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Blue Moon

von

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Zukunftspläne

Zwei Tage nach der Krönung ihres neuen Königs und dem langsamen Ausnüchtern nach der zweitägigen Feier, fing für die Saiyajins wieder der Alltag an.

Die meisten sahen die Zukunft gelassen: Was sollte sich schon groß ändern?

Vegeta hatte schließlich schon mit 19 Jahren als Skattkönig begonnen, das Volk zu regieren. Er sah damit schon auf drei Jahre Erfahrung herab, er war kein Neuling auf dem Thron.

Er war der Stärkste unter ihnen, aber auch gerecht und gerissen, ein wahrer Elite-Krieger königlichen Geblüts; kein anderer Saiyajin war ihm ebenbürtig und besser für diese Stellung geeignet.

Kaum hatte Vegeta die höchste Position übernommen, schon stand der erste Außen-Termin an: eine überraschend einberufene Konferenz der Planeten-Föderation. Vertreter aller Rassen, egal ob Mitglied im Bund oder nicht, waren auf nachdrückliche, hartnäckige Weise dazu eingeladen worden.

Zur Überraschung von Nappa und Radditz, wollte ihr König allein hinfliegen. Sie wunderten sich, weil ihr Herrscher schließlich eine Entourage verdiente, aber Vegeta winkte uneinsichtig ab.

„Zu viele Saiyajins bedeutet, ich kann nur eines der großen, langsamen Raumschiffe nutzen. Ich reise allein im Pod, das geht schneller“ schmetterte er ungeduldig ihren Einwand ab. Eine Reise von drei Tagen würde so weniger als einen dauern.

Weder Nappa noch Radditz konnten ihn überreden und waren irritiert von seiner verdrießlichen Laune. Sie hatten damit gerechnet, dass Vegeta nach seiner Krönung sehr viel besser gestimmt wäre. Stattdessen zog er immer noch eine verbitterte Miene und die beiden kannten ihren Kameraden gut genug, um zu wissen, dass es nicht aus Trauer war. So sehr hatte er nicht an seinen Vater gehangen.

Aber was auch immer ihm aufs Gemüt drückte; solange er nichts sagte, war es schlauer, ihm zu gehorchen. Das war das Einzige, was Vegeta aufmuntern konnte.

Gut, er war der König, sein Wille Befehl: sollte er allein nach Altharwa fliegen und sich als neuer König der Saiyajins präsentieren, wenn er es so wollte.

Sie hatten, im Gegensatz zu Vegeta, keine Ahnung, warum diese Konferenz einberufen worden war; glaubten, es wäre eine Reaktion auf den saiyanischen Thronwechsel.

Vegeta schwieg. Noch war nicht der richtige Zeitpunkt, um ihnen von der drohenden Gefahr zu erzählen.

Er gönnte seinen alten Kameraden noch etwas Ruhe, bevor auch sie ihre Nächte schlaflos verbringen würden, aufgrund des lebenden Alptraums namens Freezer.
 

Bulma ärgerte sich über ihr Zögern.

Hätte sie Vegeta doch nur heimlich im Palast besucht!

Wer konnte damit rechnen, dass er schon so schnell wieder fortmusste?

Nicht mal über ihren Scouter hatte sie ihn erreichen können, er war blockiert gewesen.

Hätte Radditz ihr nicht erzählt, dass Vegeta zu einer dringenden Konferenz reisen müsste, wäre sie unwissend mithilfe ihrer speziellen Schlüsselkarte in die königlichen, leeren Gemächer eingedrungen. Schlimmstenfalls hätte man sie als Einbrecherin verhaftet.

Nun musste sie warten, bis Radditz sie über Vegetas Rückkehr wieder informierte oder Vegeta selbst sich wieder bei ihr melden würde. Bis dahin lenkte sie sich mit ihren alltäglichen Aufgaben ab.

Aber heute, sieben Tage nach der Krönung, stand etwas anderes, ungewöhnliches auf dem Programm.

Bardocks Familie, der engere Kreis, bestehend aus seinen Kindern und Kakarotts Freundin Chi-Chi, traf sich heute zum gemeinsamen Abendessen in seiner Hütte.

Anlass war eine geheimnisvolle Mitteilung, die Kakarott machen wollte.

So saßen Bardock und seine erwachsenen Söhne am Tisch, während sie aufs Essen warteten, welches die Frauen gemeinsam zubereiteten.

Kakarott schwieg bislang geheimnisvoll und sagte selbst auf Nachfragen nicht, warum er alle einberufen hatte. Er wollte bis nach dem Abendessen warten. Das war schnell auf den Tisch, dank der Vorarbeit und den Mitbringsel, die alle Kinder mitgebracht hatten. Auf dem Tisch, dem Herd und den beistehenden Küchentischen stapelten sich die dampfende Schüssel und Töpfe, sowie Platten mit aufgeschnittenen Braten und geräucherten Fisch.

Nach dem Genuss des reichhaltigen Mahls tischte überraschenderweise Chi-Chi zum Abschluss eine Flasche teuren Perlweins auf. Gine sah sich bei deren Anblick genötigt, ihre besten Kristallgläser rauszustellen, um die goldweiße, perlende Flüssigkeit gebührend zu präsentieren.

Misstrauisch starrte Bardock zuerst auf sein gefülltes Glas, dann auf seinen jüngsten Sohn.

„Los, raus damit, Kakarott“ knurrte er ungeduldig. „Weshalb sind wir hier? Was willst du uns so Wichtiges sagen? Es scheint sich um einen besonderen Anlass zu handeln, sonst würde deine Freundin nicht so etwas Gutes spendieren.“

„Deine erste Solo-Mission?“ versuchte Bulma es zu erraten.

„Bist du befördert worden?“ fragte Radditz stirnrunzelnd. Er fühlte sich unwohl und neidisch bei dem Gedanken, dass sein jüngerer Bruder vor ihm den Rang eines Mittelklasse-Kriegers erhalten hätte.

Zu seiner Erleichterung schüttelte Kakarott aber den Kopf. Er warf seiner Freundin, die neben ihm saß, einen verschwörerischen Blick zu. Sie nickte zustimmend und lächelte vorfreudig; überließ ihm das Wort.

Die Neugierde stieg, gespannt und fast ungeduldig starrte seine Familie ihn an.

„Chi-Chi ist schwanger!“ verkündetet er strahlend und erhob sein Glas. „Ich werde Vater!“

Verdutztes Schweigen und riesige Augen waren die erste Reaktion. Damit hatte keiner gerechnet.

„Glückwunsch!“ rief Gine als erstes mit strahlendem Lächeln. Bulma tat es ihr perplex nach.

Bardock und Radditz brauchten etwas mehr Zeit.

„DU WIRST VATER?!“ rief Radditz schockiert aus.

„Das ist der Untergang der Saiyajins“ murmelte Bardock und leerte in einen Zug sein Glas.

Das Zeug war zu schwach, schoss es ihm dabei durch den Kopf. Es war zwar lecker, aber er brauchte etwas Stärkeres.

Während Gine und Bulma der werdenden Mutter Fragen zu ihrer Schwangerschaft stellten, stand er auf, um aus seinem Versteck einen stärkeren Tropfen zu holen. Das gab ihm den benötigten Moment, um seine Unbehagen zu unterdrücken.

In seinen Augen war Kakarott noch zu jung und zu unreif, um selbst schon Kinder zu haben. Der Junge war erst achtzehn Jahre alt…allerdings war es in diesem Alter nicht ungewöhnlich, sein erstes Kind zu zeugen. Schließlich begannen die meisten Saiyajins im Alter von sechzehn Jahre mit Sex, da geschahen auch so einige Schwangerschaften. Wenn man den Umstand hinzunahm, dass Kakarott schon seit Monaten mit ein und derselben Frau schlief, war es wirklich nur eine Frage der Zeit gewesen.

Bardock war damals bei Radditz Zeugung auch nicht viel älter gewesen; neunzehn bei der Zeugung, zwanzig bei der Geburt…aber geistig viiiel reifer, davon war er selbstgefällig überzeugt.

Mit dieser überheblichen Vorstellung setzte er sich wieder an den Tisch und stellte die Flasche und zwei kleine Schnapsgläser dort ab. Er köpfte den Korken und goss die kleinen Gläser randvoll.

„Trink!“ befahl er seinen Jüngsten, der bereits seinen Wein geleert hatte.

Unsicher nahm dieser das Glas mit der dunklen, bedrohlichen Flüssigkeit an, dessen alkoholischer Geruch unangenehm in der Nase brannte. Von so einem Zeug hielt er sich eigentlich fern; er verstand auch nicht, wieso jemand so etwas Brennendes gerne trank. Aber da sein Vater darauf bestand…

Bardock stieß mit ihn an und goss es sich in einen Zug runter.

Kakarott machte es ihm nach.

Als die scharf brennende Flüssigkeit seine Kehle herabrann und reizte, konnte er sich nicht mehr beherrschen und hustete laut.

Bardock klopfte ihm hart auf den Rücken.

„Ab heute bist du ein Mann“ sagte er ruhig und schenkte ihm ein weiteres Glas ein. „Trink!“

„Was ist mit mir?“ fragte Radditz und deutete auf sein geleertes Weinglas, als Alternative zu den kleinen Schnapsgläsern. Bekam nur Kakarott den harten Stoff ab? Er konnte auch was gebrauchen bei dieser Neuigkeit, außerdem vertrug er mehr.

Bardock ignorierte sein leeres Glas und sah ihn zweifelnd an.

„Das muss sich noch zeigen“ missverstand er absichtlich Radditz Frage.

Radditz stutzte und verstand den „Witz“.

„Haha“ lachte er sarkastisch. Bardock lächelte ihn herausfordernd an.

„So, in sieben Monaten ist es also soweit…mein erstes Enkelkind“ sagte Gine laut und unterbrach den verbalen Kampf, der sich zwischen Vater und Sohn anbahnte. „Bestimmt wird es ein Junge.“

Die Wahrscheinlichkeit war hoch, angesichts der geringen Geburtenrate von Mädchen.

„Das denken wir auch. Jedenfalls haben wir uns nur Jungennamen ausgesucht. Kakarott hat einen sehr hübschen, außergewöhnlichen Namen gefunden, den wir nutzen wollen“ erzählte Chi-Chi.

„Ach ja? Welchen denn?“ stellte Bulma die Frage, die auch den anderen besorgt durch den Kopf ging.

Auf was für eine Schnapsidee von Namen war Kakarott für seinen Erstgeborenen gekommen?

Wieder überließ Chi-Chi ihren Freund das Wort, sah ihn auffordernd an.

„Gohan!“ erklärte er stolz.

„Das kling…fremdländisch“ stellte Gine fest.

„Nicht saiyanisch“ machte Radditz deutlich.

„Ich finde ihn schön“ war Bulmas Meinung. „Ein guter Klang. Aber heißt nicht so auch diese Getreideart, die es auf Altharwa gibt?“

Kakarott nickte bejahend. „Es ist unsere Lieblings-Beilage. Sie ist vielseitig, gut kombinierbar und immer lecker. Unser Sohn soll ein Saiyajin mit vielen Talenten werden“ erklärte er den Grund für ihre Auswahl.

„Stark wie sein Vater, hübsch wie die Mutter, klug wie seine Tante; das ist unser Wunsch“ redete Chi-Chi für ihn weiter. „Außerdem wollten wir einen Namen, den es bislang noch nie gab.“

„Passt“ war Bardocks kurzbündiges Urteil zu dem Namen.

„Na, du hast gut reden. Immerhin hast du dir ja auch einen Namen wie „Bulma“ ausgedacht“ spottete Radditz. Dieser Name war bislang auch einzigartig bei ihrem Volk.

„Passte auch perfekt zu ihr. Nebenbei, ich habe auch Kakarotts Namen ausgesucht. Ein Blick auf seine Haare und der Name war klar“ entgegnete sein Vater mit mildem Lächeln.

„Was ist an meinen Namen auszusetzen?“ fragte ihn gleichzeitig seine Schwester argwöhnisch und sah Radditz drohend an.

Radditz, der seinen Fehler erkannte und seine Schwester nicht kränken wollte, sah betont nur seinen Vater an. Etwas war ihm bei dessen Worten aufgefallen.

„Was ist mit meinen Namen?“ fragte er. „Wer hat ihn ausgesucht? Mutter?“

Bardock hatte nur davon gesprochen, die beiden jüngsten Kindern benannt zu haben.

Aber warum nicht seinen ältesten Sohn, sein erstes Kind?

Sein Vater nickte bestätigend. „Gine war mit meiner Namensauswahl für dich nicht zufrieden, darum hatte sie das letzte Wort“ erzählte Bardock, immer noch ungewöhnlich mild lächelnd, was Radditz Misstrauen wecke. Es war ein trügerisches sanftmütige Lächeln, was im Gegensatz zu dem spöttischen Funkeln in Bardocks Augen stand. Diese Art von Lächeln kündigte stets eine verbale Klatsche an, was Radditz dank langjähriger Erfahrung wusste.

„Ich wolle dich „Negi“ nennen“ fuhr er fort. „Nach deiner Großmutter, deren Frisur du auch geerbt hattest. Ich hatte den Wunsch, dass du eine ebenso starke Frau wirst wie sie.“

Radditz blinzelte verdutzt.

„Ich bin aber ein MANN!“ entgegnet er scharf.

Bardock zuckte mit den Achseln. „Wie gesagt, das muss sich erst noch zeigen“ sagte er nonchalant.

Radditz knurrte und wollte gerade anfangen, von seinen Erfolgen zu berichten, als seine Schwester sich einmischte.

„Warum müsst ihr immer streiten?“ unterbrach Bulma die beide genervt, bevor sich eine laute Diskussion entwickelte. Aber bevor sie schimpfen konnte, stoppte ihre Sitznachbarin sie.

Es war Chi-Chi, die ihr beruhigend eine Hand auf den Oberschenkel legte und sie aufhielt.

„Das ist typisch Saiyajins“ lachte sie sanft mit hintergründigem Lächeln. „Ständig wollen sie sich beweisen. Typisches Macho-Gehabe, wer den Größeren hat“ tat sie mit abfälligen Winken ab.

„Ein wahrer Mann hat es nicht nötig, seine „Männlichkeit“ unter Beweis zu stellen.“ Bedeutungsvoll sah sie zu Kakarott hin, der sich an so einem Geplänkel nie beteiligte. Stolz ruhte ihr Blick auf seine stattliche Erscheinung, die Selbstsicherheit ausstrahlte. Besitzergreifend legte sie ihre Hand auf seinen Oberschenkel ab und drückte es leicht.

„Ich habe einen ausgewählt, der genau weiß, dass er der Beste ist und es nicht jederzeit herausschreien muss.“

Ihre Worte waren absichtlich laut und deutlich im Raum zu vernehmen und ein verbaler Schlag gegen Bardocks und Radditz Stolz, da sie damit unterstellte, dass Kakarott der Stärkste und Männlichste unter den Anwesenden war.

Gine kicherte erfreut, angetan von Chi-Chis spitzer Zunge und auch Bulma schmunzelte.

„Du hast ja so recht“ stimmte Bulma ihr zu.

„In der Tat!“ nickte Gine.

„Ihr spinnt doch“ zischte Radditz beleidigt und wandte sich Chi-Chi zu. „Ich bin größer, älter, klüger und viel erfahrener. Nicht zu vergessen: Muskulöser und Gut-Aussehender.“

„Du hast vergessen, „Eitler“ hinzuzufügen. Außerdem reizbarer. Du lässt dich ständig von deinem Vater provozieren“ wandte Gine augenrollend ein.

„Er macht es mir aber auch einfach“ freute sich Bardock schadenfroh.

„Ich bin ja auch der Einzige, der dir Widerworte gibt“ widersprach Radditz. „Du freust dich doch, dich mit jemand geistig zu duellieren. Kakarott ist ja diesbezüglich unbewaffnet.“

„Auch wieder wahr“ brummte Bardock.

„Hey, hey, Vorsicht, was ihr sagt“ rief Chi-Chi entrüstet auf. Im Gegensatz zu ihrem leicht simpel gestrickten Freund verstand sie solche Andeutungen, wenn man schlecht über ihn sprach. So etwas sollte man nicht in ihrer Gegenwart tun, dann wurde sie fuchsig.

Radditz lächelte sie spöttisch an und warf einen Blick auf ihren noch flachen Bauch.

„Du kannst wirklich nur hoffen, dass dein Sohn den Grips von dir oder Bulma erhält. Denn wenn es den von Kakarott bekommt…oje, viel wird es nicht sein“ lachte er.

„Ich mache mir mehr Sorgen, wie agil das Baby sein wird. Erinnerst du dich, wie anstrengend Kakarott als Kleinkind war?“ seufzte Bulma. Einstimmig stöhnte ihre Familie, mit Ausnahme von Kakarott, auf bei der Erinnerung.

„Er war eine nervige Bratze“ knurrte Bardock und sah strafend seine Familie an. „Nur weil ihr ihn verhätschelt habt. Es war ‘ne Menge Arbeit, das wieder auszubügeln. Viel Disziplin war nötig.“

Gine rümpfte die Nase und sah ihn strafend an. Auch Bulma warf ihren Vater für diese Kritik böse Blicke zu. Es war typisch Bardock, die positiven Leistungen seiner Söhne als eigenen Erfolg auszugeben, wobei er übersah, dass er die wenigste Zeit mit ihnen verbracht hatte.

„Disziplin habe ich genug“ wandte Chi-Chi ruhig ein. „Da musst du dir keine Sorge machen.“

Bulma nickte zustimmend. „Genau, Chi-Chi hat alles unter Kontrolle.“

„Und wenn nicht… du bist ihre nächste Nachbarin“ erinnerte Radditz zwinkernd seine Schwester. „Überleg mal, wer Babysitterin Nummer Eins sein wird.“ Er grinste, erfreut, weil er nicht zur Verfügung stehen würde.

Bulmas Gesicht verzog sich zu einer erschrockenen Grimasse.

„Mein Kind…“ sagte Chi-Chi laut und strich sich dabei bedeutsam über den Bauch „…wird ein wundervolles, gut erzogenes, kluges Kind sein. Vielleicht das klügste Kind der Saiyajins…mit Ausnahme von Bulma, an die kommt keiner ran.“

Gine schmunzelte.

Ob Chi-Chi es bewusst laut ausgesprochen hatte, dass sie Klugheit und gutes Benehmen wichtiger ansah als Stärke?

Wollte sie damit in Anwesenheit von Radditz und Bardock ein Zeichen setzen?

Gine mochte die junge Frau sehr, deren Charakter so passend die negativen Eigenschaften von Kakarott ausglich. Sie war sparsam, wohingegen er sorglos mit Geld umging, sie konnte gut kochen und damit seinem Leckermaul was bieten und sie war ehrgeizig und wachsam, wo er achtlos und weich war. Wo er zu vergesslich und verzeihend war, besaß sie ein langes Gedächtnis und eine schnelle, scharfe Zunge. Sie war die richtige Frau für ihn, die ihn in den Momenten, wenn es nötig war, in den Hintern treten würde. Ein Kind mit deren Genen würde besser ausfallen, als Radditz und Bardock befürchteten.

„Was für eine wahnhafte Wunschvorstellung“ brummte Radditz angesichts Chi-Chis Plänen und sah gierig auf Bardocks Flasche, mehr daran interessiert, diese zu stehlen, als weiter über Kakarotts Kind nachzudenken. Bulma stieß missbilligend ihren Ellbogen an seine Seite, was aber nicht mehr als ein Kitzeln für ihn war. Da der langhaarige Krieger angesichts Bardocks schneller Reaktionen ahnte, dass er die Flasche nicht klauen konnte, wandte er sich enttäuscht wieder an Chi-Chi, um aufmunternd ihre Hand zu tätscheln und zu sagen: „Keine Sorge, falls Kakarotts Erbgut sich als drittklassig erweist. Es gibt noch RICHTIGE Männer, aus denen du auswählen kannst. Immerhin hat unsere Familie da noch etwas Auswahl.“ Er zwinkerte ihr verwegen zu und wies damit auf den Umstand hin, dass die beiden jungen Eltern sich noch keinen Lebensschwur geleistet hatten und damit nicht für ewig treu sein mussten.

Es bestand damit die Möglichkeit, dass sich Chi-Chi vom Vater ihres Kindes trennen könnte. Abbrüche von lockeren Beziehungen verliefen selbst bei gemeinsamen Kindern recht unproblematisch.

„Hah!“ Abfällig lachte Chi-Chi ihn aus, riss dabei gleichzeitig ihre Hand aus seiner Pranke. „Redest du von dir? Oder Tales? Danke, ich verzichte. Allein bei dem Gedanken, einen Mann mit so einem Riesen-Ego an mich ranzulassen, schrumpfen mir die Eierstöcke ein und meine Vagina zieht die Zugbrücke hoch. Und um dir Holzkopf klarzumachen, wie ernst es mir ist, rücke ich jetzt mit unserer zweiten Neuigkeit raus…“

Sie schnupfte pikiert und sah Kakarotts älteren Bruder giftig an.

Der zuckte nervös zusammen. Chi-Chi besaß einen sehr starken Willen, sogar mehr als eine Durschnitts-Saiyajin, auch wenn ihre Kampfkraft nicht überragend war. Aber wie Gine besaß sie die Fähigkeit, nur durch ihren giftigen Blick einen Mann das Gefühl zu geben, sie würde gleich seine Eier mit dem nächstliegenden Messer abschneiden, notfalls auch einer rostigen Gartenschere.

Chi-Chi mochte ihn nicht und ließ ihn das nur zu gerne ständig spüren. Sein sonst so gerühmter Charme kam gegen ihre Giftspitzen nicht an, prallte wirkungslos an ihren eisigen Mauern ab.
 

Chi-Chi schnappte sich die Flasche mit dem Perlwein und schenkte den letzten Rest Bardock und Gine ein, anstatt sich selbst. Es war eine respektvolle Geste gegenüber den Älteren, die Delikatesse ihnen anzubieten, anstatt für sich selbst zu sichern und eilig zu verschlingen. Sich selbst und den anderen schenkte sie etwas vom verdünnten Fruchtsaft ein. Radditz und Bulma sahen ihr schweigend dabei zu und fragten sich, was die Jüngere noch verkündigen wollte.

Hoffentlich nicht, dass sie Zwillinge erwartete?!

Sie sahen auffordernd Kakarott an, aber da er schon die erste Neuigkeit verkündigt hat, war nun wohl seine Freundin dran, die Familie zu überraschen.

Chi-Chi sah sich zuerst hoheitsvoll um, der Aufmerksamkeit der Anwesenden bewusst und steigerte genussvoll ihre Neugierde.

„Kakarott und ich…“ begann sie feierlich „wollen uns gegenseitig den Sarang schwören!“

„Hoooh!“ Radditz atmete geräuschvoll aus. „Scheiße, dann sind wir ja verwandt!“ war sein erster Kommentar. „Ich werde dich nie wieder los. Ständig werden wir uns sehen!“

Als Sarang-Gefährtin seines Bruders rückte sie auf und galt damit so viel wie eine nahe Blutsverwandte. Sie wurde damit seine zweite Schwester.

So viel zu seiner heimlichen Hoffnung, dass ihre Beziehung zu seinem kleinen Bruder nicht von Dauer wäre und er diese furchteinflößende Frau nie wieder treffen müsste.

Radditz übersah, dass seine ehrliche Meinung, die er laut geäußert hatte, nicht besonders höflich war.

Chi-Chi sah ihn grollend an und seine Schwester schnappte sich eine leere, schmutzige Pfanne vom Tisch, mit dem sie ihm scheppernd eine auf den Hinterkopf verpasste.

„Autsch, wofür war das?!“ Radditz rieb sich jammernd den Kopf und bemerkte entsetzt, dass er Bratensoße daran kleben hatte.

„Radditz, noch so ein Wort und ich bin es, die gleich zuschlägt“ warnte ihn ausgerechnet seine Mutter. Ihr unüblicher finsterer Blick sagte dem langhaarigen Saiyajin, dass sie es ernst meinte. Zwar war ihre Kampfstärke nicht bedrohlich, aber niemals würde er sich gegen sie wehren. In seinem Alter von seiner Mutter verprügelt zu werden, war allerdings nicht sehr heldenhaft. Er zuckte beschämt zusammen. Hilfesuchend sah er sich um, doch von seinem Vater konnte er auch keinen Rückenwind erwarten.

Und Kakarott…huh, erneut zuckte Radditz erschrocken zusammen.

Kakarott hatte düster die Arme vor der Brust verschränkt, sah ihn ernst an und deutete mit seinem Kinn auf die Haustür.

Die stumme Botschaft war, dass sich die beiden Brüder gleich duellieren würden, wenn Radditz die zukünftige Sarang-Partnerin von Kakarott nicht besser behandelte.

Gine nahm ihr gefülltes Kristallglas in die Hand und hob es hoch, sah Chi-Chi dabei feierlich in die Augen. Bulma und Bardock taten es ihr nach.

„Wir gratulieren euch“ beglückwünschte die ältere Frau sie und bedachte das junge Paar mit warmem Blick. „Mein Sohn hätte sich keine bessere Lebenspartnerin aussuchen können.“

Chi-Chi errötete erfreut. Gine war immer noch ihr großes Vorbild und so von ihr gelobt zu werden, so freundlich in ihre Familie aufgenommen zu werden, fühlte sich wundervoll an.

Bardock räusperte sich. „Meine Frau spricht auch für mich. Gratuliere Kakarott, du hast ein großartiges Weib getroffen und sie von dir überzeugt. Möge euer Kind nur das erste von vielen sein und euer Heim von Lachen und Wohlgerüchen erfüllt werden.“

„Danke, Vater“ gerührt nahm Kakarott die Glückwünsche und den Segen, diese seltenen warmen Worte seines Vaters an.

„Auch von mir alles Gute“ sagte Bulma „Nun wird meine beste Freundin zu meiner Schwester.“

Bei diesen Worten sammelten sich Tränen der Rührung in Chi-Chis Augen und sie biss sich auf die Lippen, um Beherrschung ringend.

„Hmpf, da kann ich ja schlecht etwas gegen sagen“ grummelte Radditz und nickte den beiden Jüngeren kurzbündig zu. „Auch von mir alles Gute.“

„Tse, als ob deine Meinung wichtig wäre“ Chi-Chi verzog abschätzig den Mund. „Wenn zwei Saiyajins beschließen, den Sarang zu schwören, haben Außenstehende nichts zu sagen.“

„Ich bin sein älterer Bruder“ knurrte Radditz beleidigt.

„Auch das gilt als Außenstehender“ mischte sich Gine ein. Sie trank ihren Wein aus, um dann fortzufahren. „Es ist überhaupt schon ungewöhnlich, dass ihr uns vorwarnt. Nun…mehr oder weniger. Bardock und ich wussten ja schließlich von euren Plänen.“

„Was? Wie denn das?“ wollte Bulma überrascht wissen.

„Weil Chi-Chi mich nach dem Wortlaut des Sarang-Schwurs gefragt hat“ erklärte Gine.

„Und Kakarott hat mich gefragt“ erzählte Bardock. Die einzige Überraschung, die er heute erlebte, war die Neuigkeit über das Baby.

„Oh, also ihr wusstet es deswegen…Moment, das verstehe ich nicht. Wieso mussten sie euch fragen? Wie geht überhaupt der Sarang?“ Bulma sah ihre Eltern so neugierig und fragend an, dass Gine beschloss, ihre Tochter mehr über den Lebensschwur zu erzählen. Radditz spitzte ebenfalls interessiert die Ohren. Auch wenn er sich stets die Möglichkeit, den Sarang zu schwören, offengehalten hatte, hatte er sich nie Gedanken über die Details gemacht. Darum wollte er sich sorgen, wenn es so weit war. Man hatte ihn zwar als Kind die Bedeutung des Sarang erklärt, aber nicht, wie der Ablauf oder der Wortlaut war. Selbst Nappa hatte ihm das nicht sagen können, aber der Glatzköpfige hatte eh kein Interesse daran. Doch nun, wo Kakarott sich als Erstes für diesen Schritt entschlossen hatte, war auch Radditz neugierig, wie die genaue Vorgehensweise war.

„Der Sarang ist ein uralter Schwur aus der alten Heimat der Saiyajins. Da unsere Vorfahren keine Schrift besaßen, wurde der Schwur stets mündlich überliefert. Wenn man seine Worte wissen wollte, gab es also nur eine Möglichkeit…man fragte jemanden, der bereits den Sarang geschworen hat“ fing Gine an zu erzählen. „Daran hat sich bis heute nichts geändert.“

Bardock verbesserte sie. „Theoretisch könnte man auch einen Archivar fragen. Ich glaube, es gibt in der Bibliothek eine versteckte Abteilung, wo der Schwur schriftlich festgehalten wird. Als Sicherheit, wenn auch nur als grobe Übersetzung. Da werden auch die Bücher mit den Namen der Sarang-Paaren aufbewahrt. Aber zur Tradition gehört es einfach, dass ein junges Paar, bevor es den Lebensbund schließt, ein erfahrenes, älteres Paar fragt. Ihnen wird nicht nur der genaue Wortlaut mitgeteilt, sondern die Jungen können den Älteren auch Fragen zur Partnerschaft stellen. Worauf man achten soll, damit die Beziehung wirklich ein Leben lang funktioniert. Die Älteren geben nicht nur den Schwur weiter, sondern fühlen auch die Jüngeren auf den Zahn, ob sie zu so einer Lebensentscheidung fähig sind. Schlimmstenfalls legen sie ihnen nahe, sich nicht zu verbinden.“ Er zuckte mit den Schultern. „Verbieten können sie es aber nicht. Wenn zwei erwachsene Saiyajins bei klarem Verstand sich freiwillig den Sarang schwören, kann und darf sich keiner einmischen.“

Chi-Chi mischte sich ein. „Da der Schwur sich etwas unterscheidet, je nachdem, ob der Mann oder die Frau spricht, musste ich nach einer Frau suchen, die bereits den Sarang geschworen hat. Wäre meine Mutter am Leben gewesen, hätte ich sie als Erstes gefragt. Ich weiß, dass meine Eltern auch Sarang-Partner waren. Meine zweite Wahl fiel dann aber auf Gine. Auch wenn ich ihr dadurch verraten habe, was wir planen, wollte ich es von ihr wissen. Ich wollte ihren Segen für unsere Verbindung haben“ erneut errötete sie verlegen und nickte Gine dankbar zu, die es lächelnd erwiderte.

„Und Kakarott hat natürlich mich gefragt“ erklärte Bardock. „Darum wussten wir schon vorab, was Kakarott und Chi-Chi planen.“

Nur die Sache mit der Schwangerschaft war eine Überraschung gewesen, aber vermutlich einer der Punkte, warum sich die beiden jungen Saiyajins so jung miteinander verbinden wollten.

„Ach so“ Bulma klatschte verstehend in die Hände. Jetzt verstand sie, warum sie im königlichen Archiv nie ein Schriftstück mit Details über den Sarang gefunden hatte. Abgesehen von der allgemein bekannten Bedeutung, dass es ein Schwur für lebenslange Treue war, hatten sie dort nichts über den genauen Wortlaut oder den Ablauf erfahren. Sie war zu schüchtern gewesen, einen der Archivare zu fragen, die vermutlich wussten, wo die geheimen Aufzeichnungen gelagert wurden.

„An Traditionen hängt unser Volk wenig. Sobald etwas unpraktisch wird, hört man damit auf. Überlegt mal, welche Sitten in letzter Zeit schon abgeschafft wurden, wie das öffentliche Tatakai für die jungen Krieger oder der Shiruhato-Schwur für Mittelklasse-Krieger. Aber der Sarang besteht als Einziger bis heute noch, sogar in den traditionellen Worten“ fügte Bardock nachdenklich hinzu. „Das macht ihn besonders geheimnisvoll und mächtig.“

Die anderen nickten zustimmend.

„Und warum bin ich ein Außenstehender?“ fragte Radditz. „Trotz Blutsverwandtschaft?“

Bardock räusperte sich „Nun, wie schon gesagt. Das Einzige, was das junge Paar braucht, ist ein älteres Sarang-Paar für die Übergabe der alten Worte. Bekommen sie diese, wurden sie als würdig geprüft. In unseren Fall…“ er sah dabei seine Gefährtin an „eine leichte Entscheidung, schließlich kennen wir unseren Sohn. Wir hatten aber auch genug Zeit, um Chi-Chi kennen zu lernen. Angesichts ihres Charakters, ihres Alters und langen Beziehung war es für uns eindeutig, dass sie gut zusammenpassen. Sobald sie die Schwurworte kennen und diese besiegeln lassen, kann keiner Einspruch erheben. Kakarott hat allerdings noch den Nachteil, dass er Chi-Chis Vater um Erlaubnis fragen muss. Das gebietet die Höflichkeit.“

„Das habe ich schon erledigt. Der Kampf war schnell vorbei“ erzählte Kakarott. „Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob er ernsthaft gekämpft hat“ er kratzte sich nachdenklich den Kopf.

Bardock lachte. „Angesichts seines schwachen Powerlevels eine gute Frage. Aber wenn der Vater der betreffenden Saiyajin schnell aufgibt, dann bedeutet es, dass er mit der Wahl seiner Tochter einverstanden ist. Tja, dann müsst ihr nur noch den Schwur leisten und ihn offiziell von einem Archivar in die Annalen der Sarang-Partner aufnehmen lassen. Der König bestätigt den Schwur und damit ist man ein Paar fürs Leben. Fertig! Sollte einer der Partner sterben, ist damit geregelt, dass der überlebende Sarang-Partner sich nicht neu binden lassen kann. Der Sarang gilt, bis beide tot sind! Außerdem soll die Versorgung der Überlebende gewährleistet werden, indem die Familie des Toten mitverantwortlich ist, für die Kinder aus dieser Beziehung zu sorgen…wenn es überhaupt noch Familie gibt. Ist ziemlich scheiße, wenn die Verwandtschaft klein oder unbekannt ist, wie bei uns. Gine hat niemanden mehr von ihrer Seite und bei meiner Seite habe ich keine Ahnung, wer dazugehört. Tales ist aufgrund der Familienähnlichkeit die Ausnahme. Was die Zeremonie selbst angeht…Ob man den Schwur vor Zeugen tut, danach noch mit anderen feiert oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Da gibt es keine Regeln.“

„Über eine Feier…Darüber denken wir auch noch nach“ seufzte Chi-Chi. „Ich wäre schon für eine kleine Feier im engsten Kreis, aber Kakarott sträubt sich noch dagegen.“

„Warum müssen denn andere dabei sein?“ jammerte Kakarott. „Wir wollen das auf der Glühwürmchen-Wiese machen. Nur wir beide, wie damals auch.“

„Glühwürmchen-Wiese?“ fragte Bulma mit fragend hochgezogener Augenbraue.

Kakarott nickte enthusiastisch. „Ja, das ist ein sehr wichtiger Ort für uns. Immerhin haben wir dort damals zum ersten Mal…“

„KAKAROTT!“ unterbrach seine Freundin ihn schreiend und mit hochrotem Gesicht. „Das muss keiner erfahren.“

„…geküsst“ beendete Kakarott gleichzeitig den Satz und sah seine errötete Partnerin unschuldig fragend an. Weshalb sollte er das nicht erzählen dürfen?

Chi-Chi biss sich ertappt auf die Lippen: bei ihr tauchten bei der Erwähnung dieser Nacht ganz andere Erinnerungen auf, zum Beispiel, wie sie zum ersten Mal Kakarott einen runtergeholt hatte und er ihr...unruhig rutschte sie auf ihren Stuhl, sich der Aufmerksamkeit der anderen nur zu bewusst.

Peinlich berührt wich sie den feixenden Blicken der anderen Erwachsenen aus, die ihre unkeuschen Gedanken anscheinend lesen konnten.

Bis auf eine Ausnahme, denn Kakarott sprach naiv weiter. „Oh, außerdem haben wir gelernt, wie toll es sich anfühlt, wenn sie meinen Penis berührt.“

„AHHHHH!“ Chi-Chi hielt sich schreiend die Hände vors Gesicht. Zu spät, sie war leider zu spät.

Radditz lachte keckernd, erfreute sich an ihrem Unbehagen.

„Hm, so haben wir es damals auch gemacht“ erinnerte sich Bardock nostalgisch. „Wir haben uns eine einsame Stelle mit Blick aufs Meer gesucht. Nur wir beide, allein, zum Sonnenuntergang. Während die blutrote Sonne im Meer versank, haben wir uns gegenseitig tief in die Augen geschaut und Treue gelobt. Anschließend haben wir uns die ganze Nacht geliebt…“

„Uahhh“ seine Kinder zogen ein entsetztes Gesicht. Selbst Kakarott, der dafür nun lernte, manche intime Dinge besser für sich zu behalten.

„Bardock!“ Gine sah ihren Gefährten tadelnd an. „Zu viele Informationen. Denk an die Anwesenden.“

Doch jener grinste sie spitzbübisch an, zu erfreut an den angeekelten Gesichtern seiner Kinder.

„Musste Chi-Chi auch gegen dich kämpfen?“ fragte Bulma ihre Mutter und wechselte eilig das Thema.

Doch diese schüttelte lachend den Kopf. „Nein, so was machen nur die Männer. Der Kampf zwischen Vater und Verehrer gehört ebenfalls zur langen Tradition des Sarang“ erklärte sie schlicht. „Es ist eine Sache des Respekts und Anstands, wenn der Verehrer den Vater um seinen Segen bittet. Der Werber erklärt seine ernste Absicht und erhält sofort eine Herausforderung zum Zweikampf. Er muss beweisen, dass er stark genug ist, seine zukünftige Frau zu versorgen sowie zu beschützen. Ich habe meine Pflicht dadurch getan, indem ich Gine alles über Kakarotts schlechte Eigenschaften erzählt habe, damit sie sich keine falschen Hoffnungen macht, ihn je ändern zu können. Aber es hat sie nicht abgeschreckt.“ Sie zwinkerte ihren jüngsten Sohn verschmitzt an, der sich verlegen die Nase rieb.

„Dann hast du also auch gegen Mutters Erzeuger gekämpft?“ fragte Radditz seinen Vater.

Doch jener schüttelte belustigt den Kopf. „Ich habe euch doch mal erzählt, was Gines Vater vom Beruf war. Er war Techniker, ein schmales Hemd, nicht sehr stark. Stattdessen habe ich gegen ihre Mutter gekämpft, die gefürchtete Negi“ er schauderte bei der Erinnerung. „Meines Wissens war das ein Einzelfall. Noch nie in der Geschichte der Saiyajins kam es vor, dass ein Verehrer gegen die Mutter kämpfen musste. Ich war mit der Situation fast überfordert. Nicht wegen ihrer Kampferfahrung, sondern weil es auch ein komisches Gefühl ist, gegen deine Schwiegermutter zu kämpfen. Hätte ich mich aber zurückgehalten, wäre sie wütend geworden und hätte mich abgelehnt. Also…“ er zuckte mit den Schultern „habe ich sie besiegt. Danach haben wir uns betrunken und waren fast wie Freunde.“ Er grinste Radditz an. „Deine Vorliebe für harten Alkohol hast du auch von ihr.“

Mit diesen Worten schob er Radditz nun die Flasche mit seinem persönlichen Stoff zu.

Radditz kniff verärgert die Augen zusammen, nahm aber das provozierende Angebot an und schenkte sich selbst etwas ein. Mit einem widerwilligen zufriedenen Lächeln angesichts des torfigen, rauchigen Geschmacks, wie er ihn mochte, nahm er einen großen Schluck.

„Also, verstehe ich das richtig, rein theoretisch…“ fasste Bulma stirnrunzelnd die Neuigkeiten zusammen. „Wenn ich den Sarang schwören will, muss ich Mama fragen, wie der Schwur geht. Bevor sie das aber tut, wird sie mich zu meinen Geliebten ausfragen und Papa wird diesen zum Kampf herausfordern. Und erst wenn ihr einverstanden seid, bekomme ich die gewünschten Informationen? Dann darf ich meinen Auserwählten ewige Treue schwören?“

Skeptisch sah sie ihre Eltern an.

„Jup, tolles Konzept“ nickte Bardock bestätigend.

Radditz prustete verächtlich und fasste das Problem in einen Satz zusammen.

„DU bist am Arsch!“ sagte er mit mitleidigem Blick auf seine Schwester.

Er trank sein Glas aus und zeigte anklagend auf seine Eltern. „Solange die beiden was dagegen haben, wird Bulma sich niemals vermählen können. Selbst wenn sie die geheimen Worte von einer anderen Frau erfährt…wie Chi-Chi…gibt es immer noch Bardock, der jeden Fremden in den Boden rammt. Ohne seine Zustimmung kommt kein Werber an ihm vorbei…und er wird niemanden zustimmen!“

Sein Vater grinste gemein bei dieser lauten Erkenntnis. Die Vorstellung gefiel ihm.

„Es sei denn…“ fuhr Radditz langsam fort; kratzte sich belustigt das Kinn bei seiner neuen Idee. „Es handelt sich um einen Mann, der so stark ist, dass sogar DU ihn nicht besiegen kannst.“

„Und wer…“ Bardocks Augen wurden schmal, misstrauisch wechselte sein Blick zwischen Bulma und Radditz. „…soll das sein?“ Bardocks Frage war nur ein bedrohliches Flüstern, doch den Anwesenden glitt ein kaltes Schaudern über den Rücken.

Allen, bis auf Radditz, der sich vorwitzig über den Tisch vorbeugte, sich erneut ein Glas einschenkte und betont lässig trank, bevor er zwinkernd fragte: „Na, wer wohl? Wer ist der stärkste Saiyajin auf diesen Planeten?“

Bardock riss schockiert die Augen auf, sah eilig seine Tochter an, die jedoch seinen Blick ungerührt erwiderte.

Von ihr bekam er nicht die Info, wie es mit ihr und Vegeta stand. Sie behielt es für sich und behandelte Radditz Kommentar wie eine rhetorische Frage.

Was würde ihr Vater tun, wenn er gegen Vegeta verlor?

Als Folge, weil Vegeta um sie warb?

Würde Bardock dann die Verbindung akzeptieren, wie es die Tradition war?

Unsinnige Fragen, eine nach der anderen!

Bulma bezweifelte, dass es jemals dazu kommen würde.

Vegeta und der Sarang, eine lebenslange Beziehung mit ihm?

Sie wusste bislang noch nicht mal, wie sie ihre aktuelle Beziehung zu Vegeta definieren sollte, dafür war sie zu frisch.

Natürlich, im Vergleich zu der langjährigen Freundschaft von Kakarott und Chi-Chi, standen sie nicht zurück. Auch sie besaßen eine recht lange Bekanntschaft, waren sich nicht fremd.

Aber die romantische Komponente war noch relativ jung, zudem der Standes-Unterschied.

Auch wenn es nun offiziell bekannt war, dass sie eine reinrassige Saiyajin war, galt sie doch trotz ihres Reichtums als Mitglied der unteren Kaste, nur wegen ihrer körperlichen Schwäche.

Krieger wurden höher geachtet als Händler; Muskeln zählten mehr als Gehirn.

So mancher Saiyajin würde Einspruch erheben, mit dem Vorwand, Vegetas Partnerin müsste stärker sein. Darunter könnten auch Frauen sein, die sich selbst für besser geeigneter hielten.

Die Situation mit der eifersüchtigen Peppa wollte sie kein zweites Mal erleben.

Aber welche Beziehung würde Vegeta dem Volk präsentieren?

Nicht gleich als Sarang-Gefährtin, so ohne Schwur, aber als Freundin…ging das oder galt sie dann bereits als potenzielle Königin?

Welche Erwartungen würden denn an sie gestellt werden, sobald sie in einer offiziellen Beziehung mit Vegeta trat?

Bulma wollte kein Verhältnis, das unter aller Beobachtung stand, sie unter Druck setzte und wo sich jeder einmischte.

Vor allem wollte sie nicht als zukünftige Königin behandelt werden.

Durfte Vegeta eigentliche eine Frau normal daten, so wie seine Stammesbrüder?

Oder galt jedes Date gleich als Königinnen- oder Mätressen-Material?

Besaß er, als König, nicht mehr die gleiche Freiheit wie bei anderen Männern, sondern verlief seine Zukunft in eingeschränkten Bahnen?

Musste er nun jede Frau auf ihre Tauglichkeit prüfen wie eine Zuchtstute?

Bulma wusste es nicht und sie wünschte sich, diese Dinge zuerst mit Vegeta selbst zu besprechen und nicht mit ihrem Vater. Es ging ihn fürs erste nichts an, auch nicht den Rest der Familie, die sie neugierig und abwartend ansah.

Sie biss sich auf die Lippen, verschränkte die Arme und blieb stumm, starrte jeden grimmig an. Doch ihre Pupillen schwankten nervös.

Bardock erkannte ihre Unsicherheit.

Wäre ihre Beziehung zu Vegeta tatsächlich so ernst, würde sie nicht so zweifelnd schauen.

Anscheinend musste er sich diesbezüglich keine Sorge machen, so weit war seine Tochter nicht; der Sarang war noch lange nicht in Planung.

Außerdem…

„Der, von dem du sprichts…“ begann er langsam zu sprechen; nannte mit Absicht keinen Namen „…keiner seiner Vorväter hat den Sarang geschworen, dafür sind sie bekannt.“

Bardock glaubte nicht daran, dass Vegeta IV. schwören würde, nur einer Frau treu zu sein und mit keiner anderen zu schlafen. Die ehemaligen Könige hatten ihre Privilegien stets genossen und sich immer einen Harem zugelegt. Aber das war für einen Sarang-Partner nicht erlaubt.

Also müsste er niemals gegen Vegeta antreten und diesem seine Tochter überlassen!

„Ja, das ist wahr“ Radditz nickte zustimmend und betont lang, sein gespielter Ausdruck nahm ab, wurde ernster, etwas sorgenvoller. „Sie waren auch alle bekannt dafür, dass sie sich nahmen, was sie wollten. Das ist die andere Gefahr. Wenn er sich wie diese alle Möglichkeiten offenlässt und Bulma zu sich ruft, egal ob als Königin oder Mätresse. Was, wenn sie ablehnt und er ein Nein nicht akzeptiert? Bulmas ‘Nein‘, nicht deines. Weder du noch ich haben dann was zu sagen.“

Die Luft im Raum wurde kalt, als die Anwesenden erkannten, was er da ansprach.

Es bestand die Möglichkeit, dass Vegeta sich Bulma gegen ihren Willen schnappen würde, Anspruch auf sie erhob, mit der uneingeschränkten Macht des Königs. Damit sprach Radditz ausgerecht die alte Furcht an, aufgrund derer Barock und Gine ihr Kind jahrelang versteckt hatten. Eine fast vergessene Furcht, die Radditz aber bekannt war und die er aus persönlichen Gründen wieder ansprach.

Dass es Radditz war, der heute diese Bedenken hatte, lag an den vergangenen Geschehnissen, deren er ungewollt Zeuge und Mitwisser gewesen war. Er hatte als Erstes von der Sache zwischen Vegeta und Bulma erfahren und war am meisten in ihr Verhältnis einbezogen worden.

Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie Bulma weinend Vegetas Kabine verlassen hatte und Vegetas anschließendes unnormales Verhalten: Seine schlechte Laune, seine Ungeduld, sein leichtsinniges Verhalten und mangelnde Konzentration…Radditz gehörte zu den Glücklichen jener Zeit, die von Vegetas Wutausbrüchen verschont geblieben waren. Aber in dieser Gefahr wollte er nicht erneut stehen.

In Radditz ruhte auch noch die Erfahrung in den Knochen, von Vegeta heimtückisch benutzt zu werden; als sein Werkzeug, um sich heimlich in Bulmas Leben einzumischen. Da war die brutale Bestrafung der drei Techniker, die über Bulma gelästert hatten, das Aushorchen über ihr Privatleben, sowie die Unterbrechung ihres Dates mit Yamma.

Auch Bulma hatte ihren Bruder eingespannt; wie die Sache damals, wo er für sie in Vegetas Büro eingebrochen war, um dessen Siegel zu benutzen, damit sie den Palast verlassen konnte.

Diese Psycho-Spiele, die zwischen Vegeta und Bulma stattgefunden hatten, warfen einen unangenehmen Schatten. Aufgrund jener Ereignisse sah Radditz diese seltsame Beziehung mit Unbehagen an: was immer da zwischen ihnen abging, das war nicht normal!

Es war kompliziert, emotional anstatt rational und konnte nun, wo Vegeta der König war, schlimme Auswirkungen haben; nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für Nebenfiguren, wie Radditz es war.

Friede, Freude, Eierkuchen war noch lange nicht erreicht!

„Radditz, erzähl keinen Blödsinn!“ meldete sich Bulma empört zu Wort und schlug auf den Tisch. „Vegeta würde so etwas nie tun!“

Das hatte er schließlich schon in der Vergangenheit nicht getan.

Er hatte sie nicht zwangsrekrutiert oder verhaften lassen, nachdem sie den Palast verlassen hatte.

Er hatte nicht ihr Geschäft sabotiert oder es verboten.

Er hatte ihre Wut und Ablehnung akzeptiert und NICHT befohlen, dass sie ihm verzieh.

Er hatte an sich gearbeitet und ihr jede Willensfreiheit gelassen.

Wie kam Radditz also dazu, Vegeta so etwas Gemeines wie Machtmissbrauch zu unterstellen?

„So?“ zweifelnd sah Radditz seine Schwester an. „und wie soll es deiner Meinung nach weitergehen? Bist du bereit für die Verantwortung, wenn du dich ernsthaft auf Vegeta einlässt? An der obersten Spitze zu stehen und dein Volk anzuleiten?“

„Ich will nicht Königin werden!“ Bulma sagte dies mit Nachdruck.

Radditz spielte mit dem Rest Alkohol in seinem Glas, ließ es kreisen.

„Und was willst du dann?“ fragte er und sah sie scharf an. „Einen Sarang-Gefährten? Daran glauben weder Vater noch ich, dass Vegeta so etwas tut. Oder willst du nur etwas Spaß haben, ohne an die Zukunft zu denken? Wäre die Position einer Mätresse, wo du in Luxus leben könntest, für dich von Interesse? Du könntest machen, was du willst, solange du Vegeta sexuell zur Verfügung stehst, bis er genug von dir hat. Erst dann dürftest du den Palast verlassen, um dir einen eigenen Partner zu suchen. Natürlich nur unter der Bedingung, dass du nicht von ihm schwanger wirst.“

Bulma schwieg nachdenklich.

Die Wahl der Mätresse erschien auf den ersten Blick vorteilhaft, aber da standen ihre eigenen Gefühle im Weg. Sie müsste befürchten, dass er eine andere Frau als Königin auswählen würde. Selbst wenn es nur eine politische Hochzeit wäre und Vegeta diese Frau nicht liebte…allein diese Bild in ihrem Kopf, von einer gesichtslosen Schwarzhaarigen, die sich besitzergreifend an ihn lehnte, brachte ihre Blut eifersüchtig zum Kochen. Bei dem Gedanken, Vegeta zu teilen, eine andere Frau an seiner Seite stehen zu sehen, kam ihr die Galle hoch.

Sicher, als Mätresse müsste sie keine Regierungsarbeit leisten, könnte ein ruhiges Leben führen. Sie müsste aber jederzeit für Vegeta auf Abruf stehen und hätte damit kaum eine Chance, ihre Forschungen weiterzuführen. Oder vielleicht doch…wenn es nützliche Waffentechnologie wäre, die von der Armee genutzt werden könnte. Etwas, was nicht ihren Pazifismus entsprach.

Sie stöhnte auf und rieb sich übers Gesicht.

„Ich weiß es nicht“ gab sie widerstrebend zu. „Aber das ist kein Gespräch, was ich mit einem von euch führen will.“ Sie nahm ihre Hände runter und sah bedeutsam zu Kakarott und Chi-Chi hin, die eigentlichen Hauptpersonen dieses Abends.

„Schau, heute ist ein besonderer Tag für die beiden. Darüber sollten wir sprechen, nicht über meine Beziehung. Unser Bruder wird zum ersten Mal Vater, wir bekommen einen Neffen. Was müssen wir dafür noch vorbereiten? Kinderspielzeug? Windeln? Einen Brutkasten?“

„Was das angeht, bin ich noch am Überlegen. Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass Kinder, die ihre ersten Jahre im Brutkasten verbracht haben, deutlich seelisch instabiler sind. Je länger, desto schlimmer.“ Chi-Chi ging auf das Themawechsel ein. Bulma atmete erleichtert auf, dass die Aufmerksamkeit nicht mehr auf ihr lag.

„Hm, das erklärt Kakarotts Dachschaden“ brummte Radditz amüsiert. Sein Vater gab ihm überraschend schnell eine belehrende Kopfnuss. Sein kinderloser Sohn hatte kein Recht, indirekt seinen Erziehungsstil zu kritisieren.

„Hmpf, es gibt da sehr viele schlimmere Typen als dein Bruder, der gerade mal ein Jahr darin verbracht hat“ brummte er warnend. Bardock dachte dabei an Broly und Vegeta. Besonders der kleine Broly und seine heftigen Wutanfälle waren ihm tief im Gedächtnis geblieben, aber der junge Vegeta war, wie Bardock durch Nappas Erzählungen wusste, ebenfalls ein schwer erziehbarer Bursche gewesen…störrisch, unbelehrbar, eigensinnig…vielleicht war das aber auch eine charakterliche Fehlbildung.

Chi-Chi warf Radditz ebenfalls einen warnenden Blick zu und fuhr ungerührt fort. „Es ist mein erstes Kind. Ich möchte nur ungern diese neuen, faszinierenden Entwicklungsstufen verpassen. Lieber mache ich eine Pause von der Arbeit und konzentrierte mich auf die Erziehung. Kakarott verdient gut genug, um eine Familie zu versorgen. Besonders jetzt, wo ich seinen Sold verwalte.“

„Haha, bekommst du wenigstens Taschengeld?“ fragte Radditz seinen kleinen Bruder augenzwinkernd.

„Oh ja. Aber leider reicht es nicht mehr für Fressorgien auf Altharwas Markt“ seufzte Kakarott auf.

Chi-Chi boxte ihn leicht in den Bauch.

„Es geht nicht mehr nur um dich. Du musst jetzt für eine Familie sorgen“ belehrte sie ihn.

„Muss am Haus noch was geändert werden? Ein Anbau? Oder reichen die Zimmer?“ fragte Bulma.

Chi-Chi schüttelte den Kopf und hob abwehrend die Hände.

„Nein, nein, keine Sorge. Wir haben reichlich Platz und genug freie Räume für wenigstens drei Kinder. Wir werden das Zimmer direkt neben unserem Schlafzimmer als erstes Kinderzimmer umbauen“ erklärte sie. Dank Bulmas großzügiges Geschenk, das hübsche Häuschen, gab es keinen Platzmangel.

„Huch, drei Kinder?“ fragte Bardock und sah Kakarott bedeutsam an. „Bist du wirklich bereit für so viel Verantwortung? Anderseits braucht unser kleines Volk jede helfende Hand.“

Sein Sohn zuckte mit den Schultern.

„Erst mal sehen, wie wir mit einem Kind zurechtkommen“ antwortete er ruhig. Kakarott hatte keine Angst vor der Zukunft, was daran lag, dass er keine Ahnung hatte, wie anstrengend die Aufgaben eines Vaters waren. Aber er vertraute Chi-Chi.

Seien Partnerin war willensstark, klug und besaß viele ähnliche Eigenschaften wie Gine und Bulma.

Was konnte schon schiefgehen, wenn er mit einer Gefährtin beglückt war, die ähnlich tickte wie seine Mutter und seine große Schwester, die ihn aufgezogen hatten?

Sollte er Fragen zur Kindererziehung haben, so wusste Kakarott, dass er sich jederzeit an seinen erfahrenen Vater wenden konnte. Der würde dann zwar furchtbar angeben, was für ein toller Vater jener war, trotz schrecklicher Kinder, aber Kakarott besaß genug Geduld, um das zu ertragen.

Und auch wenn Radditz etwas anderes behauptete…sein großer Bruder würde auch helfen. Schließlich war es in ihrer Kindheit genauso gewesen, da hatte Radditz sich zwar auch ständig beschwert, sich aber trotzdem um seine kleinen Geschwister gekümmert.
 

Im Gegensatz zu der herrschenden Harmonie in diesem Haus, gab es zur gleichen Zeit woanders mehr Trubel.

Um genauer zu sein, es herrschte blankes Chaos.

Vegeta stand zähneknirschend und mit verschränkten Armen im Kristallsaal des Parlaments auf der Tribüne und sah dabei zu, wie die Versammelten panisch herumschrien, nachdem sie die Aufzeichnungen gesehen hatten.

Neben ihm stand Rubeus, der aurumanische Kapitän, der heute ebenfalls als Zeuge eingeladen war und gerade den Anwesenden eine Aufzeichnung von Freezer gezeigt hatte. Während Vegeta sich fühlte, wie auf glühenden Kohlen sitzend, gezwungen, den Schmerz mit unberührter Miene zu ertragen, bis der Tumult endete, fühlte Rubeus Mitleid mit den ängstlichen Anwesenden. Er war geduldiger; konnte ihre Angst gut verstehen und dass sie Zeit brauchten, ihre Verzweiflung zu bezwingen.

Er und Vegeta hatten diese benötigte Zeit erhalten und konnten daher mit gespielten gelassenen Gesichtern die Neuigkeiten verkünden beziehungsweise zeigen. Besonders die Bilder waren am überzeugendsten. Einer der Satelliten hatte Freezer damals noch dabei filmen können, wie dieser seine Solarähnliche Attacke gebildet und lässig einen Planeten vernichtet hatte.

Nun wussten alle Abgeordneten der Planetenallianz sowie die eingeladenen Nicht-Mitglieder über das Wesen Freezer und seinem Powerlevel von einer halben Million Bescheid.

Nachdem sie die erste Nachricht zuerst nur mit ungläubigem Staunen gehört hatten, waren sie nach der Ansicht dieser Bilder überzeugt und dann panisch geworden.

Angsterfüllt hatten sie abwechselnd auf Vegeta und den Bildschirm mit Freezer gestarrt und die beiden miteinander verglichen. Ihre Gedanken waren offensichtlich gewesen: Selbst Vegeta, der starke Saiyajin, der Schrecken ihrer Galaxie, hatte gegen dieses neue Monster keine Chance.

Und wenn selbst er nicht gewinnen konnte…welche Hoffnung gab es dann?
 

Für Vegeta war es ein schrecklicher Tag, wie befürchtet.

Kurz zuvor hatte er vor versammelter Mannschaft zugeben müssen, dass es jemanden gab, den kein Saiyajin, auch er nicht, besiegen konnte.

Ein neuartiges, unbekanntes Wesen, schrecklich stark, sowie technologisch hoch ausgerüstet, dass in unbekannter Zeit in ihre Galaxie eindringen würde.

Wenn es geschah, könnte sich keiner, auch die Saiyajins nicht, dagegen wehren.

Der König der Saiyajins hatte damit vor all diesen Wesen Schwäche zugeben müssen und dass sie Hilfe benötigten.

Vegeta hasste es, Bittsteller zu sein. Er wartete ungeduldig darauf, dass endlich Ruhe einbrach und man über ein gemeinsames Vorgehen sprach.

Stattdessen riefen sie immer noch ungehemmt in den Saal ihre abstrusen Theorien: dass man sich abschotten müsse, aufrüsten, den Feind mit der größten Laserkanone entgegentreten, die es gibt.

Dass man versuchen sollte, zu verhandeln.

Ja, so mancher Dummkopf schrie sogar die Idiotie heraus, dass Vegeta und Rubeus logen und Freezer nichts weiter als ein hanebüchenes Märchen sei!

Eine digitaldesignte Simulation; schrecklich-schön anzusehen, aber nicht real.

Erfunden von Vegeta-sei und Aurum, mit dem Ziel, Angst vor einem unbekannten Wesen zu erschaffen, damit jeder die Saiyajins und Aurumaner um Hilfe anflehte. Schließlich waren die Saiyajins die teuersten Söldner und Aurum die größten Waffenhändler.

Wer also profitierte am meisten von einem gigantischen Krieg?

Vegeta sah beleidigt dabei zu, wie so mancher der Anwesenden ihn zweifelnd betrachtete und dieser Theorie Glauben schenkte.

Als ob er, Vegeta, König der Saiyajins, so eine Taktik anwenden würde, bei der er sich lächerlich machte?!

Sah er aus, als ob es ihm Spaß machte, auf der Bühne zu stehen und diesen minderbemittelten, mickrigen Wesen sein Versagen mitzuteilen?!

Vegeta warf auffordernd einen scharfen Blick auf die beiden anderen Personen zu, die mit auf der Tribüne standen: Das waren Aurelius, als Abgesandter seiner Heimat Aurum sowie der Vorsitzende der Planetenallianz und gleichzeitige Präsident von Altharwa, Präsident Kessho Safa. Der hochgewachsene Mann im mittleren Alter und dem kurzen, grau-melierten Bart, der sonst stets eine gewisse Noblesse ausstrahlte, war heute unüblich gestresst.

Ein ungewohnter Anblick, schließlich hatte dieser Mann sonst alles unter Kontrolle und stets ein Politikergesicht mit mildem Lächeln aufgesetzt.

Aber der Anblick, wie er da am Pult stand und die Anwesenden anschrie, sich endlich zu beruhigen, machte selbst einen neutralen Beobachter klar, wie schlimm die Lage war, was die Nervosität nur noch steigerte.

Aurelius, der erfahrene Diplomat, stand kopfschüttelnd daneben. Neue Falten hatten sich in seinem Gesicht gebildet und auch er strahlte weniger Gelassenheit aus als üblich.

Beide schafften es nicht, die aufgebrachte Menge zu beruhigen.

So viel zu kultivierten Anstand und gebildeten Benehmen…man brauchte diesen Leuten, die sonst über die Saiyajins die Nase gerümpft hatte, nur mal etwas Lebensbedrohliches auf den Tisch zu setzen und jegliches gesittete Benehmen ging den Bach runter.

Vegetas Finger krallten sich in seinen Bizeps. In ihm kochte es.

Er hatte seit Beginn der Versammlung kein Wort gesagt und das Verkünden der Neuigkeit den beiden, Aurelius und Präsident Safa, überlassen. Er hatte sich geweigert, über sein Versagen zu berichten, weshalb Aurelius gesprochen hatte. Der anerkannte Diplomat hatte von der Entdeckung berichtet und dass eine furchtbare Gefahr für ihre Galaxie auf den Weg hierher war.

Vegetas Anwesenheit auf der Tribüne sollte als Zeugenaussage ausreichen, was aber nicht funktioniert hatte, weshalb Rubeus, als zweiter Zeuge anwesend, mit dem Bildmaterial rausgerückt war.

Freezers Gesicht noch mal zu sehen, dieses maliziöse Grinsen, die kalten Augen, dazu die mächtige Attacke, die er nur mit einem Finger bildete…danach waren die Zuschauer überzeugt.

Ein Powerlevel von einer halben Million!

Ein unvergleichlicher Planetenzerstörer, wie man ihn in dieser Galaxie noch nie gesehen hatte!

Und dabei sprach man gerade nur über Freezer.

Vegeta bemerkte, dass keiner der Anwesenden die Details erkannt hatte.

Freezers Entourage, die beiden seltsamen Wesen hinter ihm, waren bislang kaum erwähnt worden. Dabei besaßen sie ein Powerlevel von mindestens 20.000. Ein einzelner von ihnen war stärker als Vegeta!

Freezer war damit nicht nur selbst sehr stark, sondern er besaß auch eine unbekannte Anzahl an Soldaten, die für ihn die Drecksarbeit übernahmen. Soldaten, von denen niemand wusste, wie stark sie waren, wie gut bewaffnet, wie organisiert und mit welch fremder Technologie ausgestattet.

Vegeta schüttelte innerlich den Kopf über die Idioten in diesen Raum, die immer noch darauf beharrten, allein gegen Freezer bestehen zu können

Wenn Freezers Soldaten nur ein bisschen wie die Saiyajins waren, deren körperliche Stärke ausreichte, um viele der bekannte Waffenangriffe zu überstehen, müssten die Versammelten doch kapieren, dass Diskussionen über Aufrüsten und Abschirmen sinnlos waren. Soldaten mit einem Powerlevel von 20.000 waren lebende Waffen. Ihre Energien waren so stark, dass sie eine unsichtbare Rüstung besaßen und in der Lage waren, mächtige Energieattacken abzufeuern, gegen die handelsübliche Blaster blass aussahen. Ein einzelner von ihnen könnte einen Planeten der Güteklasse 1 an einem Tag erobern.

Vegeta wusste am besten, wozu so ein Powerlevel in der Lage war: er musste nur seine Stärke eins zu eines übertragen. Der Vergleich sah damit so aus, dass dort draußen eine Armee von Vegeta-ähnlichen Gestalten lauerten, mit einem Oberboss, der stärker war als dreißig Vegetas.

Einen ähnlichen Vergleich, um diese Macht greifbar zu machen, taten die gutgebildeten Anwesenden gerade auch, weshalb sie ja so in Panik gerieten.

Sicher, seine Feinde könnten sich nicht in den Ozaru verwandeln, das wäre sein Vorteil; zwar nicht ausreichend gegen Freezer, aber gegen seine Untergebenen.

Aber wer wusste, womit diese trumpfen konnten?

Es gab schließlich noch mehr Wesen im Universum, außer den Saiyajins, die gewisse metamorphischen Fähigkeiten besaßen oder einzigartige physische und psychische Eigenschaften.

Man wusste bislang noch zu wenig über Freezers Art und die seiner Armee, nur dass diese anscheinend aus unterschiedlichen Rassen bestand; jedenfalls sahen die beiden Wesen hinter ihm völlig anders aus.
 

Vegeta war erleichtert, dass Rubeus und Aurelius davon abgesehen hatten, die Aufzeichnung von Freezers Stimme und seinem Gespräch zu zeigen. Die Informationen, die darin lagen, warfen einen Schatten auf Vegeta-Sei und Aurum, denn man könnte diese beiden Planeten als Schuldig erklären, Freezer herausgefordert zu haben. Immerhin hatten die Saiyajins seinen Planeten besetzt und Aurum hatte mit ihrem Raumschiff dafür gesorgt, dass sie dort hingekommen waren.

Vegeta hatte sich das Video mehre Male angesehen, bis er endlich keine Gänsehaut mehr bei Freezers Stimme bekam. Er hatte dessen Stimme, seine Wortwahl, das Gesagte wie Nichtgesagte genau untersucht, um herauszufinden, was für einen Charakter Freezer besaß.

Wenn er das nächste Mal diesem Wesen gegenüberstand, würde Vegeta Haltung zeigen.

Freezer hätte weniger Chancen, ihn zu überraschen. Diese Genugtuung gönnte Vegeta ihm kein zweites Mal.
 

Immer noch hatte sich die Menge nicht beruhigt und nun war Vegetas Geduld am Ende.

Er wollte, nein, brauchte die Gewissheit, dass es etwas wie Hoffnung gab oder einen Plan.

Den konnte er aber nicht allein aufbringen oder nur mit der Hilfe von Aurum.

Für das, was er vorhatte, brauchte er mehr Unterstützung. Aber um diese zu gelangen, mussten die Abgeordneten an einen Strang ziehen und dafür mussten sie zuerst die Klappe halten.

Er löste die verkreuzten Arme, lockerte bedacht seine verkrampften Finger. Der Stoff seiner Handschuhe knirschte dabei.

Während er zwei große Schritte nach vorne trat, drehte er vorsichtig seinen Nacken.

Rubeus, der neben ihm im Hintergrund gewartete hatte, sah ihn mit schlechter Ahnung hinterher, traute sich aber nicht, einzugreifen.

Vegeta trat nun in den Vordergrund, allerdings kaum beachtet. Aurelius und Präsident Safa waren damit beschäftigt, die brüllenden Anwesenden zu beruhigen, sie blickten nur in die Zuschauertribüne und die dort Sitzenden zu ihnen.

„RUHE!“ erschallte es laut, übertönte jegliche anderen Geräusche. In Zusammenarbeit mit einer kraftvollen Aura, die instinktiv jedes schwächere Wesen zum Verstummen brachte, schaffte Vegeta das, woran die beiden Vorsitzenden vergeblich bemüht gewesen waren: es herrschte eine unwirkliche Ruhe im Saal.

Strafend sah sich Vegeta im Saal um und stellte sicher, dass jeder aus Vorsicht und Angst verstummte. Hörte er auch nur einen Mucks, wurde er sofort einen warnenden Ki-Strahl abfeuern.

„Dieser Gegner…“ begann er langsam „besitzt zweifellos die vom Scouter gemessene Stärke. Wenn eure Völker keinen völlig verblödeten Vertreter heute hierhergeschickt haben, dann wisst ihr, was das bedeutet. Eine Macht, gegen die keiner von uns allein bestehen kann. Und er wird kommen! Ich kann es fühlen, mein ganzer Körper warnt mich. Mein Volk und ich müssen sich darauf vorbereiten. Wir besitzen momentan zwar noch nicht die Stärke, ihm gegenüberzutreten, aber wir Saiyajins sind ein Volk, dass stärker werden kann. Ich schwöre hiermit, vor euch allen: Wir werden stark genug werden, um gegen ihn zu bestehen! Wir werden siegen!“

Hoheitsvoll, mit Stolz gerecktem Kinn sah er auf sie herab.

Jawohl, er würde aufsteigen, hoch genug, um Freezer zu besiegen. Er würde die Grenzen eines normalen Saiyajin überwinden.

Diese Schmach seiner Flucht würde die Einzige in seinem Leben bleiben. Er würde den Tod seines Vaters rächen und Freezer in Asche verwandeln.

Allerdings könnten weder er noch seine Soldaten diese Kraft schnell aufbauen. Wenn sie sich nur aufs Trainieren konzentrierten, hätten sie keine Zeit für die bezahlten Missionen. Ohne Geld, keine Lebensmittelimporte.

Vegeta sah die Anwesenden scharf an, während er weitersprach „Wenn die Saiyajins für euch kämpfen, verlangen wir Unterstützung. Um uns gegen Freezer zu wappnen, brauchen wir die nötige Zeit und die Ressourcen.“

Die Anwesenden sahen ernst und nachdenklich zum König der Saiyajins, der seine Entscheidung, was er zu tun gedenke, laut mitgeteilt hatte: es war wirklich keine Überraschung, dass die Saiyajins in den Krieg ziehen würde.

Doch warum sagte der König ihnen das?

Warum war er hier, anstatt, wie es die Saiyajins sonst getan hatte, ein eigenes Spiel zu spielen?

Ein vorwitziger Minister hob die Hand und fing misstrauisch an zu fragen „Was genau meint Ihr mit Ressourcen?“

Er hatte genau zugehört und erkannt, dass Vegeta auf etwas hinauswollte. Dieser sah auffordernd zum Präsidenten Safa und Aurelius, damit sie endlich zum Hauptpunkt des Treffens kommen könnten.

Safa räusperte sich eilig und ergriff das Wort.

„Keiner von uns besitzt eine Armee, die auch nur annähernd so stark ist wie die von König Vegeta. Aurelius und ich planen daher, das Kämpfen den Saiyajins überlassen. Da sie aber jeder freie Minute zum Trainieren brauchen, um die notwendige Kraft zu erreichen, werden die Saiyajins keine Zeit haben, um Aufträge anzunehmen. Ohne Aufträge, keine Importe von Lebensmittel. Daher…Wir…“ nun warf Safa einen bedeutsamen Blick in die Runde. „…müssen sie daher als Gegenleistung unterstützen. Dazu gehören Lebensmittellieferungen, Rüstungen, Medic-Tanks sowie…“ Safa schluckte „…neue Raumschiffe. Groß und schnell genug, um Bataillone von Saiyajins rechtzeitig aufs Schlachtfeld zu senden.“

Einige Sekunden lang herrschte Stille, um das Gesagte zu Verarbeiten…und dann ging das Gebrüll von vorne los. Ein Sturm der Entrüstung prasselte auf den Wortsprecher herab. Alle Zuschauer waren sich plötzlich einig.

Niemals dürften die Saiyajins moderne Technologie erhalten. Das Handelsverbot musste bestehen bleiben.

„Wie könnt ihr es wagen?“

„Das Embargo beenden?!“

„Was passiert, wenn Freezer besiegt ist? Dann haben wir eine neue Bedrohung in unseren Reihen! Die Saiyajins werden uns dann angreifen!“

Rufe dieser Art erschallten von allen Seiten.

Safa und Aurelius warfen sich kurz einen schnellen Blick zu.

Es verlief genau, wie gedacht. Dieselben Einsprüche wie immer. Es war daher nicht verwunderlich, dass die beiden Männer so lange gezögert hatten, diesen Vorschlag auszusprechen.

Zu lange, weshalb Vegeta selbst das Wort ergriffen hatte.

Bei dem Gedanken, das Embargo gegen die Saiyajins zu beenden, kam sofort die alte Angst wieder hoch. Die Vertreter der zahlreichen Völker befürchteten, dass die Saiyajins nach Freezers Untergang mit den erhaltenen Raumschiffen auf Raubzüge gehen würde.

Nun, das lag im Bereich des Möglichen, aber diese naive Angst bedeutete, dass zuerst Freezer besiegt wäre…glaubten denn diese Vertreter, das würde so einfach geschehen, ohne Verluste?

Selbst der überhebliche, stolze Vegeta glaubte nicht daran und war bereit, auf Bündnisse einzugehen. Aber nicht ohne Bezahlung. Er kannte den Wert seines Volkes.

Ohne die Saiyajins ging es nicht!

Vegeta hatte Präsident Safa und Aurelius im Privaten seinen Plan und seine Forderungen erklärt.

Wenn die Saiyajins trainierten und ihre Ozaru-Verwandlung nutzten, könnten sie Freezer zurückschlagen. Aber dafür mussten sie ihn und seine Armee auf Planeten mit Sauerstoff und Mond locken, wo die Saiyajins ungestört und frei kämpfen konnten. Nur in veralteten, waffenlosen Pods gegen Freezers Raumschiff zu starten, wäre Selbstmord.

Vegeta verlangte für die Dienste seiner Armee einen angemessenen Lohn; alle Planeten, die sich auf den Schutz durch die Saiyajins verließen, mussten zahlen: mit Nahrung, Medizin, Rüstungen, Raumschiffen, nützlicher Technologie, notfalls Gold und Geld. Das wäre nur fair.

Sollten die Saiyajins siegreich sein, durften die Saiyajins diese Dinge nicht nur behalten, sondern sie erhielten auch den Höchstanteil der Siegerbeute. Sie durften sich als erstes drei neue Planeten aus Freezers Gebiet aussuchen, die sie in Besitz nehmen würden.

Vegeta kannte seinen Pappenheimer: er wusste, dass Leute wie Aurelius die fremde Technologie von Freezer und seine Planeten sich nur zu gerne unter den Nagel reißen würden, sobald jener aus dem Weg geschafft war. Aurum würde die harte Arbeit der Saiyajins für sich ausnutzen und dasselbe tun, was Freezer gedachte, mit ihnen anzustellen: das Plündern, Unterjochen und Verkaufen der Gegenseite.

Bevor das geschah, würden die Saiyajins dieses Mal den ihnen zustehenden Gewinn einstreichen.

Aurum durfte nehmen, was übrigblieb.
 

Aurelius und Safa versuchten die neu aufgebrachte Menge zu beruhigen.

„Wir haben eine Ausnahme-Situation“ rief Safa. „Bitte bedenkt das. Wir MÜSSEN neue Wege gehen.“

„Außerdem“ rief Aurelius „verlangen wir nicht, das Handelsverbot für immer zu beenden.“

Das Geschrei wurde leiser, man sah ihn fragend an.

„Wir reden von einem zeitlich begrenzten Waffenstillstand. Niemand hindert uns daran, das Embargo neu zu verhängen, sobald der alte Friede wieder hergestellt ist.“

Sicher, das hörte sich zuerst nicht besonders überzeugend an, denn man könnte den Saiyajins vermutlich schlecht die zuletzt erhaltenen Schätze wieder abnehmen.

Für eine Weile wären die Saiyajins technologisch besser ausgerüstet.

Aber dieser geringe Vorteil würde ihn nichts auf lange Dauer bringen.

Selbst mit bewaffneten, modernen Raumschiffen machte das die Saiyajins nicht automatisch unbesiegbar. Es gab genug Abwehrmethode und Sicherheitsnetze, um sie am Landen zu hindern.

Dazu hätten die Saiyajins nach dem Krieg ganz andere Sorgen.

Ihr Volk, welches an erster Stelle auf dem Schlachtfeld gegen Freezer stände, würde Verluste erleiden, nach denen anschließend Kriegsgelüste fürs erste kein Thema waren. Diese Kreaturen brauchten dann auch erstmal eine oder zwei Generationen Zeit, um ihre Bestände zu erholen.

Außerdem mussten selbst die besten Raumschiffe gewartet werden und waren irgendwann alt und überholt. Dazu kam der Treibstoff, ebenso die Heilflüssigkeit, welches die Medic-Tanks benötigten und nicht auf Vegeta-Sei hergestellt werden konnten. Fehlten diese, waren Raumschiffe und Medic-Tanks nutzlos. Mit dem neuen Embargo konnte verhindert werden, dass sie diese erhielten.

Damit wurde gesorgt, dass die Saiyajins die Technologie, die sie als Lohn erhielten, nicht lange pflegen und versorgen konnten.

Dieses Schlupfloch könnte man nutzen, um beide Seiten, die Saiyajins und die anderen Planetenrassen, zu beschwichtigen. Es war und blieb der beste Handel!

Die beiden erfahrenen Politiker sprachen diese Methoden nicht laut aus; nicht, solange Vegeta anwesend waren. Sie sahen sich gegenseitig in die Augen und erkannten denselben Gedanken: man musste die Zweifler abfangen und einzeln auf sie einreden.

Das war sowieso der typische politische Weg; viele Verhandlungen verliefen immer im leisen, engen Kreis hinter verschlossener Tür ab. Erst dann konnte in so einer großen Versammlung einstimmig gewählt werden, ohne Veto-Stimmen.

Die beiden Männer, Safa und Aurelius, die von unterschiedlichen Handelsplaneten kamen, deren Vorgehensweise in verschiedenen Richtungen gingen…da Altharwa, der friedliche Handelsplanet, der die Freiheit aller Völker unterstützte… da Aurum, die sogar Planeten, Waffen und Sklaven verkauften…waren sich in diesen seltenem Moment einig.

Eine große Allianz war notwendig, mit allen intelligenten Völkern ihrer Galaxie, ungeachtet, ob sie Mitglied im Planetenbund waren oder nicht.

Nur wenn alle gemeinsam an einem Strang zogen, konnte eine wirkungsvolle Front gegen Freezer gebildet werden.

Diejenigen, die dafür zu sorgen hatten, waren die beiden geübten Politiker/Unterhändler.

Während Vegeta sich in seiner Heimat um den Aufbau der saiyanischen Armee kümmerte, mussten sie die Überzeugung der Unwilligen leisten.

Doch die Bilder von Freezer waren so schlagkräftig, dass keiner von ihnen an den Erfolg ihrer Aufgabe zweifelte.

Letztendlich würden die andere einknicken; zu ängstlich, später allein gegen den Welteneroberer zu stehen, ohne Rückendeckung.

Es gab zwar so manchen Planeten, der gerade an Waffen forschte, um sich gegen Saiyajins zu wehren, aber niemals würden diese gegen Freeezer ausreichen.

Da war es doch besser, die Saiyajins für sich zu nutzen und kämpfen zu lassen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, Kakarotts und Chi-Chis erstes Kind kommt bald zur Welt; ungefähr zur selben Zeit wie im Original,
Warum der Original-Name und kein Saiyajin-Name?
Gohan soll sowas wie „ungekochter Reis“ heißen. Das ist zwar kein Gemüse, aber man kann es essen, darum lasst mal hier fünfe grade sein.
Es sollen schließlich die Original-Charaktere so gut rüberkommen wie es geht und ich bezweifele, ich kann das, wenn Gohan einen anderen Namen erhält.
Die Bedeutung von Goten ist da noch schlimmer und passt überhaupt nicht
Dasselbe Problem werde ich wegen Trunks auch haben Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  hase1987
2022-03-20T09:46:23+00:00 20.03.2022 10:46
Wow ich bin schon auf die nächsten Seiten gespannt. Vor allem auf Vegeta und bulma. LG
Von:  TightsnoOuji
2022-02-25T19:47:59+00:00 25.02.2022 20:47
Sobald du ein Kapitel postest, freue ich mich so doll. Hoffentlich kommt bald wieder ein neues Kapitel. ❤️❤️❤️❤️
Von:  sama-chan
2022-01-30T19:49:48+00:00 30.01.2022 20:49
Vielen Dank für die nachträglichen Infos! Da freue ich mich schon drauf, dass Bulma irgendwann ihre Pille vergisst oder vorher als Königin dafür verpflichtet wird. 🍾🥳
Oh man - coole Idee mit dem Bündnis und der Möglichkeit, die Sajayins trainieren zu lassen und dafür mit Ressourcen zu unterstützen.
Auch die Namensgebung ist toll! Hätte mich auch verwirrt, wenn du ihm einen anderen Namen gegeben hättest. 😅
Die Reaktionen von Radditz, Bardock, Bulma und Gine waren köstlich! 😂
Freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und bin gespannt, wann und wie es weitergeht 😍
Antwort von:  Rikarin
30.01.2022 21:04
Du hattest heute ja viel zum Lesen/Nachlesen😁
Ich bemühe mich, in etwa 2 Wochen das Nächste zu posten, falls ich aufgrund meiner Arbeit wieder etwas mehr Zeit bekomme
Von:  Wippi
2022-01-29T13:53:36+00:00 29.01.2022 14:53
Wie schön das es weiter geht ☺

Ja endlich die große Neuigkeit Kakarot und Chi chi werden eine Familie 😊
Und alle freuen sich außer Radditz 😄
Der Teil war super beschrieben und sehr schön zu lesen
Toll fand ich auch das Bulma auch neugierig nach dem Sarang geworden ist man konnte das Dilema in ihr richtig spüren

Auch die ausführliche Beschreibung des ablaufen war toll ich freu mich jetzt schon auf eine Sarang Hochzeit auch wenn es bestimmt nicht angenehm für Radditz wird 😅

Schade das Vegeta durch die große Sorge und Planung keine Zeit für Bulma hatte

Aber es muss ja weiter gehen und spannend bleiben

Das Treffen war auch super beschrieben
Man konnte merken das jede Partei schon vorher seine Vorzüge der Verhandlung geplant hat
Ich finde es auch gut das du sie sehr Sieges sicher und grade Vegeta von sich überzeugt beschrieben hast auch wenn denke ich mal in Vegeta noch mehr Gefühle waren
Ich hab dabei deregt schon die Bilder auf Namek im Kopf gehabt 🙈
Auf diesen Kampf freue ich mich schon sehr und bin sehr gespannt drauf

Genau so freu ich mich für Bulma wenn die neue Technologie kommt 😉 und Vegeta sein spielzeug den GR zum ersten Mal sieht 😁

Ich wünsch dir noch ein tolles Wochenende
Bis zum nächsten Kapitel 😉
Antwort von:  Rikarin
30.01.2022 21:00
Vegeta und seine Überzeugung zu siegen...wenn du Namek im Kopf hattest, hast du dich auch dann daran erinnert, wie überzeugt er immer davon war, gegen Freezer zu siegen?
Ich verdrehe ständig im Kopf die Augen, wenn diese Szenen kommen, wo er so angibt🙄
Aber das ist ja so ein Saiyajin-Problem, was schon mit Radditz anfängt
"Wir sind ein Stolzes Kriegervolk...ich bin der Stärkste des Universums...blablabla"🙄
Alle drei sabbeln das selbe udn Vegeta ist der Schlimmste (sieh dir noch mal den Anime an, da willst du laut schreien, weil wir Zuschauer die Wahrheit kennen)
So, dann kommt Namek, wir lernen Freezer kennen und HOPPLA, MOMENT?!🤨
Die Saiyajins sind gar nicht die Stärksten im Universum?😮
Soe arbeiten für Freezer?😮😮
Aber Vegeta hat doch gesagt...😑
Und im Laufe der Namek-Saga geht es so munter weiter mit Vegetas selbstverherlichenden Selbsteinschätzung
bis kurz vor dem Moment, wo er weint und dann stirbt
Und das bei einen Vegeta, der jahrelang unter Freezer gelebt hat, der ihn also einschätzen konnte
Hier, in meiner AU haben wir es mit einem Vegeta zu tun, der nur eine grobe Einschätzung hat
Ein Vegeta, der zwar schon einiges gesehen hat, aber deswegen glaubt, er wüsste alles besser und sich nichts sagen lässt.
Vegeta war noch nie ein Mann, der ehrlich zu sich steht udn seine Fehler zugibt
Tja, was das für Konfliktpotential bietet, siehst du später
Antwort von:  Wippi
31.01.2022 12:20
Ja da gebe ich dir voll und ganz recht
Das ist aber das gleiche wie Goku&Vegeta

Vegeta würde nie zugeben das nicht er der stärkste im Universum ist

Ich freu mich auf jedenfall jetzt schon auf Namek
Und natürlich die Konflikte 😁



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