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Zeit zu sterben, Zeit zu leben

Zwei Hundebrüder, ein Vater und eine Reise
von

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Der Bericht der Schmiede


 

V

ater aller Schmiede? Inu Yasha hätte fast etwas gesagt. Er hatte Toutousai immer schon als vergesslichen, uralten, Schmiedeopa bezeichnet und sah eigentlich keinen Grund von dieser Meinung abzugehen. Aber, wenn der Typ da Toutousais Vater war – wie alt war der dann erst? Und genauso verwirrt? Na, das konnte ja was werden. Überhaupt. Vater aller Schmiede? In so ziemlich jedem Menschendorf, nun ja, in den größeren, gab es einen. Da musste der Kerl ja recht fleißig zugange gewesen sein. Er wollte schon fast etwas dazu sagen, als ihm ein Seitenblick verriet, dass Bruderherz dieses seltsame, kaum wahrnehmbare, Lächeln zeigte. Der wartete doch nur auf den Patzer seinerseits. Der Hanyou war froh gerade noch den Mund gehalten zu haben. Nur, wer war dann der Kerl, den offenbar jeder außer ihm kannte?

 

Der Taishou ertappte sich bei dem unerwarteten Gedanken gerade froh darüber zu sein, dass niemand seines Nachwuchses ihn soeben blamiert hatte. „Darf ich vorschlagen, dass wir uns setzen, werter Gami? Solch eine lange Reise aus dem Himmlischen Königreich macht man doch nicht umsonst.“ Es ging um sein Schwert, da war er sicher.

Gami? Gott? Inu Yasha war gerade wirklich froh seinen ersten Impuls unterdrückt zu haben. Und Himmlisches Königreich? Oh ja, da wohnten ja angeblich die Top-Götter. Schön, noch besser, sich einfach links neben Vater zu setzen. Sesshoumaru rechts, klar, so als Erbe ….Ärgerlich, aber nur zu sehr der Brauch. Und, wer war jetzt dieser riesige, einäugige, Kerl, der sich allerdings gerade in Normalform verkleinerte und Vater gegenüber Platz nahm? Den ungewohnt schweigsamen Toutousai dabei an der rechten Seite?

 

„Die Reise war nicht ganz so weit, werter Taishou.“ Der Gott der Schmiede legte seinen Hammer nieder, ebenso wie Toutousai, der allerdings nur seinen Zopf richtete und irgendwie unerwartet bescheiden wirkte. „Wie du unschwer erkennen konntest, kam ich, weil du deine neue Klinge zum ersten Mal benötigt hast. Und sie standgehalten hat. Ich bin erfreut.“

„Ich dachte mir längst, dass nur du, werter Amatsumara, so etwas herstellen konntest. Ich spürte vier Magien in Tsurugi-hime.“

Amatsumara nickte leicht. „Ich hörte bereits, du seist intelligent. - Warum gabst du diesem Schwert diesen Namen? Weiblich?“

In der Namensgebung lag auch eine Form der Schwertmagie. „Ich kann es nicht begründen. Sie kam mir weiblich vor.“

Der Schmiedegott schien erheitert, meinte jedoch nur: „Nun, ich erzähle dir lieber gleich die gesamte Geschichte. Die Schmiedekunst besteht auch aus Legenden – aber ebenso aus vielem Wissen. Als dieser Wicht dem Jenseits entkam, war Emna Daio fassungslos, zögerte jedoch nicht, seiner Herrin Bericht zu erstatten. Meine verehrte Frau Großmutter akzeptierte seinen Vorschlag, dass nur die Zwei, die So´unga zurück in das Jenseits geschickt hatten, auch mit diesem Problem klar kommen würden, zumal sie schon das eine oder andere Mal in der anderen Welt gewesen waren.“ Der Blick des Gottes glitt über die zwei Söhne des Herrn der Hunde, die beide versuchten möglichst unbeteiligt zu gucken. „Der werte Richter machte allerdings auch noch den Vorschlag dich als Erziehungsberechtigten mitzuschicken, um, sagen wir, zu viel Chaos zu verhindern. Es war ihm bewusst, wie viele seiner Neuzugänge er diesen Zweien zu verdanken hatte. Da So´unga in der Unterwelt bleiben sollte, wurde ich aufgefordert eine neue Klinge für dich zu schmieden. Eile war geboten und so kam ich in das Jenseits. Mein guter Toutousai hatte ein zerbrochenes Schwert aufgehoben, das mir als Basis recht gut passte. Tokejin. Ja, besessen von den rachsüchtigen Geistern erschlagener Kinder, aber dennoch. Dein Ältester war damit fertig geworden, also sollte das auch gut genug dazu sein, dein Youki, werter Taishou, zu behalten, zu demonstrieren. So begann ich die Reste dort in der Unterwelt zu schmieden, schmiedete natürlich auch die Magie dieses Ortes hinein, das lässt sich nicht verhindern. Zwei Magien. Youki und die des Jenseits. Was hast du noch gespürt?“

Der Hundefürst brauchte nicht nachzudenken. „Genki. Stammte das also von dir?“ Aber da war noch immer das die Wolken zusammenrufende Schwert. Es wäre allerdings recht ungeschickt gewesen danach zu fragen. Er war schließlich nicht erst seit gestern Heerführer und Fürst. Verhandlungen gehörten dazu.

Der Schmiedegott lächelte. „Schmeichelhaft, aber nicht meines. Wie schon erwähnt war meine verehrte Frau Großmutter überaus erbost über das Entkommen aus ihrer Welt. Sie forderte daher meine Frau Mutter auf zu helfen, und Haha-ue gab mir ihr mächtiges Schwert, damit ich einen winzigen Bruchteil daraus entnehmen konnte. Bevor ich ihn in das mittlerweile schon achtundvierzig Mal gefaltete Metall schmieden konnte, gab sie einen Teil ihrer Energie mit hinein. Natürlich nur einen geringen.“

„Natürlich, und ich bin der verehrten Omikami Amaterasu auch sehr dankbar dafür.“ Der Inu no Taishou wollte gar nicht daran denken, was die volle Macht der Sonnengöttin bei ihm hätte anrichten können. Es hatte angeblich schon Zeiten gegeben, in denen sie jeden Youkai, den sie sah, buchstäblich vom Erdboden gewischt hatte. Ihr Schwert wurde auch selten bei seinem eigentlichen Namen genannt. Die meisten Lebewesen kannten es als Kusanagi, und es ruhte in aller Regel, dem menschlichen Kaiser als Nachkommen der Sonnengöttin zur Verfügung gestellt, in ihrem Schrein bei Ise.

 

Amaterasu? Inu Yasha dachte kurz nach. Das war doch die Sonnengöttin? Und diese komische Schmiedevater war dann ihr Sohn? Oh, gut, dass er nichts dazu gesagt hatte. Das hätte für ihn und vor allem Vater doch recht peinlich werden können. Und auf die Einladung zu einer Grillparty Amaterasus konnte er verzichten, zumal er sich nur zu lebhaft vorstellen konnte, wer dann das Grillgut wäre.

Der Hundefürst fuhr langsam fort: „Nun, drei Magien, ja. Aber was war die vierte Macht, die ich nicht zuordnen konnte?“

„Nun ja.“ Amatsumara holte tief Atem. „Ich glaubte zunächst, das sei es. Youki und Genki in einer Klinge vereint und doch getrennt durch die Macht des Jenseits. So schmiedete ich weiter, sicher, dass nichts und niemand, sei er auch der Unterwelt entkommen, dem etwas entgegen zu setzen hätte, nicht einmal auf dieser Insel Maruishima.“

„Aber?“

„Aber. Irgendetwas stimmte nicht und ich überlegte immer wieder. Inzwischen war das Metall bereits achtundsiebzig Mal gefaltet worden, eigentlich langsam fertig … Ich musste zu einer Entscheidung kommen. Ich überlegte, dass diese Klinge ja dir zukommen sollte, dem einzigen Wesen, das je So ´unga, zähmen konnte, dieses, sowie Tenseiga und Tessaiga gleichzeitig trug. Überdies, aber das ist natürlich absolut vertraulich ...“ Der Blick des „Vaters der Schmiede“ glitt über die Söhne des Taishou: „Erfuhr ich noch von einem zusätzlichen Problem. Diese Insel hier, Maruishima, war der erste Teil der japanischen Inseln, der existierte. Hierher gelangten meine verehrten Großeltern um andere Götter zu erschaffen, ja, die gesamte Inselwelt. Mit ein Grund, warum meine verehrte Großmutter alles andere als gut auf diesen Onigumo zu sprechen war. Denn hier auf der Insel liegt auch verborgen der heilige Juwelenspeer, mit dem sie die Schöpfung begannen. Nicht auszudenken, falls dieser Kerl daran gelangen würde. Es eilte also wirklich.“

„Dir kam eine Idee?“ erkundigte sich der Taishou, der langsam begriff, warum das halbe Jenseits hinter Onigumo her gewesen war – ohne natürlich in das Diesseits gelangen zu können. Kein Wunder, dass Emna Daios Bote ihn so höflich behandelt hatte und alle seine Forderungen erfüllt hatte – er hätte auch noch mehr verlangen können, viel mehr.

„Ja. Wie bereits erwähnt hatte ich angenommen, dass dein Youki und das Genki meiner verehrten Mutter im Gleichgewicht sein müssten, getrennt durch die Magie des Jenseits. Das stimmte eben nur zum Teil. Endlich kam mir die Erleuchtung. So´unga, Tenseiga und Tessaiga. So´unga, das Schwert der Unterwelt, Tenseiga, das Schwert des Himmels ….“ Amatsumara warf einen Blick auf die Hüfte des Älteren der Hundejungen, ehe er zu dem Zweiten sah, die beide sich sichtlich bemühten gesittet da zu sitzen. „Und Tessaiga, das Schwert des Diesseits. Die drei Schwerter der Macht, ja, der Weltherrschaft. Der liebe Toutousai schmiedete ja einst die beiden letzteren nach meinem Rat, um das Gleichgewicht dieser Kräfte zu erhalten. Oh, Toutousai, genau, fege doch ein wenig diese beiden Klingen. - Ja, werter Taishou. Das war die Lösung.“

„Ja, Meister.“ Toutousai streckte die Hand aus: „Gebt sie schon her, Hundebengel. Ihr wisst ja gar nicht, was das für Aufruhr war.“ Und ein armer, alter Dämonenschmied, der nur in Ruhe leben wollte, plötzlich mittendrin.

Was blieb ihnen schon andere übrig? So wanderten Tenseiga und Tessaiga in die Hände ihres Erschaffers, der sie zu polieren begann.

Der Herr der Hunde nickte langsam. „Ich beginne zu begreifen. In der neuen Klinge hattest du das Jenseits, etwas aus dem Himmlischen Königreich und Youki als das Diesseits, aber etwas stimmte noch immer nicht.“

„Aus dir wäre ein guter Schmied geworden. Ja. Es musste noch etwas aus dem Diesseits gefunden werden, um den Ausgleich zum Youki zu schaffen. Menschliches. Ich erklärte mein Problem Emna Daio und der schickte alle seine Shinigami aus, um eine Menschenseele zu suchen, die bereit war, auf die Wiedergeburt zu verzichten und statt dessen Teil dieser Klinge zu werden. Es musste eine Seele sein, die wiedergeboren werden konnte, also rein. Leider hielten die meisten Menschen, nun ja, alle, nichts von dieser Idee. Und die Zeit drängte, auch meine verehrte Großmutter wurde ungeduldig. Nun ja, dann kam, als ich langsam die Hoffnung auf ein perfektes Schwert aufgeben wollte, denn das Metall musste beendet werden, ein Shinigami mit einer Seele an, die bereit war das zu tun. Sie stellte nur eine Bedingung.“

Der Taishou legte ein wenig den Kopf schief. Natürlich wollte er es hören, der Schmiedegott sollte es nicht so spannend machen. Aber de facto ziemte Neugier keinem Daiyoukai, wie viel weniger in solcher Gesellschaft. Überdies sollte er doch seinen Jungs etwas beibringen. Benehmen und Selbstbeherrschung gehörten sicher dazu.

„Sie wollte, wenn sie in dem Schwert wäre, nie wieder von dir getrennt werden, bis die Welt untergeht. Sie sagte, lieber mit dir, werter Taishou, als dein Schwert in der Ewigkeit, als ohne dich wiedergeboren.“

„Izayoi!“ entkam es dem Herrn der Hunde fast erschrocken. Er hatte sich nicht getäuscht. Dieses Schwert wollte ihm helfen, ihn beruhigen, ihn trösten.

„Izayoi. Ja.“

Der Taishou zog die Schwerterprinzessin und hielt sie senkrecht vor sich. „Izayoi,“ flüsterte er.

 

Ohne weiter Nachzudenken sprang Inu Yasha auf. „Sind denn alle Schmiede wahnsinnig oder verblödet?“ schrie er aufgebracht. „Du hast meine Mutter in Metall gegossen? Wie kannst du ...“

„Inu Yasha!“ Der Name klang aus dem Mund des Vaters nur mehr wie das grollende Knurren eines angreifenden Hundes. Eines sehr großen, sehr zornigen, Hundes.

Noch während Sesshoumaru bei sich dachte, dass ER sich bestimmt nie so aufführen würde, schon gar nicht, wenn seine Mutter endlich mal wieder unter Vaters Kontrolle wäre, erkannte der Hanyou, dass er wohl besser zuerst hätte nachfragen sollen. War das etwa wichtig? Aber – Mama in einem Schwert? Das klang so schrecklich falsch! Er sah jedoch durchaus, dass Toutousai eine Hand an die Stirn schlug, sein Halbbruder zwischen amüsiert bis „Idiot“ schwankte und Vater und dieser Gott ihn alles andere als freundlich musterten. So ließ er sich wieder zu Boden sinken, blickte allerdings zu dem Herrn der Hunde: „Aber, Mama, Vater ….“ Und das klang nicht mehr wie der Protest eines großen Kriegers, sondern eher wie der Hilferuf eines Welpen.

Das Naturell des Hundefürsten ließ ihn nicht ungerührt, zumal er selbst ungewohnt gefühlsbetont war. Izayoi. Er war für sie gestorben und nun tat sie das für ihn. Lieber mit ihm als Klinge auf seinem Rücken, aber mit ihm – als ohne ihn in ein neues Leben. So erklärte er deutlich ruhiger als man es hätte erwarten können: „Inu Yasha, deine Mutter hat sich für mich, für uns, geopfert. Das solltest du akzeptieren, wie übrigens jeden Wunsch deiner Mutter. Ich kann mich bereits jetzt mit Tsurugi-hime verständigen, im Laufe der Zeit wird es gewiss besser werden. Und vielleicht erreiche ich eines Tages auch deine Mutter. Sie ist dort. Ich fühlte es die gesamte Zeit, wagte aber nicht daran zu glauben. Glaube du mir jedoch, dass ich gut auf sie aufpasse.“

„Hundebaby,“ murmelte Toutousai, an seinen Meister gerichtet.

Auch der Herr der Schmiede hatte erkannt, dass es sich nicht um eine Beleidigung handeln sollte, sondern der Ruf eines Welpen nach der verlorenen Mutter war. „Dein Vater hat recht, Junge. Wäre sie wiedergeboren worden, wüsstest du nie in wem ihre Seele steckt. So jedoch, und da gebe ich dir, werter Taishou, recht, werdet ihr euch eines Tages verstehen können, sei es auch erst im Jenseits. Denn die menschliche Seele ist die Verbindende und damit der eigentliche Ansprechpartner dieser Klinge der vier Zauber. Gib mir doch die Schwerterprinzessin. Ich werde sie ein wenig polieren. - Nun, ihr werdet euch gewiss schon fragen, warum ich Toutousai mitbrachte. Erzähle ihnen von deinem Zusammentreffen, mein Schüler.“

Beide Hundejungen empfanden diese Anrede als eigen, schließlich war der Schmiedezausel doch uralt und verpeilt, aber immerhin erhielten sie ihre Klingen sehr ordentlich wieder zurück und legten sie samt den Scheiden auf den Schoß.

 

„Äh, nun ja,“ begann Toutousai recht verheißungsvoll, sah jedoch zu dem Taishou. „Ich war, nachdem Ihr weg wart, oyakata-sama, in meiner Schmiede. Da tauchte dieser Kerl auf. Ein Inuyoukai, der Uniform nach ein Krieger aus dem Schwebenden Schloss. Und er fragte mich, ob ich den Hundebengel, ich meine Sesshoumaru-sama ….“ Der guckte schon wieder so mörderisch. „In der letzten Zeit gesehen habe, er hätte eine Nachricht für ihn. Ich sagte, ja, vor einigen Tagen, wieso. Und er erzählte mir – früher waren Krieger nicht so geschwätzig – dass er einen Befehl der Herrin an ihren Sohn hätte. Wenn Sesshoumaru bei mir wieder aufschlagen würde, solle ich ihm ausrichten, er solle zu seiner Mutter gehen.“

Ach du je, dachte der angesprochene Sohn. Das passierte selten, würde aber bedeuten, wenn er sich nicht umgehend bei ihr einfinden würde, würde sie ihm Boten um Boten schicken. Selbst die Aussage, er wäre tot, würde sie nur dazu verleiten persönlich vorbei zu kommen und ihre Meidou-Kette einzusetzen um ihn wieder zu beleben. Was war denn passiert? An chichi-ue brauchte er sich gewiss nicht um Unterstützung wenden, auch, wenn Mutter auf den garantiert hören würde, hatte er doch vor keinen fünf Minuten deutlich gemacht, dass ein Sohn den Wünschen seiner Mutter zu folgen habe.

Der Hundefürst nickte etwas. „Hast du rein zufällig etwas von meiner Gegenwart erwähnt?“

„Oh.“ Der alte Youkai kratzte sich am Kopf. „Ich dachte nicht, dass so ein geschwätziger Narr das wissen muss, oder?“

„Gut. Weiter. Sagte er auch, warum Sesshoumaru kommen soll?“

„Ja. Es gibt da einen Wolf, einen Daiyoukai im Süden, der sehr an der Herrin interessiert ist. Er warb um ihre Hand.“

„Oh, bitte.“ Der Taishou verzog etwas amüsiert die Lippen. „Einen Daiyoukai, mit dem sie nicht fertig wird, aber unser Sohn? Das wäre mir neu.“

„Naja, es ist eben auch ein wenig schwierig, sie kann als Frau ja nicht den Heerbann zusammenrufen.“

„Das Heer des Westens gegen einen übermütigen Wolf?“ Der Hundefürst klang immer ungläubiger und warf einen forschenden Blick auf seinen Erstgeborenen. Da allerdings auch Sesshoumaru ein wenig irritiert schien, erkundigte er sich nur: „Wozu ein Heer aus Youkai gegen einen Daiyoukai, mit dem sie allein fertig werden sollte?“

„Naja … Ich weiß ja nur, was der Andere mir sagte, oyakata-sama.“

„Und, was hast du vergessen?“ Der Herr der Hunde kannte den genialen, wenngleich etwas zerstreuten, Schmied seit Jahrhunderten.

„Nichts, wirklich. Der Kerl will sie heiraten und den Westen erobern.“

Kaum war man ein Jahrhundert - oder ein wenig mehr - tot, wollte schon ein Narr die Frau Gemahlin heiraten und das Fürstentum erobern. Der Taishou hätte fast geseufzt, ehe ihm etwas anderes dämmerte. „Dieser Wolf müsste doch wissen, dass es einen Fürsten gibt.“

„Nun ja, er weiß nichts von Euch, oyakata-sama, aber er nimmt an, dass der Westen ohne Herrn sei.“

Diese Aussage lenkte den eisig werdenden Blick des Hundefürsten erneut auf seinen offenbar etwas nachlässigen Erben.

Sesshoumaru hätte sich in diesem Moment gewünscht diesem alten Schmied samt dem geschwätzigen Boten den Hals brechen zu können, aber Vater würde das kaum zulassen.

Der Taishou dachte kurz erneut nach. „Wozu will sie das Heer?“

„Na, wegen der Menge.“ Manchmal zweifelte Toutousai am Verstand des Herrn.

„Welcher Menge?“ Das war nur mehr ein Knurren.

„An Gegnern!“ War dem Herrn die Wiederbelebung nicht bekommen?

„Welche Gegner? Wie viele?“ Der Herr der Hunde ließ sein Youki aufwallen.

Toutousai wurde blass. „Oh, habe ich das noch nicht erwähnt? Er kommt mit einem Heer von fünfhundert Dämonenkriegern.“

 

 
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: Morgi
2020-10-06T12:17:13+00:00 06.10.2020 14:17
Hallo!

Nachdem der Sumpf von Meiun und Onigumo hinter mir liegen, war die erste Frage: Sind es fünfhundert lebende Dämonenkrieger? Aber ja, da darf Frau Mama doch einmal ihren Ältesten herbeizitieren statt sich selbst die Seide zu ruinieren.
An der Stelle bin ich angetan von Inuyashas Wutausbruch - Mama im Schwert -, denn bei aller tiefen Liebe und Romantik, ein solches Schicksal bis zum Ende der Zeit, ohne menschliche Hülle, ohne das Altern, darauf wartend sich zu unterhalten und im Jenseits nie mit anderen Geschöpfen sprechen könnend; puh. Die Verbundenheit schlug für die wenigen Jahre, die sie zusammen hatten, sehr tiefe Wurzeln. Dass sie die einzige Seele war, die sich ebenfalls eine Bedingung ausnahm, stimmt mich wehmütig. Ich wünschte, sowohl sie als auch der Hundefürst hätten geahnt, worum es ging und sich beide eine Wiedergeburt mitsamt Erinnerungen ausbeten können - oder eine, in der sie sich begegnen könnten, aber nichts voneinander wussten.
Nun wird Izayoi im Schwert mit auf das Schloß genommen werden, Sesshoumaru seine Landflucht aufgeben müssen und ... ach ja, Rin verheiraten. Wie unterhaltsam!
Toutousai als Lehrlingsbub ist unbezahlbar, vor allem sein Seitenhieb gegen den geschwätzigen Boten.

Viele Grüße, Morgi
P.s. Da sich die rote Kugel nicht auflöste, glaube ich, Onigumo erkommt erneut. Wer das "wie" nicht stopft, hinterlässt ein "wann".
Von:  _Momo-chan_
2020-03-31T13:44:24+00:00 31.03.2020 15:44
Huhu, da bin ich wieder.
Tja, dass Izayoi in dem Schwert steckt war ja irgendwie von Anfang an klar, aber wie es sich wohl so anfühlt für immer in einem Schwert gefangen zu sein? Sicher nicht sehr angenehm.
Ob Koga wohl selbst so dumm ist den Westen zu wollen? Oder ist da noch ein anderer Wolf im Spiel?
Von:  kikoxd
2020-01-26T13:07:56+00:00 26.01.2020 14:07
Ich hatte schon so ne Ahnung, dass Izayoi im Schwert steckt. Echt verständlich, wie Inuyasha da reagiert .... der Mutter so nah und doch so fern. Auch schön, dass Taishou das seinem Jüngsten nachsieht.

Ich find, die Reaktion von Taishou auf seinen Ältesten an Ende echt witzig. Wie er eisig blickende seinen Kopf zu Sess wendet. Ob dem da etwas Schweiß ausbricht? XD

LG kiko
Von:  SUCy
2020-01-25T13:23:14+00:00 25.01.2020 14:23
Haha was für ein mega Kapitel XD was hab ich geschmunzelt XD
Lag der Taishou doch richtig und seine Iza ist wieder bei ihm.
Ich an Inus Stelle wäre aber auch etwas bestürzt gewesen. Seine Mutter in einer Klinge zu wissen <.<
Aber da ließ man ja auch wieder Nachsicht verwalten.
Und der rest war zum schueßen. Der Touti XD Na das wird doch weiterhin spannend xDD
Von:  night-blue-dragon
2020-01-23T15:29:14+00:00 23.01.2020 16:29
Huhu^^

ich hab einige deiner FF's mit sehr viel Vergnügen gelesen und dachte mir, dir einen Kommi dazulassen wäre nur fair.

Du hast einen tollen Schreibstil, oft genug hatte ich ein fettes Grinsen im Gesicht, gelegentlich sogar Tränen. Vor allem in
diesem Kapitel, als Inu Yasha erfährt, dass die Seele seiner Mutter in dem Schwert seines Vaters ist. Er tut mir sehr leid, bei dem Leben was er hatte führen müssen, bevor er Kagome kennen lernte.
Aber auch Sesshoumaru hat es nicht wirklich leicht, da er letztlich unter der strengen Erziehung ...hm, leidet ist nicht wirklich das richtige Wort, ich finde gerade auch nicht das richtige, ich hoffe du verstehst trotzdem was ich meine.

Das Ende des Kapitels ist einfach nur köstlich. Ich kann am Ende direkt die Grillen zirpen hören und sehen, wie sich alle Anwesenden sich die Hand vor die Stirn schlagen... was sie natürlich nie tun werden, aber in meinen Gedanken schon.^^

Da bin ich mal gespannt wie der 'Freier' darauf reagiert, wenn er dem Inu Taishou gegenüber steht, der sicher nicht sehr erfreut ist, dass sich jemand um seine Gemahlin bemüht.

Nun ja, wie dem auch sei, ich freue mich auf das nächste Kapitel

glg night-blue-dragon
Antwort von:  Hotepneith
25.01.2020 20:12
Vielen Dank für den Kommentar.

Ja, der arme Inu Yasha, er vermisst Mama udnd dann findet er sie in einem Schwert ieder? Das mag noch Folgen haben, wenn Papa nciht wahrhaft höllisch aufpasst ...
Sesshoumaru aka Mr. perfekt hat es auch nciht einfach, wenn er mit dem einzigen Kerl rumlaufen soll, der nun wikrlich alles von ihm aus der Kindheit weiss und ihn bestens kennt.
Ein kleines Abenteuer gegen einen Wolf plus Armee scheint da gerade recht zu kommen.
Falls ds nicht leichtsinnig ist.

ich hoffe, es bleibt spannend UND amüsant.


hotep


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