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Pictures of You

von

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Epilog

Sonnenlicht flutete den Thronsaal der Zitadelle, tauchte ihn in leuchtend helles Licht, das harte Schatten auf den mit Schutt und Trümmern übersäten Fußboden malte.

Der einst so glänzende Bodenbelag war schon vor langer Zeit matt vom Staub und der Zerstörung geworden, genau wie aller goldener Zierrat im Raum.

Unter Promptos Schritten knirschte es, während er langsam die Treppenstufen zum Thron hinaufstieg.

 

Das erste Mal, das er hier gewesen war, hatte er beinahe einen Herzinfarkt vor Aufregung bekommen.

 

Er war so nervös gewesen, dass er schon im Vorfeld gefürchtet hatte, er würde seine Zunge verschlucken, irgendetwas total Peinliches sagen, irgendetwas tun, das den König dazu brachte, ihn direkt postwendend wieder wegzuschicken.

Er war nicht weggeschickt worden.

 

Heute fühlte er sich nicht nervös, sondern auf eine beinahe deplatzierte Art entspannt.

 

Vor dem Thron blieb er schließlich stehen.

Seine Hand umklammerte seine Kamera, umklammerte Erinnerungen an ein Leben, das turbulenter und chaotischer nicht hätte sein können, umklammerte Schmerz und Trauer und so unermesslich viel Glück, dass Prompto manchmal immer noch nicht glauben konnte, dass es ihm gehörte.

 

Auf der Lehne lag ein Foto.

 

Schmutz befleckte die Oberfläche.

Prompto hob es behutsam hoch, und genauso behutsam wischte er es an seinem Oberteil ab, bis das Bild wieder vollständig zum Vorschein kam.

Der schönste Sonnenuntergang seines Lebens strahlte ihm entgegen, vier Gesichter, die im Schatten lagen, unerkennbar. Er erinnerte sich noch, dass er wie ein Idiot in die Kamera gestrahlt hatte, auch wenn davon auf dem endgültigen Foto nichts zu sehen war.

 

Er erinnerte sich noch, wie es sich angefühlt hatte, seine gedachte Daseinsberechtigung aus der Hand zu geben und keine Angst dabei zu verspüren, überflüssig zu werden.

 

Und er erinnerte sich an so viele andere Fotos, die so viel wertvoller waren.

 

Erinnerte sich an Nocts atemberaubendes Violinenspiel, und die Nächte, die sie in seiner chaotischen Bude verbracht hatten mit nichts als jugendlichem Blödsinn, er erinnerte sich an die naive Abenteuerlust, mit der sie ihren Weg nach Altissia begonnen hatten. An Monsterjagden und Camping, einen Abend auf einem Moteldach, und den Tag, an dem sie völlig fertig in einer feindlichen Festung gewesen waren und trotzdem noch Hoffnung in den Augen hatten.

 

Mit einem tiefen Atemzug ließ er das Foto wieder sinken, und sein Blick fixierte sich auf den Thron selbst. Er strahlte.

Vor sich sah er seinen König, seinen besten Freund–

 

Den Mann, den er liebte.

 

„Noct! Ich hab die Fotos mitgebracht – und du schuldest mir vor allem noch eine Erklärung!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SuperCraig
2019-10-09T01:02:16+00:00 09.10.2019 03:02
Jetzt google ich Noctis, um das Ende dann korrekt zu erfahren, und dann: "Andere Leute suchten auch nach Feng Wei, Hwoarang..."

Connors Gedankengang: "Halt die Schnauze, ich will wissen, was passiert ist."

Ja, was ist jetzt passiert? Und da, da, da...steige ich aus. Da ich das Ende ja nicht kenne, und auch nicht rasch gefunden habe, darfst du mir das alles einmal schön ruhig erklären.

Grade bin ich unzufrieden. Für mich als Außenseiter ist das Ende total offen. Ich stelle mir grade so vor, wie Noctis dasitzt, versteinert oder so, und denke mir: "Ne, oder?"

Irgendwie wars aber gefinkelt: Das eine Foto hat alle anderen Fotos gerettet, bzw. mit Promptos Erinnerung verknüpft. Da hat Noctis gut gewählt.

Jetzt bin ich halt noch immer ein wenig niederschlagen, auch wenn es sich nach einem Happy End liest - ist es eins? Gucke ich jetzt dann echt einmal ein FF Lets Play? Kaufe ich mir das Spiel vielleicht sogar? Wer weiß?

Ich weiß aber eins: Mir hast du, liebe Mei, einen unvergesslichen Abend bereitet, der mich wieder einmal über meine Fähigkeiten grübeln lässt. Wenn ich einmal so eine Stimmung erzeuge, ich glaube, ich springe vor Freude im Kreis.

Ganz liebe Grüße und einen traurig-aufgebrachten Blick schenkend

Connor, der Banause ;)


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