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Der Traum hinter den Wolken

von

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2. Streit

2. Streit
 

Usagis Blick haftete noch immer auf Mamoru´s Jacke. Nie hätte sie sich im Traum einfallen lassen, dass so etwas passierte. ‘Er‘, den sie genauso hasste, wie er sie auch, hatte ihr das Leben gerettet. Als wäre dass nicht genug. Nein! Obendrein hatte er versucht, sie zu küssen. Was ihr aber mehr zu bedenken gab, war die Tatsache, dass sie es bereute, dass er es nicht tat. Tausende Gefühle, führen in ihr Achterbahn und ließen sie keinen klaren Gedanken fassen.
 

„Was hatte dass hier zu bedeuten?“ Rubeus war deutlich angepisst. Sauer funkelte er sie an. Usagi gehörte ihm! Niemand hatte dass recht sie anzufassen. Wenn er etwas früher gekommen wäre, dann hätte er dem Kerl, auf seiner weiße gezeigt, was er von dem Geschehen hier hielt.

„Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur das er mich gerettet hat. Beinahe wäre ich von einem Auto überfahren worden. Und dann …“ sie stoppte. Wie sollte sie das Geschehen ihm am besten erklären. Sie verstand es schließlich selber nicht. Zu unwirklich erschien ihr das alles.

„Wenn du einfach mal besser aufpassen könntest, dann wäre das nicht passiert. Du bist immer noch, wie ein kleines Kind auf das man ständig ein Auge haben muss!“ hart packte er sie am Handgelenk, als er ihr aufhalf. Mit der freien Hand fischte Usagi sich die Jacke von Mamoru.

Ohne das Rubeus es bemerkte, stopfte Sie die Jacke in ihre Handtasche, während sie hinter ihm herlief.

„Es tut mir leid!“, murmelte Usagi in sich hinein. Dies war aber noch laut genug, damit ihr Freund alles hören konnte.

„Es tut mir leid! Es tut mir leid! Wie oft habe ich das schon von dir gehört. Fang endlich an erwachsen zu werden. Du kannst dich nicht, dein Leben lang, wie ein Kind benehmen.“

„Ja Schatz.“ kam es betroffen von ihr.
 

Jedoch was er nicht sah, war das sie es wirklich versuchte. Allerdings gelang es ihr nicht. Ganz egal, wie sehr sie sich auch bemühte.

Sie war naive und gutgläubig und sah in jedem Menschen das Gute. Mamoru bildete die einzige Ausnahme dabei.

Für Eis könnte sie sich begeistern, wie eine Schneekönigin. Und auf ihrer Arbeit im Kindergarten kam sie regelmäßig zu spät, weil sie wie immer ihren Wecker überhörte. Genau wie damals, als sie noch zur Schule ging. Allmählich glaubte sie selbst daran, dass sie nicht erwachsen werden würde.

Es schien wie ein Fluch zu sein, von denn sie niemals los kam.
 

Die Shoppingtour verlief zu Usagis Glück weiter ereignislos. Voller stolz bestaunte sie ihren neusten Schatz, als sie zuhause war. Eine schwarze Lederhandtasche. Genau so eine hatte sie sich schon seit ewigen Zeiten gewünscht. Groß und geräumig mit genug Fächern um alles zu verstauen. Das brauchte sie auch. Ihre alte Handtasche drohte schon oft zu platzen, bei den Unmengen, die sie immer mit sich herumtrug. Am besten an der Handtasche war jedoch, dass sie nichts dafür bezahlen musste. Ihr Konto ließ ihr nämlich keinen Spielraum für etwas Luxus.

Stolz stellte sie die Tasche auf ihr Regal und schaute sich anschließend in ihrem Zimmer um. Ihr Blick blieb dabei bei ihrer alten Handtasche hängen. Vollgestopft und ausgebeult, wie immer, lag sie lieblos neben ihrer Zimmertür.

Über die Freude, durch ihre neue Handtasche, hatte sie komplett ihre Alte vergessen. Mit Herzklopfen erinnerte sie sich an ihren Inhalt. Usagi war sich sicher, dass etwas nicht mit ihr stimmen konnte. Wie sollte ansonsten schon der Gedanke, an eine Jacke, in ihr solches Herzklopfen auslösen.

Ihre Hände zitterten leicht, als sie die Tasche aufhob und öffnete. Rosenduft stieg ihr in die Nase. 'Sein Duft!' Unter tausend anderen Düften hätte sie seinen immer wieder erkannt. Sie liebte dieses Parfüm an ihm, es passte so gut zu ihm. Dies war auch das Einzige, was sie an dem Baka liebte.

Vorsichtig nahm sie die Jacke in die Hände und begutachte das Ausmaß des Schadens. Der ganze linke Ärmel war aufgerissen. 'Ob er Schmerzen hat.' Durchschoss es ihre Gedanken, und ohne das sie es gleich realisierte, führte sie die Jacke an ihr Gesicht. Das Parfüm, was noch an der Jacke haftete, schien sie zu benebeln. Fast hätte sie sich deshalb geschworen, dass sie noch immer die Wärme seines Körpers, in diesem Stück Stoff, spüren konnte.
 

Erschrocken ließ sie es fallen, als sie endlich realisierte was sie da tat.

Giftig schaute sie auf das Schwarze zerknüllte etwas. Sie musste sie schnellst möglich loswerden. Auf keinen Fall wollte sie, dass sie wegen einer Sache, die ihrem Baka gehörte, die Kontrolle über sich verlor.
 


 

Nach dem sie endlich Feierabend gemacht hatte im Kindergarten, marschierte sie direkt ins Crown.

Das heutige Wetter passte perfekt zu ihrem Gefühlszustand. Es regnete wie aus Kübeln und mal wieder hatte sie ihren Regenschirm zuhause vergessen. Ihr Freund würde wieder sagen, 'sei froh, dass dein Kopf angewachsen ist'. Wieso ließ sie sich das immer von ihm gefallen. Einem andern gewissen 'Jemand' hätte sie dafür seinen geliebten Kaffee über den Kopf gekippt. Ihr Freund hatte aber damit recht. Das war wohl auch der Grund, warum die Beleidigungen von ihm in Ordnung waren.

Triefend nass durchschritt sie die Tür des Crown. Froh darüber, dass sie heute nochmals die alte Handtasche mitgenommen hatte, versuchte sie sich das Wasser mit dem Ärmel aus dem Gesicht zu wischen. Bei diesem Wetter hätte sie sich nur das Leder von der neuen Tasche versaut und es gab noch einen Grund, warum sie lieber ihre alte mitgenommen hatte. Auf keinen Fall wollte sie riskieren, dass sie nach dem Parfüm vom Baka roch.

Vorsichtig späte sie im Café nach einer wohlbekannten Person, die sie fast immer um diese Uhrzeit hier antraf.
 

Suchen musste sie nicht wirklich, da er wie immer auf seinem Stammplatz an der Theke saß. Zu ihrem bedauern war der Stuhl direkt neben ihm, ihr Stammplatz. Nirgends saß man bequemer als dort und dafür nahm sie bis jetzt, auch den Störfaktor in ihrem Leben in kauf. Schon, während sie auf ihn zuging, zog sie seine schwarze Jacke aus der Tasche. Sie wollte es schnell hinter sich bringen.

'Jacke geben, sich für gestern noch mal bedanken und dann zur Tagesordnung übergehen.' Ja so sah ihr perfekter Plan aus.

Sie nahm auf ihrem Platz, direkt neben Mamoru platz und schob ihm, ohne ihn dabei anzusehen, seine Jacke über die Theke.
 

Mamoru hatte die blonde junge Frau schon aus dem Augenwinkel heraus gesehen, als sie das Café betrat. Durchnässt stand sie da. Ihre Bluse klebte an ihrem Körper und zeichnete jede ihrer wohlgeformten Rundungen nach. Ja sie war schon lange nicht mehr das Mädchen von damals, als er sie kennenlernte. Dies schien auch das Einzige gewesen zu sein, was sich an ihr geändert hatte. 'Weichbirne', wie er sie gerne nannte, setze sich, wie üblich neben ihn. Doch heute war was anders. Sie schaute ihn nicht an oder machte andere Anstalten, ihn zu beleidigen. Stattdessen schob sie ihm ein schwarzes Stoffbündel zu. Was hatte das zu bedeuten?
 

„Danke für gestern!“ begann Usagi nun zu sagen. Bevor sie noch etwas sagen konnte, fiel ihr Mamoru ins Wort.

„Danke für was?“, meinte sie, das er ihr gestern seinen Platz überlassen hatte. Seit wann bedankte sie sich für so was.

Sie sah ihn nun direkt an.

„Weißt du es nicht mehr? Hast du dich etwa am Kopf verletzt!“

„Wieso Kopf? Das Einzige, das etwas verletzt sein könnte, ist dein Hintern von dem Sturz. Aber das ist unmöglich. Schließlich ist der gut gepolstert.“ Unglaube stand Usagis Gesicht geschrieben. Versuchte dieser Trottel von Mann sie zu verarschen. Hatte das gestern für ihn nichts bedeutet und schon gar nicht der Versuch sie zu küssen?
 

Mamoru hingegen wusste mit ihrem Gesichtsausdruck nichts anzufangen. Insgeheim fragte er sich, ob bei ihr nicht schon immer ein Paar Schrauben locker waren. Obwohl locker würde bestimmt nicht passen. Fehlen, wäre wohl die treffendere Beschreibung für ihren zustand im Oberstübchen.
 

Langsam fing es in Usagi an zu brodeln.

„Auch wenn du jetzt auf Idiot machst, so möchte ich mich einfach nur bedanken bei dir. Also danke, dass du mich gestern vor dem Auto gerettet hast.“ Wenn er so tun wollte, als wäre das gestern nicht passiert, umso besser. Dann könnten sie wieder zur gewohnten Tagesordnung übergehen und sie könnte die Gedanken, die sie seit gestern wegen ihn hatte, zurück in die allerletzte Ecke in ihrem Kopf packen. Den das war der Ort, wo sie hingehörten, einstauben konnten und hoffentlich nie wieder auftauchten. Aber es war ihr halt wichtig, dass sie sich für ihre Rettung bei ihm bedankte.

Nun war es Mamoru, der ungläubig da saß. Hatte er richtig gehört! Oder gehörte es zu einem neuen gemeinen Plan, um ihm den Tag zu versauen.

„Ich soll dich gerettet haben. Das ist unmöglich. Ich hätte dich höchstens vor ein Auto geschubst, aber niemals gerettet.“ Nein er meinte es nicht so. Er war mehr der Typ, der keine Fliege etwas antun konnte. Beleidigen ja, aber niemals jemanden schaden zufügen. Aber dies würde er ihr gegenüber niemals zugeben.

„Hast du aber! Und wie versprochen habe ich die Jacke geflickt, die du gestern wegen mir ruiniert hast.“
 

Verwundert nahm Mamoru die Jacke endlich hoch und besah sie sich genauer. Erstaunt schaute er zwischen der schwarzen Jacke und der Blondine hin und her.

„Das ist tatsächlich meine Jacke!, kam es zuerst ruhig und verwundert von dem Schwarzhaarigen. Kurz hielt er inne und überlegte, wie das möglich war? Dann brach es aus ihm heraus und er brüllte sie nur noch wild gestikulierend an, „Wie bist du an sie dran gekommen und warum hast du das mit ihr angerichtet? Hast du Weichbirne überhaupt eine Ahnung, wie teuer sie war? Das du sie nicht alle hast, wusste ich ja schon immer, aber das du soweit gehst, hätte nie von dir gedacht! Brichst in meine Wohnung ein und zerstörst mein Eigentum. Du bist echt das Letzte!“ fassungslos wich Usagi nach hinten. Er verarschte sie wirklich, so wie es schien. Aufgebracht stand sie von ihrem Hocker auf. Wütend erhob sie ihre rechte Hand und ließ sie laut knallend auf seiner Wange verewigen.
 

Verdutzt schaute Mamoru zu ihr auf, während er seine schmerzende Wange rieb. Was fiel der dummen Kuh schon wieder ein. Schoss es ihm durch den Kopf.

„Wer das Letzte ist, möchte ich gerne wissen? Bestimmt hast du das alles extra so arrangiert, damit ich hier als Verrückte dastehe. Und ich Idiot bin auf dich reingefallen. Ich dachte wirklich, dass ich dir vielleicht etwas bedeute, nach dem was gestern passiert ist.“

„Zum Mitschreiben für ganz blonde hier. Ich habe dich nicht vor einem Auto gerettet!“

„Das hast du aber und dann hast versucht mich zu …", bevor sie ihren Satz fertig sagen konnte, kam Motoki an die Theke und stellte einen Karton darauf, den er aus dem Vorratsraum holte. Deshalb hatte er nichts von alledem mitbekommen. Verwundert sah er Mamoru an, auf dessen Wange ein feuerroter Handabdruck prangte. Anschließend schaute er zu Usagi, die ihn ebenfalls nun anschaute.

Tränen stiegen in ihren himmelblauen Augen auf. Mit tränenverschleierten Augen wandte sie sich ein letztes Mal zu Mamoru, bevor sie aus dem Crown rannte. Irritiert beäugte Motoki seinen schwarzhaarigen Freund.

„Was war nun wieder?“

„Frag lieber nicht!“ gab Mamoru nur zur Antwort und bestellte lieber seinen Lieblingskaffee.
 

Weinend stand Usagi Zuhause unter der Dusche. Sie hoffte, dass sie ihre Gedanken an Mamoru mit abwaschen konnte. Es war dem nicht so. In ihrem Kopf schwirrte es nur so. Sie konnte es einfach nicht verstehen. Gestern erst gab er ihr das Gefühl etwas Wichtiges für ihn zu sein. Etwas zu sein das man beschützen musste. Und heute? Heute war er wie immer. Nein viel schlimmer sogar. Sie waren zwar nie Freunde, doch so schlimm wie heute waren ihre Streitereien nie. Warum tat ihr diesmal der Streit nur so weh? Wieso konnte sie es nicht, wie sonst, einfach so abharken? Alles schien sich nur noch zu drehen und heulend sackte sie in sich zusammen. Dass das warme Wasser weiterhin auf sie rieselte, merkte sie kaum noch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dragonohzora
2019-09-09T08:16:55+00:00 09.09.2019 10:16
Es müssen einfacha 2 Mamorus sein, anders kann ich es mir nicht erklären. Parallelwelten? Oder hat sich Mamoru gespalten...der gute Teil und nicht so gute Teil? Meine Fragen werden nicht weniger.......ich muss nun an den Prolog denken......Es muss etwas mit diesem Unfall zu tun gaben. Schreib bitte schnell weiter, ich bin doch so neugierig.

Glg
Dragonohzora

Ps. Mamoru hier, hat die Ohrfeige wirklich verdient.


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