Zum Inhalt der Seite

Man sieht nur, was man sehen will

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Leider ist es nichts ganzes und nix halbes....jedoch fehlten mir weitere Ideen...

Ich hoffe dennoch, das es etwas gefällt. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die letzte Weltmeisterschaft ist schon ein halbes Jahr her. Das Stadion ist beinahe wieder aufgebaut und der Alltag hat die Blader eingeholt. Mister Dickenson, der Leiter der BBA, war der Meinung, dass seine Schützlinge ihrer Schulpflicht nachkommen sollten. So waren alle Teams, bis auf das russische, zurück in ihrer Heimat und drückten dort die Schulbank. Das russische Team war seit kurzem Mitglied der BBA und damit Mr. Dickenson besser ein Auge auf die weitere Entwicklung der kühlen und einzelgängerischen Jugendlichen haben könnte, wohnten diese jetzt in Tokio. Die BBA hatte den BladeBreakers und den Blitzkriegboys daher ein riesiges Haus zur Verfügung gestellt.
 

So kam es, dass Yuriy mit Kai in eine Klasse kam. Bryan und Spencer gingen mit Ray in die Parallelklasse und die restlichen BladeBreakers waren eine Stufe unter ihnen. Es war kurz vor den Osterferien und um den Schülern einen schönen letzten Schultag zu bieten, unternahm jede Klasse einen Ausflug.
 

Zumindest dachte das Schulkomitee, sie würden den Schülern etwas Gutes tun.
 

~ ****** ~ ~ ****** ~
 

Warm schien die Sonne durch die dreckigen Scheiben des Schulbusses. Dieser Bus wurde speziell für Klassenausflüge genutzt. So auch dieses Mal. Müde beobachteten rubinrote Augen die vorbeiziehende Umgebung. Der rothaarige Junge neben ihm hatte die Augen geschlossen und die Arme vor der Brust verschränkt. Während ihre Klassenkameraden sich über den unterrichtsfreien Tag freuten, hatten sie sowas von keinen Bock auf diesen Ausflug. Die unteren Stufen fuhren zusammen zum Schloss nach Osaka. Ray, Spencer und Bryan besuchten mit Ihrer Klasse den Tokyo Tower und was machte ihre Klasse … die fuhren in ein Museum, welches zurzeit eine Osterausstellung präsentierte. Die Geschichte des Osterhasen, Ostern in den verschiedenen Ländern, massig bunte Ostereier, verschiedene abstrakte Bilder, Skulpturen und … und … und.
 

Kai wandte den Blick von der Landschaft ab und seinem Sitznachbarn zu. Langsam wechselte sein Ausdruck von gelangweilt zu verträumt. Wie der Ältere so entspannt neben ihm saß, musste er daran denken, wie er und Yuriy zusammen kamen. Die beiden hatten so gut wie alle Arten von zwischenmenschlichen Beziehungen durch. Sie waren Fremde, Kameraden, Feinde, Brüder, gute Freunden und zuletzt Beste Freunde, zwischenzeitlich sogar Sexfreunde, aber nie Geliebte. Doch mit der letzten WM hatte sich etwas verändert.
 

Währenddessen öffnete der Rothaarige seine Augen. Er hatte den Blick seines Partners auf sich gespürt.
 

„Woran denkst du?“ flüsterte Yuriy im zu und schreckte Kai somit aus seiner Erinnerung auf.
 

„Was?“
 

„Du schaust mich so verträumt an“, ein anzügliches Grinsen bildete sich bei dem Rothaarigen, „an welche Schweinerei denkst du?“
 

Mürrisch schaute Kai zurück, „An keine … bin ja nicht wie der Herr Ivanov und denk nur an das Eine.“
 

„Das Eine ist die schönste Nebensache der Welt und wird nicht ohne Grund so genannt!“
 

„Ja Ja…“, damit wand sich der Halbrusse wieder der vorbeiziehenden Landschaft zu.
 

Yuriy beugte sich unauffällig zu Kai rüber und flüsterte ihm ins Ohr: „Wären wir jetzt allein, könnte ich deiner Erinnerung auf die Sprünge helfen.“
 

Kai sagte dazu nix, jedoch bildete sich ein leichter Rotschimmer auf seinen Wangen. Yuriy wie er leibt und lebt…oder wie Kai ihn liebt.
 

~ ****** ~ ~ ****** ~
 

Eine halbe Stunde später standen ein rothaariger Russe und ein blaugrauhaariger Halbrusse mitten in dem Museum und gingen gelangweilt von Bild zu Bild. Vielen Bildern schenkten sie nur einen kurzen Blick, bei anderen verweilten sie etwas länger um den Sinn hinter den Farbklecksen zu finden.
 

„So was nennt sich `Bildende Kunst`, die muss man nicht verstehen“, meinte Kai irgendwann.
 

Doch dann kam ein Gemälde, welches Yuriy zu fesseln schien. Er blieb davor stehen, runzelte die Stirn und drehte den Kopf von links nach rechts, fasste sich nachdenkenden ans Kinn und drehte den Kopf von rechts nach links.
 

Teils skeptisch, teils belustigt beobachtete Kai dieses Verhalten. Er wandte seinen Blick von dem Älteren ab und dem Gemälde zu, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken. Es war wie viele andere Bilder eine Ansammlung von Strichen und Klecksen.
 

„Was hast du?“ fragte er deshalb.
 

„Sag mal…“ fing Yuriy an.
 

„Sag was?“
 

Yuriy schwieg wieder eine Weile, beugte sich dem Bild etwas entgegen und drehte dann sich kurz darauf zu seinem Freund um. Er blickte ihn an und fragte todernst: „Sag mal, ist das ein Penis?“
 

Entgeistert starrte Kai ihn an. „Wa-Was?“
 

„Ob das einen Schwanz darstellen soll?“
 

Der Halbrusse wusste nicht, ob er mehr von der Frage an sich geschockt sein soll oder von der Ernsthaftigkeit, mit der Yuriy das fragte. Um sie herum war es inzwischen totenstill geworden. Die anderen Besucher blickten entweder geschockt, verärgert oder verständnislos drein, während ein paar ihrer Klassenkameraden leise kicherten.
 

„Na schau doch mal hier…“ Da der Blaugrauhaarige sich nicht äußerte, fing Yuriy an ihm die Umrisse des angeblichen Gemächtes zu zeigen und fuhr in der Luft die Konturen mit dem Finger nach.
 

Langsam erwachte Kai aus seiner Starre und wurde sich ihrer Umgebung und den anderen Personen gewahr. Er schlug Yuriys Hand aus der Luft, zischte ihm „Du bist unmöglich!“ zu und schob ihn von dem Bild und den starrenden Leuten weg in den nächsten Raum. Kaum waren sie raus, scharrten sich die Menschen um das Kunstwerk.
 

„Was denn??“ fragte Yuriy verständnislos, „Hast du es denn nicht gesehen?“
 

„Selbst wenn ich es gesehen hätte, kannst du sowas doch nicht Lautstark in einem Museum rum schreien.“

Im Eiltempo zerrte der Halbrusse seinen Freund durch das restliche Museum, er wollte so schnell wie möglich da raus und nach Hause.
 

~ ****** ~ ~ ****** ~
 

Am Abend waren die Blader im gemütlichen Wohnzimmer versammelt. Alle erzählten begeistert von ihren Ausflügen, außer Kai und Yuriy. Bis …
 

„Tourus Bruder ist doch bei euch in der Klasse. Er hat mir erzählt, ihr habt ein … sagen wir mal anstößiges Bild gefunden?“ fragte Tyson grinsend die beiden Russen. Alle Blicke wanderten den Beiden zu.
 

„Da war kein…“ wollte Kai erklären, jedoch fiel ihm Yuriy ins Wort.
 

„Das war eindeutig ein Schwanz!“
 

„War es nicht!“ antwortet ihm Kai verärgert. „Was man auf den jeweiligen Kunstwerken sieht, entspringt der eigenen Fantasie, jeder erkennt da nur das, was er auch sehen will. Da sieht man nur mal wieder, wie versaut du in Wirklichkeit bist. Das war so peinlich.“
 

„Ich erkenne einen Schwanz, wenn ich ihn sehe, das hat nix mit Fantasie zu tun. Und das nennen die Kunst….pah, das kann ich viel besser!“ Damit verließ der Rothaarige entschlossen den Raum. Tyson und Co. hingegen mussten sich arg ein Lachen verkneifen.
 

Entnervt fasste sich Kai an die Stirn, er hatte auf einmal fürchterliche Kopfschmerzen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  WeißeWölfinLarka
2019-07-07T18:52:22+00:00 07.07.2019 20:52
Erst einmal vielen Dank für die schnelle Einsendung des WB-Beitrags. An dieser Stelle möchte ich mich entschuldi-gen, dass meine Aufgabe, Kommentare zu schreiben und die Punkte zu verteilen, so lange gedauert hat. Aber besser zu spät, als nie, oder?
(Bei der Bewertung der Punk-te bin ich möglichst objektiv gewesen, der Kommentar wird deutlich subjektiver.)

Der Einstieg in die Geschichte war für mich zunächst etwas verwirrend. Warum diese Verteilung der Schüler auf die Klassen?
Du hast die Langeweile der armenen Schüler, die zum Museumsgang genötigt wur-den, gut widergespiegelt – fast zu gut, denn der Weg dorthin war mir etwas zu fad und nicht spannend genug beschrieben.
Ich fand leider auch, dass Kai irgendwie zu viel geredet. So für seine Verhältnisse. Ich glaube auch nicht, dass er vor den anderen gesagt hätte, dass Yuriy ihm peinlich ist. Was ich daggen schön fand, war der Einstieg im Bus, als du Kai träumend dargestellt hast. Das passte meiner Meinung nach wieder zu ihm, weil er das heimlich tut. Yuriy dage-gen war mir – bis auf das En-de, denn den Ausspruch „Ich erkenne einen Schwanz, wenn ich ihn sehe!“ fand ich sehr sehr passend – zu plump sexualisiert. Ich weiß nicht genau, wie ich das beschrei-ben soll. Dafür fand ich die Wortwahl (Schwanz für Penis aus dem Mund der Russen) sehr passend.

Herzlichen Glückwunsch, du hast – mit 26 von 35 Punkten – den 2. Platz gemacht und damit 175 KT gewonnen.



Zurück