützen.

Hochachtungsvoll,

Shinichi Kudo

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Sehr geehrter Mr. Holmes,

Anscheinend gibt es eine ganze Organisation von diesen Kerlen in schwarz und was sie mir gaben war das Apoptoxin 4869. Erfunden wurde es von einem Mitglied der Organisation.

Glücklicherweise ist sie jetzt auf unserer Seite und hilft uns dabei, gegen diese Männer in schwarz vorzugehen. Möglicherweise werden wir diese Organisation bald zu Fall bringen und ich werde wieder meine normale Größe zurück erlangen.

Hochachtungsvoll,

Shinichi Kudo

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Sehr geehrter Mr. Holmes,

Ich habe heute jemanden getroffen. Obwohl, ob getroffen sie richtige Bezeichnung ist…

Anscheinend ist Kaitou Kid wieder aktiv. Er ist ein Meisterdieb, schlau, gewandt, trickreich. Sein Zuhause ist das Rampenlicht. Ich habe mich nicht mehr so gefordert gefühlt seit ich geschrumpft bin.

Am Ende ist er tatsächlich entkommen. Es ist frustrierend.

So muss es sich angefühlt haben Moriarty zu jagen.

Hochachtungsvoll,

Shinichi Kudo

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Sehr geehrter Mr. Holmes,

Ich muss mich korrigieren. Die Männer in schwarz sind eher vergleichbar mit Moriarty. Kaitou Kid… Er ist eher wie Irene Adler. Eine Herausforderung, aber keine üblen Machenschaften. In Momenten wie diesen fühle ich mich wie früher, bevor ich geschrumpft wurde. Irgendwie hat Kaitou Kid meine wahre Identität herausgefunden. Er scheint allerdings nichts damit tun zu wollen. Vielleicht könnte er sogar zu einem Verbündeten werden, wenn es Zeit wird die wahren Schurken zu schnappen.

Hochachtungsvoll,

Shinichi Kudo

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Sehr geehrter Mr. Holmes,

Ich weiß nicht mehr weiter. Wir suchen schon viel zu lange. Immer wieder machen wir einen Schritt nach vorne und dann drei Schritte zurück. Es ist schon so viel Zeit vergangen und es scheint nicht so als ob wir es schaffen.

Ich will mich nicht mehr verstecken. Ich will nicht mehr in die Grundschule gehen. Ich will nicht mehr ein Kind spielen.

Ich will Ran nicht mehr anlügen. Sie ist stark. Sie wartet und wartet. Aber so sehr sie es auch versucht, Ich sehe ihren Schmerz. Mit jedem Tag wird es schlimmer und sie scheint mehr und mehr die Hoffnung zu verlieren. Ich sehe sie leiden und kann es ihr einfach nicht sagen.

Was mache ich nur?

Shinichi Kudo

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Sehr geehrter Herr Kudo,

Ich muss sagen, ich fühle mich sehr geehrt, dass ich tatsächlich Objekt des Interesses des gefeierten Shinichi Kudo bin. Viele Menschen haben mir über die Jahre geschrieben und ich muss sagen, Ihre Briefe haben mein Interesse geweckt.

So unglaublich es für mich ist, so ernst ist allerdings auch Ihre Situation. Ich verstehe Ihr Dilemma voll und ganz. Es ist eine Situation welche man nun wirklich nicht einmal seinem schlimmsten Feinde wünscht.

Ich habe zu meiner Zeit auch Watson hinter das Licht führen müssen nach meiner Konfrontation mit Moriarty. Auch mir hat es Schmerz bereiten meinen Gefährten zurück zu lassen und auch ich habe hinterfragt, ob es nun wirklich die richtige Entscheidung war. Der Schmerz und die Hoffnungslosigkeit, die uns auf Strecken unserer Reise begleiten, werden uns nie einfach verlassen. Solange wir mit den Schatten ringen wird uns das Licht verwehrt bleiben.

Auch das wird allerdings vorüber gehen. Am Ende wird auch der letzte Schatten verschwunden sein.

Hochachtungsvoll

Sherlock Holmes

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An meinen Stalker,

Findest du es nicht etwas unhöflich in meinen persönlichen Sachen herum zu wühlen? Ich will es nicht an die Öffentlichkeit bringen, dass ich Briefe an einen fiktiven Charakter schreibe. Ich habe auch meinen Ruf.

Allerdings muss ich dir doch für seine Worte danken. Es liest sich wirklich, als würdest du meine Situation kennen. Interessanterweise besorgt mich das wesentlich weniger als es sollte.

Wie haben beide viel mit Schatten zu kämpfen, oder?

Shinichi

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Lieber Shinichi,

Es war eigentlich eher Zufall, aber ich finde es gar nicht peinlich. Immerhin muss man ja irgendwo seine Gedanken und Sorgen loswerden. Vor allem bei Sachen über die man mit niemandem reden kann.

Ich habe eine ganz ähnliche Situation, ja. Ich meine, abgesehen vom Schrumpfen. Ich hätte echt nicht gedacht, dass so etwas wirklich passieren kann.

Schatten sind überall. Sie heißen wie Alkohol, oder wie Tiere, oder sie sind irgendwo im alltäglichen Leben. Kommt dir auch manchmal das normale Leben seltsam vor?

Dein Stalker

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An meinen Stalker,

Du scheinst wirklich sehr ähnlichen Schatten zu begegnen. Und ich dachte auch nicht, dass es möglich ist, bis es mir passierte.

Ich weiß nicht, ob mein Leben jemals normal sein kann, aber ja. Jeder Moment der normal scheint fühlt sich seltsam an und wie Zeitverschwendung. Eigentlich sollte ich da draußen sein und nach der Lösung suchen. Und diese ständigen Lügen…

Shinichi Kudo

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Lieber Shinichi,

Genau das meinte ich. So furchtbar normale Momente, die plötzlich wie ein Stillstand wirken. Es scheint so, als ob nichts passiert obwohl alles um mich herum so lebendig ist.

Die Lügen sind das schlimmste. Ich weiß genau, dass sie Wahrheit alle um mich herum verletzen und in Gefahr bringen würde. Ich weiß aber auch, dass diese Lügen für immer zwischen uns stehen werden.

Es gibt wenige Lichtblicke. Unsere Begegnungen gehören dazu.

Dein Stalker

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An meinen Stalker,

Es gibt so viele Ähnlichkeiten zwischen unseren Situationen. Ich weiß genau was du meinst.

Wir könnten uns morgen einen Moment nehmen um zu reden. Nakamori hat sowieso wieder keine Ahnung wie dein Raubzug verlaufen wird. Es würde uns vielleicht beiden gut tun einmal offen miteinander zu reden.

Shinichi Kudo

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Ach, natürlich hat mein Herr Meisterdetektiv sofort herausgefunden wer ich bin.

Kaito Kid

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„Herausgefunden“. Idiot. Du hast es mir in deinem ersten Brief verraten.

Shinichi Kudo



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2020-05-09T12:36:06+00:00 09.05.2020 14:36
Sehr interessanter Lauf der Briefe bis zum Schluss XD
Man liest einfach weiter und am Ende kommt Kaito Kid...ich musste wirklich schmunzeln *ggggg*


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