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Im Wechsel der Jahreszeiten

von

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Frühlingsblüten, Sommerastern, Herbstzeitlosen, Winterschnee Teil 33 - Regale und Rauchmelder

Sie küssten sich und schmusten.

Es war schön, einfach Zeit zu haben.

„Ich liebe dich“, sagte Jako mit einer vor Verlangen ganz rauen Stimme. Sein Augen blickten nach unten, in die blauen Augen seines Gatten.

„Ich bin verrückt nach dir, du bist so sexy, Marti, so unglaublich heiß...“

Marti stöhnte und seine Lippen suchten erneut Jakos Lippen für einen langen, gierigen Kuss.
 

Als sich ihre Lippen lösten, sagte Marti, und seine Stimme war nun auch noch einige Nuancen tiefer als sonst:

„Oh Mann, Jako, wenn du mich so ansiehst... und dann so mit mir sprichst... allein von deinen Worten, deiner Stimme könnte ich... kommen...“

Jako presste sich noch fester an ihn und dirigierte ihn in Richtung Schlafzimmer.

Was Marti da gerade gesagt hatte, gefiel ihm, war aufregend...
 

Der Schabernack erwachte. In gewisser Weise.

Er hatte eine Idee.

Im Schlafzimmer küsste er Marti wieder und hauchte:

„Ausziehen. Sofort.“

Marti grinste und gehorchte.

Jako dagegen holte den Seidenschal... der war inzwischen schon ein altgedienter Veteran, der hätte für seine Reißfestigkeit schon einen Orden verdient...und schubste den inzwischen nackten Marti liebevoll aber bestimmt aufs Bett.

Dirigierte ihn so, dass er auf dem Rücken ausgestreckt lag und fesselte ihn an das Kopfteil des Bettes.

Marti leckte sich die Lippen. Er mochte diese Bestimmtheit an Jako. Auch hier.
 

Jako begann nun auch, sich auszuziehen, und Martis Körper reagierte eindeutig darauf. Sein Penis reckte interessiert das Köpfchen.

Als Jako sich der Kleidung entledigt hatte, verschwand er kurz aus dem Schlafzimmer, war aber nach wenigen Sekunden wieder da.

Marti sah, das er etwas in der Hand hielt, Papier, irgendeine Broschüre oder dergleichen.

Was sollte das wohl?
 

Jako ließ sich in lasziver Pose, bäuchlings, neben Marti auf das Bett sinken. Und begann, aus dem Schriftstück vorzulesen. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um die Aufbauanleitung des Willy-Regals im Flur handelte. Aus diesem Skandinavischen Möbelhaus.

Jako schenkte Marti einen tiefen Blick aus seinen Augen und begann:

„Sie versehen das Brett A mit Holzleim und drücken es fest gegen den Regalboden.“

Das ganze, ausgesprochen von Jakos tiefer, durch die Lust noch rauerer Stimme, mit diesem Timbre...

Marti wurde echt heiß.

Was hatte der Kerl da vor?

Jako grinste ihn an und hauchte:

„Mal sehen, ob ich tatsächlich schaffe, nur mit meiner Stimme...“

Marti atmete tief ein.

Könnte klappen, wenn du so weitermachst, dachte er.

Ihm war heiß.
 

„Jetzt schieben sie den Dübel in das dafür vorgesehene Loch... schön vorsichtig, damit sie nicht abrutschen... diese Dübel sind hart und dick und könnten sonst Schaden anrichten...“

Moment mal, so stand das doch nie und nimmer in der Anleitung. Das bog sich Jako doch gerade selbst zurecht...!

Dieser Mistkerl, dachte Marti und grinste.

Aber, verdammt noch mal, das ganze machte ihn tierisch an.

„Jetzt nehmen sie einen Hammer... einen starken und kräftigen Hammer...nun sorgen sie dafür, dass der Dübel geradezu in das Loch gleitet...“

Marti konnte nicht anders, als gleichzeitig zu kichern, das war aber auch zu albern, und zu stöhnen, denn verdammt noch mal, anderseits war es hochgradig erotisch.

Und ja, die Lust in ihm stieg, ihm war heiß, sein Penis hätte jetzt auch Dübel in ...Löcher treiben können...
 

Er atmete schwer, stöhnte leise, lustvoll... verdammt, Jakos Stimme war aber auch erotisch.. wahrscheinlich, dachte Marti, wurde ich auch dann so abgehen, wenn er mit diesem Schmelz in der Stimme das bürgerliche Gesetzbuch vorlesen würde...

Jako las weiter. Und bog sich den Text weiter passend zurecht...
 

„Schieben Sie die Teile ineinander...ganz langsam...aber fest...und jetzt nageln Sie die Rückseite...“
 

Fast.

Fast hätte Jako es ernsthaft geschafft.

Marti auf diese Weise und in dieser etwas absurden Situation... über die Klippe zu treiben.

So kurz davor.

Verflixt.

Denn in diesem Augenblick ging im Hausflur auf ihrer Etage der Rauchmelder los.
 

Jako sprang erschrocken auf.

Das erste, was er tat, war, Marti loszubinden. Dann sprangen beide in ihre Jogginghosen und rannten in den Flur. Wen es wirklich brannte, mussten sie hier raus, schnell, und dafür sorgen, dass auch alle anderen...Aber im Flur war von Rauch nichts zu sehen.

Allerdings turnte der Typ aus dem Erdgeschoss, der so ein bisschen als Hausmeister fungierte, auf einer Leiter rum und hatte den Rauchmelder in der Hand.

„Sorry“, sagte der, „wollte die Batterien wechseln und meine Zigarette hat das Ding wohl ausgelöst.“

Jako war sauer.

Da rauchte der Depp hier im Flur, er konnte den Knilch eh nicht leiden, und dann so was, und wegen so was unterbrachen sie ihre... Aufbauaktion...
 

Marti jedoch, der brauchte ein paar Sekunden, um zu kapieren, was los war, und dann bekam er einen Lachanfall. So einen richtigen hysterischen Lachanfall, der durch nichts aufzuhalten ist, einen nach Luft schnappen lässt und fast ein bisschen weh tut.

Als er wieder sprechen konnte, jappste er:

„Ich... ich heule hier das lachen der Verzweiflung, und das schmeckt, wie sich Selene Mischer anhört!“

Und wieder brüllte er los vor Lachen, und jetzt konnte auch Jako nicht anders.

Er stimmte ein.

Am Ende mussten sie sich gegenseitig stützen, um nicht zusammenzubrechen.
 

Also sie wieder in ihrer Wohnung waren, machten sie sich erst einmal einen Kaffee. Zur Beruhigung.

Und Jako sagte, an den Küchenschrank gelehnt, über den Rand der Kaffeetasse blickend:

„Wir können das ja bei Gelegenheit wiederholen.“

„Ja“, sagte Marti.

„Und statt der Bauanleitung von Minea liest du dann“, und hier zitierte er einen Song von Reinhardt May, „einen Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars, zur Bestätigung der Nichtigkeit des Durchschriftexemplars, dessen Gültigkeitsvermerk von der Bezugsbehörde stammt zum Behuf der Vorlage beim zuständ‘gen Erteilungsamt.“

Jako grinste.

„Na mindestens. Oder alternativ eine Anleitung für ein Strickmuster.“

Er stellte die Tasse ab und zog Marti an sich.

„Zwei rechts, zwei links, eine fallenlassen...“

Er versetzte ihm erst mit der rechten, dann mit der linken Hand zwei Klapse auf den Po, streifte ihm dann die Jogginghose über die Hüften und ließ sie zu Boden gleiten.

„Oh Mann“, hauchte Marti, „wusste nicht, dass Stricken so sexy ist...

Und er küsste Jako.
 

An diesem Sonntag lasen sie keine Texte mehr, sondern sich gegenseitig ihre Wünsche von den Augen ab.

Und es wurde ein Tag voller Liebe und Leidenschaft.



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