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Miraculous Ladybug ~ Wahre Lügen

von

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Liebgewonnene Gewohnheit

~Marinette~

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Irgendwann war es zu einem liebgewonnenen Ritual geworden. Wenn sie als Ladybug und Chat Noir wiedermal Paris vor den Übergriffen durch Hawk Moth gerettet hatten, tauchte der Kater auf jeden Fall am Abend bei Marinette am Balkon auf.

In der Vergangenheit waren das Mädchen und der Katzenohrentragende Superheld immer wieder aneinander geraten, hatten sich geholfen, sich Gesellschaft geleistet, einander zugehört, miteinander schweigend in die Nacht geschaut, gelacht, manchmal mussten sie weinen. Zwei Freunde, die voneinander nichts und doch so viel wussten.

Es tat gut nicht allein zu sein. Sie Beide hatten Liebeskummer, das verband sie. Und obwohl die Bluenette wusste, dass sie selbst eigentlich der Grund für den von Chat Noir war, fühlte sie sich besser ihm wenigstens als Marinette eine gute Freundin sein zu können.

Nachdem diese Peinlichkeit passiert war, bei der ihr Vater angenommen hatte sie wäre in Chat Noir verliebt und zu Weredad geworden war, hatte Marinette das Bedürfnis gehabt, die Sache nochmals klarzustellen. Dafür hatte sie Chat Noir vor einiger Zeit abgefangen und ihn daran erinnert, dass sie wirklich Freunde sein konnten. Der Kater war überrascht gewesen, hatte gelacht und gesagt, dass er sich darüber freute und sie daraufhin immer wieder besucht, wenn er auf Patrouille an ihrem Haus vorbei kam. Inzwischen wartete das Mädchen schon wie selbstverständlich darauf. Sie wusste ja die Tage, hatte diese selber mit Chat Noir abgesprochen, dass sie diese Routinekontrollen abwechselnd machten. Neben den Akumatisierungen, gab es noch gewöhnliche Verbrechen in Paris und auch hierfür waren neben der Polizei die Superhelden dieser Stadt zuständig.
 

Heute war ihr nach weinen.

Mitten in der Nacht war ein Superschurke aufgetaucht. Hatte die Nacht zum Tag und Marinette so um ihren Schlaf gebracht. Nach ihrem Einsatz als Ladybug und dem üblichen halbherzigen Geflirte mit dem Kater war Marinette übermüdet und viel zu spät in der Schule erschienen, völlig außer Atem in den Klassenraum gestolpert und von Madame Bustier gleich wieder vor die Tür geschickt worden. Dabei war sie in Adrien gerannt… nein, genaugenommen hatte sie ihn umgerannt. Die ganze Klasse hatte gelacht, Chloe eine spitze Bemerkung über ihre Trampelikeit gemacht und dann mit Adrien auf dem Flur gestanden, weil dieser ebenfalls wegen Zuspätkommens nach draußen musste. Zu gern hätte Marinette mit ihm geredet, aber weder ihr Hirn noch ihr Mund funktionierten in der Anwesenheit des Blonden und so war nur unverständlicher Kauderwelsch von ihr gekommen. Adrien hatte sie völlig irritiert angesehen und Marinette war knallrot zusammen geschrumpft. Gott war das peinlich gewesen. Nicht mal ihn anschauen hatte sie sich noch getraut. Eine absolut unangenehme Situation. Und auch Adrien hatte nicht mehr das Wort ergriffen.

Der durch ihre Verspätung eh verkürzte Unterrichtsmorgen hatte sich gezogen, Alyas enthusiastische Erzählung über das nächtliche Abenteuer von Marinette… also von Ladybug und Chat Noir sie gelangweilt und dann war auch noch Kagami aufgetaucht und mit Adrien zum Fechtunterricht gegangen. Ganz vertraut, Arm in Arm.

Ja momentan war Marinette nach weinen. Da half auch ihre ansonsten positive Art nichts. Manchmal war eben auch die immer fröhliche Marinette traurig. Es hätte sie nicht mal gewundert, wenn sie heute Opfer eines Akumas geworden wäre.

„Darf… Darf ich mich zu dir setzen?“

Schon lange erschrak Marinette nicht mehr, wenn sie die Stimme des Katers hinter sich hörte.

Im Gegenteil! Sie fühlte sich erleichtert und augenblicklich besserte sich auch ihre Laune. Schnell wischte sich die Bluenette über die Augen, bevor sie sich umdrehte und den leuchtend grünen hinter dem Mauersims zunickte.
 

~Adrien~

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Was für ein Tag.

Die Nacht zu lang, der Akuma hartnäckig und Ladybug hatte ihn angefahren, dass er nicht so viel unnötig flirten sondern sich professionell verhalten sollte. Das hatte ihn getroffen, auch wenn Chat Noir das niemals zeigen würde. Kaum endlich zuhause ins Bett gefallen, hatte der Wecker geklingelt und Adrien diesen im Halbschlaf ausgestellt. Sein Kwami war mit vollen Backen im Schränkchen bei seinen Camembertvorräten gewesen und hatte es nicht für Nötig befunden ihn zu wecken.

Erst als Natalie geklopft hatte, war der Blonde hochgefahren und natürlich verspätet in die Schule gekommen. Dort wurde er von Marinette von den Füßen gerissen und musste mit ihr vor die Tür. Adrien gähnte und versuchte sich zu erinnern, was die Bluenette neben ihm gesagt hatte, aber es wollte ihm nicht einfallen. Hoffentlich war es nichts wichtiges gewesen. Zumindest war von ihr dann nichts mehr gekommen, worüber Adrien froh gewesen war. Er redete gern mit Marinette, sie war erfrischend und voller Leben, doch heute war er wirklich zu müde gewesen um sich überhaupt auf irgendwas zu konzentrieren. Das hatte er auch im Unterricht gemerkt und war erleichtert, als dieser endlich vorbei war. Nicht weil er das Bedürfnis verspürte nach Hause zu kommen, sondern weil er danach Fechttraining hatte. Bewegung tat gut um den Kopf frei zu bekommen und wacher zu werden. Zu Adriens Überraschung hatte ihn Kagami abgeholt, also verabschiedete er sich knapp von seinem besten Freund Nino um die steht ernst dreinschauende Japanerin nicht warten zu lassen.

„Ist alles in Ordnung?“ fragte Kagami nach dem Training, als Adrien sich gerade mit einem Handtuch, den Schweiß von Gesicht und Nacken rieb.

„Bitte?“ ertappt sah der Blonde zu seiner Fechtpartnerin, die sich neben ihn an den Spind lehnte.

„Du wirkst erschöpft heute Adrien. Das Feuer deines Kampfgeistes glimmt nur.“

Er seufzte. Kagami konnte man nichts vormachen: „Entschuldige, ich bin nur etwas müde. Habe heute Nacht zu lange gelesen.“

Diese Ausrede schien dem Blonden durchaus plausibel, doch er konnte an Kagamis Blick erkennen, dass sie ihm nicht ganz glaubte. Doch sie lies es auf sich beruhen und legte ihm nur führsorglich eine Hand auf die Schulter: „Übertreib es nur nicht, ja?“

Damit packte sie ihre Sporttasche und verlies die Umkleide. Adrien sah ihr nach und lächelte dankbar.

„Ich versteh dich nicht?“ Plagg schwebte aus dem Spind und um den Kopf des Blonden herum.

„Was meinst du Plagg?“

Der schwarze Kwami verschwand wieder in Adriens Hemd, als dieser fertig war und seine Sporttasche schulterte: „Da ist dieses Mädchen, die aufdringliche Blonde, deine tausende Fans…“

„Zur Sache Plagg!“

„UND neuerdings besuchst du ständig die Bäckerstochter… du hast so eine Auswahl! Willst du dich nicht verlieben?“

Adrien seufzte und sah den Flur hinunter, ob noch jemand im Schulgebäude war ehe er antwortete: „Du weißt doch, ich bin in Ladybug verliebt. Gib es auf Plagg… ein Herz ändert sich nicht zu einfach.“

„Wir werden sehen!“ sagte der katzenhafte Kwami leise zu sich selber und versteckte sich.
 

„Adrien, das Abendessen ist bereits serviert. Dafür hast du 45min Zeit. Dann sind zwei Stunden Klavier üben und eine Stunde für die Hausarbeiten vorgesehen. Bitte denk daran heute zeitig ins Bett zu gehen. Morgen Nachmittag hast du ein wichtiges Probeshooting mit einem neues Model.“

Adrien hatte gerade erst das Haus betreten, da stand Natalie, die Assistentin seines Vaters schon vor ihm. Wie üblich mit Klemmbrett und strengen Gesichtsausdruck bewaffnet.

„Ich denke daran. Danke Natalie.“ Der Blonde setzte die Sporttasche ab und sah betreten zur Seite. „Und mein Vater?“

„Adrien du weißt…“

„…das er beschäftigt ist. Ja danke Natalie.“ Mit hängenden Schultern wandte sich der junge Mann dem Esszimmer zu. „Ich nehme mein Essen mit nach oben. Wenn ich eh allein esse, kann ich das auch in meinem Zimmer tun und dabei lesen.“

Natalie sah ihm bedauernd nach und seufzte. Dann straffte sie sich und wünschte Adrien einen guten Appetit. Die Frau mit dem streng nach hinten gebundenen Dutt wandte sich ab, um ihren Aufgaben nachzugehen.

Frustriert lehnte sich Adrien gleich darauf an seine hinter sich geschlossene Zimmertür. Die Sporttasche auf der einen Schulter, den raffiniert angerichteten Teller in der anderen Hand.

„Hmmm das sieht lecker aus!“ Plagg stierte gierig auf das Essen, welches der Blonde auf das Schränkchen abstellte, das der Kwami in Beschlag genommen hatte.

„Bedien dich Plagg.“

„Möchtest du nichts?“ Plagg flog neben Adriens Ohr, der damit beschäftig war, seinen MP3 Player auf zwei Stunden zu programmieren.

„Nein, mir ist der Appetit vergangen.“ Damit warf sich der junge Mann auf sein Bett und rieb sich über das Gesicht. Plagg setzte sich auf den Teller und betrachtete die Leckereien: „Kein Käse, schade… du solltest aber auch was essen. Was soll ich machen wenn du im Kampf schwächelst? Wer versorgt mich dann mit Camembert?“

„Deine Führsorge ist echt ungemein rührend.“ Adrien stand wieder auf und ging Richtung Badezimmer. „Ich bin erstmal duschen!“

Plagg stopfte sich die Backen voll: „Mach du nur… aber ist schade um den harzer Käseduft, der dich gerade umgibt. Pffft Körperpflege…“

Der blonde junge Mann musste lächeln.
 

Erfrischt stand Adrien vor dem Spiegel und versuchte seine blonden Zotteln zu bändigen. Er war nicht eitel, genaugenommen machte er sich nichts aus seinem Aussehen, aber gleichzeitig war das sein Kapital. Dadurch konnte er wenigstens irgendwie seinem Vater nutzen. Ihm dessen Aufmerksamkeit, wenn auch nur in seltenen Momenten, einbringen.

Adrien gab auf und föhnte sich die Haare. Mit Tshirt und Jogginghosen bekleidet ging er in sein Zimmer zurück und sah sich um.

Früher hatte ihn dieses wohl gut gemeinte, mit allem Luxus den man für Geld kaufen konnte, ausgestattete Zimmer erstickt. Immer noch fühlte Adrien sich hier gefangen. Er sah zu dem kugelrund gefutterten rülpsenden Kwami, der auf dem leeren Teller lag.

Doch Adrien hatte jetzt noch eine andere Alternative. Er musste sich nicht mehr nur dem Willen seines Vaters und den Blicken der Gesellschaft unterwerfen. Er konnte in eine Gestalt wechseln, wo sein Aussehen niemanden interessierte, sondern nur seine Taten. Das was ihn selber ausmachte. Legte er die Maske an war er frei… zumindest für eine begrenzte Zeit.

Der stets nach außen perfekt wirkende junge Mann, stellte den MP3 Player an, grinste schelmisch und drehte den rechten Handrücken in Kinnhöhe nach außen.

„Plagg! Verwandel mich!“
 

Sich frei fühlend sprang Chat Noir über die Dächer von Paris. Mit leichten Herz und noch leichteren Füßen absolvierte er seine mit Ladybug ausgemachte Patrouille. Das einzige was er bedauerte war, dass seine Lady heute ihm keine Gesellschaft leistete. Es sei denn es würde noch ein Akuma auftauchen. Oh bitte ja!

Chat Noir landete auf einem Schornstein und schüttelte den Kopf. Was dachte er da. Er musste lachen und setzte seinen Rundgang fort.

Paris sah wundervoll aus im Licht der untergehenden Sonne. Mit gutem Blick auf den Eifelturm setzte sich der Kater schließlich auf ein Dach und genoss das Schauspiel am Himmel. Leider konnte die Zeit nicht still stehen und so machte Chat Noir sich auf den Rückweg, als auch der letzte Lichtstrahl hinter dem Horizont versiegt war und Paris als funkelndes Lichtermeer erwachte. Er fuhr seinen Stab aus und stieß sich ab, segelte über Häuserfluchten, wie Kinder über einen Bach, sprang mit purer Lebensfreude durch die Dunkelheit. Ein schwarzer Schatten gegen den Nachthimmel. Seine glimmenden grünen Augen auf die Straßen und Menschen unter sich gerichtet. Zu seiner Enttäuschung war es heute friedlich. Nicht mal kleine Gangster die Chat Noir aufmischen konnte. Darüber ein wenig enttäuscht landete der Kater unweit der Notre Dame und sah hinüber zu der Bäckerei, die die Eltern seiner Klassenkameradin Marinette führten. Dank seiner scharfen Augen konnte er das Mädchen sofort auf ihrem Balkon ausmachen. Chat Noirs Herz machte einen Sprung. Es schien ihm, dass die Bluenette immer dort stand, wenn er unterwegs war. Wartete sie auf ihn? Ach Blödsinn… auch wenn es in der letzten Zeit vermehrt vorgekommen war, dass der Kater sie nach seinen Rundgängen besuchte. Er tat gut mit jemanden ungezwungen reden zu können. Marinette war eine gute loyale Freundin geworden. Er musste nur aufpassen, dass niemand, vor allen anderen nicht Hawk Moth Wind von der Sache bekam. Marinette und ihre Familie würden sonst zum Ziel werden und dies musste er unter allen Umständen verhindern. Die Vernunft riet ihm an ihrem Haus vorbei zu segeln und heim zu gehen. Genau! Am besten unterlies er diese Besuche ganz um kein Risiko einzugehen.

„Darf… Darf ich mich zu dir setzten?“

Er war als Chat Noir noch nie vernünftig gewesen.
 

~Marinette~

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Der Kater sprang auf ihren Balkon und stellte sich neben sie. Sie lächelten sich an, lehnten an der Brüstung und sahen dann über die Seine zur Notre Dame. Eine Weile schwiegen sie und genossen einfach den lauen Abend, dann öffneten sie zeitgleich den Mund.

„Wie war…“ äh „Hast du…“ äh…

Sie lachten und Marinette gestikulierte, dass der Kater anfangen sollte. Chat Noir wurde ernst und fragte vorsichtig: „Hast du geweint?“

Die Bluenette spielte mit einer Haarsträhne und nickte verlegen. Es hatte keinen Sinn ihrem aufmerksamen Partner etwas vorzumachen.

„Heute war nicht mein Tag.“ Gestand das Mädchen und spürte sogleich einen starken Arm, der sich ihr um die Schulter legte und sie aufmunternd drückte. Chat Noir war neben sie gerutscht und lächelte in die Nacht.

„Magst du darüber reden?“

Marinette schüttelte leicht den Kopf und der Kater ließ es darauf beruhen. Nach einem kurzen Moment sagte er jedoch: „Sowas passiert den Besten!“

Chat Noir sagte das mit beschwingter Stimme. „Wichtig ist nur zu wissen, dass morgen wieder ein guter Tag wird! Oder das der Ritter im glänzenden schwarzen Catsuit kommt, um die Jungfer in Nöten aus ihrem Kummer zu erlösen!“

Marinette starrte ihn ungläubig an und brach dann in schallendes Gelächter aus: „Du bist einmalig Chaton!“

Der Kater drückte sie noch etwas und zwinkerte: „Na hoffentlich! Stell dir vor ich müsste mit mir selber konkurrieren!? Ich wüsste nicht ob ich mich hassen oder heiraten soll!“

„Gnade!“ gluckste Marinette. Ihr schossen wieder Tränen in die Augen, aber diesmal kamen sie vom lachen. Warum war sie nochmal traurig gewesen? Sie hatte es vergessen. Nachdem die Bluenette sich unter den freundlichen Augen von Chat Noir beruhigt hatte lehnte sie sich nun ebenfalls gegen seine Schulter.

„Danke Chat Noir. Jetzt geht es mir besser.“

„Gerne Prinzessin.“ Grinste der Kater. „Solltest du aber mal über deinen Kummer reden wollen höre ich dir steht´s mit großer Freude zu.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yuna_musume_satan
2019-07-11T00:14:08+00:00 11.07.2019 02:14
Es klingt schon interesant somit las ich dir ein favo da
Antwort von:  Sparkis
11.07.2019 10:45
Ich danke dir!
Hoffentlich werde ich deinen Erwartungen gerecht!
Von:  Shihodani-Yujiro
2019-07-10T21:47:06+00:00 10.07.2019 23:47
Mega gut ich möchte gerne weiter lesen 😍👍
Antwort von:  Sparkis
17.07.2019 16:01
Lol immer


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