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Letters from the heart

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25. Oktober 1942 - 11. November 1942


 

 

 

„Beim Lesen unserer alten Briefe erschauern wir über den späten Einblick in uns selbst.“

 

(Hans Arndt)

 

 

 

 

 

Ms. Ann Carrow

Carrow Manor

34 Chester Road

Bibury

 

London, 25. Oktober 1942

 

Liebe Ann,

 

ich bin so aufgeregt, ich zittere noch am ganzen Leib und so muss ich hoffen, dass Du in Deiner üblichen Brillianz zu entziffern vermagst, was meine Hand nur schwerlich zu Papier bringen kann. Doch wenn Du von meinen Neuigkeiten erfährst, wirst Du mir sicherlich zustimmen, dass dieses Schreiben, trotz erhöhter Tintenfleckgefahr, keinerlei Aufschub duldet.

 

Du musst wissen, er hat gestern nämlich endlich um meine Hand angehalten! Und Vater hat ihm seinen Segen gegeben. Sobald er aus Frankreich zurück ist, wird es geschehen. Wir werden heiraten und dann werde ich Mrs. Willbur Fawley sein.

Ich wünsche mir so sehr, dass Du zu meiner Hochzeit kommst. Nicht nach London, denn ich weiß, das würde Dein Vater aus Angst vor den Bomben niemals gestatten, aber vielleicht hinaus, nach Eyam in Derbyshire, wo Willbur ein kleines Landgut besitzt.

Wir könnten uns endlich wiedersehen und ich könnte dem unheilvollen Grollen entkommen, das tagein-tagaus wie ein Fluch über der Gordon Terrace, dem Grimmauld Place und all unseren anderen Häusern liegt.

 

Bitte schreibe mir bald.

 

 

Walburga

 

 

 

 

 
 

Ms. Walburga Black

 4 Gordon Terrace

London

 

Downham, 27. Oktober 1942

 

Liebe Walburga,

 

 Soeben erreichte mich die Eule mit der Nachricht das Willbur endlich um Deine Hand angehalten hat. Ich freue mich sehr für Euch Beide und wünsche Euch von Herzen alles Gute. Wenn ich irgendetwas für Euch tun kann, zögere nicht es mir zu schreiben.

 

Deine Dich liebende Cousine

 

 

Lucretia

 

 

P.S.

Ich werde Orion die freudige Nachricht gleich nach Hogwarts schicken. Ich bin mir sicher, dass auch er darauf brennen wird, Dir und Willbur zu gratulieren.

 

 

 

 

 

 

 
 

Ms. Walburga Black

 
 

4 Gordon Terrace

 

 
 

London

 

27. Oktober/1942

 

 

Liebste Walburga,

 

mein Zug hatte den Bahnhof kaum verlassen, da hätte ich Dir am allerliebsten schon geschrieben. Die zweite Wagenklasse war - wie Du ja selbst gesehen hast - fürchterlich überfüllt, aber ich hatte Glück und konnte mir eines der wenigen Abteile in der ersten Klasse sichern.

Dort saß ich dann, lauschte dem Rattern der Räder und überlegte, ob ich trotz des ständigen Lärms vom Gang ein paar Seiten in meinem Verwandlungsbuch lesen sollte.

Zum Glück habe ich es nicht getan, denn kaum war der Zug in Swanley eingefahren, sollte sich das Blatt dramatisch wenden. Unser ohnehin schon voller Zug wurde prompt noch einmal voller und plötzlich schwang auch noch die Tür zu meinem winzigen Abteil auf.

Du kannst Dir den Lärm nicht vorstellen, der auf einmal ungebremst auf mich einprasselte und ich glaube, Du kannst dir auch nicht vorstellen, wie ärgerlich ich ob dieser Unannehmlichkeit war.

 

Noch ärgerlicher wurde ich, als ich begriff, dass die junge Dame, die so forsch meine Abteiltür aufgerissen hatte, ernsthaft in Erwägung zog, mit mir gemeinsam weiterzureisen.

Kannst Du Dir das vorstellen? Ich, in einem Abteil mit einem Muggel?! Einer Krankenschwester obendrein. So ein dummes Ding, das glaubt, es könne Menschen heilen, wenn es nur genug Teile von ihnen abschneidet.

Abscheulich!

 

Aber Tief im Grunde meines Herzens bin ich doch ein Gentleman und so arrangierte ich mich mit der Situation. Die ganze restliche Fahrzeit über lauschte ich ihren seltsamen Berichten aus den Ausbildungslagern, versuchte nicht zu genau über die grausamen Behandlungsmethoden nachzudenken, die sie anwendet und betete, dass ich nie in die Verlegenheit kommen werde, so einen „Arzt“ an mich heranlassen zu müssen.

 

Inzwischen bin ich heil in unserem Basislager angekommen. Ob und wie sich der Alltag hier gestalten wird, kann ich Dir noch nicht sagen. Aber ich verspreche, ich werde es Dir ganz bald schreiben.

 

 

In Liebe

 

Willbur

 
 

 

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hopey
2019-10-07T16:37:15+00:00 07.10.2019 18:37
Huhu :D *hat sich hierher verwirrt :D*

Die Briefform finde ich recht interessant :D
und die Umsetzung scheint dir auch sehr gelungen zu sein xD

Ich kann zwar mit Ann und Willbur nichts anfangen xD (weiß nicht wo ich die einordnen soll xD)
Aber trotzdem finde ich, dass du die Charaktere gut getroffen hast :D
Ich meine, wer weiß schon, wie Walburga zu ihrer Jugend war xD (bevor sie so wurde, wie sie ist xD)

Das mit dem Bild am Ende, dass finde ich interessant :D und sehr gelungen :D
Sowie die Zeitlichen Abstände der Briefe, die wirken realistisch :)
(Denn wer weiß, wie lange Eulen brauchen xD)

Ich glaube, dir ist beim Formatieren ein Fehler unterlaufen^^"
-> 27. Oktober/1942
Oder ist der "/" hier beabsichtigt? :D

LG
Hopey :D

*rollt zum nächsten Kapitel xD*
Antwort von:  _Delacroix_
07.10.2019 18:40
Ja, das ist in diesem Fall tatsächlich beabsichtigt und freut mich, wenn dir die Form gefällt. Ist für mich auch mal was Neues, komplett in Briefform zu schreiben. XD
Von: Arcturus
2019-10-06T17:15:58+00:00 06.10.2019 19:15
Orion ist charmant wie immer. ♥
 
Und Mrs. Willbur Fawley, das glaubt sie doch auch nur, bis er sie das erste Mal brüllen hört. *hust*
 
Herrlich amüsiert, bei der Fic, aber das weißt du ja.
 
lG
Arc
 
PS: 
deiner Lucretia fehlt ein L in der Anrede "iebe Walburga,"
Antwort von:  _Delacroix_
06.10.2019 19:20
Du hast recht. *nachsetz* Muss mir beim kopieren rausgerutscht sein.

Und ich fürchte auch Walburgas charmanteste Eigenschaften könnten da einige Gemüter abkühlen.


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