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And Thus Fate Becomes Cruel

von

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One-Shot

„Du weißt, dass ich dich umbringen werde?“
 

Die Stimme klang selbstbewusst, fast zu locker für die schweren Worte, die sie in die Luft entließ. Sie verharrten dort wie ein Leichentuch, das sich schwer über den frühen Abend senkte, der noch golden glühte im Schein einer untergehenden Sonne; lange Schatten streckten sich auf dem weichen Grasboden. Zwei einsame Gestalten befanden sich auf dem üppigen, begrünten Hügel eines Stadtparks, der sie über die beschaulichen Einfamilienhäuser einer teureren Wohngegend blicken ließen. In der Ferne erkannte man die großen Sportflächen der örtlichen High School – der Ort, an dem alles begonnen hatte und vieles endete.

Beide Gestalten waren männlich, junge Männer, irgendwo auf der Schwelle von Kindheit zu Erwachsensein. Einer von ihnen stand, aufgerichtet, das Gewicht lässig auf ein Bein verlagert und das andere locker angewinkelt, die Hände in den Hosentaschen. Die gebräunte Haut glühte in einem bronzefarbenen Leuchten durch das goldene Licht der Sonne, das braune Haar glänzte wie flüssiges Karamell. Eine Strähne, die nicht ganz vom Styling eingefangen war, wehte in einer lauen Sommerbrise gegen die Stirn über den dunklen Brauen. Muskelshirt und knielange Hosen ließen wenig Spekulation zu, was die Statur des jungen Mannes anbelangte – eindeutig durchtrainiert. Es war die Stimme dieses Mannes gewesen, die die Stille durchbrochen hatte. Seine hellen Augen waren in die Ferne gerichtet. Auch der Blick des Anderen hing unbestimmt im fernen Nirgendwo. Die helle Haut ließ ihn blass erscheinen im Vergleich, und trotz breiter Schultern und sichtbar definierter Muskeln war er merklich weniger trainiert als der Sportler, der neben ihm stand. Das kurze Haar, irgendwo zwischen Braun und Blond, hatte im Sonnenuntergang eine undefinierbare Farbe angenommen. Er saß auf dem weichen Gras, hatte die Beine locker angezogen und die Arme darauf gestützt. Er gab einen nichtssagenden, melodischen Ton von sich, ehe er die Schultern zuckte.
 

„Warum?“
 

Hinter ihm seufzte es schwer.

„Warum? Du weißt ganz genau, warum.“

Angel schüttelte langsam den Kopf, löste den Blick keinen Moment von dem Punkt in der Ferne, den er fixiert hatte, einen fast nachdenklichen Ausdruck auf dem Gesicht. Einige Sekunden herrschte Schweigen, in das sich mehr und mehr Ungeduld seitens Jordan mischte. Dann, ohne mit der Wimper zu zucken oder sonst eine Warnung zu geben, stand er abrupt auf, trat ein paar Schritte vor; das Gras federte unter seinen Füßen.

„Ich weiß, dass wir dazu verdammt sind, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen“, konstatierte er wertungsfrei, drehte sich gerade so weit um, dass er über die Schulter zu Jordan zurücksehen konnte, das erste Mal, seit der Andere ihm nun Gesellschaft leistete.

„Ich will an den Strand. Kommst du mit?“

Die Worte, so völlig aus jedem Kontext gerissen, schienen Jordan ziemlich zu verwirren, denn einen Moment stand er nur da, die Stirn gerunzelt, als sei er nicht sicher, er hätte Angel richtig verstanden. Dann schnaubte er, und ein verschmitztes Lächeln zupfte an seinem Mundwinkel, während in seinen Augen kurz etwas aufflammte, das wie Wehmut wirkte. Vielleicht bildete Angel es sich auch nur ein. In letzter Zeit hatte er eine verdammt lebhafte Fantasie. Jordan schüttelte den Kopf, mit zwei großen Schritten hatte er ihn eingeholt, schlug ihm sanft gegen den Hinterkopf. Angel lachte, zog den Kopf ein und die Schultern hoch.

„Du bist ein Idiot.“

Aus Jordans Mund klang es beinahe liebevoll.
 

Einige ganze Weile verging schweigend.

Angels Nacken kribbelte, und unter seiner Haut juckte es. Es war die übliche, innere Unruhe, die er schon längst mit dem Anblick verschiedener mehr oder weniger vertrauter Gesichter verband. Dieser seltsame, absolut ungerechtfertigte Drang, zuzuschlagen. Zu verletzen. Weh zu tun. Zu zerstören. Er hatte mehr als einmal darüber nachgedacht, wie es wäre, diesem Drang nachzugeben. Er war nicht der Einzige, da war er sich sicher. Mit Spence hatte er einmal darüber gesprochen, über die sichere Distanz einer Telefonleitung. Mit Benny in der Sicherheit der tiefsten Nacht, als sie zusammengekauert auf Angels Bett gehockt hatten, eine kindische Kissenschlacht hinter sich gelassen und plötzlich mit den großen Problemen des Lebens beschäftigt. Jake musste er nicht fragen. Er wusste, wie er dazu stand. Fressen, ehe er gefressen wurde. Wenn er nur die Gelegenheit bekam… Er würde es tun. Er war nicht der einzige, da brauchte Angel nicht zu spekulieren. Jordan. Wisp, garantiert. Spence – „Ich will’s nicht. Aber ich bleib nicht sitzen und warte drauf, dass mich jemand killt.“

Angel konnte das nicht. Allein die Vorstellung, die Hand gegen einen der Anderen zu erheben… Seine Instinkte störte es nicht, aber sein Herz ließ es krampfen, und sein Magen überschlug sich. Es musste doch einen friedlichen Weg geben, das alles hier zu beenden, nicht wahr? Man konnte miteinander reden, ohne sich an die Kehle zu gehen! Diese Situation allein war ein wunderbares Beispiel dafür!

Es war nicht schwierig. Nicht zu sehr jedenfalls. Angel könnte die Hand nach Jordan ausstrecken, um ihn zu berühren, und er würde immer den seltsamen Drang haben, ihm die Luft abzudrücken, aber er würde es nicht tun. So einfach.
 

Selbst Jordan tat es nicht.
 


 

***
 


 

„Du müsstest der Erste sein, der abkratzt.“

Die Worte durchbrachen die Stille erst wieder, als sie längst barfuß am Strand entlangspazieren. Jordans Schuhe baumelten an ihren Schnürsenkeln über seine Schulter, Angel trug seine lose an je einen Finger gehängt, während er beobachtete, wie sanfte Wellen im allerletzten Licht des Abends gegen den feuchten Sand plätscherten. Langsam hob er den Kopf, statt weiter den Sand unter seinen Füßen zu betrachten, sah zu Jordan hinüber. Sein Profil wirkte hart, sein Blick stur geradeaus gerichtet. Im ersten Impuls war er versucht, wieder nachzufragen, wie der Andere auf solche Ideen kam, doch es brauchte kaum einen längeren Moment des Überlegens, bis ihm die Antwort selbst kam.

„Weil ich derjenige bin, der sich überall dazwischen wirft, wenn jemand angegriffen wird“, stellte er fest, seine Stimme klang behutsam neutral dabei, doch ein leiser Nachhall von Amüsement schwang darin mit. Eine Auseinandersetzung zwischen einem panischen Carver und einem jähzornigen Jake hatte ihm schon eine Brandnarbe an der Schulter eingebracht. Nichts Großes, und es war problemlos verheilt – auch dank Jake… –, aber es stimmte; er konnte nicht einfach dabeistehen, wenn jemand in Gefahr war.

„Ganz genau.“

Jordan schlug eine neue Richtung ein, bückte sich nach einem Stein, der etwa die Größe eines kleinen Hühnereis hatte. Erst, als das kühle Meerwasser schon seine Füße umspielte, hielt er inne, den Stein nachdenklich in der Hand wiegend.

„Aber das wird nicht passieren. Weißt du auch, warum?“

Angel, inzwischen neben ihm, runzelte die Stirn. Ein jäher Windstoß ließ die angespannte Gänsehaut auf seinen Armen noch schlimmer werden.

„Warum?“

Der Stein flog in hohem, elegantem Bogen weit hinaus ins Wasser. Das Platschen, als er im Meer versank, war über das Rauschen eben dessen kaum zu hören.
 

„Weil ich dich abmurkse. Niemand sonst. Nicht der Chinese, nicht der Freak.“

Angel lächelte flüchtig, schüttelte den Kopf. Dann tu’s doch lag ihm auf der Zunge, doch die Worte wurden runtergeschluckt. Um sich abzulenken ging er in die Hocke, schöpfte eine Handvoll Wasser auf und – spritzte sie Jordan ins Gesicht.

„H-hey! Was wird das, wenn es fertig ist?!“ – „Wasserschlacht“, antwortete er mit aller selbstverständlichen Unschuld, die er aufbringen konnte, und mit einem übermütigen Grinsen folgte gleich der nächste Schwung Wasser. Er wollte nicht nachdenken. Die Zukunft, die vor ihnen lag, war bedrückend dunkel, war düster, war unheilverkündend wie eine aufziehende, tiefschwarze Wolkenfront. Irgendwann würde sie da sein, völlig überraschend und doch erwartet, und würde mit voller Wucht über sie hereinbrechen. Dann würde er keine andere Wahl haben, als sich damit zu konfrontieren. Mit sich, seinen eigenen Entscheidungen, und mit denen seiner Kameraden.

Bis dahin wollte er einfach nur leben.

Jordans Augen ihm gegenüber glühten unheilvoll, er sah, wie der Sportler sich anspannte, den Oberkörper merklich vorgelehnt, die Lippen zu einem zähnefletschenden Grinsen verzogen. Angel konnte nicht einmal blinzeln, bis der Kerl sich auf ihn stürzte, und in dem Moment war er sich absolut sicher – Es ist vorbei.
 

Im nächsten Moment fiel er mit dem Hintern platschend in den nassen Sand und Jordan über ihm lachte triumphierend. Angel stimmte mit ein, mehr aus Erleichterung als alles andere, und als ihn die nächste Flut Wasser im Gesicht erwischte, waren alle Todesängste längst wieder vergessen.
 

Zwei Stunden später waren sie nass von Kopf bis Fuß, saßen nebeneinander im Sand, atemlos, lachend. Ihre Schuhe standen unweit hinter ihnen, das einzige, das noch ordentlich war an ihrem Erscheinungsbild. Wasser umspülte die nackten, sandigen Füße.

„Wusstest du, dass Lockwood auf dich steht?“, kommentierte Jordan irgendwann plötzlich mit einem Lachen, grinste von einem Ohr zum anderen. Angel blinzelte, starrte ihn einen Moment mit offenem Mund an, dann stöhnte er geschlagen.

„Ist nicht wahr!“ – „Ist es doch! Hast du nicht gesehen, wie die dich letztens angestarrt hat? Wieso versuchst du’s nicht mit ihr? Für’n Mauerblümchen ist sie ganz hübsch.“

Angel schnaubte, boxte Jordan etwas zu fest gegen die Schulter.

„Laber nicht. Was ist mit dir und Johnson?“

In der Dunkelheit war es nicht zu erkennen, aber Angel spekulierte, dass Jordan rot wurde, allein aus der Art heraus, wie er den Mund verzog und verlegen auf den Sand hinunterblickte.

„Da is‘ nix. Hab ich dir schon mal gesagt.“ – „Ihr hängt ziemlich oft zusammen…“ – „Wenn es allein danach geht, dann seid du und… wie heißt der Loser? Lawrence? Jedenfalls, dann seid ihr doch verheiratet! Und mit West bist du auch ziemlich dicke. Ich hab gehört, ihr telefoniert sogar.“

Jordan grinste triumphierend, Angel lachte und hob abwehrend die Hände.

„Schon klar, schon klar, du hast gewonnen. Du hast nix mit Johnson. Ich will übrigens nichts von Lockwood, also… tjah.“

Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse bei dem Gedanken daran, dem Mädchen einen Korb zu geben. War bestimmt nicht gut fürs Team, wenn er es so bedachte. Falsche Hoffnungen waren es aber auch nicht, insofern… Er seufzte.

„Mal gucken. Über Liebe mach ich mir nach der High School Gedanken.“

Jordan brummte vage.

„Hm, jah. Guter Plan. Ich auch.“
 

Wenn wir solange noch leben hing unausgesprochen zwischen ihnen.
 

Angel räusperte sich, grinste vielleicht ein bisschen zu breit.

„Wir sollten Wetten abschließen!“, erklärte er enthusiastisch, ignorierte Jordans skeptischen Blick und das genauso skeptische „Warum?“ einfach, während er gestikulierend fortfuhr, „Was wir in zehn Jahren machen! Wir wetten. Jetzt. Schreiben unsere Spekulationen auf einen Zettel. Die Zettel verstecken wir irgendwo, so zeitkapselmäßig, und wer am Ende Recht hatte… Keine Ahnung. Hat in zehn Jahren noch nen Gefallen beim Andren gut? Wir sehen uns ja zum Klassentreffen nochmal wieder!“

Jordans Augenbrauen wanderten immer weiter in die Höhe, und er schüttelte nur den Kopf.

„Du bist ein Idiot.“

Einen Moment sah er fast traurig aus, dann kam das Grinsen wieder.

„Aber gut. Machen wir’s. Ich werd sowieso gewinnen! Im Ernst, ihr Loser bringt’s doch zu nichts! In zehn Jahren seid ihr alle irgendwo bei McDonalds hinter der Theke oder so.“

Oder tot.

„Um wen genau wetten wir eigentlich?“ – „Ähm…“

Angel blinzelte, zuckte mit den Schultern. „Was uns einfällt? Du, ich… Parker, Benny und die anderen.“ – „Der ganze Freaktrupp? Na meinetwegen. Ich kann im Grunde bei fast allen das Gleiche hinschreiben.“

Jordan schien sich an Angels mahnend-missbilligendem Blick nicht zu stören, als er aufsprang und dem noch Sitzenden eine Hand anbot. Angel ergriff sie ohne nachzudenken, unterdrückte den Impuls, Jordan zu sich hinunterzuziehen und ihm das Genick zu brechen und ließ sich schwungvoll aufhelfen – etwas zu schwungvoll, denn schon prallten sie zusammen, lachend und schnaubend.

„Wenn wir jetzt noch Stift und Zettel finden, sind wir gut!“
 

Sie fanden Stift und Zettel. Sie fanden sogar noch einen Platz für ihr dämliches kleines Geheimnis. In einem Ziploc-Plastiktütchen waren die beiden Zettel unter einem Baum auf dem Schulgelände verscharrt worden. (Dass sie dafür quasi in die Schule einbrachen… ehm, unwichtige Details?) Der Baum war schon vor zehn Jahren da gewesen, er würde es auch in zehn Jahren sein, da war sich Angel ziemlich sicher.

„Ich wäre versucht, demnächst herzukommen und deinen Zettel zu stalken“, kommentierte Jordan mit einem dümmlichen Grinsen auf dem Gesicht, während er sich die Erde von den Händen bröselte, die vom Graben an ihnen haftete. Angel, der noch auf dem Boden hockte, schnaubte nur, „Vergiss es! Warte gefälligst die zehn Jahre, genau wie ich!“

Schwungvoll stand er auf, musterte Jordan noch einmal, der nur unbekümmert grinste und die Schultern zuckte.

„Was denn? Ich hab eben keine zehn Jahre“, erklärte er leichthin, als wäre es keine große Sache, als wäre es völlig egal, als wäre es schon in Stein gemeißelt, und Angel presste die Lippen zusammen, seine Augen wurden feucht.

„Halt die Klappe“, knurrte er leise, gefährlicher, als eigentlich geplant. Jordan lachte, völlig unbeeindruckt, und auch wenn er zu Angel aufsehen musste, fühlte der sich, als wäre sein Gegenüber der größere von ihnen beiden, als er den spöttischen, stichelnden Blick aus graublauen Augen bemüht fest erwiderte.

„Bring mich dazu. Ich kann nichts dafür, dass du die Wahrheit nicht verträgst, Angel. Find dich lieber heute schon damit ab, sonst trifft es dich total unvorbe–“
 

Ein Kuss war vielleicht nicht die klügste Idee gewesen, um sein Ziel zu erreichen. Aber es war die einzige, die Angel eingefallen war, und es war eindeutig die beste, die er jemals gehabt hatte. Als Jordan sich von ihm löste, waren ihrer beider Augen feucht, und zumindest Angel selbst war verdächtig rot angelaufen. Jordan grinste, das spitzbübische, typische Jordan-Lächeln.

„Du bist wirklich ein Idiot.“
 

Ohne auf Erwiderung zu warten, wandte er sich ab, lief Angel voran zurück zum Schultor. Er kletterte behände hinauf, während Angel noch davor stand, nicht ganz wissend, was er von allem halten sollte. Oben angekommen schwang Jordan sich über das Metall, blieb kurz dort hängen und sah auf ihn hinunter. Seine Augen glühten im Licht einer kalten Straßenlaterne.
 

„Beim nächsten Mal bring ich dich um.“
 

Er verschwand in den Schatten einer Nebenstraße, ehe Angel seine Sprache wiedergefunden hatte.
 


 

***
 


 

Das nächste Mal ließ auf sich warten.

Bis es kam, passierte vieles, das in Angels Welt niemals hätte passieren dürfen. Parker war die erste gewesen. Dann Lockwood. Cole. Benny war in seinen Armen gestorben. Bei einigen wusste Angel nicht einmal, ob sie noch lebten oder nicht. Nie hätte er gedacht, dass ein einziges Schuljahr so unglaublich lang sein könnte, aber es schien nicht enden zu wollen. Dabei war er sich sicher, dass es aufhören würde, wenn sie nicht mehr so sehr aufeinander klebten. Das College würde sie in alle Winde verstreuen.

Aber es wollte und wollte nicht näher kommen.
 

Als es kam, kam es mit einem Knall.

Recht wortwörtlich sogar. Ein Wassertank auf einem nahen Dach zerbarst, ohne dass jemand einen Finger gerührt hätte, als sie sich angespannt gegenüberstanden. Zufällig, wollte Angel sich einreden. Doch er wusste es besser. Es waren diese alten Instinkte, die sie zusammengeführt hatten, die ihnen allen scheinbar zeitgleich eingetrichtert hatten, es wäre eine gute Idee, weit nach Schulschluss auf das Dach der Schule zu steigen. Baker und Jake waren bei ihm. Baker schien unbekümmert, sah ein wenig entrückt aus und als würde sie das alles gar nichts angehen, während in Jakes Augen die Mordlust glühte. Auf der anderen Seite entdeckte er Jordan, Carver, Johnson und Spencer. Johnson hatte die Lippen fest zusammengepresst, die Arme vor der wohlgeformten Brust verschränkt, und schien mit sich selbst zu kämpfen – ihr Blick schwankte zwischen purer Entschlossenheit und hilflosem Heulbedürfnis. Carver friemelte an seiner Jacke herum, den Blick zu Boden gerichtet, Spencer und Jordan blickten ihn beide an. In Spencers Blick lag stummes Bedauern, Unglück, aber Entschlossenheit, Jordan sah ihn an, als wolle er sagen “Ich hab’s dir doch gesagt!“ – vermutlich wollte er es auch.
 

„Es ist vorbei. Hier und jetzt. Bringen wir’s zu Ende.“
 

Angel schüttelte den Kopf, sah Jake wütend an. Musste das denn sein?! Verzweifelt trat er einen Schritt vor, den Blick fest auf seine ungewollten Gegner gerichtet.

„Wir können das genauso gut ausdiskutieren! Hier muss niemand mehr sterben!“

Er konnte Jakes spöttisches Schnauben hören, sah wie Johnson absolut überfordert den Kopf schüttelte und die Lippen noch fester zusammenkniff, dann trat Spence einen Schritt vor, die Hände erhoben, als wollte er ihn beschwichtigen.

„Zu spät, Lou. Es geht nicht mehr.“

Es musste gehen. Angel biss die Zähne zusammen, ballte die Hände zu Fäusten.

„Wieso?!“

Sie mussten nicht kämpfen! Auch wenn jede Faser in seinem Körper danach schrie, er konnte es unterdrücken. Konnte das nicht jeder von ihnen? Sie standen einander gegenüber, redeten, bereit, sich zu zerfleischen, aber sie taten es nicht! Sie waren keine trieb- und impulsgesteuerten Tiere. Sie konnten selbst entscheiden. Über irgendwelche Zwänge hinweg. Niemand musste mehr sterben. Es war doch schon viel zu viel.

„Weil es schon immer so ausgehen musste“, erklärte Jordans Stimme, schwer mit der Akzeptanz eines Schicksals, gegen das Angel sich immer noch stur sträubte, „Weil es angefangen hat, und ein Ende finden muss. Akzeptier es, Angel.“
 

Angel wollte nichts akzeptieren. Er wollte schreien und wüten, bis diese Idioten endlich begriffen, dass sie Unfug redeten. Er wollte töten. Hilflos grub er die Fingernägel in die Handflächen, wünschte sich nichts sehnlicher, als etwas zu haben, woran er sich festklammern könnte, irgendetwas, das ihm Beistand bot. Ein Messer.

Johnsons Kreischen riss ihn aus seinen Gedanken, und verwirrt riss er den Kopf zu ihr herum. Sie hatte eine Hand vor den Mund geschlagen, deutete mit dem Finger auf ihn. Angel blinzelte, völlig verwirrt, sah an sich hinunter. Was war denn mit ihm nicht okay? Er sah aus wie immer.

„Der hat ein Messer!“, kreischte sie, ihre Stimme klang schon fast hysterisch, „Der redet von Waffenstillstand und hat ein Messer! Scheiße, tut doch was!“

Dass ein Messer ihr immer noch so viel Angst einjagen konnte, obwohl sie viel mächtigere Waffen besaßen, verblüffte Angel ehrlich.

Er sah zu ihr auf, die Stirn gerunzelt.

„Ich hab kein… Hier.“

Er hob die Hände, wollte zeigen, dass sie unbewaffnet waren, doch stattdessen fiel sein Blick auf ein Messer, das er mit seiner rechten umklammert hielt. Seine Augen weiteten sich verstört. Wieso hatte er…?

„Ich schwöre euch, ich hab kein Messer“, hauchte er leise, sah hilflos zu Jake hinüber, der aber nur unbeeindruckt eine Augenbraue hob, zu Spencer, der enttäuscht dreinsah, und sein Blick blieb an Carver hängen, der ein fast wahnsinniges Funkeln in den Augen hatte, den Blick fest auf Angel gerichtet. Seine Augen schienen zu lodern, zu brennen. Es war ein gruseliger Anblick. Genauso gruselig wie seine Stimme, die plötzlich laut über das Dach hinwegfegte:
 

„HÖR AUF ZU LÜGEN!!!“
 

Im nächsten Moment schien die Welt zu explodieren, aus Carvers Richtung erschien ein riesiger Feuerball, der die Silhouette des Asiaten ganz hinter sich verbarg, mit jedem Augenblick größer wurde…

Bis Angel bemerkte, dass der Feuerball nicht wuchs, sondern näher kam, war es längst zu spät.

Panik im Hals und ein schmerzhaft rasendes Herz in der Brust presste er die Augen zusammen, wollte zumindest nicht sehen, wie dieses monströse Ungetüm mit ihm kollidierte, wenn er es schon spüren würde – und spüren tat er. Einen Stoß, der ihn mit so viel Wucht traf, dass er gefühlt meterweit über das Dach flog und schlitterte, doch… wo blieb die gleißende Hitze? Wo blieben das Feuer und der beißende Geruch nach verbranntem Fleisch? Er hörte kreischende Stimmen, doch alle wie aus weiter Entfernung. Benommen öffnete er die Augen, hob die Hand, sah auf glatte, unverletzte Haut, abgesehen von ein paar Schrammen. Keine Brandwunden. Nicht verbrannt. Er… lebte? Wieso-?

Plötzlich wurde ihm bewusst, was die kreischenden Stimmen vorhin gerufen hatten, und sofort fuhr er hoch.
 

„Jordan!“
 

Der Körper, der auf dem kalten Beton lag, qualmte, war kaum noch als Person zu erkennen. Blutige Wunden glänzten feucht unter verkohlt schwarzem Stoff, rohes Fleisch, wo die Haut längst weggeschmolzen war. Angels Magen krampfte, er würgte, doch viel mehr als die Übelkeit noch quälte ihn ein beißender Schmerz, der sein Herz zerriss, als er auf wackligen Beinen zu Jordan stolperte, vor ihm auf die Knie fiel. Er wagte es kaum, ihn anzufassen, seine Hände schwebten millimeterweit über dem fremden Körper, er fühlte die Hitze, die er abstrahlte.

„Jake! Jake, verdammt nochmal! Komm her und hilf ihm! HILF IHM!“

Er schluckte, schluchzte, unter Tränen erkannte er das Gesicht seines Kameraden kaum noch, doch der kalte, gnadenlose Blick stach ihm dennoch mitten ins Herz.

„Hilf ihm“, wiederholte er noch einmal, schluchzend, „Hilf ihm, verflucht nochmal!“

Um ihn herum war es geisterhaft still. Niemand regte sich. Er bemerkte nicht, was passierte, wie Blicke getauscht und stumme Abmachungen getroffen wurden. Er merkte nicht, dass Johnson selbst mit stummen Tränen geschlagen war, dass Carver zitterte wie Espenlaub, dass es Spencer war, der diese Beiden schließlich vom Dach führte mit einer leisen, gemurmelten Drohung – „Beim nächsten Mal.“ Er merkte nicht, wie auch Baker abzog, ihr Gesicht eine verstörte, bleiche Maske der Apathie. Er merkte, dass Jake einen Schritt näher trat, wiederholte sein Mantra nur noch einmal unter Schluchzen, bittend, bettelnd. Der Blick des Anderen war beinahe mitleidig, als er den Kopf schüttelte.
 

„Der Kerl ist längst tot.“
 

In dem Moment wurde alles um Angel herum schwarz.
 


 

***
 


 

Als er wieder zu sich kam, erinnerte er sich nicht, was passiert war. Er lag auf dem Dach der Schule, neben ihm die verkohlten Überreste von… wem? Einem Körper, den er nicht kannte. Jordan hockte neben ihm, hatte die Augenbrauen erhoben.

„Ich dachte, du wachst nie auf“, spöttelte er. Angel blinzelte. Der Anblick des Sportlers ließ sein Herz krampfen, und er wusste nicht, warum. Kopfschüttelnd setzte er sich auf, fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht.

„Was ist passiert?“

Jordan schüttelte den Kopf, erhob sich federnd wieder in eine stehende Position und streckte ihm eine Hand entgegen, „Denk nicht drüber nach. Komm, verschwinden wir.“

Angel nickte, ließ sich aufhelfen. Noch einen Blick warf er zurück zu dem verkohlten Körper am Boden. Der Anblick erfüllte ihn mit einer so tiefen Traurigkeit, dass es physisch schmerzte, und schnell wandte er den Blick wieder ab, schloss einen Moment die Augen. Er wollte nicht daran denken.

„Komm schon, Angel!“

Er folgte Jordan, boxte ihm gegen Arm dafür, dass er ihm grinsend die Tür hinunter ins Schulinnere vor den Latz knallen wollte.
 

Es war das erste Mal seit viel zu lange, dass Angel bei diesem scherzhaften Schlag keine seltsamen Mordgelüste verspürte.
 

Zwei Tage später traf er Baker auf dem Flur. Sie musterte ihn mit ihren dunkel umrahmten Augen, ihre Finger mit den schwarzen Nägeln drückten einen Satz Malutensilien gegen ihre Brust.

„Du siehst gut aus“, kommentierte sie mit ihrer leisen, immer etwas abwesend klingenden Stimme. Angel runzelte die Stirn, unsicher, „Ehm… danke…?“

Was sollte das denn? Wie kam sie darauf? Bisher hatte Baker nie Interesse an ihm gezeigt, nicht einmal platonisch, und nun ein Kompliment? Das passte doch nicht zusammen! Das Mädchen schien aber nicht zu merken, wie seltsam das war, zuckte einfach nur mit den Schultern und sah ihn noch einmal mit unergründlichem Blick an.

„Ich hatte Sorge, Samfords Tod trifft dich härter.“

Angel sah sie nur verwirrt an, Baker erwiderte seinen Blick kurz, dann zuckte sie erneut mit den Schultern und rauschte einfach an ihm vorbei, als wäre sie nie dagewesen. Kopfschüttelnd wandte er sich zu seinem Freund um.

„Verstehst du das? Baker ist doch verrückt!“

Jordan schüttelte den Kopf, lächelte. Den traurigen Zug um seinen Mundwinkel bildete sich Angel garantiert ein. In letzter Zeit hatte er eine lebhafte Fantasie.

„Du bist ein Idiot.“
 

Aus Jordans Mund klang es fast mitleidig.
 


 

***
 


 

Alles hatte sein Ende gefunden. So jäh, wie es begonnen hatte, war es vorbei gewesen.

Angel hatte keinen Kontakt mehr zu denen, die übrig geblieben waren. Außer zu Jordan. Der Rest hatte sich in alle Winde verstreut, so, wie er es sich damals schon vorgestellt hatte. Seit Jahren hatte er keine Ahnung mehr, was die anderen trieben, lebte sein eigenes Leben. Er hatte auch genug zu tun – Privatleben, Beruf, Freunde, Familie… Da fanden die Abenteuer seiner Jugend keinen Platz mehr. Heute kamen sie ihm vor wie ein vager Traum.
 

„Zehn Jahre sind vorbei.“
 

Jordan lehnte an der Arbeitsplatte der kleinen Küche in Angels Wohnung, ein amüsiertes Grinsen im Mundwinkel. Er war ein bisschen gewachsen, seit damals, immer noch braungebrannt, immer noch kurzes, sauber gestyltes Haar, immer noch den Schalk in den Augen und immer noch dieses schiefe Lächeln. Einen Moment wusste Angel gar nicht, was er meinte, dann hellte sich sein Blick in der Erkenntnis auf.

„Tatsächlich?“

Tatsächlich, sagte ein Blick in den Kalender. Angel hätte es beinahe vergessen. Amüsiert legte er die Zeitung weg, in der er an diesem entspannten Sonntagmorgen geblättert hatte, erhob sich und grinste seinerseits zu Jordan hinüber.

„Sehen wir es uns an. Du hast lang genug warten müssen, was?“

Jordans Lächeln wurde breiter, doch gleichzeitig bildete Angel sich wieder einmal ein, etwas Trauriges in seinen Augen zu sehen. Einbildung war eben auch eine Bildung…
 

Ihr Ziploc-Tütchen war noch da, wo sie es vergraben hatten. Angel war fast erstaunt. Behutsam öffnete er es, angelte die beiden Zettel hervor, die säuberlich gefaltet gewesen waren. In Jordans Sauklaue war das eine mit seinem Namen beschrieben, Angels saubere Schrift hatte das andere markiert. Ohne noch einmal in seine eigenen verrückten Ideen zu schauen, reichte er den Zettel an Jordan weiter, öffnete dann die Spekulationen seines Freundes.
 

Vorneweg – ich weiß eh, dass ich gewonnen habe. Meinen Gefallen findest du unten.
 

Angel runzelte die Stirn, schüttelte amüsiert den Kopf. Von wegen! Jordan hatte garantiert nicht gewonnen.
 

Cunningham: Überlebt. Aber auch nur, weil er ein egoistischer Arsch ist. Der verpisst sich irgendwohin, wo man nie wieder von ihm hört und fängt ganz gechillt ein neues Leben an.

Johnson: Überlebt wahrscheinlich. Landet aber garantiert in der Klapse.

Carver: Überlebt, aber vermutlich begeht er Seppuku oder so ne Scheiße.

Ich: Krepiere elendig, weil ich dir Spinner den Arsch retten muss.

Du: Bleibst am Leben, immerhin bin ich der Einzige, der dich killen darf.

Die Anderen: Krepieren.
 

Siehst du? Ich hab gewonnen. Was ich von dir will? Ziemlich simpel – vergiss mich nicht.
 

Als Angel aufsah, war Jordan verschwunden. Der Zettel mit seinen eigenen Notizen lag unberührt auf dem aufgewühlten Erdboden. Angel lachte auf, doch es klang viel mehr nach einem Schluchzen.
 

Du bist ein Idiot, Jordan.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  SuperCraig
2019-04-01T22:29:06+00:00 02.04.2019 00:29
Am Anfang habe ich die Gruppe für eine absolute Psychopathenrunde gehalten, allen voran Angel und Jordan. Je länger ich gelesen habe, hat sich der Eindruck verstärkt, und dann, dieses Ende. 😦

Was ging denn da ab? Wie können Charaktere, die so unsympathisch wirken, auf den ersten Moment, sich am Ende hin zu sowas entwickeln?

Auch die Weitsicht mit der Kapsel, die Wünsche... Zwischendrin habe ich mich gefragt, ob ich was überlesen habe - wieso lebte Jordan auf einmal wieder? Aber dann...

Das Ende war so unvorbereitet, so grausam, und doch, irgendwie auch befreiend? Angels Anker hat sich damit wohl gelöst, und die Oase der psychisch heilen Welt, die er sich all die Jahre aufgebaut hatte, ist einfach verpufft.

Im Ernst: Sprache, Ausdruck, Grammatik, hat alles perfekt ins Bild gepasst. Lebhafte, bidlhafte Sätze, die teilweise kantig-scharf abgerissen wurden, dazu längere Absätze, die einen flüssigen Text vermitteln, nur um dich dann wieder eiskalt zu erwischen...

Nur, ich muss eins gestehen: Jetzt sehe ich das Foto am Frühstückstisch mit ganz anderen Augen. :D War eine wundervolle Story, Mei! Große Klasse. <3
Von:  Naschkatze
2018-10-11T10:38:42+00:00 11.10.2018 12:38
Ich hasse euch beide einfach so unendlich krass, srlsy.

Ich möchte gerne schreiben was ich empfinde, aber mir fallen dazu einfach keine . . Worte ein.
Zuerst - Mei, du schreibst so verdammt gut. Wirklich. Ich war beim lesen die ganze Zeit dabei, habe die beiden gesehen, die anderen, gespürt und mitgefühlt. Ich habe so ziemlich zum Schluss, auch wenn ich ja schon wusste was kam, gezittert. Auch jetzt ist es noch so krass ehy. Die Beschreibungen waren so verdammt schön, die Erzählung an sich, die Umschreibung - die Dialoge - ich liebe es so sehr.
Auch wenn die Geschichte wirklich sehr traurig ist, kann ich nichts anderes tun als sie unglaublich zu mögen. Herrje, ich glaube ich bin dazu verdammt mehr von dir/euch lesen zu müssen. Schon mal daran gedacht ein Buch zu schreiben? Meine ̶𝐆̶𝐞̶𝐥̶𝐝 Unterstützung hast du.

Mein Kopf ist gerade einfach nur so schwammig. Danke, das du die Geschichte hochgeladen hast ♥
Von:  Aphrodi
2018-10-10T22:48:19+00:00 11.10.2018 00:48
Ich weiß noch genau, wie diese FF entstanden ist. Ich war duschen, hab dabei ein Lied gehört und dir danach von diesem Headcanon erzählt XD Dann hast du die FF geschrieben, weil du es kannst XD
Ach, übrigens: Sollte ich die Anime Love Song Playlist hören, während ich das lese? Nein. Tue ich es? Ja. XD

Hach, wenn ich das so lese...all die bekannten Namen, werd ich auch sentimental. Gute Zeit. Und ich erinnere mich noch so genau an all ihre Charakterzüge, so als wäre es gestern gewesen, dass wir in dem RPG graugepostet haben.
Die Stimmung zwischen Angel und Jordan ist so gut beschrieben. Und auch Angels Kampf gegen den Drang, einfach auf ihn loszugehen und ihn kalt zu machen.

Okay, ich weiß nicht mehr, wer Lockwood ist.... XD Egal. Wie Jordan über Benny und Spencer redet ist jedenfalls super XD
Ach warte, war das nicht das Mädel von Rehlein? ô__o
Ich weiß übrigens noch ganz genau, was auf dem Zettel steht. ~
Man sollte meinen... Jordan hätte mit der ganzen Sache total abgeschlossen und wäre längst bereit zu sterben, ey. Aber wir wissen ja alle, dass er hauptsächlich auf dicke Hose macht. Cool sein.

Der Showdown auf dem Dach und durch mich fließt pure Aufregung. What... XD Dabei sollte man meinen, ich wüsste sowieso bescheid, aber alter... Was passiert mit mir? XD Ich zittere, ey XD

Jordans "Wunsch" war einfach so niedlich ;__; Aber nach dieser FF frage ich mich vermutlich wieder genau das Gleiche wie damals: Wie ist eigentlich Will gestorben? XD Jordan hatte ja genau so wenig dazu geäußert XD






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