Zum Inhalt der Seite

Ein unausgesprochener Wunsch

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

[JUSTIFY]Er sah noch ihr Lächeln, als sie vor dem Gral stand und sich die Treppe, die nur der Gewinner zu erklimmen vermochte, zeigte. Ihre Hände zitterten, sie hatte Angst und doch lächelte sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Shirou, vielleicht sehen wir uns im nächsten Leben. Und dann zeigst du mir, wie du dir aus eigener Kraft deinen Wunsch erfüllst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Stimme hallte in seinem Geist wider. Ein Leuchten umhüllte sie, als sie sich vor seinen Augen in Licht auflöste. Er streckte die Hand nach ihr aus, wissend wie vermessen es war seinen Messias berühren zu wollen und doch konnte er nicht anders. Dabei hatte er doch nur einen Wunsch. Einen einzigen Wunsch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

**~~**

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es erschien ihm wie ein langer Traum aus dem er erwachte. Wieder einmal. Dieses Mädchen, das ihn anlächelte, das sein Herz schwer werden ließ... Es war nicht das erste Mal, dass er mit Tränen erwachte. Und jedes Mal fragte er sich, warum er weinte. War es, weil sie ihn in seinen Träumen verlassen hatte? Oder weil er wusste, dass sie nicht mehr aus diesem Gral zurück gekehrt war? Er wusste es nicht. Er kannte nicht einmal ihren Namen und das obwohl in seinem Hinterkopf eine leise Stimme flüsterte, dass er ihn kennen sollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend erhob sich Shirou aus seinem Bett und schlurfte in Richtung des Bades. Sie nannte seinen Namen und doch fühlte es sich an, als ob sie nicht ihn meinte. Zumindest hatte sein Traum-Ich einen unerfüllten Wunsch. Doch er, er war zufrieden mit seinem Leben. Er besaß ein kleines Häuschen hinter der Kirche, in der als Pater arbeitete. Schon früh in seiner Jugend hatte er sich von Gott berufen gefühlt und war den Weg eines Geistlichen gegangen. Theologie hatte er in Europa studiert. Und nun hatte er hier in Fuyuki eine kleine Gemeinde übernommen, nahm ihnen ihre Beichten ab, predigte die Worte des Herren und half seinen Mitgliedern in den Zeiten der Not. Shirou engagierte sich für die Armen, öffnete seine Türen am Sonntag um den Ärmsten der Armen eine warme Mahlzeit zu spendieren und sammelte Spenden in Form von Geld oder sachlichen Gütern, um jenen zu helfen, die Hilfe bedurften.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er war in der Gemeinde angesehen und die alten Damen fragten ihn in regelmäßigen Abständen, ob er nicht heiraten wolle. Scheinbar sahen sie in ihm den perfekten Schwiegersohn. Doch er hatte sein Leben Gott verschrieben. Das erklärte er wieder und wieder. Gott würde entscheiden, wenn er sich niederlassen wollte. Für den Moment war es ihm nicht bestimmt, eine Familie zu gründen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie jeden Tag, stand Shirou vor dem Altar, die Hände zum Gebet gefalten, seinen Gott darum bittend, dass er auch heute wieder über jene wachen würde, die nach seinen Willen lebten. Er hörte wie die Tür hinter ihm aufgestoßen wurde. Schritte erklangen hinter ihm, das Getrappel von Kinderfüßen. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Onkel Shirou!“, rief eine freudige Kinderstimme.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shirou wandte sich zu dem Mädchen um. Sie trug ein weißes Kleid, Sandalen und einen Strohhut der auf ihrem Rotschopf ruhte. Ihre goldbraunen Augen strahlten ihn förmlich an, als sie sich vom Boden abstieß und förmlich auf ihn zusprang. Er reagierte schnell, fing sie auf und drückte sie sanft an sich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie redet den ganzen Tag nur von dir. Onkel Shirou, Onkel Shirou da... Ich hab das Gefühl sie betrügt mich mit dir“, scherzte der Mann, der hinter der Kleinen folgte. Sein Lächeln strafte seine Worte aber Lügen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du hier um zu beichten, Sano?“, fragte Shirou amüsiert, als er die Kleine wieder auf die Füße stellte und sich erhob.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Beichten? Ich?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, Papa. Du solltest Gott endlich beichten das du schnarchst und Mama deswegen schlecht schläft.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shirou schmunzelte, denn Sanosuke Harada, einer seiner engsten Freunde, seufzte. Seine Tochter kam ganz nach ihm. Sie war ein Wildfang, der um keinen Spruch verlegen war. Dabei trug sie immer das Herz auf der Zunge. Shirou hatte weder sie, noch ihren Vater jemals dabei erwischt, dass sie logen. Und diese Ehrlichkeit schätzte Shirou, auch wenn Sanosuke nicht an Gott glaubte. Aber er konnte da akzeptieren. Denn Sanosuke war ein Mann der eben nur an die Dinge glauben konnte, die er sah. Nichtsdestotrotz akzeptierte er auch jene, die sich Gott zuwandten, so wie seine Frau und seine kleine Tochter.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Spätzchen, vergiss nicht, warum wir hier sind.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh ja. Onkel Shirou, Mamas Freundin aus Kreichenland-“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Griechenland“, korrigierte Sanosuke sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also Mamas Freundin heiratet. Und sie wollen die Hochzeit in Fuyuki abhalten. Sie brauchen noch einen Pater der sie traut. Würdest du das für Mamas Freundin machen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Fragend sah Shirou zu Sanosuke. Denn was Informationen anging, schwieg die Kleine.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du weißt schon, Mayumis Studienfreundin. Cassandra. Sie wollte eine große Feier abhalten und weil Mayumi immer von Fuyuki geschwärmt hat, will sie unbedingt hier feiern. Und glaube mir das wird eine große Feier. Cassandra hat mindestens drei Brüder von denen ich weiß. Paris kommt mit seiner Frau und den Kindern. Hektor wird wohl mit seiner Verlobten und deren Eltern anreißen. Und dann natürlich ihr Zwillingsbruder Helenos. Er hat sich wohl sehr auf den Hochzeitstanz vorbereitet und sogar Tanzstunden genommen. Dazu kommt dann noch ihre Tante Pentheseleia und ihr Mann Cheiron und Freunde wie ein gewisser Achilles.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Anhand von Sanosukes Erläuterungen konnte sich Shirou gut vorstellen, dass dies ein Großaufgebot an Familie war. Wenn er den Vorurteilen über Griechen ein bisschen glauben konnte, dann würde das eine gigantische Familienfeier werden. Noch dazu erinnerte sich Shirou daran, dass Mayumi mal erwähnt hatte, dass die Familie zu der Cassandra gehörte, sehr vermögend waren. Sie waren in der Medizin tätig und hatten wirksame Medizin gegen Krebs entwickelt und hatten so dafür gesorgt, dass Chemotherapien nicht mehr notwendig waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und weißt du wer sich noch angekündigt hat?“, fragte Sanosuke und wartete einen Moment, bis Shirou mit dem Kopf schüttelte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hanzo. Dieser Mistkerl kommt doch überall dahin wo er eine Story wittert. Ich sage dir, wenn er darüber berichtet dass ein gewisser Sanosuke Harada Wein über jemanden verschüttet hat, dann dreh ich ihm den Hals um.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shirou lachte. Hanzo war in der Tat jemand, den Sanosuke auf den Tod nicht ausstehen konnte. Was wahrscheinlich daran lag, dass Hanzo seine Augen überall zu haben schien. Er war tätig für die Klatschpresse und wusste immer eine was Star A oder B tat. Und er war sicher daran interessiert zu erfahren wie die Papadopulus in den Genuß kamen mit Marie Curry zu arbeiten, die in der Krebszellenforschung als Koryphäe galt. Sie hatten sich förmlich schon ins Visier gerückt, als sie auch noch Hilde Bingen aus Deutschland gewonnen hatten und durch ihre und Maries Mitwirkung eine vollkommen natürliche Lösung für eine Krebstherapie gefunden hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr braucht einen Pater und ich helfe gerne.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

**~~**

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hatte sich zwar vorgestellt, dass die Hochzeit prunkvoll und gigantisch war. Doch das überstieg alle Vorstellungskraft. Auf der Hochzeit waren nicht nur Freunde, Familie und Presse, sondern auch Geschäftspartner. Die Stimmung war ausgelassen und das Ehepaar war wunderschön. Auf Cassandras Gesicht ruhte ein amüsiertes Lächeln, als ihr Bruder sie über die Tanzfläche wirbelte. Sie waren ausgelassen, fast so als wäre dies ein lang gehegter Wunsch, der endlich in Erfüllung ging. Shirou spürte Frieden wie er unter den Feiernden Einhalt hielt. Selbst bei dem tüchtigen Geschäftsmann, der sich auch schon ihm aufgedrängt hatte. Ozymandias aus Ägypten. Er war der Investor der Papadopulus und finanzierte nicht nur diese, sondern auch andere Projekte. Er selbst nannte sich den Pharao des Finanzmarktes. Er vergab faire Kredite und investierte in Projekte von denen andere glaubten, dass sie zu riskant waren. Und bisher hatte er immer Erfolg. Doch das Geld nicht alles war, zeigte sich an dem glücklichen und verliebten Lächeln, welches er seiner Frau Neferit widmete. Sie fühlte wohl genauso, denn obwohl beide bereits Medienträchtig vor fünf Jahren geheiratet hatten, schienen sie immer noch ein frisch verliebtes Ehepaar zu sein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bei so viel Glück in einem Saal, wurde Shirou wehmütig. Er hatte sogar fast das Gefühl fehl am Platz zu sein, auch wenn er das Ehepaar getraut hatte und sie ihn noch gebeten hatten, wegen der schönen Zeremonie als Gast weiter zu verweilen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shirou wandte sich von den feiernden ab und ging hinaus aus dem Saal. Etwas frische Luft wäre sicher ganz gut. Er öffnete die Tür und hielt wie erstarrt inne. Vor ihm stand eine Frau mit dunkelblonden Haar. Er sah ihr direkt in die braunen Augen, die so voller Wärme und Ruhe waren. Sie trug ein schwarzes langes Kleid, dass ihre Knie überdeckte und dazu ein paar Turnschuhe, ebenfalls in schwarz, die von einem sehr eigenwilligen Geschmack zeugten. Ihre langen Haare hingen über die Schulter und verdeckten den Spagetthiträger des Kleides.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh entschuldigung. Ich... ähm...“, stotterte Shirou und trat einen Schritt zurück, um die Frau vorbei zu lassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„N-Nein nein. Es war mein Fehler. Ich bin ein wenig nervös und naja... unschlüssig ob ich reinkommen sollte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gehören sie zu den Gästen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie lächelte ihn verlegen an und verwies auf einen Strauß Blumen, den sie fest und doch behutsam in ihren Armen hielt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Paris hat mich eingeladen. Wir sind gut befreundet. Als ich aber durch die Fenster sah wie viele Pärchen da sind, fühlte ich mich etwas unwohl.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie lachte verlegen, glaubte wahrscheinlich, dass ihr Grund albern war, doch Shirou konnte das sehr gut nachvollziehen. Auch er fühlte sich deplatziert, wenn auch nicht wegen derselben Gründe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Zu wem gehören Sie?“, fragte die Frau ihn und riss Shirou aus seiner Starre. Er schüttelte geistig den Kopf und lächelte sie sanft an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin der Pater der das Paar getraut hat. Eigentlich sollte ich schon längst nicht mehr hier sein, aber die Braut hat darauf bestanden, dass ich noch bleibe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann müssen Sie auch bleiben. Cassy kann so stur sein. Ich bring sie mal besser zurück in den Saal.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie harkte sich wie selbstverständlich bei ihm ein, wobei sie darauf achtete, dass die Blumen nicht zerstört wurden. Shirou wusste, dass sie ihn als Vorwand nutzte, um doch noch den Saal zu betreten. Nicht alleine, sondern mit einer Begleitung. Und natürlich hatte er keine andere Wahl. Aber er wollte auch keine. Viel mehr, war er interessiert daran, mehr von dieser Frau zu erfahren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihr Name war Erenya. Soviel hatte Shirou zwischen ein paar Snacks vom Büffet und einem Glas Sekt erfahren. Die junge Frau kam aus Deutschland und hatte dort auch Paris kennengelernt. Wie er es verstanden hatte, war der Bruder Cassandras kurzzeitig in sie verliebt gewesen. Erenya hatte es als eine kleine Schwärmerei bezeichnet, wobei sich Shirou vorstellen konnte, dass diese Schwärmerei aufrichtig und leidenschaftlich war. Sie war eine Magierin der sechsten Generation, lebte aber ein normales Leben. Als Schriftstellerin, wie er es heraus gehört hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie kommt man eigentlich zu dem Beruf der Schriftstellerei?“, fragte Shirou interessiert und griff nach einem Häppchen auf seinem Teller.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, das ist eine echt seltsame Sache. Vor über 60 Jahren war meine Großmutter ins Koma gefallen. Ganz plötzlich. Niemand wusste wieso. Und genauso plötzlich wie sie ins Koma gefallen war, war sie auch wieder aufgewacht. Doch als sie aufgewacht war, erzählte sie die Geschichte von einem Mädchen aus einer anderen Welt, dass in einem hiesigen Gralskrieg hineingezogen wurde. Sie war wohl die Erfüllung des Wunsches eines Servants und hatte diesen Krieg schließlich gewonnen“, erklärte sie, wobei ihre braunen Augen so freudig aufleuchteten, als sei sie ein Kind, dass gerade einen Lolli von der Oma bekommen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der Gralkrieg. Was war denn der Wunsch dieses Mädchens?“, fragte Shirou interessiert nach, denn die Geschichte kam ihm bekannt vor. Nur hatte er sie aus einem anderen Blickwinkel gesehen. Seltsam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie wünschte sich etwas für die Servants. Sie sollten die Chance bekommen sich ihre Wünsche zu erfüllen. Dabei dachte sie wohl, dass es möglich wäre, indem die Servants als Menschen wiedergeboren werden und so eine zweite Chance erhalten. Wäre es nicht interessant zu erfahren, ob der Wunsch funktionierte? Stellen Sie sich vor wir wären in einem Raum mit den wiedergeborenen Helden der Weltgeschichte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shirou schmunzelte. Es wäre wirklich ein Zufall gewesen, wenn sich die legendären Heldengeister in einem Krieg gegenüber standen und dann in einem neuen Leben vielleicht sogar als engste Vertraute einander wieder fanden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die Frage wäre doch, ob die Helden es noch wüssten, wer sie waren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shirou lachte, verstummte aber, als er in ihr ernstes Gesicht sah.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Auch wenn die Wissenschaft was anderes sagt, so glaube ich doch, dass Erinnerungen nicht im Gedächtnis bewahrt werden, sondern in unseren unsterblichen Seelen. Sie sind vielleicht nicht mehr klar deutlich, aber könnten durch einen Traum, durch ein Deja oder durch einfache Einflüsse kurz auf uns einwirken. Hatten Sie noch nie das Gefühl etwas gesehen oder gefühlt zu haben, dass sie eigentlich nicht kennen dürften?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shirou dachte kurz nach. Wie konnte er ihr nur sagen, dass er gerade jetzt dieses Gefühl gerade in diesem Moment hatte. Er glaubte Erenya zu kennen. Zumindest hatte sein Herz einen gefühlten Schlag lang ausgesetzt, kaum dass er sie erblickt hatte. Und jetzt mit ihr zu reden, erfüllte ihn fast schon mit einem größeren Frieden, als er es beim beten empfand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ein oder andere Mal. Mich würde jetzt aber interessieren, was passiert mit den Heldengeistern, die sich in ihrem zweiten Leben ihren Wunsch erfüllen? Müssen sie dann wieder im Gralkrieg kämpfen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erenya schüttelte den Kopf. Sie schwieg kurz, nahm einen Schluck von dem Sekt und Shirou an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein. Menschen sind nicht dazu bestimmt wunschlos zu sein. Selbst wenn sie im zweiten Leben ihren Wunsch erfüllen, so wird es einen neuen geben. Stellen Sie sich vor, dass sie eine Entscheidung treffen und ihr Leben gemäß dieser einen Entscheidung verläuft. Würden Sie sich nicht fragen, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätten? Oder sie begehen einen Fehler, würden Sie sich nicht wünschen diesen Ungeschehen zu machen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, das klingt logisch, aber was ist mit jemanden der sich eine Familie wünschte, oder der sich etwas unmögliches wünscht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie dachte wieder nach, umklammerte ihr Glas und ließ ihren Blick durch den Saal schweifen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jemand der eine Familie hat, wird diese nicht verlieren wollen. Der wünscht sich über sie wachen zu können. Familie endet nicht nur mit Partner und Kind. Dazu gehören auch Enkel, Urenkel und noch viele mehr. Vielleicht passieren Dinge die nicht geplant waren... man weiß es nicht. Und ich glaube auch nicht, dass es Dinge gibt, die unmöglich zu erreichen sind. Manchmal braucht man nur den einen oder anderen Anlauf mehr.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Gedanken waren tief gehend, gut durchdachte und sie fesselten Shirou förmlich. Er wollte mehr mit ihr reden, länger noch als der Abend ging. Doch auch dieser Abend würde enden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da fällt mir ein, wie lange bleiben Sie noch in Fuyuki?“, fragte er schließlich, seine Chancen abwägend, wie viel Zeit ihm blieb, ihre Nähe zu suchen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bis zum Ende der Woche. Danach geht mein Flieger zurück nach Deutschland.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Würden Sie einen Kaffee mit mir trinken?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

**~~**

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wieder und wieder las er ihre Briefe aus Deutschland. In der Zeit nach der Hochzeit hatten sie sich fast jeden Tag getroffen. Am letzten hatten sie die Nummern ausgetauscht, danach die Kontaktdaten für E-Mails und schließlich auch Adressen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ihre Briefe waren einfach, vielleicht etwas nichts sagend. Sie erzählte von Bekanntschaften des Tages, davon was sie geschrieben hatte, was sie gerne essen würde, wie das Wetter war. Es waren einfache Sachen und doch machten sie Shirou glücklich, denn so war er auch irgendwie ein Teil ihres Lebens. Noch dazu sahen seine Briefe an sie nicht anders aus. Manchmal stellte er sich vor, wie sie an ihrem Schreibtisch saß, seinen Brief las und lächelte, wenn er davon berichtete, dass er mit den Kindern im Museum gewesen war. Oder dass die Gemeinde genug Geld für eine Restaurierung eines Spielplatzes zusammen bekommen hatte. Es war so leicht mit ihr zu reden, auch wenn es eher geschriebene Worte waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch heute war einer dieser Tage, an dem er ihren neusten Brief las. Frisch aus dem Briefkasten geangelt. Die kleine Schrift war wie immer etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach einigen Minuten gewöhnten sich seine Augen daran.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

Hallo Shirou,

Ich habe es heute etwas eiliger. Ich muss gleich weg.

Aber ich wollte dir das unbedingt mitteilen.

Mein Buch „Fate/Defragment“ wird bald veröffentlicht.

Ich werde dir ein Exemplar vorbeischicken, sobald ich eines habe.

Handsigniert natürlich.

Ich habe darauf bestanden, dass es auch in Japan veröffentlicht wird.

Immerhin spielt Fuyuki eine große Rolle in dem Roman.

Großmutters Erzählungen waren hilfreich.

Wenn auch einige Enden etwas unlogisch wirkten.

Ich habe mein bestes gegeben sie logisch zu gestalten.

Zum Beispiel woher das Mädchen ihre magischen Kreisläufe hatte.

Ich bin gespannt, wie du das Werk findest.

Deine Meinung ist mir sehr wichtig.

Wir sehen uns bald.

Deine Erenya.

 

[JUSTIFY]Sie hatte sich wirklich ungewöhnlich kurz gehalten. Shirou freute sich, dass es mit ihrem Buch endlich so weit war. Und natürlich war er gespannt es im ganzen zu lesen. Er kannte nur ein paar Fragmente, durch ihre Erzählungen. Sie hatte häufiger von den Erinnerungen ihrer Großmutter geschrieben und je mehr sie offenbart hatte, desto ähnlicher wurden diese Erzählungen mit seinen Träumen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Noch dazu konnte er nun sein Traum-Ich verstehen. Erenya war zu einem wichtigen Teil seines Lebens geworden. Einen, den er nicht missen wollte. Und doch schlug da ein Wunsch in seinem Herzen. Er wollte ihr noch näher sein. Am besten für immer. Doch es war egoistisch das zu verlangen. Nein, er sollte glücklich mit dem sein, was er hatte. Nein, er war glücklich wie es war. Es wäre eine Sünde gewesen mehr zu fordern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Shirou holte kurz Luft und nahm ein Blatt Papier. Den Stift zog er aus einer Tasche seiner Robe. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, als er sich vorstellte, wie sie die Zeilen lesen würde, die er sich gerade erdachte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

Hallo Erenya,

 

es ist schön wieder von dir zu lesen.

Es freut mich, dass dein Buch nun beendet ist.

Sicher wirst du bald einiges vor haben.

Bei mir ist alles beim alten.

Sanosukes Tochter war vor kurzem mit ihren Freunden hier.

Sie haben verstecken gespielt.

Sie sind so aufgeweckt, wenn sie jung sind.

Einer der Touristen fragte mich, ob es Gott nicht erzürnen würde, wenn Kinder in seinen Hallen spielten.

Ich habe ihm erklärt, dass es Gott glücklich macht.

Warum sollte es ihn erzürnen zu sehen, dass die Kinder so aufgeweckt sind und Schutz in seinen heiligen Hallen suchen?

Anderorts mag man da verbissen sein, aber ich denke einige Menschen sehen Gott viel eher als zürnenden Gott und vergessen das er vergebend ist und die Menschen liebt.

Ob das an der Geschichte von Adam und Eva liegt?

Wie dem auch sei, ich schweife schon wieder ab.

Es würde mich aber dennoch freuen, deine Gedanken zu diesem Thema zu hören.

Bis zum nächsten Mal,

Shirou Kotomine.

 

**~~**

 

[JUSTIFY]Wochen vergingen, in denen Shirou nichts von Erenya hörte. Es war als sei sie genauso aus seinem Leben verschwunden, wie das Mädchen aus seinen Träumen. Kein Lebenszeichen, keine weiteren Briefe. Lediglich die Erinnerungen an sie und die bisher erhaltenen Briefe zeigten ihm deutlich, dass sie existiert hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hielt in seinem Gebet inne. Seine Gedanken führten ihn immer wieder zu ihr und machten ein aufrichtiges Gebet an Gott unmöglich. Er entschuldigte sich in stummen Worten bei seinem Herren und seufzte leise.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ob ihr etwas passiert war? War sie vielleicht zu sehr beschäftigt wegen der Veröffentlichung ihres Buches? Hatte er eine Möglichkeit das herauszufinden?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In seinem Kopf ging er alle Verbindungen durch. Er könnte Sanosukes Frau fragen. Sie kannte immerhin Cassandra. Und sie war ja die Schwester von Paris, der scheinbar ein guter Freund von Erenya war. Eine Möglichkeit, wenn auch sehr umständlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Tür zur seinen heiligen Hallen öffnete sich. Er hörte ruhige Schritte hinter sich und noch bevor er sich umdrehte, oder die Person sprach, spürte er eine Gewissheit in seinem Herzen, als hätte Gott selbst ihn diese geschenkt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lieferung für Pater Shirou Kotomine.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er konnte das Lächeln in ihrer Stimme hören und als er sich umwandte, konnte er es auch sehen. Wie schon bei ihrer ersten Begegnung, setzte sein Herz einen Schlag lang aus. Er dankte Gott stumm, dass er sie zu sich geführt hatte. Sie blieb an der Tür stehen, sah ihn an. Schien einfach nur den Moment zu genießen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Eine Lieferung?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun vielleicht ist es nicht direkt eine Lieferung. Eher jemand der eine Unterkunft braucht. Die Hotels sind ausgebucht oder zu teuer für eine arme Autorin wie mich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie lachte, was ein deutliches Zeichen für ihn war, dass sie scherzte. Doch Shirou wäre der letzte gewesen, der diesen Scherz nicht mitgemacht hätte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, dann sei Willkommen. In meiner Kirche wird niemand der Hilfe benötigt abgewiesen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Langsam, mit verspielten Schritten, ging sie auf ihn zu. Vor ihm blieb sie stehen, sah ihm erwartungsvoll in die Augen. Einen kurzen Moment war er verwirrt, bis Erenya ihm offenbarte, was sie von ihm zu erwarten schien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Pater, weißt ihr auch eine Frau nicht ab, die sich wünscht länger bei euch zu verweilen? Euch öfter zu sehen und nicht nur in Briefen von euch zu hören?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein Herz setzte erneut einen Schlag aus. Gott hatte seine Gebete wirklich erhört. Hatte ihm gerade die Absolution erteilt, nicht nur ihn zu lieben. Sein Gott war ein liebender Gott, der es ihm erlaubte ein selbst bestimmtes freies Leben zu führen. Und das schloss auch ein, in den Armen einer Frau glücklich zu werden.[/JUSTIFY]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Daelis
2019-07-31T11:00:13+00:00 31.07.2019 13:00
"Alternatives Ende" am Arsch QAQ Ich will, dass das Canon wird. Das mache ich zu meiner persönlichen Aufgabe als deine [s]boshafte[/s] Göttin. Dieses Glück hätten sie wirklich alle verdient und du auch, meine Liebe. <3 Nur musst du dafür halt erstmal den Krieg gewinnen, also häng dich rein!
Oh, ich hoffe nur, Waver ist es auch gut ergangen. Du hättest dem Kleinen doch niemals etwas getan, oder? Nein, nein, das würdest du nicht.

Ich find übrigens, dass dieses Ende perfekt zu meinem "Last Wish" passt. Hah!

Antwort von:  Erenya
31.07.2019 13:01
Dieses ende ist nur dir gewidmet. Leider hatte ich keinen platz mehr für armin, mo und andere tolle charas wie waver ;___;
Antwort von:  Daelis
31.07.2019 13:17
Memo an mich: Dieses Ende wahr machen TvT9
Antwort von:  Erenya
31.07.2019 14:56
Noin.


Zurück