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Blue Moon

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Angesichts des letzten Cliff-Hangers, habe ich mich daher bemüht, das neue Kapitel schnell fertig zu machen. Komplett anzeigen

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Zorniger Bruder, leidende Schwester

Radditz sah mit schockgeweiteten Augen zu, wie seine Schwester die Kabine von Vegeta verließ.

Ihr Gesicht war bleich, sie hielt sich eine Hand vorm Mund und waren da Tränen in ihren Augen?

Sei Herz setzte für eine Sekunde aus.

Dann überkam ihn grenzenloser Zorn.
 

Eine Frau, die um diese Uhrzeit die Kabine eines Mannes verließ, der nicht mit ihr verwandt war, mit diesem Blick…Radditz war kein Idiot und schon oft hatte er miterlebt, wie Vegeta die Frauen rausschmiss und welches Gesicht sie dann machten.

Anfangs hatte der Langhaarige sogar Mitleid für sie verspürt, aber später nur noch gelangweilt „Selbst schuld, was erwartet sie denn bei seinem Ruf?“ gedacht.

Die meisten wussten schließlich, wie es ihren Vorgängerinnen ergangen war.

Aber hier ging es um Bulma…

Bulma, die erst seit einen Monat unter den Saiyajins lebte, natürlich NICHTS von Vegetas Ruf ahnte und Jungfrau war…bis zu jenem Moment.

Denn auch wenn Radditz es nicht direkt wusste, konnte es nur eine Ursache geben, warum Bulma mit diesem Ausdruck Vegetas Kabine verließ. Er war weder naiv noch ein Dummkopf.

Scheiße, scheiße, scheiße!

In Gedanken fluchte Radditz auf und seine geballte Faust knallte in die Wand neben ihn, wo sie eine deutliche Delle hinterließ.

Seine Zähne malmten aufeinander.

Er erinnerte sich an die Warnung seines Vaters und wie Radditz lässig abgewunken hatte: Es gab viele Möglichkeiten, eine Frau zu etwas bringen, ohne Gewalt einzusetzen…

Aber Radditz war überzeugt gewesen: Vegeta war ein Mann von Ehre, niemals würde er das tun, wieso auch, bei all den anderen Frauen…warum sollte er sich ausgerechnet für Bulma interessieren?

So eine Kacke, sein Vater würde ihn umbringen, wenn er davon erfuhr.

Und danach würde sich jener in eine Kamikaze-Aktion auf Vegeta stürzen.

„Pass auf deine Schwester auf“ war sein Befehl gewesen.

Dabei hatte sich Radditz wirklich Mühe gegeben. Er hatte sogar ein schlechtes Gewissen gehabt, weil er sie öfters allein ließ, so wie gestern Abend, weil die hübsche Laucha ihn angemacht hatte und er es nun heute wieder gut machen wollte.

Radditz ärgerte sich über seine Naivität.

Er war felsenfest überzeugt gewesen, dass Vegeta seine Schwester niemals berühren würde.

Stöhnend rieb er sich übers Gesicht.

Dabei hatte der Tag so gut angefangen, alles war normal gewesen, so langweilig.

Weil er Bulma gestern nicht gesehen hatte, abgelenkt durch das das Weib mit den großen Titten, hatte er sich heute auf die Suche nach ihr gemacht.

Am heutigen Tag hatte er sie auch noch nicht gesehen, nirgendwo. Sie war weder in der Kantine noch in ihrer Kabine gewesen und er hatte sich besorgt auf die Suche nach ihr gemacht.

Und wo fand er sie?

Er wünschte fast, er hätte es nicht gesehen, denn er fühlte sich teils verantwortlich.

Er hatte Bulma auf dieses Schiff, zu diesem Mann gebracht.

Radditz fluchte zwischen zusammengepressten Lippen auf, zischend und rau, fuhr sich verärgert durch die Haare.

Er hatte es verkackt, hatte die Situation falsch eingeschätzt und Wut kam auf.

Wut auf sich selbst, aber besonders auf Vegeta, der schließlich von Bulmas Situation wusste und die naive Blauhaarige eiskalt ausgenutzt hatte.

Von allen Frauen an Bord hatte er sich ausgerechnet mit Radditz Schwester einlassen müssen?!

Hatte er denn überhaupt keinen Respekt vor seinem loyalen Untergebenen, nach all den Kämpfen und Missionen, die sie gemeinsam ausgestanden hatten?

Dieser immergeile Vollidiot!

Radditz sah rot und in diesem Augenblick interessierten ihn nicht die Konsequenzen, als er auf Vegetas Kabine zumarschierte.
 

Unterdessen hatte sich Vegeta aus seinem Bett erhoben und seine Kleidung wieder angezogen.

Als er wieder seine Laken mittels Energiestrahl zerstörte, kam leichte Wehmut auf.

Er hatte damit das Letzte zerstört, was nach ihr roch; konnte nicht mehr in Erinnerungen schwelgen…aber er hatte sich geschworen, diese Schwäche auszumerzen.

Es war besser so.

Jetzt musste nur sein Herz wieder erkalten, damit er keine Gewissensbisse spürte, weil er das Weibsstück rausgeschmissen hatte.

Dieser Anblick, wie sie ihn verließ, ohne sich umzudrehen, der Kopf leicht gesenkt, die Hände geballt…keine Tränen, kein Drama, mit Stolz, aber Traurigkeit und Enttäuschung spürbar.

Warum fühlte er sich nicht erleichtert, weil er diesem Dolchstoß entkommen war?

Ihr Gift schien immer noch zu wirken.

Wie lange musste er sich von ihr fernhalten, bis er wieder kuriert war?

Das Bedürfnis nach einem Drink kam auf und mit dem Drücken eines Knopfes an der Wand erhob sich eine zylindrische Mini-Bar aus dem Boden, aus der er eine gläserne Flasche mit dunkler Farbe entnahm, den stärksten Alkohol, den er darin lagerte.

Er kümmerte sich nicht um ein Glas und trank direkt aus der Flasche.

Gift musste manchmal mit Gift kuriert werden!

Kaum hatte er einen Schluck genommen, brennend lief es seine Kehle runter, als er hörte, wie sich hinter ihm die Tür sirrend öffnete.

Alarmiert, mit einer Spur Hoffnung, drehte er den Kopf. Er konnte nicht verhindern, zuerst an Bulma zu denken.

Doch stattdessen stand ihr Bruder auf der Schwelle, die Zähne gefletscht, die Fäuste geballt.

Vegeta atmete enttäuscht auf und ließ die Flasche sinken.

Angesichts Radditz Erscheinung, war klar, was den Langhaarigen plagte.
 

Radditz sah den Übeltäter vor sich, seine Gestalt hob sich deutlich vor dem Panorama-Fenster ab.

Lässig stellte dieser seine Flasche ab, als hätte er nichts zu befürchten.

Keine Spur an schlechtes Gewissen bei seinem Anblick.

Radditz verspürte einen weiteren Anstieg an Zorn.

Kaum trat er in den Raum ein, als sich seine Nüstern blähten und den unmissverständlichen Geruch von Sex aufnahmen. Die Luft roch nach weiblichen und männlichen Pheromonen.

Das war der letzte Beweis, den er brauchte. Seine Angst wurde bestätigt…Vegeta und Bulma hatten tatsächlich miteinander geschlafen!

„Du verdammter Mistkerl!“ er stürmte auf Vegeta zu, packte ihn am Kragen, seine Finger krallten sich in den Stoff.

„So viel zur Ehre des Prinzen der Saiyajin. Skattkönig? Scheißkerl, nichts weiter“ zischte er ihn an. „Konntest du deinen Pimmel nicht bei dir behalten?!“

Vegeta grinste nur amüsiert, fühlte sich nicht im Geringsten bedroht.

Er legte den Kopf schief und sah zu ihm hoch, weder Scham noch Angst in seinen Augen, nur Kälte und ein arrogantes, schiefes Grinsen.

„Warum ausgerechnet sie? Warum konntest du nicht deine Finger von meiner Schwester lassen?“ fragte Radditz knurrend.

Vegeta tat so, als würde er nachdenken, bevor er kalt zurückfragte „Warum nicht?“

Radditz Griff um Vegetas Kragen wurde fester, seine zweite Hand zog sich zurück, die Faust schlagbereit geballt.

„Ich nehme mir, was mir gefällt“ sprach Vegeta weiter. „Warum sollte mich die Tatsache, dass es deine Schwester war, davon abhalten? Es war so einfach…sie schmeckte so süß…“ spottend sah er zum Langhaarigen hinauf und drehte die Wange, bot sich Radditz Faust an.
 

Vegeta war verärgert, weil Radditz sie erwischt hatte.

Toll, kaum hatte er sich von Bulma getrennt, schon war das Geheimnis geplatzt.

Hatte Bulma ihm davon erzählt?

Aber der Zeitabstand war zu gering, sie hatte ihn gerade verlassen. Radditz musste sie zufällig gesehen und die richtigen Schlüsse gezogen haben.

Er selbst brauchte ihn nicht zu fürchten, er war stärker als Radditz, aber Bulma?

Sie würde sich bestimmt Vorwürfe anhören müssen.

Wie würde ihre oberbehütende Familie reagieren, wenn sie erfuhren, dass ihr kleines Mädchen Geschlechtsverkehr hatte?

Würden sie sie wieder wegsperren?

Vegeta beschloss, sich als Täter und Verführer aufzuspielen und die Schuld auf sich zu nehmen.

Es war die letzte Gnade, die er Bulma geben konnte.

Er war es gewohnt, als Mistkerl bezeichnet zu werden. Ohne Probleme spielte er den kaltherzigen, selbstverliebten Kommandanten, der die unwissende, untergebende Jungfrau ausgenutzt hatte.

Radditz sollte seine Wut auf ihn fokussieren.

Im Inneren verspürte Vegeta sogar Anerkennung für den Älteren, weil jener sich so sehr um die Ehre seiner Schwester sorgte, dass ihm seine Position und seine Gesundheit egal waren.

Radditz agierte normalerweise kalkulierter. Er wusste, er hatte keine Chance gegen seinen Anführer, aber das hielt ihn trotzdem nicht davon ab, die stumme Einladung anzunehmen und Vegeta eine rein zu semmeln.

Seine Faust traf auf Vegetas Wange, der den Schlag ungeschützt über sich ergehen ließ.

Die Wut verlieh dem Unterklasse-Krieger so viel Kraft, dass es schmerzte.

Vegetas Wange brannte. Der Schmerz kam ihm gerade recht, lenkte ihn ab.

Radditz war in seiner Wut gefangen. Erneut holte er aus, wollte ein weiteres Mal zuschlagen, aber nun wehrte sich Vegeta und fing die Faust auf, kurz bevor sie ihn traf.

Das war genug!

Ein Schlag hatte Radditz frei, aber noch mehr und er würde den Unterklasse-Krieger bestrafen und zurückschlagen.

Seine Finger krallten sich in die gegnerische Faust und drückte ihn langsam zurück.

Radditz fletschte die Zähne, versuchte sich zu wehren, aber ihnen beiden war der Kraft-Unterschied klar. Unbarmherzig hielt Vegeta ihn fest.

Jetzt erkannte er auch, dass sich der Jüngere freiwillig hatte schlagen lassen.

Radditz keuchte schwer, rang um Beherrschung. Aber der Drang, in Vegetas überhebliche Fresse zu schlagen war größer als die Gefahr, die von ihm ausging.

Er löste seinen Griff von Vegetas Kragen, um die freie Hand für den Angriff zu nutzen.

Auch diese hielt Vegeta mit Leichtigkeit auf, genoss selbstsicher grinsend Radditz sinnlose Versuche.

Als der Ältere aber mit dem Knie in seinen Unterleib treten wollte, verging Vegeta sein Amüsement.

Er musste schnell den Griff um einen der Fäuste loslassen, um das Knie aufzuhalten, was Radditz natürlich nutze, um ihn noch einen Kinnhaken zu verpassen.

„Unschöner Angriff, Radditz. DAS brauche ich noch“ säuselte Vegeta, mit gefährlichem Funkeln in den Augen und bevor der Langhaarige sich versah, bekam er einen kräftigen Tritt in den Magen, bei dem er in die Knie ging.

„Krepier“ stöhnte Radditz.

Vegeta schnaubte und strich sich übers schmerzende Kinn.

„Heute nicht und wenn du nicht sterben willst, solltest du anfangen, dich zu beherrschen“ raunte er düster. „Du hattest deine zwei Schläge, mehr bekommst du nicht.“

Radditz Faust krachte aufgebracht in den Boden, während er sich schwer atmete.

Zu seinem Glück kam sein Selbsterhaltungstrieb aus der Pinkelpause und kickte den Zorn von der Steuerungskonsole in seinem Gehirn fort: Radditz fing an, wieder klarer zu denken.

Er konnte trotzdem Vegeta nicht ansehen, obwohl der mit dem Feixen aufhörte und ernst wurde.

Schnaubend wandte Radditz sich ab, marschierte unruhig und leise fluchend durch den Raum, sein Schweif schwang aufgeregt.

„Drink?“ Vegeta hielt ihm die Flasche hin, ein weiteres Zeichen seiner Wiedergutmachung.

Radditz knurrte, dann schnappte er sich widerwillig den teuren Alkohol und nahm einen großen Schluck. Er hustete, das Gesöff war stärker als gedacht, aber es kam gerade richtig und er nahm einen weiteren Schluck.

Vegeta verschränkte die Arme und ließ den Älteren Zeit, um sich zu beruhigen.

So wütend hatte er den Langhaarigen selten gesehen, aber seine Wut war berechtigt.

Vegeta fühlte sich für seine Tat verantwortlich und akzeptierte die Schläge als seine Bestrafung.

Trotzdem war jetzt Schluss: würde man die Kampfgeräusche aus seiner Kabine hören und Radditz bei seiner Tat erwischen, könnte man ihn wegen Verrat anklagen. Er hatte seine Hand gegen den Skattkönig erhoben und es gab keine Berechtigung dafür.

Vegeta hatte gegen kein Gesetz verstoßen, Bulma war freiwillig zu ihm gekommen.

Radditz leerte die Flasche fast im Alleingang. Nur noch eine Pfütze ließ er übrig, die er Vegeta zurückwarf.

„Nach all den Jahren“ begann er zu sprechen, seine Stimme rau und heiser „nach all den Jahren, in denen ich dir treu diente, hätte ich gedacht, ICH wäre mehr wert.“

Vorwurfsvoll starrte er seinen Anführer an.

Warum hatte sich Vegeta ausgerechnet Radditz Schwester genommen?

Vegeta hob eine Augenbraue. Er leerte die Flasche, bevor er Radditz seine Antwort gab.

„Das hatte NICHTS mit dir zu tun“ sagte er „Glaubst du, wir haben es getan, um dir eine reinzuwürgen? Hier ging es nur um einen Mann und eine Frau, mehr nicht. DU hast damit gar nichts zu tun.“

Radditz schnaubte. „Du weißt, sie ist nicht wie die anderen Frauen. Sie ist…“ begann er, doch Vegeta unterbrach ihn.

„SIE ist eine Frau. Erwachsen, klug, willensstark. Das scheint deiner Familie gerne ignoriert zu haben, aber sie hat Bedürfnisse. SIE kam zu MIR“ stellte er klar. „Ich habe sie zu nichts gezwungen, nicht erpresst, ihr nichts vorgelogen, nichts versprochen. So wie den anderen zuvor auch…“

Radditz, der Heuchler, wusste doch genau, wie er die Weiber behandelte. Was sollte der Terz, nur weil es ihn diesmal persönlich betraf?

Radditz blinzelte ihn überrascht an; schien nicht recht zu glauben, was er da hörte.

„Sie hat sich freiwillig für dich entschieden?“ fragte er ungläubig.

Warum hatte sich Bulma ausgerechnet für Vegeta, ihren Vorgesetzten, entschieden und nicht für jemand anderen, wie einen Techniker? Sie kannte Vegeta doch erst seit kurzem und beide hatten nicht viel Kontakt auf der Reise gehabt.

Vegeta setzte schnell wieder eine kalte Maske auf.

Verdammt, er wollte doch die Verantwortung auf sich nehmen und von Bulma ablenken.

Radditz wusste ja nicht, dass er die Blauhaarige schon seit Jahren kannte.

Er zuckte lässig die Schultern.

„Warum auch nicht? Ich kann ein netter Typ sein, wenn ich was will“ erklärte und mit listigem, wölfischem Ausdruck fuhr er fort. „Wenn ich ein gefälliges Weib haben will, kann ich sogar sehr NETT sein.“

Radditz sah ihn angeekelt an.

„Ja, bis zu dem Zeitpunkt, wo du nichts mehr von ihnen willst“ fügte er bitter hinzu. Er schüttelte abfällig den Kopf. „Von allen Frauen auf diesem Schiff...warst du so geil oder warum sie…ging es darum, der Erste zu sein?“

Vegetas spottender Ausdruck schwand, sein Gesicht wurde starr.

Er würde garantiert nicht dem Älteren erzählen, warum er nur Augen für seine Schwester gehabt hatte. Die anderen Frauen an Bord waren nicht mal in seinem Sichtfeld aufgetaucht.

Der kleine Konkurrenzdruck zu diesem anderen Techniker war ebenfalls nicht die Rede wert.

Vegeta würde niemals zugeben, wie nahe er dran gewesen war, in emotionales Chaos zu fallen.

Er grunzte nur, seine Arme eng verschränkt vor der Brust halten und wich seinen prüfenden Blick aus, um wie nebensächlich aus dem Panorama-Fenster zu starren.

Seine Haltung war klar: er würde keine Fragen mehr beantworten, sich nicht mehr vor Radditz rechtfertigen.

Doch Radditz blieb hartnäckig und verschwand nicht.

Er würde die Fragen stellen, zu denen Bulma nicht in der Lage wäre. Seine Schwester lag gerade bestimmt weinend in ihrer Koje und fragte sich, womit sie so eine Behandlung verdient hatte.

Was wusste sie schon von Männern? Und dann traf sie ausgerechnet auf Vegeta!

Vegeta sah in der Spiegelung des Fensters, wie der Langhaarige ihn böse anstarrte und nicht abhaute.

Er verdrehte genervt die Augen und drehte sich wieder zu ihm um.

„Ich habe nicht viel“ begann Radditz „aber was ich habe, beschütze ich mit meinem Leben. War es zu viel verlangt, zu hoffen, du würdest sie verschonen? Als Anerkennung meiner langen Dienste?“

„Wie ehrenhaft“ lachte Vegeta „aber unnötig. Es geht dich nichts an. Nochmal zur Wiederholung…sie ist erwachsen, sie wurde zu nichts gezwungen, es war ihre freie Entscheidung. Warum sollte ich sie anders behandeln als die Weiber vor ihr? Glaubst du, sie wäre als meine Partnerin würdig?“

„Nein“ gab Radditz überraschend zu. Seine Augen schossen giftige Pfeile, als er hinzufügte. „Sie ist zu gut für dich.“

Vegeta lachte kurz bitter auf.

Tja, Radditz hatte da nicht ganz Unrecht. Aber weil sie zu gut war, musste sie erst recht von seiner Seite entfernt werden.

Der Langhaarige sah nachdenklich in die Ferne.

Vegetas Worten nach würde er Bulma wie die anderen Frauen vor ihr behandeln und sie von nun an ignorieren: das wäre ihm ganz recht.

Seine Wut war sinnlos, er kam nicht gegen ihn an. Selbst wenn er Bardock und Kakarott davon erzählen würde, wären sie auch zu dritt nicht stark genug, den Skattkönig zu bestrafen.

Bestrafen…wenn Bulma sich ihm freiwillig hingegeben hatte, gab es tatsächlich keine Handhabe gegen ihn.

Aber Bardock, der sein kleines Mädchen nie hatte ziehen lassen wollen, würde es garantiert anders sehen. Und wenn er nicht Vegeta bestrafen könnte, dann wenigsten Radditz, weil er seine Pflichten vernachlässigt hatte.

Vegeta sah, wie sein Untergebener das Gesicht verzog und sich seine Gedanken machte.

„Diese Sache bleibt unter uns! Verstanden, Radditz?“ befahl er.

Jener nickte zähneknirschend. „Verstanden.“

Es war für beide Seiten, aber besonders für Bulma wichtig, dass niemand davon erfuhr.

Es würde ihrem Ruf nur schaden.

Radditz drehte sich um, doch bevor er den Raum verließ, hielt er inne und sagte laut in den Raum

„Ich hoffe für sie, dass sie nicht zu viele Tränen wegen dir verschwendet. Du bist es nicht wert.“

Vegeta spielte ihm eine gelangweilte Miene vor, bis sich die Tür schloss und er wieder allein war.

Verärgert drehte er sich um und griff aus der Mini-Bar eine neue Flasche mit starken Schnaps, um einen erneuten Zug zu nehmen. Beißend brannte der Alkohol.

Er hatte es geschafft: er hatte sich vom blauen Gift befreit, seinen Ruf als eiskalter, kalkulierenden Kommandanten gerettet und dieses beginnende Magengeschwür würde er auch noch aushalten.

Es konnten nur Verdauungsschwierigkeiten sein, aber ganz bestimmt keine Gewissensbisse.

Er war Vegeta, Prinz und Skattkönig der Saiyajins, Krieger und Vernichter…er hatte kein Gewissen!

Er schätzte den Inhalt der Flasche ab.

Wenn er das vernichtet hatte, würde er keine Schmerzen mehr verspüren.

Abgesehen von den Kopfschmerzen am nächsten Tag, aber das könnte er aushalten.
 

Radditz verließ aufgebracht Vegetas Kabine.

Immer noch schwang sein Schweif unruhig, die Fäuste waren geballt.

Er konnte Bulmas Gesicht nicht vergessen und wusste nicht, wie er seine Schwester trösten sollte.

Er konnte nur hoffen, dass es um körperliches Begehren gegangen war und sie sich nicht in ihn verliebt hatte.

Aber warum sollte sie auch, sie kannte Vegeta kaum. Oder war es Liebe auf den ersten Blick gewesen, ausgelöst durch ihre Isolation, weil sie zu wenig andere Männer in ihren Leben getroffen hatte?

Warum dann ausgerechnet Vegeta, den sie zuerst nur beim Appell gesehen hatte, wo sein Anblick sie erschüttert hatte?

War sie vom Skattkönig fasziniert, von seinem Interesse geschmeichelt gewesen?

Aber Bulma war nicht gierig, sie interessierte sich nicht für Reichtümer oder Macht.

Radditz strich sich stöhnend durch die Haare. Er fand keine Lösung, weil er Bulma nicht einschätzen und damit ihre Beweggründe nicht berechnen konnte.

Seine Schwester jahrelang nicht gesehen zu haben, hatte sie entfremdet.

Wie Vegeta es ihm gesagt hatte: sie war kein Kind mehr.

WIE und WARUM es passiert war, konnte er nicht ergründen. Jetzt lag die Priorität auch darin, die Scherben aufzufegen, bevor sie sich daran verletzte.

Was, wenn Bulma nicht über Vegeta hinwegkam?

Wenn sie ankroch, sobald er schnipste?

Was, wenn sie schwanger war?

„Scheeeeeeiße“ zischte er langsam unter zusammengebissenen Zähnen, die Augen aufgerissen.

Die Wahrscheinlichkeit war gering, aber je nachdem, wie oft sie es getan hatten…

Ihm wurde kalt vor Schrecken.

Er musste unbedingt mit ihr sprechen.

Aber als er vor ihrer Tür stand, hielt er inne.

Trotz der Metalltür hörte er mit seinen feinen Ohren ihr leises Schluchzen.

Sein Herz zog sich zusammen.

Er hatte schon in seiner Kindheit es kaum ertragen können, sie weinen zu sehen.

Jetzt hatte er auch keine Lust drauf.

Was würde Bulma sagen, wenn sie erfuhr, dass er über sie und Vegeta Bescheid wusste?

Es war eine unangenehme Situation. Abgesehen von diesem furchtbaren Rausschmiss würde sie auch noch hören, dass ihr großer Bruder dabei zugesehen hatte.

Wer wollte dabei schon Zeugen haben, ganz egal ob Familie oder nicht?

Plus die Information, dass ihr Bruder nun auch wusste, mit wem sie geschlafen hatte und nun keine Jungfrau mehr war; genauso ein heikles Thema. Er hatte ihr ja auch nie was über seine Bettgeschichten erzählt. Niemand wollte, dass seine Geschwister es wussten. Aber in diesem Fall ging es nicht anders, denn im Gegensatz zu ihm bestand die Gefahr, dass sie schwanger war.

Morgen…morgen würde er sie ablenken, damit sie nicht mehr weinend und allein in der Kabine saß und übermorgen waren sie wieder in der Heimat. Dort würde sie sich bestimmt besser fühlen.

Wenn sie unbeobachtet waren, würde er es ansprechen.

Sie mussten darüber reden.
 

Am nächsten Tag war Bulma früh auf ihren Posten.

Sie hate schlecht geschlafen. Die Augenringe waren deutlich sichtbar im bleichen Gesicht, ihr Mund ein verkniffener, schmaler Strich.

Hunger hatte sie auch keinen, weshalb sie nicht in der Kantine frühstückte

Alles was sie wollte, war ihre Tätigkeiten allein und ungestört zu verrichten. Als Fennel und Endo sie paarmal anriefen und um Hilfe anfragten, wiegelte sie ab und erklärte, sie hätte zu viel zu tun.

Sie wusste, sie sah schrecklich aus. Ihre Augen waren immer noch geschwollen und rot, die Haut durch die Tränen gereizt.

Aber sie schaffte es, sich aufrecht zu halten und ihre Arbeit zu machen, solange niemand blöde Fragen stellte. Das würde sie momentan nicht aushalten können.

Ihre Mittags-Pause machte sie in ihrer Kabine, wo sie etwas von ihren Vorräten herunterwürgte, dann ging es auch schon weiter. Sie suchte in jeden Abschnitt, sogar fremden nach Fehler und horchte nach komischen Geräuschen. Jede Aufgabe war ihr Recht, die sie ablenkte, solange sie auf niemanden traf. Nie zuvor war sie dankbarer für das Erlenen von Aura-Aufspüren und dem Unterdrücken ihrer eigenen gewesen, denn so konnte sie jeden ausweichen. Sie blieb allein und ungestört.

Auch beim Abendessen wich sie den anderen aus. Langsam wurde Fennel misstrauisch, rief sie alarmiert über Scouter an, aber Bulma hüstelte und sagte, sie fühle nicht gut.

Falsche Antwort, denn nun vermutete die ältere Technikerin, Bulma hätte sich mit einem fremden Virus angesteckt.

„Gestern warst du doch auch schon müde und nun erneut? Brauchst du was? Soll ich dir was bringen?“

Ihre Besorgnis war tröstend und was Bulma wirklich brauchte, war eine Kopfschmerztablette und was ihr beim Einschlafen helfen könnte…wenn sich da was machen ließe…

„Alles klar, keine Sorge, das besorg ich dir. Ich lege es dir vor der Tür, dann müssen wir uns nicht treffen. Aber wenn es dir morgen nicht besser geht, musst du auf die Krankenstation. Du darfst nicht landen, wenn du krank bist, sondern musst in die Quarantäne, damit du keine fremde Krankheit verbreitest“ warnte Fennel.

Schon kurze Zeit später spürte Bulma ihre Aura und hörte sie an der Tür klopfen.

„Den dran, wenn du morgen nicht beim Frühstück bist, schleppe ich dich zum Arzt“ rief Fennel befehlshaberisch ihr noch durch die Tür zu, bevor sie verschwand.

Bulma holte sich schnell das kleine Päckchen rein und nahm die erste Kopfschmerztablette ein.

Die warme Dusche nach der Arbeit half ihr ebenfalls beim Entspannen und sie legte sich mit einem feuchten, kalten Waschlappen über die Augen in die Koje.

Ihr Körper fühlte sich dumpf und leer an, aber wenigstens hörte das schmerzhafte Pochen in ihrer Schädeldecke auf und die Schwellungen im Gesicht gingen zurück. Sie sah wieder einigermaßen ansehnlich aus, wenn man davon absah, dass sich kein einziger Gesichtsmuskel rühren wollte.

Sie fühlte sich nicht fähig, ein falsches Lächeln vorzuspielen, wollte Gesellschaft weiterhin vermeiden.

Sie überlegte, ob sie sich auch die Schlaftablette einschmeißen sollte, fürchtete aber, den Scouter am Morgen zu überhören.

In ihrer Überlegung wurde sie durch das laute Klopfen an der Tür überrascht.

Sie murrte auf, wollte nicht aufstehen, nutzte ihren Ki-Sinn und spürte die Präsenz ihres Bruders.

Den wollte sie jetzt auch nicht sehen!

„Verschwinde, ich bin müde“ rief sie laut.

Davon ließ sich ihr Bruder aber nicht abbringen. Sie hörte wie sich die Tür öffnete und er eintrat.

Bulma war froh, dass sie immer noch den Waschlappen übers Gesicht hatte, so konnte sie seinen prüfenden Blick hoffentlich vermeiden.

„Verschwinde“ wiederholte sie dumpf, vom Lappen gedämpft „Ich habe Kopfschmerzen.“

„Hm, brauchst du eine Tablette?“ hörte sie seine Stimme.

Sie zeigte blind auf den Boden, wo die Tüte noch lag.

„Hab schon eine eingeworfen. Langsam wird es besser“ beruhigte sie ihn.

„Dann los! Auf mit dir! Ich lad dich in die Kantine in der Mittel-Etage ein“ befahl Radditz.

„Die Kantine für die Krieger? Wieso?“ stutzte sie.

„Erstens ist das Essen dort besser. Zweitens triffst du mal auf andere Saiyajins, nicht nur die Techniker. Und drittens fehlt uns ein Spieler für unser Kartenspiel“ erklärte er.

„Ich bin mir sicher, du findest jemand anderen. Nimm doch diese Laucha mit. Deren Gesellschaft ist bestimmt angenehmer“ lehnte sie bitter ab und drehte sich rum, zeigte desinteressiert ihren Rücken.

Ihr Bruder konnte sich gerne mit einer anderen Frau treffen, wenn er sie dafür in Ruhe ließ.

Doch Radditz war hartnäckig. Er griff nach Bulma und zog sie hoch. Ihr Waschlappen fiel vom Gesicht ab und sie hoffte, dass er ihr die Heulerei vom Vorabend nicht ansah.

„Laucha ist dumm wie Bohnenstroh, das wäre zu einfach. Nein, ich brauche dich“ erklärte er und griff nach ihrem Kinn, um sie prüfend anzustarren. Was immer er auch sah, es verleitete ihn zu keiner dummen Frage, aber er verzog abschätzig den Mund.

Bulma sah ihn erzürnt an, aber davon ließ er sich nicht stören.

Befehlshaberisch, wie es nur ein großer Bruder sein konnte, schob er sie in ihre Nasszelle.

„Los, kämm dir die Haare, mach dich frisch und zieh dir eine Hose an.“

„Ich will nicht!“ kreischte Bulma erzürnt.

Was fiel ihm ein, hier einzudringen und ihr Befehle zu geben!

„Mir scheißegal! Du wirst hier nicht versauern! Ich gehe nicht weg“ entgegnete er laut und hielt die Tür zu.

Er hörte Bulma dahinter empört schreien und an der Tür ziehen, aber natürlich kam sie gegen ihn nicht an.

Wasser rauschte.

Nach einigen Minuten klopfte es wieder an der Tür.

Mit gekämmten Haaren und einen leichten, ihren Zustand versteckenden Make-Up, was sie sich auf Altharwa gekauft hatte (der Friseur-Besuch dort hatte sie damals sehr beeindruckt), sah sie wieder vorzeigbar aus. Von ihrem genervten Blick, mit dem sie Radditz bedachte, vielleicht mal abgesehen. Ihre schlechte Laune war unübersehbar, aber Radditz schien davor keine Angst zu haben.

Wortlos hielt er ihr eine Hose hin, da sie bislang immer noch das weiche, übergroße Shirt trug.

Das versteckte zwar sehr gut ihre Rundungen und war bequem, reichte ihr aber nur knapp über den Hintern. Leise fluchend zog sie sie an, um sich dann schnippisch vor ihm aufzubauen.

„Zufrieden?“ fauchte sie.

„Wird schon gehen“ antwortete er mit Schulterzucken. „Los, gehen wir.“

„Ich will nicht!“ In einem letzten Versuch des Widerstandes probierte Bulma, sich am Türrahmen festzuhalten, doch Radditz klemmte sie zwischen seine Arme und zog sie unbarmherzig mit sich.

Ihr Gefauche und das Schlagen ihrer kleinen Fäuste und Beine gegen ihn, ignorierte er stoisch.
 

Erst als sie in der Kantine der Krieger waren, eine deutlich schönere als die der Techniker, ließ er sie los, um sie auf einen der gepolsterten Stühle zu zwingen

Mit verschränkten Armen und Schmollmund blieb sie sitzen und sah sich mit verengten Augen in der Runde um.

Zwei Krieger in Radditz Alter, wenn auch etwas kleiner, aber damit noch größer als Bulma, sahen die Blauhaarige überrascht und vorsichtig an. Zwischen ihnen befand sich ein runder Tisch, auf dem einige leichtalkoholische Getränke standen, Schüssel mit diversen Snacks sowie ein Kartenspiel

„Das sind Spinachi und Tato. Leute, das ist Bulma. Sie kennt die Regeln“ erklärte Radditz ruhig, während er sich mit an den Tisch setzte.

Die beiden Krieger nickten ihr zu, aber Bulma suchte bereits nach dem Ausgang.

Sie hatte absolut keine Lust, hier zu sein.

Dumm nur, dass Radditz direkt neben ihr saß und seine große Pranke sie beim ersten Fluchtversuch wieder auf den Stuhl drückte. Es gab kein Entkommen.

Sie griff nach einem Bier und zog eine Schüssel mit salzigen Nüssen besitzergreifend zu sich.

„Ich mach euch alle“ verkündete sie düster. Ihre Augen blitzen unheilvoll, bereit, ihre Wut an diesen drei Krieger auszulassen.

Radditz würde diese Aktion bereuen.
 

Das Kartenspiel war ihr bekannt.

Bardock hatte es seinen Kindern beigebracht, damit er zu Hause ein paar Mit-Spieler hatte. Die Krieger spielten öfters diverse Spiele, wenn sie auf Reisen waren und gelangweilt auf ihren Einsatz warteten.

In diesem Spiel ging es Taktik, aber auch um Glück, wenn die Spieler versuchten, ihre Karten loszuwerden, um an Ende der Runde so wenig Punkte wie möglich zu haben. Es verlor der Spieler, der zuerst auf 100 Punkte kam.

Radditz, der das Spiele-Verhalten seiner Schwester gut kannte, wurde heute von ihrer Risikobereitschaft überrascht. Zahlte sich ihr Risiko aus, gewann sie mit sehr niedriger Punktzahl, aber zog sie nicht die richtigen Karten, verlor sie auch mit sehr hohen Punkten.

Ein weiteres Zeichen, dass es Bulma nicht gut ging. Sie hörte auf, nachzudenken, ließ aber ihre Emotionen raus. Nur deswegen akzeptierte er ihr schnippisches, zickiges Verhalten und ließ es ungerührt an sich abperlen.

Spinachi und Tato sahen zuerst verwundert mit großen Augen, dann amüsiert, den beiden Geschwistern zu.

„Radditz, deine Aura ist scheiße, sie bringt Pech. Wechsle deinen Platz mit Tato“ befahl Bulma, weil sie wieder eine Runde verlor. Sie griff nach ihrem Bier, mittlerweile das dritte.

Tato reichte ihr diensteifrig eine neue Schüssel mit salzigen, fettigen Snacks, aus der sie sich eine Hand voll nahm.

„Ich bleibe hier sitzen. Nicht meine Schuld, wenn du scheiße spielst“ entgegnete ihr Bruder ruhig und sah mit heimlicher Genugtuung dabei zu, wie Bulma nebenbei eifrig von den Snacks nahm.

Fennel hatte ihm erzählt, dass sie Bulma heute nicht in der Kantine gesehen hatte. Vermutlich hatte ihr die Sache von gestern ganz schön auf den Magen geschlagen, da war es gut zu sehen, wie ihr Appetit langsam zurückkehrte. In ihren Augen blitzte es wieder lebhaft.

Die Runde gewann Radditz, Bulma wurde letzte, was sie laut zum Stöhnen brachte.

„Gut, dass wir nicht um Geld spielen“ bemerkte Tato belustigt.

„Hey, es ist meine Schwester, da kann ich ihr doch das Geld nicht aus der Tasche ziehen“ zog Radditz sie auf und mischte die Karten neu. „Mein Vater verhaut mich dafür.“

„Ihr seid mit der Runde fertig? Habt ihr noch Platz für einen fünften Mann?“ fragte eine männliche Stimme.

Die Spieler sahen auf und bemerkten nun Nappa, der auf sie zu kam. Sie nickten einverständlich, bis auf Bulma, die immer noch die Hände vors Gesicht hielt und leise vor sich hin jammerte.

Tato und Radditz rückten zur Seite, damit der Riese sich zu ihnen setzen konnte.

Beim Geräusch der aufrückenden Stühle sah auch Bulma auf und bemerkte den bekannten Glatzkopf, der sich ein Bier nahm und ihr zuzwinkerte.

„Hab gehört, du wärst ein leichtes Opfer“ sagte er grinsend.

Bulma drehte den Kopf und bemerkte erst jetzt, wie die anderen Krieger in der Kantine öfters beiläufig zu ihrem Tisch schauten. Von der jungen Frau erwischt, drehten sie sich schnell wieder um und versuchten unbeteiligt auszusehen.

„Sind wir zu laut?“ fragte sie den Älteren.

Der zuckte mit den Schultern.

„Auch nicht lauter als die Jungs, wenn sie spielen. Es ist aber witzig mit anzuhören, wie jemand Radditz als „unglücksbringendes Stachelschwein“ beleidigt. Sehr malerisch.“

„Ich habe noch ganz andere Bezeichnungen für meinen Bruder“ murmelte Bulma düster.

Nappa sah mit hochgezogener Augenbraue seinen Kameraden an.

„Jetzt verstehe ich deine Selbstbeherrschung“ sagte er zu ihm.

Der Langhaarig zuckte mit den Schultern.

„Ich bin‘s gewohnt. Zum Glück ist sie nicht immer so zickig“ entgegnete er. „Aber vielleicht sollten wir ihr kein Bier mehr geben.“

„Hm, dass bisschen Alkohol haut sie schon um?“ prüfend sah Nappa in ihr Gesicht.

„Hört auf über mich zu reden, als wäre ich nicht da“ fauchte Bulma die Männer an.

„Tschuldige, du bist so winzig, da übersieht man dich schnell“ machte sich Radditz über sie lustig.

Saiyajin hin oder her, bei ihrer Größe und Powerlevel machte Bulma auf die Krieger denselben Eindruck wie ein Chihuahua auf ein Rudel Dobermänner.

„Tse, tse, ich glaube, da braucht jemand was Fettiges, Heißes, was den Alkohol aufsaugt“ sagte Radditz kopfschüttelnd.

„Ja, bevor sie noch anfängt, uns an die Gurgel zu gehen. Zu viel flüssiger Mut intus“ lachte Nappa und machte ein Zeichen an die Kantinenfrau, um ein paar frische Fleischspieße an den Tisch zu bringen.

Die nächste Runde begann, nun mit fünf Spieler und Bulma, die nicht erneut Letzte werden wollte, fing langsam an, strategischer und besonnener zu spielen.

Sie wurde ruhiger und es fing an, besser zu laufen.

In der Kantine war die Stimmung entspannt, der Lautpegel gemächlich. Die Nacht war noch jung und die Krieger wollten lieber in der großen Kantine bleiben als in ihren engen Kabinen, mit ständigem Nachschub an Snacks und leichten Alkohol, der sie nicht umhaute. Hochprozentiges war für sie nicht erlaubt.

Die Stimmung war vorfreudig, weil man morgen zur Mittagszeit wieder in der Heimat sein würde.

Nur kurz wurde die Stimmung gestört, als wie ein düsterer Schatten der Kommandant persönlich in der Türschwelle stand und seinen Blick über seine Krieger schweifen ließ.

Bulma bemerkte es bloß, weil der Lautpegel plötzlich abnahm und gespenstische Stille herrschte.

Erwartungsvoll sahen die Krieger ihren Kommandanten an, der so schweigend und mit bösen Blick dastand.

Vegetas Blick fiel auf den Tisch, wo der bekannte Blauschopf sich deutlich abhob, auch wenn ihre Gestalt von den größeren Kerlen fast verdeckt wurde.

Radditz nickte ihm kalt lächelnd zu, während Bulma hochinteressiert auf ihre Karten schaute, ohne den Blick zu heben und den Kommandanten ignorierte.

Der Blick des Unterklasse-Kriegers war aussagekräftig genug: ich bleib an ihrer Seite kleben und du wirst ihr nicht zu nahekommen.

„Weitermachen“ knurrte Vegeta und verschwand mit wehendem Umhang.

Kaum war er verschwunden, atmete Bulma erleichtert auf und hob den Kopf. Zwischen den Kriegern und neben Radditz zu sitzen, hatte sich beschützend angefühlt; als könnte sie mit ihrer kleinen Gestalt sich unbemerkt verstecken.

Der warme, große Körper ihres Bruders hatte sich wie eine schützende Wand gefühlt.

Auch wenn die erste Begegnung seit dieser Nacht nur aus der Ferne und wortlos stattgefunden hatte, war sie erleichtert, sie so gut überstanden zu haben. Es war für die Zukunft ermutigend.

Radditz Nähe und sein ablenkendes Spiel sorgten dafür, dass sie sich heute wenig Gedanken um den Mistkerl machte.
 

Am späten Abend, nach zwei erfolgreich gewonnen Spielen, viel Alkohol und vollen Magen, brachte Radditz seine Schwester wieder zurück in ihre Kabine.

Da ihre Beine sich nicht rühren wollte, schmiss er sie sich über die Schulter und trug sie dahin.

„Und? War doch ein schöner Abend, oder?“ fragte er sie, während er mit ihr den Gang hinab marschierte.

„Hmmmm, ja, es war nett. Die Jungs waren lustig. Wie Nappa dich immer „Kleiner, haariger Gummiball“ genannt hat…und die lustigen Lieder…aber jetzt dreht sich alles. Wenigstens habe ich gegen dich gewonnen“ lachte Bulma leicht lallend.

„Das Glück ist mit den Betrunkenen. Wie man von so einem schalen Bier aus den Latschen gekippt werden kann…du bist ein Leichtgewicht“ er schüttelte belustigt den Kopf. „Und Nappa ist nur neidisch auf meine Haarpracht.“

Bulma lehnte ihren Kopf an seiner Brust, ungewöhnlich anschmiegsam und stöhnte leise.

„Bin so müde, so müde“ hauchte sie. „Aber ich fühle mich so gut…“ sie lachte leise vor sich hin.

Radditz schmunzelte.

Sein Ziel, Bulma für heute abzulenken und aufzumuntern, hatte funktioniert. In dem Zustand würde sie sofort einschlafen. Er glaubte, sie jetzt sogar schon schnarchen zu hören.

„Wenigstens kotzt sie mir nicht vor die Füße“ brummte er und öffnete ihre Kabine, wo er sie behutsam in ihre Koje legte.

Er zog ihr die Hose und die Schuhe aus, deckte sie zu und stellte sicher, dass ihr Scouter sie morgen früh wecken würde, bevor er die Kabine wieder verließ.
 

Die leichten Kopfschmerzen am nächsten Morgen konnte Bulma dank der Kopfschmerztabletten von Fennels schnell kurieren.

Sie fühlte sich besser, hatte gut durchgeschlafen und mit neuer Zuversicht ging sie zum Frühstück in die Kantine.

Sie wusste, sie war aus dem Gröbsten heraus und würde überleben: sie war stark.

Vegeta würde sie nicht vernichten, wer brauchte den Kerl schon?

Sie nicht!

Kaum angekommen, wurde sie von Fennel prüfend untersucht. Sie hielt ihre flache Hand gegen Bulmas Stirn, um ihre Temperatur zu prüfen.

„Siehst gut aus“ beschloss sie mit zufriedenem Nicken. „Dann lass uns unseren letzten Tag erfolgreich hinter uns bringen. In ein paar Stunden landen wir.“

Bulma nickte.

Wenn diese Mission mit der Landung abgeschlossen war, würde sie in die nächste Einheit versetzt werden. Diese Nachricht hatte sie bereits erhalten, wusste aber noch nicht, wo sie demnächst anfangen würde. Sollte es nicht klappen… Yacon, der Leiter der jetzigen Truppe hatte sich eingemischt und bereits seinen Wunsch, sie in sein Team zu übertragen, übermittelt.

Aber sie wollte sich noch nicht spezialisieren; bevorzugte diesen Plan, sie in verschiedene Abteilungen zu schicken. Es gab noch so viel zu entdecken.

Bulma hoffte nur, dass ihr nächster Arbeitsplatz weit entfernt von Vegeta war.

Dummweise hatte sie eine zusätzliche Nachricht erhalten, der im Gegensatz zu diesem Wunsch stand.

Ihre neue Wohnung im Palast stand für sie bereit.
 

Zur Mittagszeit landete das Raumschiff wieder im Raumflughafen von Vegeta-Sei.

Bulma verabschiedete sich von Endo und Fennel, beide glücklich und reich bepackt, weil Bulma für sie einiges an Waren in ihrer Kabine gelagert hatte, die von den beiden Technikern in den nächsten Tagen gut verkauft werden konnten.

Im bescheidenen Gegenzug trug Bulma selbst nur ihren Rucksack.

„Nächstes Mal weißt du Bescheid“ wisperte Fennel ihr zu „und kaufst mehr. Ich stelle dir gerne auch ein paar Händler vor, die dich gut bezahlen.“

Bulma nickte verschmitzt, nicht im Geringsten neidisch auf Fennels Geschäft, denn in ihrem Rucksack verbogen befanden sich ihre geheimen, gut gefüllten Kapseln.

Sie verabschiedete sich auch von Yacon und dankte ihn für die guten, lehrreichen Tage.

Radditz, der ebenfalls einen großen, gefüllten Reisesack über die Schulter trug, winkte ihr ungeduldig zu, er wollte los.

„Mittagsessen oder willst du erst deine Zimmer ansehen?“ fragte er sie und klopfte sich auf den Bauch. Frühstück war schon etwas her und langsam bekam er wieder Hunger.

Endlich wieder Heimat-Küche.

„Lieber erst die Zimmer, dann weiß ich, was ich brauche. Denn ich will gleich danach zu unseren Eltern fliegen, dort zu Mittag essen und ihnen von meiner ersten Mission erzählen“ erzählte sie. „Von dort kann ich dann einen Teil meiner Klamotten gleich mitnehmen, wenn ich wieder zurückfliege.“

„Guter Plan. Dann auf zum Palast“ nickte ihr Bruder und setzte nur eine schnelle Botschaft an seinen Vater ab, dass sie gut gelandet waren und sich später sehen würden.
 

Im Palast angekommen, überkam Bulma ein mulmiges Gefühl, je näher sie diesem mächtigen Gebäude kamen.

Seit der Landung hatte sie Vegeta nicht mehr gesehen. Sie hatte ihren Ki-Sinn dafür genutzt, um mit dem Rausgehen zu warten, bis seine Aura verschwunden war.

Aber nun spürte sie ihn wieder an diesen Ort, dessen hohen Mauern und Türme schon furchterregend genug waren.

In ihrer Kindheit, bei den heimlichen Ausflügen nach Sadala wenn sie Broly besucht hatte, hatte sie den Palast schon öfters von weitem gesehen. Mächtig und der Schwerkraft trotzend stand er auf dieser Anhöhe, über die Stadt erhoben, ein Symbol der Elite.

Aber nun direkt vor diesen weißen, kalten Mauern zu stehen, war furchteinflößend.

Hier sollte sie die nächsten Tage, Wochen, Monate wohnen, auf unbestimmte Zeit?

Radditz, der sich gut auskannte, führte sie durch.

Am Haupttor standen zwei Wachen, die ihn natürlich kannten, aber Bulma erstmal verdutzt anschauten. Die üblichen scheelen Blicke fielen auf ihre Haare und Schweif.

Radditz sprach mit ihnen über die Situation, einer nickte, bereits informiert und verschwand, um aus dem Gebäude mit einer Schlüsselkarte zurückzukommen, die er Bulma überreichte.

Auf der durchsichtigen, grünlichen Karte waren Nummer und Symbole drauf. Damit konnte sie nicht nur ihre Zimmertür, sondern auch diverse anderen Türen im Palast öffnen und es fungierte auch als Ausweis; zur Berechtigung in den Palast einzutreten, etwas was nicht jedem Saiyajin gestattet war.

„Normalerweise gehen wir aber nicht durch den Haupteingang“ erklärte ihr Radditz „sondern nutzen einen der unauffälligen Seitengänge. Das Haupttor ist für die Königsfamilie und die Elite.“

Er schaute sich die Koordinaten auf der Schlüsselkarte an und wusste dadurch, wo ihre Zimmer lagen.

Er hob anerkennend eine Augenbraue. „Hm, im Westflügel…da hast du eine schöne Aussicht auf die Stadt. Ich habe dagegen den Ostflügel und sehe nur Landschaft.“

Er ging in die gesuchte Richtung und Bulma folgte ihm.

„Das hört sich so an, als wären wir recht weit auseinander“ fragte Bulma vorsichtig. Sie würde lieber in Nachbarschaft zu Radditz wohnen, wenn sie schon an einen neuen, unbekannten Ort war.

„Ja, aber dafür hast du im modernsten Flügel deine Räume. Wir befinden uns wenigsten im gleichen Gebäude, auch wenn es riesig ist. Zu Fuß, im gemütlichen Gang, brauchst du vielleicht zwanzig Minuten zu mir“ erklärte er. Innerhalb des Palastes war es niemanden erlaubt, zu fliegen.

Seine Stirn runzelte sich, als er die Situation verstand: Bulma bekam Zimmer, die eigentlich nur Elite-Krieger zustanden, in einen Flügel, wo nur wenige Räume belegt waren und der recht nahe dem Königs-Trakt war.

Einsam, unbeobachtet, in der Nähe von Vegeta…

Zufall?!

Nach dem, was er vor zwei Tagen erfahren hatte, wahrscheinlich nicht.

Wie hatte Vegeta hier seine Finger im Spiel?

War dies ein Versuch, die Blauhaarige nahe an sich zu halten oder eine Art von Belohnung für ihre „Dienste“?

Aber die Räume standen vermutlich schon seit Beginn der Reise fest…was bedeutete…wie lange hatte Vegeta schon geplant, Bulma zu vögeln?

Radditzs Faust ballte sich wütend bei diesen Gedanken, aber er versuchte, seinen Unmut nicht zu zeigen.

Noch nicht, noch war nicht der richtige Moment.

Er führte Bulma durch verschlungene Gänge. Ab und zu kamen ihnen einige Saiyajins entgegen, aber je weiter sie sich ihren Räumlichkeiten näherten, desto einsamer wurde es. Einige Treppen mussten noch mühsam hochgestiegen werden. In einen eher dunkleren, schlichten Gang blieb Radditz stehen und öffnete die betreffende Tür mit der Schlüsselkarte.

Mit schlechtem Gefühl folgte ihm Bulma.

Bislang sah es eher seltsam und kühl aus; was würde sie da drin erst erwarten?

Doch sie wurde angenehm überrascht.

Zuerst ein schmaler Flur, der in einen großen Raum führte, der dank des gegenüberliegenden, hohen Fensters, anstelle einer Wand, von Licht durchflutet war.

Einige Möbel standen bereits da: ein hölzerner Tisch mit vier Stühlen, ein dickes gepolstertes Sofa, außerdem lag ein Teppich auf den Boden und gläserne, runde Lampen waren an der Decke angebracht. Es gab eine offene Küchenzeile mit einer Theke davor und zwei hohen Stühlen, von denen man gut aus dem Fenster sehen könnte. Die Wände waren glatt und in einem matten, hellen Blaugrau gestrichen, noch Bilderlos.

Zwei Türen führten zu einem Badezimmer und ihrem neuen Schlafzimmer.

Sogar ein Bett stand schon drin, breiter und mit dickerer Matratze als sie es gewöhnt war.

Erfreute schmiss sie sich drauf und machte sich in Gedanken die Notiz, neues Bettzeug zu kaufen.

„Wo sind die Schränke?“ fragte sie laut verwundert, während sie sich im kahlen Schlafzimmer umsah.

Radditz zog bedeutsam an einem Griff in der Wand, der sich als großzügigen Wandschrank entpuppte.

„Super, genug Platz für Kleidung. Jetz brauch ich nur noch ein paar Regale im Wohnzimmer für meine Bücher“ freute sich Bulma und sprang auf, um wieder ins Wohnzimmer zu gehen.

„Du musst ja nicht gleich komplett umziehen. Viele Sachen kannst du in deiner Hütte lagern. Das werden unsere Eltern schon nicht wegschmeißen“ hielt er sie auf, bevor sie jede freie Wand nachher vollstellte wie in ihrer Hütte.

„Stimmt, aber weißt du, was ich auf jeden Fall tun werde? Ich werde mir Ableger aus meinem Garten mitbringen und die Räume begrünen“ sagte mit leuchtenden Augen. „Überall Pflanzen, das wird toll!“

Sie bemerkte nun auch den Griff am wandgleichen Fenster und dass sich eine Tür dahinter verbarg. Sie konnte diese öffnen und auf einem kleinen Balkon mit steinernem Geländer gehen.

Neugierig sah sie hinunter.

Die hohe Felsenkante, auf dem der Plast stand, führte dazu, dass ein natürlicher Graben den Palast von der Stadt trennte.

Bulma konnte die Gebäude erkennen, aber sie waren zu weit entfernt, um vom Straßenlärm gestört zu werden oder dass sie jemand von weitem erkennen könnte. Dank der West-Seite war es sonnig, ohne heiß zu sein. Die vielen Türme und Wände brachen den Wind, so dass sie gut ihre Pflanzen aufziehen könnte, ohne auszutrocknen. Pflanzen aus ihrem Garten und damit eine Erinnerung an den Wald, in dem sie aufgewachsen war.

Sie drehte den Kopf, sah nach hinten, zu den Gebäuden im Hintergrund.

Hinter ihr und zu ihrem Glück nicht gerade im Blickpunkt, sah sie den höchsten und gewaltigsten Turm des Palastes. Von der Spitze fühlte sie Vegetas Aura.

„Das ist der Königstrakt“ erklärte ihr Radditz, der ihrem Blick folgte und ahnte, was ihr durch den Kopf ging. „Solange du nicht Königsblut in dir hast, dürfen nur ausgewählte Diener rein.“

Grüblerisch starrte er auf die glatten, weißen Wände, wo Milchglas-Fenster neugierige Blicke verhinderten. An manchen Stellen sah man halbrunde Balkone, ähnliche wie der, auf dem sie drauf waren, doch von ihrem Blickwinkel aus konnte man nicht reinschauen.

Stattdessen konnte derjenige, der dort stand, auf alle runterschauen.

Der Turm war ein Symbol der Macht und wehe den hochmütigen, neugierigen Saiyajins, die glaubten, sie könnten ihn überfliegen: sie wurden eiskalt für ihren Affront abgeschossen!

Niemand erhob sich über den König!

Radditz drehte suchend den Kopf und versuchte das Thema zu wechseln.

„Hm, von hier aus kannst du nicht den Thronsaal sehen oder wo mein Flügel ist.“

„Sehen deine Zimmer aus wie meine?“ fragte sie.

Er rümpfte die Nase.

„Nein, etwas kleiner und ich habe leider keinen Balkon“ bemängelte er.

Neugierig sah sie ihn an. Sie hatte bislang noch nie Radditz Räumlichkeiten gesehen, weil sie zuvor ja auch nicht in die Stadt und in den Palast durfte.

Wie hatte sich ihr Bruder eingerichtet?

„Wo wohnst du denn? Ich möchte es wissen, falls ich mal Langeweile habe“ schmunzelte sie. „Dann besuche ich dich. Du bist jetzt so was wie mein Nachbar.“

„Kannst du gerne sehen. Es ist aufgeräumt und ich will eh meine Sachen wegpacken“ lud er sie schulterzuckend ein und schnappte sich wieder seinen Reisesack, um ihn über die Schulter zu werfen.

Radditz hatte kein großes Interesse an Innenarchitektur und kam mit der Möblierung, wie er sie damals bekommen hatte, ziemlich gut aus. Abgesehen von ein paar Beutestücken als Andenken an erfolgreiche Missionen, Bettwäsche und einen gemütlichen, großen Sessel, hatte er nichts Neues hinzugefügt. Zum Ausruhen und Entspannen reichte es aus.

Er führte sie durch die Gänge zurück.

Bulma wurde klar, das ihr erstes Ziel sein würde, sich hier zu orientieren. Irgendwo musste es doch Raumpläne geben? Nebenbei erklärte ihr Radditz zwar, wo welcher Gang hinführte, aber es war trotzdem ein großes Gelände.

Er führte sie durch eine Tür nach draußen, wo Bulma plötzlich von dichtem Grün umgeben war.

Ein überdachter, steinerner Pfad führte durch ein Dickicht aus Pflanzen, die sie noch nie zuvor gesehen hatte.

„Das ist der westliche Innenhof, von dort kommt du gut auf die gegenüberliegende Seite“ erklärte Radditz, während sie den Pfad beschritten. „Der Garten ist ein Überbleibsel der zweiten Königin, die Pflanzen geliebt hat und überall Blumen pflanzte. Heute wuchert das ganz schön, weil sich kaum einer drum kümmert.“

Eine Idee kam auf und er drehte sich hastig um.

Der Garten war nicht einsehbar, die hohen Sträucher ein guter Sichtschutz und sie dämpften Geräusche. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Gerüche, die den Geruchssinn verwirrten und zu Niesanfällen führen konnten, kamen nur wenige Saiyajins hierher; es war einsam.

Radditz verließ den gepflasterten Pfad und sprang ins Grüne.

Auffordernd winkte er seiner Schwester zu sich und suchte sich einen Weg durchs Dickicht. Er sondierte nach geeigneten Büschen, schaute nach etwas, was schön versteckt war, hoch und nicht pollenreich, am besten mit Blau-ähnlichen Blumen.

Bulma sah ihm irritiert nach, zuckte mit den Schultern und folgte ihrem Bruder.

Keine Ahnung, was er vorhatte, vielleicht eine Abkürzung?

Ein vermeintlicher dichter Busch, der innen aber recht hohl, von außen aber von großen Blättern und violetten, kleinen Blüten bedeckt war, schien Radditz Bedürfnissen zu entsprechen. Er ließ seinen Reisesack fallen und bückte sich, um die Zweige vorsichtig zur Seite zu halten.

Verdammt, in seiner Kindheit verlief das Verstecken einfacher. Es hatte seine Vorteile, wenn man kleiner war.

Er drehte sich zu Bulma und bedeutete ihr winkend, ihm zu folgen.

Bulma riss die Augen auf und konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen.

Dieser Anblick…

Radditz, wie er da im Gebüsch hockte, umgeben von bunten Blumen…

Die zarten Blüten standen im krassen Gegensatz zum wilden, männlichen Krieger.

Da kam sie in Versuchung, ihm einen Blumenkranz zu flechten und aufzusetzen oder noch mehr Blumen in sein langes, dichtes Haar zu stecken.

Sie lachte laut auf bei dieser Vorstellung.

„Steh nicht so rum, komm rein“ winkte Radditz sie ungeduldig zu sich.

„Sind das etwas deine Gemächer, du Blumenprinzessin?“ lachte sie schallend.

Radditz Augen verengten sich, er grunzte verärgert auf.

Da Bulma sich immer noch nicht herbeibequemte und er keine Lust hatte, hier weiter zu hocken und ihr die Zweige zur Seite zu halten, gabs keine andere Lösung: er packte sie mit der freien Hand am Handgelenk und zog sie mit in die grüne Höhle.

Sie landete auf seinem Schoss, gleichzeitig ließ er die Zweige los, die sofort an ihren Platz zurück schellten, wobei sie die beiden Saiyajins in einen Regen von Blütenblättern bedeckte.

Bulma lachte erneute auf, als sie das zarte Violett in der schwarzen Mähne ihres Bruders leuchten sah.

Na, wie wollte er das gleich loswerden, wenn er sich vor den anderen Männern nicht lächerlich machen wollte?

Wenn ihr Vater ihn so sehen könnte…sie konnte nicht aufhören zu kichern.

Radditz verdrehte genervt die Augen, während Bulma auf seinen gekreuzten Beinen saß und vor Lachen bebte.

Sein Kopf stieß an die Zweige und er spürte, wie sich die ersten Strähnen seiner Mähne darin verfingen.

Tolle Idee, wie sollte er nachher hier rauskommen?

Aber ihm gefiel das grüne Dickicht, wo sich die Lichtstrahlen gefällig brachen. Es erinnerte ihn an seine Kindheit, wo er häufig im Wald Verstecken gespielt hatte.

Der Geruch von Holz und Blumen, das gedimmte Licht, das zarte Singen der Vögel…eine sichere Höhle, die sie von der Welt da draußen abschirmte.

Bulma strich sich beiläufig die Lachtränen weg und sah nun aufmerksam zu ihm hoch, immer noch schmunzelnd.

„Also, warum sind wir hier?“ fragte sie ihn. Sie ruckelte auf seinen Schoß, versuchte eine gemütlichere Position zu finden, was schwierig bei seinen harten Oberschenkeln und dem unteren Teil seiner Panzerung war.

„Weil es hier schön ruhig und entspannend ist“ fing er ernst an. „Niemand hört uns, niemand sieht uns.“

„Und?“ sie sah ihn unbeeindruckt an, immer noch in bester Stimmung. Sie fing an, ein paar der Blumen aus seinem Haar zu zupfen.

„Ich weiß von dir und Vegeta“ ließ Radditz die Bombe platzen.
 

Bulma riss die Augen auf und wurde zuerst rot, dann bleich.

„Wa…was meinst?“ stotterte sie und wandte den Blick ab. Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn.

Radditz seufzte.

„Spiel nicht die Unschuldige, es ist zu spät. Ich weiß, ihr hattet Sex. Vorgestern Abend habe ich dich aus seiner Kabine kommen gesehen“ erzählte er.

„Vorgestern…“ Bulmas Gesicht wurde nun leicht grünlich, eine ungesunde Mischung aus Angst und Reue.

Ein Auf und Ab der Gefühle, was Radditz ihr da gerade verpasste…

Zuerst der Schock bei seiner Eröffnung: sie dachte zuerst, er meine ihr großes Geheimnis, dass sie Vegeta seit ihrer Kindheit kannte.

Dann Erleichterung, weil dem nicht so war.

Gefolgt von der Erkenntnis, gepaart mit Scham, denn Radditz wusste, sie hatte mit Vegeta geschlafen.

Er wusste nichts von ihrer gemeinsamen Vergangenheit, aber dass sie ihre Jungfräulichkeit an ihn verloren und der Mistkerl sie hinausgejagt hatte, als ob sie ein überflüssiger, nerviger Kropf wäre.

Sie krächzte hilflos auf, fand keine Ausrede. Ihr Atem ging hastiger, sie fing an zu hyperventilieren.

Es war so peinlich, so beschämend…

„Schhh, ganz ruhig“ brummte ihr Bruder.

Radditz setzte vorsichtig seine Hand auf ihren Kopf ab und fing tröstend an darüber zu streichen. Das schwere, warme Gewicht drückte sie beruhigend an seine Brust, sein Daumen strich über ihren Nacken.

„Keine Sorge, das bleibt unter uns. Ich habe auch nicht vor, es unseren Eltern zu sagen“ beschwichtigte er sie.

Sie wimmerte, sah mit den ersten Tränen in den Augenwinkeln zu ihm auf.

„Radditz, ich…bitte sei nicht enttäuscht, ich wollte doch nur…er war so anders zu mir…“ fing sie an, sich zu erklären, aber sie verstummte im Satz, unfähig ihre Emotionen in Worte zu fassen.

Wie konnte sie von Vegetas netter Seite erzählen, wenn dieses Arschloch sie so hinausgejagt hatte?

Das konnte sie nur erklären, wenn Radditz von ihrer Vergangenheit mit ihm erfuhr.

Aber würde das was ändern?

Sie hatte eine Seite von Vegeta kennen gelernt, die kein andere Saiyajin kannte, war aber von dem Aspekt überrascht worden, der allseits bekannt war.

Radditz umarmte sie, drückte sie wieder näher an sich. Beruhigend summte er, während er über ihren Rücken kraulte; ihr die Zeit gab, sich zu beruhigen. Sein Schweif löste sich von seiner Taille und fasste nach Bulmas matten Anhängsel, um sich dort ermutigend zu umdrehen.

Er spürte, wie sich ihre Finger an ihm krallten und sie rasselnd nach Atem schöpfte.

„Hör mal, ich weiß, du wolltest wissen, wie sich Sex anfühlt und es war deine freie Entscheidung. Vegeta hat dich zu nichts gezwungen, aber wie er sich von dir verabschiedet hat…das war nicht in Ordnung“ begann er heiser.

Bei der Erinnerung daran, wie selbstgefällig Vegeta ihn angelächelt hatte, knirschte er wieder mit den Zähnen.

Bulma verspannte sich in seinen Armen. Misstrauisch sah sie zu ihm hoch.

„Woher weißt du, dass er mich nicht gezwungen hat?“ fragte sie besorgt.

„Er hat‘s mir gesagt“ erklärte Radditz missmutig.

„WAS?!“

„Und danach habe ich ihm eine reingehauen“ fügte Radditz stolz hinzu. „Zweimal sogar“ er rieb sich selbstgefällig die Nase. Sein Lächeln verging ihm aber, als er hinzufügte „Dafür hat er mich so stark in den Magen getreten, dass ich dachte, ich platze.“

Bulma und Radditz sahen sich nachdenklich schweigend an.

Beide Saiyajins wussten, wie stark Vegeta im Gegensatz zu Radditz war. Es gab also nur die Möglichkeit, dass sich jener freiwillig hatte schlagen lassen.

Wieso, war unverständlich.

Trotzdem, dass ihr großer Bruder dieses Wagnis für sie eingegangen war…Bulma drückte sich an seine Brust und rieb ihre Wange an seinen Brustpanzer, während sie ihn festdrückte.

„Danke“ murmelte sie leise. Sie hatte sich auch gewünscht, Vegeta zu verhauen, aber Radditz schlug noch härter zu; das war besser.

Er tätschelte ihr den Kopf.

„Ich werde nicht mehr mit Vegeta schlafen“ murmelte Bulma verschämt.

Radditz pfiff durch die Zähne. „Mit wem du schläfst ist deine Sache, da will ich mich nicht einmischen. Ich kann aber sagen, ich bin nicht unglücklich, das zu hören“ begann er vorsichtig. „Jedoch ist diese Sache leider noch nicht ausgestanden.“

Bulma stutzte und sah ihn fragend an.

Radditz rieb sich niedergeschlagen den Hinterkopf.

„Was ist, wenn du schwanger bist?“ stellte er die alles entscheidende Frage.
 

Bulma wurde bleich.

Daran hatte sie gar nicht gedacht.

Ihre Mutter hatte ihr erzählt, dass Saiyajins oft erst nach mehreren Versuchen schwanger wurden, da es wegen ihrem starken Immunsystem selten sofort klappte.

Aber trotzdem bestand die Möglichkeit…auch wenn es selten war, es war möglich.

„Das geht ihn nichts an“ sagte sie tonlos.

Vegeta als Vater?

Sollte sie schwanger sein, würde sie das Kind allein mit ihrer Familie großziehen.

In ihren ersten Jahren wurden Kinder in der Gemeinschaft der Frauen aufgezogen, während sich die Männer aufs Kämpfen und Trainieren konzentrierten. Darum war der Sarang so selten und besonders, weil der Vater in die Verantwortung gezwungen wurde, sich aktiv um seine Kinder zu kümmern.

Ihre Eltern würden bei der Neuigkeit ihre Schwangerschaft überrascht reagieren, aber ihre Tochter garantiert unterstützen. Auf Vegetas Hilfe konnten sie verzichten.

Radditz sah sie säuerlich an.

„So einfach geht das nicht“ machte er ihren Plan zunichte.

Wie er es sich gedacht hatte…Gine hatte ihr nichts über die Ausnahme bei der Königsfamilie erzählt. Verständlich, niemand hätte ahnen können, dass es zu so einer Situation kommen könnte.

„Wenn du schwanger bist, würde es sich um Vegetas erstes Kind handeln. Der nächste Thronfolger…das dürften wir nicht verschweigen.“

Bulma sah ihn irritiert an und Radditz fing an, die Situation genauer zu erklären.

„Der König hat die Aufgabe, sein Erbe durch viele Nachkommen zu sichern. Starke Krieger, die als Elitekrieger die Armeen anführen und von denen der Beste seinen Platz einnimmt. Sollte er sterben, muss sofort ein geeigneter Nachfolger bereitstehen. Jede Frau, bei der der Verdacht steht, sie wäre mit einem Königsnachkommen schwanger, muss sich im Palast melden.“

„Und?!“ Desinteressiert sah Bulma ihn an. „Es wird schon irgendeine Schlampe geben, die sich von ihm schwängern lässt. Es muss ja nicht ich sein.“

Radditz rieb sich genervt die Nasenwurzel. Er befand sich in einen Zwiespalt, denn als Saiyajin, Unterklasse-Krieger und Teil der Armee, sowie Untergebener von Vegeta, dessen Wappen er trug, musste er an das Wohl des Volkes denken.

„Es gibt aber momentan niemanden und das ist unser Problem. Vegeta stürzt sich als erstes in die härtesten Kämpfe. Er trägt ein Risiko, jung zu sterben. Wenn das in so einen Moment passiert, wenn kein Nachkomme bereitsteht, wird es einen Bürgerkrieg geben. Jeder machthungrige, einigermaßen starke Saiyajin wird sich als neuer König aufspielen und wir werden damit beschäftigt sein, uns selbst zu bekriegen“ erklärte er das Dilemma.

Etwas, was Radditz vermeiden wollte. In dem Fall musste er an das Allgemeinwohl denken und nicht mehr ans Wohl seiner Schwester. Die schien zu verstehen, was er sagen wollte, denn sie wurde bleich und starrte ihn betroffen an.

„Moment, soll das heißen…ich muss dann zu Vegeta? Ich kann mein Kind nicht selber erziehen?“

Er nickte grimmig, nun ebenfalls bleich.

„Es kommt noch schlimmer“ fuhr er düster fort. „Wenn du schwanger bist, bedeutet es, dein Körper ist mit ihm kompatibel. Dann wird er dich selbst nach der Geburt nicht mehr gehen lassen, um weitere Kinder mit dir zu zeugen.“

Bulmas Gesicht erstarrte voller Schrecken.
 

Radditz fing an zu erklären. Er wusste nicht, wie weit Gine es ihrer Tochter erzählt hatte, aber er musste sicher sein, dass Bulma die Tragweite ihrer Situation verstand.

Ein Grund für das polygame, promiskuitive Verhalten der Saiyajins, die sich selten auf einen Lebenspartner beschränkten, lag in möglichst maximale Ausbreitung ihrer Gene.

Da ihrer Lebenserwartung aufgrund ihrer Lebensweise relativ kurz war, mussten die Männchen sicherstellen, wenigstens ein paar Nachkommen zu produzieren, wenn sie nicht wollten, dass ihre Linie mit ihnen ausstarb.

Der Vorteil lag darin, dass ein breiter Genpool geschaffen wurde. Besonders die Unterklasse erwies sich als fruchtbar und wenig wählerisch.

Der Nachteil: es herrschte in ihrer Rasse eine langsame Reproduktion. Weibchen wurden nur schwer schwanger und wenn, waren die Schwangerschaften unsicher.

Ihr eigenes, starkes Abwehrsystem verhinderte die Befruchtung von schwachen, fremden Genen. Sie stießen den Samen ab, bevor er in die Gebärmutter kam und selbst nach der Befruchtung war das Überleben des jungen Fötus unsicher.

Aber wie fand man die passenden Gene, die richtige Kompatibilität?

Ihr tierischer Instinkt, der Ozaru, war eine Möglichkeit; er meldete sich, wenn es sich richtig anfühlte.

Das Powerlevel war dafür weniger wichtig als gedacht, denn gerade die Elitekrieger zeugten die wenigstens Kinder, obwohl sie die meiste Auswahl hatten.

Es bestand daher die Theorie, dass Elitekrieger einen so starken Organismus besaßen, dass sie wie ein sechseckiges Puzzlestück mit diversen Rundungen und Kanten nur schwer einen geeigneten Partner fanden, im Gegensatz zu der Unterklasse. Diese waren mehr wie ein einfaches, viereckiges Stück mit gleichen Kanten: es passte öfters zu vielen Frauen.

Darum bestand der Großteil der saiyanischen Gesellschaft aus den schwächeren Unterklasse-Saiyajins.

Die Elite konnte den Nachteil dadurch ausgleichen, indem sie viele Weibchen durch ihre hohe Stellung anlockten und so die Wahrscheinlichkeit erhöhten, eine passende Partnerin zu finden und begatten. Das hielt sie auch nicht ab, gierig auf die vergebenen Weibchen der unteren Klassen zu schauen.

Doch vor diesen Übergriffe schützte der Sarang. Kein Elitekrieger würde eine Frau stehlen, wenn sie ihren Partner bereits den Sarang geschworen hatte.

Der Schwur, nur einen Einzige treu zu sein, war für diese Klasse etwas so seltsam Heiliges wie Abstoßendes, wie Kruzifixe für Vampire.

„Die verstorbene Königin hatte deswegen auch so eine hohe Stellung beim König, weil sie die einzige Kompatible für ihn gewesen war. Sie hat ihm zwei Söhne geschenkt. Manche glaubten anfangs, König Vegeta hätte sogar den Sarang geschworen, als erster Elitekrieger überhaupt…aber dann nahm er sich doch Mätressen“ erzählte Radditz weiter. „Aber keine von ihnen gebar ihm weitere Kinder. Da Prinz Tarble verbannt wurde, ist Vegeta der einzige Nachfolger. Daher steht er auch unter Druck. Die Leute fragen sich, warum er bislang kein Kind gezeugt hat, dabei tobt er sich aus. Aber er scheint ein besonders kompliziertes Exemplar unserer Rasse zu sein…oder es liegt daran, weil er mit jeder Frau nur einmal schläft. Da kann ja kaum ein Kind entstehen.“

Radditz hatte ihn mal zufällig vor Monaten gefragt, warum er denn so früh aufgab und es nicht häufiger mit einer Frau ausprobierte oder ob er zu wählerisch war.

Der Jüngere hatte ihn arrogant angesehen und erklärt, er wüsste es beim ersten Mal, warum dann noch mehr Zeit verschwenden?

Nappa hatte dem zugestimmt und erklärt, dass Männer es oft instinktiv wussten, ob ein Weibchen zu ihnen passe. Der Ozaru, das Tier in ihnen, führte sie instinktiv zum richtigen Partner.

Radditz trockener Einwand, warum er denn dann immer noch Single war und ob sein Ozaru Blind, Taub und Blöd war, wischte der Glatzkopf mit einem „Ich setzte mich nicht als Familienpapi zur Ruhe. Ich sterbe auf dem Schlachtfeld“ beiseite. Er schlug sich dabei stolz auf die rechte Brust, wo sich dahinter das Shiruhato-Siegel, Beweis seines Schwures, lag.

Radditz hatte nur spöttisch eine Augenbraue gehoben und gesagt „Was für ein Glück für zukünftige Generationen, dass du nicht an ihrer Aufzucht beteiligt sein wirst. Die einzigen Kinder, die man dir anvertraut, sind Pflanzenmänner.“

„Hey, ich habe mich nicht schlecht bei Vegeta gemacht und ich bin spitze, was das Wachsen von Pflanzenmännern angeht. Sie kommen sofort, wenn Papa Nappa ruft“ hatte der Glatzkopf gegrinst.

„Jetzt klopf dir mal nicht selbst auf die Schulter, Nappa. Dass ich so großartig geraten bin, hat doch nichts mit dir zu tun“ hatte Vegeta die Sache abgetan. „Zu deiner Frage, Radditz…keine Frau war bislang gut genug für mich. Anfangs bin ich noch wohlwollend und übersehe manchen Charakterzug, aber spätestens nach dem Körperkontakt weiß ich, dass es nicht klappen wird. Der Ozaru in mir lehnt sie ab. Ich habe bislang kein Weib gefunden, was es mit mir aufnehmen kann, da muss ich halt weitersuchen.“
 

Bulma fing hastiger zu atmen, da langsam die Panik sich in ihr ausbreitete.

Sollte sie schwanger sein, dann musste sie wieder zu Vegeta?

Der Vegeta, der, wie sie gerade erfuhr, einen riesigen Frauenverschleiß hatte und für den sie nur eine von vielen war?!

„Aber ich…ich bin so viel schwächer als er…“ stammelte sie.

Radditz schüttelte den Kopf.

„Powerlevel spielt da keine Rolle. Sie macht zwar attraktiv, entscheidet aber nicht die Fruchtbarkeit. Sieh dir unsere Eltern an, da herrscht auch ein großer Kraftunterschied. Trotzdem hat unsere Mutter drei Kinder auf die Welt gebracht und wer weiß…hätte Vater sich keiner Vasektomie unterzogen, hätten es auch mehr sein können. Was, wenn du ihre Fruchtbarkeit geerbt hast?“

„Dann…dann muss ich gegen meinen Willen zu Vegeta?“ fragte sie hektisch nach.

Radditz wurde bleich, er nickte.

„Solltest du fähig sein, seine Nachkommen auszutragen, wird er dich nie mehr gehen lassen und es weiter versuchen…sogar gegen deinen Willen, denn in diesem Fall entscheidet das Überleben der Königsfamilie über die Wahlfreiheit des Weibchens“ sprach er heiser die schlimme Wahrheit aus.

Vor Bulmas Augen spielten sich Horror-Bilder ab.

Sie hatte mit Vegeta freiwillig geschlafen, weil sie ihm vertraut hatte.

Dieses Vertrauen und jegliche Zuneigung waren unter Wut und Enttäuschung begraben und der Gedanke, erneut mit ihm zu schlafen, ekelte sie jetzt an.

Aber wenn sie keine Entscheidungsfreiheit mehr hatte, ihn daher nicht mehr ablehnen konnte, würde Vegeta tun, was ihm die Pflicht befahl: sie an sein Bett fesseln und jede Nacht besteigen in den Versuch, sie erneut zu schwängern.

Sie sah es vor sich, wie er sie wieder mit kalten, entschlossene Blick bedachte, während er sie unter sich zwang, seine Kraft gegen sie entsetzte und fesselte, um dann in sie einzudringen…egal, wie sehr sie sich wehrte, schlug und schrie…

Sie hatte gehofft, diesen Fehler verdrängen und vergessen zu können, aber nun erfuhr sie, wie sehr es sie noch an ihn fesselte. Bei den Gedanken, er würde sie intim berühren, kam ihr die Galle hoch.

Bulma fing an zu würgen.

Erschrocken ließ Radditz sie los. Ihr Gesicht war grün und sie hielt sich eine Hand vor dem Mund.

„Bulma, nicht auf mich!“ befahl er panisch.

Sie lehnte sich zur Seite, atmete hektisch und versuchte, den Drang des Erbrechens zu bezwingen.

Radditz, das Schlimmste befürchtend, hielt schon mal ihre Haare am Hinterkopf zusammen und wartete ängstlich auf das Geräusch. Eilig suchte er nach etwas, was sie beruhigte.

„Wir wissen es momentan doch noch nicht. Vielleicht bist du ja nicht schwanger“ sagte er eilig.

Das war ihre letzte Hoffnung.

Ängstlich wartete er einige Sekunden. Bulma schaffte es, sich zu beherrschen und setzte sich zitternd wieder auf. In ihren Augen konnte er sie rechnen sehen.

„Wir haben es nur zweimal getan“ sagte sie heiser. Radditz hatte sie nach ihrer zweiten Nacht erwischt, aber mehr war nicht mit Vegeta verlaufen.

In diesen zwei Nächten war Vegeta jedes Mal einmal in ihr gekommen und danach hatte sie sofort geduscht…aber es konnte trotzdem ausreichen, um sie zu befruchten. Ein einzelner Flitzer könnte ihr Leben ruinieren und ihr für immer die Freiheit nehmen.

Radditz stutzte, während er ihre Haare wieder losließ, da die Kotzgefahr fürs erste gebannt schien.

Einerseits war er erleichtert. Er hatte schon befürchtet, diese Affäre verlief seit Reisebeginn, da waren zweimal ja wenig…anderseits hatte Vegeta seines Wissens damit zum ersten Mal mehrmals mit derselben Frau Geschlechtsverkehr gehabt…

„Zweimal können zweimal zu viel sein. Wann ist deine nächste Periode?“ fragte er. Er verzog das Gesicht, weil das eine Frage war, die er seiner Schwester bitte nie wieder stellen wollte.

„In etwa sechs Tagen“ zählte sie nach.

Radditz atmete aus.

„Okay, dann machen wir es so. Solltest du nicht innerhalb der nächsten acht Tage bluten, gehst du ins Krankenhaus und machst einen Schwangerschaftstest. Jetzt ist es noch zu früh, um etwas zu erfahren“ plante er.

„Und dann? Sobald ich die Gewissheit habe, muss ich zu Vegeta gehen und sagen „Überraschung, Arschloch, ich bin schwanger und ich hasse dich!“ Oder „Nimm das Kind, aber lass mich aber in Ruhe!“. Na, das sind ja super Aussichten“ jammerte Bulma.

Radditz schüttelte den Kopf.

„Man muss erst dann den König informieren, wenn die ersten drei Monate überstanden sind. Sie sind die gefährlichsten, wo es immer noch zu Abbrüchen kommen kann. Erst dann wird man offiziell als „Königsmutter“ anerkannt und im Palast versorgt. Der werdenden Mutter wird jeder Wunsch von den Augen abgelesen, damit sie ein gesundes Kind zur Welt bringt“ erklärte er. „Naja, normalerweise ist es eine Ehre und Privileg für die Frau, egal wie ihre Stellung danach aussieht. Viele Frauen wünschen sich, diese Chance zu erhalten. Deswegen hat Vegeta ja so einen Zulauf.“

Es hatte bislang nie Probleme mit sich wehrenden, widerspenstigen Schwangeren gegeben, wenn sie mit einem möglichen Thronerben beglückt waren.

Bulma lachte spöttisch auf. „Und nach der Geburt wird sie wie eine Zuchtstute behandelt, die den nächsten Erben zur Welt bringen soll. Nein danke, nichts für mich. Dieser Scheißkerl hat natürlich nichts von diesem Risiko erzählt“ fluchte sie.

Sie wollte noch keine Mutter werden und ihr Leben im Palast verbringen, dem nächsten Käfig.

Allerdings noch schlimmer als in ihrer Kindheit, denn sie wäre an diesen kalten Krieger gefesselt anstatt bei einer liebevollen Familie zu wohnen.

Radditz zuckte mit den Schultern. „Er glaubt wahrscheinlich, dass so eine schwache Mutation wie du dazu nicht in der Lage ist. Aber wenn du die Fruchtbarkeit unserer Eltern geerbt hast, dann…“

Bulma fauchte düster auf. „Sag es nicht, mir ist schon schlecht genug. Apropos fruchtbare Eltern…Hast du schon Kinder gezeugt?“

Er schüttelte den Kopf. „Jedenfalls hat mir niemand Bescheid gesagt. Liegt aber vielleicht auch daran, weil die Frauen mit einem Haufen Typen schlafen und dann selbst nicht wissen, wer der Vater ist. Dann wählen sie eher denjenigen aus, den sie am meisten hassen und zwingen ihn, für Unterhalt zu zahlen.“

Die Väter mussten sich nicht um die Erziehung kümmern, aber Mutter und Kind mussten angemessen versorgt sein. Ihnen stand ein Teil seiner Beute zu. Wenn das Kind ein Sohn war, wurde auch verlangt, dass der Vater ihm ab einem gewissen Alter das Kämpfen beibrachte.

Bulma strich sich über die Stirn, wischte sich den kalten Angstschweiß weg.

Diese Unterredung hatte dazu geführt, dass ihr kalt und klamm war und sie sich nach einer warmen Dusche und frischer Kleidung sehnte.

Außerdem schliefen ihre Beine gerade in dieser unbequemen Position ein und ihr war immer noch übel.

„Radditz, ich muss hier raus. Ich muss…“

„Hier weg“ wollte sie hinzufügen, aber ihr wurde klar, wie nutzlos das war: sie konnte es nicht, war dazu nicht in der Lage. Ihre neue Aufgabe zwang sie hierher.

Dieser verdammte Brustpanzer, der sie schützen sollte, war nun eine Fessel, die sie an diesen Ort hielt.

Solange sie nicht für sich selbst sorgen konnte, blieb sie in Vegetas Nähe, ungeachtet ob schwanger oder nicht. Offiziell war sie immer noch seine Untergebene. Der Gedanke ließ sie schaudern.

Ihre neuen Zimmer sahen nun aus wie goldene Käfigstangen und im Hintergrund wohnte ihr Bewacher und würde sie nie aus den Augen lassen.

Eilig stand sie auf, ihre Beine zitterten. Sie kroch aus dem Gebüsch und schnappte nach Luft, versuchte ihren Magen und Herz zu beruhigen.

Radditz folgte ihr und war erst mal damit beschäftigt, die Blütenblätter aus seinen Haaren zu zupfen.

Während er sich die Haare mit seinen Finger durchkämmte, sah er seiner Schwester dabei zu, wie sie unruhig kleine Kreise drehte, immer noch bleich und verstört.

Er brummte mitleidig auf.

Er konnte nur ahnen, wie es ihr gerade ging. Anstatt anzufangen, ihre erste Bettgeschichte zu verarbeiten, musste sie sich um diese mögliche Schwangerschaft und deren Folgen sorgen.

Die nächsten Tage würden die Hölle werden.

Er war ja schon ungeduldig, aber Bulma war ebenfalls eine zappelige Person, die dazu zu viel dachte.

In ihren Kopf musste ja jetzt das totale Chaos herrschen.

Er hielt es für das Beste, seine Eltern darüber noch nicht zu informieren. Selbst wenn sie positiv war, würden sie wenigstens die ersten drei Monate still und hoffend abwarten und dann…bis dann hatten sie vielleicht einen Plan oder die Situation hatte sich geändert.

Er schnaubte auf.

Vielleicht geschah ein Wunder und Vegeta machte einen Charakterwandel durch…klar, und vorher würde es einen zweiten Mond am Himmel geben.

Das einzige, was dem Geschwisterpaar über die nächsten Tage helfen würde, wäre Ablenkung, sonst würden sie sich noch zerdenken.

Apropos Ablenkung…

„Willst du dich nicht zuerst frisch machen, bevor du zu unseren Eltern fliegst? Du stinkst nach Angst“ bemerkte er. Seine Eltern würden sofort merken, dass etwas im Argen lag und Fragen stellen.

Sein Ratschlag stoppte Bulmas gehetzten Rundlauf und sie sah naserümpfend an sich herunter.

Sie nickte zustimmend.

„Zuerst will ich aber dein Zimmer sehen, damit ich weiß, wo ich mich mal verstecken kann“ seufzte sie.

„Wird bei IHM bloß nicht viel nützen, aber egal. Ich brauch auch jetzt ganz dringend einen Drink Ich würde dir gerne etwas anbieten, aber werdende Mütter dürfen ja kein Alkohol trinken“ sagte er trocken und begann sich einen Weg aus dem Gebüsch zu suchen, seinen Reisesack unter dem Arm.

Bulma knurrte leise und sprang auf ihn zu, in dem Versuch, ihn zu treten, aber er wich ihr leichtfüßig aus.

„Sehr witzig“ fauchte sie. „Das ist eine Scheiß-Situation, so ein Mist, ich platze gleich…ich bin aber froh, dass du bei mir bist“ den letzten Satz wisperte sie leise.

Radditz stutzte und sah nach hinten. Bulma hatte ihre Arme um ihn geschlungen und presste ihr Gesicht in seine Mähne.

Er kratzte sich verlegen die Wange.

„Du bist halt meine kleine Schwester“ murmelte er leise.

Er tätschelte tröstend ihre Hände. Bulma seufzte, löste ihren Griff und nahm ihren Kopf wieder aus der schwarzen Masse raus, zupfte nebenbei noch ein paar violette Blüten fort.

Er drehte den Kopf zu ihr und lächelte sie aufmunternd an, da sie immer noch den Kopf hängen ließ.

„Du rufst mich sofort an, wenn du deine Blutung bekommst“ befahl er. Sobald er die frohe Botschaft bekam, würde er aufatmen und ihr eine Flasche des teuersten, besten Obstbrands bringen, den er kaufen konnte

„Natürlich, wir feiern eine verdammt Party“ knurrte Bulma sarkastisch. „ich koche den Beruhigungstee gegen Krämpfe, bereite die Wärmflasche vor und du bringst den Kuchen mit.“

Radditz seufzte. „Einen? Wenn wir das hier überstehen, spendiere ich sogar zwei“ versprach er. „Plus Alkohol.“

Ihr schwarzer Humor heiterte sie etwas auf und sie lächelten sich verschwörerisch an, während sie den Pfad entlang schritten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, nächste Woche gibt es übrigens ein Special: Tales x Radditz, der zweite Lemon
Und nein, ich werde noch nicht verraten, ob Bulma schwanger ist oder nicht Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  ReikaMinamori
2021-04-11T19:11:33+00:00 11.04.2021 21:11
Hallo Rikarin 😀

Ich lese deine FF seit letzter Woche und ich muss sagen, dass ist mit einer der besten FF's die ich in letzter Zeit gelesen habe. Ich finde es super, wie du die Geschichte nicht nur um Bulma und Vegeta aufbaust. Diese ganzen ,,Nebenstories" sind sooooooo super und machte deine FF so super lebhaft und spannend.

Besonders dein Cliff-Hanger vom Vorkapitel hat mich fast zur Verzweiflung gebracht. Ich konnte es kaum vor Spannung aushalten, weil ich mir kaum vorstellen konnte, wie es zwischen Vegata, Radditz und Bulma weitergehen sollte.

Die Entscheidungen, die deine Charakteren treffen sind sehr authentisch und geben mir zumindestens nicht das Gefühl als würde die verschiedenen Charakteren sich gegen ihre Eigenarten verhalten, nur um irgendwie die Geschichte voranzutreiben.

Großes Lob von meiner Seite und ich bin gespannt wie die Geschichte weitergeht 😀



Jetzt kurz zu diesem Kapitel ein paar Punkte:

- ich liebe Radditz Reaktion als großen Bruder ❤ wie er sich erstmal nur darum kümmert, dass es seiner kleinen Schwester besser geht und sie erst später mit den harten Tatsachen konfrontiert, zeigt wie wichtig ihm Bulma ist und macht ihn um so vieles liebswerter
- Vegeta hat in diesem Kapitel mal wieder gezeigt, wie clever er sein kann und was er bereit ist zu gehen um das zu schützen was ihm viel bedeutet ( damit meine ich nicht nur Bulma, sondern besonders seinen Stolz und seine Ehre). Ich denke, dass Vegetas Vorhaben Bulma gegenüber kaltherzig zu werden nicht aufgehen wird 😆 dafür hat sein Herz schon in jungen Jahren für Bulma gewankt 😆
- für Bulma hoffe ich, dass sie nicht schwanger ist Es wäre nämlich viel cooler zu sehen wie sie sich durch ihre Fähigkeiten einen Namen und den Respekt nicht nur im Palast sondern auch außerhalb verdient. Ich könnte mit gut vorstellen, dass bei einer Mission aus irgendeinen Grund es schafft bei einem recht hohen einflussreichen und intelligentem Tier auf Grund ihrer Cleverness Eindruck schindet und dieser nur mit Ihr einen Handel eingeht, wodurch die Meinung über die Saiyajins gehoben wird. Ist nur so eine Idee 😀

Wie ich schon vorher gesagt habe: Bitte mach weiter so ❤ ich bin so gespannt wie es weitergeht 😀
Antwort von:  Rikarin
12.04.2021 10:19
Vielen Dank für dein Review, das ist manchmal echt selten hier, dabei ist es meine einzige "Bezahlung"
Ich habe die FF deswegen angefangen, weil ich all die Saiyajins-Nebencharakter sowie meine Gedanken zu ihrer Kultur vorstellen wollte. Natürlich bemühe ich mich um einen In-Charakter-Darstellung, viel aber weder den Humor außer lassen, noch die Saiyajins zu nett oder zu brutal gestalten (punkte, die mir bei anderen FFs immer übel aufstoßen, vor allem, für wie simpel man die Saiyajins hält)
Von:  Wippi
2021-04-11T14:03:45+00:00 11.04.2021 16:03
Trunks kommt 👶 ich wette sie ist Schwanger

Radditz ist ein toller großer Bruder
Ich wette hätte man mehr in Dbz von ihm gesehen währe er einer meiner Lieblinge geworden (wenn er dort dargestellt worden währe vom Charakter )
Auch Nappa machte einen sehr angenehmen Eindruck und ich wette für Bulma könnte er noch eine richtige Stütze werden je nach dem wie es weiter geht
Ja Vegeta und sein innerer Kampf es könnte alles so einfach sein aber dann währe es langweilig und vegeta hätte ein Mensch sein müssen 😄

Aber meine absolute Lieblings stelle war die im westlichen Innenhof (ich wette den gestaltet Bulma sich noch um)
Es erinnerte mich an das Versteck in der Baumkrone 😉 es war wie dieser geschützte Ort wo es nur Bruder und Schwester gab😊

Aber kommt beim nächsten mal nur Lemon oder auch Story
Am liebsten würde ich jeden Tag ein neues Kapitel lesen 🙈 aber dein Privatleben hat natürlich Vorrang 😉


Antwort von:  Rikarin
12.04.2021 10:17
Ist schon schade, wie schnell das Radditz geendet ist, aber er und goku haben sich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht verstanden. Es gab keine Familienbindung. Stattdessen war es Radditz Rolle, die Ursache für Gokus Stärke und Affenschwanz zu erklären, zum ersten Mal lernte man von den Saiyajins
Was wäre passiert, wenn Radditz damals im Kopf wirklich aufgegeben hätte?

Schön, dass dir noch die Kleinigkeit mit der Baumkrone im Kopf hängen geblieben ist, kleine Hommage und Grund dafür, warum Radditz sich dafür entschieden hat

Nächster Kapitel ist eigentlich nur Lemon, keine Story-Fortsetzung
Von:  Saicke
2021-04-11T11:28:49+00:00 11.04.2021 13:28
Ich möchte mal sagen, dass ich einen großen Bruder wie Radditz aus deiner FF schon immer in real life gewünscht habe! ♥
Der ist so toll geschrieben, wie er seine Schwester verteidigt und einen Scheiß dann auf die hohe Stellung von Vegeta gibt, ist echt bewundernswert! :3
Dass Vegeta seine Wange hingeboten hat, fand ich nachvollziehbar und zurecht, für das was er Bulma angetan hat. Sein Plan sich selbst als völligen Arschloch hinzustellen, hat zwar nicht ganz funktioniert, aber immerhin wirkt es dennoch so, als hätte Vegeta nur bock an einem Techtelmechtel gehabt. An sich fand ich das Gespräch der beiden echt super und man hatte echt das Gefühl, dass es ein Gespräch zwischen zwei Männern war und nicht zwischen einem König und seinem Untergebenen. Sowas ist echt selten zwischen den beiden. ^^

Wir Radditz dann seine Schwester abgelenkt und aufgemuntert hat, fand ich echt süß. Wie gesagt, ein toller großer Bruder, wie man sich ihn wünscht. Und für Bulma genau das Richtige. :D Sogar Nappa hat mitgespielt und für sehr viel Humor gesorgt, ich mag es auch immer wieder seine witzige Seite von ihm zu sehen. ♥

Allerdings sind hier auch ein paar interessante Informationen gefallen. Vegeta hat bisher immer nur einmal mit jeder Frau geschlafen und danach sofort rausgefeuert, weil er gespürt hat, dass sie nicht "kompatibel" sind. Bei Bulma war es gleich zweimal. Radditz ist das zwar aufgefallen, aber verdammt nochmal, er hat den gedanken nicht weiter fortgeführt! xD Das könnte doch ein Anzeichen sein, dass Vegeta instinktiv durch seinen inneren Oozaru Bulma als kompatible Partnerin anerkannt hat. Ergo, sie wäre eine fruchtbare Partnerin für ihn. Aber das hätte wahrscheinlich nur noch mehr Panik bei Radditz und Bulma gesorgt. :'D

6 Tage müssen wir jetzt warten?! Na immerhin sind es nicht mehr Tage, sonst hättest du meine Geduld echt auf eine Zereissprobe gestellt. ;) Aber die 6 Tage werden auch für Radditz und Bulma eine unendlich lange Zeit sein, das kann ich mir gut vorstellen....ich bin ja mega neugierig, mein Tipp wäre....sie ist nicht schwanger. Das glaube ich, aber ich lasse mich egrne überraschen, bis jetzt ist alles ungewiss. ^^

Das Gespräch und das Versteck von Radditz waren echt toll gewählt. Konnte mir die Blumen in seinem haar sehr gut vorstellen. :D Da ich selbst lange Haare habe, kann ich mir gut vorstellen, wie nervig es sein kann, wenn sich darin Blüten oder sonstiges festhängen. ^^
Der Schluss war auch echt süß, die beiden zusammen als großer Bruder und kleine Schwester passen echt toll zusammen. :3

Ich freue mich schon mega auf das nächste Kapitel! ♥ Du kannst dir ja schon denken warum. xD Vielen Dank für dieses tolle Kapitel mal wieder, hat mich wieder sehr unterhalten. ^^
Antwort von:  Rikarin
12.04.2021 10:13
Ja, so ein Bruder wäre schon cool (ich bin leider nur mir kleinen Brüdern "Gesegnet"...ächs)
Allerdings mag ich es, sowohl die coole, wie auch eine peinliche Seite von ihm zu beschreiben
wie dieses bild mit den Blüten in seinem haar...Blumenprinzessin Radditz, ich habe nicht aufgehört zu grinsen als ich mir das vorgestellt haben
Vegeta weiß selbst noch nicht, wie es sich anfühlt, wenn sein Ozaru ihn zur richtigen frau führt. Zum Beispiel, dass er ihren Duft liebt, ihre Berührungen genießt...er muss diese Anzeichen erst lernen, aber das wird schon.

Antwort von:  Saicke
13.04.2021 00:01
Oha, kleine Brüder können schon manchmal ätzend sein. 😅🙈
Und ich lese auch, dass du sehr viel Spaß mit Radditz hast, so wie du ihn handeln und sprechen lässt. ^^ die Blumen in seinem Haare haben auch mich sehr zum Grinsen gebracht. ;)
Und ich bin mir sicher, dass Vegeta mit deiner Hilfe und führenden Hand schon den richtigen Weg finden wird....irgendwie...auf Unwegen. xD


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