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*~Love Me Like You Do~*

von

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*~Under Pressure~*

Der Dämon beobachtete den Engel nun schon eine ganze Weile. Der Tag hatte so schön angefangen, sie saßen gemeinsam im Park, genossen die Strahlen der warmen Sonne und Erziraphael bestand darauf, ein paar Zaubertricks vorzuführen, um einige Kinder zum lachen zu bringen, die ihn beobachtet hatten als er sich gegenüber Crowley wieder versucht hatte zu beweisen.

Crowley war nach wie vor der Meinung, dass die Art, wie der Engel seine Kunststückchen aufführte mehr beschämend als bezaubernd war aber in einer Sache war Erziraphael Crowley weit voraus. Er gab nie auf. Natürlich, irgendwo steckte auch die Natur des Engels dahinter, er war so gesehen moralisch dazu verpflichtet Gutes zu tun aber nun war ihm schon mindestens zum fünften Mal die Münze aus der Hand gefallen und es blieb nicht aus, dass Kinder anfingen zu lachen aber nicht vor Begeisterung, sondern aus Spott.

Der Dämon schüttelte den Kopf. Wieso brachte Erziraphael sowas nicht aus der Ruhe? Crowley wäre schon längst wahnsinnig geworden! Je länger er aber den Engel bei der Arbeit beobachtete, desto mehr wurde Crowley bewusst, dass Erziraphael mehr verdient hatte als nur möglich. Genauso wie Crowley wurde Erziraphael von seiner Seite nur aufgezogen, sie wollten ihn sogar töten! Das wollte Crowley's Seite mit dem Dämon auch tun aber dieser empfand es weitaus weniger schlimm wenn ihm was zugestoßen wäre als seinen Engel sterben zu sehen.

Ein sanftes Lächeln legte sich auf Crowley's Lippen und er legte den Kopf schief. Erziraphael war ein guter Mann...Engel. Egal, wie aussichtslos die Lage war, er sah irgendwo immer noch einen Hoffnungsschimmer. Eigentlich waren die Engel da oben nicht anders als die Menschen auf der Erde sowie in der Hölle die Dämonen. Ihrer beider Seiten behandelten sie wie Dreck weil sie anders waren und weder der Himmel noch die Hölle brachte Gutes hervor. Letzten Endes waren beide Seiten auf Krawall gemünzt gewesen.

Crowley's Lippen verzogen sich zu einem verächtlichen Lächeln. Bei seinen Leuten konnte er den Groll ja verstehen aber dass Engel ebenso grausam und selbstsüchtig sein konnten...wobei...am Ende ist er doch eines Besseren belehrt worden, schließlich war er es doch, der zu einem gefallenen Engel geworden ist. Und dann lernte er diesen Engel kennen, der sein Dasein als Dämon für immer veränderte.

Da! Er hatte es schon geahnt, da fiel Erziraphael schon wieder die Münze auf den Boden. Naja, versuchen konnte er es ja, doch nun musste auch Crowley lächeln. Erziraphael war ein wenig naiv, sehr gutmütig und bewahrte sich immer sein Lächeln, egal wie schlecht es um ihn stand und das machte seinen Charakter aus. Er war besonders. Ein besonderer Engel und das erkannten seine Leute einfach nicht. Im Gegenteil, stattdessen behandelten sie ihn wie Scheiße und Crowley gab ein zischendes Geräusch von sich als er wieder die hässliche Fratze von Gabriel vor Augen hatte. Er hätte alles dafür gegeben, Erziraphael in den Flammen der Hölle sterben zu sehen. Verdammter Dreckskerl! Am liebsten hätte Crowley ihm die Flügel gestutzt! Warum war "sowas" Engel und dann auch noch Erzengel? Gott hatte wohl nicht besonders viel Humor bei der Erschaffung seiner Gefolgsleute gehabt. Naja, auch im Himmel gab es Regeln aber wenn Crowley so darüber nachdachte, dann war es Himmel nicht besser als in der Hölle. Und was brauchte er mehr als diesen einen Engel, der gerade vor Stolz strahlend trotz seiner verpatzten Vorführungen auf den Dämon zukam?

"Ich glaube, sie fanden mich gut."

"Das würde ich dir gerne glauben wenn ich es nicht mit meinen eigenen Augen gesehen hätte."

"Nunja, vielleicht habe ich sie ein kleines bisschen beeindruckt."

"Versuch nur dich jedes Mal damit rauszureden, Engel."

"Du bist langweilig. Das ist Kunst!"

"Kunst? Wenn du das als Kunst bezeichnest, dann war Shakespeare ein armseeliger Schriftsteller!"

"Wenn ich dich verbessern darf, du hast es damals selbst behauptet."

"Ach, sei still!"

Ihm entging das siegessichere Lächeln des Engels nicht als Crowley zur Seite schaute.

"Unsere Seiten haben sich nie mehr mit uns in Verbindung gesetzt."

"Ist das so schlimm für dich? Ich bitte dich, Engel."

"Nein, das ist es nicht mal. Sie müssen wirklich Angst vor uns haben."

"Das sollten sie auch! Vor allem nachdem, was deine Seite beinahe mit dir angestellt hätten, Engel."

"War es...so schlimm?"

Crowley erinnerte sich noch daran, wie stolz Erziraphael ihm berichtet hatte, dass er nach einer Quietscheente und einem Handtuch gefragt hatte, nachdem er sich in Crowley's Gestalt in die Wanne voll Weihwasser gelegt hatte. Sie beide waren in brüllendes Gelächter verfallen. Doch...vor dem, was Erziraphael beinahe wiederfahren wäre...darüber hatte Crowley nie gesprochen. Er wusste nicht, wie der Engel es auffassen würde, wenn Crowley ihm sagen würde, dass seine Seite beinahe versucht hatte ihm durch die Flammen der Hölle zu vernichten.

"Lass uns bitte nicht darüber nachdenken, Engel. In Ordnung?"

"O-okay."

"Sollen wir zum Bücherladen gehen?"

"Gerne!"

Er liebte es wenn der Engel lächelte. Dieses Lächeln war mehr als Crowley verdient hatte und er würde alles tun, um dieses Lächeln, dieses...Wesen zu beschützen, das ihm alles bedeutete.

Sie fuhren mit dem Bentley zurück zum Bücherladen, er bemerkte, dass Erziraphael etwas unwohl zumute war.

"Ist alles in Ordnung?"

"Hm? Oh ja, natürlich! Mir geht es gut. Es ist nur..."

"Was?"

"Nein, ist schon in Ordnung. Vielleicht ist es wirklich besser wenn wir nicht mehr darüber sprechen."

"Wieso belastet es dich so sehr?"

"Weil ich weiß, was sie mit dir anstellen wollten wärst du in Wirklichkeit in die Hölle gegangen. Und...allein der Gedanke daran..."

Crowley legte beinahe eine Vollbremsung ein. Sie standen vor dem Laden, Crowley musterte Erziraphael allerdings mit eindringlichem Blick.

"Es ist aber nicht so passiert! Wir haben getan, was wir tun mussten und sie lassen uns in Ruhe! Du machst dir über Dinge Gedanken, die längst nicht mehr von Bedeutung sind!"

"Tut mir leid."

"Hatten wir über das Thema nicht auch schon oft genug geredet?"

"Ja, ich weiß. Entschuldige."

"Ach, Engel!"

"Ich kann nichts dafür und ja, ich bin ein Engel, das solltest du wissen!"

Vollkommen verwirrt schaute Crowley dem Engel hinterher als dieser entrüstet aus dem Auto stieg und in seinen Buchladen ging. Crowley folgte ihm und verschloss die Türe hinter sich.

"Was habe ich dir jetzt getan, Erziraphael? Warum bist du plötzlich so sauer?"

"Weil...ich das Gefühl habe, dass du es einfach nicht kapierst!"

"Was kapieren?"

"Ich weiß, dass es jetzt keine Rolle mehr spielt, es ist vorbei und sie können uns nichts mehr tun aber...wären wir auf die Idee mit dem Körpertausch nicht gekommen...wir wären beide verloren gewesen. Ich...hätte dich für immer verloren."

"Engel, du weißt, dass ich noch hier bin."

"Ich weiß aber...du redest immer so davon, als ob es nicht wichtig wäre."

"Gott...ach verflucht nochmal, Erziraphael! Ich bin immer noch ein Dämon. Ich versuche mir vielleicht auch deinetwegen nicht so viele Gedanken darüber zu machen weil du...einfach mein Glück bist. Weil du alles bist, was ich brauche und du mich einfach glücklich machst."

"Das...freut mich unheimlich zu hören und...mir geht es ja nicht anders."

"Ich weiß nicht, wie oft wir diese Diskussion noch führen sollen, Engel. Wir haben doch uns und ist es nicht das, was zählt?"

"Ja...ja, du hast recht."

"Wieso bist du dann dauernd so bestürzt?"

"Ich weiß es nicht. Vielleicht...weil unsere Seiten uns so hassen."

"Und wenn schon, scheiss auf die! Sie wollten uns töten und haben uns wie Dreck behandelt! Sie tun gut daran, sich weiterhin von uns fernzuhalten!"

"Das sehe ich ja gar nicht anders, Crowley. Es ist nur...gerade weil unsere Seiten uns so hassen...merke ich halt immer wieder, dass nur wir uns beide haben."

"Ist das schlimm für dich?"

"Ich weiß es doch auch nicht. Ich weiß, es ist so belanglos und ich liebe es hier auf der Erde mit dir, glaub mir! Aber...ich habe nur noch dich."

"Engel...fühlst du dich etwa einsam?"

"Dumm, oder? Dabei bist du doch die ganze Zeit bei mir!"

"Ach Engel. Ich weiß, was du meinst. Familie. Irgendwo waren es auch unsere Familien."

"Wir können halt nie mehr zurück. Ich liebe die Erde aber...nach Hause können wir nicht mehr."

"Jetzt möchte ich dich was fragen, Engel. Du wurdest doch von Gott auserwählt, seit Anbeginn der Zeit auf der Erde zu wandeln. War das nicht in deinem Sinne? War es nicht das, wozu du dich berufen gefühlt hast? Du liebst die Erde mehr als jeder andere Engel oder Dämon."

"Genauso wie du, Crowley."

"Ja, genauso wie ich. Und?"

"Es ist wunderschön. Das Leben hier unten."

"Und? Mit Bücherläden, Crepés, Rotwein!"

"Ja! Genau!"

"Und war es nicht das, warum wir die Apokalypse aufgehalten haben? Für dieses Leben?"

"Ja..."

"Und nun siehst du auch, dass wir auf uns allein gestellt sind aber das hat uns doch nie gestört."

"Nein...du hast recht. Ich sollte nicht so darüber denken. Grundgütiger, das liegt wahrscheinlich auch einfach wieder nur an meiner moralischen Natur!"

"Genau das wird es sein, Engel."

Vorsichtig nahm der Dämon Erziraphael in den Arm.

"Ich brauche nur dich. Und dein Lächeln. Selbst wenn du immer wieder eine Münze bei deinem Zaubertrick fallen lässt. Wenn du lächelst, dann bin ich der glücklichste Dämon auf diesem Planeten. Deswegen...sei nicht traurig. Ich möchte dich...nie wieder leiden sehen. Deswegen lächle, mein Engel. "

"Crowley..."

Für einen Moment schauten sich die beiden tief in die Augen. Schließlich war es dann aber doch Erziraphael, der Crowley einen sanften Kuss auf die Lippen drückte. Erfreut über diese liebevolle Geste erwiderte der Dämon den Kuss des Engels und zögerte nicht, als er Erziraphael's Zunge mit seiner Zungenspitze berührte, so dass der Engel vor Entzückung zusammenzuckte. Crowley hielt ihn fest, damit er sich nicht aus seinem Griff winden konnte und der Engel ließ sich regelrecht in die Arme des Dämons fallen als seine Beine unter der aufkommenden Erregung nachgaben. Einem Moment der Unendlichkeit gleichkommend standen sie da und verloren sich in diesem leidenschaftlichen Kuss. Die Lippen des Dämons waren so heiß, seine Küsse heiß wie Flammen. Erziraphael konnte...nein, wollte gar nicht, dass es endete. Er schaute dem Dämon in die schlangenartigen Augen und lächelte. So, wie Crowley es liebte.

"Ich liebe dich, Crowley."

"Ich liebe dich auch...mein Engel. Für immer und ewig und für alle Jahre, die noch kommen mögen."

"Was hast du jetzt vor?"

"Mich in dem Duft deiner Haut verlieren und den Geräuschen deiner Stimme zu lauschen."

"Oh Gott..."

"Nein...viel besser, mein Engel. Und ich kann es kaum abwarten, wenn du wieder meinen Namen schreist."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KiraNear
2019-07-04T22:37:40+00:00 05.07.2019 00:37
Awww, da bekommt man vor dem Schlafengehen noch so nen netten Zuckerschock ;3
Und ja, an die Szene mit der Münze aus der Serie kann ich mich noch gut erinnern, ich finds cool, dass er das immer noch macht XD
Ein schönes Kapitel, das wollte ich unbedingt noch lesen, bevor ich mich aufs Ohr haue.
Antwort von:  BexChan
05.07.2019 06:58
Vielen lieben Dank nochmal, mich freut es tierisch, dass dir die Geschichte gefällt :3


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