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Schatten der Gegenwart

von

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Party


 

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Die Zeit verging und Kaito hatte es in geschlagenen sechs Wochen ganze zwei Tage nach Hause verschlagen. Die kurze Zeit war intensiv, denn es gab einiges zum Nachholen und Aokos Gefühlswelt wurde in dieser Zeit für die nächsten Wochen wieder aufgeladen. Dennoch musste eine dauerhafte Lösung her und sie hatte lange Zeit sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Immer wieder kam sie auf eine gemeinsame Wohnung – einen Ort, an dem Kaito sich zurückziehen und sich zuhause fühlen konnte. Denn wenn er kam, wohnte er bei seiner Mutter oder er schlich sich zu ihr ins Bett. Aber so konnte es doch nicht für immer weitergehen. Sie sah an Ran und Shinichi wie gut die Beziehung lief, seit die beiden zusammen wohnten. Sie waren einander noch näher gekommen, bildeten eine Einheit und sind glücklicher als jemals zuvor. Wenn sie Kaito das nächste Mal sah, würde sie ihn darauf ansprechen. Aoko hatte sogar Zeit gehabt eine Pro und Kontra Liste zu erstellen. Der größte und für sie wichtigste Punkt war die gemeinsame Zeit. Ihre Beziehung blieb, so wie es aktuell lief, komplett auf der Strecke. Sie war einsam und fühlte sich vernachlässigt.

Immer mehr Städte in Japan fragten nach Kaito und wollten den Jungmagier, der einen steilen Aufwärtstrend verfolgte, buchen. Er konnte sich vor Aufträgen nicht retten und reiste mit Rui und Jii von einer Stadt zur nächsten. Wenn das so weiter ginge, würde Aoko ihn irgendwann gar nicht mehr sehen. Aber ihm in jede Stadt nachreisen konnte sie nicht, weder vom zeitlichen noch vom finanziellen Aspekt. Zu sehr vereinnahmte sie das Studium.

Wieder mal waren auch ihre Eltern für ein paar Tage weg und sie hatte das gesamte Haus für sich allein. Sie stand auf ihrem Balkon und blickte in die sternenklare Nacht.

Morgen hat ihr Freund Geburtstag und sie hatte bereits eine Party für ihn geplant. Ihre Freunde würden kommen und mit Kaito zusammen seinen neunzehnten Geburtstag feiern.

Sie hatte mit ihm vor ein paar Wochen gesprochen, als sie das letzte Mal zusammen waren. Er war aufrichtig erfreut und gestand selbst, dass er überhaupt nicht daran gedacht hatte, sich aber diesen Tag frei nehmen würde um seine eigene Party nicht zu verpassen.

Sie schickte ihm noch eine Kurznachricht, dass sie sich auf ihn freute, und betrachtete das hübsch eingepackte Geschenk, welches auf ihrem Schreibtisch lag. Aoko freute sich schon auf seinen Gesichtsausdruck. Es war ein Gutschein für ein Wochenende in den Bergen. Nur sie beide in einem kleinen familiären Hotel. Ein Liebeswochenende für zwei, denn das brauchte ihre Beziehung ganz dringend. Sie wusste oft gar nicht mehr, ob er sie überhaupt noch liebte und sie nicht längst vergessen hatte. Jeden Abend kam zwar eine kurze Nachricht mit einem „Ich liebe dich“ oder „Ich vermisse dich“, aber sonst lief alles eher auf Sparflamme.

Sie konnte die ganze Nacht vor Aufregung kaum schlafen.

Den ganzen vormittag bis hin zum späten Nachmittag bereitete sie alles für die Party vor und betrachtete stolz ihr vollbrachtes Werk. Sie hatte die gesamte Wohnung dekoriert, Kuchen gebacken und Essen vorbereitet. Zudem war es aufgeräumt und blitzblank geputzt.

Die Gäste kamen schon bald – nur einer ließ auf sich warten. Bald vermuteten die Freunde dass der Flieger Verspätung hat. Die Zeit rückte voran, aber das Geburtstagskind erschien einfach nicht.

Mehrmals versuchte Aoko ihren Freund übers Handy zu erreichen, jedoch ging immer nur die Mailbox ran.

Sie hatte weder die Telefonnummer von Jii noch von Rui, somit sah sie keine andere Möglichkeit ihn auf anderem Wege zu erreichen.

Nach und nach begannen sie zu Essen, verbrachten trotz des fehlenden Geburtstagskindes einen schönen Abend.

Bis die Türe aufging und Eri und Ginzo im Wohnzimmer erschienen. „Oh, ihr feiert eine Party?“, fragte Eri überrascht und setzte sich sogleich dazu.

„Eine Geburtstagsparty“, korrigierte Ran.

„Wer hat denn Geburtstag?“, hakte Eri neugierig nach und ging in Gedanken blitzschnell die Geburtstage in der Familie durch, ob sie sich vielleicht in einem Datum geirrt haben könnte.

„Kaito“, antwortete Sonoko.

„Der ist aber gar nicht hier“, erklärte Ran.

„Das versteh ich nicht“, hakte Eri verwirrt nach. „Warum feiert ihr seinen Geburtstag ohne ihn?“

„Er ist nicht gekommen und wir erreichen ihn nicht“, antwortete Shinichi.

Aoko, die den ganzen Abend immer wieder versuchte ihren Freund zu erreichen, erhielt zum wiederholten Male die Mailbox-Ansage. Große Sorge trieb sie innerlich schon um, ob ihm etwas zugestoßen war, ein Unfall oder ein Flugzeugabsturz, aber davon hätten sie sicherlich etwas in den Nachrichten gehört. Gerade drückte sie wieder auf die Wahlwiederholung, als plötzlich ein Freizeichen ertönte und Kaitos Stimme ihr fröhlich entgegen trällerte: „Kaito Kuroba.“

Tränen traten ihr in die Augen vor Erleichterung, dass ihm scheinbar nichts zugestoßen war, und auch vor Enttäuschung, weil sie nicht wusste wo er steckte und warum er nicht mal zu seiner eigenen Party kam. „Wo bist du?“ Ihre Stimme klang brüchig.

„Ich bin immer noch in Sapporo. Die Show heute Abend war gigantisch und alles lief wie am Schnürchen. Jetzt gehen wir noch eine Kleinigkeit essen. Warum fragst du? Ist etwas passiert?“, antwortete ihr der Junge, den sie so sehr liebte.

„Du bist in Sapporo und hattest heute eine Show?!“, rief sie entsetzt und alles um sie herum verstummte plötzlich. „Hast du vergessen welcher Tag heute ist?“

Kaito verstummte, schien zu überlegen und dann plötzlich fiel es ihm wohl doch noch siedend heiß ein. „Die Party!“

Aoko konnte die ersten Tränen nicht mehr verdrücken. „Schick mir doch in Zukunft deine Hoteladressen, dann schick ich dir zukünftig alles per Post“, zischte sie enttäuscht und verletzt.

„Aoko“, versuchte er sie zu besänftigen. „Es tut mir leid. Es ist so viel los. Wir hetzen von einer Show zur anderen und da hab ich es einfach übersehen.“

„Weißt du was?!“, unterbrach sie ihn zornig, hielt dann plötzlich inne und schluckte ihren Ärger hinunter. „Ach, vergiss es einfach. Alles Gute zum Geburtstag.“ Dann löste sie das Telefon von ihrem Ohr, hörte Kaitos Stimme noch durch den Apparat ihren Namen rufen und legte einfach auf.
 

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Unsicher betrachtete Aoko ihr Spiegelbild. Das blaue Sommerkleid umspielte ihre schlanke Figur, die braunen Haare hatte sie sich zu einem Dutt gebunden und zur Feier des Tages etwas Schminke aufgetragen. Seit langer Zeit war sie nicht mehr um die Häuser gezogen und haderte wirklich mit der Idee ihrer Schwester. Es stand zu viel unausgesprochenes zwischen ihr und Hiroshi und auch zu Shinichi fehlte ihr zur Zeit der richtige Draht. Bevor sie sich umentscheiden konnte, erschien Eri mit Taro auf dem Arm im Türrahmen. Sie sah immer noch blass aus, wirkte aber wieder etwas erholter.

„Hübsch siehst du aus“, sprach Eri sanft und musterte Aoko lächelnd. „Genieße mal deinen Kinderfreien Abend und gib Hiroshi eine Chance. Vielleicht ist er ja der Richtige und du weißt es nur noch nicht.“

Aoko drehte sich Eri zu. „Danke, dass du dich um Taro kümmerst.“

Eri nickte.

Gemeinsam traten sie ins Erdgeschoss und Aoko schlüpfte in flache Schuhe, die farblich zum Kleid passten.

„Viel Spaß!“

Aoko nickte, zog sich noch eine Jacke an und verließ das Haus. Wenig später folgte sie dem Weg zur nächsten Bahnstation und fuhr mit dem Zug zum Treffpunkt. Am Zielbahnhof warteten bereits Ran und Shinichi und Aoko umarmte die beiden zur Begrüßung.

„Wo ist Hiroshi?“, hakte Ran verwirrt nach.

„Er kommt mit einer anderen Linie. Wir treffen ihn in der Disko“, erklärte Aoko.

„Dann sind wir ja vollzählig und können los“, sprach Ran und drehte sich den drei wartenden Studenten zu, die im Hintergrund standen und sich fröhlich unterhielten.

„Hallo, Aoko, schön dass du uns heute begleitest“, sprach Naomi freundlich und umarmte Rans Schwester herzlich.

Yuri hob zur Begrüßung ihre Hand, während Sasuke sie aufmerksam musterte.

„Hallo zusammen“, begrüßte Aoko etwas überrumpelt, wusste sie ja nicht, dass Rans Studienkollegen ebenfalls mit von der Partie waren.

Shinichi legte seinen Arm um Ran und schob sie zur Treppe um den Bahnhof zu verlassen. Sofort folgten Yuri und Naomi fröhlich plappernd.

Sasuke und Aoko standen sich noch einen Augenblick allein gegenüber. „Wie schön dich wieder zu sehen, Aoko“, begrüßte sie der Blonde. „Gut siehst du aus“, stellte er noch anerkennend fest, als seine Augen über ihre Figur glitten.

„Sasuke, lang ist es her“, murmelte Aoko und fühlte sich schlagartig unwohl. Wäre sie doch bloß nie mitgegangen. Langsam setzten sie sich in Bewegung und folgten den anderen. „Wie geht es dir?“

„Gut“, antwortete Sasuke und ließ sie nicht aus den Augen. „Ehrlich gesagt, jetzt sogar sehr gut.“ Dabei grinste er schelmisch. „Und wie geht es dir?“

Sie spürte seinen aufmerksamen Blick aus eisblauen Augen. Unsicher sah sie zu ihm auf. „Ganz gut.“

Die anderen vier warteten bereits vor dem Bahnhof an der Straße. Und sie konnten wieder aufschließen.

„Wo bleibt ihr denn so lange?“, bohrte Naomi genervt nach. „Wenn wir in diesem Tempo weiter gehen, kommen wir nie an.“

„Sei nicht so ungeduldig, Schwesterchen“, erwiderte Sasuke unbeeindruckt. Gemeinsam gingen sie dann weiter und erreichten nach einem zehnminütigen Fußmarsch die Diskothek. Eine lange Schlange bildete sich bereits vor dem Eingang.

Ein weiterer Punkt, der Aoko Unbehagen bereitete. Wie sollte sie überhaupt in diesem Gedränge Hiroshi finden?

Yuri ging zielstrebig an der Schlange vorbei. „Wir versuchen unser Glück. Vielleicht lassen sie uns direkt rein.“

„Warum sollten sie uns vor allen anderen reinlassen?“, hakte Shinichi skeptisch nach.

„Wenn wir mit entsprechender Überzeugungsarbeit rangehen, haben wir vielleicht Glück und müssen nicht zwei Stunden in der Schlange stehen.“

Die Freunde folgten Yuri und diese ging zielstrebig auf einen Türsteher zu. „Hi“, begrüßte die Studentin lasziv.

Der zwei-mal-zwei Meter Schrank verschränkte die Arme und ignorierte die Blondgesträhnte.

„Hey, Großer, ich kenne den Besitzer und er hat gesagt, meine Freunde und ich können direkt rein.“

„Was du nicht sagst“, spottete der mit Muskeln bepackte Schrank und ließ erneut eine kleine Gruppe rein.

„Yuri, lass uns hinten anstellen“, flüsterte Ran.

Aber die Freundin ignorierte den leisen Einwand und baute sich vor dem Schrank auf. Es sah aus als stände David Goliath gegenüber. Die zarte kleine Yuri gegen den großen muskulösen Typen. „Wenn ich mich über dich beschwere gibt’s Ärger, das ist dir hoffentlich klar“, drohte sie ernst, wurde aber wieder ignoriert.

Unbemerkt trat Hiroshi näher an die Gruppe. „Hier seid ihr“, begrüßte er die kleine Gruppe und musterte Aoko aufmerksam. Dann wanderte sein Blick über die anderen Anwesenden bis hin zum Türsteher. „Josh“, begrüßte er den Schrank und reichte ihm die Hand.

„Hiroshi“, lächelte der Türsteher plötzlich zurück. Die beiden schlugen ein. „Wie geht’s dir altes Haus? Wir haben uns ewig nicht mehr gesehen.“

„Ich studiere jetzt Psychologie“, antwortete Aokos Bekannter. „Und du?“

„Ich verdiene hier mir ein bisschen Geld dazu“, grinste der Türsteher und deutete mit seinem Daumen hinter sich. „Willst du rein?“

Hiroshi nickte, spürte die überraschten Blicke aller anderen auf sich. „Klar, wenn das geht?“

„Logo, für meinen Kumpel immer. Sind das deine Freunde?“

Hiroshi musterte die Runde von unbekannten um sich herum, die alle ungläubig das Gespräch verfolgten. „Ja, die gehören alle zu mir.“

„Na, dann viel Spaß euch.“

„Danke!“

„Meld dich mal bei mir. Die Nummer ist noch die gleiche“, verabschiedete sich Josh und trat zur Seite. Die Gruppe konnte eintreten, begleitet wurde dies allerdings unter Protest, der Wartenden.

Nacheinander traten sie in den Eingangsbereich und standen dort wieder in einer Schlange. „Wow, danke“, sprach Naomi begeistert zu dem Unbekannten, der sie alle rein brachte.

„Gerne“, antwortete Hiroshi und begrüßte die Runde. „Ich bin Hiroshi.“

„Naomi“, reichte ihm die Studentin mit den Schokobraunen Haaren die Hand.

„Yuri“, grinste auch die blondgesträhnte ihm entgegen. „Da hätte ich mir ja die ganze Geschichte sparen können.“

„Die hat er dir eh nicht geglaubt“, rollte Sasuke genervt die Augen und begrüßte Hiroshi ebenso. „Danke, Mann, ohne dich wären wir noch ewig draußen angestanden. Ich bin Sasuke.“

Aoko, die immer noch nicht glauben konnte, wie ihr Kommilitone sie eingeschleust hatte, sah ihn mit großen Augen an. „Woher kennst du den Türsteher?“

„Oh, lange Geschichte. Ich gebe dir die Kurzfassung. Wir haben im Sandkasten zusammen gespielt“, erklärte er lachend und leicht verlegen. „Wir waren die gesamte Schulzeit über befreundet. Aber dann haben sich unsere Wege getrennt.“

„Danke“, murmelte Aoko.

„Nicht dafür“, lächelte er und suchte ihren Blick.

Ran beobachtete die beiden aufmerksam, dann grinste sie. „Vielen Dank, Hiroshi. Und schön, dass du kommen konntest, wir haben uns lange nicht mehr gesehen.“

„Das stimmt, Ran“, begrüßte er Aokos Stiefschwester und reichte auch deren Verlobtem die Hand. „Hallo, Shinichi.“

„Cool, dass du dabei bist.“

Wenig später zahlten sie Eintritt und gaben ihre Jacken ab. Dann betraten sie die erste Halle, in der einige Schlager liefen. Sie gingen durch die Menschenmassen hindurch, besahen sich die dunkle Halle, in der flackernde bunte Scheinwerfer ein farbenfrohes Lichtspiel zauberten.

„Schlager ist nicht so meins“, schrie Sasuke aufgrund der lauten Musik um überhaupt von seinen Begleitern verstanden zu werden und strebte eine weitere Türe an. Diese führte in die nächste Halle. Die Gruppe folgten dem Weg und sie kamen in einen weiteren Raum, der aktuelle Hits spielte.

„Hier bleiben wir“, schrie Yuri allen zu und zog Naomi sofort zur Tanzfläche.

Shinichi beugte sich zum Rest. „Ich hol was zum Trinken.“ Ran nickte. „Ich komme mit“, stimmte sie zu. Schon drehte sie sich Aoko zu. „Und du?“

„Ich warte hier“, antwortete Aoko und sah ihrer Schwester nach, die in der Masse feier-freudiger Menschen verschwand. Dann hob sie den Blick und sah zu ihren zwei noch übrig gebliebenen männlichen Begleiter.

Beide musterten sie.

„Wie geht es Eri?“, hakte Hiroshi besorgt nach.

„Es geht ihr etwas besser.“ Sie sah in die treuen braunen Augen. „Sie passt heute Abend auf Taro auf.“

„Taro“, wiederholte Sasuke, während er Aoko die gesamte Zeit über im Auge behielt. „Richtig, du hast ja ein Kind bekommen.“

Ein ungutes Gefühl stieg wieder in ihr auf. Unbewusst rückte sie näher an Hiroshi und nahm dadurch etwas mehr Abstand zu Sasuke ein.

„Ja“, stimmte sie zu. „Einen Sohn. Er ist drei Monate alt.“

Sasuke sah sie unergründlich an, dann nickte er langsam. „Sieht man dir gar nicht an.“

Aoko errötete unter dem intensiven Blick aus eisblauen Augen.

„Ich werde mir auch noch schnell was zum Trinken holen.“ Und der Blonde verschwand ebenso.

Zurück blieben Aoko und Hiroshi. Unsicher sah sie zu ihrem Verehrer auf. Er überragte sie um einen halben Kopf und näherte sich ihr langsam. „Ich freue mich, dass du dich gemeldet hast und mich eingeladen hast.“

Aoko sah zu ihm auf. „Schön, dass du mit gekommen bist.“ Sie versuchte sich Eris Rat zu Herzen zu nehmen. Und selbst wenn sich keine Gefühle ihm gegenüber einstellten, so wollte sie ihm zeigen, wie wichtig ihr die Freundschaft zu ihm war.

„Wollen wir tanzen?“

„Gerne“, lächelte sie ihm zu. Im nächsten Moment umfasste er ihre Hand und zog sie mit. Sie drängten sich durch die Masse hindurch und bewegten sich wenig später zum Takt der Musik.
 

Ran lehnte an der Theke und beobachtete erfreut ihre Schwester und deren Kommilitone. „Ist das nicht süß?“

Shinichi, der einen Blick zur Tanzfläche warf, wandte sich seiner Freundin zu. „Warum willst du sie verkuppeln?“

„Na hör mal. Sie braucht ganz dringend einen Freund. Sie ist schon viel zu lange allein.“

Sasuke kam hinzu, orderte einen Drink und warf einen Blick zur Tanzfläche. „Ist das da ihr Freund?“

„Studienkollege“, erklärte Shinichi, der sich nun endgültig dem Barkeeper zu drehte und auf sein Getränk wartete.

Die gefüllten Gläser wurden ihnen gereicht und Shinichi stieß mit Sasuke an. „Auf einen schönen Abend. Das nächste Mal gehen wir Billard spielen.“

„Sehr gute Idee, Shin“, grinste Sasuke und beide prosteten sich zu.

Ran hingegen ließ Aoko nicht mehr aus den Augen. Auch wanderte ihr Blick zu ihren Freundinnen, die eben eine heiße Tanzeinlage auf dem Parkett darboten und sämtliche Männeraugen auf sich zogen.

Auch Hiroshi und Aoko beobachteten die beiden, ehe sie die Köpfe zusammen steckten und selbst in eine gemeinsame Choreographie fanden.

Alles in allem ging Rans Plan auf. Aoko hatte seit langem mal wieder einen spaßigen Abend unter Freunden und in netter männlicher Gesellschaft. Innerlich jubelte sie, denn vielleicht würde aus den beiden wirklich noch ein Paar werden. Auch wenn sie sich bisher immer erhoffte, dass Kaito zurückkam und Aoko um Verzeihung bitten würde. Aber nachdem er nun mit Rui zusammen war, sah sie hier keine Zukunft mehr.

Sasuke beobachtete die gesamte Zeit die Tanzfläche, dann grinste er Shinichi an. „Ich reiß mir mal eine Süße auf.“

„Übertreib es nicht“, grinste Shinichi zurück.

Ran schüttelte nur schmunzelnd den Kopf und sah Sasuke nach, der in der Menge verschwand. Schon drehte sie sich ihrem Verlobten zu. „Wir sollten Hiroshi zur Hochzeit einladen.“

Shinichi starrte sie ungläubig an. „Hältst du das wirklich für eine gute Idee?“

Seine Verlobte nickte zur Tanzfläche. „Sie hat keinen Begleiter und es hilft ihr sicherlich Kaito nicht allein gegenüber treten zu müssen.“ Sie sah zu ihrem Schatz auf. „Hat Kaito dir nie erzählt, dass er mit Rui zusammen ist? Hat er dir nicht gesagt, dass er Rui mit zur Hochzeit mitbringt?“

Shinichi überlegte einen Moment, während seine Augen an Aoko hingen und sie beobachteten. Sie schien sich wirklich zu amüsieren und verstand sich mit Hiroshi wirklich gut. „Er hat nur gesagt, dass er seine Freundin mit bringt.“ Nachdenklich musterte er seine Schwägerin.

Ran fühlte sich bestätigt. „Wenn Kaito seine Freundin mit bringt, kann Aoko Hiroshi mitbringen. Ich werde ihn einladen.“ Schon schnappte sie sich die Hand von Shinichi und zog ihn zur Tanzfläche. „Jetzt lass uns Spaß haben.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hallostern2014
2019-06-19T19:05:53+00:00 19.06.2019 21:05
Huhu.

Ich hoffe du hast dich gut erholt in deinem Urlaub😊. Das Kapitel ist dir mal wieder sehr gut gelungen.


Kaito ist echt ein Arsch. Erst vernachlässigt er Aoko. Dann bricht er sein Versprechen. Und das an seinen eigenen Geburtstag. Mich würde es nicht wundern, wenn sie ihn jetzt erstmal Ignoriert. Aber ich glaube das würde ihn nicht mal stören..

Dass Aoko nervös auf das aufeinander treffen mit Hiroshi ist kann ich sehr gut verstehen. Aber ich gebe immer wieder gerne Eri recht sie sollte ihn eine Chance geben. Sie hat es verdient wieder glücklich zu sein.

Sasuke kann ich jetzt schon nicht leiden 🤣. Der kommt so Arrogant rüber.

Hiroshi allerdings das Gegenteil. Einfach geil wie er einfach zum Türsteher ging . Hat doch einen Vorteil jemanden zu kennen der vor der Tür steht.

Das Ran ihn zur Hochzeit einladen will ist Klasse. Shinichi gefällt es wohl nicht. Aber Ran hat recht. Kaito nimmt seine Olle mit also wieso darf Aoko keine Begleitung haben. So sieht Kaito, dass sie auch jemanden gefunden hat. Und Kaito wird sehen wie sehr Hiroshi sie liebt. Und ich hoffe das es den merkt es er da verloren hat.

Ich freue mich riesig aufs neue Kapitel. Kann es kaum erwarten 🤣🙈.

Gsnz liebe Grüße und eine schöne rest Woche😊

Antwort von:  Kittykate
04.07.2019 12:24
Hallöchen,
ich schäme mich. Hab mich hierzu gar nicht gemeldet. Vielen lieben Dank für deine Worte und deine Gedanken.
Ja, leider leider. Ich würde glatt sagen er hats vergessen. Und vermutlich hat er auch weder Jii noch Rui Bescheid gesagt und dadurch wusste es keiner. Ob es ihn stört oder nicht? Wer weiß wer weiß.

Ja, nervös ist sie allemal. Ist auch eine schwierige Situation. Er ist ein guter Freund in den letzten Jahren gewesen und war beständig an ihrer Seite, aber plötzlich sind da Gefühle im Weg und sie hat Angst die Freundschaft zu verlieren. Sie weiß ja nicht einmal wie sie ihm gegenüber fühlt. Es war doch bisher nur Freundschaft.
Ob es sie wirklich glücklich macht ggf. nur kurzzeitig mit Hiroshi zusammen zu kommen? Es steht viel auf dem Spiel. Und aus der Vergangenheit wissen wir ja, was aus einer guten Freundschaft passieren kann, besonders wenn etwas schief läuft, was Aoko durchaus ja mal erlebt hat.

;-) Das stimmt. Er ist etwas arrogant, genießt sein Leben und seine Unabhängigkeit und will noch nicht Verantwortung übernehmen :-) Wer kann es ihm verübeln? Er ist jung :-)

Das stimmt Hiroshi ist das absolute Gegenteil, aber ob er die Verantwortung für ein kleines Baby wirklich übernehmen kann und will? Ja, es hat defintiv Vorteile jemanden zu kennen :-)

Süß gell? Naja, Shinichi wird in diesem Moment etwas überfahren und sieht womöglich noch mehr Probleme auf sich zu kommen. Erst bringt Kaito seine Freundin mit und nun soll Aoko mit ihrem "Freund" kommen. Wenn man 1+1 zusammen zählt und Taro dazu multipliziert kann das ja fast nicht gut ausgehen. ;-)

Das nächste Kapitel hast du ja bereits kommentiert ^^ Ich wechsel mal rüber.
Bis gleich.
Lg Kitty


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