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Eien ni

Bis in alle Ewigkeit
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 10 / 24

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Kaiba Seto

Das Gefühl entblößt zu sein ließ Seto nicht los und in gewisser Weise war er das vor Jonouchi jetzt auch. Wieder spürte er, wie ihn Panik, Scham und Ekel zu überwältigen drohte und ihn erneut zum Heulen bringen würden. Das durfte er nicht zulassen, so wie vor einer halben Stunde, als er auf das Dach gekommen war und erkannt hatte, dass der Blonde etwas gesehen hatte, was er nicht hätte sehen dürfen.

Der ganze Morgen war einfach eine einzige Katastrophe und der Dunkelhaarige wünschte sich mehr als alles andere in diesem Moment, dass er die Zeit einfach zurück drehen dürfte. Dann würde alles anders laufen. Er würde sich über die neue Feuertreppe aus der Wohnung schleichen und auf das Dach hinauf steigen. Dann wäre alles andere nicht geschehen.
 

Schon als Seto sein Zimmer verließ wusste er, dass dieser Tag kein guter werden würde. Gozaburo, sein Adoptivvater, saß am Esstisch, eine Zeitung in den Händen und das vorbereitete Frühstück halb aufgegessen vor sich. Er hatte seine Zeitung etwas eingeknickt und ihn angegrinst. Das war nie ein gutes Zeichen. Der Mann hatte seine Zeitung sorgfältig zusammen gelegt, war aufgestanden und zu Seto getreten. Dieser hatte sich kaum rühren können.

"Du hast dich in letzter Zeit ziemlich rar gemacht, Seto.", hatte er ihm ins Ohr gewispert und der Dunkelhaarige hatte das Zittern nicht unterdrücken können.

"Ich... wurde gebeten einem Mitschüler Nachhilfe zu geben.", antwortete Seto mit dünner, verängstigter Stimme.

"Du tust dich also wieder als besonders guter Schüler hervor, ja?", kam es mit einem missbilligenden Tonfall von dem Älteren.

"Ich bin weit davon entfernt Klassenbester zu sein.", versicherte der Dunkelhaarige hastig.

"Will ich dir auch raten, denn in nächster Zeit ist Umziehen nicht drin.", zischte der Ältere ihn an. "Also halte dich bedeckt."

Seto hatte nur genickt. Die Drohung, die in der Stimme des Älteren mitgeschwungen war, war für ihn deutlich heraus zu hören. Dann hatte er sie gespürt: Die Hand des anderen auf seiner Schulter. Er schloss seine Augen und presste seine Lippen aufeinander. Er wusste, was als nächstes geschehen würde. Was immer geschah. Gozaburo führte ihn zurück in sein Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen.

"M... mein Nachhilfepartner wartet schon, ich hab heute nämlich verschlafen.", stammelte Seto verzweifelt und konnte nur mit Mühe die Tränen zurück halten.

"Pech für deinen Nachhilfepartner.", konterte Gozaburo kalt.

"B...bitte...", hauchte Seto verzweifelt, wofür er einen Schlag mit der Rückhand kassierte und gegen seinen Schreibtisch fiel. Dann hatte Gozaburo seine Hand in das braune Haar gekrallt, ihn wieder auf die Füße gezerrt und dann vornüber über den Schreibtisch geworfen. Sich zu wehren hatte dieser Mann ihm vor langer Zeit abgewöhnt. Und so ließ Seto diesen Gewaltakt, der gegen ihn gerichtet war, über sich ergehen. Krallte seine Finger um die Tischplatte und spürte, wie die heißen Tränen über sein Gesicht lief, als Gozaburo ihm die Pyjamahose herunter zog und dann...

Erst nach mehr als einer dreiviertel Stunde war der Ältere mit ihm fertig, richtete seine eigene Kleidung und ließ Seto auf den Boden fallen, wo dieser sich zusammenkauerte.

"Dass du immer noch wie eine Jungfrau heulst nervt schon ein bisschen.", raunte Gozaburo. "Andererseits könnte es mich auch noch einmal anturnen."

Sofort setzte Seto alles daran, seine Tränen aufzuhalten und runterzuschlucken. Er wollte nicht, dass sein Adoptivvater sich noch einmal aufgefordert fühlte. Dieser schnaubte abfällig.

"Gib deine Nachhilfe solange du willst, sofern du deine Aufgaben hier nicht vernachlässigst.", grollte Gozaburo gleichgültig. "Ich werde, wenn überhaupt, erst spät heim kommen, also brauchst du für mich nicht mitkochen."

Dann verließ der stämmige Mann das Zimmer des Dunkelhaarigen und wenige Augenblicke später hörte Seto, wie die Wohnungstür sich öffnete und wieder schloss. Er war dankbar, dass der Mann ihn alleine gelassen hatte, denn so konnte er seiner Verzweiflung gestatten sich mit Tränen zu äußern und er schluchzte laut auf.

Danach hatte er zwei Mal geduscht, aber das Gefühl immer noch beschmutzt zu sein ließ - wie immer - nicht nach. Doch dann hatte er sich darauf besonnen, dass Jonouchi auf dem Dach auf ihn wartete. Also hatte er sich zusammengerissen. Er hatte das Badezimmer verlassen, sich angezogen und hatte Frühstück und Mittagessen für sie gemacht.
 

"Dein Vater ...", hörte er Jonouchis Stimme und sie klang zunächst wie aus großer Ferne, bevor Seto wieder in das Hier und Jetzt wechselte.

"Er ist nicht mein Vater.", presste Seto hervor.

"Nicht?", kam es verwirrt von dem Blonden.

"Er hat mich adoptiert, als ich sieben war.", erklärte Seto und mied weiterhin den Blickkontakt zu dem anderen.

"Also bist du in einem Heim aufgewachsen?", hakte Jonouchi behutsam nach. Seto schüttelte seinen Kopf.

"Nein ... er hat mich adoptiert, nachdem meine Eltern und mein kleiner Bruder gestorben sind. Er ist ein entfernter Onkel oder sowas und hat die Verantwortung für mich übernommen.", erzählte Seto traurig und mit brüchiger Stimme, als er den Verlust seiner Familie so deutlich wie damals im ersten Augenblick spürte. Er presste seine Lippen aufeinander.

"Das tut mir leid ... dass deine Familie... wie ist es passiert?", versuchte der Blonde das Gespräch am Laufen zu halten.

"Sie sind mit dem Auto von einer Brücke gestürzt und ins Meer gefallen. Sie sind dann wohl von der Strömung aus dem Wagen gespült worden.", erzählte er leise und langsam, bevor eine weitere Träne aus seinem Auge drang. Hastig wischte er sie weg.

"Schrecklich. Das tut mir wirklich sehr leid.", meinte Jonouchi leise.

"Kann man halt nicht ändern.", drängte Seto langsam seine Trauer wieder zurück. "Er ist mit mir dann direkt von Nara hier her gezogen. Hat mir verboten meine Eltern oder meinen Bruder jemals wieder zu erwähnen und gesagt, ich würde ab sofort Kaiba heißen ... wie sehr ich diesen Namen hasse."

"Dann werde ich dich in Zukunft Seto nennen.", meinte Jonouchi mit einem sanften Lächeln, das Seto erst sah, als er seinen Blick überrascht hob.

"I... Ist dir das nicht zu privat?", fragte Seto verlegen.

"Dir?", fragte Jonouchi.

"Mir ist es egal, wie ich genannt werde.", wiegelte Seto ab und blickte wieder seitlich weg. Er hörte, wie Jonouchi aufstand, bevor er sah, wie dieser sich direkt neben ihn setze. Obwohl Seto den Blickkontakt nicht wollte, konnte er den anderen nicht so zurückweisen.

"Nein, ist es nicht und ich möchte dich nicht bei einem Namen rufen, den du hasst. Also werde ich dich fortan mit Seto ansprechen.", kam es fest entschlossen von dem Blonden. Seto lächelte kurz für einen Moment.

"Warum?", fragte der Dunkelhaarige schließlich leise.

"Na, weil du sonst keinen Namen hast, mit dem ich dich rufen könnte.", antwortete Jonouchi prompt und Seto musste kurz schmunzeln.

"Nein, ich meine... warum suchst du nicht sofort das Weite?", wiederholte Seto seine Frage.

"Warum sollte ich das tun?", hakte Jonouchi verwirrt nach.

"Findest ... du mich nicht... ekelhaft oder pervers oder so?", stellte Seto in den Raum und blickte wieder zu Boden.

"Für mich sah es nicht so aus, als wolltest du das alles.", erwiderte Jonouchi sanft und Seto spürte, wie die Tränen in ihm versuchten aufzuwallen.

"Nein... ich wollte das nie.", bestätigte er.

"Seit wann macht er das?", hakte Jonouchi vorsichtig nach.

"Seit ich ihn kenne.", flüsterte Seto kaum hörbar. Jonouchis Augen weiteten sich erneut.

"Du... du meinst er hat es schon getan, als du erst sieben warst?", kam es ungläubig von Jonouchi und man konnte die Hoffnung in seiner Stimme hören, dass er sich irrte. Doch Seto nickte nur. Wieder kullerte eine große Träne über seine Wange. Vorsichtig strich Jonouchi sie ihm weg.

"Ich werde dich jetzt noch einmal in den Arm nehmen.", kündigte der Blonde behutsam an und legte dann langsam seine Arme um den Dunkelhaarigen. Seto wusste nicht, warum er die Umarmung zu ließ oder er sich in sie fallen ließ und wieder leise weinte. Normalerweise ertrug er die Nähe anderer Menschen nicht. Doch Jonouchi war okay.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shijin
2019-12-13T23:12:02+00:00 14.12.2019 00:12
Shijin: Stark, Joey!
Antwort von:  MAC01
14.12.2019 00:18
Guten Abend Shijin,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3
Von:  Onlyknow3
2019-12-10T15:59:05+00:00 10.12.2019 16:59
Ach der liebe Jonouchi, der selber genug zu leiden hat, und dann noch Seto tröstet.
Wie sie sich aus dieser Misere befreien? Bin gespannt was da noch kommt.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel, Türchen.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  MAC01
10.12.2019 17:03
Hallo Onlyknow3,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Tja, wir werden morgen sehen, ob und welche Lösung den beiden einfallen wird und ob sie damit erfolgreich sein werden oder baden gehen.

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Neko20
2019-12-10T04:44:22+00:00 10.12.2019 05:44
Das Kapitel hat es in sich!
Seto tut einem echt leid!
Die Idee von Katsuya ihn nur noch beim Vornamen zu nennen finde ich schön.
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Türchen.
LG Neko20
Antwort von:  MAC01
10.12.2019 05:46
Guten Morgen Neko20,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

so etwas wünscht man keinem Kind und dennoch hört man immer wieder in den Nachrichten von solchen Fällen. :(

Das nächste Türchen gibt es schon in etwas mehr als 18 Stunden :)

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  -Pharao-Atemu-
2019-12-09T23:32:59+00:00 10.12.2019 00:32
Achja dieses tiefe Bedürfnis Gozaburo ins Meer zu werfen und zu rufen, "Schwimm, los zeig mal was du aus hälst!" Und dann ihm einen Rettungsring zuzuwerfen, zu warten wie er ihn greift und dann das Seil durchschneiden.
Argh... Mordfantasien hat...
Antwort von:  MAC01
10.12.2019 00:49
Guten Morgen -Pharao-Atemu-,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

*Schere reichen

Bis zum nächsten Kapitel :3


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