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Der Zeuge ist ein diebischer Kater?!

Im Palast von Lunis, der großen Hauptstadt von Aeris findet einmal alle fünf Jahre das General-Treffen statt. Hier werden über die Interessen zwischen den Rassen diskutiert und auch eventuell neue Vereinbarungen oder Gesetzesänderungen verabschiedet. Auch andere Themen, die mehrere Rassen betreffen, werden auf diesem Treffen erörtert. So auch wieder in diesem Jahr. Die Könige und Königinnen der Rassen reisen nun schon seit vier Tagen an und unterhalten sich. Der Weltenherrscher oder auch “kaiserliche Hoheit“ hat einige Jahrtausende gebraucht um eine für alle Rassen zufriedenstellende Lösung der hierarchen Ordnung zu finden. Die Rassen waren weitgehend unter sich und kam es doch mal zum Zwist zwischen den Rassen, fungierte der Weltenherrscher als neutrale Person und versuchte den Streit zu schlichten, was nicht immer möglich ist.
 

Doch heute standen nur “Informationsaustausch“, Verbesserungsvorschläge und “Der Dieb der Nacht“ auf der Tagesordnung. Nachdem jedes Rassenoberhaupt von den Erfolgen und Misserfolgen seiner Rasse erzählt hatte und es auch keine Äußerungen zu den Verbesserungsvorschlägen gab, kamen sie nun zum letzten Thema. “Dann gehen wir zur letzten Diskussion über: Der Dieb der Nacht!“, leitete der Weltenherrscher das Treffen. “Wie Sie alle wissen, geht in letzter Zeit ein Dieb um über den alle reden. Der Grund ist, dass er des Nachts stiehlt. An sich nichts besonderes, wenn die Beute nicht so ausgefallen wäre. Wobei die Bestohlenen nur mit dem Kopf schütteln können.“ “Also stimmen die Gerüchte?“, warf eine Königin ein. Alle Anwesenden wandten sich ihr zu. “Ich meine, dass das Diebesgut aus MÜLL besteht.“ Der Weltenherrscher nickte bestätigend. “Ich habe nachforschen lassen. Wer auch immer der Dieb ist, er begnügt sich mit Küchenabfällen, zerfetzter Kleidung und ein paar Felldecken, die ausrangiert wurden...“ “Ich versteh das nicht, warum macht da jemand solches Theater? Nur weil jemand den Müll durchwühlt?“, fragte nun eine andere Königin.
 

“Das ist nicht das Problem.“, antwortete ein König. “Sondern das der Dieb dabei eine Leiche gefunden hat und getürmt ist. Den Täter konnte man fassen und er soll nun auch entsprechend bestraft werden. Ohne diesen ‚Zeugen‘ jedoch, wird er nur die Mindeststrafe für Totschlag erhalten. Es muss aber noch geklärt werden, ist es Totschlag oder Mord.“ “Was bedeuten würde, der Täter hofft darauf, dass der Zeuge nicht gefunden wird.“ “Ja, und es hat den Anschein, dass es so kommen wird.“, mischte sich der Weltenherrscher nun wieder ein. “Meine Kundschafter haben herausgefunden, dass dieser Dieb alle zwei Tage nach Küchenabfällen sucht. Wir konnten das Gebiet eingrenzen.“
 

Nun schaltete sich ein Hologramm ein. Es zeigte das Gebiet der Vampire. “Das Gebiet, in dem er sein Unwesen treibt, beschränkt sich auf die Stadt Weres und Umgebung. Wir haben alle möglichen Orte beobachtet, doch gibt es seit der Leichenfindung vor acht Tagen keine Sichtung des Diebes.“ Nun wandte er sich dem König der Vampire zu. “Ich war so frei und habe Shino vom Noctis-Clan gebeten Augen und Ohren offen zu halten. Des Weiteren hat er alle Sonderrechte um den Dieb der Nacht in Gewahrsam zu nehmen.“ “Ich werde ein paar meiner Leute zur Unterstützung schicken.“, kommentierte der Vampirkönig diese Information. “Wir werden die Grenzkontrollen und auch die Patrouillen zum Gebiet der Vampire verschärfen. Für den Fall, dass der Dieb in ein anderes Gebiet flüchtet.“, erklärte ein Nachbarkönig. Auch die anderen Nachbarn bestätigten ihre Mithilfe.
 

“Aber eines würde mich doch noch interessieren.“, kam es von einem weiteren König. “Wenn der Dieb nur im Gebiet der Vampire sein Unwesen treibt, warum ist es dann hier Thema?!“ “Ganz einfach erklärt.“, meldete sich ein kaiserlicher Berater zu Wort. “Es gibt einige Parallelen zwischen der Leiche, welche der Dieb fand, und einigen Leichen aus anderen Gebieten. Diese Tatsache wirft ein komplett anderes Licht auf dieses Thema. Denn sollte der Verdacht des Gerichtsmediziners sich bestätigen, dann haben wir es bei dem Täter mit dem Ausweider zu tun.“ Nun erhob sich allgemeines Gemurmel. “Dem neuesten Bericht zufolge lässt der Täter seine Opfer erst qualvoll verbluten. Zwischen der ersten Verletzung und der letzten Verletzung des lebenden Opfers liegen zwei bis fünf Stunden. Danach wickelt er seine Opfer erst in Frischhaltefolie und anschließend in Stoff ein und lagert sie zwischen. Nach ein paar Tagen geht er mit der Leiche in einem Waldstück, wo er den Rumpf längs aufschneidet und die Innereien entnimmt. Da man die Organe der Opfer noch nicht gefunden hat, wird angenommen, dass der Täter sie irgendwo als Trophäen aufbewahrt.“ “Verstehe, deswegen wird ein seltsamer Dieb hier zur Tagesordnung. Aber woher wollen Sie wissen, dass es sich möglicherweise um den Ausweider handelt?“ “Es gibt eine Tatsache, die nie in der Öffentlichkeit bekannt gegeben wurde.“, führte der Berater weiter. “Die Art und die Anordnung der Verletzungen. Ein paar oberflächliche Verletzungen sind willkürlich erfolgt. Die Verletzungen, welche zum Tod des Opfers führten, waren jedoch in einer bestimmten Reihenfolge und auch sehr präzise gesetzt. Dadurch konnten wir den Zufall und auch eventuelle Nachahmung ausschließen. Zudem das letzte Opfer noch keine zwölf Stunden tot war.“ “Mit anderen Worten, die Festnahme des Diebes hat allerhöchste Priorität weil es sein kann, dass er gesehen hat, wie der Täter die Leiche ablegte.“, schlussfolgerte der Vampirkönig. “Richtig, ohne diesen Zeugen können wir die Akte nicht zum Abschluss bringen. Denn im Moment behauptet der mutmaßliche Täter; er hätte davon nichts gewusst.“
 

Während das General-Treffen in Lunis stattfand, überlegte Shino Noctis wie er an den sogenannten Dieb der Nacht kam. “Junger Herr?“ Shino wandte sich zu der Stimme um. Hinter ihm hatten soeben seine engsten Vertrauten sein Arbeitszimmer betreten. “Was gibt es neues?“ Dabei wies das Familienoberhaupt auf eine Sitzgruppe, welche schräg rechts vor dem Bürotisch an der Fensterfront stand. Zeitgleich gab er seiner Sekretärin die Anweisung Kaffee und Tee zu bringen. Als alle sich gesetzt und ihre Getränke hatten, sah er seine Leute erwartungsvoll an. “Es tut uns leid aber es gibt immer noch keinen Hinweis darauf wo sich der Gesuchte befindet oder wo und wann er wieder auftauchen könnte.“, gab die einzige Frau in der Runde zähneknirschend von sich. “Wäre es eventuell möglich, dass dieser Kerl den Gesuchten bereits entsorgt hat?“, äußerte ein junger Mann leise den Verdacht, den alle Anwesenden nicht aussprechen wollten. “Das glaube ich kaum!“, erklang eine Stimme.
 

“Maria!“, fuhren alle erschrocken zusammen, eine Frau betrat das Büro und kam auf sie zu. “Warum bist du dieser Ansicht?“, forschte Shino nach. In der Zeit wo Maria den Kuchen und die belegten Brote auftischte, antwortete sie: “Simpel, wenn dieses Arschloch den Zeugen bereits beseitigt hätte, würde er wohl kaum so oft nachfragen ob wir ihn schon gefunden haben. Besser gesagt: Seine Mimik, seine Gestiken und auch seine Stimme würden komplett anders sein. Er wäre auch weit selbstsichrer und würde deutlich mehr Hohn in seine Worte legen.“ Bei dieser Äußerung wurden die Augen der Anderen groß. “Woher weißt du das? Hast du ihn mal besucht?“ “Ja, zusammen mit einer Freundin vor drei Tagen. Im Übrigen habe ich gestern etwas erfahren, dass vielleicht bei der Suche etwas helfen könnte.“ “Du meinst, dein Besuch bei deiner Schwester in der Vorstadt?!“ Maria nickte nur und sah ihren Chef an.
 

“Meine Schwester meinte, dass der Dieb vor etwa drei Wochen ihren Hausmüll durchwühlte. Als er ihrer Anwesenheit gewahr wurde, verschwand er augenblicklich. Allerdings konnte sie die Silhouette sehen. Demnach handelte es sich um eine männliche Person von circa 16 Jahren. Und er ist anscheinend sehr leichtfüßig. Meine Schwester meinte, die Art und Weise wie er flüchtete, erinnere sie an eine aufgeschreckte Katze.“ “Gab es denn Anzeichen das es sich um ein Werkater handelt?“ Die Küchenchefin schüttelte den Kopf. “Nichts der Gleichen. Aber das muss ja nichts bedeuten, da einige ja über die Fähigkeit Tarnung verfügen.“ Maria ging wieder zur Tür, da sie noch einiges zu tun hatte. Doch in der Tür blieb sie stehen und wandte ihren Kopf leicht zur Seite. “Es scheint aber so, dass unser Zeuge eine Vorliebe für flauschige Decken hat.“, sagt sie eher zu sich selbst aber dennoch laut genug, dass man sie hört. Noch bevor jemand etwas sagen konnte, schloss sich die Tür und weg war sie. Nach ein paar Sekunden der Stille, meinte Shino: “Soll das heißen unser Zeuge ist ein kuschelbedürftiger, diebischer Kater?!“



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