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Die geheimnisvolle Insel

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben,

ich hoffe, ihr habt euch einigermaßen mit dem Corona-Alltag arrangiert. Vielleicht macht ihr Home-Office
oder gehört zu den 'Helden des Alltags' deren Arbeitsleben sich kaum geändert hat.
Vielleicht lenkt euch dieses Kapitel ein klein wenig ab.


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Kapitel14
 


 

Wie fast jeden Tag betrat Joey das Krankenzimmer Kaibas.... und wie fast jedes Mal blieb er am Bett stehen und betrachtete den Jungunternehmer, der seine Augen immer noch nicht geöffnet hatte. Leicht beugte er sich hinunter und strich sacht über das braune Haar.
 

„Hallo Eisklotz“, begrüßte er ihn mit warmer Stimme. „Hast du immer noch keine Lust aus deinem Dornröschenschlaf zu erwachen? Das ist wirklich schade... es ist in der Schule viel zu ruhig ohne dich. Stell dir vor, ich liege mit meinen Noten inzwischen über dem Durchschnitt.... das ist deine

Schuld... deinetwegen lerne ich viel zu viel und habe kaum noch Zeit für meine Freunde...“, er beugte sich hinab und hauchte Kaiba einen Kuss auf die Stirn. Warum er das tat wusste er nicht, er hatte einfach damit angefangen und es beibehalten. „... ich weiß, für das und auch dafür, dass ich dich so schwach und verletzlich gesehen habe, wirst du mir wahrscheinlich bis ans Ende meiner Tage die Hölle heiß machen, aber weißt du was... es ist mir egal, solange du wieder dazu in der Lage sein wirst...“
 

Auf diese Weise begrüßte er Kaiba immer, auch vergaß er nicht ihn mit Schimpfworten zu titulieren, die allerdings nicht so böse klangen, wie man annehmen könnte. Seine Sichtweise, was Kaiba betraf hatte sich grundlegend geändert. Durch Mokuba hatte er sehr viel über den eiskalten Geschäftsmann erfahren, der nicht immer so abgebrüht und gefühllos war. Vielleicht war es das, was ihn dazu bewog Kaiba immer mal wieder zu berühren... zur Begrüßung den Kuss auf die Stirn... immer wenn sich der Herzschlag erhöhte, ein Streichen über den Arm oder das Halten der Hand. Es schien Kaiba zu beruhigen, da sich dessen Herzschlag wenige Augenblicke später beruhigte. Aber nicht nur diesen beruhigte es, auch Joey fühlte sich besser, wenn er die Wärme des Brünetten spüren konnte, ein untrügliches Zeichen, dass dieser noch lebte. Seufzend wandte er sich von Seto ab, kramte seine Schulsachen aus seinem Rucksack, setzte sich an den Tisch und machte seine Hausaufgaben.

Eine Stunde später betrat auch Mokuba das Krankenzimmer. Joey sah auf, grinste und winkte ihm zur Begrüßung. Setos Bruder sah erfrischt aus, offenbar taten ihm die gelegentlichen freien Tage gut. Wie Joey zuvor, begrüßte auch Mokuba seinen Bruder und erzählte ihn von seinen Erlebnissen, ehe er sich zu Joey setzte und seine Schulsachen auspackte.
 

„Ich habe eben noch mit dem Arzt gesprochen“, teilte er Joey mit. „Sie sind jetzt vorsichtig optimistisch, es gab in den letzten Tagen wohl keine kritische Situation mehr.“
 

„Na bitte“, freute sich Joey. „Ich hab doch gesagt, dass dein Bruder zu stur ist um einfach aufzugeben.“
 

„Stimmt schon“, lächelte Mokuba leicht. „Trotzdem hoffe ich, dass Seto bald aufwacht und alles wieder gut wird.“
 

„Das hoffe ich auch“, nickte Joey.“Glaub mir, dass hoffe ich auch.“
 

Beide sahen zu Seto, in der Hoffnung, dass dieser in diesem Moment die Augen öffnen würde, doch nichts geschah. Seufzend machten sich beide wieder an ihre Aufgaben.
 


 


 


 

******
 


 


 


 

Müde stand Kaiba unter der Dusche. Langsam fiel die Anspannung der letzten Stunden von ihm ab, seine Glieder fühlten sich bleischwer an, die Augen konnte er kaum noch aufhalten, es wurde höchste Zeit dass er etwas schlief.
 

'Wir werden die Insel nicht rechtzeitig erreichen, nicht wahr?', fragte Raito bedrückt.
 

„Mit dem Boot nicht“, bestätigte Kaiba müde.
 

'Dann war alles umsonst', stellte der Drache betroffen fest. 'Es tut mir aufrichtig leid, dass ich dich in so eine Situation gebracht habe.'
 

„Noch ist nicht aller Tage Abend“, versuchte Kaiba den Drachen aufzumuntern. „Ich muss jetzt nur ein paar Stunden schlafen, dann finde ich sicher eine Lösung.“
 

'Kisara hat mir verziehen', erzählte Raito, klang dabei aber sehr traurig. 'Aber ich kann mir nicht verzeihen, dass ich sie so in Gefahr gebracht habe... auch nicht, dass ich deinen Tod bedeute.“
 

„Kopf hoch, Kleiner... ich bereue nicht, dich kennen gelernt zu haben“, lächelte Kaiba. „Es war.... Schicksal... das wir aufeinander getroffen sind und – wenn ich Yugi glauben schenke – passiert nichts ohne Grund.“
 

'Wo nimmst du deinen Optimismus her?', seufzte Raito, der sehr niedergeschlagen war.
 

„Man erreicht mehr, wenn man positiv eingestellt ist“, zuckte Kaiba mit den Schultern. „Wenn du etwas unbedingt willst, musst du auch an den Erfolg glauben und darfst dich nicht durch Rückschläge verunsichern lassen.“
 

'Hm... aber...'
 

„Nichts aber...“, unterbrach Kaiba den Drachen. „Wir sind ein Team und haben bisher sehr viel erreicht. Zusammen schaffen wir auch noch den Rest... vertrau mir.“
 

'Nun gut... ich will dir vertrauen', erwiderte Raito zögerlich, noch konnte er nicht verstehen, was Kaiba ihm damit sagen wollte, aber bisher waren dessen Ratschläge und Taten immer richtig.
 

„Gut... und jetzt schlafen wir ein bisschen“, nickte Kaiba zufrieden.
 


 

Unterdessen saß Joey allein in seiner Kabine und dachte über Bakuras Worte nach. Hatte dieser recht und er, Joey, hatte sich in Kaiba verliebt?
 

Aber wann war das passiert?
 

Oder waren es doch nur die Gefühle Kisaras, die sich in ihm widerspiegelten?
 

Es war zum Haare raufen, er fand keine Antworten auf seine Fragen, er wusste im Moment nur eines, er wollte diese Nacht nicht allein verbringen. Ohne darüber nachzudenken verließ er seine Kabine und klopfte an die Tür, hinter der sich Kaiba befand.

Nervös krallten sich seine Finger in den Saum seines T-Shirts. Was, wenn Kaiba ihn abwies? Was würde überhaupt passieren?

Die Frage wurde ihm wenig später beantwortet, als Kaiba die Tür öffnete. Joey schluckte, offenbar kam Kaiba gerade aus der Dusche, da er nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet und das Haar noch feucht war.

Sie sahen sich nur an. Deutlich konnte Kaiba die stumme Bitte in den braunen Augen lesen, die er erfüllte indem er nur kurz nickte und beiseite trat. Ohne den Blickkontakt zu lösen betrat Joey die Kabine und schlang, einen Wimpernschlag später, seine Arme um Kaibas Nacken, dessen Hand gab der Tür noch den Schwung, um ihn Schloss zufallen, ehe sich seine Arme um Joey schlossen.
 


 


 

******
 


 


 

Es fiel den beiden Schülern nicht sofort auf, dass das Piepen des Herzmonitors langsamer wurde, doch waren sie sofort bei Kaiba, als das zu ihnen durchdrang.
 

„Hat das was zu bedeuten?“, fragte Mokuba besorgt.
 

„Ich weiß nicht“, erwiderte Joey, der vorsichtig die schlanke Hand Kaibas ergriff. „Es ist wieder beständig...“
 

Aufmerksam beobachteten sie Kaiba.
 

„Er sieht das erste Mal wirklich entspannt aus, findest du nicht auch?“, meinte Joey nach einer Weile.
 

„Ja... vielleicht träumt er was schönes“, erwiderte Mokuba.
 

„Kann sein... ich hoffe, dass es sich dabei nicht um Börsenberichte handelt“, scherzte Joey, um die Stimmung wieder etwas aufzulockern.
 

„Das hoffe ich auch“, lächelte Mokuba.
 


 


 

******
 


 


 

Auf dem Flur stand Bakura, der diese Szene ungläubig beobachtete. Hatte er nicht deutlich gemacht, dass sich Joey von Kaiba fern halten sollte? Wie konnte der Chaot es wagen die Nacht bei ihm zu verbringen?
 

„Tja, mein Freund....“, trat Tristan neben ihn und legte ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. „...offenbar hat Joey mehr zu bieten als du. Gönn ihnen ihr Glück, wer weiß wie lange es anhalten wird.“
 

„Das ist doch krank“, fauchte Bakura aufgebracht. „Das ist falsch.“
 

„Denkst du das wirklich?“, fragte Tristan ruhig. „Ich mein... haben wir das nicht eigentlich immer gewollt?“
 

„Was haben wir gewollt?“, fragte Bakura unwirsch nach.
 

„Das Kaiba Gefühle zeigt und menschlicher wird.“, erinnerte Tristan ihn. „Daran finde ich nichts krankes oder falsches... denk mal darüber nach.“
 

Nach diesen Worten setzte Tristan seinen Weg fort und ließ einen nachdenklichen Bakura zurück.
 


 

Seto und Joey schliefen eng aneinander gekuschelt, tief und fest. Beide brauchten dringend diese Erholung, nicht nur wegen der anstrengenden Stunden zuvor, sondern auch wegen der Emotionen, die beide nicht mehr wirklich zuordnen konnten. Nach einem innigen Kuss, legten sie sich schlafen. Es reichte ihnen, die Nähe des anderen zu spüren, es waren keine Worte nötig, sie verstanden sich auch so.

Nach einigen Stunden Schlaf wachte Seto abrupt auf. Sollte es so einfach sein?

Ruckartig setzte er sich auf und schwang die Beine aus dem Bett. Warum war er nicht gleich darauf gekommen?

Müde schlug Joey die Augen auf und stützte sich auf seinen Ellenbogen.

„Kannst du nicht mehr schlafen?“, fragte er gähnend.
 

„Nein... ich hab die Lösung für unser Problem gefunden“, erklärte Seto, drehte sich etwas um Joey ansehen zu können.
 

„Echt?“, hakte Joey schon deutlich wacher nach. „Und die wäre?“
 

„Fühlst du dich fit genug für einen längeren Flug?“, fragte Seto ihn grinsend.
 

Augenblicklich waren beide Drachen Feuer und Flamme, was sich in Seto und Joey widerspiegelte.
 

„Keine Frage... ich flieg mit dir bis ans Ende der Welt“, kam es euphorisch von Joey.
 

„Dann hopp aus den Federn“, sprang Seto auf, zog sich eiligst an und wartete an der Tür auf Joey. „Sei leise, wir müssen die anderen nicht wecken... ich hab keine Lust auf Abschied.“
 

„Die hab ich auch nicht“, meinte Joey, während er sich hastig anzog.
 

Leise schlüpften sie auf den Flur und huschten nach oben auf das Hinterdeck. Kurz informierte Kaiba Rafael über dessen weitere Vorgehensweise und legte ihm das Wohl seiner Mitstreiter noch mal ans Herz.

Gerade als Kaiba Joey wieder erreichte, tauchte Bakura bei ihnen auf.
 

„Ihr wollt fliegen“, stellte er fest.
 

„Ja... es ist die einzige Möglichkeit rechtzeitig vor Ort zu sein“, bestätigte Kaiba, der von dem Streit zwischen Bakura und Joey nichts wusste.
 

„Ich kann dich jetzt wohl nicht mehr beschützen“, traf Bakura eine weitere Feststellung.
 

„Nein... das kannst du nicht“, nickte Kaiba. „Wie du weißt, kann ich auch gut allein auf mich aufpassen.“
 

„Ja... das kannst du“, lächelte Bakura und umarmte Kaiba spontan, ehe er ihm zuflüsterte. „Trotzdem werde ich immer zur Stelle sein, wenn du es mal nicht kannst.“
 

Er wandte sich an Joey, der ihn abwartend ansah.
 

„Es tut mir leid was ich gesagt habe“, entschuldigte er sich bei diesem, ehe er auch Joey umarmte. „Beweise mir, dass die Liebe so stark ist, indem du auf Kaiba aufpasst.“
 

„Das werde ich“, erwiderte Joey die Umarmung und war froh, dass Bakura nicht mehr böse auf ihn war.
 

„Komm schon, Joey... die Zeit drängt“, forderte Kaiba, der beherzt von der Reling absprang und im nächsten Moment als Drache, mit kräftigen Flügelschlägen an Höhe gewann.
 

Joey zwinkerte Bakura noch mal zu, ehe er Kaiba folgte. Es war sein erster Flug als Drache, aber anders als Kaiba genoss er diesen von beginn an und ließ es sich nicht nehmen Raito spielerisch zu

ärgern.
 

Kopfschüttelnd sah Bakura den beiden Drachen nach, die einem ungewissen Schicksal entgegenflogen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ihr dürft mir gern mitteilen, wie ihr das Kapitel findet. *zwinker*

Die Story nähert sich dem Ende, nur was für eines wird es sein?

Bis zum nächsten Mal

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Karma
2020-03-31T14:47:30+00:00 31.03.2020 16:47
<3
*___*


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