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~ Crazy Noizy Bizarre Love ~

~A Jojo's Bizarre Adventure Story~
von

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~Spell 2~

"Es tut mir leid, dass ich so unangekündigt hier aufgetaucht bin."

"Ist schon in Ordnung, Kazumi. Ich muss eh erst in einer Stunde zur Arbeit."

"Trotzdem, ich wollte euch wirklich nicht beim Frühstück stören."

"Vergiss das doch jetzt mal, es ist ja nichts passiert. Nehm bitte noch eine Tasse Tee."

"Vielen Dank, Nika."

Der jungen Japanerin war es sichtlich unangenehm, dass sie so plötzlich in die Idylle des Paares eingedrungen ist aber Nika schien es lockerer hinzunehmen als Rohan. Er wirkte nicht so als ob er diesen Gast nicht begrüßen würde aber er war nach den Ereignissen von vor zwei Jahren anscheinend immer noch skeptisch.

"Jedenfalls...danke nochmal, dass ihr mich in euer Haus gelassen habt, ich weiß eure Gastfreundschaft sehr zu schätzen. Ich...wusste nur halt ehrlich gesagt nicht, wo ich zuerst hingehen sollte."

"Wieso bist du überhaupt zurück nach Morio gekommen, Kazumi? Ich dachte, du wärst damals, nachdem du aus dem Krankenhaus gekommen warst und du die Beerdigung deiner Mutter hinter dir hattest zurück nach Deutschland gegangen?"

"Das war ich auch. Ich brauchte lange, um die Ereignisse von vor zwei Jahren zu verarbeiten. Es...war nicht leicht."

"Glaub mir, ich verstehe, was du meinst."

"Ich weiß, dass man mir noch mit Skepsis gegenübertritt, das nehme ich auch nicht übel."

Dabei schaute Kazumi in Rohan's Richtung, der sie wachend mit zusammengekniffenen Augen musterte.

"Ich hoffe einfach nur inständig, dass ich dich nicht verletzt habe, Nika."

"Nein, hast du nicht. Ich weiß, der Fluch Nanase's hat dir übel mitgespielt und ich bin mir auch sicher, dass es nicht einfach für dich war aber hab keine Sorge, du hast mir nichts getan."

"Dann bin ich erleichtert. Ich den zwei Monaten, wo ich von Nanase besessen war, hatte ich keine Ahnung, was ich getan habe. Sie hatte stetig die Kontrolle über mich und ich weiß nicht, was sie in der Zeit teilweise angestellt hat. Ich hoffte die ganze Zeit über, dass sie keine Menschen verletzt hat."

"Uns hat sie jedenfalls nichts getan."

"Dann bin ich froh."

Rohan beobachtete Kazumi eingehend, die ganze Sache schien ihr eindeutig unangenehm zu sein aber er war erstaunt darüber, wie sie sich in den zwei Jahren verändert hatte. Sie hatte eindeutig wieder Farbe im Gesicht, ihre blauschwarzen Haare hatten einen sehr angenehmen Schimmer und auf ihren Lippen trug sie einen roten Lippenstift, der ihre kobaltblauen Augen noch mehr betonte. Ihre Hände hatte sie in ihren Schoß gekrallt, sie schien trotz allem durchaus nervös zu sein.

"Nun erzähl aber mal, Kazumi. Wieso bist du zurück nach Morio gekommen? Ich hatte in Erinnerung, dass du das alles hier hinter dir lassen wolltest, insbesondere den Tod deiner Mutter."

"Das wollte ich auch, Nika. Aber dann erhielt ich das hier vor circa einer Woche."

Vorsichtig reichte Kazumi Nika den Umschlag, den sie von ihrer Mutter erhalten hatte. Vorsichtig öffnete Nika ihn und sowohl Rohan als auch sie lasen sich aufmerksam Zeile für Zeile alles durch.

"Ach du meine Güte. Sie hat dir ein Testament vermacht kurz bevor sie gestorben ist."

"Ja, und zwar kurz bevor Nanase sie besessen hatte nachdem Mutter die Asche des Bildes aus Paris nach Japan holte."

"Hast du den Brief überprüfen lassen?"

"Das war nicht nötig. Niemand benutzt heute noch so abgegriffenes Pergament zum Schreiben sowie so einen alten Briefumschlag. Außerdem kenne ich die Handschrift meiner Mutter."

"Aber wieso erst jetzt? Wieso nicht schon früher? Und vor allem wer hat den Brief abgeschickt?"

"Ich glaube, dass sie es persönlich war."

"Deine Mutter ist tot, Kazumi. Wie soll sie das angestellt haben?"

Eine Weile saß Kazumi angespannt da und sagte kein Wort, doch dann öffnete sie sich.

"Naja, ich denke, nach allem, was damals passiert ist kann ich es euch ruhig sagen. Meine Mutter war keine gewöhnliche Heilpriesterin, die Menschen nur half, damit sie wieder gesund wurden. Ich entstamme einer Linie mächtiger Medien, die sich auch mit Geisterbeschwörungen beschäftigt haben. Laut der Geschichten meiner Mutter geht unsere Geschichte bereits auf Urzeiten zurück, in denen wir mit den Toten in Kontakt getreten sind und diese durch unsere Körper zu ihren Hinterbliebenden sprachen. Auch ich bin ein Medium aber im Gegensatz zu meiner Mutter hatte ich nie vorgehabt in die Fußstapfen meiner Mutter zu treten."

Es war durchaus nicht zu übersehen, dass die beiden nicht sicher waren, ob sie Kazumi die Story abnehmen sollten. Wahrscheinlich glaubten sie ihr aber traten ihr ein bisschen mit Misstrauen gegenüber.

"Ich weiß, es klingt verrückt und ich kann verstehen, dass ihr skeptisch seid aber gerade weil ihr so viel mit...Geistern zu tun hattet, dachte ich, es wäre am besten wenn ich euch zuerst aufsuche. Ich dachte, mit euch könnte ich darüber sprechen."

Rohan ergriff den Brief und musterte ihn nochmals eingehend.

"Nun, ich habe in meinen Jahren als Mangazeichner bereits so einige Dinge gesehen, die mit dem Übernatürlichen zu tun haben. Auf meinen Reisen bin ich immer wieder Geistern und Dämonen begegnet, deswegen könnte ich mir gut vorstellen, dass es sowas wie Medien gibt. Vielleicht war deine Mutter gerade auch deswegen so anfällig für Nanase's Geist."

"Meine Mutter hatte sich verändert nachdem diese Person von ihr Besitz ergriffen hatte aber dennoch viel mir auf, dass Mutter oft noch sie selbst war. Meine Mutter war ein sehr mächtiges und starkes Medium, ich bin mir sicher, dass sie Nanase hin und wieder kontrollieren konnte. Ich konnte es nicht...weil ich nie eine richtige Ausbildung zum Medium genossen hatte und es nie wollte. Deswegen war ich für Nanase ein leichtes Opfer."

"Aber um nochmal auf den Brief zurückzukommen...wieso glaubst du, dass es deine Mutter war, die ihn dir brachte?"

"Weil ich es gespürt habe. An jenem Tag war ich meinen besten Freund Brad besuchen und auf einmal...wir hatten alle Türen im Anwesen geschlossen sowie alle Fenster und doch...fühlte ich einen starken Windstoß, der in jenem Moment durch mich durchging und...der vertraute Geruch meiner Mutter lag in der Luft. Sie war da. Sie hat mir ein Zeichen gegeben."

"Aber das kann vielen Menschen passieren, Kazumi. Ich hatte so eine ähnliche Erfahrung als ich endlich mit meiner Mutter nach ihrem Tod durch den Autounfall abschließen konnte."

"Ja...aber sie begleitete mich an jenem Tag bis nach Hause. Bis ich den Brief aus meinem Briefkasten gezogen hatte. Danach...verschwand der Duft von einer auf die andere Sekunde sowie dieser Windstoß, der konstant durch mich durchging. Ich war mir sicher, sie hatte ihn dort reingeworfen und sie wollte, dass ich ihn finde. Ich kann verstehen, wenn ihr mir nicht glaubt aber ich habe auch keinen Grund zu lügen."

"Das hat ja auch keiner gesagt, Kazumi. Es ist nur verwunderlich warum sie gerade jetzt dir von ihrem Vermächtnis erzählt. Zwei Jahre nach all den Vorkommnissen und noch länger nach ihrem Tod."

"Vielleicht hat sie auf den richtigen Zeitpunkt gewartet. Der Zeitpunkt, an dem ich bereit war mich meiner Vergangenheit zu stellen."

Als Nika und Rohan in jenem Moment aufschauten, ging ein Schauer durch sie beide durch und auf einmal spürten sie eine unglaubliche Ruhe von Kazumi ausgehen aber auch eine mächtige Energie, die kurze Zeit später wieder verflog. Rohan reichte Kazumi den Brief wieder, die die Zeilen ebenfalls nochmals las.

"Also meinst du, sie hat gewartet, bis du all den Schmerz hinter dir gelassen hattest?"

"Ich denke schon. Aber...dass sie mir diesen Brief hinterlässt, obwohl ich all diese schlimmen Dinge über sie gesagt habe..."

"Was meinst du?"

"Tsuki Kuraki war meine Mutter aber dennoch hatte ich sie dafür gehasst, dass sie mich zwingen wollte ebenfalls ein Medium zu werden. Als sie tot war...war ich einerseits sehr traurig und schockiert aber...auch irgendwie erleichtert weil ich endlich frei war. Versteht mich nicht falsch, ich habe meine Mutter geliebt und wäre Nanase nicht gewesen, hätte meine Mutter trotz des Krebs' noch länger leben können, alleine schon durch ihre Kräfte aber sie hat immer wieder versucht ihr Schicksal auf mich zu übertragen, Dinge gesagt wie dass es meine Bestimmung sei den Ruf der Medien zu folgen. Ich wollte das nicht. Ich wollte mein eigenes Leben führen und nicht wie ein Vogel im Käfig gefangen gehalten werden. Als die Beerdigung seinerzeit vorbei war, konnte ich mir nichts schöneres vorstellen als wieder nach Hause nach Deutschland zu fliegen. Dort vergaß ich sie und alles, was hier passiert war bis dieser Brief kam."

"Wieso bist du dann wieder nach Morio zurückgekommen obwohl du sie so gehasst hast?"

"Ich habe nie viel Zeit mit meiner Mutter verbracht. Sie war da aber sie hatte immer mehr Zeit für ihren Schrein als für mich aufgebracht. Manchmal hatte ich mich schon gefragt, ob ich überhaupt eine Mutter habe als sie noch lebte. Aber...als ich den Brief bekam und las, was dort drin stand...es tat mir nicht leid, was ich über sie gesagt habe und ich denke, das wusste sie auch. Dennoch...wollte ich ihr ihren letzten Wunsch erfüllen und mir ihr Vermächtnis wenigtens anschauen."

Nochmals schaute sich Nika den Brief an und wurde etwas wehmütig.

"Vielleicht war sie nie oft für dich da gewesen und ich kann deine Einstellung ihr gegenüber gut verstehen aber...wenn ich mir die Zeilen so durchlese, muss sie dich trotz allem sehr geliebt haben, Kazumi. Ich meine, sie hat jahrelang Geld beiseite getan, damit du nach ihrem Ableben ein schönes Leben haben oder es dir zumindest aufbauen kannst. 216.634.000 Yen, das sind umgerechnet in Dollar...circa zwei Millionen Dollar, das ist eine Menge Geld als Erbe und sie hat dir ihre Wohnung hier in Morio überlassen. Welche Mutter würde das tun trotz dass ihre Tochter nichts mit ihr zu tun haben möchte?"

"Vielleicht hat sie sich schlecht gefühlt und Schuldgefühle gehabt weil sie mich dauernd alleine gelassen hat. Glaubt mir, ich mache das hier nicht weil ich mich schuldig fühle für die Dinge, die zwischen uns standen aber ich denke, dass ich es ihr wenigstens schuldig bin. Vor allem...frage ich mich halt, was es mit diesem Vermächtnis auf sich hat. Ich bin durchaus nicht wegen des Geldes oder der Wohnung nach Morio gekommen, allerdings werde ich, so lange ich hierbleibe, die Wohnung beziehen aber warum ich wirklich hier bin ist das genannte Vermächtnis, was sie mir vermacht hat."

"Sie hat es hier nur wie ein Rätsel aufgeschrieben. Gehe in die Straße, wo sich die Lebenden den Toten zuwenden. Dort wirst du die Antwort mit Händen greifen können."

Sofort wurde Rohan hellhörig.

"Warte, wo sich die Lebenden den Toten zuwenden? Die Antwort mit Händen greifen können? Ich glaube, ich weiß, welche Straße sie meint aber..."

"Hm? Was ist, Rohan?"

"Wenn es wirklich die Straße ist, die deine Mutter meint, dann existiert diese schon lange nicht mehr oder zumindest nicht so, wie sie sie hier beschrieben hat. Ich kann dir eine Beschreibung geben aber den Rest musst du selbst herausfinden."

Tatsächlich schrieb Rohan ihr den Weg zur genannten Straße auf, doch obwohl Rohan so aufgebracht war hinterfragte Kazumi nicht. Sie schien auf alles gefasst zu sein und mit Toten hatte sie nun schon oft genug zu tun gehabt.

"Ich danke dir, Rohan."

"Nun, ich hoffe, dass sich deine Antwort dort finden wird, Kazumi."

"Danke, ich weiß eure Mühen sehr zu schätzen. Vielen Dank auf jeden Fall für den Tee. Ich denke, ich sollte nun die neue Wohnung beziehen und mich dann auf die Suche nach genannter Straße machen."

Sie verbeugte sich, stellte die leere Tasse ab und griff ihre Koffer bevor Nika sie zur Türe begleitete.

"Kazumi! Egal, was damals passiert ist, hab keine Sorge, ich vertraue dir."

"Danke. Ich hatte ehrlich gesagt Sorge, dass gerade du Angst vor mir haben könntest."

"Ich denke, wir beide haben viel gemeinsam, Kazumi. Wenn du Fragen hast oder nicht mehr weiter weißt, du weißt, wo du mich finden kannst."

"Danke, Nika. Das weiß ich sehr zu schätzen."

Noch ein letztes Mal verbeugte sie sich bevor sie hinter den Wohnhäusern der Straße verschwand. Irritiert kam Nika in die Küche zurück.

"Glaubst du ihr, Nika?"

"Du, Rohan?"

"Ich denke, wir glauben ihr beide."

"Was hat es mit dieser Straße auf sich, Rohan? Du hast mir nie davon erzählt."

"Das ist lange her, Nika. Diese Straße war eine Art Gasse, in der der Geist eines Mädchens lebte, das vor Jahren durch die Hände des gefürchteten Serienkillers Kira Yoshikage ums Leben kam. Dieses Mädchen hieß Reimi Sugimoto. Ihre Seele wurde befreit nachdem Kira endgültig gestorben war, also nachdem wir ihn besiegt hatten. Dieses Mädchen...Reimi..."

"Was ist mit ihr?"

"Sie war meine Nachbarin und Babysitterin als ich noch ein kleiner Junge im Alter von vier Jahren war. Bevor meine Eltern und ich nach Tokyo gezogen waren lebten wir hier in einem Anwesen in Morio, da meine Eltern aber beide dauernd geschäftlich unterwegs waren, organisierten sie mir jemanden, der auf mich aufpasste wenn sie nicht da waren. Reimi...wurde eines Nachts von Kira ermordet, sie starb an einer Messerwunde in ihrem Rücken, der sie leider erlag, doch...bevor sie starb half sie mir durch das Fenster zu fliehen...so überlebte ich."

Er bemerkte den geschockten Gesichtsausdruck auf Nika's Gesicht sowie die giftgrünen Augen, die ihn anstarrten.

"Rohan..."

"Es ist okay, ich habe es lange verdrängt. Diese Straße, in der Reimi lebte, war wie eine Art Teufelskreis. Egal, wo man lang rannte, es gab keinen Ausweg. Es war als ob man im Kreis laufen würde...doch das wichtigste war...du durftest dich unter keinen Umständen umdrehen."

"W-wieso das nicht?"

"Weil die Seelen der Toten auftauchten und jeden verschlangen, den sie zu fassen bekamen. Wer sich umdrehte, wurde von ihren toten Händen gepackt und an einen unbekannten Ort verschleppt. Aber nachdem Reimi's Seele endlich Ruhe finden konnte und sie zum Himmel aufstieg...verschwand diese Gasse. Jedenfalls...wenn Kazumi's Mutter von dieser Gasse und ihrem Geheimnis wusste...muss ihr Vermächtnis irgendwo da sein. Vielleicht...vielleicht hat sie sogar mit den Seelen der Toten dort gesprochen."

Nika zuckte unwissend mit den Schultern und legte die Stirn in Falten.

"Was auch immer das zu bedeuten hat, ich werde Kazumi so lange sie hier ist im Auge behalten."

"Nika, ich habe bereits während des Gesprächs gemerkt, dass dir Kazumi's Geschichte sehr nahe ging aber ich möchte nicht, dass du in etwas reingezogen wirst, was dir am Ende noch schaden könnte. Halt dich bitte da raus, okay? Du bist wegen einer Geschichte mit Geistern schon einmal verletzt worden, ich will nicht, dass das nochmal passiert!"

"Aber wer soll es dann tun? Sie ist ganz alleine. Vielleicht..."

"Was?"

"Rohan, erinnerst du dich noch daran, wer sich damals um sie gekümmert hat als sie ins Krankenhaus gekommen ist nach dem Vorfall im Schrein? Ich glaube, ich habe eine Idee."



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