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One Piece RPG - Side Stories

A Tale of Soulmates
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Diese kleine Story erklärt, wie Ace und Sabo Freunde geworden sind :-) Komplett anzeigen

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Der Beginn einer Freundschaft

Der alte Sack ging ihm gehörig auf die Nerven. Nicht nur, dass er ihn auf irgendeiner Insel bei einer Horde Banditen ausgesetzt hatte, er kam ihm auch immer wieder mit dem dämlichen Vortrag, dass Ace zur Marine gehen sollte. Dass Monkey D. Garp sich überhaupt um ihn „gekümmert“ hatte, verstand der Junge nach wie vor nicht, aber es interessierte ihn auch ehrlich gesagt nicht. Der alte Sack war ihm egal, genauso wie die Banditen. Ace kam gut alleine zurecht und er hielt sich sowieso eher im Dschungel auf. Inzwischen hatten Dadan und ihre Jungs schon beinahe Angst vor ihm, zumindest Respekt. Ace hatte schnell gelernt, auf sich aufzupassen und er war auch gar nicht so schwach. Zwar musste auch er aufpassen, mit was er sich anlegte, aber bisher hatte er überlebt. Doch eigentlich verfluchte er sein Dasein. Er war der Sohn des hingerichteten Piratenkönigs Gol D. Roger und jedes Mal, wenn er jemanden nach dem Piraten gefragt hatte, waren die Reaktionen negativ ausgefallen. Jeder meinte, ein Kind des Piratenkönigs müsse direkt getötet werden. Es war immer dasselbe und Ace hasste seinen Erzeuger dafür. Für alles.
 

Es war ein regnerischer Tag, als Ace erneut durch den Dschungel zog. Sein Ziel war das Grey Terminal, eine Art Schrottplatz, der an der Stadt lag. Er hatte es häufiger beobachtet und er wusste, dass dort auch eine Banditenbande war, aber mit denen hatte er nichts zu tun. Er suchte nach interessanten Dingen und vielleicht würde er heute Glück haben. So erreichte er die Müllhalde, die einigen Menschen als Lebensort diente. Denen, die nicht so privilegiert waren. Sie hatten nichts außer sich selbst und das kannte Ace und fühlte sich damit mit den Menschen verbunden. Doch sie hatten ihr Schicksal akzeptiert und das wollte er nicht. Er wollte mehr.

Doch vorerst gab er sich damit zufrieden, in einem Schrotthaufen zu wühlen. Er brauchte eine Waffe. Damit würde er besser im Dschungel zurechtkommen. Außerdem war es cool. Er wühlte eine Weile, bis er ein Eisenrohr fand. Es war etwas rostig an der Spitze, aber sonst sah es gut aus. Ace griff danach und zog. Genauso wie jemand anders.

Irritiert sah Ace einem blonden Jungen ins Gesicht. Er hatte an der anderen Seite des Rohres zugepackt und hatte ebenso dran gezogen. Allerdings dauerte die Verwirrung nur einen Moment, bevor beide energisch daran zerrten. „Lass los, ich hab es zuerst gesehen!“, knurrte Ace. „Gar nicht wahr, ich war zuerst dran!“, meinte der blonde Junge. Beide zerrten und zerrten und keiner gab nach. Es hagelte Beschimpfungen und Flüche und am Ende lief es auf eine Schlägerei heraus.

Am Ende saßen sie einander gegenüber, beide mit blauen Flecken übersät und beide außer Puste. Gewonnen hatte keiner. „Dämlicher Idiot“, knurrte Ace. „Selber Idiot“, kam die Erwiderung. Ace rappelte sich auf, ebenso wie sein Gegenüber. „Behalt das doofe Rohr doch. Ich bin auch stark genug ohne“, brüstete sich der kleine Schwarzhaarige dann und ließ den anderen stehen, als er in den Dschungel raste, verfolgt von dem Blick eines sehr irritierten Jungen, der anschließend wütend die Wangen aufblies.
 

In der nächsten Zeit trafen die beiden Jungen häufiger aufeinander. Dabei kam es immer wieder zu körperlichen Auseinandersetzungen. Ace regte sich darüber auf, wenn er den Jungen im Dschungel antraf, in seinen Augen war das sein Gebiet. Doch so schien es dem Jungen beim Grey Terminal zu gehen und auch in der Stadt. Immer wieder kreuzten sich ihre Wege und jedes Mal gab es Streit, weil sie einander in die Quere kamen. Ace hatte beschlossen, dass ein kleiner Raubzug hier und da nichts war, was man sich vorwerfen musste, gerade, wenn man nichts hatte. Doch scheinbar war auch der andere Junge ein Dieb und oft genug war Ace erwischt worden, weil der Andere aufgetaucht und ihn verpetzt hatte. Es war seltsam, aber überall, wo der Blonde war, tauchte kurz darauf auch noch irgendwelche Ordnungshüter auf. Es war zum Verrücktwerden und Ace hasste den Jungen inzwischen total.
 

Er war im Dschungel unterwegs, als er seinen Widersacher in der Nähe vom Grey Terminal im Dschungel traf. „Du schon wieder! Ich habe doch gesagt, du sollst dich hier nicht mehr blicken lassen!“, fauchte er direkt und bekam einen spöttischen Blick. „Der Dschungel gehört dir nicht“, erwiderte der Blonde. „Du nervst mich langsam tierisch. Wegen dir geht alles schief! Diese Ordnungshüter scheinen dich ja glatt zu verfolgen. Auf jeden Fall tauchen sie immer dann auf, wenn du irgendwo bist! Du bist eine verdammte Petze!“, meinte Ace. Der Blonde zuckte zusammen. „Ich kann nichts dafür, dass sie mir folgen“, meinte er leise. „Also gibst du zu, dass du daran schuld bist, dass sie auftauchen!“ „Ich wünschte ja, es wäre nicht so“, meinte der Blonde und klang beinahe verzweifelt, sodass Ace doch kurz stutzte. „Ach, mach doch was du willst, aber geh mir aus dem Weg!“, knurrte der Schwarzhaarige dann und ließ den Jungen stehen. Das war ihm einfach zu seltsam.
 

Einige Tage später war Ace erneut in der Nähe des Grey Terminal. Er konnte beobachten, wie einige Ordnungshüter die Menschen dort drangsalierten. Als sie tatsächlich einen alten Mann zusammenschlugen, griff der blonde Junge ein, den Ace nur zu gut kannte. Oh, dieser Idiot“, knurrte er.

Entschlossen stand der Junge schützend vor dem alten Mann, das Eisenrohr in der Hand und war bereit, sich mit den Ordnungshütern anzulegen. „Verschwinde du Pimpf! Es geht dich nichts an“, meinte einer. „Unschuldige, schwächere Menschen drangsalieren, das ist einfach ungerecht und das kann ich nicht mitansehen!“, erklärte der Junge und griff an. Schlecht war er nicht, aber trotzdem kam er nicht gegen die Gruppe aus fünf an. Bis er unerwartete Hilfe erhielt. „Du bist echt lebensmüde“, meinte Ace und trat an die Seite des Blonden. Wo sie sonst gegeneinander kämpften, waren sie nun auf derselben und zusammen kamen sie gegen die Männer an. Alle waren beeindruckt. Doch als Verstärkung kam, mussten sie sich doch zurückziehen und verschwanden im Dschungel.
 

„Du bist echt wahnsinnig. Dich alleine mit diesen Typen anzulegen“, meinte Ace schließlich, als er mit dem Jungen an einer Klippe saß und sie aufs Meer schauten. „Ich kann Ungerechtigkeit einfach nicht ertragen“, war die Erwiderung. „Ist das ein Grund, deinen Hals zu riskieren? Ganz ehrlich, danken wird es dir keiner.“ Der Blonde sah Ace an. „Was treibt dich denn an?“ Ace schnaubte. „Ich will einfach überleben. Und wenn ich älter bin fahre ich zu See und werde Pirat. Dann kann ich tun und lassen, was ich will“, meinte Ace nur. „Pirat? Ist das dein Ernst?“, fragte der Blonde. „Natürlich. Dort draußen schreibt mir niemand etwas vor und es gibt Abenteuer ohne Ende. Genau das will ich“, meinte Ace entschlossen. „Aber brauchst du dafür nicht Kapital?“ Ace sah den Blonden verwirrt an. „Kapi- was?“, fragte dieser verwirrt. „Kapital. Geld. Ein Schiff ist ja nicht umsonst.“ Ace schnaubte. „Das kriege ich hin. Dann besorge ich mir eben Geld. Das versuche ich sowieso, aber mir kam ja immer etwas dazwischen“, schnaubte der Schwarzhaarige. „Bist du wahnsinnig? Stehlen ist genauso ungerecht!“ „Es kommt drauf an, wen man beklaut!“ „Das kannst du doch nicht machen!“ „Erzähl du mir nicht, was ich machen kann! Du nervst mich!“ „Und du bist ein verdammter Egoist!“ Erneut endete die Auseinandersetzung in einer Prügelei. Allerdings waren sie verdammt nahe am Rand und so rollten sie am Ende beide darüber. Ace bekam gerade noch mit einer Hand eine Wurzel zu fassen und mit der anderen die Hand des blonden Jungen. „Ahh, das ist alles deine Schuld“, knurrte Ace, doch er ließ den Blonden nicht los. „Kannst du auch was anderes, als Vorwürfe machen?“, fragte der andere Junge. Darauf kam keine Antwort. Ace versuchte verzweifelt, irgendwie vorwärts zu kommen, aber es ging nicht. Doch am Ende kam der Blonde auf eine Idee und gemeinsam schafften sie es wieder nach oben und lagen dann, beide außer Puste nebeneinander. „Wie… heißt du… eigentlich?“, fragte Ace am Ende atemlos. „Sabo“, erwiderte der Blonde und schnaufte. „Du bringst auch nur Ärger“, murrte der Schwarzhaarige. „Warum hast du mich dann nicht fallen gelassen?“, fragte Sabo ihn. „Man lässt jemanden nicht hängen. Auch wenn er ein Idiot ist“, erwiderte Ace nur und Sabo schüttelte den Kopf. „Aus dir wird man echt nicht schlau.“ Ace grinste nur. „Das ist der Sinn daran.“
 

Sie trafen sich danach häufiger, ohne sich zu verprügeln. Eher lernten die Jungen sich besser kennen und auch, wenn sie in manchen Dingen nicht einer Meinung waren, hatten sie auch manche Dinge gemeinsam. Außerdem schien Ace mit seinem Traum vom Pirat sein einen Einfluss auf Sabo gehabt zu haben. „Warum arbeiten wir nicht zusammen? Diese Lebensmittelraubzüge sind doch lahm. Wir könnten uns einen Schatz sammeln und dann aufbrechen“, meinte Sabo irgendwann. „Du willst stehlen? Verstößt das nicht gegen deine Prinzipien?“ „Hast du nicht gesagt, es kommt drauf an, wen man beklaut?“, grinste Sabo Ace frech an. Dieser grinste zurück.

Ab da waren ihre Raubzüge gezielter. Ace war mehr der Typ fürs Körperliche, Sabo dagegen hatte einen scharfen Verstand. Zusammen waren sie schnell ein gefürchtetes Duo und sie hatten sogar für Ace ebenfalls ein Metallrohr gefunden, das er als Waffe einsetzen konnten. Die beiden Jungen verbrachten mehr Zeit miteinander und lernten, sich gegenseitig den Rücken freizuhalten. Sie wurden Freunde.

Was Ace aber immer wieder verwirrte, war die Reaktion Sabos auf Ungerechtigkeit. Er schien so ein verdammter Weltverbesserer zu sein, dass es Ace manchmal krank machte. Doch er hatte gelernt, dass sein Freund eben für Gleichberechtigung war und sich seine Abneigung hauptsächlich gegen die gehobene Gesellschaft richtete. Damit hatte er gelernt zu leben und trotzdem fragte er sich manchmal, was Sabo widerfahren war. Immerhin war es seltsam, dass jemand mit einer solchen Einstellung und dem Wissen im Grey Terminal seelenallein lebte, von Sabos Wortschatz ganz zu schweigen. Da waren Wörter bei, bei denen Ace die Ohren schlackerten. Manchmal kam Sabo ihm doch etwas zu fein für eine Müllhalde vor, aber wenn er danach fragte, blockte dieser ab.
 

Es war Sabos Geburtstag. Der Blonde hockte auf der Klippe, an der er und Ace damals abgestürzt waren und sah aufs Meer. Er war von Zuhause weggelaufen, weil er es nicht ertragen hatte. Die ganzen Unterrichtsstunden, damit aus ihm ein kühler Aristokrat wurde, wie sein Vater einer war. Menschen verhungerten vor den Stadttoren, während sie in Saus und Braus lebten und angewidert auf Menschen niedereren Standes herabblickten. So war er in Gedanken versunken, als er plötzlich nur noch schwarz sah. Jemand hatte ihm einen Hut aufgesetzt und dieser hang vor seinen Augen. Als er sich den Hut vom Kopf nahm, konnte er sehen, dass es ein Zylinder war. Und neben ihm stand Ace. „Ein kleines Geschenk für dich“, meinte der uns hockte sich neben Sabo. „Ein Zylinder? Danke, aber… ähh, wieso ein Zylinder?“, fragte Sabo verwirrt. Ace hatte das mit seinem Geburtstag herausbekommen, aber Sabo hatte nicht mit einem Geschenk gerechnet. Vor allem nicht mit einem, dass er nicht verstand. „Er passt zu dir. Weißt du, du hast so einen seltsamen Sinn für Recht und Unrecht. Manchmal redest du, dass ich nur die Hälfte verstehe und dazu deine Höflichkeit. Immer Bitte und Danke und all dieses Zeug. Und feine Herren tragen doch so hübsche Hüte. Also dachte ich er passt“, meinte Ace und zuckte mit den Schultern. Sabo betrachtete den schwarzen Hut. Er war ihm zu groß, das war klar, aber irgendwie verstand er, was Ace meinte. Und irgendwie rührte es ihn. „Weißt du, am Anfang konnte ich dich echt nicht ausstehen. Aber jetzt…“, meinte Ace dann und Sabo sah ihn überrascht an. „Lass uns uns etwas versprechen, Sabo. Wenn wir 17 sind, segeln wir hinaus aufs Meer und werden Piraten. Aber egal, wohin es uns verschlägt und ob wir vielleicht auch getrennt sein werden, wir bleiben Freunde.“ Sabo schluckte. Ace war nie so redselig und schon gar nicht rührselig. Doch diesmal war es anders. „Freunde für immer“, stimmte Sabo zu. Ace sah ihn an und hielt ihm den kleinen Finger hin. Sabo blinzelte, hakte seinen Finger aber dann ein. „Ich schwöre, dass wir zusammen daran arbeiten, unsere Träume zu verwirklichen und irgendwann frei sein werden. Ich verspreche, dass ich dich immer unterstützen werde, immer da sein werde, wenn du mich brauchst und das ich dich niemals verraten werde“, meinte Ace. Sabo schluckte erneut. „Ich verspreche, dass wir unseren Traum leben werden, frei von Ungerechtigkeit. Dass kein Weg zu weit sein wird, als dass er unsere Freundschaft bricht. Und ich schwöre, dich niemals zu verraten“, erklärte Sabo. „Freunde für immer und ewig“, wiederholten beide und grinsten. Danach knuffte Ace Sabo, der tatsächlich Tränen in den Augen hatte. „Lass das! Ich hasse Heulsusen!“, fauchte Ace und es endete in einer Schlägerei. Doch der Schwur blieb.
 

Freude für immer.



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