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Parenthood

Sasuke & Sarada
von

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4-


 

• Achtzehn Monate •
 

Sasuke sollte recht behalten.

Es dauerte einige Zeit, die sie dank der vorlesungsfreien Zeit glücklicherweise hatten, bis ihr neues Heim aufgebaut und eingerichtet war, sodass es tatsächlich wohnlicher wurde. Besonders Sakura war auf ihr Schaffen stolz, nachdem sie schnaubend Naruto erst aus der Küche und einige Tage später aus dem Wohnzimmer getrieben hatte, da dieser ihrer Meinung nach keinen Sinn für Ordnung und Einrichtung besaß. Sasuke hatte sich einfach an ihre Anweisungen gehalten und jeden Gegenstand genau dorthin gestellt, an dem sie ihn haben wollte. Letztendlich war es ihm nicht wichtig, wo etwas stand – Hauptsache nicht mehr im Weg oder in irgendeinem Karton.

Sarada verhielt sich zunächst ruhig und beobachtete aufmerksam, was um sie geschah. Während einiger Nächte hatte sie Schwierigkeiten einzuschlafen und weinte für kurze Zeit, während anderen schlief sie tief und fest. Einige verbrachte sie sogar in ihrem eigenen Zimmer, das laut Naruto der schönste Raum des ganzen Hauses war.

Dann setzten ihre Anfälle wieder ein. So plötzlich und unerwartet, dass Sasuke, Naruto und Sakura sich erschrocken ansahen, als das kleine Mädchen wütend eine Plastikschüssel mit kleinen Keksen für Kinder von ihrem Platz auf dem Couchtisch fegte und zu schreien begann. Sie waren der Meinung, dass Sarada nun sogar noch lauter war, als in ihrer vorherigen Wohnung. Sie schlug um sich, schmiss sich auf den Boden und wehrte sich gegen jeden Versuch, sie zu beruhigen. Jedes Mal blieb ihnen nichts anderes übrig, als Sarada hilflos zuzusehen.

Sasuke konnte es seinen Mitbewohner an den Nasenspitzen ablesen: Sie befürchteten, von Kurenai und ihrem Mann wieder aus dem Haus geschmissen zu werden, wenn es bei ihnen nicht bald ruhiger wurde.
 

Seine Knie begannen zu schmerzen, aber es war ihm eine willkommene Abwechslung zu seinen klingelnden Ohren, die Saradas anhaltendes Schreien verursacht hatten. Als sie wieder ruhig wurde, war sie nass geschwitzt und völlig erschöpft. Deshalb wollte Sasuke sie baden und danach in ihr Bett legen.

"Rot oder blau?", fragte er und hielt seiner Nichte, die in der Badewanne saß, zwei kleine Tuben entgegen.

Letztendlich würde der Schaum weiß werden, aber er überließ ihr trotzdem die Entscheidung. Er kniete vor dem Rand der Badewanne und passte darauf, dass Sarada nicht ausrutschte. Nach kurzem Überlegen entschied sie sich für die rote Flasche, deren Inhalt sie zusammen mit Sasuke in das warme Wasser schüttete. Es dauerte nicht lange, bis sich eine Schicht Seifenblasen auf dem Wasser bildete und Sarada zu planschen begann.

Sasuke drehte den Wasserhahn zu, benetzte Saradas Haut, so wie Sakura es ihm gezeigt hatte, immer wieder mit Wasser, damit ihr in dem eigentlich warmen Badzimmer nicht doch kalt wurde und schüttete ihr dann mithilfe eines Messbechers vorsichtig Wasser über das dunkle Haar. Seine Mutter hatte ihm erzählt, dass er es als kleines Kind verabscheut hatte, gebadet zu werden und er jedes Mal wie am Spieß schrie, wenn es darum ging, seine Haare zu waschen. Sarada kam in diesem Falle glücklicherweise nicht nach ihrem Onkel. Im Gegenteil: er, Sakura und Naruto waren zu der besorgniserregenden Erkenntnis gekommen, dass Sarada wahrscheinlich ihren Kopf unter Wasser hielte, wenn sie die Möglichkeit hätte. Die möglicherweise daraus entstehenden Folgen wollte sich keiner von ihnen weiter ausmalen.

"Was ist los mit dir?", seufzte Sasuke, eher zu sich selbst, als zu Sarada und musterte sie.

Ihre dunklen Augen glänzten vergnügt auf, während sie die Schaumberge herumschob und Sasuke konnte es fast nicht glauben, dass es dieselben Augen waren, in denen sich vor nicht einmal einer Stunde ein tiefer See voll Tränen, Angst und Wut wiedergespiegelt hat.

Sarada brabbelte etwas, dann patsche sie mit ihren kleinen Händen auf das Wasser und quietschte vor Freude. Sasukes Gehirn arbeitete hingegen auf Hochtouren. Er wusste nicht, was er tun sollte. Wie konnte er Sarada helfen – was fehlte ihr, was war der Auslöser für ihre Ausbrüche?

Er überlegte in viele Richtungen, aber jeder seiner Gedanken kam ihm eher abwegig als einleuchtend vor.
 

Ausgelaugt saß Sasuke zusammen mit seinen Mitbewohnern auf dem Sofa. Ihr Fernseher zeigte flackernd einen Film, aber niemand beachtete ihn. Sarada lag frisch gebadet in ihrem Bett in ihrem eigenen Zimmer und war bereits nach wenigen Minuten eingeschlafen. Sasuke hatte noch nicht einmal die dünne Decke über sie ziehen müssen, die sie sich üblicherweise vom Körper strampelte, wenn sie schlafen sollte.

"Ich weiß nicht, was für Möglichkeiten uns noch bleiben." Sakura kaute angespannt auf ihrer Unterlippe herum. "Ich dachte wirklich, dass es mit dem Umzug besser wird, aber jetzt …" Sie seufzte.

"Vielleicht ist es ja wirklich nur eine Phase", behauptete Sasuke schwach und klang dabei, als wäre nicht einmal er von seiner eigenen Aussage überzeugt.

Naruto holte einmal tief Luft, sagte aber nichts. Dem Blick, den Sasuke ihn daraufhin zuwarf, wich er aus. Irritiert beobachtete Sasuke, wie er, beinahe wie ein nervöser Mensch, mit den Händen spielte und mit seinen Blicken uneindeutige Punkte im Raum fixierte, um Ablenkung zu finden.

"Ist alles in Ordnung?", fragte Sakura, die Narutos plötzliches Verhalten ebenfalls bemerkte. "Geht es dir nicht gut?"

"Alles … okay", antwortete Naruto nach einiger Zeit. "Warum?", fragte er tonlos.

Ihm war die Mühe, die er dabei hatte, seine beiden Mitbewohner anzusehen, anzumerken. In seinen Augen spiegelte sich eine Unsicherheit, die Sasuke noch nie zuvor gesehen hatte und ihn dazu veranlasste, sich um seinen Mitbewohner zu sorgen. Dieses Bild, das sich ihm bot, passte nicht zu dem enthusiastischen, fröhlichen und vor allem optimistischen Naruto, den er kannte. Ein schneller Blick Richtung Sakura versicherte ihm, dass sie ähnliches dachte.

Alles, was er soeben über Sarada hatte sagen wollen, war aus seinem Kopf verschwunden.
 


 

×
 

"Es tut mir leid." Sakura schniefte und wischte sich die letzte Träne von der Wange.

Sasuke hielt in seiner Bewegung inne. Er war dabei gewesen, die Teller und leere Chipstüten zusammenzuräumen, die auf dem Couchtisch lagen. Naruto hatte sich schon vor langer Zeit verabschiedet, um sich schlafenzulegen. Er war den ganzen Abend über nicht mehr er selbst gewesen. Er schien tief in seine Gedanken versunken, voller Zweifel und Unsicherheit. Vor einiger Zeit hatte Sakura plötzlich begonnen zu weinen – er musste nicht nach dem Grund fragen.

"Was tut dir leid?"

"Ich … weiß es auch nicht. Der Stress? Dass es Sarada nicht besser geht? Dass du darunter leidest? Ich dachte wirklich, dass jetzt endlich alles besser würde. Die neue Umgebung, mehr Platz … Aber stattdessen schreit Sarada noch mehr. Vielleicht hätten wir wirklich auf ich hören und nicht wegziehen sollen. Was ist, wenn ein Umzug das letzte war, dass sie jetzt gebraucht hat?"

Sasuke stand auf und klaubte die Sachen auf seine Arme zusammen, um sie in die Küche zu bringen. "Niemand macht euch irgendwelche Vorwürfe, ich erst recht nicht. Hier geht es nicht darum, ob jemand Schuld oder keine Schuld an Saradas Zustand hat. Wir müssen jetzt einfach für sie da sein und sie so normal wie möglich behandeln."

Sakura sah ihn überrascht an und auch Sasuke war über seine eigenen Worte erstaunt.

Das war der erste Rat, der ihm vernünftig vorkam, und auf den er gehofft hatte. Das einzige, was er nicht erwartet hatte, war, dass er von ihm selbst kam.
 

"Ich glaube", schniefte Sakura, "das ist tatsächlich das einzig Vernünftige, was wir tun können. Und sollten."


Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel war super schwer zu schreiben. Deswegen auch die Kürze.
Und ich bin nicht einmal zufrieden ...

Bleibt gesund - und vor allem zu Hause! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MissBlackBloodSakura
2022-03-20T23:24:07+00:00 21.03.2022 00:24
Schreibst du noch weiter??😊
Von:  Scorbion1984
2020-03-26T12:02:00+00:00 26.03.2020 13:02
Vielleicht sollten sie sich doch professionelle Hilfe holen !?



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