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Eine wahre Herausforderung

von

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Wer den Wind sät...

Einige Zeit verging nach der Auseinandersetzung zwischen Cloud und Sephiroth und es brach ein weiterer Tag auf der Farm an. Es war ‚Tanksgiving Day‘ und dadurch würden genug Aufgaben für die vier Helden, Ryn und die Farmbesitzer anstehen, natürlich musste anlässlich des Tages ein Tier geschlachtet werden. Diese Aufgabe machte niemand gerne, denn man schloss die Tiere trotzdem ins Herz wenn man sie aufwachsen sah und sich um sie kümmerte. Bevor man allerdings daran dachte, wurde wie immer jeden Morgen ausgiebig gefrühstückt.
 

Für alle Beteiligten sollte dieser Tag besonders in Erinnerung bleiben. Es war zwar ein lauer und ruhiger Sommertag, trotzdem schien eine seltsame Stimmung über der Farm zu liegen. Alle konnten merkwürdigerweise die Nacht nicht wirklich gut schlafen, ob es Ryn war, Cloud, Sephiroth, Noctis, Squall sowie Aisha und Richard, selbst die Tiere waren etwas unruhig.
 

Langsam füllte sich das geräumige Haupthaus mit Leben, als nach und nach Noctis, Squall, Cloud und Sephiroth das Gebäude betraten. Alle sahen ziemlich müde, es war kein Wunder bei der harten Arbeit auf der Farm und wenn man die Nacht eh nicht gut schlafen konnte. Richard und Aisha standen in einer gemütlichen Küchenzeile, schnitten Brot und Obst, setzten frischen Kaffee auf und sie wünschten den vier Männer einen freundlichen Morgen, trotz der drückenden Stimmung, man hatte sich schließlich angefreundet. Die Männer grüßten ebenso und als Letztes ging die hübsch verzierte Haustür auf und Ryn trat durchnässt ein, es regnete, wie passend an diesem Tag.
 

„Ach herrje, das auch noch an dem komischen Tag heute, zieh dich erst mal um, Liebes", sprach Aisha fürsorglich.
 

„Mache ich, danke. Trotzdem wünsche ich euch einen schönen Tag“, grüßte Ryn lächelnd alle im Raum.
 

„Möchtest du einen Tee, oder so?“, bot Sephiroth schlicht an.
 

Damit erntete er verwunderte Blicke von seinen Kameraden, weil er so unbefangen dabei klang. Sephiroth konnte sein Handeln in dem Moment auch nicht erklären; er hatte einfach das Bedürfnis Ryn einen Tee anzubieten.
 

„Klar, gerne. Du findest sie links in dem Schrank über dir. Ein Früchte-Tee wäre schön, egal was für eine Sorte.“
 

Rettete sie Sephiroth aus der Situation, weil sie selber merkte wie merkwürdig er sich vorkam. Er drehte sich einen kleinen Augenblick von allen weg, um seine leichte Röte im Gesicht zu verbergen und holte eine Teepackung aus dem Schrank. Was richtete dieses Mädchen nur mit ihm an? Als Ryn auf dem Weg zum Arbeitszimmer an Squall vorbei musste, sah sie wie er schelmisch grinste, sie wusste genau weswegen und trat ihm dadurch spielerisch auf den Fuß.
 

„Autsch, für was war das denn?“

„Das weißt du ganz genau.“
 

Wandte Ryn noch frech an Squall, bevor sie hoch ins Arbeitszimmer lief um sich trockene Sachen raus zu suchen und sich umzog. Derweil wurde unten der ovale Esstisch, an dem Platz für gut zehn Personen war, gedeckt und Cloud beobachtete wie Sephiroth fast liebevoll den heißen Tee für Ryn zubereitete und schmunzelte, ohne das die anderen etwas davon mit bekamen.
 

//Du scheinst sie wirklich gern zu haben, Sephiroth. So kennt man dich überhaupt nicht.//
 

Dennoch beschlich den Blondschopf ein ungutes Gefühl, das heute was passieren würde. Cloud blickte umher und versuchte sich zur Ablenkung einige Details des Wohnhauses einzuprägen. Es war wirklich gemütlich hier, zeitlos und modern, die Landhausmöbel waren hell, jedes Möbelstück stand liebevoll in passenden Ecken auf dem gepflegten Parkett waren Teppichläufer ausgelegt; sie fügten sich nahtlos ins Gebäude ein. Wenn es nicht gerade regnete wurde der Raum durch hohe Fenster mit genug Tageslicht ausgefüllt. Ein helles Geräusch ertönte wenige Meter neben Cloud, nachdem Sephiroth den Tee für Ryn auf den Tisch gestellt hatte und der Blonde damit aus seinen Gedanken gerissen wurde.
 

„Ist alles in Ordnung mit dir Cloud?“, erkundigte sich Noctis.
 

„Ähem klar ist nur ein komischer Tag heute.“
 

„Das ist wohl wahr, wie habt ihr denn alle so geschlafen?“, hörte man Squall.
 

„Ich glaube wir haben heute alle nicht gut schlafen können.“
 

Hallte es von der Treppe wo Ryn wieder runter kam, sie trug eine dunkle enganliegende Jeans, dazu eine elegante und luftige schulterfreie Bluse und nahm ihren Platz am Tisch in der Küche neben Sephiroth ein. Sie lächelte, als sie den Tee sah und bedankte sich bei dem Silberhaarigen. Danach begann man endlich mit dem Frühstück, nachdem alle ihre Plätze eingenommen hatten, es wurde sich dabei über die anstehenden Arbeiten unterhalten, allerdings auch über belanglose Dinge. So erfuhren Squall, Noctis, Cloud, Sephiroth und Ryn, dass Aisha und Richard in der Stadt einiges zu erledigen hatte. Wodurch die vier Männer und Ryn heute die meiste Zeit alleine den Farmbetrieb leiten mussten, die fünf nickten zustimmend. Richard räusperte sich kurz und blickte zu Ryn, Cloud, Noctis und Squall.
 

„Einer von euch müsste auch leider ein Truthahn… schlachten. Normalerweise bin ich dafür zuständig, aber es geht heute nicht.“
 

„Das bekommen wir schon irgendwie hin“, versicherte Ryn.
 

Das Richard bei seiner Bitte bewusst nicht zu Sephiroth geschaut hatte, zeigte, dass Aisha ihren Bruder über das ‚Problem‘ mit Sephiroth in Kenntnis gesetzt hatte. Sobald alle mit dem Frühstück fertig waren, wurde alles wie immer ordentlich weggeräumt und gleich sauber gemacht. Bevor sich alle in die Farmarbeit stürzten zog man sich noch wasserfeste Sachen über.

 

Richard und Aisha verabschiedeten sich bis zum Abend und der Rest ging in die Ställe, jeder nahm sich einen vor und sie wurden sauber gemacht. Tierprodukte wurden eingesammelt wenn welche vorhanden waren, danach wurden einige reife Pflanzen wie Obst, Gemüse und ähnliches geerntet und verarbeitet. Wenn alle eine Pause brauchten wurde diese gemacht und fast zur Mittagszeit rum, lockerten sich die Regenwolken wenigstens auf und einige Sonnenstrahlen kamen durch.
 

Alle liefen zurück ins Haupthaus, welches anlässlich des Tages hübsch dekoriert wurde. Danach stärkten sich Ryn, Cloud, Squall, Sephiroth und Noctis mit einer warmen Mahlzeit um sich auf die schwierigste Aufgabe vorzubereiten, auf das Schlachten des Truthahns. Nach dem Mittag ging Cloud in sein Zimmer hinauf, dort angekommen ging er zu einem hellen Schrank und seufzte, ehe er diesen öffnete und nach seinem Schwert griff. Sein ungutes Gefühl wurde stärker, als er sein Zimmer verließ, kreuzte Squall seinen Weg.
 

„Squall, nehme bitte deine Gun-Blade mit.“
 

„Wieso das?“ sprach er überrascht.
 

„Mache es einfach.“
 

„Dir geht es wirklich nicht gut, oder?“, besorgt blickte Squall zu dem Blonden.
 

„Das ist es nicht, ich habe den ganzen Tag einfach schon ein ziemlich ungutes Gefühl, vertraue mir.“
 

Ohne weitere Worte zu sagen, nickte Squall und er kehrte in sein Zimmer zurück um seine Waffe zu holen. Unterdessen warteten Ryn, Noctis und Sephiroth auf Cloud und Squall.
 

„Wollt ihr die etwas zum… Schlachten nehmen?“
 

Äußerte Noctis verblüfft, als er die Waffen von seinen Kameraden sah. Die beiden sagten nichts und die Gruppe machte sich auf dem Weg zu einem separaten Hinterhof, abseits des Haupthauses, wo sich die Farmeigene Metzgerei befand. Auch wenn dieser Teil des ganzen Grundstücks wohl der trostloseste war konnte man kleine grüne Oasen entdecken und den Tieren ging es dort ebenfalls gut und manche Hühner, Puten und Truthähne gackerten fröhlich, selbst wenn ihnen ein trauriges Schicksal ereilte, aber so war es nun mal. Ryn führte die Männer zu einem Gehege, in dem sich schon der Truthahn befand. Richard und Aisha hatten diesen vor einigen Tagen umquartiert. Bevor der Truthahn jedoch auf die Schlachtbank musste, sollte er erst mal eingefangen werden. Ryn wollte sich bei dem eher traurigen Anlass einen Spaß erlauben und grinste.
 

„So, Jungs. Habt ihr in eurem Leben schon mal einen flinken Truthahn eingefangen? Besonders ihr drei?“
 

Sie blickte zu Cloud, Noctis und Squall, Sephiroth ließ sie außen vor, da er das sicher locker schaffen würde.

 

„Ey, warum wir? Und nicht der da?“
 

Noctis blickte zu Sephiroth.
 

„Ich würde den innerhalb von Sekunden einfangen, da habt ihr doch keine Chance, ihr sollt auch ruhig mal… glänzen“, spottete er gespielt und lachte.
 

Cloud schmunzelte, während Squall und Noctis gespielt schmollten und Ryn hingegen lachte herzlich, lief zum Eingang des Geheges und machte sich bereit um das ‚Fangspiel‘ zu eröffnen.
 

„Seid ihr bereit, Jungs?“
 

Squall, Noctis und Cloud nickten.
 

„Aber… eine Frage noch“, sagte Noctis.
 

„Die wäre?“, wartete Ryn gespannt.
 

„Was gibt es als Preis, wenn einer von uns es schafft den Vogel einzufangen?“
 

Ryn verdrehte gespielt genervt die Augen, während Noctis seine Arme vor seiner Brust verschränkte und lässig auf eine Antwort wartete. Ryn ließ die drei mit Absicht etwas zappeln.

„Nun,… ist ein Kuss auf die Wange Motivation genug?“
 

„Das… ist ein… Deal, einverstanden und ihr?“
 

Noctis blickte zu Cloud und Squall, die nach kurzem Überlegen zustimmten. Mit einem Nicken verdeutlichte Ryn, dass sie das Gehege jetzt öffnen würde und Cloud, Squall und Noctis machten sich bereit. Die Brünette zählte langsam bis drei und das ‚Fangspiel‘ begann. Der Truthahn rannte sofort los und Noctis, Squall und Cloud jagten dem Vogel hinterher. Sephiroth und Ryn blieben zurück und beobachteten das ganze Geschehen und es war wirklich amüsant zu sehen wie der Truthahn die drei Männer über das Gelände ‚scheuchte‘.
 

„Was ist dein wirklicher Grund, dass du mich da raus hältst,… Ryn?“, wurde Sephiroth neugierig und kam ihr näher.
 

„Wie du schon sagtest, sie hätten keine Chance gegen dich. Außerdem brauchen wir noch einen Schiedsrichter, damit niemand der drei schummelt und zu guter Letzt kannst du sie vielleicht mehr über das Gelände jagen, das macht dir doch bestimmt Spaß.“
 

„Das stimmt.“ Sephiroth und Ryn lachten herzlich zusammen.
 

„Ich werde mich dann mal an die ‚Arbeit‘ machen.“
 

Sephiroth stand lächelnd hinter Ryn und seine Fingerspitzen glitten zärtlich über ihre freien Schultern.

„Du bist… was ganz… Besonderes…“
 

Hauchten seine Lippen zart gegen ihre weiche Haut am Hals und er küsste sinnlich die Stelle unter ihren Ohrläppchen, bevor er sich von ihr abwandte und sich auf die Suche nach Cloud, Squall und Noctis machte. Die drei hatten sichtlich Mühe den Truthahn einzufangen, immer wenn sie glaubten sie hätten ihn fast, entwischte der Vogel und ließ sich eine weitere ausgefallene Fluchtroute inklusive Hindernisse einfallen. Cloud, Noctis und Squall mussten mal über die Hindernisse springen, ihnen ausweichen oder gar rüber klettern.
 

Sephiroth beobachtete es amüsiert und legte seinen Kameraden wirklich manchmal absichtlich falsche Fährten, es war ein wahres Katz und Maus Spiel und als ob der Truthahn ein hakenschlagender Hase wäre. Irgendwann hatte dieser Spaß aber sein Ende und Noctis fing den Truthahn ein, nachdem alle drei Männer in Teamarbeit den Vogel in eine Sackgasse gedrängt hatten. Mit dem Truthahn auf den Armen, kehrte Noctis mit Cloud und Squall zu Ryn zurück. Alle drei Männer waren deutlich außer Puste und sie blickten gespielt verärgert zu Sephiroth, er grinste nur spitzbübisch:
 

„Ich hätte nicht gedacht, dass euch ein einfacher Vogel so fertig macht“, zog er seine Kameraden kurz auf.
 

„Hahaha, sehr witzig. Du hast uns doch noch absichtlich falsche Spuren gelegt“, sprach Noctis.
 

Danach schmunzelte er aber auch und er ging mit Cloud, Squall und Sephiroth zurück zu Ryn. Noctis bekam den versprochenen Kuss von Ryn und es folgte die schwierige Entscheidung. Wer sollte nun das Tier schlachten? Bis auf Cloud und Ryn ahnten weder Noctis noch Squall was es eventuell für Folgen hätte, wenn Sephiroth die Aufgabe erledigen sollte. Ihm würde es vielleicht gelingen diese Tat umzusetzen ohne vielleicht die meiste Gefühlsregung zu zeigen, trotzdem war es nicht ungefährlich bei seiner Vergangenheit. Noctis liebte Tiere, genau wie Ryn, so konnten die beiden es eh nicht über ihre Herzen bringen den Vogel zu töten. Gerade als Cloud oder gar Squall versuchten sich zu dieser unschönen Tat durchzuringen gab Noctis Worte von sich, die gravierende Folgen haben sollten:
 

„Ist ER nicht am besten für sowas geeignet?“
 

Es klang nicht unhöflich, dennoch fühlte sich Sephiroth provoziert, weil Noctis ihn nicht bei seinem Namen nannte, sondern ihn als ‚etwas‘ abstempelte und nur zu dem Silberhaarigen blickte. Ryn und Cloud konnten die sich anbahnende Situation sofort einschätzen und versuchten sie zu entschärfen.
 

„Noctis bitte, hör auf.“
 

Fing Ryn besorgt an, doch Noctis hörte nicht und ließ sich von seinem ungestümen Temperament leiten.
 

„Was denn? Er ist doch nach Erzählungen der kaltherzigste Mensch und tötet ohne…“

 

Bevor Cloud noch was sagen konnte oder Noctis seine Worte zu Ende brachte, entriss Sephiroth in Windeseile und mit eiskaltem Blick den Truthahn aus den Armen des Prinzen. Der Vogel ‚schrie‘ erschrocken auf und wurde nicht ganz unsanft auf die Schlachtbank gelegt, ein letzter markerschütternder Laut des Vogels und dann… Totenstille… Die Umgebung schien augenblicklich zu beben, obwohl es kein Erdbeben gab und das Aufleben einer gefährlichen Aura war allgegenwertig.
 

„Du… närrischer,… dummer… Prinz!“
 

Der Himmel verdunkelte sich, als ob ein Sturm aufziehen würde und ehe Noctis sich versah, lag er am Boden und ein aufgebrachter Sephiroth mit beschworener Masamune stürmte auf den Prinzen zu, gerade so konnte er selber eine Lanze beschwören. Bevor Noctis sie jedoch einsetzen konnte, stand Squall schützend mit seiner Waffe vor Noctis und blockte rechtzeitig den drohenden Schwertschlag, nicht ohne dabei selber zu Boden geschleudert zu werden. Ryn beobachtete die Szene mit vor Schreck geweiteten Augen, als Cloud zusätzlich in den Kampf eingriff. Bevor ein nächster Angriff von Sephiroth folgen konnte, war es nun der Blonde, der Noctis und Squall schützte, sie konnten nichts gegen die mächtigen Attacken von Sephiroth ausrichten.
 

„Bringt euch in Sicherheit!“
 

„A-aber…“ protestierten Squall und Noctis.
 

„Sofort!“
 

Befahl Cloud vor Ungeduld deutlich verärgert, Noctis und Squall nickten nur, nahmen Ryn noch mit, die sich noch den Körper des Truthahns griff, während Cloud den Kampf mit Sephiroth so weit wie es ging in den Himmel verlegte, damit niemand zu Schaden kommen würde. Ryn, Squall und Noctis liefen zurück zum Wohnhaus der Farm um den frisch geschlachteten Vogel weiter zu verarbeiten, die zuvor fröhliche Stimmung vor dem Schlachten war wie ausgelöscht und stumm bereitete man den Thanksgiving-Braten zu.



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