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Eiseskälte

Sei stark genug
von

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Eiseskälte
 

Eiskalte Nacht.

Die Hochhäuser schauten mich wie Monster an.

Die Dunkelheit kroch in die Stadt, hatte hunger. Zerrte und fraß alles auf was ihr in den Weg kam.
 

Er wusste es nun. Er wusste nun, dass ich eine Verräterin war. Das ich für die Guten arbeitete.

Für die silberne Kugel, die die blutrünstige Meute von Wölfen durchbohren würde.

Mein Gesicht zierte ein breites Grinsen. Trotz der Gefahr, die hier überall lauerte.

Ich kicherte. Er würde verlieren, sie alle würden verlieren. Schade drum.

Heute Nachmittag hatte ich es gesagt. Natürlich per Handy, das ich nur einmal benutzen konnte. So konnten sie mich nicht zurück verfolgen.

Das Gespräch wusste ich noch genau.

Wir hatten uns schon einige Zeit nicht mehr getroffen gehabt. Er war misstrauisch mir gegenüber geworden. Wurde immer vorsichtiger.

Ihn konnte ich nicht überzeugen, aus der schwärzesten Organisation auszutreten.

Ich sagte es ihm offen und ehrlich. Hatte keine Angst. Angst, was war das?
 

„ A secret makes a woman woman.“ , waren meine ersten Worte.

Er schnaubte laut, war unbeeindruckt. Wusste nicht, ob er los lachen sollte.

Dann sprudelte es aus mir heraus. Ich hatte die Organisation verraten, wollte wissen, was er nun mit mir vor hatte.
 

„Ach, mein Lieber. Nur die Stärksten würden überleben, die Geheimnisse des Lebens auszuhalten.“, sagte ich.
 

Er war enttäuscht von mir. Wütend. Ich wusste, er würde sofort zu meinem Apartment fahren, mich suchen.

Er wollte mich, nur mich. Mich zerreißen, zerfleischen. Mich bluten sehen. Mich zurücklassen.

Doch er wollte vorerst nicht kommen. Zu gefährlich würde es bei mir sein. Er konnte ja in einem Hinterhalt gelockt werden.
 

„Nur die Fantasie hält dich davon ab, in den einsamen Feldern, dieser zerbrochenen Schutzschilde.“, meine Worte ärgerten ihn. Es machte ihn sauer. Immer wütender.
 

Ja, wir waren ein Paar. Dieses junge Ding, namens Sherry war ihm nicht mehr sehr wichtig. Oder doch?

Spielen konnte er gut. Das musste man ihm lassen.

Zwei Damen.

Ich wollte ihn auch. Zu sehr.

Wir waren ein Herz und eine Seele.
 

„Also tritt weiter, die Bombe tickt, geh durchs Feuer. Bist du hart genug?“, in diesem Moment hörte ich seinen Motor angehen.
 

Auch jetzt hörte ich seinen Motor. Wie sein Wagen langsam zum stehen kam. Der Geruch. Sein Geruch. Ich liebte ihn. Er betörte mich.
 

„Ja, ich werde dich dort treffen, weil ich dich dort brauche…heute Nacht.“, flüsterte ich und sah in die Dunkelheit. Jeden Moment würde sie ihn loslassen. Ihn zeigen.
 

Und dort kam er langsam. Mit einem breiten Lächeln. Ein fieses Lächeln. Hätte ich nicht anders erwartet von ihm.

Sein langes, silbernes Haar wehte im Wind. Seine grünen Augen stachen unter dem schwarzen Hut, den er immer trug, besonders hervor.

Das war er. Gin.

Wir standen am Hafen. Hier hatten wir den ersten gemeinsamen Auftrag gehabt. Dies lag nun schon einige Jahre zurück.

Der Mond strahlte Hell und war groß. Direkt über dem Horizont.

Das dunkle Wasser, spiegelte diesen Wieder.

Die Wellen schlugen hart gegen die Wand auf.

Mit zügigen Schritten kam er auf mich zu.

Ja, er wollte mich.

Seine Arme umschlungen meine Taille, seine Hand konnte nicht ruhig an einer Stelle bleiben. Sie berührte mich überall.

Seine Lippen lagen auf meinen.
 

„Meine Haut ist ein gefährlicher Ort, vertraue nie meinem lächelnden Gesicht. Mit einer Berührung könnte ich all deine Träume ändern. Und mein Kuss könnte Gefühle hervorrufen, die du nicht ertragen kannst.“, flüsterte ich leise in sein Ohr.
 

Ich hielt meine Waffe direkt an seine Brust. Ich hörte sein Herz regelmäßig schlagen. Eine schöne Melodie, die gleich unterbrochen werden würde.

Er tat es mir gleich.
 

er war stark genug?

„Ich will bei dir bleiben“, sagte ich und schaute in seine Augen.
 

Er fand es lächerlich.

Nahm mich jedoch bei meiner Hand und wir gingen ein Stück in Richtung seinen Wagen.

„Ich liebe dich.“

Keine Reaktion.

Kälte. Eises Kälte.

Doch dann nickte er.

Seine Zuneigung demonstrierte er durch noch einen Kuss. Einem langen Kuss.

Minuten, Sekunden vergingen.

Doch dann schmeckte ich Blut. Die rote Farbe lief auf den Boden, durchtränkte meine Klamotten.

Die Farbe Rot konnte man einerseits mit Liebe verbinden, genauso gut mit Blut und Hass.
 

Leb einfach weiter und fang nicht an dem Teufel gute Gründe zu geben, dich in Herzschmerz-Zeiten zu erwischen.
 

Er verschwand wieder in der Dunkelheit. Sie fraß ihn auf.

Er verließ mich. Hinterließ mich. Ließ mich zurück.
 

Leb einfach weiter. Sei hart genug.



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