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Eine wahre Herausforderung

von

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Ein Ruf der Verlockung

„Maße nehmen also?“, sprach Sephiroth.
 

Nachdem Squall, Noctis und Cloud das Haus verlassen hatten, allerdings anders als wie man es zuvor erlebt hatte. In seiner Stimme war ein amüsierter Ton; konnte man es Schadenfreude nennen oder war es etwas anderes. Zusätzlich klang seine Stimme zwar ruhig, trotzdem hatte sie was ehrfürchtiges; fast etwas bedrohliches, obwohl er nicht absichtlich so klingen wollte. Ryn versuchte gefasst und professionell zu bleiben, als sie sich Sephiroth zuwandte.
 

„Es bleibt uns ja nichts anderes übrig wenn du solche Muskeln besitzt", seufzte Ryn.
 

„Soll es mir leid tun?“, neckte er sie.
 

Seine katzenähnlichen grünen Augen ruhten analysierend auf Ryn, die im Wohnzimmer an eine Schublade ging in der sich Nähmaterial befand, die junge Frau holte ein Maßband raus, nahm sich Zettel und Stift und ging damit zu Sephiroth zurück. Den Stift sowie Zettel legte sie auf einem Tisch ab und mit dem Maßband ‚bewaffnet‘ stand Ryn genau vor Sephiroth.
 

„Ich bin ja nicht umsonst Hobby-Schneiderin“, ging sie auf seine vorherigen Worte ein, lächelte ein wenig und fing mit dem Maß nehmen an.
 

Die junge Frau nahm sich gleich die ‚kritischsten‘ Stellen vor, wie Gesäß und Taille, dabei schaffte sie es noch ‚professionell‘ zu bleiben; musste jedoch ihre Atmung ganz schön beherrschen, weil sie merkte wie nervös sie wirklich war, dadurch das die Augen von Sephiroth immer noch auf sie ruhten; sie spürte es deutlich. Um ihre Unsicherheit weiter zu überspielen stellte sie eine Frage:
 

„Beobachtest du deine Mitmenschen immer so genau?“
 

„Möglich. Ich muss ja wissen mit wem ich es zu tun habe und abschätzen ob mir die Person schaden könnte oder nicht…“, grinste Sephiroth belustigt.
 

Während Ryn nun die Maße am Handgelenk nahm, am Bizeps sowie an den Schultern. Alles wurde von ihr notiert und danach wurden Hals und als letztes der Brustumfang vermessen. Genau in diesem Moment spürte Ryn wie sich Sephiroth zu ihr runter beugte, weil er ein deutliches Stück größer wie sie war; eine Hand von sich unter ihr Kinn legte und dieses anhob. Die schnelle Atmung von Ryn stoppte einen Augenblick lang; als die Hand des Silberhaarigen zu ihrer Wange wanderte; schließlich hinauf zu einer Haarsträhne von ihr und Sephiroth fing an zärtlich mit dieser zu spielen. Unwillkürlich musste Ryn leise aufkeuchen und ohne es zu wollen trafen ihre dunkelgrünen Augen nun auf die Augen von Sephiroth. Er hörte nicht auf mit der Haarsträhne zu spielen und sein analysierender Blick streifte quälend langsam über ihr hübsches Gesicht.
 

„…W-w-was soll das...“, brachte Ryn knapp und nur flüsternd hervor.
 

Die Mundwinkel ihres Gegenübers verzogen sich zu einem geheimnisvollen Lächeln.
 

„Du… erinnerst… mich… an jemanden; sie trug… ihre Haare… genauso wie du…“
 

Dabei wurde Sephiroths Spielen an ihrer Haarsträhne intensiver; er wickelte diese um seine schlanken Finger und führte sie zu seinem makellosen Gesicht um den lieblichen Duft einzuatmen. Ryn wusste nicht was mit ihr geschah, ihr Herz raste wie wild, ihre Atmung stockte immer wieder und dieses unendliche Kribbeln in ihrem Bauch; dieser Moment mit Sephiroth schien zeitlos zu sein.
 

„An w-wen…“, flüsterte sie stockend.
 

„… Sie stand mir… ziemlich… nah…“ hauchte Sephiroth in ein Ohr von Ryn, seine Stimme klang tief und verlockend…
 

Es wurde zu viel für Ryn… „Lass‘ das…“, konnte sie etwas gefasster hervor bringen und schaffte es sich irgendwie von Sephiroth zu lösen.
 

Er war zwar verwundert, aber verzog keine Miene und lächelte es gekonnt weg.
 

„Warum denn?“, sein verschmitztes Grinsen kam zum Vorschein.
 

„Das wird bei uns als Flirt oder Annährungsversuch gedeutet“, gab Ryn von sich, weil sie gerade keine logischen Antworten formulieren konnte.
 

„Ach, ist das so? In unserer Welt hat das die gleiche Bedeutung, aber mit dem Unterschied, dass wir dafür kaum Zeit haben. Als Soldat ist man immer auf Abruf und sollte es unerwartet mehr als ein Annährungsversuch werden, folgt kurzerhand eine jahrelange Mission und wir sehen unsere Frauen meistens nie wieder, weil wir entweder in einer Schlacht fallen, oder wir einfach von unseren geliebten Personen vergessen werden.“
 

Versuchte Sephiroth Ryn aus der Reserve zu locken und an die Information zu kommen, ob sie für das ganze Durcheinander verantwortlich ist und die Helden wegen ihr in dieser Welt sind.
 

Irgendwie erahnte Ryn die ‚Falle‘ und dementsprechend suchte sie eine passende Formulierung. „Das ist… ziemlich traurig,… nicht wirklich anders als bei uns…“
 

Natürlich war Sephiroth mit dieser Aussage nicht zufrieden, aber ließ es sich nicht anmerken.
 

„In der Tat…“, sagte er nur und blickte danach fragend zu Ryn. „Sind die Maße fertig?“
 

Total verblüfft wie Sephiroth das ganze bisher Geschehene abtat, nickte Ryn. „Ähem klar“, lächelte sie leicht und strich sich ihre Haarsträhne mit der Sephiroth vor wenigen Minuten noch gespielt hatte hinter ihr Ohr.
 

„Dann werde ich wohl bis zur Fertigstellung meines Hemdes in meinem Mantel oder mit freiem Oberkörper arbeiten müssen“, fügte er noch nüchtern, aber mit seinem spitzbübischen Grinsen dazu.
 

„Ich werde es schnellstmöglich anfertigen, vielleicht schaffe ich es im Laufe des Tages noch. Tatkräftige Unterstützung ist ja für Richard und Aisha da“, versicherte Ryn.
 

„Mache dir bitte keine Umstände und vor allem keinen Stress wegen mir“, sprach Sephiroth nun überraschend fürsorglich, ehe er sich mit einem letzten Blick von Ryn verabschiedete und sich auf dem Weg zu den anderen machte.
 

//Keine Umstände und keinen Stress… Von wegen.//
 

Waren die Gedanken von Ryn und sie versuchte den ‚Annährungsversuch‘ von Sephiroth zu vergessen, indem sie anstehende Hausarbeiten im Gebäude verrichtete. Es gelang der jungen Frau nicht. Die Art wie er sich ihr annäherte hatte sich fest ins Bewusstsein von Ryn verankert. Ganz nach seinem Motto, dass er niemals eine bloße Erinnerung sein würde. Er hatte sich tief in ihre Gedanken geschlichen, um sie vielleicht genauso mental foltern zu können wie er es einst bei Cloud tat.



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