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Zeit zu sterben, Zeit zu leben

Zwei Hundebrüder, ein Vater und eine Reise
von

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Übungskampf


 

I

nu Yasha hatte auf dem Weg durch das Schloss und dem Sprung hinunter zu dem, was wohl der Trainingsplatz war, etwas Zeit um seine schmerzende Kehle einigermaßen wieder in Ordnung zu bringen. Er wollte sich doch nicht vor diesem vorlauten Hundedämonen blamieren, den Vater zuvor so „wegwerfend“ behandelt hatte. Wie sähe das denn aus, wenn er sich von dem beschützen lassen musste? Er war zwar ein Hanyou, aber er war stark und etwas wert, das hatte indirekt ja sogar der arrogante Hund, neben ihm zugegeben. Nicht wörtlich, aber immerhin hatte er ihm Rin anvertraut, das war doch ein Zeichen. Hm. Wieso hatte der jetzt immer noch nicht Bakusaiga dabei? Weil er es nicht für nötig hielt? Immerhin sollte ja er, Inu Yasha, kämpfen und der Herr Halbbruder würde wohl nur zusehen. Aber auch Vater hatte ja Tsurugi-hime nur hinter sich gelegt. Mutter. Nun ja. Mutter und eine Menge Magie steckten da drin, aber anscheinend wollte Vater Mutter immer bei sich halten, sie beschützen. Hoffentlich würde der das auch morgen früh machen, wenn es darum gehen würde diesem Wolf bessere Manieren beizubringen. „He, Sesshoumaru.“ Da der nur den Kopf wandte, aber nicht im Schritt inne hielt. „Ich soll den Typen doch nicht umbringen, oder?“

„Nein.“

Der Anführer der Wachen, der herangeeilt kam, einen sich bemüht deutlich zerknirscht zeigenden Hundedämon im Schlepp, verneigte sich. Er verstand, dass diese Frage ernst gemeint war – und Sesshoumaru-sama durchaus davon ausging, dass dessen Halbbruder das gelingen würde. Es stand zu erwarten, dass das mächtige Blut des Fürsten und dessen Youki auch noch in einem Bastard deutlich zu erkennen war. Überdies hatte doch wohl jeder im Schloss von Tessaiga und Tenseiga gehört, den Meisterstücken des alten Toutousai. Zu allem Überfluss war die Anrede dermaßen gewesen, dass kaum ein Zweifel daran bestand, dass sich die Brüder verstanden. Jedem anderen hätte der Erbprinz dafür buchstäblich den Kopf abgerissen. Er hatte seinen Untergebenen zuvor noch einmal getadelt, aber der sollte nur jetzt üben. Kyo war ein Narr, manchmal, aber er war ein fähiger, starker Kämpfer. Allerdings hätte der doch aus seinem Straftraining, das er vor langen Jahren gegen Sesshoumaru-sama durchführen musste, lernen sollen. Der junge Herr war damals noch ein Welpe gewesen – und hatte in einer Klaue mehr Kraft besessen als Kyo insgesamt. Der Krieger hätte doch sich denken können, wie der Herr auf ein Schimpfwort gegenüber seinem zweiten Sohn reagierte. Und das war wahrlich nachsichtig gewesen.

 

Oh, das war ja Kyo. Sesshoumaru entsann sich nun, dass der ihm auch schon einmal gegenüber gestanden hatte. Unhöflichkeit gegenüber Vaters Söhnen hatte der wohl gepachtet. Er selbst war fast noch ein Welpe gewesen, aber mit dem war er leicht fertig geworden. Vermutlich hatte der Narr einige Wochen oder Monate mit Regeneration verbracht, aber der hätte ihn vielleicht nicht als „Baby“ titulieren sollen. Mutter hatte es gehört - und, selten genug für sie, sich bei Vaters nächster Heimkunft noch daran erinnert. Sie hatte nur berichtet, schließlich hatte sie den Kriegern nichts zu sagen solange der Fürst am Leben war. Eindeutig schien Kyo aus der damaligen Aktion nichts gelernt zu haben.

So blieb der junge Daiyoukai gelassen am Rand des Übungsplatzes stehen. Inu Yasha würde gegen diesen Narren gewinnen. Schließlich war dessen Glück in Zweikämpfen ihm nur zu gut bekannt. Er höchstpersönlich hatte nur gegen zwei Wesen in seinem gesamten Leben verloren: seinen eigenen Vater und eben diesen … seinen Halbbruder. Es war jedenfalls immer in der Familie geblieben. Dennoch juckte ihn heute noch eine ehemalige Narbe bei dem Gedenken daran, dass dieser Glückspilz ihn für Jahre seinen linken Arm gekostet hatte, nachdem der ihn zuvor in einem Duell nicht einmal berühren konnte. Schön, vorher hatte er selbst weder Izayoi beleidigt noch zusätzlich versucht Inu Yashas Liebschaft zu töten. War es das gewesen, warum Mutter verlangt hatte, er dürfte seinen Halbbruder erst umbringen, wenn der sich wehren könnte? Langsam bekam er sowieso den Eindruck als ob seinen Eltern viel mehr bewusst gewesen war als ihm – und er ihnen nur einfach bis zum Ende hätte zuhören müssen um nahezu die Hälfte seiner Lebensprobleme nicht zu haben.

Ein nicht zu geringes davon, in Rot und Weiß, drehte sich erneut zu ihm.

„Also kein Tessaiga.“

Da der geplagte große Halbbruder das Youki BEIDER Eltern auf einer oberen Schlossterrasse spüren konnte und sicher nicht gewillt war sich vor denen mal wieder zu beschämen, erwiderte er schlicht: „Schaffst du es denn es einzusetzen und niemanden zu töten?“

Der Hanyou verzog etwas das Gesicht, sich nur zu bewusst, was das heißen sollte. „Na schön. - Hier.“ Er zog die Klinge samt der Scheide ab und reichte sie dem Älteren, aus gleich zwei Gründen. Brachte er Vaters Krieger um, würde der das kaum gerne sehen, wenn es doch nur um eine Prügelei ging. Was der dann mit ihm anstellen würde – nein, danke. Zweitens – Tessaigas Bann schlug zwar auch bei Sesshoumaru zu, jedoch nicht, solange der die Klinge an der Scheide fasste. Beide, die seines Schwertes und die Tenseigas waren schließlich buchstäblich aus dem gleichen Holz geschnitzt. Zwillingsschwerter, eben. Seltsam, dass Kagome und Vater das gleiche Wort verwendet hatten. Nun ja, der alte Schwertbieger auch. „Hier.“ Er drehte sich um, nur um zu erkennen, dass sein Gegner bereits den Sand betreten hatte. Konnte da jemand seine Prügel nicht abwarten? Er ahnte nicht, dass seine Geste eine ganze Kaskade an Gedanken auslöste.

 

Sie vertrauen sich, dachte der Inu no Taishou zufrieden.

Er gibt sein Schwert weg – ungewöhnlich, dachte Gin, der Anführer der Schlosswachen: Aber er gibt es Sesshoumaru-sama.

Mein Einziger kann Tessaiga berühren, dachte Koromi. Er muss in der Magie deutlich weiter gekommen sein in den vergangenen Jahren.

Der Idiot gibt Tessaiga weg, dachte Kyo. Die einzige Chance, die er gegen mich hat. Wofür hält der sich? Seinen Halbbruder? Der menschliche Anteil war ja kaum zu übersehen.

 

„Äh, Inu Yasha-sama,“ erklärte Gin ein wenig nervös, da er ebenfalls die Energie spüren konnte, die verriet, dass zumindest das Fürstenpaar zusah: „Das ist Kyo, ein erfahrener Krieger hier im Schloss.“

„Keh,“ machte der jüngere Fürstensohn leise. Die Anrede war ja mal höflich. Aber jetzt konnte er auch erkennen, warum dieser Kyo so mit dem Mund vorne weg war. Das war ein kräftiges Kerlchen. Soweit man das bei der Rüstung, die den Oberkörper bedeckte, erkennen konnte. Immerhin saß der Kopf auf einem sehr massiven Nacken, die Nase war durch irgendetwas schon mal platt gedrückt worden und die Ohren hingen schlapp seitlich an einem auch recht flachen Kopf herunter. Und, er trug kein Schwert. Vater wusste doch … natürlich, er hatte es ihm ja erzählt, wie er ohne Tessaiga als Kleinkind durch die Wildnis geirrt war und sich verteidigen musste. Hm. Vater wusste, dass er auch ohne Schwert kämpfen konnte, so wie sie alle Drei ja in dem Dorf der Tanuki. Dann sollte er sich mal nicht blamieren, auch, wenn er natürlich keine Giftklaue hatte wie sein ach so netter Halbbruder. Immerhin hielt der, das verriet ihm ein rascher Seitenblick, Tessaiga nachlässig in der Hand und schien auch so vollkommen entspannt. Anscheinend wusste der auch, was er so drauf hatte. Nun ja. Dann sollte er das auch mal wieder zeigen.

 

So der Hundekrieger war stark und sehr von sich eingenommen. Dann musste er wohl schnell mit dem zu Rande kommen um die Einschätzung seiner männlichen Verwandtschaft nicht zu enttäuschen. Mal kurz nachdenken und mit Reden ablenken. „Kyo, also. Mussten die Ohren meines verehrten Vaters wirklich das Wort „Bastard“ entgegen nehmen? Peinlich was zu sagen, wenn man keine Ahnung hat. Meine Eltern waren verheiratet, weißt du. Nein, nicht? Was hältst du nur von der Ehrbarkeit des Herrn der westlichen Länder?“ Oh man, der war in der Tat kampferfahren, denn der ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Oder, machte der gerade einen Plan. Egal. Wichtig war, den mit einem richtigen Schlag zu Boden zu kriegen, das musste doch reichen. So direkt vor Brüderchen sich zu blamieren, war nicht drin. Und, da war doch Vater auch, weiter oben? Er schaffte es gerade noch nicht dorthin zu blicken, denn in diesem Moment stürzte sich Kyo förmlich auf ihn, eine Hand zum Schlag als Faust erhoben, die andere ausgestreckt um ihn zu packen. Nicht wirklich, oder? Dachte der etwa, er würde hier wie angewurzelt stehen bleiben? Das war noch nie seine Sache gewesen.

So machte er den weiten Satz seinem Gegner entgegen. Es gab einen derart vernehmlichen Zusammenprall, dass selbst Sesshoumaru etwas irritiert hinblickte.

 

Natürlich, erkannte dieser dann. Inu Yasha war nicht etwa nur entgegen gesprungen um die Distanz zu verkürzen und selbst seine Taktik zu entwickeln – er hatte gleich zugeschlagen. Kyo taumelte unwillkürlich etwas zurück, aber in der Praxis reichte das nicht aus um einen der stärksten Krieger des Schlosses zu Fall zu bringen. Wieso stand er eigentlich selbst hier herum, wenn seine Eltern von oben zuguckten? Dann begriff er. Allein seine Anwesenheit, selbst unbewaffnet, würde Kyo davon abhalten irgendwelche Hinterlisten zu verwenden um doch noch gegen einen Fürstensohn zu gewinnen. Vater hatte sich durchaus an diesen, nun gut, für ihn selbst, lächerlichen Kampf von damals erinnert und wollte wohl nun verhindern, dass Kyo den jüngeren Bruder stellvertretend für den Älteren in die Mangel nahm. Chichi-ue dachte an alles. Wieso hielt sich Kyo nun eine Hand vor das Gesicht? SO stark war der Hanyou doch nun auch nicht, dass der einem vollblütigen Youkai gleich was brechen konnte.

 

Das fragte sich auch der Jüngere der Fürstensöhne. Eigentlich hatte er dem Idioten doch einen Kinnhaken verpassen wollen und dann auch noch daneben getroffen. Nun ja, erkannte Inu Yasha dann, wie man es nahm. Er hatte Wange und Auge getroffen. Das sowieso schon schmale Sehorgan schwoll ziemlich rasch zu.

 

Der Inu no Taishou spürte mehr als er es sah, dass seine Gemahlin etwas erheitert war. Seltsamerweise hatte sie nichts dazu gesagt, dass er Tsurugi-hime wieder trug, obwohl es selbst für einen Fürsten ungewöhnlich war in seinem eigenen Schloss bewaffnet herumzulaufen. Aber sie kannte wohl einige seiner Marotten.

Sie meinte auch jetzt nur: „Der Welpe droht nicht – er schlägt gleich zu. Wie der Vater so der Sohn, mein Gebieter.“

„Ich nehme das als Kompliment, Teuerste.“

„Es ist eines.“ Und früher, ja, da war er ebenso rasch dabei gewesen zu töten wie nun Sesshoumaru, zuzuschlagen, wie Inu Yasha. Nein, beide Söhne konnte er nicht verleugnen. Sie warf einen Blick zu dem Griff seines Schwertes, der über seine Schulter ragte, ehe sie wieder hinunter sah.

 

Kyo wurde wütend. Er hatte diesen Bastard nicht einmal berührt und der hatte ihm fast das Auge ausgeschlagen! Na schön, dann würde er dem Jungen mal zeigen, was ein wahrer Youkai und Krieger vermochte. Das würde der noch bereuen. So ließ er die Hand sinken. Da stand der Narr und guckte ihn an, griff nicht weiter an. War der so ahnungslos zu glauben, er sei schon der Sieger? Niemals! Schön, das linke Auge schwoll zu und das Bild war verschwommen und unscharf, aber auch nur mit einem Auge konnte er doch gut genug zielen, dieses rot gekleidete Etwas besiegen. Der hatte sicher Schwertkampf gelernt, schließlich trug er Tessaiga – aber das hatte momentan ja Sesshoumaru und damit war dieser Halbmensch doch praktisch wehrlos. An Kraft und Technik musste der sich jedem Krieger dieses Schlosses beugen. Und mit einer kleinen Überraschung würde der auch nicht rechnen….

 

Inu Yasha hatte oft genug in seinem Leben es mit überheblichen Youkai zu tun gehabt, die meiste Zeit davon ohne Schwert. Und er ahnte, dass dieser dämliche Krieger irgendeinen Plan ausbrütete. Sollte er doch zuerst angreifen? Aber irgendwie widerstrebte ihm das. Es sollte ein Übungskampf sein, und Kyo war bereits verletzt. Allerdings schien der auch nicht aufgeben zu wollen. Nichts, was der Hanyou nicht verstanden hätte. Aufgeben kam für ihn auch nie in Betracht und ...hoppla, war der schnell.

Kyo hatte sich ohne jede Andeutung in einen weiten Sprung begeben. Noch während er auf dem linken Bein landete, streckte sich sein rechtes, um dem doch bestimmt unerfahrenen Gegner in die Seite zu prallen, den zu Boden zu bringen.

Inu Yasha reagierte instinktiv und riss seinen linken Arm hoch um den Schlag mit dem Bein abzufangen. Der Aufprall war heftig und er spürte einen scharfen Schmerz durch Arm und Schulter jagen. Jetzt nur rasch, ehe er es doch noch unter Vaters und Brüderchens Augen schaffte zu verlieren. Wie hatte das chichi-ue im Tanuki-Dorf gemacht?

Ohne jede Verzögerung packte er mit der linken Hand den Knöchel des Hundekriegers, fasste auch noch mit der Rechten zu. Dann schob er einfach an.

Kyo sah sich gezwungen auf dem rechten Bein zurück zu hüpfen. Das sah bestimmt lächerlich aus, aber es gelang ihm so nicht seinen Fuß aus der festen Umklammerung zu befreien. Im Gegenteil. Seine Hände konnten diesen verdammten Hanyou nicht erreichen, er wurde jetzt immer schneller zurück gedrückt und konnte sich kaum mehr halten.

Es klappte, dachte Inu Yasha erleichtert, der keinen Plan mit dieser Attacke verbunden hatte, aber jetzt zufrieden das Ergebnis sah. Das sollte doch wohl reichen. Er stieß das Bein seines Widersachers, und damit diesen, noch mit gehörigem Schwung nach hinten, ehe er losließ.

Prompt taumelte der Youkai zurück, stürzte rücklings zu Boden.

Inu Yasha blieb stehen. Das reichte doch wohl, so für einen Trainingskampf? Er warf einen unwillkürlichen Blick zu seinem Halbbruder, erkannte, wie sich dessen Augen etwas zusammenzogen – und wandte sich lieber eilig wieder seinem Gegner zu.

Kyo war mehr oder weniger mit dem Aufprall auf den Boden auch bereits wieder hoch gefedert, zorniger und weniger nachdenkend als je zuvor. Blindwütig stürzte er sich soeben auf das Halbblut, das ihn gerade unter den Augen seines Kommandeurs und seines Fürsten lächerlich gemacht hatte.

Ach du je. Inu Yasha sprang beiseite und tat, was er in einem waffenlosen Kampf schon als kleiner Junge getan hatte: er versteifte seine rechte Klaue und fuhr nur scheinbar damit durch die Luft: „Sakontessou!“

 

Oh, ein De ja-vu, dachte Sesshoumaru, der sich ungern daran erinnerte, wie sein Halbbruder ihn dass erste Mal mit diesem Angriff auch nur berühren konnte. Seine Rüstung war zerborsten und das, obwohl ihn der Kleine zuvor nie auch nur hatte berühren können. Nun ja. Inu Yasha war in den letzten Jahren stärker geworden, kampferfahrener, wie er selbst allerdings auch. Sie hatten sich gegenseitig in ihren Duellen doch immer mehr als herausgefordert und sich weiter getrieben. Auch Kyos Brustpanzer hatte der Attacke nicht standgehalten und flog jetzt in kleinen Stücken durch die Luft, während der Youkai keuchend zurücktaumelte. Nun, er selbst hatte bestimmt nach diesem Angriff damals auch überrascht ausgesehen – aber gewiss nicht dermaßen schafsähnlich, soweit man das von jemandem behaupten konnte, der nur noch mit einem Auge sehen konnte. Und, der töricht genug war, schon wieder blindwütig anzugreifen. Hoffentlich beendete der Hanyou dieses Spiel jetzt. Es wurde langsam dunkel und morgen früh war mit Kaito und dessen Kriegern zu rechnen.

 

Inu Yasha wurde von dem erneuten, rasenden, Angriff fast überrascht. Er hatte eigentlich gedacht, dass Kyo langsam die Schnauze voll hatte. Oder durfte der etwa nicht aufhören, ehe der Fürstensohn ein Zeichen gab, dass die Trainingsstunde vorbei sei? Fragen konnte er ja auch schlecht, sich womöglich blamieren. Und der Narr stand schon direkt vor ihm, wollte mit beiden Händen nach seiner Kehle greifen …. Ohne weiter nachzudenken ließ der Hanyou seine bereits zur Abwehr erhobene Rechte sich zur Faust ballen und genau in der Mitte des Kopfes des Hundekriegers landen. Es gab ein dumpfes Geräusch und er bemerkte, dass Kyo ihn mit dem unversehrten Auge anstarrte, der Blick immer leerer wurde, ehe der schlicht wie ein gefällter Baum in sich zusammenbrach. „Äh …“ Hatte er den Idioten jetzt etwa aus Versehen umgebracht? Das würde Vater kaum freuen.

 

Gin eilte auch schon herbei und beugte sich über den Leblosen. „Ich darf doch, Inu Yasha- sama? - Oh, er ist bewusstlos und benötigt einen Heiler …. Ich glaube ….“ Er sah empor zu der Schlossterrasse zu seinem Fürsten und bemerkte dessen Wink. „Ja, oyakata-sama befahl bereits einen her. Ich bin sicher, Kyo wird sich bei Euch noch für die Lektion bedanken, Inu Yasha-sama.“

Was sollte er dazu sagen? „In Ordnung,“ erwiderte der Hanyou nur und wandte sich ab, um Tessaiga bei seinem Halbbruder abzuholen.

Sesshoumaru reichte ihm Schwert samt Scheide wortlos. Was hätte er auch sagen sollen? Das sich da zwei Narren ohne jede Strategie getroffen hatten? Es war wohl ganz gut, wenn Vater morgen Anweisungen geben würde. Gegen ein Heer und einen Daiyoukai würde das sonst schlechter aussehen. Zumindest, wenn chichi-ue recht behalten sollte und das Heer seinen Anführer verteidigen würde.

 

Als die Halbbrüder auf einem kleinen Umweg wieder hinauf in das eigentliche Schloss gelangten, meinte Inu Yasha, wenngleich nur halblaut, da hier doch so einige Wachen und wie rein zufällig Hofdamen, durch die Gegend schwirrten: „Hoffentlich sind hier nicht alle so schwer von Begriff. Ich habe keine Lust, allen ein bisschen Vernunft in den Schädel zu schlagen.“

Sagte der, der … Nun ja, der Richtige. Sesshoumaru beschloss, dass das keine Frage gewesen war, schon gleich keine, die er beantworten musste. Er hätte auch keine Antwort gefunden.

 
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wozu braucht man Strategien oder einen Plan.
Der Morgen bringt Kaito und siene Männer udn so einige Überraschungen für alle Beteiligten.


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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: Morgi
2020-10-06T17:24:28+00:00 06.10.2020 19:24
Hallo!

Koromi wird spüren, das sich eine andere Frau im Schwert verbirgt. Ihr Interesse - oder Neugierde, sollte sie dem noch nicht auf die Schliche gekommen sein - ist doch sehr bezeichnend, und obendrein dezent eingeflochten.
Inuyashas Übungskampf verlief ungestüm, ungeplant, typisch. Trotzdem blieb es unterhaltsam, weil es die Unterschiede zu Sesshoumaru und Papa unterstreicht. Es mangelt ihm nicht an Willenskraft, sondern Strategie und Kyo bewies, dass er ein hartnäckiger Krieger ist; leider geblendet von der falschen Hanyouhälfte und deshalb zu Unterschätzung neigend. Ob ihm das gegenüber einer Frau auch passiert wäre? Wahrscheinlich.
Auf Kaito freue ich mich sehr, denn ein Unterführer dürfte mit fünfhundert Mann aus einem ganz anderen, eindrucksvollen Holz geschnitzt sein. Inwiefern die treu ergeben sind, wenn sie den alten Fürsten erblicken, oder den Schwanz einziehen, bleibt abzuwarten. Ein unbewachtes Schloss einzunehmen, mag verlockender ausfallen als dem Hausherrn in die Pfoten zu springen.

Viele Grüße, Morgi
Von:  _Momo-chan_
2020-03-31T16:29:29+00:00 31.03.2020 18:29
Ob das so Klug ist sich vor der Schlacht noch die Dchädel einzuschlagen, sei der Gegner auch noch so unfähig?
Ob Koromi wohl auch mit dem Schwert kommunizieren könnte?
Von:  Mitsuki-chan
2020-03-06T05:38:59+00:00 06.03.2020 06:38
Mit einem Hauch Schadenfreude habe ich dieses Kapitel gelesen. Natürlich wollte ich das Inu den Kampf gewinnt! Kyo sollte das bekommen was er verdient... und das hat er ja auch!
Amüsant aufgebaut wie immer und doch mit der richtigen Prise Ernst gespikt!
Die einzelnen Gedanken eines jeden vor dem Kampf, waren köstlich!
Und auch Inuyashas verbale Retourkutsche an Kyo habe ich mit erhobener Nase lesen können und dachte mir nur -geschieht dir recht mein lieber Kyo-.
Tja wenn man keine Ahnung hat besser mal den Mund halten.^^
Und Sesshomarus Gedanken am Ende: Ein Traum xD Ich habe sehr gelacht, danke dafür Hotep :)
LG
Von:  SUCy
2020-03-04T15:05:48+00:00 04.03.2020 16:05
Haha XD ja Zuhören damit haben es Männer nicht so. Männliche Teanies sowieso nich XD
Und da hat Kyo ja seine Abreibung bekommen, ob er draus gelernt hat eher fraglich.
Da Inu ja nun doch schon einige Kämpfe ausgefochten hat bin ich ganz optimistisch, dass das fremde Heer keine Chance hat.
Antwort von:  Hotepneith
04.03.2020 17:18
Danke für den Kommentar.
Mal sehen. Zu dritt gegen fünfhundert plus Daiyoukai könnte interessant werden, falls Tora als Heermeister Toutousai nciht glaubte, dass der Taishou wieder da ist.


hotep

Von:  night-blue-dragon
2020-03-04T11:16:36+00:00 04.03.2020 12:16
Kyo kann froh sein, dass der Fürst nur zwei Söhne hat, mehr würde der Krieger wohl kaum verkraften, weil er jetzt wohl das letzte bisschen Hirn, bzw. Verstand verloren hat.
Der letzte Gedanke von Sesshoumaru ist so was von wahr, dennoch sollte jedem anwesenden Krieger klar geworden sein, dass sie Inu Yasha nicht unterschätzen dürfen.
Aber ich muss sagen der Druck auf ihn war schon recht groß. Weder sein Vater noch sein Bruder zweifelten daran, dass er diesen Trainingskampf für sich entscheiden kann.
Die Gedankengänge als Inu Yasha sein Schwert seinem Bruder in die Hand drückte, waren schon amüsant.

Alles in allem war es wieder ein reines Vergnügen dieses Kapitel zu lesen.

Bis zum nächsten Kapitel

night-blue-dragon
Antwort von:  Hotepneith
04.03.2020 17:16
Danke für den Kommentar. Nun ja, im Schloss hinken sie mit den wirklich wichtigen Informationen etwas hinterher. Also, das Personal.
Welche Mutter erzählt schon ihren dienstbaren Geisternl, dass ihr als mörderisch verschriener Sohn lieber in Gesellschaft einer Kröte und eines Menschenkindes durch Japan zieht als sich um ein Fürstentum zu kümmern? Und dass es da einen Stiefsohn gibt, der sich , wenn auch gemeinsam mit ihrem Einzigen und einem gewissen Naraku, erfolgreich darum bemüht die Dämonenwelt drastisch zu reduzieren?
Wir werden sehen, ob Kaito auf dem neuesten Stand der Dinge ist. Dass sein ehemaliger Chef wiede rlebt, dürfte ihn jedenfalls überraschen, da sich dessen Jungs ja um den Spion gekümmert haben

hotep


P-S-


Bei deinem nick muss ich immer an ein älteres Lied denken: Blue nicht shadow... Ihc weiss nciht mehr von wem das ist, aber es erinenrt mcih eben:)


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