Es ist still in meiner Wohnung, ruhig atmend liege ich in meinem Bett, es ist schon weit nach meiner gewöhnlichen Schlafenszeit, heute fällt es mir schwerer, einzuschlafen, als sonst. Ich versuche herauszufinden, woran das liegt. Die Vorhänge sind, wie immer, zugezogen, es ist fast stockfinster. Die Stille ist es nicht, die mich stört. Ich bin sie gewohnt. Ich wohne allein hier.
Naja, nicht ganz allein. Mauzi, meine alte Katze, ist seit 10 Jahren mein einziger Mitbewohner. Und da geht mir ein Licht auf! Sonst liegt meine geliebte Freundin auf meinem Bauch, wenn ich einschlafe. Leise schnalze ich mit der Zunge. Vermutlich liegt sie noch an der Heizung und hat nicht mitbekommen, wie ich ins Bett gegangen bin.
Ein leises Geräusch, ein Gewicht auf dem Bett und da ist sie schon.
Ich atme tief durch und spüre ihr Gewicht auf meinem Bauch. Ich lächele, denn mir fällt auf, dass sie etwas zugenommen hat.
Schon merke ich, wie der Schlaf seine warme Decke über meinen müden Geist ausbreitet, als ich ein Geräusch von der anderen Seite des Raumes höre.
Ich öffne die Augen und versuche in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Mauzi kann es nicht sein, sie liegt noch schwer auf meinem Schoß. Beunruhigt taste ich nach meiner Taschenlampe, schalte sie ein und leuchte etwas hektisch in Richtung Tür.
Dort steht, in einem Türspalt, mit reflektierenden Augen, Mauzi. Sie sträubt sich, ihr Schwanz wie eine Flaschenbürste hoch erhoben, sieht zu mir und faucht.
Auf meinem Schoß spüre ich noch immer das Gewicht.
