Zum Inhalt der Seite

Harry Potter 7. Schuljahr

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

7. Schuljahr Hogwarts

Es war ein erhebendes Gefühl. Die einzige Bedrohung, die der Herrschaft Voldemorts und damit ihrem Triumph im Wege stand, war besiegt. Leblos lag Harry Potter zu Voldemorts Füßen, eine armselige Kreatur. Warum nur hatte man sich so lange vor ihm gefürchtet? Ein schwacher Halbwüchsiger, den allein seine Schlammblut Mutter gerettet hatte. Der Meister stand in seiner ganzen Herrlichkeit aufrecht. Er machte sich nicht gering indem er die Bestätigung seiner Tat selbst überprüfte. Wurde einer von ihnen gerufen? Einer aus ihrem Kreis, einer der geheimen Vertrauten von ihm?

Er wählte Narzissa Malfoy. Die Enttäuschung währte nur kurz. Sie waren seine Vertrauten, seine Freunde. Die Einzigen, denen er sein absolutes Geheimnis preisgegeben hatte. Keiner kannte das volle Geheimnis, jeder nur ein Stück. Natürlich würde es weitere Vertraute geben. Todesser, die nicht dem ganz engen Kreis angehörten. Narzissa war eine gute Wahl – Reinblütig. Vor Stolz zitternd schritt sie auf den toten Jungen zu. Sie untersuchte ihn sehr gründlich bevor sie zu IHM aufblickte und die entscheidenden Worte sprach:

„Er ist tot.“

Das Hochgefühl nahm kein Ende, ja, es wurde durch die Klagerufe der Aufständischen noch angestachelt. Sie sahen sich ihrem Ziel nahe, die sechs Auserwählten. ER hatte sie Auserwählte genannt, in Anlehnung an den, der jetzt tot im Staub lag. Den Titel des Jünglings wollte er verhöhnen indem er sie erhöhte.

Einst waren sie sieben Auserwählte gewesen. Lucius Malfoy war nicht mehr bei ihnen. Er hatte versagt. Jetzt blickte er neidisch zu ihnen herüber. Das Tagebuch war schon vor Jahren zerstört worden. Die Anderen hatten nicht versagt.

Andy Yaxley - der Becher

Rose Vulgart - der Ring

Miro Parkinson - die Schlange

Walter Dolohow – das Medallion

Lewis Verfahrt – das Diadem

Shila Monolfin – Die Zeremonie.

Das Spektakel interessierte sie nicht mehr. Langsam verließen sie das Schlachtfeld. Den Aufschrei der Menge, der nun folgte nahmen sie nicht wahr. Zu sehr weideten sie sich in ihrem Triumph. Langsam wandten sie sich vom Ort des Geschehens ab und warteten.

Plötzlich gab es einen Tumult. Sie sahen nicht, was passierte, aber es gab wieder Schlachtenlärm. Vereinzelt hörten sie Hufgetrappel.

„Die Unmenschlichen begehren auf“ sagte Shila

„Nichts, worüber wir uns Sorgen machen müssen.“

Diejenigen unter ihnen, die sich Gedanken gemacht hatten, wurden ruhiger. Sie ordneten sich zum Siegeskreis wie der Meister es ihnen gelehrt hatte. Sie warteten. Bald würde er kommen.

Sie warteten länger als gedacht. Statt der Freudenrufe ihrer Mitstreiter hörten sie die Schritte flüchtender Kameraden. Wie eine Herde Schafe flohen sie von der Schule. Einzelne Rufe hallten über das Schlachtfeld. Er ist gestorben, hörten sie.

Es dauerte eine ganze Weile bis sie erkannten, daß nicht Harry Potter gemeint war. Shila Monolfin erhob sich. Ihr vorzeitig ergrautes langes Haar wehte im Wind. Sie sah aus wie eine rächende Veela.

„Das Unfassbare ist geschehen.“ Sagte sie.

„Unser Meister hat seinen Körper verlassen. Jetzt kommt unsere Stunde.“

Bei diesen Worten waren die anderen aufgesprungen. Fast gleichzeitig zückten sie ihre Zauberstäbe und disapparierten. Shila und Miro Parkinson sahen sich an. Miro wirkte verlegen.

„Nagini ist nicht mehr“ kommentierte Shila.

„Komm mit und hilf mir seinen Körper zu holen.“

Sie setzten sich in Bewegung. Die, an ihnen vorbei eilenden Todesser würdigten sie keines Blickes.

„Verräter“ stieß Miro hervor.

Shila beachtete ihn nicht. Sie steuerte auf den Ort zu an dem Voldemort zuletzt gewesen war. Der Platz war verlassen. Zusammengefallen und unscheinbar lag er auf dem Boden. Miro Parkinson bückte sich und hob ein graues Etwas auf. Es war teilweise verbrannt aber noch deutlich als der sprechende Hut zu erkennen. Er wollte ihn weglegen als sich die Krempe öffnete wie ein Mund:

„Dich habe ich nach Slyterin beordert genau wie den da.“ Sagte der Hut.

Miro erschrak und schleuderte den Hut weit von sich weg. Shila deutete auf den Leichnam. Sie zog eine Schlangenskulptur aus der Tasche. Auch Miro hatte solch eine Skulptur hervor geholt.

„Ein Portschlüssel reicht“ belehrte sie ihn. Sie drückte Voldemort die Schlange in die Hand und beide fassten sie ebenfalls an.
 

„Das Refugium des Meisters.“ Flüsterte Shila ehrfurchtsvoll. Sie standen in einer, nahezu kreisförmigen Höhle. In der Mitte war eine Art Altar aus dem Fels gehauen worden. Er hatte die Gestalt einer großen Schlange deren Kopf zu ihrem Schwanz blickte. Das Maul war geöffnet. Aus seiner Spitze ragte die Klinge eines zwei gespaltenen Dolches wie die Zunge der Schlange heraus. Shila zog den Dolch heraus. Sie betten den Kopf Voldemorts in das Maul der Schlange und richteten den Körper längs des Schlangenleibes aus. Shila hielt den Dolch kampfbereit in der Faust.

„Wenn die mit ihren Muggelopfern kommen, werde ich denen die Hälse durchschneiden und das Blut der Schlange ins Maul tropfen lassen.“ Erklärte sie Miro

„Bisher wusste ich nur, daß ich mit Nagini und einem Muggel zurückkommen sollte. Sagte Miro

„Der Meister hat niemandem von uns alles verraten“ erklärte Shila.

Ich wusste zum Beispiel gar nicht, was und wo seine Horkruxe sind.“

Als erster erschien Rose Vulgart. Shila stürzte sich kampfbereit auf sie. Kurz vor ihrem Ziel verharrte sie.

„Dein Opfer?“ fragte sie.

Vulgart schüttelte den Kopf.

„Der Ring ist zerstört“ antwortete sie.

Dolochow erschien.

„Das Medallion ist zerstört

Verfahrt

Das Diadem ist zerstört.

Shila raste inzwschen wie eine Wahnsinnige in der Höhle hin und her.

Yaxley, Yaxley wird kommen und dann können wir ihn endlich neu beleben“ widerholte sie wieder und immer wieder. Es dauerte eine Ewigkeit bis er auftauchte. Shila stoppte ihre Raserei. Auch er erschien allein, ohne Opfer.

„Der Becher ist zerstört“ gestand er verlegen.

Voldemort war wirklich besiegt.

„Nein!“ schrie Shila. Ihr lauter Klageschrei, in den die anderen einstimmten, hallte von den Wänden wieder.
 

Allmählich beruhigten sie sich. Fassungslos starrten sie sich an. Die verheißene Zukunft von Macht und Reichtum würde nicht kommen. Dolohow fasste als Erster wieder einen klaren Gedanken.

„Wir müssen seinen nächsten Verwandten ausfindig machen, seinen Nachfolger. Einen weiteren Erben Slyterins.“

Shila nickte tief in Gedanken.

„Es muß ein Kind sein, noch keine siebzehn.“ Sagte sie.

Sie blickte in die Runde.

„Er ist tot, damit müsssen wir uns abfinden“ resignierte Yaxley.

„Ich werde das niemals tun“ widersprach Shila.

Rose Vulgart meldete sich zu Wort.

„Ich habe von einer Möglichkeit gehört. Wir brauchen ein intaktes Gefäß eines Horkrux. Außerdem noch andere Dinge. Dann können wir einen neuen Voldemort erschaffen. Größer, stärker und herrlicher als der Alte. „

Shila starrte sie an.

„Wie soll das gehen?“ fragte sie.

Rose Vulgart setzte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck auf.

„Ich weiß von einem Dokument. Wo es ist, muß ich heraus finden. Wahrscheinlich lagert es in der Mysteriumsabteilung. Das Beste daran ist. Dieser Voldemort muss uns dienen. Nicht wir ihm.“

Shila starrte auf den toten Körper vor ihnen. Sie lächelte. Das Lächeln nahm langsam diabolische Züge an.

„Wir treffen uns in zwei Wochen wieder.“
 

Es herrschte Ruhe. Mundungus Fletcher nutzte das Ende der Schlacht auf seine Weise. Die Korridore von Hogwarts waren verlassen. Türen standen offen, eine Einladung für ihn die er nicht ablehnen konnte. Er eilte zum Pokalzimmer. Die Trophäen waren teilweise von ihren Sockeln gefallen. Gut für mich, dachte er, keine Probleme mit Schutzzaubern. So etwas wie ein schlechtes Gewissen bei dem was er tat, hatte er nicht. Hier lag das Geld herum für jeden der es einsammeln wollteEr nahm alles mit. Sammler bezahlten ein Vermögen für die Dinge hier.

Er sah sich um. Der Pokalraum war leer. Die Dinge die einst hier ausgestellt waren, lagen nun, fein gesichert in ihrem Versteck. Bald bin ich reich, dachte er. Aus dem großen Saal war kein Laut zu vernehmen.

Sollen sie ihre Toten betruern, ich habe Besseres zu tun, dachte er. Die Gelegenheit war so günstig wie nie. Er schlich zur Wendeltreppe die zum Büro des Schuldirektors führte. Der Wasserspeier, der sonst den Eingang bewachte war fort. Wahrscheinlich war er mit allen anderen Steinfiguren zur Verteidigung der Grenzen aufgebrochen. Besser konnte es nicht kommen. Er stieg auf die erste Stufe. Nichts rührte sich.

Ein Mungdungus lässt sich nicht von einer normalen Treppe aufhalten. Er kletterte die Stufen hoch. Oben angekommen sah er, das die Tür zum Büro schief in den Angeln hing. Er zögerte nicht lange und trat ein. Viele Stimmen hallten ihm entgegen. Er wähnte sich schon von irgend wem ertappt als er merkte, das die Portraits der ehemaligen Schulleiter lauthals gegen sein Eindringen protestierten. Gut das sein Zauberstab griffbereit in seiner Hand lag.

„Silencium“

Kein Ton war mehr zu hören. Bei dem Anblick der Schätze die dort vor ihm lagen, wurde ihm warm. Ein Spiktoskop, einige Medallien, alles Dinge die sich schnell zu Geld machen ließen. Ein Trinkgefäß, welches sich grün färbte, wenn man Gift einfüllte, eine Feder in roter Tinte die automatisch Schreibfehler auf Pergamenten korrigierte, mehrere Omnigläser auf denen man sich vergangene Weltmeisterschaftsspiele ansehen konnte. Er konnte sein Glück kaum fassen.

Eine zerbrochene Flasche ließ ihn aufmerksam werden. Es war die Flasche, welche Snapes Erinnerungen beherbergt hatten. Sein Sack wurde angenehm schwerer. Eine Vitrine erweckte seine Aufmerksamkeit. Sie war voll mit Flaschen. Erinnerungen brachten Geld aber nicht annähernd so viel wie die anderen Dinge. Ein kleiner Dreh und das Denkarium lag frei. Es gab wenige davon. Seine Hände umfassten gierig den Behälter in dem Nebel wallte. Er bewegte sich keinen Millimeter.

„wenn du mich mitnimmst, sage ich dir wie du es los bekommst“

Die Stimme ließ ihn zu Stein erstarren. Es war noch nicht lange her, da hatte er sie magisch verstärkt im Schulhof gehört. Er drehte sich um. Voldemorts Gesicht sah ihn an. Vor Schreck ließ er seinen Sack fallen. Die gestohlenen Gegenstände schepperten über den Fußboden. Er starrte auf das Gesicht. Es war ein Bild. Es lag in einer Ecke. Mungdungus war zwar ein Dieb doch er hatte nie mit dem dunklen Lord sympatisiert.

„Mich interessiert dein Raubzug nicht. Nimm mit, was du von den anderen Sachen willst“ sagte das Bild.

„Verkauf mich an Dolohow. Er wird dir so viel zahlen das du dich dorthin absetzen kannst wohin du willst.“

Er nickte zögernd. Die Gier nach Gold und sein Widerwillen gegen Voldemort lieferten sich einen erbitterten Kampf.

„Das Wort zum Lösen des Dauerklebefluchs ist Downdraw“ sagte das Bild um sofort damach fort zu fahren:

„wenn du mich hier lässt, verfluche ich dich“
 

Als er erwachte, war das Erste, was er sah, das Himmelbett seines Gryffindor Schlafsaales. Es erschien ihm, als wäre das letzte Jahr nur ein Traum gewesen. Rötliches Licht drang aus den Fenstern zu ihm. Eine warme Briese wehte durch die kaputten Scheiben. Harry richtete sich auf. Der Schlafsaal sah verwüstet aus. Er war heute morgen in sein, halbwegs intaktes Bett gefallen und hatte geschlafen. Wie Lange? Der Stand der Sonne sagte ihm, daß es wohl Abend war.

So viel war in der letzten Nacht geschehen. Voldemort war tot und mit ihm das Stück was er bisher ohne es zu wissen mit sich getragen hatte. Es hatte eine Schlacht gegeben, welche viele Opfer gefordert hatte.

Ein Rascheln in seiner Nähe liest ihn herum fahren. Ein Hauself in der üblichen Hogwarts Uniform, bestehend aus einem Handtuch, war dabei, einen Teil des Saales zu reinigen. Harry tastete nach seiner Brille und setzte sie auf. Der Elf zuckte zusammen und sah sich schuldbewusst um.

Verzeihung gnädiger Herr, ich wollte sie nicht wecken sagte er.

Harry schaute gerade rechtzeitig in die Richtung des Elfen um zu sehen, wie er seinen Kopf in das Wasser des Eimers tauchte.

„Nein, nein, hört endlich mit diesem Unsinn auf“ schrie er den Elfen an.

Er sprang aus dem Bett und zog den Kopf des Wesens mit Gewalt aus dem Wasser.

„Ich verbiete dir ein für alle Male, dich selbst zu bestrafen.“ sagte er zu dem kleinen Wesen.

Der Elf pustete als er wieder Luft bekam.

„Dobby hat Orla viel von Harry Potter erzählt, er ist wirklich so Großherzig wie Dobby gesagt hat.“

Während des Zwischenfalls hatte er nicht gesehen, daß Ron und Hermine in den Schlafsaal gekommen waren.

„Du bist wach“ kommentierte Ron überflüssiger Weise.

„Es ist bald Abend.“

Er holte ein Tablett mit Sandwiches, welches er auf einem der nicht defekten Nachttische abgestellt hatte. Harry fiel hungrig darüber her.

„Du warst gestern plötzlich verschwunden“ bemerkte Hermine

„Luna hat mir geholfen, mich zu verabschieden“ antwortete Harry.

Hungrig schlang er die Sandwiches hinunter. Er dachte an das letzte Jahr, die letzte Nacht. Viele seiner Freunde lebten nicht mehr.

„Ich komme gleich runter“ informierte er seine beiden Freunde.

Ron und Hermine nickten und machten sich langsam und still auf den Weg. Harry schloss die Augen, Wie rot die Augen von Ron gewesen waren, wurde ihm jetzt erst bewusst. Beim Anziehen dachte er an Fred.

Erst jetzt wurde ihm bewusst, daß der Gemeinschaftsraum der Gryffindors einiges abbekommen hatte. Scheiben waren zerbrochen und einige Betten wiesen Brandspuren auf. Ein Wunder, das gerade seine Schlafstätte unversehrt geblieben war. Orla wischte immer noch den Boden. Harry nickte der Elfe zu, die verzweifelt versuchte, ihren Kopf aufgrund dieses Anblicks nicht an den Eimerrand zu schlagen.

„Ihr müsst das nicht tun“ sagte er zu dem Wesen. Ohne Unterstützung von Dobby und Kreacher würde der dunkle Lord noch leben.“

Die Elfe sah ihm sprachlos nach. Dicke Tränen kullerten ihre Wangen herunter.

Er ging hinunter in den Gemeinschaftsraum. Abgesehen davon, das viele Fenster keine Scheiben aufwiesen, sah er aus wie immer.. Anscheinend waren die Elfen schon fleißig am Werk gewesen. Die Familie Weasly saß an einer Ecke.

Der Saal war leer bis auf einige Liegen auf denen, in Decken verhüllte Gestalten lagen.

Er stellte sich zu seinem Freund Ron. Er stand zusammen mit Fleur und Hermine um den Leichnam von Fred versammelt.

Die Halle war mit großen schwarzen Bannern dekoriert worden an den Stellen, wo sonst die Hausbanner hingen. Harry betrachtete Freds Leichnam. Der Körper war in ein schwarzes Tuch gehüllt, das Gesicht zur Decke gerichtet. Er sah aus, als hätte er gerade einen seiner Scherze abgelassen.

Harry fühlte sich schuldig. Er starrte in die Menge der Weasleys die stumm zurück blickten. Als er George sah, zuckte er zusammen. Georges Gesicht wies mehr als die üblichen Zeichen der Trauer auf. Was ihn von allen Anderen unterschied war sein stierer Blick, der allen Anderen verriet das ein Stück von ihm gerade das Zeitliche gesegnet hatte. Er trug eine Baseball Kappe, die auf der einen Seite seine hässliche Fluchnarbe verdeckte und ihm ein idiotenhaftes Aussehen gab.

Als Mrs. Weasly Harry sah, rannte sie auf ihn zu und schloß ihn in die Arme. Harry bekam keinen Ton heraus und ließ sich widerspruchslos in die Reihen der Familie einfügen. Eine empfundene Ewigkeit lang starrte er auf Fred.
 

Nach und nach füllte sich die Halle. Um jeden Leichnam versammelten sich Familien. Es herrschte eine gespenstische Stille. Niemand sprach mehr als nötig. Hermine, die bei den Weasleys stand, stupste Harry in die Seite

„Die Kimkorn ist hier.“ flüsterte sie.

Harry drehte sich um. In einer Ecke saß Rita Kimkorn wie sie leibte und lebte. Vor ihr schwebte die giftgrüne flotte Schreibe Feder. Als Tribut an die Trauerfeier hatte sie ihre schreiend orange Kleidung mit einem schwarzen Umhang verhüllt.

„Nein, so nicht, meine Liebe“ brauste Hermine auf.

Sie schritt energisch schnurstracks durch den Saal. Bei der Journalistin angekommen stemmte sie ihre Hände in die Seiten und herrschte los:

„Berichten ja, aber ohne die hier.“

Mit diesen Worten schnappte sie sich die flotte Schreibe Feder und den Block. Verzweifelt versuchte das magische Werkzeug sich einen Weg aus Hermines Faust zu bahnen, was ihm aber nicht gelang.

Rita setzte ihr bezauberndes Lächeln auf. Angesichts der vor ihr stehenden Hermine beschloß sie nachzugeben.

„ich gehorche“ erwiderte sie zuckersüß.

„Ich werde mich doch nicht mit jemandem anlegen, der gegen Du weißt schon wen gekämpft hat. Gib sie mir bitte wieder“

Hermine streckte langsam ihre Hand aus

„Haben sie sich inzwischen als Animagus registrieren lassen?“ fragte sie, nicht weniger zuckersüß.

Die Reaktion Ritas war Antwort genug. Die Journalistin verstaute kommentarlos ihr wertvollstes Werkzeug in ihrer großen Tasche und kramte umständlich ein Pergament, ein Tintenfass und eine sehr ramponierte Rabenfeder hervor.

„Keine Angst,“ versuchte sie Hermine zu beruhigen, die immer noch kampfbereit vor ihr stand

„Ich mache meine Notizen auf die konventionelle Weise.“

Sie wurden abgelenkt als ein Raunen zu vernehmen war. Die Lehrer, alle in schwarze Umhänge gehüllt, schritten durch den Saal, angeführt von einer müde wirkenden, aber aufrecht gehenden Professorin McGonnagal. Sie setzten sich auf das erhöhte Podest, dem mit Magie einfache Stühle hinzugefügt worden waren. Professor McGonnagal trat vor das Rednerpult, an dem früher der alte Schulleiter Dumbeldore seine Ansprachen gehalten hatte.

„Halt!“ schrie Harry impulsiv

„Es fehlt jemand.“

Er nickte Ron zu.

„Professor Snape ist nicht hier.“

McGonnagal schien irritiert, war aber vollends Herr der Lage.

„Bitte holen sie ihn“ sagte sie.

Harry und Ron stürzten aus dem Saal.

„Jeder soll wissen, was er getan hat,“ schrie Harry den Anwesenden zu.

Sie fanden Professor Snape auf dem Boden, dort wo Harry ihn zuletzt gesehen hatte. Sein fettiges Haar war ihm ins Gesicht gerutscht. Ron schwenkte seinen Zauberstab und die Haare ordneten sich sauber rechts und links.

„Der Spruch hätte mir bei meinem Onkel viel Ärger erspart“ war das Einzige, was Harry sagte.

Ron zuckte nur die Achseln. Gemeinsam hoben sie ihre Zauberstäbe. Der Leichnam schwebte vor ihnen in der Luft.
 


 

McGonagal hatte ihre Rede beendet. Nun wussten alle, was Professor Snape getan hatte. Es war nötig gewesen ihn zu rehabilitieren, auch wenn sich Harry immer noch schwer tat, ihn zu mögen. Nach und nach verschwanden die Anwesenden. Einige der Letzten, die noch dort waren, waren Luna und ihr Vater. Harry verließ die Familie Weasley und schritt auf Lunas Vater zu. Mit sichtlicher Genugtuung schielte er zu Rita Kimkorn hinüber, welche sich energisch einen Weg zu ihm hin bahnte.

„Ich möchte ein Interview im Klitterer geben“ sagte er, wobei er zu Rita Kimkorn hinübersah und darauf achtete, daß sie jedes Wort mitbekam.

Diese hatte gerade ihre flotte Schreibe Feder ausgegraben und stoppte prompt.

„Ich werde über mein vergangenes Jahr berichten“ informierte er Lunas Vater.

Frau Kimkorn erbleichte und machte auf dem Absatz kehrt.

Lunas Vater schien zunächst verblüff doch dann lachte er auf.

„Du hast mir schon mal zu einer Riesenauflage verholfen,“ sagte er.

„Am Ende werde ich noch reich und kann meine Expedition nach Sibirien finanzieren um den schrumpfhörnigen Schnakerlaker zu suchen.“

Harry fand den Themenwechsel zwar etwas abrupt, war jedoch froh, daß Herr Lovegood sich ganz normal verhielt, sofern sich jemand wie er normal verhalten konnte.

Rita Kimkorn hatte inzwischen die Halle verlassen und war nicht mehr zu sehen. Die Weasleys umlagerten Freds Leichnam. Sie waren vollkommen mit sich selbst beschäftigt. Schließlich löste sich Hermine aus dem Pulk und kam zögernd zu ihm herüber.

„In zwei Tagen ist die Beisetzung,“ sagte sie

Harry nickte nur stumm. Hermine sagte nichts mehr. So standen sie kurze Zeit neben Xenophilius Lovegood und beobachteten den Aufbruch der Familie

„Ihr wisst nicht, wohin mit euch“ brach Luna in der, ihr eigenen direkten Art das Schweigen.

„die haben euch nicht vergessen, die brauchen nur erst einmal Zeit für sich“ fuhr sie fort.

Xenoplilius schaute besorgt zu Harry und Hermine

„Dann gehen wir erst einmal zu uns,“ sagte er,

„wer kann apparieren?“

Hermine und Luna meldeten sich. Harry schaute verlegen auf den Boden.

„Ich war noch nicht alt genug,“ erklärte er.

Lunas Vater lächelte verstehend. Langsam gingen sie zum Ausgang. Als sich das Bild der Schule plötzlich in eine verfallene Burg verwandelte, blieben sie stehen. Die Muggelabwehr funktionierte wieder.

„Wir landen direkt vor unserer Eingangstür, Harry, entspann dich und nimm Hermine und Luna bei der Hand. Sagte Xenophilius.
 


 

Es war das erste Mal seit Langem das Harry sich so richtig nach dem Appaieren entspannen konnte. Ohne Angst, bei der Landung irgend einem Greifer in die Arme zu springen oder in Hast verschwinden zu müssen, weil man kurz vor der Entdeckung stand, ertrug er das unangenehme Gefühl wie sich sein Inneres nach Außen kehrte fast mit Genuß.

Sie landeten im Eingangsbereich des Lovegoodschen Hauses. Der Vorgarten sah aus wie immer, allerdings war das Haus selber eine Überraschung, Es war eine Ruine. Das Horn des Erumpeds hatte die Hälfte des Daches weggesprengt. Einziger Schutz gegen Regen bot ein überdimensioniertes Festzelt, welches über der Ruine errichtet war. Lunas Begeisterung ließ den Anblick des Hauses vergessen.

„Ich bin zu Hause,“ posaunte sie heraus

„Zu Hause mit zwei Freunden.“

Hermine musterte Lunas verklärtes Gesicht, bekam aber keine Ton heraus. Die Worte zu Hause hatten etwas in ihr wach gerufen. Das Problem, welches sie seit einem Jahr verdrängt hatte, war nun mit aller Gewalt an die Oberfläche gelangt. Für sie gab es kein zu Hause mehr. Vor einem Jahr hatte sie zum Schutz ihrer Eltern einen Vergessenszauber auf sie gelegt. Sie befanden sich zur Zeit in Australien und wären, so nahm sie jedenfalls an- glücklich. Glücklich weil Voldemort sich im letzten Jahr nicht mit zwei Zahnärzten abgegeben haben konnte, die keine Kinder hatten.

Xenophilius schien genau so sensibel zu sein wie seine Tochter.

„Was ist?“ fragte er.

Da Hermine nicht antwortete und nur ein paar stille Tränen ihre Wangen herunter kullerten, schloß er die Haustür auf. Drinnen fiel sofort die Druckmaschine auf, die das einzig Intakte in diesem Raum zu sein schien. Auf einem wackeligen Tisch lagen einige lose Blätter. Xenophilius räumte sie hastig zusammen und verstaute sie in einer Schublade. Er schien verlegen.

„Ich mache Tee“ sagte er und verschwand durch die Tür zur Küche.

Die drei blickten sich an. Luna holte einige Stühle und reparierte sie mit einem Schlenker ihres Zauberstabes.

Hermine war immer noch in keiner guten Stimmung. Sie setzte sich und starrte auf den leeren Tisch. Jetzt fiel der letzte Rest Beherrschung von ihr ab und sich schüttelte sich in einem Weinkrampf.

„Meine Eltern“ brach es aus ihr heraus.

Luna nahm sie in den Arm und versuchte, sie zu beruhigen. Harry kam sich überflüssig vor. Sein Blick fiel auf die schlecht geschlossene Schublade, in die Lunas Vater die Papiere gestopft hatte. Er stand auf. Eines dieser Pergamente lugte hervor. Harry zog es heraus. Es war ein Flyer, welcher wohl als Propaganda der dunklen Macht genutzt werden sollte.

Erkennen von Zauberbetrügern, prangte als Überschrift auf dem Papier. Darunter standen haarsträubende Dinge wie zum Beispiel braune eitrige Male auf bestimmten Körperstellen.

Er schreckte zusammen als die Tür zur Küche geöffnet wurde. Lunas Vater stand dort mit einem Tablett voller dampfender Becher. Langsam stellte er diese auf dem Tisch ab

.“Ich bin nicht stolz darauf“ entschuldigte er sich.

„Nachdem ihr weg wart, haben sie mich gezwungen das Zeug zu drucken.“

Er schaute entschuldigend in die Runde

„Sie sagten Luna würde es nur gut gehen, wenn“

Harry verstand. Er öffnete die Schublade und nahm die Pergamente heraus.

„Weg damit“ schrie er.

Mit diesen Worten klemmte er sich die Blätter unter den Arm und ging in die Küche. Er fand was er suchte. Im Küchenofen brannte Feuer. Harry öffnete die Klappe und stieß die Blätter hinein.

„Da gehören sie auch hin“ kommentierte Xenopilius als das Papier Feuer fing und sich eine warme Aura in der Küche verbreitete.

Sie starrten beide in die Flammen bis das Papier zu feiner Asche herunter gebrannt war. Dann drehte sich Harry um und kehrte zurück zu den Anderen. Hermine hatte sich inzwischen beruhigt und versuchte ein entschuldigendes Lächeln.

„Wir finden sie, nicht wahr Paps?“ fragte Luna

In ihrer Stimme lag nur ein leiser Zweifel. Xenophilius setzte sich an den Tisch und ergriff einen der Becher. Anstatt zu antworten starrte er gedankenverloren vor sich hin.

„Nun äh“ begann Harry, nicht gerade geistreich

Vielleicht könnten wir mit nicht magischen Methoden anfangen. Sie heißen also Granger und sind Zahnärzte.

Hermine schüttelte energisch den Kopf.

„Zahnärzte, ja das ist wahrscheinlich aber sie heißen nicht Granger.“

„Hä?“ mehr fiel Harry dazu nicht ein.

„Ich wollte vermeiden das ich etwas ausplaudere, deswegen habe ich ihnen gesagt, sie sollen mit geschlossenen Augen ein Telefonbuch aufschlagen und der Name auf den sie mit den Finger zeigen sollte ab jetzt ihr Name sein.“

Harry stellte entsetzt seinen Becher auf dem Tisch ab.

„Manchmal bist du einfach zu schlau.“ sagte Harry.

Hermine verzog das Gesicht.

„Ich wollte verhindern, daß man mich mit Veritaserum traktiert. Was ich nicht weiß, kann ich nicht erzählen.“

Prompt fing sie wieder an, still vor sich hin zu weinen.

Xenophilius hatte seinen starren Blick verloren. Jetzt stand er auf.

„Wartet mal“

Mit diesen Worten verließ er den Raum. Die Drei starrten sich an. Luna brach das Schweigen.

Ihr bleibt doch bis zur Beerdigung hier?“ fragte sie.

Beide nickten zögernd.

„Ich habe mein Haus in London,“ erklärte Harry

„Aber da muß ich jetzt nicht hin.“

Er sah Hermine an, die stumm nickte. Beide wären im Haus der Weasleys willkommen gewesen, das wussten sie aber sie hatten das Gefühl die Familie erst einmal alleine lassen zu müssen. Hermine sah aus dem Fenster.

„Wir helfen euch das Haus wieder aufzubauen.“
 

Am nächsten Morgen wachte Harry spät auf. Die Ereignisse der letzten Tage forderten ihren Tribut. Er spürte jeden Muskel. Langsam wälzte er sich aus dem Bett. Von Hermine und Luna war nichts zu sehen. In der Küche stand eine Pfanne auf dem Herd, die gebratenen Speck mit Eiern enthielt. Während er aß vernahm er eine Etage höher Aktivität.

Nachdem er sein Frühstück beendet hatte, ging er hinauf. Der Raum in dem Xenophilius werkelte war anscheinend eine Art Archiv. Ohne den Baldachin, bestehend aus dem übergroßen Festzelt wäre er nach oben offen gewesen. Der Wind hatte die Papiere wohl noch mehr durcheinander gebracht als der Herausgeber des Klitterer. Alte Ausgaben der Zeitschriftlagen wahllos verstreut im ganzen Zimmer. Einige kleine ordentliche Stapel gaben Zeugnis davon, was Xenophilius in den letzten Stunden versucht hatte.

„Bis das wieder in Ordnung ist, wird es dauern.“ Sagte er entschuldigend.

„Luna und Hermine sind rüber zu unserem Nachbarn. Der ist Hausbauer und sie wollen fragen, ob er hier die Renovierung übernehmen kann.“

Harry verstand.

„Wenn ich was helfen soll,“ bot er an.

Xenophilius schüttelte energisch den Kopf.

„Irgendwo hier war es,“ sagte er unzusammenhängender weise.

„Egal, ich finde, wir sollten ganz schnell das Interview fertig stellen. Die Sornlers helfen mir nur, weil sie das erste Exemplar bekommen.“ Etwas stolz setzte er hinzu

„Signiert.“

Damit bewies er, das er einer Rita Kimkorn durchaus ebenbürtig war.

Er setzte sich auf einen Stuhl und bot Harry einen Zweiten an. Aus dem Durcheinander wusste er einen Federhalter und Papier zu bergen.

„Muggeldinge“ sagte er

Nicht alles, was die machen ist schlecht.

„Nun erzähl mal.“

Harry konzentrierte sich. Xenophilius erwies sich als nicht ganz so guter Zuhörer wie er gedacht hatte. Immer wieder stand er auf und kramte in den verstreuten Papieren. Es bestand kein Zweifel daran, das er etwas verzweifelt suchte. Langsam nahm die Geschichte Gestalt an.
 

„Das war es dann,“ sagte Harry

Vom letzten Horkrux erwähnte er nichts. Das war nur seine und vielleicht Dumbeldors Sache.

Langsam wurde es Mittag Harry sah durch ein glasloses Fenster Luna und Hermine auf das Haus zukommen. Im Schlepptau befand sich ein Zauberer und eine Hexe die Harry nicht kannte. Was er erfreut zur Kenntnis nahm war ein Korb, welcher, das hoffte er doch sehr die Mittagsmahlzeit enthielt.

Als er Horkruxe erwähnte war Xenophilius so entsetzt gewesen das er das Stöbern in den Papieren unterlassen hatte. Jetzt hielt er inne

„Hagrid ist ein Held.“ Kommentierte er

Er hat bestimmt gemerkt, das du noch lebst. Da trägt er dich vor den Augen des , na du weißt schon herum und spielt ganz überzeugend Theater.

Harry sah keinen Anlaß, seinen Glauben zu erschüttern.. Was hätte er auch sagen sollen? Jedenfalls waren Nichtmenschen durch seinen Bericht rehabilitiert worden. Ohne Elfen, den Riesen Gwarp und die Zentauren hätten sie nicht siegen können.

Den Nachmittag verbrachten sie mit den Sornters und halfen, so gut sie konnten beim Aufbau des Hauses. Xenophlilius arbeitete an der Druckmaschine. Gegen Abend war sowohl das Haus wieder im Besitz eines Daches als auch die ersten Ausgaben der Zeitschrift fertig. Als der Chefredakteur mit einigen Exemplaren des Klitterers aus dem Haus kam, ließen die Sornters das riesige Festzelt verschwinden. Die Fenster hatten noch keine Scheiben. Die Sornters schauten andächtig zu, wie Xenophilius ein taufrisches Exemplar des Klitterers signierte.

“Um die Fenster kümmere ich mich noch,“ erläuterte er.

Sie sahen zu wie die Beiden über die Wiese nach Hause gingen. Luna hatte sich ein frisch gedrucktes Exemplagr geschnappt und las den Bericht.

„Einen Horkrux hast du also gesucht und im Diadem von Ravenklaw gefunden.“

Hermine hatte inzwischen ihre ultimative Tasche, die sie das komplette letzte Jahr mitgeschleppt hatte auf den Tisch gestellt und kramte mit ihrem Zauberstab darin herum

„Wir benötigen schwarze Sachen für morgen“ kommentierte sie ihr Handeln.

„Für die Beerdigung.“
 


 

Kurz nach dem Frühstück brachen sie auf. Hermine hatte, in Ermangelung neuer Garderobe einfach einige der alten Sachen von vorigem Jahr schwarz gezaubert.

Die Familie Weasley wohnte nicht weit entfernt und so verzichteten sie auf magische Fortbewegung. Der Weg zu Fuß lenkte etwas von dem traurigen Anlass ab. Es war ein schöner sonniger Morgen. Tau lag noch auf den Wiesen und die Sonne versprach einen warmen Tag. Aus der Ferne sahen sie einige Personen ein Grab ausheben. Ron war einer von ihnen. Als er sie sah, stellte er seinen Spaten beiseite und rannte auf die Gruppe zu.

„Hallo Ron,“ sagte Harry. Er hätte auch nichts sagen können wo wenig scherte sich sein Freund um eine förmliche Begrüßung. Harry grinste als Ron und Hermine zu einer einzigen Person verschmolzen. Er ging einfach mit den Lovegoods weiter.

Am Grab warn noch drei Personen. Mister Weasley und die beiden älteren Brüder Charlie und Bill. Als er Harry sah, stieß Mr. Weasley den Spaten in die Erde und kam auf die Gruppe zu.

„Schön das ihr gekommen seid,“ begrüßte er sie. Bill und Charly hielten mit ihrer Arbeit inne und winkten kurz. Harry sah, das die Tür zum Haus offen war. Es befanden sich schon einige Gäste im Haus.

Ginny saß bei George. Dieser hockte zusammengekauert in einer Ecke. Diesmal hatte er eine Art schwarzen Turban um sein Ohr geschlungen der wesentlich besser aussah als die Baseballkappe. Als Ginny Harry sah, tätschelte sie ihrem Bruder die Hand und kam auf ihn zu. Stumm fielen sie sich in die Arme.

„Ron hat erzählt, was du für Dobby getan hast,“ erklärte Ginny. Deswegen heben wir das Grab ohne Magie aus.

„Es fühlt sich wirklich richtiger an.“

Natürlich dauerte die Tätigkeit länger als mit Magie, obwohl jetzt auch Ginny Fleur, Hermine und Harry mithalfen. Lediglich Mrs. Weasley, die genervt das Meckern von Tante Muriel über sich ergehen ließ und George, der weiterhin in seiner Ecke hockte blieben im Haus. Nach und nach trafen weitere Verwandte und Nachbarn ein.

Gegen Mittag war alles fertig. Die Familie begab sich zum Grab. Harry bekam von der Zeremonie wenig mit. Die Leiche Freds war in weiße Tücher gehüllt und wurde von den Familienmitgliedern feierlich in der Grube zur letzten Ruhe gebettet. Ein schwarz gekleideter Mann, war er der Pfarrer? Hielt eine Rede. Zum Schluß wurde die Erde von George alleine ins Grab zurück transportiert.

Sie stellten Stühle und Tische draußen im Garten neben dem Grab auf und saßen noch eine Weile zusammen. Xenophilius war schon seit ihrer Ankunft unruhig gewesen. Er verabschiedete sich schnell. Harry vermutete, das er noch einige Exemplare des Klitterer fertig stellen wollte.

Der malerische Sonnenuntergang passte so gar nicht zur herrschenden Stimmung. Schweigend aßen sie die Schnitten, die von Mrs. Weasley herum gereicht wurden. Percy redete auf George ein. Manchmal schüttelte er den Kopf. Hermine und Ron saßen abseits und hielten sich stumm umarmt. Ginny hatte sich auf Harrys Schoß zusammen gerollt.

Schließlich neigte sich die Sonne zum Horizont. Mrs. Weasley stand auf und scheuchte mit einem Schlenker des Zauberstabes das herumstehende Geschirr in die Küche. Sie redete mit Hermine und ging dann auf Harry zu.

„Ihr bleibt doch bei uns?“ sagte sie.

Es war keine Frage. Harry nickte.
 


 

„Was machen wir mit Hermine?“

Harry befand sich gerade in süßen Träumen als Ron ihn aus dem Schlaf schreckte. Desorientiert sah er sich um. Er lag in Rons altem Zimmer. So langsam musste diese Umherzieherei aufhören.

„Wiewassnlos?“ stammelte er schlaftrunken.

„Na, Hermine“ wiederholte Ron in einem Tonfall als ob es sich um eine Person handeln würde, die Harry erst gestern vorgestellt worden war. Harry setzte sich im Bett auf. Es war noch sehr früh, die Sonne zeigte gerade einmal einen kleinen roten Bogen über dem Horizont. Im Haus war noch alles still. Harry, inzwischen wach, setzte seine Brille auf und starrte aus dem Fenster.

„Kann man da nicht einen Suchzauber sprechen?“ fragte er.

Ron gähnte ausgiebig

„Von so etwas habe ich noch nie gehört.“ Antwortete er.

Anscheinend war das Problem für ihn doch nicht so gravierend denn er drehte sich sofort auf die linke Seite und war still. Mit Harrys Ruhe indes war es vorbei. Er beobachtete die Sonne bei ihrem morgendlichen Aufstieg und grübelte

Wenn er an seine Eltern dachte, fiel ihm nicht viel ein. Die stärkste Erinnerung besaß er noch an den Tag, wo Voldemort wieder erstakt war. Da hatten die Geister seines Vaters und seiner Mutter ihm zur Flucht verholfen. War Hermine schlechter dran, fragte er sich. Nach Allem, was er wusste, waren ihre Eltern Zahnärzte. Sie hatten sich mit Hermine gut verstanden . Obwohl sie Muggel waren, hatten sie ihr Talent respektiert mit der einzigen Ausnahme das Zähne grundsätzlich nicht magisch zu behandeln waren. Er hatte sie nur kurz gesehen und bezweifelte, das er sie wieder erkennen würde.

Regelmäßige Atemzüge verrieten, das Ron wieder eingeschlafen war. Mit Harrys Schlaf war es vorbei. Er stieg aus dem Bett und zog sich an.

Die Küche sah sauber und aufgeräumt aus wie immer. Harry schlurfte zum Herd. Er nahm den Kessel in seine Hand. Als er Wasser hinein füllte, hörte er hinter sich ein Geräusch.

„Morgen,“ erschreckte ihn die leise Stimme von George.

„Morgen,“ antwortete Harry abwesend.

George warf sich in einen Küchenstuhl und starrte wie gestern vor sich hin. Harry fiel nichts ein, worüber er sich mit ihm hätte unterhalten sollen und so fuhr er fort mit seiner Arbeit.. Als der Tee fertig war, erschien Percy. Harry reichte beiden einen Becher und setzte sich zu ihnen an den Tisch. Sie tranken schweigend.

Einige Zeit später erschien Mr. Weasley.

„Wir gehen dann mal,“ sagte Percy, fasste George an der Hand und apparierte.

„Guten Morgen Harry“ begrüßte Mr. Weasley ihn.

Er schüttete sich einen Becher Tee ein und setzte sich auf den Platz wo eben noch George gesessen hatte. Harry holte Luft.

„Hermine,“ sagte er als ob seine Frage damit schon vollständig gestellt war. Natürlich verstand Mr. Weasley nichts.

„Schläft noch, nehme ich an,“ antwortete er deswegen.

Harry schüttelte den Kopf

:“Nein, das meine ich nicht,“ bemerkte er.

Als er in Arthurs fragendes Gesicht sah, fuhr er fort

„Sie macht sich Sorgen ob sie ihre Eltern wieder findet.“

Als Mr. Weasley immer noch nicht verstand, erklärte er, was Hermine getan hatte. Mr. Weasley hörte konzentriert zu.

„Da war sie aber supergründlich,“ war das Einzige, was er dazu bemerkte. Wie verabredet kamen jetzt Hermine und Ginny in die Küche. Arthur setzte eine ernste Mine auf

.“Erzähl bitte noch mal ganz von vorne wie du das mit deinen Eltern gemacht hast.“

Die Unterhaltung dauerte länger. Mr. Weasley wurde immer ernster.

„Das wird schwer,“ wusste er zu sagen.

„Der Vergessenszauber an sich lässt sich leicht lösen,“ tröstete er sie.

„Das Schwierigste wird es sein, sie zu finden. Wären es Zauberer, wäre das immer noch sehr schwer aber nicht unmöglich, da gibt es Wege doch bei Muggeln ist das unmöglich. Wir verfügen über Kontakte zu den Muggelbehörden, die werde ich einschalten, irgendwer im Ministerium wird wohl was darüber wissen, aber was bleibt ist, das wir ein Ehepaar suchen, die sich wahrscheinlich, und ich sage wahrscheinlich, nicht sicher als Zahnärzte in Australien niedergelassen haben.

“Ich wollte doch nur das Voldemort sie nicht findet und mich damit erpresst,“ entschuldigte sich Hermine. Zum wiederholten Male.

„Das ist dir verdammt gut gelungen,“ kommentierte Mr. Weasley. In seiner Stimme lag ausnahmslos Anerkennung.

„Ich wette, er hat es versucht.“

Bei den Worten schrak Hermine zusammen.

„Er hat sie hoffentlich nicht gefunden.“

Harry schüttelte energisch den Kopf.

„Bestimmt nicht. Wenn er sie gefunden hätte, hätte er einen Aufruf gestartet und alles öffentlich gemacht damit du zu ihm kommst.“

Hermine beruhigte sich.

„Du hast Recht,“ antwortete sie und lachte krampfhaft.

„Genau deswegen habe ich es ja gemacht.“

Mr. Weasley stand auf

“Ich werde mich im Ministerium umhören. Kommt doch am Nachmittag vorbei. Vielleicht weiß ich dann mehr..

Die Stunden bis zum Treffen mit Mr. Weasley vergingen langsam. Harry machte einen kurzen Besuch zu seinem Haus in London. Er wurde sehr höflich von Kreacher empfangen. Harry musste zugeben das der Elf es hervorragend in Schuß gehalten hatte.

Mrs. Weasley ließ es sich natürlich nicht nehmen, ein üppiges Mittagessen zu servieren. Nachdem sie noch einige Zeit mit Hermines Büchern verbracht hatten und daraus keine Lösung ihres Problems erfahren hatten, benutzten sie das Flohnetzwerk zum Ministerium.
 

Es war das erste Mal nach der großen Schlacht, das Harry sich in die Gesellschaft der magischen Menschen begab. Er war noch nicht einmal völlig aus dem Ministeriumskamin geklettert als die erste Hexe auf ihn aufmerksam wurde.

„Da ist Harry Potter,“ schrie sie aufgeregt der Menge zu.

Harry sah sich prompt von einer riesigen Menge Hexen und Zauberern umlagert die ihm die Hans schütteln wollten und ihm auf die Schulter klopften. Glücklicherweise wurde ein Sicherheitstroll auf diesen Umstand aufmerksam und bahnte sich einen Weg zu der Gruppe. Nachdem sie erklärt hatten, wo sie hin wollten, hielt er die Menge von ihnen fern und zwängte sich mit in den Aufzug.

Im Büro des Beauftragten gegen den Missbrauch von Muggelartefakten saß Mr. Weasley zusammen mit einer unscheinbaren mausgrauen Frau.

„Das ist Verena Horney,“ stellte er sie vor.

Die Dame lächelte.

„Ich bin vom MI6, sagte sie.

„Meine Funktion ist Sekretärin. Muggel nennen mich scherzhaft manchmal Mrs. Monneypenny.“

„Sie ist unsere Verbindung zum Geheimdienst der Muggel, eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit.“

Das glaubte Harry sofort. Er hätte es wissen müssen, aber es überraschte ihn trotzdem, das die berühmte Behörde Englands von der Zauberwelt unterwandert war. Verena fischte einen Stapel Papier vom Schreibtisch. Es war ein mehrseitiger Computerausdruck.

“Ich war natürlich nicht untätig und habe Nachforschungen angestellt. Viel konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Ich habe alle Zahnarztpraxen heraus finden können die es dort gibt.“.

Sie schaute zu Hermine.

„Wir haben hier alle die von einem Ehepaar zwischen 40 und 50 Jahren betrieben werden.“

Anschaulich wedelte sie mit dem dicken Stapel Papieren vor Hermines Nase herum. Jetzt versuche ich die kinderlosen Paare heraus zu finden.“

Mit diesen Worten reichte sie den Stapel an Hermine weiter.

„Mehr kann ich nicht tun, die Geheimhaltung muß gewahrt werden.“ Sie legte die Ausdrucke zurück auf den Tisch bevor sie erklärte:

„Der Geheimdienst ist nicht leicht zu unterwandern, Magie würden die mit bekommen.“

Entschuldigend fügte sie hinzu.

:“Ich bin eine Squilb.“

Mr. Weasley unterbrach.

„Natürlich unternehmen wir hier vom Ministerium alles was wir können. Wir stehen in eurer Schuld, aber Wunder kriegen wir nicht hin..“

Hermine starrte hoffnungslos auf den Ausdruck. Die Menge der, sehr klein gedruckten Namen und Adressen ließ diese Suche aussichtslos erscheinen

.“Danke,“ sagte sie trotzdem.

Verena ging. Mr. Weasley ordnete gewissenhaft die Papiere auf seinem Schreibtisch.

„Ach ja,“ sagte er als wäre es ihm gerade erst eingefallen

„Die neue Leiterin des Aurorenbüros, Stella Miller will euch sprechen.“

Er brachte sie bis vor die Tür und verabschiedete sich dann.

Der Weg zum Aurorenbüro war schnell zurück gelegt. Das Ministerium schien wenig verändert. Kein Wunder, dachte Harry. Hier hatten sich die Todesser fest gesetzt.

Die Leiterin des Aurorenbüros saß hinter ihrem Schreibtisch. Vor ihr lag ein druckfrisches Exemplar des Klitterer.

„Oh, gut das ihr da seid,“ begrüßte sie sie und ließ drei Stühle erscheinen.

„Ich möchte mich mit euch unterhalten.“

-Sie wies auf die Zeitschrift vor ihr.

„Das ist sehr aufschlussreich was ich hier lese. Ich hoffe, es entspricht er Wahrheit.“

Harry Ron und Hermine nickten einstimmig.

„Der Klitterer berichtet nicht immer wahrheitsgemäß, aber das hier habe ich gelesen und es entspicht voll und ganz der Wahrheit.“ sagte Hermine.

Ron drehte sich zu Hermine um.

“Bo, wann hast du denn das gemacht?“

Hermine winkte ab. Miller schien die Unterhaltung der Drei nicht zu interessieren.

„Wir haben schon von Horrkruxen gehört, aber noch nie haben wir es mit einem zu tun bekommen.“

Sie schüttelte sich etwas.

„Natürlich gibt es Berichte darüber. Der letzte dokumentierte Horrkrux war von Wolter dem Wahnsinnigen im Jahre 1534. Ich wolle aber etwas Anderes. Das Gremium zur Verleihung des Merlinordens erster Klasse hat sie vorgeschlagen, und ich muß sagen, zu Recht.“

Es entstand ein bedeutungsvolles Schweigen.

„wir werden den Termin für die feierliche Übergabe noch fest legen.“

Sie lächelte entschuldigend.

„Im Augenblick tobt hier noch das Chaos.“

Harry hatte die ganze Zeit zugehört, war aber nicht so ganz bei der Sache gewesen. Ihm brannte eine andere Angelegenheit auf den Nägeln. Als die Stille unerträglich wurde platzte er heraus:

„Ich möchte Auror werden.“

Mit Millers Reaktion hatte er nicht gerechnet. Sie wurde verlegen.

„Nun, begann sie vorsichtig,

„Bewerbungen werden vom Personalbüro entgegen genommen. Reichen Sie ihr Abschlusszeugnis von Hogwarts ein.“

Als sie in Harrys fassungsloses Gesicht sah, fuhr sie tröstend fort:

“Ich bin sicher, das sie die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen.“

Was immer sich Harry auch vorgestellt hatte, seine Träume zerplatzten schlagartig. Er lächelte Miller verlegen zu und erhob sich. Verlegen deutete er auf Hermine. Die sah sich gerade mit zwei Problemen konfrontiert und sagte nichts.

“Was ist mit ihren Eltern?“ fragte er.

Miller lächelte schüchtern in Hermines Richtung.

„Ich habe den Bericht von Mr. Weasley bekommen. Normalerweise verfolgen wir die Blutsbande, die zwischen Eltern und Kindern sehr stark sind.“ Erklärte sie Hermine.

„Daran hast du natürlich auch gedacht, als du sie mit aller Gewalt gekappt hast. Das heißt, wir sind machtlos.“

Sie wandte sich Harry zu.

„Dafür habe ich Ihnen eine gute Nachricht zu verkünden. Wir sind nah an den Dursleys. Die Verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen ihrer Tante und ihrer Mutter können noch aufgespürt werden.“

Harry nickte geistesabwesend. Er war nicht scharf darauf, die Dursleys wieder zu sehen. Demotiviert verließen sie das Büro der Aurorencheffin.

Harry konnte sie nicht zu einem Ausflug in den Grimauldplatz überreden und so kehrten sie lustlos zum Fuchsbau zurück. In der Küche fanden sie die aufgeregte Familie, welche um Luna und ihren Vater gescharrt war. Der Grund für diese Aufregung bestand ganz offensichtlich in einem älteren Exemplar des Klitterer, welches auf dem Tisch lag. Harry zog die Zeitschrift zu sich herüber und las staunend:
 

DER WUFFLER

– neue Kreuzung zwischen Hund und Niffler

Prangte oben über dem Artikel eine schreiend rote Zeile.

Xenophilius legte das Exemplar aus der Hand damit alle es, so gut es ging lesen konnten
 

Colm Barderfroth, auf dem Foto mit dem ersten Wurf seiner Hündin Sesta.

Das Bild zeigte einen untersetzten Mann der stolz den Kopf einer Leonbergerin kraulte. Vor ihnen wuselten fünf kleine Wesen herum, die das Selbe Fell wie ihre Mutter aufwiesen. Die Form ihrer Schnauzen war schaufelförmig und erinnerte an Niffler. Wie auf allen magischen Bildern bewegten sich die Figuren. Die Hündin reichte ihrem Herrchen bis zur Hüfte und ließ sich bereitwillig von ihm kraulen. Ab und zu versetzte sie einem der Welpen einen liebevollen Verweis.

Unter dem Bild stand, weit ausholend ein Bericht über den Kreuzungsversuch und die Pflege der Hündin. Colm Barderfroth beschrieb den Kreuzungsversuch und äußerte die Vermutung, das diesen Wesen, die er Wuffler nannte die Fähigkeiten von Hund und Niffler zu Eigen waren.
 

Hermine sah alle Anwesenden ungläubig an. Allein das Gesicht von Luna und das ihres Vaters strahlte Zuversicht aus.

„Ja und?“ fragte Mrs. Weasley.

„Das liegt doch auf der Hand,“ antwortete Xenophilius.

Niemand außer der Familie Lovegood hatte den Eindruck das irgend etwas auf der Hand lag. Hermine stand kurz vor einem Wutanfall.

„Ich brauche kein Haustier, Krummbein habe ich glücklicherweise wieder,“ fauchte sie.

„Ich will meine Eltern finden.“

Xenophilius zeigte sich unbeeindruckt.

“Das weiß ich,“ munterte er sie auf.

„Deswegen habe ich den Artikel gesucht. Vor zwei Jahren hatte ich davon berichtet.“ Er hielt inne.

„Also, der Wuffler vereint Eigenschaften der Niffler mit denen von Hunden. Das bedeutet, sie sind in der Lage Dinge aufzuspüren wie die Niffler und eine Fährte zu folgen wie ein Hund.“

„Soll das heißen?“ fragte Hermine ungläubig.

Xenophilius nickte

„Genau das heißt es. Wir halten einem Wuffler etwas von deinen Eltern unter die Nase und er wird sie finden.“

Mit dieser Aussage hatte er es geschafft, das ihn alle sprachlos anstarrten. Allein Hermines Verzweiflung war schuld, daß sie jetzt nicht wutentbrannt das Zimmer verließ. Es war das berühmte Klammern an einen Strohhalm.

„Ich habe aber nichts von meinen Eltern.“ Beteuerte sie.

Luna kam ihr zur Hilfe.

„Das ist kein Problem, wir schauen in eurer Wohnung nach, da finden wir schon was.“

Die Aussicht irgend etwas zu unternehmen, wie klein die Changen auf Erfolg auch waren, mobilisierte Hermines Unternehmungslust. Bevor die Beiden Luft holen konnten schnappte sie sich Ron und Harry und apparierte mit ihnen.

Sie landeten inmitten einer riesigen Staubwolke.

„Hier ist lange Zeit niemand mehr gewesen,“ kommentierte Ron als die Sicht wieder einigermaßen frei wurde.

Das Haus der Grangers bot einen verheerenden Anblick. Die Schränke waren durchwühlt, Schubladen heraus gerissen und Stühle umgeworfen worden. Bilderrahmen, die früher Fotos der Familie enthalten hatten, zeigten das Abbild des dunklen Males, damit niemand einen Zweifel daran hegen sollte, wer für diesen Zustand verantwortlich war.

„Bab-La,“ schrie Hermine und richtete ihren Zauberstab auf die Bilder.

Die Darstellungen verblassten. Es erschienen Bilder eines Paares, das glücklich in die Kamera lächelte.

„Tja, die waren hier,“ sagte Ron.

„Das haben sie sehr deutlich gemacht,,“ kommentierte Harry.

„Das haben wir schließlich erwartet, nicht?“

Hermine schaute sich in dem verwüsteten Zimmer um.

„Was nehmen Wir?“ fragte sie.

Harry und Ron zuckten die Schultern.

„Wenn ein Hund eine Spur aufnehmen soll, nimmt man etwas, was sie getragen hatten. Schauen wir uns mal um.

Die Drei teilten sich auf und nahmen das Haus in Augenschein. Die Todessser hatten ganze Arbeit geleistet. Sämtliche Inhalte von Schränken und Kommoden lagen auf dem Boden verstreut herum. Schließlich fand Ron einen Strohhut und eine Kappe.

„Das könnte gehen,“

„Ja, ,“ antwortete Hermine.

“Den Hut hat meine Mutter bei der Gartenarbeit getragen und die Kappe war Papas ständiger Begleiter draußen.“

Sie nahm einen frischen Müllbeutel von einer Rolle in der Küche, Ron starrte fasziniert auf dieses Muggelding, und verstaute die Sachen.

„Wir sollten aufräumen,“ sagte Harry.

Sie zogen die Zauberstäbe. Je mehr Dinge wieder ihren angestammten Platz fanden umso ruhiger wurde Hermine.

„Ja, die Bedrohung ist vorbei,“ sagte sie.
 

Es war später Abend als sie im Fuchsbau eintrafen. Mr. und Mrs. Weasley saßen mit Percy und George in der Küche als sie apparierten. Mrs. Weasley zuckte zusammen

„Bitte, würdet ihr beim nächsten Mal vielleicht so freundlich sein und draußen auftauchen?“ bat sie.

„Entschuldigung“ sagte Hermine

“Ich habe nicht darüber nachgedacht.

George erhob sich.

„Ich geh dann mal“ sagte er und schlurfte zur Treppe.

„Habt ihr etwas gefunden?“ fragte Mr. Weasley.

„Ja, haben wir,“ antwortete Ron.

Mr. Weasley setzte ein besorgtes Gesicht auf

„Die Lovegoods sind nach Hause gegangen. Morgen früh um zehn Uhr erwarten sie euch. Glaubt ihr wirklich, das es mit diesem Spürhund klappt?

Hermine betrachtete die Anwesenden und zuckte die Schultern.

“Ich weiß es nicht“ antwortete sie.

„Es ist ein Versuch.“

Niemand wiedersprach. Es war offensichtlich, das die Anwesenden kaum an einen Erfolg glaubten. Mr. Weasley setzte an:

“Wir sind mit den Muggelmethoden einen Schritt weiter gekommen. Mrs. Monneypenny, ihr müsst mir mal verraten, warum alle sie so nennen, aber das ist jetzt unwichtig, also sie hat die kinderlosen Zahnarzt Ehepaare aufgestöbert und wir überprüfen jetzt mit magischen Mitteln alle einzeln auf Manipulationen, was Einwanderung und Zulassung angeht..“

Erneut nickte er Hermine voller Anerkennung zu.

„Ganze Arbeit, erstaunlich, aber wirklich ganze Arbeit.“

Es blieb zu diesem Thema nicht mehr viel zu sagen.

„Ich habe auf unbestimmte Zeit Urlaub genommen“ verkündete Percy zusammenhanglos.

„Zum Regeln von Familien Angelegenheiten.“

Harry bekam plötzlich den Eindruck, das er überflüssig war.

„Ich bin müde.“ entschuldigte er sich und winkte Hermine verlegen zu.

„Oh ja, ich auch“ beeilte sie sich zu sagen.

Beide gingen die Treppe hinauf. Sie hörten wie Mr. Weasley Ron etwas zuflüsterte.

„Das da unten geht und nichts an, was immer das auch ist.“ belehrte Harry Hermine.
 

Am nächsten Tag waren sie schon früh bei den Lovegoods. Luna und ihr Vater hielten sich nicht lange mit der Begrüßung auf, sondern nahmen rasch einen Kamin zur Hundefarm.

Colm Barderforth trug gerade zwei volle Eimer Hundefutter quer über den Hof als sie ankamen. Er hielt in der Bewegung inne und ließ die Eimer fallen.

„Xenophilius, das ist mal eine Überraschung.“

Mit diesen Worten rannte er auf die Gruppe zu und schloß Lunas Vater in die Arme.

„Das ist lange her, das du hier warst.“

Xenophilius holte tief Luft nachdem er sich wieder befreit hatte.

„Guten Tag, Colm“ begrüßte er den Hundezüchter lächelnd.

Der schüttelte freudig seine Hand.

„Ja, es ist lange her, und eine Menge ist inzwischen passiert. Luna war öfter hier aber in der letzten Zeit auch nicht.“

Er blickte Luna lächelnd an. Beide wußten, daß keine Entschuldigung notwendig war.

„Was machen die kleinen Wuffler?“ fragte Xenophilius.

Colms Lächeln wurde sofort breiter und herzlicher.

„Da hat Luna dir wohl was erzählt“ sagte er.

Voller Begeisterung zerrte er Xenophilius vor einen der Zwinger.

„Hier sind die Prachtexemplare.“

Ohne weitere Kommentare ließ er sie stehen und rannte zurück zu den Eimern.
 

Sie standen vor einem geräumigen sauberen Hundekäfig in dem vier Wuffler vor sich hin dösten. Die Wesen waren kniehoch und machten mit Ausnahme ihrer Schnauzen ganz den Eindruck von normalen Hunden. Einer stand, auf und näherte sich Luna.

„Mirkos.“ stieß sie hervor und hielt sich am Gitter fest.

Die anderen sahen sie an. Luna wurde sichtlich verlegen.

„Ja, ich war ab und zu einmal hier und bin mit Mirkos Gassi gegangen. Damals wusste ich nicht, welche Eigenschaft sie besitzen, ich fand sie einfach nur nett, und Mirkos besonders“

Sie schaute träumend auf das Wesen. Mirkos hatte anscheinend beschlossen einen guten Eindruck zu hinterlassen und wedelte unschlüssig mit dem Schwanz.

„Ich wollte Papa fragen, ob ich ihn haben darf, aber dann.“

Xenophilius legte tröstend die Hand auf ihre Schulter.

„Du darfst ihn haben“ sagte er.

Die anderen Wuffler nahmen keine Notiz von ihrem Bruder. Colm war inzwischen zurückgekommen.

„Nette Kerlchen, was?“ unterbrach er sie.

Er stellte sich breitbeinig vor die Gruppe und verschränkte seine Arme.

„Das sind meine vier Schätzchen, leider nur noch vier. Melanie hat es nicht geschafft. Sie war das einzige Weibchen. Vielleicht können bei der Kreuzung nur die Rüden überleben, ich weiß es nicht. Ich habe so eine Kreuzung nicht noch mal versucht, es wollte sie niemand haben.“

Hermine schien die Einzige zu sein, die nicht von den Wufflern begeistert war.

„Wir wollen meine Eltern finden.

Colm Barderforth wirkte überrascht.

„Was wollt ihr?“ fragte er verständnislos.

Xenophilius erklärte es ihm.

„Tja, das könnte klappen, aber nur“

Er sah wohlwollend zu Luna.

„Mirkos hat dich vermisst.“ sagte er.

Mit diesen Worten öffnete er den Zwinger. Mirkos stürzte prompt auf Luna zu und sprang an ihr hoch.

„Sie haben bisher jeden, der herkam angeknurrt, außer Luna. Sie sind sehr wählerisch.“

Er blickte zu Luna:

„Er mag dich, das ist wichtig.“ Nachdenklich sah er sich in der Runde um.

„Wißt ihr, wo sich die Person aufhält, ich meine so ungefähr?“

Hermine gab schüchtern Auskunft:

„Australien, jedenfalls aller Wahrscheinlichkeit nach.“

Colm stand stocksteif da wie vom Donner gerührt.

„Das ist genau die andere Seite der Erdkugel. Warst du denn schon einmal da?“

Hermine blickte resigniert zu Boden und schüttelte den Kopf.

„Das wird schwer.“ sagte er.

„Doch wir werden es versuchen. Mirkos wird die Spur aufnehmen, und seine Führerin muß ihm blind folgen.“

Nachdenklich schaute er auf Luna.

„Kannst du apparieren?“

Luna nickte.

„Nun gut, wir werden mit etwas Leichterem anfangen.“

Er sah zu Xenophilius:

„Gib mir deine Jacke und dann versteck dich irgendwo. Wir werden sehen, ob er dich findet.“

Xenophilius zog seine Jacke aus und reichte sie Hermine. Ohne ein weiteres Wort verschwand er mit einem lauten Plöpp. Colm wandte sich Luna zu.

„Das wird nicht leicht, ich halte ihm die Jacke unter die Nase und sobald Mirkos Witterung aufgenommen hat, will er zu dem Ort an dem dein Vater sich aufhält. Du nimmst ihn am Besten auf den Arm und konzentrierst dich darauf wo er hin will. Wenn du dir sicher bist, appariere.“

Hermine sah nun vollkommen verzweifelt aus. Man brauchte sie nicht mehr zu fragen, ob sie an den Erfolg der Suche glaubte, das Nein stand ihr so deutlich ins Gesicht geschrieben das es jeder lesen konnte. Luna indes war voller Vertrauen. Sie schloß das kuschelige Wesen in die Arme und nickte Ron zu. Dieser hielt die Jacke vor die Schnauze des Wufflers. Luna schloss die Augen und vergrub ihr Gesicht im Fell des Tieres. Kurze Zeit passierte nichts, außer das der Wuffler in alle Richtungen schnüffelte. Dann verschwanden sie.

„Je, nun,“ bemerkte Ron.

„Kuschelig sind sie ja“ gab er zu, wofür er einen giftigen Blick seiner Freundin erntete.

Es dauerte zehn Minuten bis ein lautes Plöpp die Ankunft mehrerer Personen ankündigte. Außer Luna und ihrem Vater befand sich noch Ginny bei ihnen.

„Wo kommst du denn her?“ entfuhr es Harry. Ginny lachte.

„Xenophilius ist fast über mich gestolpert als er zu uns kam. Er hat mir erzählt, was ihr versucht und dann kam Luna schon an. Ich wollte mir alles einmal anschauen.“

Sie starrte zum Zwinger mit den drei übrig gebliebenen Wufflern.

„Oh, sind die süüß.“

Ron verdrehte die Augen.

„Mom wird bestimmt nicht erlauben“ setzte er an, aber Ginny war schon zum Zwinger gegangen und spähte hinein. Einer der drei Wuffler hatte sich erhoben und kam auf sie zu.

„Das ist Merlin, erklärte Colm Barderfroth.

“Er mag dich“

Ginny schaute verlegen zu Ron. Luna hatte ihren Wuffler wieder auf die Erde gesetzt, wo er brav zu ihren Füßen Platz nahm. Der Züchter kratzte sich verlegen am Kopf.

„Die haben auf euch gewartet“ kommentierte er das Verhalten die Tiere.

„Bisher waren sie immer unfreundlich wenn sich jemand genähert hat. Oh, ich rede mit deiner Mutter“ versprach er Ginny.

Ron stöhnte

„Es reicht doch dieser Kater der alle Plätze belegt.“

Hermine fasste sich ein Herz.

„Kannst du apparieren?“ fragte sie Ginny.

„Ja, das habe ich so gerade noch in Hogwarts gelernt, bevor, na ja alles völlig den Bach herunter gegangen ist.“

Entschlossen wickelte Hermine ihren Schal ab.

„Dann sollten wir noch etwas trainieren.“

Sie drückte Ginny ihren Schal in die Hand und disapparierte.
 

Es wurde ein fast vergnüglicher Nachmittag bei dem sie sich mit dem Verstecken abwechselten. Selbst Colm Barderfroth beteiligte sich. Ginny und Luna schafften es immer besser zu den Orten zu springen die sich die Anderen ausgedacht hatten.

Als es dunkel wurde war viel von Hermines Skepsis verschwunden. Sie kehrten zum Fuchsbau zurück. Ginny ließ Merlin schweren Herzens wieder in den Zwinger gehen, während Luna mit Mirkos an der Leine nach Hause ging. Mirkos schien von der Suche gar nicht ermüdet zu sein und sprang aufgeregt neben seiner neuen Herrin her.
 

Mr. Weasley hatte am gleichen Abend noch sehr zögerlich auf das Vorhaben reagiert. An diesem Morgen jedoch kamen zwei Ministeriumsangestellte zum Fuchsbau. Einen kannten sie. Es war der, schon ätherisch wirkende Wildy Twycross, der ihnen in ihrem sechsten Hogwarts Jahr das Apparieren beigebracht hatte. Der Andere war dunkelhäutig und trug lange Federn im krausen Haar.

„Mein Name ist Rote Sprungassel,“ stellte er sich vor.

„Ich bin die offizielle Verbindung zu Australien.“

„Er ist ein Aborigines“ erklärte Mr. Weasley.

„Sehr erfreut, sie kennen zu lernen.“ Sagte er und drückte Harry fest die Hand. Sie hatten keine Zeit für weitere Höflichkeiten. Aus dem Haus drang die Stimme von Mrs Weasley. Sie hielt sich sehr angeregt mit Ginny

„Sehr interessant das Alles aber noch ein Haustier, mir reichen die Eulen und der Ghul.“

Colm Barderfroth trat aus dem haus mit Ginny, die Merlin an einer Leine führte. Rote Springassel näherte sich vorsichtig dem Tier, welches ihn prompt anknurrte. Sie warteten nicht lange. Xenophilius und Luna erschienen hinter dem Hügel und kamen auf den Fuchsbau zu. Ginny und Luna nahmen die zwei Wuffler auf den Arm. Hermine fummelte die beiden Kopfbedeckungen aus der Plastiktüte und hielt sie den Tieren unter die Nase. Es dauerte länger als gestern bis sich beide fast gleichzeitig mit dem bekannten Plöpp verabschiedeten.

Mr. Weasley nahm der verdatterten Hermine die Plastiktüte ab und eilte damit zu seinem Schuppen. Seine Sammlung von Muggelartefakten wurde wohl um ein Stück reicher. Diesmal mussten sie eine halbe Stunde warten bis sie wieder erschienen. Luna zog ein kleines Pergament aus ihrer Tasche.

„Ich habe hier die Adresse“ sagte sie

Ginny setzte Merlin auf den Boden.

„Sie nennen sich Intolots und haben eine gemeinsame Zahnarztpraxis.“

Rote Springassel warf einen anerkennenden Blick auf das Pergament und nickte anerkennend.

„Solche Wuffler könnten wir im Ministerium brauchen“ sagte er.

Zu Mrs. Weasley gewandt fügte er hinzu.

„Lassen sie ihre Tochter mit ihm arbeiten, dann haben wir wahrscheinlich bald einen Job für sie. Wir übernehmen jetzt.“

Mit diesen Worten fasste er Wilky Twycross an die Hand und apparierte.
 

Schon am Abend saßen Hermines Eltern im Fuchsbau und konnten nicht genug davon hören, was im letzten Jahr passiert war.
 

Der Ligusterweg sah aus wie früher. Nichts deutete darauf hin, das es eine große Schlacht gegeben hatte. Im Nachbarsgarten plätscherte der Rasensprenger friedlich vor sich hin. Harrys und Hermines Erscheinen hatte niemand bemerkt. Sie bahnten sich einen Weg aus der ungestutzten Hecke. So ganz nebenbei kam Harry der Gedanke, daß für Onkel Vernon die nicht erledigte Gartenarbeit wohl das größte Verbrechen des letzten Jahres gewesen war.

Er würde sie wiedertreffen. Na gut, dachte er, das ist das letzte Mal.

Der Wagen der Dursleys fuhr vor. Im Nachbarhaus bewegte sich eine Gardine.

Onkel Vernon wuchtete sich aus dem Auto. Sofort schnellte die Gardine wieder zurück. Kurze Zeit später öffnete sich die Tür des Nachbarhauses und der Nachbar kam, betont zufällig mit einer Gieskanne in der Hand hinaus.

„Oh, zurück?“ intonierte er, bedacht auch nur das kleinste Detail der Abwesenheit der Dursleys zu erfahren.

„schönen Urlaub gehabt?“ Ihm war anzusehen, das er vor Neugierde platzte.

Onkel Vernon richtete sich kerzengerade auf, sofern es seine Körperfülle zuließ.

„Wir waren mit Dudley auf Bildungsreise“ und da das anscheinend nicht ausreichte,

“Auf dem Kontinent, „

„Da haben sie Glück gehabt,“ meinte der Nachbar.

Er drehte die Gieskanne vor seinem Rosenbusch um bevor er bemerkte, das er kein Wasser hinein getan hatte. Schnell verschwand er im Haus. In erstaunlich kurzer Zeit kam er mit einer gefüllten Gießkanne wieder heraus

Tante Petunia war in der Zwischenzeit ebenfalls aus dem Auto geklettert. Ihr folgte Dudley. Als Einziger aus der Familie hatte er sich richtig verändert. Er war immer noch stämmig und schleppte zu viele Kilos mit sich herum, aber als Fett konnte er nicht mehr bezeichnet werden. Was am Meisten überraschte war sein Gesicht. Mamas Liebling stand nicht mehr klar und deutlich auf seiner Stirn geschrieben.

Harry ging auf die Drei zu. Hermine folgte ihm.

„Neue Freundin?“ fragte der Nachbar anzüglich.

„Na ja die Terroranschläge hierzulande haben Sie ja nicht mitbekommen.“ Rief der Nachbar ihnen noch hinterher

„Auf dem Festland war auch einiges los.“ Entgegnete Tante Petunia, wobei sie sich bemühte, Harry und Hermine schnell ins Haus zu schubsen.

Drinnen standen sie sich wie zwei rivalisierende Gangstergruppen gegenüber wobei Dudley komischerweise als Schiedsrichter zu fungieren schien.

„Was wird jetzt?“ wagte Onkel Vernon den Anfang des Gesprächs.

Harry konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen. Die Vorstellung, wieder in den Ligusterweg zu ziehen, war schlicht absurd, aber wenn seine Tante und sein Onkel das glaubten, freute er sich über ihr Entsetzen.

“Nun,“ sagte Harry und fügte eine beabsichtigte Pause ein. Dabei genoss er es, wie sich die Minen seiner einzigen Verwandten vor Abscheu verzogen.

„Ich werde bald 18 und damit volljährig, Dann ziehe ich in mein Haus.“

„In was?“ schoss es aus Tante Petunia heraus

„In mein Haus, Ihr werdet mich nicht mehr sehen, Es dauert nicht mehr lange und ihr seid das Sorgerecht für mich los. Mein Pate hat mir ein Haus in London vererbt. Dort werde ich wohnen.“

Er genoss die offen stehenden Münder der beiden Großen. Das letzte Wort, was er hörte kam komischerweise von Dudley.

„Machs gut“
 


 

Das geruhsame Leben im Grimhauldplatz war etwas Neues für Harry. Seitdem Hermine wieder zu ihren Eltern gezogen war, verbrachte er seine Tage damit, die letzten Geheimnisse dieses Hauses heraus zu finden. Kreatcher half ihm dabei, obwohl es dem alten Elfen zusehends schwerer fiel seine Arbeit zu verrichten. Harry schauderte, wenn er daran dachte, das Kreacher seinen letzten Wunsch immer wieder äußerte, als Schrumpfkopf auf dem Treppengeländer aufgespießt zu werden.

Deswegen überraschte ihn die Ankunft einer Eule am späten Morgen.

Harry starrte auf das Scheiben. Das Siegel von Hogwarts. Ganz in Gedanken setzte er den Vogel auf einen verbeulten Kochtopf wo er sofort von Kreacher mit Wasser und Eulenkeksen versorgt wurde. Er öffnete den Brief. Gedanken an seinen ersten Brief von dieser Schule kamen in ihm auf. Wie lange war das her? Doch was sollten die von ihm?

Das Schreiben versetzte ihn in Erstaunen:
 

Sehr geehrter Herr Potter

Wie Sie ja wissen, haben Sie es versäumt, das Abschlussjahr der Schule für Magie und Zauberei zu absolvieren. Da man die Gründe dafür durchaus respektieren kann, sehen wir uns in der Lage, Ihnen den Schulabschluss im laufenden Jahr zu ermöglichen.

Anbei eine Fahrkarte für den Hogwarts Express am 1. September und die Liste der zu besorgenden Schulbücher.

In der Hoffnung, das Sie wohlauf sind

Minerva McGonagal
 

Schulleiterin
 

Er erinnerte sich dunkel an ein Gespräch mit Hermine im Fuchsbau als sie alle guter Laune mit ihren Eltern zusammensaßen. Hermines Mutter hatte es angesprochen und Hermine damit in Panik versetzt. Während Rons Vater mit Hermines Vater in ein Gespräch über zahnärztliche Bohrer vertieft waren, kam die Rede auf das letzte Schuljahr. Harry hatte das damals nicht interessiert. Jetzt dachte er mit schlechtem Gewissen an seine Unterhaltung mit Stella Miller aus dem Aurorenbüro. Die Untersuchung des Hauses hatte ihn einige Tage abgelenkt. Als er auf das Pergament starrte war ihm klar, das er sich intensiv mit seiner Zukunft befassen mußte. Er wollte Auror werden und das, umso mehr als das er selbst den größten schwarzmagischen Zauberer vernichtet hatte. Nach wie vor brachte er keinerlei Verständnis dafür auf, das es Hexen und Zauberer gegeben hatte die Voldemorts Ansichten gut fanden. Er wusste, das Streben nach Macht nicht aufhören wollte und das es wahrscheinlich manche Angehörige der magischen Welt gab, die Voldemort nacheifern mochten.

Das war sie also, die Nachricht. Seit dem Besuch bei Stella Müller machte er sich Gedanken um seine Zukunft. Wenn er an sein gut gefülltes Verließ bei Gringorotts dachte, war er sicher, das er genug Geld besaß um ohne Arbeit durchs Leben zu kommen. Die Aussicht hatte etwas Reizvolles, doch so richtig damit anfreunden konnte er sich nicht.
 

Er starrte immer noch auf dieses Schreiben als er im Eingangsbereich ein lautes PLÖPP vernahm, begleitet vom Begrüßungsruf durch Sirius Mutter.

„Schlammblut, verschwinde aus meinem Haus, ich werde dich verfluchen damit du dahin gehst, wo du hin gehörst.

„jaja schon gut,“ nuschelte Hermine, was die alte Dame seltsamerweise verstummen ließ.

Harry lächelte und begab sich auf die Treppe. Hermine würde sich von der Alten nicht einschüchtern lassen.

„Wann hängst du endlich wieder den Vorhang vor das Bild?“ beschwerte sie sich prompt.

„Jaja, mach ich noch,“ entschuldigte sich Harry zum wiederholten Mal.

Hermine verließ den Sichtbereich von Sirius Mutter.

„Ich war schon bei Ron“ erläuterte sie

„Im Grunde warte ich schon lange auf die Nachricht. Ich habe nach Hogwarts geschrieben und um eine Wideraufnahme gebeten.“

„Oh, äh, gut“ fiel Harry dazu nur ein.

„Hallo Hermine,“ versuchte er das Thema auf etwas Anderes zu bringen.

„Schön, Dich wieder zu sehen.“

Hermine war eine Sekunde verblüfft. Plötzlich lachte sie lautstark.

„Hallo Harry!“ begrüßte sie ihn nur um sofort fort zu fahren:

„ Seitdem meine Eltern wieder ihre Praxis eröffnet haben, machte ich mir halt Gedanken wie es weiter gehen soll.“

„Komm erst mal nach oben.“ lud er sie ein.

Hermine warf einen Blick zurück zum Portrait der alten Dame die sofort wieder mit ihrer Litanei anfing.

Ein lautes Poltern im Wohnzimmer ließ die Beiden schnell die Treppe herauf rennen. Die Tür flog auf. Darin stand, wie erwartet Ron, in der Hand die Nachricht der Schule.

„Bo krass“ war seine erste Äußerung

„Den habe ich gerade bekommen und bin sofort in den Kamin um es dir zu sagen, Oh“ hielt er einen Moment in seinem Ausbruch inne

„Ihr geht auch wieder nach Hogwarts?“

Die Beiden nickten nur und zeigten ihre Briefe vor.

„Das kam nicht unerwartet“ belehrte ihn Hermine.

Sie gingen ins Wohnzimmer zurück. Dort wartete Kreacher auf sie und drei Tassen dampfender Tee.

„Er sieht schlimm aus,“ flüsterte Hermine.

„Er ist alt“ kommentierte Harry.

Hermine schüttelte den Kopf

„Das weiß ich, er war immer schon alt, aber jetzt...“ Sie verstummte als sie merkte das Kreacher zu ihr hin sah.
 


 

Kreacher half Harry in den folgenden Tagen immer weniger. Harry wußte, das das nicht an seiner Einstellung ihm gegenüber lag. Er sah dem alten Elfen an, daß ihm die Arbeit immer schwerer fiel. Manchmal lag der Kreacher nur auf dem Boden und Harry vermutete einige Male schon, er sei tot. Einmal hatte Harry still schweigend das Geschirr in der Küche abgewaschen. Kreacher benahm sich, als hätte er die größte Beleidigung seines Lebens schlucken müssen. Seitdem betrachtete er es als eine Art Sport, heimlich die Hausarbeit zu erledigen wenn er den Elfen zu Besorgungen weggeschickt hatte. Kreacher hatte es wohl bemerkt, äußerte sich dazu aber nicht. So überraschte es Harry als er morgens vor einer Liste mit Sachen für seinen Geburtstag saß, das Kreacher lautstark in der Küche auftauchte. Er verbeugte sich förmlich.

„Kreacher besorgt gleich die Sachen.“ sagte er.

„Danke“ antwortete Harry mechanisch und studierte weiterhin seine Liste.

Erst nach einiger Zeit merkte er, das der Elf immer noch vor ihm stand und verschämt zu ihm auf sah.

„Ist noch was?“ fragte Harry freundlich

„Kreacher hat eine Bitte.“ Sagte er.

Beim Anblick des alten Elfen, der sichtliche Mühe hatte aufrecht zu stehen, bildete sich ein Klumpen in Harrys Magen. Seine Gedanken drehten sich plötzlich nicht mehr um seine Geburtstagsfeier sondern formten die Worte Schrumpfkopf und Treppengeländer. Er hatte die Vision einer Axt, die das Haupt des Elfen vom Körper trennte.

„Worum geht es?“ würgte er hervor.

Kreacher wirkte sehr verlegen, fing dann aber an zu sprechen.

„Der Herr hat es wohl bemerkt und Kreacher auch. Kreacher schafft die Arbeit, die er tun sollte nicht mehr.“

Harry unterdrückte die Vorstellung eine riesige Axt in der Hand zu haben und hoffte, Kreacher würde ihn nur um etwas Einfaches bitten, obwohl das noch nie vorgekommen war. Kreacher sprach langsam weiter.

„Kreacher hat eine Tochter“ hörte er den Elfen sagen.

Die Axt aus Harrys Vorstellung verschwand schlagartig. Sie machte einer Szene Platz, die er sich nie vorgestellt hatte. Papa und Mama Elf im Kreise ihrer Kinder beim Staubwischen. Natürlich müssen Elfen auch Kinder haben, schoß es ihm durch den Kopf. Wie durch Nebel hörte er die Bitte:

„Meine damalige Herrin wollte Poldy nicht Mister Sirius schenken wie es sich gehört hätte. Statt dessen hat sie Poldy an eine reiche Familie verkauft, die –Muggelblut in den Adern hatte.“

Harry vernahm deutlich die Pause vor dem Wort Muggelblut. Kreacher hatte ursprünglich Schlammblut sagen wollen es aber in der letzten Sekunde unterdrückt.

„An wen?“ fragte Harry der sich langsam mit der Vorstellung einer Elfenfamilie vertraut machte.

„Was habe ich damit zu tun?“

Kreacher schlug sich plötzlich fest mit der Hand vor den Mund.

„Ich soll meinem Herrn dienen, nicht etwas von ihm verlangen“ stieß er zwischen zwei -Schlägen hervor.

Harry geriet inzwischen in Wut.

„Ich befehle dir, ein für alle Male, dich nie wieder zu bestrafen“

Die Faust Kreachers verharrte in der Luft. Er zitterte. Der Befehl eines Herren kämpfte mit einer generationenlangen Erziehung und siegte schließlich. Kreacher ließ die Faust sinken. Harrys Wut verebbte nicht

„Ich befehle die , mir deinen Wunsch sofort mitzuteilen“

Das wirkte. Kreacher sprach nun deutlich.

„Könnte mein Herr Poldy zurück kaufen damit sie hier Kreachers Nachfolge antritt?
 

Kreacher hatte das Haus so gut wie er konnte in Ordnung gehalten und Harry war vollkommen damit beschäftigt das düstere Wohnzimmer in dem früher die Versammlungen des Phönix Ordens statt gefunden hatten, etwas freundlicher zu gestalten. Als Erstes hatte er einen dicken Vorhang vor das Bild von Sirius Mutter hängen wollen, aber nichts, was er versucht hatte, war von Erfolg gekrönt gewesen. Genervt hatte er es aufgegeben und ging von da an mit in die Ohren gesteckten Finger an ihr vorbei. Die Fenster des Wohnraums waren klein und bestanden aus dunklem Glas, so als ob die Familie Black sämtliches Tageslicht aussperren wollte. Immerhin hatte er mit Kreachers Hilfe sämtliche Kerzenhalter aus dem Haus zusammengetragen die eine freundliche Atmosphäre schufen. Das Angebot im Fuchsbau zu feiern hatte er abgelehnt. In der Muggelwelt wurde er volljährig und es erschien ihm nur richtig, wenn er seinen 18 ten Geburtstag in seinem eigenen Haus feierte. So wartete er auf seine Gäste. Mrs Weasley hatte natürlich versprochen, selbst gebackenen Kuchen mitzubringen. Lange wartete er nicht. Mit einem lauten PLÖPP materialisierte jemand in der Eingangshalle. Froh, daß der erste Gast angekommen war, stürmte Harry die Treppe herunter. Er wusste nicht, wenn er erwartet hatte, aber er war sehr überrascht als er einen vollkommen Fremden dort vorfand. Ein Mann um die 40 lächelte ihm entgegen. Hinter ihm stand George. Irgendwie sahen die Beiden sich ähnlich.

"Hallo" begrüßte Harry die Abkömmlinge.

"Ich wollte meinen Onkel vorstellen.' sagte George.

Harry griff nach der Hand des Fremden. Sein Händedruck war warm und herzlich.

"Malcolm Octavia" stellte er sich vor.

"Ich bin Mollys Bruder."

Harrys Mund klappte auf. In der letzten Zeit wurde er mit vielen Verwandten konfrontiert mit denen er nicht gerechnet hatte seien es Elfen Kinder oder Brüder. Er fragte sich, wenn er sonst noch kennen lernen würde.

"Angenehm"

Diese Höflichkeitsfloskel kam ihm automatisch über die Lippen. Malcolm lächelte ihm zu.

"Mollys und ich haben uns eine Zeit lang aus den Augen verloren. Ich bin heute auf einen Überraschungsbesuch vorbei gekommen und sie meinte"

Hier unterbrach George:

"Mum meinte, er könne einfach mitkommen, wo die Beiden sich doch so lange nicht gesehen haben."

Harry stimmte zu.

Es dauerte nicht lange bis auch die anderen eintrafen, Hermine und Ron als erste. Sie überreichten Harry ein Kochbuch für Zauberer. Als Harry das aufschlug, sprang ihm ein Teller Nudeln mit Tomatensauce ins Auge der sofort Appetit machte. Darunter standen nützliche Zaubersprüche wie: Verwandlung von Petersilie in Majoran, ohne Nachgeschmack, oder sie haben keine Möhren, nehmen sie Kartoffel und den Zauberstab zur Hand.

"Oh, danke" sagte er.

Der zweite Besuch liess nicht lang auf sich warten. Mr. Und Mrs. Weasley erschienen mit Ginny und einem etwa zehn Jahre alten Jungen, der die Verwandtschaft nicht leugnen konnte

"Ich habe dich auf Bills Hochzeit gesucht. Du warst nicht da" stellte er sich vor.

Harry schüttelte ihm die Hand.

"Ich war schon da aber hatte Vielfalt Trank getrunken. Wenn jemand mich erkannt hätte, das wäre nicht gut."

"Boah" staunte der Junge

"Ich heiße übrigens Wiggan kannst mich Wigg nennen"

Mrs. Weasley schleppte zuerst einmal die Berge von Kuchen, die sie mitgebracht hatte in die Küche. Arthur schaute verlegen zu Harry.

"Malcolm arbeitet als Buchhalter bei Karotti, dem Schokoladenhersteller. Er hat die Prüfungen von Hogwarts nicht geschafft und seine Zauberkunst ist miserabel. Er ist ein netter Kerl. Lass ihn bitte nicht merken das er ein halber Squilp ist.

Harry hatte kein Problem damit, es jemandem nicht merken zu lassen wenn er schlecht zaubern konnte und so führte er seine Gäste ins Speisezimmer an den gedeckten Tisch. Es wurde eine ruhige Feier Malcolm erzählte von seiner Arbeit bei der Firma Karotti Er arbeitete im sogenannten Muggelbereich. In einem – angeblich verfallenen Lagerschuppen wurden die, in der Zauberwelt geschätzten Schoko Frösche hergestellt. Immer wenn einer der nicht magischen Menschen sich für diesen Lagerschuppen interessierte, verspürte er den dringenden Wunsch, etwas anderes zu tun. Er untermalte die Erzählungen mit dem Vorzeigen etlicher Schokofrosch Karten, die er mitgebracht hatte. Harry war es peinlich, als er erfuhr, daß er auf einer der nächsten Serien abgebildet sein würde. Die Karten fanden allgemeines Interesse, wohl jeder hatte sie einmal gesammelt. Einige besaßen Seltenheitswert. Das Zusammenarbeiten zweier unterschiedlicher Fabriken brachte manchmal Kurioses auf den Markt. Einmal, erzählte Malcolm, hatte man zwei Kessel Schokolade verwechselt. Während es in der Zauberwelt nur kleine Enttäuschungen gab, daß die Frösche nicht springen wollten, hagelte es Beschwerden über Weihnachtsmänner die in der Wohnung umher wanderten. Auf allgemeinen Wunsch holte Kreacher Harrys Fotoalbum und sie wälzten sich in Erinnerungen beim Anblick der alten Bilder.
 

Harry betrachtete gedankenverloren das Bild seiner Eltern. Der Schnee rieselte sanft über die Landschaft und zeigte ein glückliches Paar, welches sich zu einer unhörbaren Musik im Tanz bewegte.

„Warum sprechen die nicht?“ fragte Harry

Ron würgte einen großen Bissen Marmorkuchen herunter.

„Wer spricht nicht?“

„Meine Eltern auf dem Foto, warum sagen sie nichts? Ich habe die alten Schulprofessoren auf den Bildern sprechen gehört und Sirius Mutter wird bestimmt niemals die Klappe halten, aber meine Eltern.“

Er blickte wieder auf das Foto seiner Eltern.

„Man, das ist ein Foto,“ sagte Ron als ob damit alles geklärt wäre.

Mrs Weasly setzte sich neben ihm und legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter

„Nun, es ist so,“ begann sie

Es sind Fotos. Als Harry sie immer noch verständnislos anstarrte führ sie fort:

“Ich vergesse immer das du bei Muggeln aufgewachsen bist. Laß es mich erklären. Eine Kamera fängt die Stimmung des Augenblicks ein, mehr nicht“

Aber auf anderen Bildern sprechen Personen und können diese sogar verlassen.“ sagte Harry.

Wie um diese Tatsache zu verdeutlichen hörte man die Stimme von Sirius Mutter laut keifend durch den Raum hallen:

„Drecksgesindel, weg aus meinem Haus oder ich hole das Strafkommando“

Mrs. Weasley verdrehte die Augen.

„Das sind Portraits, die kann nur ein wirklicher Künstler machen. Außer diesen Künstlern weiß niemand, wie es geht. Es ist dafür eine besondere Leinwand nötig und natürlich müssen Farben auf spezielle Art angemischt werden fast wie schwierige Zaubertränke und selbst die Pinsel sind aus klar definierten Holz mit Borsten von Bowltrukkels, Einhörnern, Zentauren und was weiß ich. Natürlich muß der Künstler Talent besitzen, doch das ist nicht die Hauptvoraussetzung für den Beruf. Es wird eine Kopie der Persönlichkeit erstellt und das, ohne der Person zu schaden.“

„Davon habe ich noch nie gehört,“ sagte Harry

Mr. Weasley hatte der Unterhaltung gelauscht und fuhr fort:

„Es gibt auch nicht viele dieser Künstler und auf der ganzen Zauberwelt nur eine einzige Schule. Jedes Jahr werden zwei Schüler aufgenommen, ein Junge und ein Mädchen.“

„Kunstakademie? Für magische Künstler?“ fragte Harry verblüfft

„Ja richtig,“ beteuerte Mrs. Weasley

„Es gibt weltweit nur eine einzige Schule für Portraitmalerei und die ist in Florenz.“

„Also so etwas wie Hogwarts,“ sinnierte Harry

„Nur für Künstler.“

Harry hatte sich schon beim trimagischen Tunier über die Existenz anderer Zauberschulen gewundert. Nun erfuhr er etwas über eine Fachzschule. Er rief sich das Bild der fetten Dame in Erinnerung. Die dort dargestellte Persönlichkeit bewachte den Eingeang zum Gryffindor Refugium. Das machte sie gut und wohl schon eine ganze Weile. War sie die Kopie einer eist existierenden Hexe? Fragte er sich. Harry hatte ehemalige Schüler von Hogwarts von ihr sprechen gehört. Immer hieß sie nur die fette Dame was eine recht unhöfliche Bezeichnung war. Er nahm sich vor, beim nächsten Mal nach ihrem Namen zu fragen.

Mrs. Weasleys Kuchenberge waren inzwischen vom Tisch verschwunden. Kreacher räumte ab. Er strauchelte unter der Last der Teller, ein Zeichen für seinen Zustand. Harry legte Mrs. Weasley gerade noch rechtzeitig die Hand auf den Arm als sie beim Abräumen helfen wollte.

„Er würde sich dafür bestrafen“ erklärte er ihr.

Mrs. Weaslex verstand und legte den Zauberstab beiseite. Demonstrtiv stellte Mr. Weasley eine Dose mit Flohpulver auf den Tisch.

„Wir feiern im Fuchsbau weiter“ erläuterte er.

Harry und Hermine wurden eingeladen.

„Wir wollen morgen in die Winkelgasse, die Schulbücher besorgen“ erklärte Malcolm
 


 

Als Malcolm mit seinem Sohn als letzter aus dem Kamin kroch, konnte Hermine nicht mehr an sich halten. Lautstark beklagte sie sich über die Behandlung von Elfen.

„sie haben solch eine schreckliche Gehirnwäsche bekommen das sie sich sehen als wären sie ein willenloses Werkzeug.

„Das bringt mich zu den Frage, die ich in seiner Gegenwart nicht stellen wollte.“ Warf Harry ein als im entrüsteten Stimmengewirr endlich Ruhe eintrat.

„Schieß los“ forderte Ron ihn auf.

Harry erzählte von dem Wunsch Kreachers, die Tochter Poldy zu kaufen.

„Das ist wohl der Gipfel der Unverfrorenheit“ schimpfte Hermine sofort los.

„Wir leben im Einundzwanzigsten Jahrhundert und es existiert noch Sklavenhandel und der wird geduldet.“

Die anderen reagierten auf den Ausbruch zurückhaltend.

„Du musst das so sehen“ besänftigte sie Mrs. Weasley.

„Die Elfen leben schon seitdem sie denken können als Hausinventar. Esgibt natürlich fortschrittliche Denker wie
 

Die Winkelgasse bot einen fast vertrauten Anblick. Die meisten Geschäfte hatten wieder geöffnet. Vor dem Eissalon herrschte geschäftiges Treiben. Der Schreibwarenladen und das Bekleidungsgeschäft schienen neu renoviert worden zu sein. Die Umhänge ähnelten nicht mehr Tarnfarben sondern explodierten in einem schrillen Bunt.

Der Zauberstabladen von Olivander war noch verrammelt, aber eine junge Frau stellte gerade eine Leiter auf und fing an, die Bretter vom Schaufenster zu entfernen welche den Eingang zwei ganze Jahre lang verrammelt hatten.

„Das interessiert mich,“ sagte Harry zu Mrs. Weasley und Ron.

Er eilte zum Geschäft.

„Guten Tag, Sie entschuldigen bitte,“ sagte er.

Die Frau hielt in der Bewegung inne und starrte ihn ungläubig an.

„Oh ja,“ Harry seufzte

Früher hatte er sich in der Zauberwelt daran gewöhnt, das die magischen Menschen um ihn herum verstohlen flüsterten und auf seine Narbe deuteten. Im letzten Jahr hatte er diese mit Mühe und Not versteckt, aber was in letzter Zeit passierte ging ihm auf die Nerven. Er wurde verehrt wie ein Heiliger.

„Ja, ich bin Harry Potter“ sagte er deswegen

„Aber nur ein ganz normaler Mensch.“

Die Frau wurde rot. Jetzt bemerkte Harry, das sie noch sehr jung war. Er glaubte, sie schon einmal gesehen zu haben, wusste aber nicht wann und wo.

„Ja, natürlich,“ stotterte sie.

Harry versuchte ein normales Lächeln.

„Wird der Laden wieder geöffnet?“ fragte er

Die Frau nickte.

„Ich bin Jane Olivander die Tochter und ich sehe es als Ehre an, das Geschäft meines Vaters weiter zu führen. Zwei Jahre hatte ich mich versteckt wie viele andere auch aber ich habe die Zeit genutzt, nach Hogwarts in die Lehre eine Zulu Magiers zu gehen und die Herrstellung von Zauberstäben zu erlernen.“

„In Afrika hat sich der dunkle Lord wohl nicht herum getrieben,“ versuchte Harry die Unterhaltung am Laufen zu halten.

Jane lachte

„Oh, wir haben ebenfalls einiges abbekommen aber es war wohl kein Vergleich zu England.“

„Mein Zauberstab ist von hier.“ Erwähnte Harry.

Jane wurde prompt wieder rot.

„Mein Vater hat diese Geschichte allen erzählt die es hören wollten, - und natürlich auch allen, die es nicht hören wollten.“

Harry lachte und zu seiner Erleichterung stimmte Jane mit ein.

„Er wird nicht mehr hinter der Ladentheke stehen aber ich habe viel von ihm gelernt.

„Tja,“ meinte Harry etwas verlegen

„Ich geh dann mal.“ Jane schaute ihm eine Weile hinterher.
 

Neben Florisch and Blods gab es einen kleineren Laden der ihm bisher nicht aufgefallen war. Es war ein Geschäft, welches allem Anschein nach im vorangegangenen Jahr floriert hatte. Während er hin sah, öffnete sich die Ladentür und heraus kam Pans Parkinson in Begleitung eines Paares, das wohl ihre Eltern waren. Das machte Harry neugierig.

"Entschuldigt" sagte er und schlenderte langsam in die Richtung der Drei. Sie nahmen keine Notiz von ihm. Anscheinend warteten sie auf jemandem der im Buchladen war. Harry schaute in das Schaufenster des kleinen Ladens. Ahnenforschung stand in schwarzen Buchstaben über der Tür. In den Schaufenstern lagen verschiedene Entwürfe von Stammbäumen die langsam vor sich hin wuchsen. Ab und zu bildete ein Zweig eine rosa oder hellblaue Knospe aus, in der ein Name erschien. Harry konnte sich vorstellen, das hier im vergangenen Jahr guter Umsatz gemacht wurde. Die Familie Parkinson nahm keine Notiz von ihm. Sie waren angeregt in ein Gespräch vertieft.

"Meine Großmutter Winnifred war die Tante von Merope" hörte Harry Mr. Parkinson sagen.

Sein Interesse am Stammbaum der Familie Parkinson liess schlagartig nach als er eine bekannte Gestalt in der Menge erblickte. Draco Malfoy bewegte sich vorsichtig zwischen den Passanten. Er steuerte umständlich in Richtung Nocturngasse. Vermutlich, dachte sich Harry wollte er vor der Hausdurchsuchung seines Elternhauses noch einige Dinge in Sicherheit bringen. Er streckte den Kopf in die Höhe, konnte aber Draco nicht lange folgen weil er plötzlich von Pansy angerempelt wurde. Offensichtlich hatte sie es eilig. Seltsamerweise wollte sie nicht zu Draco hin laufen sondern sie steuerte im 180 Grad Winkel sehr schnell von ihm weg.

"Es stinkt nach Kerkerratte" hörte er sie zu ihren Eltern sagen.

Draco war inzwischen aus Harrys Sichtfeld verschwunden. Die Familie Parkinson eilte geschäftig in das Buchgeschäft.

Der schöne Draco ist also abgeblitzt, kombinierte Harry. Langsam schlenderte er zu Flourisch and Blods. Fast wäre er erneut umgerannt worden, diesmal von Wiggan der, beide Arme voller neuer Schulbücher aus dem Laden stürmte.

"Gehen wir jetzt zu George?" Ertönte seine Stimme weit unten aus dem Berg.

Hermine war ihm gefolgt. Sie packte gerade das Exemplar von Arithmantik zur Unterstützung der Mathematik in die Perlenhandtasche, welche im vorigen Jahr ihr stetiger Begleiter gewesen war. Kommentarlos verstaute sie auch die Bücher des Erstklässlers dort. Wiggan sah mit Entsetzen zu wie seine wundervollen Errungenschaften verschwanden, bekam aber kein Wort heraus da sein Mund sich weigerte zuzugehen.
 

Weasleys zauberhafte Zauberscherze ragt nicht mehr als bunte Insel aus dem Meer der verrammelten Hütten heraus, tatsächlich bot der Scherzladen einen eher traurigen Anblick.

Das Plakat für den Renner der letzten Jahre: Du scheißt nie mehr hing vergilbt im Fenster und die grellbunte Leuchtreklame flackerte traurig über der Tür. Ron und Hermine warteten auf ihn.

„George ist sehr deprimiert“ sagte Ron

„Er leidet viel mehr unter Freds Tod als wir alle“

„Zwillinge“ antwortete Hermine promt auf die nicht ausgesprochene Frage und schlug dabei ihren altbekannten besserwisserischen Ton an. Harry verstand. Er hatte Fred und George immer als eine einzige Person wahrgenommen und konnte sich nicht vorstellen, jetzt nur die Hälfte dieser Person vor sich zu haben. Er hatte keine Geschwister und Dudley konnte man kaum als Bruderersatz bezeichnen aber der große Zusammenhalt der Weasley Familie war sehr beeindruckend.

Im Laden herrschte wenig Betrieb. Zwei Kunden kramten lustlos in den Auslagen. Eine Angestellte in violettem Umhang fütterte eine Vitrine mit Minimuffs. An der Kasse saß ein alter Zauberer mit einer lila Robe und einem kreischend gelben Turban, der ihm über ein Ohr fiel. Harry fühlte sich unangenehm an Professor Quirrel aus seinem ersten Jahr erinnert. Vor dem Mann stand Percy und redete auf ihn ein.

„Percy?“ fragte Hermine ungläubig

Ron nickte

„Er hat Urlaub genommen um George unter die Arme zu greifen.“ sagte Ron.

Als er sie hörte, drehte sich der alte Zauberer um. Hermine unterdrückte einen Entsetzensschrei. Es war George. Er war um Jahre gealtert. Der Turban verdeckte die hässliche Fluchnarbe, die ihm ein Ohr gekostet hatte.
 


 

Auf der Straße schauten sich die drei ratlos an. Der Anblick von George hatte selbst Ron erschüttert. Niemand wollte einen Kommentar dazu abgeben.

„Gehen wir doch ein Eis essen,“ schlug Harry vor.

Die Ablenkung wurde schnell angenommen und als sie in der warmen Sonne saßen begannen sie eine belanglose Diskussion über die verschiedenen Eissorten, welche sich nur unwesentlich vom Angebot in einem Muggelsalon unterschied. Als die Becher gebracht wurden, zeigte Ron unauffällig auf ein, am Nebentisch sitzendes Pärchen.

„Lucia Thurble“ sagte Ron

„Das die wieder aufgetaucht ist, ein echtes Wunder.“

Harry und Hermine drehten sich reflexartig um. Die Beiden am Nebentisch taten als hätten sie nichts bemerkt. Jetzt sah Harry, da auch andere Passanten auf die beiden, doch sehr unscheinbar aussehenden Menschen aufmerksam geworden waren.

„Wer soll das sein?“ fragt Hermine

„Nie gehört,“ bestätigte Harry

„Du vergisst immer wieder das wir bei Muggeln aufgewachsen sind.“ Belehrte Hermine Ron.

Ron verdrehte die Augen“ Wie sollte ich etwas vergessen auf dem D#du andauernd herum hackst. Also Es gab vor ungefähr fünfzehn Jahren einen unglaublichen Skandal in der Zauberwelt. Die Schwester von Lucius Malfoy war eine Squilb.

„Wie?“ ertönte die Äußerung von Harry und Hermine gleichzeitig. Ron setzte ein wissendes Gesicht auf. Er genoß es, die Beiden verblüfft zu haben.

„Ja, die hochwohlgeborene reinblütige Familie hatte ein faules Ei im Nest. Das allein war noch nicht das Schlimmste, wenn Lucis das getan hätte, was man von ihr erwartet und zwar still zu Hause bleiben und auf eine Muggelschule gehen.“

Er setzte ein angewidertes Gesicht auf als wäre die Tatsache, eine Muggelschule zu besuchen das Gleiche wie ein Aufenthalt in Askaban.

„Nun, so etwas passiert und wäre in Vergessenheit geraten, dafür hätte Lucius schon gesorgt wenn sie weiterhin ihr Leben bei ihrem Bruder gefristet hätte aber das tat sie nicht. Sie beging das schlimmste Verbrechen, das ein Reinblüter begehen konnte.“

Jetzt hatte er erreicht, das Hermine und Harry gebannt an seinen Lippen hingen.“Erstens besaß sie die Unverschämtheit, in der Muggelwelt zu studieren und dann heiratete sie noch einen der Ihren.“

„Einen Muggel heiraten“ intonierte Hermine

„Sie hätte besser einen umbringen sollen.“

Zu ihrer Verblüffung nickte Ron.

„Das wäre nicht so schlimm gewesen,“ kommentierte er und erntete nur verständnisloses Kopfschütteln.

„Was geschah dann?“ fragte Hermine.

„Sie wurde verstoßen. Man brach sämtliche Kontakte zu ihr ab. Das war es. In der Hexenwoche gab es noch Berichte, man nannte das Insiderinformationen. Sie hatte eine Hauselfe geerbt, die man ihr nicht mehr wegnehmen konnte. Da Lucia ihr keinen entsprechenden Befehl erteilt hatte, berichtete sie unserer alten Freundin Rita Kimkorn. Das gab einige Berichte, oh, nichts Weltbewegendes, nur so wie:

Verirrt in der U-Bahn ohne Besen oder

Reinigt die Fußböden mit einem feuchten Lappen statt dem Razeputz.“

„Tja, da hat sie...“ fing Hermine an

Ron ließ sie nicht ausreden

„das führte dann zum entgültigen Skandal, sie musste ihrem Mann die Wahrheit erzählen und seitdem hat er Einblick in die Zauberwelt.“

Das folgende Schweigen wurde nur durch Hermines Bombe unterbrochen. Sie holte Luft und sagte:

Dann hat sie die besten Voraussetzungen für ihren Beruf, nämlich für das Fach Muggelkunde in Hogwarts.“
 


 

Der Kauf war reine Formsache, Dolohow ließ sich nur kurz blicken und überließ das Geschäftliche seiner Frau. Diese war eine gleichgültig wirkende unsympathische Person. Sie zerrte Poldy aus dem Keller wo die Elfin gerade mit dem Einsortieren vonWeinflaschen beschäftigt war und zählte das Geld nach.

„Nimm sie mit, ich gabe genug Andere“ war ihr einziger Kommentar.

Poldy schielte schüchtern zu ihrem neuen Herrn.

„Poldy muß Harry Potter etwas sagen“ begann sie.

Harry lächelte sie aufmunternd an. Sie sprach weiter. Es hörte sich wie ein auswendig, geleierter Text an.

„Poldy hat den Herrn gewechselt. Sie muß den neuen Herrn belehren, das sie nichts vom alten Herrn erzählen darf.“

„Das ist schon in Ordnung“ kommentierte Harry.

Er hatte das unangenehme Gefühl, eine Gebrauchsanweisung bekommen zu haben. Er reichte ihr die Hand.

„Bring uns zu meinem Haus“ befahl er.
 

Sie wurden von Kreacher erwartet. Eine förmliche Begrüßung von Tochter und Vater fand nicht statt. Die beiden Elfen verschwanden durch die nächste Tür. In den folgenden Tagen befaßte sich Harry mit denneuen Schulbüchern. Er polierte seinen Feuerblitz und freute sich mehr und mehr auf das letzte Jahr in Hogwarts. Poldy sah er nicht, doch er fand pünktlich sein Essen auf dem Tisch. Seine Sachen wurden gewaschen und säuberlich im Schrank verstaut.

Am letzten Tag im August erschien Poldy und fragte, was sie in den Schulkoffer packen sollte. Harry nahm das Angebot dankend an und sah zu, wie die Sachen von ihr ordentlich verstaut wurden.

„Was ist mit Kreacher“ fragte er

Poldy schaute verlegen auf Harrys neuen Umhang im Koffer.

„Poldy holt ihn wenn der Herr es befielt.“ Sagte sie und schlurfte zur Tür. Es dauerte eine ganze Weile bis sie wieder kam. Kreacher sah jetzt aus wie seine eigene Leiche. Er wurde von seiner Tochter gestützt.

„Kreacher hat die Umhänge gebügelt“ erklärte Poldy.

Es hörte sich an wie eine Entschuldigung.

„Oh, äh, ja“ beeilte sich Harry zu sagen

„So glatt waren sie noch nie.“

Der Anblick des alten Elfen hatte ihm einen Stich versetzt. Schnell erhob er sich und verließ das Zimmer.

„Ich werde noch ausgehen“ erklärte er.

„Heute kein Abendessen, das erledige ich auswärts.“

Er schlenderte lange in London der Muggel herum bis er sicher war, das er bei seiner Rückkehr keinen Elfen mehr antreffen würde.
 

Am nächsten Morgen fuhr Harry mit der U-Bahn zum Bahnhof Kings Cross. Es war ein seltsames Gefühl nach dem letzten Jahr. Er schleppte nur einen großen Koffer mit sich, der seine neue Schuluniform enthielt und, neben einer Menge neuer Schulbücher, einer Ausgabe der Klitterer und der Spiegelscherbe von Sirius nichts Bedeutungsvolles enthielt. Er vermisste schmerzlich den riesigen Käfig mit seiner alten Freundin Hedwig.

Am Bahnhof herrschte das gewohnte Treiben. Die meisten Muggel hasteten zu ihren Zielen und nahmen keine Notiz voneinander. Harry sah eine hochgewachsene Frau in einem grünen Kleid in Richtung des Durchgangs zum Bahnhof 9 ¾ verschwinden. Vor ihr schritt ein kräftiger Junger Mann, der ihr den Weg durch die hastende Menge bahnte. Neville hatte die Führung übernommen. Eine junge Frau, die sehr farbenfroh angezogen war, wuchtete umständlich einige große Koffer auf den Bahnsteig. Sie sah sich unschlüssig um. Harrry hatte das Gefühl, das sie den Bahnsteig 9 ¾ suchte. Er ging gemächlich auf sie zu. Als er sich näherte, sah er, wie sich in ihrer Manteltasche etwas bewegte. Er zögerte. Die Frau sah sehr nach einem Muggel aus, trotzdem umgab sie etwas Seltsames.

„9 3/4?“ fragte Harry.

Wenn sie ein Muggel wäre, dachte er würde sie ihn nur ungläubig anstarren. Das tat sie jedoch nicht. Voller Schreck ließ sie einen kleinen Beutel fallen. Pinsel in allen Größen und Formen entluden sich auf den Bahnsteig. Ein Glasgefäß ging zu Bruch. Sie schien hilflos als Harry ihr beim Einsammeln half.

„Du weißt Bescheid?“ flüsterte sie mit einer Stimme, die einem Geheimagenten alle Ehre gemacht hätte.

Harry kam zu dem Schluß, das sie kein Muggel war und deutete auf den gemauerten Sockel zwischen den Gleisen neun und zehn.

„Einfach durchgehen, bloß nicht stehen bleiben.“ Erklärte er.

Sie steckten die Pinsel gemeinsam in einen, mit Farbe beklexten Tuchbetel wobei sie eine ziemliche Sorgfalt an den Tag legte.

Harry stand auf und ging forsch auf die Bariere zu. Er wartete nicht lange bis die Frau ebenfalls erschien. Hier, vor dem Hogwarts Express schien sie viel sicherer.

„Hallo Harry“ Nevills enthusiastischer Ruf schreckte ihn aus seinen Überlegungen. Neville ließ, sehr zur Empörung seiner Großmutter den Koffer, den er gerade in der Hand hielt fallen. Harry schüttelte ihm herzhaft die Hand. Neville war sicherlich einer der Schüler welche den Unterricht nicht oft besucht hatten. Er war zwar in Hogwarts gewesen, aber besonders in der letzten Jahreshälfte vor dem Inquisitionskommando geflüchtet.

Ihnen bleib keine Zeit für den großen Austausch von Ferienerlebnissen. Sie sahen Hermine, die sich wie immer rigoros einen Weg durch die Menge bahnte und begaben sich in ihr Kielwasser. Als sie die Beiden sah, hielt sie an.

„Ich habe die ganze Zeit nur gelernt und gelernt aber die Prüfungen werde ich nicht bestehen, das können die auch nicht verlangen.“

„Prüfungen?“ stießen Neville und Harry gleichzeitig aus.

Hermine wirkte überrascht

„Habt ihr den Tagespropheten nicht gelesen?“ fragte sie erstaunt.

Sie wurden von Ron unterbrochen, der halb aus einem Fenster des Zuges zu fallen drohte.

„Hier rein“ schrie er,

„Ich kann das Abteil nicht mehr länger frei halten.

Neville umarmte pflichtschuldigst seine Oma, die in einem großen Pulk Eltern stand und lautstark die Heldentaten ihres Enkels zum Besten gab.

„Ja wirklich er hat einen Teil von Du-weißt-schon-wem getötet, genau so wie es im Klitterer stand. Aber das liegt ja in der Familie. Seine Eltern haben schon...“

Weitere Einzelheiten über Nevills Heldentat hörten sie nicht, was Neville anscheinend Recht war.

Ron hatte viel Mühe aufgebracht das Abteil zu verteidigen. Im Augenblick stand er, wie der Wächter des Paradieses vor der Tür. Im Innern saß am Fenster, in die Neueste Ausgabe des Klitterer versunken Luna. Sie sah nur kurz auf und war sofort wieder in ihre Lektüre vertieft. Die Drei quetschten sich an Ron vorbei und verstauten ihr Gepäck. Harry warf einen kurzen Blick auf den Bahnsteig und erstarrte. In großen Einmütigkeit stiegen Draco Malfoy, Crabb, Goyle und andere Slyterins in den Zug.

„Was machen die denn hier?“ entfuhr es Harry.

Er wurde abgelenkt durch die junge Frau, die ihm schon am Bahnhof aufgefallen war.

Sie schob die Abteiltür beiseite und fragte in höflichem aber bestimmten Ton, ob der letzte Platz noch frei wäre. Ron musterte sie.

„Ginny will zu ihrer Freundin ins Abteil“ bemerkte er.

Die Frau schien nicht genau nachzudenken was diese Aussage in Bezug auf den freien Platz bedeuten sollte. Kommentarlos wuchtete sie ihr Gepäck in die Ablage.

Die Anwesenheit dieser fremden Person ließ erst einmal kein Gespräch aufkommen. Der Zug fuhr ab. Nach einiger Zeit legte Luna den Klitterer nieder. (Titelseite: Nargel Invasion in Indien)

„Sie sind Fiona Werkels“ sprach sie die Dame an.

Die Äußerung Lunas löste Erstaunen aus. Hermine starrte auf den Klitterer. Ron und Harry sahen sich verständnislos an und zuckten die Schultern. Nur Neville betrachtete die Frau mit Interesse.

„Sie sind Künstlerin“ sagte er.

Es hörte sich eher nach einer Feststellung als einer Frage an. Fiona lächelte.

„Ja, ich soll die neue Direktorin portraitieren.“

„Oh Mann!“ entfuhr es Ron.

Hermines Interesse war sofort geweckt.

„Ich glaube, ich erinnere mich, Sie hatten im Hyde Park eine Ausstellung.“

Fiona machte eine wegwerfende Geste mit der Hand.

„Muggelkram“ sagte sie abweisend und hatte damit die ungeteilte Aufmerksamkeit Aller.

„Wie meinen Sie das?“ fragte Hermine pikiert.

Fiona sah sie an

„Ich möchte hier niemanden beleidigen“ entschuldigte sie sich

„Ich arbeite viel in der Muggelwelt. Die Bilder, die ich dort male sind eine gute Übung.“

Als keine Erwiderung kam, fuhr sie fort:

„Wenn ich es mit nichtmagischen Mitteln schaffe, Bilder so zu malen das sie lebendig wirken, dann kann ich das mit magischen Mitteln ganz gewiss.“

Hermine stand plötzlich auf und holte ihren Koffer aus der Ablage. Langsam packte sie ihre Schuhe aus und zog Zeitungspapier aus ihnen heraus.

„Ja, das war es.“

Sagte sie und strich den Zeitungsknubbel glatt. Es war eine Seite der London Times. Ein kleiner Artikel berichtete von der Ausstellung. Fiona Werkels Bilder wurden mit den Attributen naturgetreu und wie lebendig beschrieben. Die Künstlerin wirkte verlegen.

„Die Muggel zahlen eine Menge Geld für meine Bilder.“

„Es ist doch nicht schlimm wenn man für gute Bilder viel Geld bekommt.“ Warf Luna ein.

Fiona nickte

„Der Meinung bin ich auch und mit Muggelgeld kann man eine Menge anfangen.“

Sie lachte zum ersten Male so richtig aus voller Seele.

„Da hast du absolut Recht.“ Sagte sie zu Luna.

Sie wurden unterbrochen als die Hexe mit dem Imbisswagen erschien. Fiona war ganz begeistert von dem Angebot und spendierte eine Runde Schoko Frösche. Die Bilder fanden wenig Interesse. Hermine sammelte sie schließlich ein um sie an die Neuen in Gryffindor zu verteilen.

Fiona steckt ihr Bild verlegen in die Manteltasche.

„Welchen Zauberer haben Sie?“ fragte Neville neugierig.

Fiona zuckte zusammen

Dumbledore“ sagte sie nach einer kurzen nachdenklichen Pause

„Bei uns in Florenz waren die Bilder selten und ich möchte das hier gerne behalten.“

„Es ist so ganz anders als in Italien. Dort kam ein Wagen mit Eis und Kaffe aber mehr hatten die nicht. Hier gibt es bessere Sachen.“

Alle waren der Ansicht, daß ihre Vorliebe für Schokoladenfrosch Karten keiner weiteren Erwähnung bedurfte.

„Schaut mal hier“ sagte sie

Mit diesen Worten griff sie in ihre Manteltasche und zog einen violetten Knubbel heraus.

„Darf ich vorstellen, Vincent.“

Der Knubbel pulsierte etwas. Dann gingen an seiner Vorderseite zwei riesige Augen auf und aus der Unterseite schossen acht Tentakel.

„Vincent ist ein Landtintenfisch.“

Die Gegenwart dieses Wesens löste eine seltsame Reaktion aus. Aus Lunas Tasche erklang ein Knurren und Mirkos Schnauze schob sich nach vorne. Auf der Ablage erwachte Krummbein und sprang sofort herunter um mit hochgestelltem Schwanz und Buckel den Neuling zu begrüßen. Pigwideon, Rons winzige Eule lugte kurz lugte kurz zu Vincent und steckte direkt danach ihren Kopf unter die Flügel und schlief weiter. Trevor, Nevills Kröte hüpfte zu dem Kraken, worauf dieser kurz bunt wurde wie ein Regenbogen und danach original die Farbe der Kröte annahm.

Fiona lachte

„Vincent löst bei fast allen Lebewesen Begeisterung aus.“ Sagte sie und schielte zum Käfig mit Rons Eule die wieder friedlich vor sich hin schlummerte. Plötzlich sprang Krummbein zu Fiona auf den Schoß. Der Krake nahm die rötliche Färbung des Katers an und imitierte sogar die Fellzeichnung. Fiona streichelte das Tier und verstaute es wieder in ihrer Manteltasche.

„Sie sind selten. Jeder von uns bekommt einen bei der Einschulung. Sie sind sehr wichtig mit, nun in Zusammenhang mit unserer Tätigkeit.“

Mehr sagte sie nicht.
 

Die weitere Reise verlief ohne große Zwischenfälle. Der Hogwarte Express fuhr die Strecke zu seinem Zielort. Als die ersten Schüler, bepackt mit ihrem Gepäck durch die Flure strömten, erhob sich Fiona und sammelte ihre Habseligkeiten zusammen. Sie streichelte Vincent noch einmal bevor sie ihren Mantel anzog. Die fünf Zurückgebliebenen warteten eine Weile.

„Auf ein neues Jahr in der Schule“ sagte Luna

„Es wird auf jeden Fall besser als das Vorherige“ kommentierte Neville.

Sie packten ihre Sachen zusammen.

„Was ist denn das?“ fragte Ron und hielt ein zerknülltes Blatt Papier in den Händen.“

„Das ist eine Schokofrosch Karte.“

Hermine winkte ab.

„Zerknüllt kriegen die Erstklässler die nicht, die ist Fiona aus der Tasche gefallen.“

„Aber warum knubbelt sie die zusammen?“ fragte Harry.

„Die wollte unbedingt Dumbledore haben.“

Ron strich die Karte glatt.

„Nein,“

Sein Ruf hallte durch das Abteil. Er hielt die Karte an zwei Fingern von sich weg. Ekel war auf seinem Gesicht geschrieben. Die Anderen verstummten. Es war nur ein leerer Rahmen, kein Bild aber die Überschrift sprach Bände:
 

TOM VORLOST RIDDLE, genannt VOLDEMORT
 

Wird zu Recht der größte Magier aller Zeiten genannt. Aufgewachsen in einem Waisenhaus der Muggel schulte er früh seine magischen Fähigkeiten in Hogwarts. Als Einziger Bekannter gelang es ihm, den Tod zu überwinden indem er seine Seele in sieben Teile spaltete. Er starb schließlich als es seinen Gegnern gelang, alle Splitter zu zerstören.

„Das ist doch!“ entfuhr es Harry.

Neville war blass und schüttelte den Kopf. Er flüchtete aus dem Abteil so als ob er sich übergeben müsste. Luna klappte in aller Seelenruhe den Klitterer zusammen und verstaute ihn in der Seitentasche ihres Koffers.

„Das war doch klar,“ sagte sie mit ihrer Stimme die klang als wäre sie nicht von dieser Welt

„Der Hersteller der Karten ist ein Todesser.“
 

Es war eng am Tisch der Griffindors genau so wie an allen anderen Tischen in der großen Halle doch das störte Niemanden. Ginny saß neben Harry und beide hielten sich unter dem Tisch an der Hand. Am Lehrertisch saßen die bekannten Leute unter denen fremde Gesichter aufffielen. Lucia Thurble die sie schon in der Winkelgasse gesehen hatten und Fiona Werkels, die am Rand neben Hagrid saß, kannten sie bereits. Mc Gonnagal thronte würdevoll in der Mitte auf dem Platz, den sonst Dumbledore eingenommen hatte. Harry stellte sich vor wie es im vergangenen Jahr ausgesehen haben mochte als Professor Snape dort saß. Zwei unbekannte Lehrerinnen befanden sich mitten unter den Anwesenden.

Die Erstklässler standen erwartungsvoll in einer Reihe als sie aufgerufen wurden. Harry konnte sich nicht mehr vorstellen einmal so klein gewesen zu sein auch wenn er sich lebhaft an sein Unbehagen erinnerte als er nach vorne gerufen wurde. Professor Sproud trug den sprechenden Hut herein und setzte ihn auf einen Stuhl. Er sah sehr ramponiert aus. Irgend jemand schien ihn gewaschen zu haben, denn der Ruß, welches das Feuer, entfacht von Voldemort hinterlassen hatte, war weggewaschen worden. Er besaß jetzt die Farbe von hellem Grau. Dort, wo die Brandlöcher gewesen waren, schimmerten die Flächen dunkler, als hätte sie jemand geflickt. Wahrscheinlich, überlegte Harry, war genau das der Fall gewesen.

Pitrella Ilunas – Ravenklaw

Simon Jusstin – Hufflepuff

Wiggan Oktavia Hufflepuff

Harry klatschte automatisch wenn ein neuer Schüler für Gryffindor ausgewählt wurde. Die Reihe der Erstklässler wurde kürzer.

Gwideon Parkinson – Slytherin

Harry schrak zusammen.

„Parkinson?“ fragte er überrascht und blickte an den Tisch des Hauses Slytherin. Die dort sitzenden Schüler applaudierten begeistert. Ron sah ihn an:

„Natürlich, der kleine Bruder von Pansy.“ erklärte er in einem Ton den Harry bisher nur von Hermine gehört hatte.

Harry nickte. Natürlich besaßen auch Slytherin Schüler Geschwister.

Sinas Wolweit – Gryffindor

Die Verteilung der Erstklässler war beendet. Im Saal herrschte erwartungsvolle Stille.

Filch trug mit missmutigem Gesicht den sprechenden Hut zurück. Mc Gonnagal erhob sich. Sofort verstummten die Stimmen

„Willkommen zu einem neuen Jahr in Hogwarts.“ begrüßte sie die Anwesenden.

„Wie bereits alle hier mitbekommen haben sollten, befinden sich in diesem Jahr einige Schüler unter uns die das letzte Jahr versäumt haben. Die Gründe sind verzeihlich und so hat der Schulausschuss des Ministeriums beschlossen, das sie ihre Ausbildung hier an der Schule abschließen dürfen. Deswegen findet in der folgenden Woche die Abschlussprüfungen statt.“

Diese Mitteilung wurde nur mit einem mäßigen Raunen aufgenommen.

„Des Weiteren möchte ich ihnen einige neue Mitglieder unseres Lehrerkollegiums vorstellen. Da ist einmal Fiona Werkels, die nicht unterrichten wird. Sie ist hier um mein Portrait zu malen. Deswegen wird sie mich begleiten und auch in meinem Unterricht dabei sein. Dann darf ich Lucia Thurble vorstellen. Sie wird in diesem Jahr Muggelkunde unterrichten da unsere frühere Lehrkraft leider verstorben ist.“

Sie räusperte sich kurz. Der Tod der Lehrerin war Voldemorts Werk.

„Weiter haben wir hier Gweneg Jones, die das Fach magische Sportarten unterrichten wird.“ Jetzt ging das Raunen durch die Schüler. Gewneg Jones war eine bekannte Jägerin.

Eusebia Muschkeks unterrichtet das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste und ais diesem Grund eigens vom Ministerium freigestellt.“

Harrys Blick blieb auf Eusebia hängen. Sie war eine drahtige schon ältere Hexe, deren Augen unaufhaltsam über die Menge der Schüler wanderten. Ein wenig erinnerte sie an Moody auch wenn ihr Körper noch vollständig zu sein schien.

„Ich möchte hiermit noch auf eine traurige Sache hinweisen. Vor einem Jahr nahm das Amt des Schulleiters Severus Snape ein, der sich im Kampf gegen Voldemort,“

Ein erschreckter Ruf aus der Schülerreihe ließ sie verstummen. Sie schickte ihren bekannten strengen Blick durch den Saal und holte tief Luft.

„Ja, Voldemort, ich spreche diesen Namen aus und ich wünsche das hier an der Schule jeder den Zauberer beim Namen nennt, der nun wirklich nicht mehr unter uns weilt.“

Sie machte eine Pause bis sich der Lärm gelegt hatte bevor sie mit ihrer Rede fort fuhr.

„Severus Snape hat sich in vorbildlicher Weise verhalten und ohne ihn, genau so wie ohne die anderen, die nicht mehr unter uns weilen, würde das Chaos weiterhin bestehen. Ich möchte nun für alle Gefallenen im Kampf gegen,“ sie schluckte. Anschienend fiel ihr die Anordnung schwer, die sie gerade gegeben hatte,

„Voldemort eine Schweigeminute einlegen. Bitte erhebt euch.“

Die Schüler standen leise auf. Am Lehrertisch erhoben sich die Erwachsenen und starrten schweigend auf den Boden. Am Tisch der Slytheryns erhoben sie sich zögernd. Mc Gonnagal setzte sich als Erste. Sie wartete bis sich auch alle Schüler gesetzt hatten.

„Ich wünsche guten Appetit.“

Ron blickte erwartungsvoll auf den Tisch. Sofort zeigte sich ein Ausdruck höchster Verblüffung in seinem Gesicht. Der Tisch wies immer noch nur Teller und Besteck auf. Keine voll beladenen Platten mit Köstlichkeiten und Karaffen mit Kürbissaft standen dort.

„Ja, was?“ fragte er in einem Ton als würde er in den nächsten Minuten vor Hunger vom Stuhl kippen. Hermines wissendes Gesicht war ihm dabei kein Trost.

„Hast du die Broschüre nicht gelesen?“ fragte sie in einem Ton als hätte er gerade seine Lehrerin geohrfeigt.

Ron schüttelte den Kopf. Hermine richtete sich auf und offenbarte damit eine beängstigende Ähnlichkeit mit der Schulleiterin.

„In Zukunft wird Hogwarts die Beziehungen zu anderen magischen Wesen und den nichtmagischen Leuten pflegen.

Ron hatte sich gerade vom Erscheinungsbild Hermines erholt als sichdie Türen der großen Halle öffneten. Schwer mit köstlichen Essenssachen beladene Platten wurden von Hauselfen herein getragen und auf den Tischen abgesetzt. Winky hatte es irgendwie geschafft an den Gryffindor Tisch zu kommen.

„Danke,“ sagte Hermine. Sie wurde mit einem Satz glühender roter Elfenohren belohnt.

Am Slytherin Tisch hörte man unterdrückte Kritik.

„Bei meinem Vater würde sich keine Elfe in der Öffentlichkeit zeigen,“ hörte man die Stimme von Draco Malfoy.

Hermine ergriff ihre Gabel als wäre sie ein Dolch.

„Die Elfen sollen sich nicht verstecken. Jeder muß sehen, was sie leisten.“

Ron, der bereits ein Hühnerbein im Mund hatte konnte nur nicken.

Alles war wieder allzu vertraut. Das Himmelbett, die leisen Atemgeräusche seiner Schulkameraden, das Rascheln der Kleidung, wenn sie sich anzogen, ja sogar das Licht, welches durch die, inzwischen wieder eingesetzten Scheiben drang. Ein neues Jahr in Hogwarts. Stella Miller hatte ihm anscheinend einen geheimen Wunsch erfüllt. Dieses Jahr würde er sich voll und ganz auf seine Ausbildung konzentrieren, das nahm er sich fest vor. Ein lautes Geräusch ließ ihn umblicken. Neville war aufgestanden und durchsuchte hektisch sein Bett.

„Es war hier irgendwo“ murmelte er.

Harry lächelte. Manche Dinge werden sich nie ändern, dachte Harry.

Er stand auf. Unter Nevilles Nachttisch lag ein Tintenfaß. Harry hob es auf und reichte es ihm Neville starrte verwundert auf das Teil und steckte es kommentarlos unter das Kopfkissen.

„Ich pack noch zu Ende“ erklärte er Harry.

Harry schlich zu seinem Bett zurück. Die meisten Schüler schliefen. Er betrachtete seinen Koffer, den er gestern Abend achtlos vor sein Bett gepfeffert hatte. Was sollte er einpacken fragt er sich und zog sich langsam an. Er kam zu dem Schluß, daß er erst einmal nichts brauchen würde. Neville hatte inzwischen seine Tasche gepackt. Er stand nun unschlüssig vor der Treppe die zum Gemeinschaftsraum hinunter führte und starrte auf eine scharlachrot glühende Kugel in seiner Hand.

„Was war es?“ überlegte er krampfhaft.

Harry grinste. Das Erinnermich in Nevilles Hand war ihm nur zu vertraut, immerhin verdankte er es diesem Ding, das er bereits im ersten Schuljahr Quiddich spielen durfte.

„Dein Tintenfaß“ belehrte er Neville. Dieser nahm sofort einen hilflosen Gesichtsausdruck an. Härry förderte das Gesuchte unter dem Kopfkissen zu Tage. Sofort änderte sich die Farbe der Kugel und nahm ein blasses Rosa an. Neville verstaute beides schnell in seiner Tasche.

„Ganz weiß wird es bei mir nie“ erklärte er.

Das wunderte Harry kein bisschen. Sie hatten es nicht eilig. Im Gemeinschaftsraum herrschte rege Betriebsamkeit. Eifrige Erstklässler verschwanden durch das Portrait der fetten Dame.

„Herbstanemone“ intonierte eine konzentrierte Schülerin das Paßwort um wieder hinein kommen zu dürfen. Ginny stieß fast mit ihr zusammen als sie, Merlin an der Leine von draußen in den Raum zurückkam.

„wir sehen uns dann“ verabschiedete sie sich von dem Tier und streichelte Merlin noch einmal liebevoll.

„Warte hier, ich habe heute Morgen eine Freistunde, da gehen wir Gassi.“

Sie drückte Harry im Vorbei gehen einen Schmatzer auf die Backe bevor sie den Raum verließ. Harry verspürte einen kleinen Stich Eifersucht. Der Wuffler war inzwischen so zutraulich geworden das er nicht mehr jeden anknurrte. Nach einem kurzen Bellen verzog er sich in den bequemsten Sessel. Ron kam langsam die Treppe herunter.

„Gehen wir dann?“ fragte er.
 

Nach dem Frühstück fanden sie sich zwischen aufgeregten Schülern. Die Meisten studierten einen Stundenplan und suchten zielstrebig ihren Klassenraum. Harry und Ron warteten. Neville war zurück in den Schlafsaal geeilt weil er dort etwas liegen gelassen hatte. Die Flure leerten sich. Geblieben waren die älteren Schüler. Es wurden immer mehr. Alle machten den gleichen ratlosen Eindruck wie Harry. Luna war in ein Gespräch mit Sören Marcraft vertieft. Vereinzelt hörten sie die Worte Morfologische Manifestation und Antarktis. Harry fragte sich ob das Bestandteil seiner Abschlussprüfung oder eine neue Sensation des Klitters war. Schließlich tauchte Mc Gonnagal aus einem der Zimmer auf, begleitet von einem älteren Zauberer und einer jungen Hexe. Die Hexe hielt eine lederne Mappe im Arm.

„Folgen sie mir bitte“ ordnete Mc Gonnagal an.

Sie führte die Schüler in einen leeren Klassenraum. Es wurde sehr eng. Der ältere Mann schenkte den Schülern ein gütiges Lächeln bevor er mit seiner Erläuterung begann.

„Aus bekannten Gründen ist leider zum Ende des vorigen Schuljahres die Prüfung ausgefallen. In den unteren Klassen wird das durch eine Wiederholung des Unterrichtsstoffes kompensiert. In der Abschlussstufe haben wir es zum Teil mit Schülern zu tun, die einen Teil des Unterrichts nicht besuchen konnten.“

Es entstand ein unwilliges Raunen. Die junge Hexe richtete sich auf

„Bitte Ruhe“ schrie sie.

Die Schüler verstummten. Eine magische Verstärkung hatte sie bestimmt nicht nötig. Der ältere Zauberer redete weiter.

„Wir wissen, daß einige von ihnen den Unterricht regelmäßig besucht haben.“

Täuschte Harry sich oder glitt der Blick der jungen Hexe jetzt wirklich wohlwollend über die Reihen der Slytherins?

„Sie werden wohl mit der Abschlußprüfung klar kommen. Andere wiederum“

Hier musterte er Harry mit einem durchdringenden Blick

„Haben es vorgezogen nicht in der Schule zu erscheinen.“

Harry vernahm ein kurzes Lachen von Draco Malfoy.

„Nun, sie hatten gute Gründe“ fuhr er fort.

„Wir werden deshalb allen, die den Stoff beherrschen das wohl verdiente Zertifikat ausstellen. Um den Schulbetrieb nicht zu sehr zu stören, möchte ich die Anwesenden bitten, heute Nachmittag um 16 Uhr im großen Saal einem Test bei zu wohnen.“

Mit diesen Worten überreichte er McGonnagal die lederne Mappe. McGonnagal nickte ihnen freundlich zu.

„Danke Mr. Culner und Mrs Vulgart.“

Sie wandte sich wieder den Schülern zu.

„Sie haben es gehört, Vertiefen sie den Stoff des letzten Jahres. Um vier Uhr Nachmittags treffen wir uns wieder.
 


 

Harry stand in der Reihe in der Schlange vor dem großen Saal und wartete. Hermine vor ihm wälzte noch ein Fachbuch über Arithmantik Die Ankündigung McGonnagals hatte für Aufruhr gesorgt. Überprüfung des Wissenstandes, hieß es.

Harry war sich sicher das er die Anforderungen nicht erfüllen konnte und sah das Ganze gelassen. Neville, Luna und Ron standen hinter ihm. Es waren außer Luna noch ein Schüler aus Ravenklaw und drei aus Hufflepuff dabei. Luna wirkte wieder einmal als wäre sie nicht von diesem Planeten. Sie hatte ihr Haar zu verschieden dicken Zöpfen geflochten, die teilweise senkrecht vom Kopf abstanden. Damit alles noch skurriler aussah, war jeder Zopf mit einem anderen, knallbunten Band versehen. Hermine hatte ihr Buch weggesteckt und hüpfte wie ein angekettetes Känguru von einem Bein auf das Andere.

„Wenn die Fragen zur sechsten Klasse stellen“ erklärte sie dem Hufflepuff Schüler vor ihr, „und wir das nicht wissen, kriegen wir vielleicht nachträglich schlechtere Noten?“

Luna sah sie mitfühlend an.

„Ich habe meine Gentris in die Haare geflochten, die sagen mir alles vor.“

Niemand fragte, was Gentries sind, aber diese Aussage erklärte Lunas Frisur.
 

Der große Saal war für die Prüfungen vorbereitet, so wie er es auch zum Abschluß des fünften Schuljahres gewesen war. An Stelle von Dolores Umbridge saß Professor McGonnagal und Professor Flitwick auf dem Podest vor den Bänken. Über jedem Tisch schwebten Spiktoskope. Die Schüler verteilten sich langsam und nahmen ihre Plätze ein. Nachdem Ruhe eingekehrt war, erhob sich McGonagal. Sie verstärkte magisch ihre Stimme und fing an zu reden.

„Dieses ist nur ein grober Vortest. Bevor wir Ihnen die komplette Prüfung aufhalsen, gibt es diese allgemeine Wissensabfrage über die wichtigsten Themen.“

Professor Flitwick tippte mit seinem Zauberstab auf den Stapel Pergament vor ihm. Per Zauber kam jedem Schüler ein Blatt zugeflogen.

Harry starrte auf die Fragen.
 

1.) Erklären Sie, warum es unmöglich ist, in Tiere verwandelte Menschen magisch zu verändern. Erklären Sie dies insbesondere am Beispiel eines Animagus.

2.) Was sind Rallruxe und wie und wozu kann man sie verarbeiten?

3.) Khomgeier können sich in welche Tiere verwandeln und warum tun sie es?

4.) Warum gibt es Mordutudel?

5.) Erläutern Sie wann das Gonnaroiden eingeführt wurde und wann es angewandt wird.

6.) Was führte im Jahre 1937 zum Zeitweiligen Bruch der Geheimhaltung und wie wurde der Vorfall vertuscht.

7.) Erklären Sie den Unterschied zwischen Inferi, Vampiren und Lichen. Beschreiben Sie die wirkungsvollsten Abwehrmechanismen gegen die jeweiligen Kreaturen.

8.) Warum ist Gelbbubbersaft für einen Alchemisten unverzichtbar?
 

Nachdem er das gelesen hatte, war er so schlau wie vorher. Sollte er die Feder in die Hand nehmen? Was wusste er denn schon von diesen Fragen. Er blickte ratlos auf seine Freunde. Hermine kritzelte bereits wie wild darauf los und Neville schrieb langsam aber konzentriert. Luna zupfte abwechselnd an ihren Zöpfen und fing dann ebenfalls an, wild darauf los zu schreiben. Selbst Ron kaute an seiner Feder, bis das eine Ende aussah wie ein Pinsel und schrieb etwas.

Harry sah sich die Fragen an. Es wäre nicht schlimm wenn er ein weißes Papier abgeben würde. Immerhin stand gerade Sören Marcraft von Hufflepuff auf und überreichte McGonnagal ein weißes Pergament auf dem nur sein Name stand. Die Schulleiterin nickte ihm freundlich zu.

So eine Blöße wollte er sich nicht geben. Er zermaterte sein Hirn.

Frage 1. Er hatte Nagini, die Schlange Voldemorts als Mensch erlebt und auch, wie sie sich wieder in eine Schlange zurück verwandelte, ein Erlebnis auf das er gern verzichtet hätte. Hatte er versucht, sie zu verändern? Er wußte es nicht mehr. Aber, fiel es ihm gerade noch ein, das war ja ein Tier, welches in einem Menschen verwandelt wurde. ‚Die Frage zielte auf genau den umgekehrten Fall.

Frage 2, Rallruxe - nie gehört also konnte er sich die Antwort sparen. Nach Art der Fragen war es wohl Kräuterkunde. Das nützte ihm wenig.

Frage 3 Von Khomgeiern hatte er gehört. Er wusste nur wie sie aussahen und das es die kleinsten Geier waren, die es gab. Das konnte er schreiben. So groß wie Amseln, und ach ja, es gab nur weibliche Khomgeier. Es war wenigstens etwas obwohl es für einen Abschluß nicht reichen würde.

Frage 4 hörte sich lustig an aber das was dort gefragt wurde, war bestimmt nicht lustig, Keine Antwort

Frage 5 ebenfalls nie gehört,

Frage 6 Das hatte etwas mit Hitler zu tun, woher wusste er das? Die Jahreszahl kam ebenfalls hin, ach ja, Hitler war ein Squilp gewesen, wenigstens etwas.

Zu Frage 7 fiel ihm nur ein, daß Vampire Knoblauchgeruch unangenehm finden und mit einem Pflock durch das Herz, Sonne oder Feuer getötet werden konnten. Inferi waren lichtscheu und vor drei Jahren hätte er gerne gewusst, was dagegen hilft. Dumbledore hatte ihm nichts geraten. Was Liche waren hatte er keine Ahnung, er vermutete nur, daß sie ebenfalls, genau wie die anderen Beiden tot beziehungsweise untod waren.

8. Gelbblubbersaft hatten sie bisher noch nicht behandelt. Anscheinend kamen Schüler ohne ihn aus. Wozu Alchemisten ihn benötigen würden, war ihm schleierhaft

Er legte die Feder weg. Jedenfalls war er sich sicher, daß keine der Themen Stoff in der sechsten Klasse gewesen war.

Neville war aufgestanden. Ron erhob sich gerade. Harry brachte sein Pergament nach vorne und gab es ab.
 

Das Ergebnis des Testes war kein Wunder, jedenfalls nicht für Harry. Nach dem Essen am nächsten Morgen wurden Ron Neville und er von Madamme Hooch in einen Klassenraum. Er war wesentlich leerer als gestern. Von den Slyterin Schülern war niemand anwesend. Hermine fehlte ebenfalls. Sie warteten nicht lange bis Professor Flitwick erschien.

„Wir haben den Test ausgewertet“ begann er ohne Umschweife.

„Sie haben, was sie bestimmt vermuten die Voraussetzungen zur Prüfung nicht erfüllt. Sie werden in die beginnende siebte Klasse eingestuft. Begeben sie sich zu ihren Hauslehrern. Diese werden ihnen die Stundenpläne für das folgende Jahr aushändigen.“

Harry und Ron blickten Neville an.

„Das war bei mir keine Überraschung“ sagte Harry.

„Morditudel und der ganze Kram“

Neville und Ron starrten ihn an

„Das weiß doch jeder“ begann Neville.

„Das sind Firmenzusammenschlüsse die auch in der Muggelwelt ihren Sitz haben.“

„Zum Beispiel die Hüpfhoch Laufschuhe“ erklärte Neville.

„Die verkaufen den Muggeln Joggingschuhe und uns Schuhe für den Strecknrekord.“

Harry schüttelte sich.

„Interessiert mich nicht“ beteuerte er.

„Wo steckt Hermine?“

Die Antwort auf diese Frage erfolgte sofort nach Verlassen des Klassenzimmers.

„Ich darf die Prüfungen ablegen“ sprudelte es aus ihr hinaus.

Ron schloß sie kommentarlos in die Arme.

„Miss Alleswisser“ nannte er sie liebevoll.

Harry bekam von den Unterhaltung nichts mit weil er Neville vor sich hin schubste und versuchte Abstand zu den Beiden zu gewinnen.

Madamme Hooch fertigte sie schnell ab. Sie drückte ihnen kommentarlos die neuen Stundenpläne in die Hand.

„Diese Woche finden nachmittags im großen Saal die Abschlussprüfungen statt“ erklärte sie.

„Deswegen gibt es diese Woche nur vormittags Unterricht. Sie haben heute nur Geschichte und anschließend Verwandlung.“

Nach den Stunden in denen sie bei Professor Binns wohlig geschlafen und bei Professor Sproud die Verwandlungen des sechsten Schuljahres wiederholt hatten, begaben sie sich zum Gemeinschaftsraum. Sie trafen Hermine, die Krummbein kraulte und in ein anregendes Gespräch mit einer Elfe vertieft war.

„Keine Widerholung des Stoffes?“ fragte Ron.

Hermine wandte sich von der Elfe ab.

„Ich stopfe diesen Socken selber“ erklärte sie

„Und ich befehle ihnen, sich dafür nicht zu bestrafen“ fuhr sie fort.

Die Elfe schlurfte deprimiert von Dannen. Hermine ergriff eine Socke und eine Nadel, in der schon ein Faden steckte, was angesichts des, auf ihrem Schoß liegenden Katers nicht einfach war. Sie nahm die Socke in die eine, die Nadel in die andere Hand und stach todesmutig zu. Harry lachte.

„Gib schon her“ sagte er.

„Bei den Dursleys habe ich so was öfter getan.“

Hermine gab auf. Sie reichte Harry die Utensilien und widmete sich wieder Krummbein, der das mit einem angenehmen Schnurren quittierte.

„Besser du als die Elfen“ war ihr einziger Kommentar.

“Ich war bei der Direktorin“ eröffnete sie.

Ron und Harry starrten sie nur fragend an. Sie lächelte.

„Ich würde die Prüfungen vielleicht bestehen, aber höchstens mit einem Annehmbar.“

„Das reicht dir natürlich nicht“ antwortete Ron.

Sie nickte ernsthaft. Harry hatte inzwischen die Arbeit erledigt und reichte Hermine ihr Kleidungsstück zurück. Krummbein versuchte es zu fangen, was Hermine verhinderte.

„Gehen wir runter zum Essen“ schlug Ron vor.

Zusammen stiegen sie aus dem Portraitloch. Als das Bild zurück klappte, erinnerte sich Harry an einen Vorsatz, den er vor ein paar Tagen gefasst hatte. Er drehte sich zu der fetten Dame um.

„Passwort“ schimpfte sie. Harry verstand ihren Unwillen. Manchmal beschwerte sie sich wenn Schüler andauernd herein oder heraus wollten. Immerhin war er gerade nach draußen gegangen. Harry baute sich vor ihr auf. Hermine und Ron starrten nur fassungslos zu ihm.

„Ich wollte sie nur einmal fragen, wie sie heißen“

Die Dame riss die Augen auf. Aus einer Tasche ihres Kleides wusste sie ein winziges Tüchlein hervorzuziehen. Tränen erschienen in ihren Augen, welche sie sich jetzt theatralisch mit dem Tuch abtupfte.

„Oh, wie lange ist es schon her, das mich jemand nach meinem Namen gefragt hat.“ schluchzte sie.

„Ich heiße Rose May.“

Harry bedankte sich höflich und folgte den anderen zum großen Saal.

Auf dem Weg dorthin überraschte sie ein neuer Anschlag auf dem schwarzen Brett, um das sich viele Schüler gescharrt hatten.

„Die ganze Schule ist zur Verleihung der Merlin Orden eingeladen“ posaunte ein euphorischer Ravenklaw heraus.
 

Weniger zur Freude der Schüler waren die unterrichtsfreien Nachmittage beendet. Die Prüflinge bildeten Gruppen die heftig das Ergebnis ihrer Arbeiten diskutierten. Es wurden Stundenpläne ausgegeben, welche die freie Zeit am Nachmittag drastisch einschränkten.

„Zaubertränke bei Professor Slughorn“ sagte Ron begeistert. Das war immer eine tolle Sache.

„Dafür haben wir Kräuterkunde mit den Slytherins“ konterte Harry.

Hermine hielt sich aus der Diskussion heraus

„Ich weiß nicht, wie ich das ohne Zeitumkehrer schaffen soll“ beklagte sie sich.

„Nun morgen haben wir frei. Da gehen wir ins Ministerium und es bekommt die Schule den Merlin Orden verliehen.“ Tröstete Ron sie.
 

Am Morgen des Tages an dem der Merlin Orden verliehen werde sollte, versammelten sich die Schüler in der großen Halle. Das Ministerium hatte daruf bestanden, das sämtliche Insassen von Hogwarts an der Zeremonie im Zauberministerium teilnehmen sollen. Die Hauslehrer wuselten hektisch durch die geordneten Reihen und hakten auf ihren Klemmbrettern die Namen ab. Nach und nach kehrte Ruhe ein. Professor McGonnagal stieg auf ihr Rednerpult. Mit magisch verstärkter Stimme begann sie:

„Schüler von Hogwarts. Es ist mir eine große Ehre, daß wir alle zur Verleihung der Merlin Orden ins Ministerium eingeladen wurden. Natürlich hat sich unsere Schule verdient geemacht, was den Sieg über Voldemort angeht, trotzdem möchte ich, das wir ein gutes Beispiel an Disziplin bei dieser Zeremonie präsentieren. Die einzeln en Häuser begeben sich jetzt in ihre Gemeinschaftsräumevon wo aus sie durch das, eigens vom Ministerium verstärkten Kaminnetzwerkes zum Ministerium gelangen. Ich wünsche einen geordneten Einmarsch bei dem wir zeigen wieverbunden wir sind.“

Ein Raunen ging durch die Schülermassen welches unterbrochen wurde als eine fünfte Gruppe den Saal betrat. Durch die Tür, welche sich sonst nur zu den Malzeiten öffnete ströhmten in Dreierrheien eine unglaublich große Schar von Hauselfen. McGonnagal wartete bis der letzte Elf im Saal angekommen war. Jeder der Elfen hatte ein blitzsauberes Hogwarts Geschirrtuch angezogen. Sie sahen schüchtern zu den Schülern. Einige duckten sich verlegen.

„Sie gehen durch den Küchenkamin“ sagte McGonnagal zu einer Elfe, die vorne in der Reihe stand. Anscheinend war sie die Anführerin, denn sie trug außer dem Geschirrtuch noch einen, als Schärpe drapierten, strahlend weißen Putzlappen. Ganz am Ende der Reihe stand Winky. Sie hatte über ihr, inzwischen sauberes Kostüm ein Geschirrtuch geworfen damit sie ihre Zugehörigkeit zur Schule demonstrieren konnte..

McGonnagal gab der Gruppe von Slyterin einen Wink.

„Ich werde durch meinen Kamin gehen.“

Ohne weiteren Kommentar schritt sie in ihr Büro. Professor Slughorn eitle nach vorne. Er betrachtete wohlwollend die in Reihen angetretenen Schüler. Er nickte den Slyterins zu.

„Sie gehen als Erste“

Nach Slyterin folgte Hufflepuff und Ravenklaw, angeführt von den jeweiligen Hauslehrern. Madamme Hooch führte die Gryffindors zu ihrem Gemeinschaftsraum. Zuerst durchquerten die Erstklässler den Kamin, gefolgt von den Älteren. Ganz zum Schluß verschwanden Ginny, Neville, Ron, Hermine und Harry.
 

Harry wußte nicht, was er erwartet hatte. Er landete auf einer Art Bühne unter riesigem Applaus. Die ganze magische Welt schien hier in der Eingangshalle des Ministeriums versammelt zu sein. Harry hatte das Bedürfnis sich in die Hände von Madame Pomfey begeben zu müssen damit sie seinen Hörsturz behandeln konnte. Vereinzelte Harry, Harry Rufe ertönten. Ron war rot wie eine Mohrrübe, als plötzlich der Lärm verstummte. Hinter ihnen waren die ersten Elfen materialisiert. Sie blickten sich verlegen um, bevor sie den Gryffindors folgten.

„Was soll das?“ ertönte ganz vorne eine Stimme aus dem Publikum.

Der Sprecher wurde sofort von einer älteren Dame mit Geierhut, in der Harry Nevilles Großmutter erkannte, zum Schweigen gebracht. Neville winkte ihr verlegen zu, was sie nicht bemerkte, da sie inzwischen drohend ihren Schirm über den Kopf des Redners schwang.

Eine junge, energisch wirkende Hexe trat auf die Bühne mit, an die Kehle gehaltenem Zauberstab.

„Begrüßen wir unsere kleinen Freunde, ohne die wir hier nicht stehen würden.“ Ertönte ihre magisch verstärkte Stimme.

Im Saal trat Stille ein. Die Ankunft der Elfen hatte für Irritation gesorgt. Die Sprecherin ließ ein Samtkissen herein schweben auf dem fünf glänzende Orden mit violetten Bändern und einer mit weißem Band lagen. Das Kissen flog an einer marmornen Statue eines Hauselfen vorbei und verharrte dort. Harry betrachtete die Statue genauer. Sie sah Dobby sehr ähnlich.

Die Sprecherin nutzte das Schweigen der Menge und begann mit ihrem Vortrag:

„Bitte heißen Sie den Minister für Hexerei und Zauberei herzlich willkommen.“

Kinsey Slaklebold betrat ganz unspektakulär die Bühne aus einer Nebentür und stellte sich neben die Sprecherin. Der aufkommende zögernde Applaus wurde von ihm mit einer knappen Geste seiner Hand abgebrochen.

„Ich habe die Ehre“ begann er

„Einige Hexen und Zauberer aufgrund ihrer großartigen Verdienste den Merlin Orden erster Klasse zu überreichen. Heute verleihen wir einen außergewöhnlichen Orden und zwar an eine Schule. Bitte, Frau Professor.“

Mc Gonnagal trat vor. Niemand merkte ihr eine Unsicherheit an. Slaklebold nahm den Orden vom Kissen und legte ihn der Direktorin an.

„Vielen Dank“ sagte McGonnagel.

Der Minister wartete das Ende des aufkommenden Beifalls ab. Dann ließ er das Kissen näher kommen.

„Eine besondere Ehre ist es für mich, hier zum ersten Mal einem magischen Wesen, welches kein Mensch ist, diese Auszeichnung zuteil werden zu lassen.“

Mit diesen Worten nahm er einen der Orden vom Kissen und eilte auf die Elfenskulptur zu.

„Dobby“

Sagte er

„Hat sich in vorbildlicher Weise gegen den dunklen Lord gestellt.“

Er legte der Statue den Orden um.

„Dobby“ sagte er

„leider können wir dir den Orden nur post Mortem verleihen aber du hast ihn mehr als verdient.“

Harry schielte zu Hermine, die sich verlegen in ein Taschentuch schneutzte. Im Sal herrschte Totenstille. Harry nickte Hermine zu und klatschte demonstrativ in die Hände. Hermine folgte seinem Beispiel, dann Ron, Ginny und Neville. Schließlich ließ sich die übrige Zauberergemeinde hinreißen Beifall zu klatschen. Slaklebold wartete bis es wieder ruhiger geworden war. Dann begab er sich nach vorne auf die Bühne. Das Samtkissen folgte ihm wie ein gut dressierter Hund.

„Im Kampf gegen Voldemort“ der Name des gefürchteten Zauberers löste wieder eine absolute Stille aus.

„haben sich einige Personen besonders eingesetzt. Jeder dieser vier Hexen und Zauberer hat ein Teil Voldemorts getötet, das unter dem Namen Horkrux inzwischen allen bekannt ist. Dafür überreichen wir Neville Longbottom den Merlin Orden erster -“

Er hielt mit seiner Rede inne, da es Unruhe in der ersten Zuschauerreihe gab. Nevilles Großmutter war in Ohnmacht gefallen. Ein unbeholfener Zauberer hielt sie im Arm und fächelte ihr mit ihrem Geierhut frische Luft zu. Langsam öffnete sie die Augen

„Mein Junge“ stöhnte sie stolz und richtete sich langsam wieder auf.

Kinsey wandte sich Neville zu.

„Mister Longbuttom treten sie vor“

Neville rührte sich nicht. Er stand stocksteif da, so als hätte ihm jemand einen Ganzkörperklammerfluch verpaßt. Er rührte sich keinen Millimeter. Kinsey gab schließlich nach, ging auf Neville zu und hängte ihm den Orden um den Hals. Die Menge klatschte Beifall. Neville machte den Eindruck als würde er gleich umfallen.

„Ron Weasley“

Erneut hörte man die Menge klatschen als Ron zu Kinsley ging.

„Hermine Granger“

Harry klatschte laut in die Hände als Hermine mit sichtlich wackeligen Beinen hervor trat.

„Harry Potter“

Harry wußte nicht, wie er sich bewegte. Seine Beine brachten ihn nach vorne. Er hatte das Gefühl zu schweben.
 

Die restliche Zeremonie war erfreulich kurz und rauschte an Harry vorbei, als wäre sie ein Kinofilm. Langsam löste sich die Zuschauermenge auf. Neville hatte die Bühne verlassen und hielt seine Großmutter im Arm, die sich nicht beruhigen wollte, McGonnagal ordnete die Schülerschar und begleitete sie zu dem großen Ministeriumskamin, von wo sie wieder in Richtung Hogwarts verschwanden, allen voran die Elfen. Hagrid stand wie ein Fels in der Brandung im Zuschauerraum und machte den Eindruck als wüßte er nicht, was er mit sich anfangen sollte. Eine schrille Stimme ließ ihn herum fahren.

„Das ist Green! Haltet ihn“

Ein Sicherheitstroll war auf den Ruf aufmerksam geworden. Ein Zauberer in einem auffälligen bunten Umhang versuchte schnell zum Ausgang zu gelangen. Hagrid drehte sich in seine Richtung. Nach zwei seiner Riesenschritte war er an Ort und stelle und packte den Flüchtigen. Vereinzelt hörte man die Worte Todesser und Künstler. Drei Sicherheitstrolle näherten sich Hagrid und nahmen den Gefangenen unter ihre Fittiche. Dieser versuchte zu entkommen, ergab sich aber dann seinem Schicksal.

„Bitte“ sagte er zu seinen Häschern. Er sah Hagrid an und nahm etwas aus der Tasche seines Umhangs. Harry konnte nicht genau sehen, was dort geschah. Hägrid verstaute heimlich etwas in der Tasche seiner Weste. Green ließ sich nun ohne Widerstand abführen. Am Ausgang drehte er sich nochmal um und schrie Hagrid zu:

„Kümmere dich um Mona Lisa“

Harry glaubte zu sehen wie Hagrid nickte. Der Halbriese nahm keinerlei Notiz mehr von Harry sondern schlurfte langsam auf den Ausgang zu.

„Muß noch was besorgen“ rief er ihm zu.

Harry nickte. Ihm fiel auf, das Hagrid krampfhaft seine Hand in der Westentasche behielt.
 

Nach der Rückkehr erwartete sie kein köstliches Menu sondern nur eine einfache Suppe. Mc Gonnagal, die noch stolz den Orden am weißen Band trug, schenkte den Schülern und Elfen einen freien Nachmittag. Nicht nur die Elfen waren angesichts dieser Ankündigung entsetzt, sondern auch einige Schüler. Am Schlimmsten gebärdeten sich die Slyterins, vor Allem die, welche kurz vor der Abreise standen.

„I will meinen süßen Pudding“ schrie Gwydion Parkinson so laut das ihn alle hören mußten.

Harry erinnerte das an Dugley als er genau so alt war. Er blickte zum Tisch. Was dort passierte, überraschte ihn so, das er sogar seine Suppe stehen ließ. Drei Schüler der letzten Klasse sprangen prompt auf und verließen den Saal. Malfoy redete beruhigend auf Gwydion ein. Dieser wollte sich nicht beruhigen lassen. Es dauerte nicht lange bis einer der Drei Schüler zurückkam. Er hielt einige Schokofrosch Schachteln in der Hand.

„Was geht da vor?“ fragte Harry Ron.

Inzwischen war das Schauspiel allen aufgefallen. Am Lehrertisch sah man die Direktorin mißbilligend den Kopf schütteln.

„der benimmt sich als wäre er der Prinz von Wales“ behauptete Hermine nachdenklich.

„Der kommt damit durch“ beschrieb Ron das, was nun folgte. Einer hielt eine Schale in der Hand in der sich ganz offensichtlich der gewünschte Pudding befand. Fast ehrerbietig stellte er diesen vor Gwydion ab, während der Andere ihm einen Löffel reichte.

Harry hatte die Suppe aufgegessen. Er tastete nach seinem Orden.

„Den bringe ich erst einmal weg.“ erklärte er.

Auf dem Weg zum Schlafsaal stolperte er über Wiggan.

„Bo, darf ich den mal anfassen?“ fragte Wiggan.

Harry nahm lächelnd den Orden ab und reichte ihn weiter. Dieser betrachtete ihn ehrfürchtig.

„Sag mal“ fiel Harry plötzlich etwas ein.

Wiggan sah andächtig zu ihm auf.

„Erzähl mit etwas über Gwydion Parkinson.“

Wiggans Gesicht wurde ernst.

„Der spinnt.“ Stieß er hervor.

„Wir haben mit denen Geschichte und Pflege magischer Geschöpfe. Er verlangt von seinen Mitschülern, das sie für ihn mitschreiben und Flubberwürmer rührt der nicht an als ob er dazu zu fein ist.“

Harry streckte die Hand aus. Wiggan legte zögernd den Orden wieder zurück.

„Das Komische daran ist, die meisten Schüler aus seinem haus lassen sich von ihm herum kommandieren.“
 

Diese Aussage machte Harry sehr nachdenklich. Irgendwo in den verborgenen Teilen seines Gedächtnisses schlummerte etwas. Eine Information die wichtig war. Wenn er darüber nachdachte, verschwand sie. Langsam ging er weiter. Den Orden hielt er unschlüssig in seiner Hand.

„Mister Potter!“

Der Ruf löschte schlagartig sämtliche Gedanken an vergangene Vorfälle und deren Bedeutung. Mc Gonnagal eilte hinter ihm her. Er wartete

„Gut das ich sie erwische“ sprach sie ihn an.

Harry hielt ihr seinen Orden hin.

„Ich wollte ihn gerade weg bringen“ informierte er sie.

„Ja darum geht es.“ Nahm Mc Gonnagal den Faden auf.

„Ich kann sie natürlich nicht zwingen aber ich möchte sie bitten, ihn mir zu geben, natürlich nur für dieses Schuljahr, damit wir ihn in einer Vitrine für alle Schüler sichtbar ausstellen können. Mister Longbottom und Mrs. Granger sind einverstanden was ihre Orden anbelangt. Mister Weasley habe ich noch nicht gefunden.“

Harry betrachtete seine Auszeichnung kurz und drückte sie der Direktorin in die Hand

„Natürlich“ antwortete er.

„Ich weiß sowieso nicht wohin damit.”

Irgendwie fühlte er sich erleichtert. In seinem Londoner Haus würde er einen schönen Platz dafür finden. Poldy würde ihn täglich polieren da war er sich sicher.

Die Schüler waren inzwischen aus dem großen Saal zurück gekehrt und nutzten den Tag für liegengebliebene Schulsachen. Diejenigen, welche die Abschlussprüfung hinter sich hatten, packten ihre Koffer. Morgen früh würden sie ihre Zeugnisse bekommen und um die Mittagszeit abreisen.
 

Der Morgen nach der Verleihung verlief ohne Besonderheiten. Beim Frühstück im großen Saal interessierten sich die Schüler hauptsächlich für die Ankunft der Eulen. Bald würden sie erfahren, ob sie den Abschluß der Schule geschafft hatten oder nicht. Die Eulen, welche die Post zustellten, trugen grüne Umschläge, in denen sich die Abschlusszeugnisse befanden. Die meisten grünen Briefumschläge landeten am Tisch der Slyterins, was niemand wunderte. Hermine nahm den Tagespropheten entgegen. Die Titelseite bestand aus einem ausführlichen Bericht über die Verleihung des Merlin Ordens.

„Das ist unverschämt“ empörte sie sich.

Sie drehte die Zeitung herum so das Ron und Harry die Überschrift lesen konnten.

ORDEN NUR AN MENSCHEN

stand dort dick als Überschrift. Auf dem Bild war Kinsley zu sehen, der vor dem steinernen Dobby stand. Das Foto bewegte sich, war aber so geschickt aufgenommen das Kinsley dem Elf den Orden nicht umhing, sondern kurz davor verharrte.

Hermine widmete sich dem Interview auf Seite 2. Die Festnahme Greens wurde kurz angesprochen. Der zuständige Auror äußerte sich, das der Künstler behauptet hatte, er wäre durch den Imperiumsfluch gezwungen worden.

„Die Ausreden kennen wir“ war der Kommentar des Aurors.

Hermine schielte zu Harry hinüber. Der las den Leitartikel.

„Die meinen, Menschen sind nicht Alles,“ sagte er.

Hermine nahm ihn das Titelblatt ab und las den Text unter dem Bild. Ihre Empörung war verflogen. Das Interview mit Kinsley hatte ergeben, das sowohl der Minister, als auch der Reporter der Meinung waren, Elfen und andere nicht magische Wesen sollten in Zukunft berücksichtigt werden wenn es um Anerkennung ihrer Taten ginge. Unter dem Artikel stand, zu Hermines Zufriedenheit nicht der Name Kimkorn sondern ein Anderer, der ihr nichts sagte.
 


 

Auf der Seite 5 stand noch ein ausführliches Interview mit Dorian Green. Der gleiche Reporter, der über den Merlin Orden geschrieben hatte, hatte wohl nach am Abend mit dem Künstler geredet. Green war noch nicht in Askaban. Nachdem die Dementoren im vorigen Jahr auf Voldemorts Seite gewechselt waren, hielt man die Bewachung durch sie nicht mehr für sicher.

Hermine legte den Tagespropheten mit einem Bild nach oben auf den Tisch. Das Schwarzweiß Fotozeigte unter einer reißerischen Überschrift:

Ich habe ihn portraitiert, aber ich weis nichts mehr darüber, zeigte das Bild von Dorian Green mit langem Haar in einem beklexten Kittel, der andächtig damit beschäftigt war, auf einer Palette Farben zu mischen.

„Er erinnert sich nicht, Voldemort gemalt zu haben“ sagte Hermine beiläufig.

Ron wurde schlagartig wach.

“Weißt du, was das heißt?“ fragte er fassungslos.

“Der hat einen Vergessensfluch verpaßt bekommen“ antworteten Hermine und Harry fast gleichzeitig.

Ron schüttelte den Kopf. Er wirkte sichtlich besorgt.

„Das meine ich nicht. Der Malermeister ist mir ziemlich egal. Ich meine das Bild. Es existiert noch eine Kopie von Voldemorts Persönlichkeit. Es gibt bestimmt Anhänger von ihm und außerdem wird es einen Run auf das Gemälde geben. Spinner, die meinen, damit etwas total Wertvolles zu erwerben, werden es sich ins Wohnzimmer hängen und dann.“

Er brauchte nicht weiter zu reden. Beide wussten Bescheid. Die Mutter von Sirius war schon abschreckend genug aber ein Bild von Voldemort...

„Es wird immer Menschen geben, die es gut finden, was er getan hat“ sagte Harry angewidert und dachte dabei an seinen Erzrivalen Draco Malfoy. Die werden versuchen es zu bekommen und Voldemort wird versuchen seine Macht erneut aufzubauen.“

„Wird er, ich meine“ verhaspelte Hermine sich.

Ron zuckte die Schultern. Harry packte reflexartig an seine Narbe. Außer dickem Narbengewebe spürte er nichts. Ekel überkam ihn, als er daran dachte, das er selbst siebzehn Jahre lang einen Teil des Zauberers in sich getragen hatte.

„Die können doch nicht mehr ganz dicht sein.“ kommentierte Ron.

“Sind sie wahrscheinlich auch nicht“ antwortete Harry,

aber das macht sie nicht ungefährlich, ganz im Gegenteil.
 


 

Harry fühlte sich wieder wie zu Hause. Nachdem die Absolventen abgereist waren, belegten sie mehr aufs Geratewohl ihre Fächer. Ginny war zur Führerin des Quiddich Teams aufgestiegen.

„Ich habe im letzten Jahr wenig Unterricht mit bekommen“ erklärte sie Harry.

„Dafür habe ich trainiert während dein Feuerblitz im Grimauldplatz eingestaubt ist“ streute sie weiteres Salz in Harrys Wunde.

Als sie sein enttäuschtes Gesicht sah, fügte sie noch schnell hinzu:

„Du wirst wieder unser Sucher, Konse aus der dritten Klasse möchte lieber Jäger sein.

Harry hatte das Alles irgendwo eingesehen, trotzdem packte ihn eine große Enttäuschung. Als er das hörte, hatte er sich den Feuerblitz geschnappt und war mitten in das Training der Ravenklaws geplatzt. Dort hatte er ein paar Runden gedreht bis ihn der Kapitän wütend vom Platz wies. Ehrlicherweise gestand er sich ein, das Ginny Recht hatte. Er war in der Tat, was Fliegen anging aus der Übung.

Sämtliche Lehrer kündigten an, das die Direktorin einen anderen Schwerpunkt im Unterricht wünschte. Sie wollte den Schülern ein Gespür für die Muggelwelt vermitteln. Außerdem ließen die Lehrer durchblicken, das verschiedene Firmen Anfragen nach bestimmten Schülern gestellt hatten und ihnen Angebote für ihre berufliche Laufbahn unterbreiten wollten. Alle Schüler der Abschlußklasse sollten in den Osterferien ein Praktikum in einer Firma oder Behörde ableisten. Hermine war die erste, die zu Madamme Hooch gerufen wurde. Danach war sie nur noch in Gegenwart von Büchern anzutreffen.

„Ich habe mehrere Angebote bekommen“ erklärte sie Ron und Harry.

„Mich interessiert dabei besonders das der Firma Karotti. Dort soll ich in der Sicherheitsabteilung die Muggelabwehr überwachen und mich um die Geheimhaltung kümmern“ eröffnete sie eines Abends den anderen. Ron und Harry starrten sie an.

„Euch wird sie noch aufrufen. Angeblich stapeln sich bei ihr die Anfragen.“

Sie schielte zu Ginny.

„Jedenfalls für alle die einen Orden bekommen haben.“

Ginny hatte in Hörweite gesessen und kam nun zu ihnen herüber.

„Mich hat man gefragt ob ich im St. Mungo in der Rettungsstaffel mitmache. Twycross hat denen von unserer Suche nach deinen Eltern erzählt. Die wollen mich und Luna einstellen.“

Sie beugte sich zu Merlin herunter der schwanzwedelnd auf sie zu geschlichen kam und kraulte ihn zwischen den Ohren.“

„Ja, mein Guter, wir zwei und natürlich dein Bruder.“

Harry nahm sie begeistert in den Arm obwohl Merlin leise knurrend gegen das Ende des Ohrenkraulens protestierte.

„Das ist schön“ freute er sich. Ich will Auror werden, das weiß glaube ich die ganze Schule.“

„Wird schon“ wandte sich Hermine wieder an ihre Bücher.

Harry betrachtete ihren Lesestoff kritisch.

„Wieso hast du wieder Muggelkunde?“ fragte er überrascht.

Hermine schaute genervt auf.

„Pflichtfach“ antwortete sie mechanisch und kritzelte etwas auf ihr Pergament.

Harry mußte nicht lange warten. Schon am nächsten Tag wurde er zur Lehrerin zitiert. Auf dem Weg begegnete er Neville.

„Ich soll in der verbotenen Abteilung des botanischen Gartens arbeiten“ eröffnete er im Vorbeigehen.

„Das werden tolle Osterferien“

„Osterferien?“ fragte Harry überrascht. Neville blickte überrascht zu ihm auf.

„Ja, natürlich, wir alle müssen in den Ferien ein Berufspraktikum absolvieren. Drei Wochen lang.

Harry strich im Geiste seine Planung für das nächste Frühjahr. Madamme Hooch saß im alten Büro von Mc Gonnagal und wühlte in ihren Unterlagen. Als Harry eintrat, blickte sie nur kurz auf.

„Ja, Mister Potter“ begrüßte sie ihn währens sie ein langes Schreiben studierte.

Harry setzte sich zögernd.

„Sie sind eine Berühmtheit“ seufzte sie.

Harry war die Äußerung sichtlich peinlich. Madamme Hooch erwies sich als verständnisvoll.

„Ich habe Schreiben verschiedener Firmen die sie als Werbeträger haben wollen.“

Sie schob einen dicken Stapel Pergamente zu ihm hinüber. Harry las auf dem ersten ein Angebot für Strahlweis Zahnreinigungspulver. Strahlend weiße Zähne durch Zauberei. Kurz fragt er sich, was Hermines Eltern von diesem Pulver halten mögen. Fragend sah er Madamme Hooch an. Sie lächelte ihm zu.

„Ich dachte mir das sie kein Interesse daran haben.“ lächelte sie.

„Brauchbare Anfragen sind nicht dabei.“ entschuldigte sie sich.

Harry war das egal:

„Ich möchte Auror werden“ platzte es aus ihm heraus.

Madamme Hooch lehnte sich überrascht zurück

Ja, nun“ erwiderte sie. Nachdenklich

„Das Ministerium bietet keine Praktikumsplätze an, sowieso ist das mit dem Berufspraktikum neu, eine Erfindung aus der Muggelwelt.“

Sie sah in Harrys enttäuschtes Gesicht.

„Das will nichts heißen. Schüler können sich nach den Osterferien dort schriftlich für eine Ausbildung bewerben. Sie wühlte nachdenklich auf ihrem Tisch, fand aber anscheinend nichts Brauchbares.

„Auror“ intonierte sie nachdenklich.

„Professor Mc Gonnagel hat mir davon erzählt, aber ich dachte das sie, nun ja, nach den Ereignissen der letzten Zeit vielleicht ihre Meinung geändert haben.“

Harry schüttelte deprimiert den Kopf.

„Wenn das so ist“ fuhr sie fort

„Dann fragen sie doch Percy Weasley. Vielleicht kann der ihnen etwas im Ministerium vermitteln“

Sie tippte konzentriert auf einen Stundenplan.

„Hier ihre Fächer“

Harry las:

Verwandlung, Zauberkunst, Kräuterkunde, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Zaubertränke, Geschichte der Zauberei, Politik, Muggel betreffend, Asiatische Kampfsportarten. Harry blickte auf.

„Asiatische Kampfsportarten?“ fragte er.

„Ja,“ antwortete Madamme Hooch.

„Eusebia Muschkeks hält es für sehr wichtig, das ein guter Auror lernt, wie er sich ohne Magie verteidigen kann. Sie selbst hat viele Jahre in Japan verbracht und beherrscht einige der Techniken. Sie behauptet das hätte ihr schon etliche Male das Leben gerettet. Wenn sie sich als angehender Auror bewerben wird ihnen das bestimmt positiv angerechnet. Harry stimmte ihr zu. Viele Todesser hatten sich sehr auf ihre magischen Fähigkeiten verlassen. Vielleicht wären sie mit einem gekonnten Schulterwurf außer Kraft gesetzt worden.

Der letzte Punkt lautete:

Magische Kreaturen und ihre speziellen Zauber.

„Wird das von Hagrid unterrichtet?“ fragte er.

Madamme Hooch schüttelte den Kopf.

„Natürlich nicht. Hagrid lehrt weiter Pflege magischer Geschöpfe. Das Fach brauchen sie nicht. Es geht dabei um Kobolde, Elfen, Downdraws und Zentauren. Es unterrichtet Lucia Thurble.“

Harry steckte das Pergament ein. Er fragte sich wie er sein Quiddich Training noch dazwischen schieben sollte.

Madamme Hooch kramte wieder in ihren Unterlagen.

„Die Schulleiterin findet, wir sollen uns mehr an die Muggel anlehnen. Das ist schön und gut. Ich habe nur keine Ahnung wie wir das hin bekommen sollen.
 

Beispiele für die Annäherung an das Leben der Muggel fanden sich in den nächsten Tagen in Form von allen möglichen Kleinigkeiten. In einem der Flure wurde ein Schaukasten mit der, in England unter der nicht magischen Bevölkerung üblichen Währung aufgebaut. Geräte, die elektrischen Strom benötigten wurden als Schaubilder in Klassenräumen aufgehängt. Am Meisten Aufsehen erregte ein Fahrrad, zur allgemeinen Benutzung, welches auf dem Hof stand. Gwideao Parkinson war der Erste, nach zwei Erstklässlern mit Muggeleltern, der eine Fahrt damit machen wollte.

„Ich fliege hervorragend auf einem Besen“ verkündete er seiner versammelten Slyterin Schar.

„Da ist das hier kein Problem.“

War es doch. Nachdem er mit einigen Mühen auf den Sattel gestiegen war, fuhr er geradeaus und landete vor der nächsten Mauer. Seitdem verkündete er allen, das es unter der Würde eines echten Zauberers wäre, sich mit Muggelkram abzugeben. Aus dem Haus Ravenklaw kam das Gerücht, McGonnagal und Professor Flitwick hatten das Fahrrad nachverbotener Magie abgesucht und nichts gefunden. Während McGonnagal eher annahm, das da keine Magie wirkte, hatte Professor Flitwick das Gefährt für gefährlich gehalten und ihr inbrünstig geraten, es wieder zu entfernen. Hermine hielt allen, die es wissen wollten einen Vortrag über das Kreiselprinzip, was nur dazu führte, das man sie mit der Bemerkung, ‚die hat ja nen Kreisel’ nicht ernst nahm. Hermine drehte als Beweis ohne Zauberstab ein paar Runden, was ihe die uneingeschränkte Bewunderung Rons einbrachte. Seitdem kursierte das Gerücht, das Muggel doch über Magie verfügten, die sie Physik nannten.

Das Schwarze Brett zeugte ebenfalls von der bevorstehenden Änderung in Sachen Muggelkontakte. Neben den üblichen Aufrufen zum Quiddich Training und Angeboten für gebrauchte Besen prangte dort eine Zeitung der Muggel. Sie fand bei den meisten Schülern nur in sofern Beachtung, das sie sich über die Bilder lustig machten, weil diese sich nicht bewegten. Ron überflog mäßig interessiert die Artikel, wobei er mehr darauf achtet,e ob Hermine ihn beobachtete, als auf den Inhalt der Berichte. Plötzlich zuckte er zusammen und wies auf ein kleines Bild mit einer kurzen Erläuterung.

„Das sind doch deine Verwandten,“ sagte er zu Harry

Tatsächlich zeigte das Bild Onkel Vernon und Tante Petunia, welche gerade ein Bild in Empfang nahmen. Sie hatten es im Karotti Preisausschreiben gewonnen. Das Bild selbst war unscharf abgebildet. Der Vorsitzende der Schokofrosch Firma, Walter Dolohow befand sich im Vordergrund. Tante Petunia und Onkel Vernon grinsten gekünstelt in die Kamera.

Harry war wenig interessiert.

„Wenn die ein Bild gewonnen haben, sollen sie damit glücklich werden“ war sein einziger Kommentar.
 

Mit Ausnahme dieser Dinge stellte sich Harrys Befürchtung als wahr heraus. Er hatte keine freie Zeit mehr. Zwischen den Unterrichtsstunden reichte die Zeit gerade einmal zum Wechseln der Klassenräume. Wenn er sich einmal zur Erledigung von Schulaufgaben hingesetzt hatte, erschien mit schöner Regelmäßigkeit Ginny, bewaffnet mit seinem Feuerblitz und ihrem eigenen Besen. Im Fach asiatische Kampfsportarten lernte er wie man richtig fallen konnte und schnell wieder auf die Beine kam. Prompt wurde das eine Bestandteil des Trainings. Wer vom Besen fiel, sollte schnell wieder aufsteigen. Die Unterrichtsfächer wurden anders zusammengesetzt so das jetzt in jedem Fach alle Häuser vertreten waren. Der Stoff wurde immer komplizierter. Selbst Hermine stöhnte.
 

Die erste Stunde Kräuterkunde wurde von Neville sehnlichst erwartet. Er schwärmte schon von der schleimigen fleischfressenden Urluga, der riesigen Klappnelke und natürlich der Teufelsschlinge. Madamme Sprout erschien pünktlich mit einer Schubkarre vor den Gewächshäusern. Aus der Schubkarre strömte ein widerlicher Gestank. Sie sah die Schüler alle nacheinander an bis sie sicher war, das jeder sie verstehen konnten.

„Wir werden den Unterricht im Gewächshaus vier abhalten. Dort befinden sich die gefährlichsten Gewächse. Deswegen gehen wir erst einmal in den Vorraum, wo sie mit den nötigen Sicherheitsmaßnamen vertraut gemacht werden.“

Sie ließ die Schubkarre stehen und marschierte auf ein, weiter entferntes Gewächshaus zu. Dieses Gebäude war kleiner als die anderen. Es war offensichtlich in zwei Teile geteilt und der vordere Teil beherrbergte keine Pflanzen. Die Scheiben im hinteren Teil waren rötlich getönt.

„Weiß jemand, warum das Glas hier rot ist?“ fragte sie.

Niemand meldete sich. Harry vermisste Hermine. Sie hätte sicherlich die richtige Antwort parat gehabt.

„Die wachsen langsam“ eröffnete Neville.

Madamme Sprout bejahte

„5 Punkte für Gryffindor ja, die fleisch fressenden Pflanzen benötigen wie fast alle anderen Pflanzen auch Licht zum Wachsen. Das rötliche Licht, was sie hier erhalten hemmt ihr Wachstum etwas. Das macht sie weniger gefährlich.“

Sie sah strafend zu einigen Schülern die in ein Gespräch über das letzte Quiddich Spiel von Eintracht Pfützensee vertieft waren.

„Glauben sie nicht, das es da drin harmlos zu geht. Quiddich können sie auf dem Feld spielen. Wenn sie hier arbeiten ist Achtsamkeit in jeder Sekunde geboten.“

Sie ernannte zwei Schüler, welche die Schubkarre mitnehmen sollten und marschierte in Richtung Gewächshäuser. Das Gewächshaus 4 befand sich in einem Gebiet, welches denSchülern normalerweise verboten war. Der Vorraum erwies sich als kleiner Klassenraum. Madame Sproud wies die beiden Schüler an, die Schubkarre in den angrenzenden Raum zu schieben. Sie schloß die Tür sorgfältig ab. Harry und einige andere Schüler warn von dem Verwesungsgeruch schon ziemlich benebelt.

Der Klassenraum unterschied sich von den Anderen, nicht nur, weil er keine Stühle enthielt und rundherum aus Glas gebaut war, sondern vor Allem durch die, in die Wände als Mosaik eingelegten Bilder. Sie stellten ausnahmslos Pflanzen dar, die mit dem Verspeisen von Menschen beschäftigt waren. Die Tatsache das sich diese Bilder bewegten, machte das Betrachten nicht angenehmer.

„Was sie hier sehen,“ erklärte Madame Sprout auch sofort,

„soll als Ermahnung dienen. Wer hier arbeitet, darf niemals in seiner Wachsamkeit nachlassen. Deswegen wird die erste Stunde nur den Sicherheitsmaßnahmen gewidmet die sie hier beachten müssen.“

Sie wies auf einige, in die Wand zum Gewächshaus eingelassene Schubladen. Sie zog eine der Schubladen heraus.

„Die Sicherung hier besteht darin, das eine Klappe an der Wand angebracht ist.“

Sie legte ein braunes Kügelchen in die Schublade und schob sie wieder zu.

Die Klappe soll verhindern das nur etwas in das Gewächshaus hinein kommt und nichts heraus.

„Miss Turpin, kommen sie bitte her.“

Lisa Turpin war sehr überrascht, aus ihrer Unterhaltung gerissen zu werden. Angeberisch grinsend schritt sie nach vorne.

„Ziehen sie bitte am Griff“ wies Madame Sproud sie an.

Lisa Turpin tat, wie geheißen und blickte grinsend in die Klasse. Plötzlich schoß ein grünes Blatt heraus und umschlang Lisas Arm. Die Schülerin schrie entsetzt auf. Madame Sprout grinste und klatschte laut in die Hände. Das Blatt ließ los und verzog sich wieder in sein Refugium. Lisa stand wie erstarrt. Das war ihr Fehler. Sofort schoß ein zweites Blatt heraus und näherte sich ihrem Arm. Madamme Sproud klatschte erneut in die Hände und schob die Schublade energisch zurück. Lisas Arm nahm eine ungesunde hellgrüne Farbe an.

„Eine Callchloria“ erklärte Madame Sproud.

„Die Pflanze ist harmlos. Die Farbe geht sehr schwer ab. Nichts davon ist giftig oder sonst wie schädlich. “

Sie ließ ihre Stimme anschwillen, was in Anbetracht der, zu Salzsäulen erstarrten Schüler noch mehr Eindruck machte.

„Es wird ein paar Wochen dauern, bis sie Färbung verschwindet. Probieren Sie bitte nicht, sie mit Magie oder sonst wie zu entfernen dann bleibt sie ewig. Der Arm von Miss Turpin soll sie in den nächsten Wochen hier im Unterricht stets daran erinnern, das sie aufpassen müssen.“

Jegliches Interesse an Quiddich war verflogen. Die Schüler starrten verlegen vor sich hin. Die meisten vermieden es, die Wände anzuschauen. Die Tatsache, das sich die Bilder bewegten, machte die Situation noch gruseliger.

Madame Hooch kannte die Wirkung ihres Vortrages. Darum ging sie nicht weiter auf den Vorfall ein. Sie deutete auf einen Glaskasten, in dem sich, so sah es jedenfalls aus, eine große Anzahl Fliegen befanden.

„Hat jemand eine Ahnung, was das hier ist?“ fragte sie.

Nevilles Hand wanderte zögernd noch oben.

„Ich würde das für Springbohnen halten, doch die gehören nicht zu den gefährlichen Pflanzen.“

Der Ton seiner Antwort klang mehr nach einer Frage. Madame Hooch lächelte ihm zu.

„Ganz genau, fünf Punkte für Gryffindor. Sie haben vollkommen Recht, es sind Springbohnen. Harmlose sich bewegende Samen, die in unreifen und gekochten Zustand das Essen von Hogwarts bereichern. Die reifen Bohnen sind eine der geheimen Zutat für die allseits beliebten Schoko Frösche. Springbohnen kann man schwer kultivieren, da sie nicht in der Erde bleiben wollen, wo sie hin gehören. Sie ahmen eine gefährliche Saat nach. In manchen Fachkreisen werden die Rallruxe als die gefährlichste Pflanze überhaupt gehandelt. Wahrscheinlich haben sie noch nie etwas von Rallruxen gehört.“

Auf Nevilles Stirn erschien eine steile Falte. Anscheinend war ihm der Name schon einmal unter gekommen.

„Rallruxe bohren sich in Fleisch ein. Sie bevorzugen lebendes Gewebe.“

Sie wies auf ein Wandbild, welches eine Leiche zeigte aus der üppige rot blühende Ranken sprossen.

„Wenn sie kein Lebewesen befallen, begnügen sie sich mit abgestorbenem Fleisch aber seien sie versichert, sollten ihnen diese Samen folgen, können sie wahrscheinlich nicht schnell genug sein. Rallruxe haben einen einzigen Schwachpunkt und den haben Springbohnen ebenfalls. Sie hören sofort mit dem Bewegen auf wenn sie einen Lähmungszauber verpasst bekommen. Sie gehen jetzt bitte zu zweit zusammen.“

Es bildeten sich schnell die geforderten Gruppen. Madamme Hooch schien damit nicht zufrieden und trennte die Schüler wieder wo sich zwei aus dem gleichen Haus zusammen getan hatten. Harry schaute sehnsüchtig Neville nach, der mit Millicent Bulsrode zusammen gesteckt wurde. Harry bekam ebenfalls einen Schüler aus Slyterin zugewiesen. Er lächelte Harry aufmunternd zu.

Madame Sproud wies auf einige Schubladen die aus der Wand ragten. Sie teilte den Schülern die dort standen einige Düngekugeln zu.

„Legen sie diese Kugeln einzeln in die Fächer. Schieben sie die Schublade dann schnell wieder zu. Ich möchte keine weiteren grünen Hautflecke sehen. Wenn die Callchloria zu weit heraus schaut, klatschen sie in die Hände. Sie mag keine plötzlichen Geräusche. Das ist ein Vorteil den sie bei einer Klappnelke nicht haben.“ Ermahnte sie die Schüler noch.

Sie wandte sich den vier Schülern zu die um den Glaskasten gruppiert waren.

„Sehen sie genau hin.“

Mit diesen Worten griff sie durch ein Handgroßes Loch in den Kasten bis sie ein paar Bohnen eingefangen hatte. Sie zog ihre Hand schnell heraus und berührte mit dem Zauberstab die Handfläche. Als sie diese wieder öffnete, lagen drei harmlose, braune Bohnen dort.

„Üben sie erst einmal die Bohnen einzufangen und dann mit dem Lähmzauber zu belegen. Wenn sie das hin bekommen haben, ziehen sie sich diese Rotkappen Handschuhe über und versuchen es damit nochmal. Achten sie darauf das es keine Lücke zwischen den Handschuhen und dem Loch gibt wo Bohnen entweichen können. Diese Springbohnen werden nur im Raum herum hüpfen, das ist nicht schlimm. Ein Rallrux Samen würde sich blitzschnell in ihre Hand bohren und hätte in kürzester Zeit seine Wurzeln bis zu den Blutgefäßen gebildet.“

Es bedurfte keinerlei weiterer Ermahnung. Die Klasse arbeitete konzentriert. Ab und zu hörte man das Klatschen von Händen wenn sich wieder ein vorwitziges Blatt aus einer der Schubladen gewagt hatte. Nach einiger Zeit wechselten die Schüler und Harry konnte sich mit der Callchloria messen. Er stellte fest, das sein Partner recht sympatisch war, etwas was er bei einem Schüler aus dem Slyterin Haus noch nie gemerkt hatte. Trotz aller Vorsicht erwischte ihn doch noch ein Blatt am rechten Handrücken. Die Farbe offenbarte eine alte Narbe. Ich darf keine Lügen erzählen war deutlich zu lesen. Sein Partner tat netterweise so, als habe er nichts bemerkt, was Harry ihm sehr positiv anlastete.

Ziemlich viele Schüler besaßen einige Zeit später grünliche Flecke. Außerdem huschten ein paar Springbohnen durch den Klassenraum. Neville hatte als Einziger in seinen Handschuhen betäubte Samen und keinen grünen Fleck, was dem Hause Gryffindor nochmals zwanzig Punkte einbrachte.

Zum Ende der Stunde führte Madamme Sproud sie in das Gewächshaus 4 und verfütterte das gammelige Fleisch aus der Schubkarre:

„Achten sie genau auf die Bewegung der Blätter.“ Forderte sie die Schüler auf.

Keiner der Schüler hatte danach noch Appetit auf das folgende Mittagessen.
 

Nach dem Mittagessen erwartete ihn eine Doppelstunde asiatische Kampfsportarten. Professor Mushkeks hatte um bequeme Kleidung gebeten. Harry eilte in seinen Schlafsaal und zog sich rasch um. Vor dem Klassenraum war wenig los. Sie waren nur sechs Schüler. Die Lehrerin erwartete sie schon. Statt des Lehrerpultes lag nur eine große weiche Turnmatte auf dem Boden. Stühle und Pulte gab es nicht. Es sah aus wie in einer Turnhalle. Nach der allgemeinen Begrüßung stellte sie ihr Fach vor:

„Ich freue mich das sie sich für dieses Fach gemeldet haben.“ Begann sie

„Es ist schade, das nicht mehr gekommen sind. Nun, ich habe es erwartet. Die Meisten aus unserer Welt verlassen sich auf ihre magischen Fähigkeiten. Damit kommen sie gewöhnlich gut zu Rande. Jedoch gibt es Situationen in denen wir durchaus Muggeltechniken gebrauchen können.“

Die Schüler schienen nicht überzeugt. Damit hatte sie gerechnet..

„Mister Chowney, kommen sie bitte nach vorne.“

Der Schüler aus Ravenklaw eilte überrascht zu ihr.

„Sie haben ihren Zauberstab zur Hand?“ fragte Mushkeks.

Sornold Chowney zeigte ihn lustlos vor.

„Gut, nun greifen sie mich an.“ Sagte sie und brachte ihren Zauberstab in Stellung.

„Stu...“ brach es aus Sornold hervor.

„Expelliamus!“ konterte sie.

Sornolds Zauberstab flog quer durch den Raum. Er blieb wie angewurzelt stehen. Mushkeks richtete nun ihren Zauberstab auf den Schüler.

„In so eine Situation können sie leicht kommen. Wie sie sehen, bin ich jetzt in der Lage ihn mit allen möglichen Flüchen zu traktieren. Er kann dagegen nichts unternehmen, nur weglaufen und hoffen, das ich ihn nicht treffe. Danke, sie können jetzt zurück gehen.“

Sornold hob seinen Zauberstab auf und stellte sich wieder in die Reihe.

„Wie gesagt, das ist eine Situation in die kein Zauberer und keine Hexe kommen möchte. Sie werden bei mir lernen, wie sie diese Situation zu ihrem Vorteil nutzen können. Miss Abbot, kommen sie jetzt nach vorne, mit Zauberstab, bitte.“

Hanna Abbot stakste unschlüssig zur Lehrerin. Eusebia legte ihren Zauberstab bei Seite.

„Nun, keine falsche Scheu. Sie dürfen jetzt das tun, was sie sich sehnlichst wünschen, nämlich mich angreifen.“

Hanna lächelte gequält. Sie hob ihren Zauberstab.

„Pertifficus To„

Sie sprach den Fluch nicht zu Ende.Professor Mushkeks war vorgetreten und hatte Hannas Handgelenk ergriffen. Was danach passierte ging so schnell, das es keiner der Schüler richtig mit bekam. Was sie sahen war Hanna auf dem Boden und die Lehrerin hielt ihren Zauberstab in der Hand.

„Stehen sie auf“ forderte sie Hanna auf.

„Sie sehen, ich konnte den Fluch verhindern indem ich ihn mit nicht magischen Mitteln verhindert habe. Ich will nicht prahlen. Einem Todesser hätte ich wahrscheinlich den Zauberstab nur aus der Hand schlagen und nicht in Besitz nehmen können.“

Sie gab Hanna den Zauberstab zurück. Erst jetzt entdeckte Harry an der Wand einige Turnmatten. Professor Mushkeks wies jeden Schüler an, sich eine davon zu holen.

„Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis sie diesen Griff beherrschen. Wir fangen mit einer einfachen Übung an. Bei der Technik die ich zeige kommt es darauf an, das sie schon im Fallen darauf achten schnell wieder aufzustehen..“

Sie machte eine perfekte Rolle auf der Matte vor und stand mit einem Satz wieder auf den Beinen.

„Versuchen sie es einfach mal.“

Harry stellte sich nicht ganz so tolpatschig an wie andere, aus Zauberfamilien stammende Schüler. Langsam begriff er, das Zauberei ein Nachteil werden konnte, wenn man sich zu sehr darauf verließ. Zunächst lernten sie das richtige Fallen. Harry merkte schnell, das er sich nicht erst Gedanken über das Aufstehen machen sollte, wenn er am Boden lag sondern schon, wenn er merkte das er sich hin legte. Eine Fähigkeit, die er bei Stürzen vom Besen im Quiddich Spiel gut gebrauchen konnte. Seine Knochen und die der anderen Schüler schmerzten noch, als sie sich zum Unterrichtsraaum für Politik begaben. Professor Mushkeks schien durch die Doppelstunde Kampfsportarten in keiner Weise ermüdet zu sein und erklärte die Arten der intelligenten zauberkundigen Wesen und ihre Besonderheiten. Bei Harry blieb nur hängen, das Downdraws eine Art Zwerge waren, die in tiefen Höhlen lebten und sich selten zeigten.

Es dauerte dann nicht mehr lange bis zum Abendessen.Der Tag war vorbei ohne das er noch nicht einmal an seinen Feuerblitz denken konnte. Er nahm sich fest vor, direkt nach dem Essen eine Runde zu drehen.

Als er in den Gemeinschaftsraum kam, überraschte er Hermine, wie sie energisch auf Winky einredete. Die Elfin trug immer noch das Hogwarts Geschirrtuch über ihren normalen Kleidern und drehte dieses gerade vor Verlegenheit zu einem Zipfel.

„Winky will nicht“ vernahm er nur.

Hermine seuftzte und drehte sich zu Harry um.

„Sag du ihr, das das eine wichtige Aufgabe ist.“ Beschwor sie Harry.

Harry zog die Augenbrauen in die Höhe. Er hatte keinen Schimmer, was sie wollte.

„Wovon redest du?“ fragte er.

„Die Abteilung zur Pflege und Aufsicht magischer Geschöpfe wird umstrukturiert. Bisher hat ein Aufsichtsrat darüber bestimmt, was die anderen magischen Wesen dürfen und was nicht. Der Rat bestand nur aus Menschen. Jetzt soll dort ein Gremium gebildet werden in welches Vertreter der anderen Parteien herein sollen. Man hat Winky vorgeschlagen.“

„Das ist eine wichtige Aufgabe“ bestätigte Harry.

„Winky, es bedeutet eine große Ehre für den Volkwenn sie seine Interessen durch eine freie Elfe vertreten sehen.“

Er dachte an Dobby, der es sicherlich so gesehen hätte.

Leider erreichte er mit dieser Äußerung genau das Gegenteil. Winky starrte ihn entsetzt an.

„Winky soll nicht mehr arbeiten“ jammerte sie

„Winky soll bei Menschen am Tisch sitzen? Winky soll“

Bei der Ungeheuerlichkeit der Äußerung versagte ihre Stimme,

„Winky soll eine Meinung haben und diese auch noch äußern?“

Das war zu viel. Die Elfe machte auf dem Absatz kehrt und verschwand durch die Tür. Harry sah Hermine fragend an.

„Ich glaube, da ist noch eine Menge Überzeugungsarbeit zu leisten.“ War Harrys einziger Kommentar.

Er wurde schnell abgelenkt als ein Zweitklässler aus dem Portraitloch herein kamund vor ihm stehen blieb.

„Mister Potter, ich soll ihnen von Professor McGonnagal ausrichten, das sie sofort in ihr Büro kommen sollen,
 

Harry war sich nicht sicher, warum er jetzt zur Direktorin gerufen wurde. Der Wasserspeier am Eingang begrüßte ihn mit den Worten:

„Rauf mit dir, du wirst erwartet“ was seine Stimmung nicht unbedingt steigerte,

Das Büro hatte sich nicht sehr verändert seitdem er das letzte Mal mit Professor Dumbledore hier gestanden hatte. Die Sitzstange von Fawkes dem Phönix diente nun der Aufhängung von Medaillen. Es waren die Auszeichnungen des Hauses Gryffindor, welche zur Zeit Mc Gonnagals errungen wurden. Allgemein war das Zimmer aufgeräumter als er es in Erinnerung hatte aber das war auch der ganze Unterschied. Mc Gonnagal blickte von ihren Unterlagen auf.

„Ich mache es kurz,“ sagte sie.

Seit Tagen schleicht dieser Muggeljunge um das Schloß herum. Er ist ihnen sicherlich bekannt.

Mit einem Schlenker ihres Zauberstabes ließ sie ein 20 Zentimeter großes lebendiges Abbild von Dudley entstehen. Harry wunderte sich mehr über die Veränderung die mit seinem Cousin vorgegangen war als über sein Erscheinen.

„Er versucht hartnäckig durch die Muggelabwehr zu gelangen.

Der Mini Dudley irrte auf dem Schreibtisch umher und suchte ganz offensichtlich etwas wobei er eine ziemliche Hartnäckigkeit an den Tag legte. Jetzt blickte er sogar Harry in die Augen und sagte in eindringlichem Ton:

„Harry, ich weiß das du hier irgendwo bist, ich muß dich unbedingt sprechen.“

„Ich habe nichts verraten,“ verteidigte sich Harry sofort.

„Keine Ahnung, wie er mich gefunden hat.“

Mc Gonnegal presste die Lippen zusammen.

„Nun, wie auch immer, er muß verschwinden. Warten sie einen Moment.“

Mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt und ließ Harry allein. Er konnte sich keinen Reim auf Dudleys Verhalten machen. Sein Cousin schien sichim vergangenen Jahr verändert zu haben, aber was trieb ihn dazu mit aller Gewalt Kontakt mit ihm aufnehmen zu müssen. Er wartete. Die Schulleiter in ihren Portraits starrten ihn an.

„Das ist eine ernste Angelegenheit,“ informierte ihn Dumbledore.

Harry zuckte zusammen. Die Stimme des ehemaligen Direktors verursachte ein flaues Gefühl in seinen Gedärmen. Um die Wartezeit zu verkürzen betrachtete er die Bilder der früheren Schulleiter genauer.

„Wo ist Professor Sanpe?“ fragte er.Dumbledore strich sich durch den Bart.

„Da sprichst du eine interessante Sache an.“ Sagte er.

Mein Kollege Snape hat ein enormes Geheimnis aus seinem Bild gemacht. Bevor der Künstler hier in den Raum kam, wurden wir alle hinter Vorhänge gesteckt damit wir nichts sehen konnten. Ich glaube, es war eine junge Frau. Sie hat niemals etwas gesagt ich ich schließe es nur aus dem Klang ihrer Schritte. Natürlich kann ich mich irren. Wenn du mich fragen würdest, würde ich sagen, es war Fiona Werkels.“

Harry hatte keine Gelegenheit mehr, das soeben Gehörte zu verdauen. Mc Gonnagal betrat das Büro. Sie hatte sich umgezogen und trug nun ein schrecklich unkleidsames Kostüm, das Harry sofort an Dolores Umbridge denken ließ. Der spitze Hut wollte so gar nicht dazu passen.

„Wir gehen jetzt,“ sagte sie und beförderte ihren Zauberstab in ihren linden Ärmel.

„Ähem,“ räusperte sich Harry und zeigte auf den Hut.

Mc Gonnagal fasste sich an den Kopf.

„Was ist?“ fragte sie verständnislos“ Der Hut!“ antwortete Harry,

„Das ist keine Muggekleidung. So was würden sie nie tragen.“

Mc Gonnagal schien verwirrt und setzte die Kopfbedeckung zögernd ab.

„Sie wissen das wohl besser als ich“ kommentierte sie Harrys Korrektur leise.

Sie ging mit forschen Schritten zur Tür. Harry folgte ihr. Er war überrascht, welche Geschwindigkeit sie vorlegte.
 

Harry war noch nie außerhalb des, mit Muggelabwehr bezeichneten Gebietes gewesen und so war er ziemlich überrascht als er plötzlich vor einer alten Schlossruine stand. Professor Mc Gonnagal fügte der Anlage einige kleine Änderungen hinzu bevor sie Dudley zuwinkte. Sie wirkte wie eine schrullige alte Lehrerin, überaus muggelhaft und Harry bewunderte ihr schauspielerisches Talent.

„Sie wissen, das sie sich in einem gefährlichen Gebiet aufhalten?2 herrschte sie Dudley an und zeigte auf das Schild neben dem verfallenen Eingang, welches das Gebäude als Baufällig auswies. Dudley erstarrte mitten in der Bewegung.

„Wo kommen sie denn her?“ fragte er verblüfft, wechselte aber sofort das Thema als er Harry sah.

„Ich muß dir unbedingt etwas erzählen, du musst mir helfen, so geht das nicht weiter.“

Mc Gonnagal ließ ihn nicht weiter reden.

„Wie haben sie uns gefunden?“ fragte sie im Befehlston.

Dudley starrte sie abschätzend an und unterdrückte nur schlecht seine Abneigung.

„Naturschutzbund, Eulenpopulation.“ Stotterte er.

Mc Gonnagal nickte.

„Ja, das ist eine wunde Stelle,“ gab sie zu.

Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und schüchterte Dudley damit ziemlich ein.

„Unsere Schuld besteht unterirdisch.“ Intonierte sie und wirs auf eine Überwachungskamera die, da war sich Harry sicher, gerade noch nicht an dieser Stelle war.

„Wir kennen den richtigen Eingang und den Weg dorthin.“ Fuhr sie in einem Ton fort, der keinerlei Widerspruch zuließ.

„Aber wenn sich hier irgendwer herumtreibt, dann kann das böse enden. Ein falscher Tritt und es ist aus.“

Dudley war sichtlich beeindruckt, beharrte aber auf seinem Standpunkt.

„Bitte, ich muß Harry sprechen, es ist wichtig.“ Mc Gonnagal trat zur Seite und ließ Harry vortreten

„Bitte,“ erlaubte sie den Beiden ihre Unterhaltung.

Harry geng zögernd auf Dudley zu. Er fragte sich, schon seitdem er gerufen worden war, was er überhaupt von ihm wollte. Dudley schien genau so zurückhaltend zu sein. Immerhin lagen viele Jahre Feindschaft zwischen ihnen.

„Ja, hallo, Harry,“ begann Dudley schließlich die Unterhaltung.

„Tach!“ konterte Harry.Dudley holte tief Luft. Anscheinend nahm er den letzten Rest Mut, den er sich in den vergangenen Tagen angeeignet hatte zusammen.

„Ich habe ein Problem das bestimmt mit deinen, nun Talenten zusammenhängt. Ich kann mit niemandem den ich kenne darüber reden.“

Harry fiel aus allen Wolken. Er hatte sich gedacht das Dudleys Anwesenheit nichts mit seinem Onkel oder seiner Tante zu tun hatte, denn dann wäre man von Seiten der Schule an ihn heran getreten. Trotzdem konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, was sich ereignet haben könnt das sein Cousin ihn hier aufsucht.

„Erzähl einfach mal,“ forderte er ihn auf.

Langsam wurde er neugierig. Dudley ließ sich nicht lange bitten:

„Das Bild, also wir haben da so ein Bild gewonnen, so ein Portrait vin einem seltsamen Mann mitlangen schwarzen Haaren die ihm wie ein Vorhang um sein fahles Gesicht mit schwarzen Augen fallen.“

Bei den Worten schreckte Harry auf

„Bitte, was?“ fragte er verblüfft

„Was für ein Bild, beschreibe es.“

Dudley war so überrascht wegen Harrys Interesse das er los sprudelte:

„Naja ein Bild von einem neuen Künstler, Künstlerin glaube ich, absolut wertvoll, wir haben es gewonnen und seitdem hängt es im Wohnzimmer.“

Harry starrte ihn an:

„Fiona Werkels?“ fragte er

Dudley nickte.

„Genau, die ist ganz bekannt, darauf ist ein Mann der komisch schaut und dicke schwarze Haare hat, die fettig aussehen.“

„Steht ein Name drunter?“ fragt Harry fassungslos.

Die Beschreibung passte so gut auf einen alten Bekannten das es weh tat.

„Es steht Fiona Werkels drauf, der Titel lautet Studie eines Direktors. Das allein ist ja nicht schlimm.“

Harry starrte ihn nur mit geöffnetem Mund an. Mc Gonnagal war außer Hörweite und konnte nichts von dem mitbekommen haben, was Dudley gesagt hatte.

„Was denn noch?“ presste Harry heraus.

Dudley war das Weiterreden sichtlich unangenehm.

„Manchmal hatte ich den Eindruck die Person hat sich bewegt. Der Direktor saß manchmal anders in seinem Sessel als ich es in Erinnerung hatte. Meine Eltern meinten, ich spinne und ich war mir auch nicht ganz sicher.“

Harry jedoch war sich sicher. Das Gemälde gehörte in die Zauberwelt, aber was hatte es im Lingusterweg 14 verloren? Dudley hüpfte jetzt von einem Bein auf das Andere. Ganz offensichtlich war das nicht alles, was er auf dem herzen hatte.

„Vor drei Tagen war ich im Wohnzimmer. Es war drei Uhr nachts und ich wollte noch Ach egal, Auf jeden Fall mache ich das Licht an und da war jemand ganz Anderes auf dem Bild, jemand der nicht menschlich aussah, so glatt und wie eine Schlage. Grauenvoll. Er sprach zu mir.“

„Was hat er gesagt? Fragte Harry.

Inzwischen würde ihn nichts mehr wundern. Aus Dudleys Blick sprach nun Panik gemischt mit einer Form von Mitleid den Harry an ihm nicht kannte.

„Töte Harry Potter!“

Harry blieb wenig Zeit sich von seiner Überraschung zu erholen. Mc Gonnagal hatte sich genähert. So schnell das es kaum jemand mit bekam zog sie ihren Zauberstab und richtete ihn auf Dudleyk Kopf.

„Amnesia.“ Sagte sie sanft und murmelte noch einige Worte in einer Sprache die Harry nicht verstand.

Dudley erstarrte mitten in der Bewegung.

„Er wird glauben, er hätte alles nur geträumt,“ erläuterte sie.

„Was geträumt?“ fragte Harry fassungslos.

„Das er hier war und mit dir geredet hat selbstverständlich,“ erklärte sie.

„Wir werden ihn in die Nähe des nächsten Muggel Zeltplatzes bringen und wenn er morgen früh aufwacht, denkt er, er hätte Urlaub gemacht und einen über den Durst getrunken. Ihren Verwandten geht es gut?“ fragte sie

Harry sah sie verständnislos an.

„Haben sie nicht mitgehört?“ fragte er ungläubig.

Mc Gonnagals Haltung versteifte sich vor Empörung

„Selbstverständlich nicht.“ Sagte sie in einem Ton der keinen Zweifel an ihrer Empörung aufkommen ließ.

„Gespräche zwischen Schülern und ihren Angehörigen gehen mich nichts an. Haben sie mir etwas mitzuteilen?“

Harry schüttelte den Kopf. Mc Gonnagal ergriff Dudleys Arm und disapparierte.

Harry war fassungslos. Kurz betrachtete er noch die Fassade. Die baufällige Ruine sah sehr überzeugend aus. Die Überwachungskameras waren verschwunden. Langsam ging er auf den Eingang zu der sich beim Überschreiten der Grenze wieder in das gewohnte Bild von Hogwarts verwandelte.
 


 

Ron schluckte seinen Bissen herunter und vollführte mit seinem Zeigefinger eine kreiselnde Bewegung an seiner Schläfe.

Bist du sicher, daß dein Cousin Professor Snape beschrieben hat? Also, wenn ich dich richtig verstanden habe, ist der doch nicht ganz Helle. Sagte Ron als Harry am Abendbrottisch die Story erzählte. Harry schaute seinen Freund verblüfft an.

„Wie kann es daran noch Zweifel geben?“ Fragte er.

Nun mischte sich auch Hermine in das Gespräch.

„Es könnte Professor Snape sein, oder auch nicht,“

Harry brauste auf.

„Wer denn sonst?“ Schrie er so laut das einige Schüler an den anderen Tischen herum wirbelten.

Gwion Parkinson am Slytherin Tisch drehte sich langsam um und warf ihm einen Blick voller Verachtung zu.

„Ruhig,“ ermahnte ihn Hermine.

„Es könnte sein oder es könnte nicht sein. Was ich allerdings bei der Beschreibung des Bildes wichtig finde ist die Tatsache, daß es sich bewegt hat und da wird Dudley sich wahrscheinlich nicht geirrt haben.“

„Wie kommt ein Bild von uns so einfach in die Muggelwelt?“ Stellte Ron die wichtigste Frage.

„Genau“ bestätigte Hermine.

„Das ist die entscheidende Frage. Wo haben deine Verwandten es her?“

Harry runzelte die Stirn.

„Die haben es doch gewonnen,“ sagte er.

Hermine runzelte die Stirn.

„Sie hat nicht magische Bilder gemalt und auch verkauft,“ überlegte sie.

„Sie wird bestimmt nicht das Geheimhaltungsabkommen brechen indem sie ein Bild aus der Zauberwelt an Muggel weitergibt,“ sagte Ron.

Hermine bekam einen seltsamen Gesichtsausdruck. Sie verharrte mit dem Löffel in der Luft, mit dem sie sich gerade Erbsen auf den Teller schaufeln wollte.. Langsam ließ sie das Essen zurück in die Schale gleiten. Ron musterte sie interessiert.

„Das ist dein typisches ich-geh-gleich-in-die-Bibliothek Gesicht.“ Sprach er sie an.

Hermine sah ihn mit einem geringschätzigen Blick an

„Dort erfährst du eine Menge nützlicher Sachen,“ belehrte sie ihn indem sie durch ihn hindurch sah.

Abrupt drehte sie sich um hundertachtzig Grad und stieß dabei fast mit einem Elfen zusammen der eine neue Platte Spargelröllchen an den Tisch brachte.

„Verzeihung, ich wollte das nicht“ entschuldigte sie sich, nahm die Platte, stellte sie mechanisch auf den Tisch und gab dem Elfen die Leere. Dann war sie aufgestanden und auf dem Weg. Der Elf erstarrte zu einem Standbild.

Ron sah ihr fassungslos nach.

„So höflich ist sie zu mir nie gewesen,“ sagte er zu dem Elfen.

Dieser vergaß prompt die Anweisung der Schulleiterin keine Magie im Speisesaal anzuwenden und disapparierte.

Hermine kehrte nicht mehr zum Abendbrottisch zurück obwohl zum Nachtisch ihr geliebtes Karameleis auf dem Programm stand. Ron nahm erfreut zwei Portionen von dem Elfen entgegen von denen eine besonders groß war. Harry wurde durch William Arnold abgelenkt, der ein Gespräch über die neue Sucherin aus dem dritten Schuljahr führen wollte. So kam es, das Ron schon lange den Saal verlassen hatte und er erst spät durch das Portraitloch in den Gryffindor Gemeinschaftssaal stieg.

„London Times“ sagte er.

Rose May klappte zur Seite

„Die neue Schulleiterin übertreibt es mit dem Muggelkram“ war ihr Kommentar.

Harry winkte ab. Im Gemeinschaftssaal waren die Tische voll besetzt mit Schülern, die sich an ihren Schulaufgaben Plagten, aber keine Hermine. Ron sah von seinem Pergament auf welches mehr durchgestrichene Stellen als Schrift enthielt auf.

„Die nervt mit ihrem Bibliotheks Gehabe“ stellte er seine Einstellung zu Hermines Abwesenheit vor. Harry sagte nichts. Er beobachtete Ginny, elche den kleinen Schülern anscheinend einige Flugmanöver erklärte.

„Ich gehe in die Bibliothek“ verkündete Ron plötzlich.

Harry nickte nur und hörte nebenbei den Kommentar der fetten Dame:

„Raus oder rein, aber dann da bleiben!“

Er hatte keine Zeit weiter über Hermine und ihr Verhalten nachzudenken. Um die Sitzecke hatte sich die gesamte Quiddich Mannschaft versammelt und diskutierte eifrig. Sonja Zehms zog ihn sofort in die Unterhaltung

„Die seitliche Doppelwelle die du gemacht hast als du deem Drachenfeuer ausgewichen bist,“ begrüßte sie ihn.

„Wie genau hast du dabei den Besenstiel angefasst, ich habe es etliche Male versucht, aber ich fall dabei immer runter.“

Harry war plötzlich Hermine und sich bewegende Bilder egal. Endlich konnte er sich über etwas unterhalten woran ihm etwas lag und was nicht in Heldenverehrung ausartete.
 

Er sah Hermine erst am nächsten Morgen. Als er in den Gemeinschaftsraum kam, saß sie am Tisch und schrieb etwas auf ein Pergament. Ein gewohnter Anblick aber etwas störte ihn. Er konnte nicht sagen, was es war. Hermine blickte auf:

„Ich habe mich mit Fiona Werkels unterhalten“ sagte sie.

Harry machte ein dummes Gesicht.

„Du schreibst mit Kugelschreiber?“ fragte er nachdem ihm aufgegangen war, was an dem Anblick nicht stimmte. Hermine nickte abwertend

„Maßnahme zur Annäherung an die Muggelwelt,“ winkte sie ab.

„In Muggelkunde schreiben jetzt alle so, na ja ich bin die Einzige für die ein Kugelschreiber etwas Normales ist.“

„Warum belegst du dieses Fach?“ fragte Harry.

„Es ist wichtig die Ansicht der Zauberwelt über uns zu kennen, doch jetzt habe ich etwas herausgefunden, was dich wundern wird.“

„Herausgefunden wie ein Kugelschreiber funktioniert?“ fragte Harry der sich beim besten Willen nichts vorstellen konnte, was Hermine herausgefunden haben könnte.

Hermine setzte sich auf:

„Wir sollen über eine Hexe oder einen Zauberer einen Artikel in der Times schreiben ohne das Geheimhaltungsabkommen zu verletzen.“

Harry verstand nun gar nichts mehr. Er fühlte nur unheimliche Erleichterung darüber, das er dieses Fach nicht gewählt hatte. Hermine ließ sich nicht beirren.

„Diese Hausaufgabe habe ich benutzt um Fiona Werkels auszuquetschen. Ich will wissen, wie ein Bild von hier zu deinen Verwandten kommen kann.“

Plötzlich war Harry interessiert.

„Was hast du heraus gefunden? „ fragte er.

Hermine rollte ihr Pergament zusammen und verschloss es mit einer Bewegung ihres Zauberstabes.

„Nicht viel“ antwortete sie.

„Fiona hat mir deutlich gemacht, das sie keinerlei Zaubergerät für ihre Bilder benutzt die sie an die nichtmagische Welt verkauft. Sie wird sich schwer hüten das zu tun denn wenn sie dabei erwischt wird, steht ihr das Gonnaroiden bevor und das will bestimmt kein Zauberer.“

„Gonnaroiden?“ fragte er.

Das Wort war in seiner Vorprüfung vorgekommen und er hatte immer noch keine Ahnung, was es sein sollte. Hermine schaute ihn nur verachtend an.

„Das ist eine Strafe für Zauberer.“ Sagte sie

„Nicht so schlimm wie Askaban obwohl manche da anderer Meinung sind. Es gibt ein Verfahren bei dem einem Zauberer sämtliche Erinnerung an die magische Welt genommen wird. Er bekommt eine Muggel Vergangenheit und wird fortan in der nichtmagischen Welt leben ohne Gedanken daran, daß es so etwas wie uns geben könnte.“

In Harrys Kopf kreisten die Gedanken. Dudley war genz bestimmt nicht aus Spaß zu ihm gekommen, dafür war er mit sich und seiner Welt viel zu zufrieden. Die Anstrengung, die er unternommen hatte um ihn zu kontaktieren waren schon für einen normalen nicht magischen Menschen enorm und sein Cousin konnte bestimmt nicht zu den Inteligentesten seiner Spezis gezählt werden. Es mußte eine Menge Verzweiflung in ihm stecken um das zutun, was er getan hatte. Es war klar, das er mit seinen Eltern nicht über seine Beobachtung reden konnte. Selbst wenn sie eine Bewegung von Snape, naja von dem portraitierten Mann bemerkt hätten, würden sie das auf alles Mögliche schieben, nur nicht darauf ein magisches Portrait zu besitzen. Nachdenklich beobachtete er Hermine, die in aller Seelenruhe ihre Sachen für den bevorstehenden Unterricht zusammenpackte.

„Äh, du“ sagte er zögernd.

Hermine sah ohne großes Ineresse zu ihm auf.

„Was willst du,“ fragte sie argwöhnisch.

Ich muß in den Lingusterweg.“ Sagte er.

„Du nimmst das Ganze ziemlich ernst.“ Bemerkte sie nachdenklich.

Harry nickte.

„Wie willst du das anstellen?“ fragte sie.

Er zuckte mit den Schultern. Beide sahen sich an. Sie dachten an das vegangene Jahr in dem sie wesentlich mehr durchgestanden hatten als nur aus der Schule zu verschwinden.

Sie wurden von Ron unterbrochen der laut fluchend in den Gemeinschaftsraum stapfte.

„Scheiß Bibliothek, ich habe gestern nach Nolle, dem Alchemisten gesucht aber ich finde nur was ich schon wußte, geboren 1768, gestorben 1821, schottischer Magier und Alchemist, Oh, hallo, Hermine:“ beendete er seinen Vortag.

„Du solltest unter dem Begriff Nolle Gebräu in dem Fachbuch für Alchemie in der verbotenen Abteilung nachsehen.“ Belehrte ihn Hermine.

„Im Band Bedeutende Erfindungen oder in einem Alchemie Lexikon.“

Ron glotzte sie beleidigt an.

„Misses Alleswisser, wo waren sie denn gestern?“ fragte er sie in einem besänftigenden Ton und nahm sie versöhnlich in die Arme.

Harry merkte, das er überflüssig geworden war und schlich zum Portraitloch.
 

Wie früher standen sie aufgereiht vor dem Tor, welches den Weg nach Hogsmade versperrte. Der Hausmeister Filch stand dort und hantierte umständlich mit einem übergroßen Schlüssel, so als wollte er den Gang in die Freiheit für die Schüler immer weiter hinaus zögern. Die Älteren, die diese Prozedur bereits kannten blieben gelassen, während die Drittklässler unruhig wurden. Sie unterhielten sich angeregt über die Attraktionen des Dorfes. Der Bereich war fast wieder her gestellt. Nur die Abwesenheit der großen Steinfiguren zeugte noch von der Schlacht. Ginny und Luna standen vor ihnen, beide hatten ihre Wuffler an der Leine:

„Rechts vom Ebertkopf ist eine tolle Wiese, da lassen wir sie laufen,“ hörte Harry Ginnys begeisterte Stimme.

Harry fühlte sich ein wenig schuldig weil er Ginny nichts von ihrem Vorhaben erklärt hatte, aber bei der Begeisterung, die sie ihrem Tier entgegenbrachte, war er schnell getröstet.

Den Weg ins Dorf blieben sie zusammen und lachten über Filch, der anscheinend die beiden Wuffler für grausame Bestien hielt. Neville ging langsam hinter ihnen her. Am Ortseingang streichelte er Lunas Tier unbeholfen und überzeugte sie davon, das auf der Wiese bestimmt Gornold Morcheln wachsen würden. Harry war sicher, das Nevills Interesse weder den Morcheln noch Mirkos galt. Langsam fühlte er sich wie damals, als er das Elixier Felix Felicitas getrunken hatte. Alles lief wie am Schnürchen.

Ginny erging sich in Entschuldigungen bevor sie Merlin von der Leine ließ und mit den beiden Anderen den Weg zur Wiese einschlug. Die zwei Wuffler zeigten, daß sie mit Hunden verwandt waren und sprangen wild neben den Dreien her.

Harry, Ron und Hermine folgten den anderen Schülern ins Dorf. Der erste Laden war ein Geschäft für magischen Haushaltsbedarf und wurde niemals von Schülern eines Blickes gewürdigt. Diesmal zeigte Hermine jedoch ein furchtbar großes Interesse.

„Das gibt es nicht“ sagte sie und wies in der Auslage auf ein Gerät.

Harry und Ron waren nicht weniger interessiert.

„Pommes Bereiter“ flötete Ron mit einem entusiastischen Gesichtsausdruck.

Harry starrte durch dieScheibe.

„Man schüttet Öl und Kartoffeln rein und dann bekommt man knackfrische Pommes, Mann das ist unglaublich.“

Die drei begannen eine ausgiebige Diskusion über die Nützlichkeit dieses Gerätes. Die anderen Schüler gingen vorbei, wobei man sehr oft gewisse Zeichen erkennen konnte, das sie die drei für nicht zurechnungsfähig hielten. Eine Gruppe Drittklässler aus Slyterin blieben stehen und sahen sich die Auslagen und vor Allem ihre Mitschüler genauer an.

„So etwas machen Hauselfen und keine Geräte.“ proklamierte ein aufgeblasener Slyterin.

Hermine fuhr herum:

„Lass die Hauselfen aus dem Spiel!“ fauchte sie.

Ron zog sie am Arm. Sie beruhigte sich nur langsam.

„Eine Schande, das sie sich jetzt in der Schule zeigen.“ lamentierte der Slyterin Schüler weiter.

„naja, wer sich keinen Elfen leisten kann...“ deutete ein weiterer Schüler an.

Ron griff zu seinem Zauberstab. Harry legte ihm die Hand auf dem Arm.

„Lass uns weiter gehen, mit solchen Leuten müssen wir uns nicht abgeben“ beschwichtigte der Dritte und zog die beiden mit sich in Richtung Dorf.

„Wenn es regnet kriegen die Wasser in die Nase, so hoch tragen sie diese“ meckerte Ron und steckte seinen Zauberstab wieder weg.

Hermine drehte sich wieder zum Schaufenster um. Die anderen taten es ihr nach. Sie starrten wieder in das Schaufenster.

„Jetzt sind sie weg.“ sagte Harry.

Wer nicht weg war, war der Ladeninhaber. Aus Interesse warum Schüler von Hogwarts sich für seine Ware begeistern, war er aus dem Laden gekommen und stand hoffnungsvoll in der Ladentür.

„Wir suchen ein Geschenk für Rons Mutter“ erklärte Hermine schnell.

Der Ladenbesitzer holte tief Luft. In Erwartung eines stundenlangen Vortrags warf Harry ein:

„Wir müssen erst einmal schauen, wie viel Geld wir zusammen bekommen, da tun wir uns mit anderen zusammen. Zweihundertfünfzig Galleonen sind ein stolzer Preis.“

Der Ladenbesitzer blähte sich auf wie ein Segel im Sturm.

„Habt ihr eine Vorstellung wie viele Zauber notwändig sind um so etwas herzustellen?“

Hermine trat vor:

„Natürlich, das Teil ist jede Galleone wert, aber wir müssen das Geld erst einmal zusammenbekommen.

„Wir erkundigen uns wie viel Rons Vater dazu zahlt, dann kommen wir wieder. Entschuldigen Sie.“ Blockte Harry weitere Diskussionen ab.

Der Ladenbesitzer nickte gnädig und zog sich in sein Geschäft zurück.
 

Sie blickten sich um. Jetzt war die Strasse Menschenleer. Hermine zog die beiden anderen trotzdem vorsichtshalber in eine kleine Gasse zwischen den Häusern. Harry nickte den beiden zu als sie sich an den Händen fassten.

Die Welt wirbelte an ihnen vorbei. Obwohl er das Gefühl,,sein Inneres würde sich nach außen stülpen inzwischen unzählige Male erlebt hatte, wurde es nicht angenehmer. Es wurde noch schlimmer als sie im Schrank vom Lingusterweg materialisierten. Harry spuckte angewiedert eine Fontäne Staub aus.

Durch die Ritze unten in der Tür fiel Tageslicht. Hermine Zauberstab lieferte fahles Licht. Ron öffnete den Mund zu einem Schrei. Harry sah das Unheil schon kommen als eine dicke Spinne über einen Balken krabbelte und sich langsam abseilte. Hermine erfasst die Situation blitzschnell und hielt Ron den Mund zu. Harry zerstörte die feinen Gespinste schnell. Hermine blickte Ron ermahnend an bis er nickte. Langsam entfernte sie ihre Hand. Ron schluckte. Sie lauschten. Aus der Küche hörten sie das Klappern von Geschirr. Tante Petunia war wohl gerade mit Abwaschen beschäftigt. Harry zog den Tarnumhang aus seiner Tasche, was in der Enge des Schrankes nicht einfach war.

"Ich gehe erst einmal alleine," sagte er.

"Wenn die Luft rein ist, komme ich wieder."

Er richtete seinen Zauberstab auf die Tür.

"Silentium" flüsterte er.

Die Tür liess sich geräuschlos öffnen. Unter dem Einfluss des Zaubers quietschte oder knarrte die Tür kein bisschen. Harry quetscht sich an Ron vorbei und trat in den Flur. Kurz dachte er daran, das dies sein Zuhause für elf Jahre gewesen war, bis er in Dudley altes Zimmer ziehen durfte. Tante Petunia klapperte immer noch geräuschvoll mit dem Geschirr, so das Harry unsichtbar wie er war, leise ins Wohnzimmer schleichen konnte.

Das Bild war nicht zu übersehen. Wie ein Ausstellungsstück prangte es mitten in der Wand gegenüber dem Sofa. Es hatte sogar dem Fernseher Platz gemacht. Es bestand kein Zweifel. Der Dargestellte war Professor Snape. Das Gemälde starrte ihn an. Langsam zog Harry den Tarnumhang hinunter. Snape starrte immer noch auf ihn hinunter. Harry schritt quer durch den Raum. Snape behielt ihn im Auge. Harry riss sich zusammen. Er wusste, daß normale Bilder die Angewohnheit besaßen, einem nachzublicken, wenn man sie in einer bestimmten Weise malte. Fiona war auch, was nichtmagische Bilder anging eine Meisterin und diese Technik beherrschte sie sicherlich. Er sah zurück. Hatte Snape geblinzelt? Hatte er gerade genau so verblüfft ausgesehen wie jetzt? Harry war sich nicht sicher. Er mußte es heraus finden.

"Hallo Professor" flüsterte er.

Leider konnte er keine Reaktion erkennen denn die Türklingel ertönte lautstark. Abrupt verstummten die Geräusche aus der Küche und er hörte Tante Petunias trippelnde Schritte die Küche verlassen. Harry warf sich schnell den Umhang um und flüchtete in die Ecke des Zimmers, welche am weitesten von der Eingangstür entfernt war. Keinen Augenblick zu spät. Tante Petunia legte ein verblüffenden Tempo vor. Die Wohnzimmertür flog auf. Tante Petunia eilte geschäftig in das Zimmer gefolgt von einem blasierten, hellhaarigen Mann, der Harry überraschend bekannt vor kam. Sie baute sich vor dem Portrait auf.

"Man hat mir gesagt, das wäre zweifelsohne ein echter Werkels," pries sie das Meisterwerk an.

Der junge Mann stand mit dem Rücken zu Harry und starrte auf das Bild.

"Es sieht so aus" sagte er.

Harry erstarrte. Gerade hatte er an einen Irrtum geglaubt, aber die Stimme liess keinen Zweifel aufkommen. Sechs Jahre lang war sie ein Martyrium für ihn gewesen. Was machte Draco Malfoy hier? Harry zwang sich zur Ruhe. Hier und jetzt konnte er entscheidende Dinge erfahren.

Draco zog seinen Zauberstab aus der Tasche. Er war an einem Ende halbherzig mit Federn versehen worden.

"Darf ich?" Fragte er Tante Petunia.

Sie wirkte unentschlossen. Draco redete weiter:

"Wie mein Chef ihnen bereits telefonisch mitgeteilt hat, sind Fälschungen im Umlauf. Die Kunsthändler Borgin und Burke's sind von der Regierung beauftragt worden, alle Bilder genau zu untersuchen."

Die Mitteilung versetzte Tante Petunia in nicht geringe Aufregung. Nervös verknubbelte sie ihre Küchenschürze. Draco versuchte ein Lächeln. Harry ahnte sein Widerwillen, zu einer Muggelfrau höflich sein zu müssen.

"Ich möchte mir das Bild sorgfältig ansehen," sagte er.

"Natürlich wird es dabei nicht beschädigt." Besänftigt er Petunia.

"Es ist wertvoll," warf Tante Petunia ein.

"Draco gestattete ihr ein nervöses Lächeln. Er spielte mit seinem Zauberstab, wobei er fast die Federn an der Spitze abriss.

"Natürlich nehmen wir dafür keine Gebühren." Warf er ein.

Das Argument überzeugte.

"Benötigen sie etwas?" Fragte sie

"Eine Leiter wäre nicht schlecht." Erwiderte Draco.

Harrys Fassung geriet ins Wanken. Leiter bedeutete, sie würde den Schrank öffnen, in dem Ron und Hermine auf ihn warteten. Er hatte keine Möglichkeit seine Freunde zu warnen. Draco stand vor dem Bild und musterte es. Tante Petunia benötigte verdächtig lange zum Holen der Leiter. Schliesslich kehrte sie mit einer Trittleiter und einem merkwürdigen glasigem Blick zurück.

"Bitte," sagte sie.

Glücklicherweise nahm Draco keinerlei Notiz von ihr. Er kramte ein Vergrößerungsglas aus seiner Tasche und betrachtete damit halbherzig Teile des Bildes. Sehr überzeugend sah es nicht aus, fand Harry. Seine Tante allerdings war von dieser Show fasziniert. Dann kitzelte er mit den Federn an seinem Zauberstab Professor Snape an der Nase. Draco nieste überzeugend. Harry war sich sicher, das Snape ebenfalls genossen hatte. Draco grinste zufrieden.

"Haben sie ein Taschentuch für mich?" Fragte er.

"Ich leide an Heuschnupfen" erklärte er weiter.

Tante Petunia war mit einem Satz verschwunden. Darauf schien Draco gewartet zu haben. Er hob das Bild an, so das er zwischen Wand und dem Bild die Rückseite untersuchen konnte und leuchtete mit seinem Zauberstab die Rückwand ab. Er war mit seinen Untersuchungen fast fertig als Tante Petunia, hochrot im Gesicht wieder auftauchte.

"Die Typische Werkels Leinwand" sagte er

"Kein Zweifel"

Er nahm die Papiertaschentücher gnädig entgegen und schneuzte sich ausgiebig.

"Wirklich, ein echter Werkels" beruhigte er Harrys Tante.

Tante Petunias Augen wurden gross wie Suppenteller.

"Borgin und Burke's machen Ihnen ein Angebot. Für 25000 Pfund würden wir es kaufen.

Das war zu viel für Tante Petunia. Schwer atmend plumpste sie auf das Sofa.

Draco hatte anscheinend seine Arbeit erledigt. Übertrieben höflich verabschiedete er sich und drückte Tante Petunia eine Visitenkarte in die Hand.

„Ich finde alleine heraus,“ sagte er.

Tante Petunia saß immer noch auf dem Sofa und starrte die Visitenkarte an. Harry zögerte nicht länger und flüchtete aus dem Zimmer. Er riß den Tarnumhang herunter. Im Schrank fand er eine kampfbereite Hermine und einen verschüchterten Ron vor. Warnend hielt er seinen Zeigefinger vor den Mund.

„Hogsmade“ flüsterte er nur und nahm sie beide an die Hand.
 

Sie materialisierten am Rand der Hundewiese und wurden sofort von Merlin und Mirkos in Empfang genommen. Ginny drehte sich um. Erfreut lief sie den Dreien entgegen. Luna und Neville unterhielten sich angeregt und bemerkten die Ankunft nicht. Ron wollte zu ihnen hin laufen, wurde aber von einer grinsenden Hermine daran gehindert.

„Wir gehen wieder zurück“ sagte sie zu Ginny.

„Harry wollte uns nur zeigen das er jetzt apparieren kann.

Harry hatte keine Zeit etwas zu erwidern da Merlin aufgeregt bellend an ihm hoch sprang. Neville und Luna störten sich immer noch nicht an den Ankömmlingen. Harry nahm Ginny in den Arm. Lächelnd überreichte sie ihm den Holzstock mit dem sie und Merlin gerade gespielt hatten.

Harry hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen weil er Ginny nicht in seine Pläne eingeweiht hatte. Zur Beruhigung ging er mit ihr in das Cafe von Madame Puddifoot und spendierte ihr einen herzförmigen Kuchen für Zwei. Als er das Gebäck aufschnitt, entfloh ein kleiner Amor, der herzförmige Pfeile aus Zucker auf die beiden Kuchenstücke abschoß.

Harry fand das ziemlich kitschig, wurde aber durch Ginnes Begeisterung getröstet. Die Inhaberin musterte Merlin neugierig, wagte aber nicht, etwas zu sagen. Kommentarlos ging sie zurück in die Küche und kehrte mit einem Napf Wasser zurück.

„Was ist denn das für ein Süßer?“ fragte sie.

Ginny, noch ganz im Bann der Liebespfeile gab bereitwillig Auskunft. Sie erwähnte jedoch nur einen besonderen Spürsinn und beschrieb die Fähigkeiten des Wufflers nicht genau. Die Wirtin wackelte zufrieden wieder ab. Ein anderer Gast wartete auf seine Bestellung.

Harry sah Ginny scheu an. Dabei entdeckte er aus den Augenwinkeln am Nabentisch Gwide Parkinson in Begleitung seiner Eltern.

„Der fühlt sich wohl als wäre er etwas Besseres.“

Er hoffte, das Gespräch in eine, ihm genehme Richtung zu lenken. Auf den Wortschwall der nun folgte war er jedenfalls nicht vorbereitet.

„Die bilden sich sonst was ein, und das nur, weil sie Geld haben.“ Empörte sie sich.

„Die wollten sogar den Fuchsbau kaufen und uns raus schmeißen.“

Zum ersten Mal wurde Harry klar das Probleme in der Zauberwelt auch denen in der Muggelwelt ähneln konnten. Er dachte an das letzte Jahr Hogwarts.

„Seine Schwester war doch mit Malfoy zusammen,“ warf er ein.

Ginny schnappte den Köder sofort. Sie verschluckte sich fast an ihrem Kuchenstück.

„Seit wann interessierst du dich für Gesellschaftsklatsch?“ fragte sie verblüfft.

Harry winkte ab.

„Ich meine, Dracos Eltern sind doch in Haft und wenn die Parkinsons so vornehm sind, dann müsste sich Pansy. -“

Ginny ließ ihn nicht zu Wort kommen. Er hatte ihren Nerv getroffen. Ginny hämmerte so stark mit den Faust auf den Tisch das Merlin hervorlugte und erwartungsvoll mit dem Schwanz wedelte.

„Das glaubst du wohl. Die hat sich schnell abgesetzt. Angeblich sollte sie eine Bildungsreise nach Indien unternehmen, ha, Bildungsreise, als ob es der auf die Verwendung von Nagelbrettern ankam, also wenn du mich fragst, die wollte weg von Draco.“

„Kein Wunder, der Malfoy Besitz ist erst einmal beschlagnahmt bis die Untersuchungen abgeschlossen sind.“ Erinnerte sich Harry

„Draco dürfte nicht viel besitzen.“

Ginny schien Draco nicht so sehr zu interessieren.

„Pansy hat sich dort an den Sohn eines Maharajas herangemacht, die heiraten bald, und das Baby lässt auch nicht auf sich warten.“

Harry war Pansy Parkinson egal. Ihn interessierte Draco.

„Draco ist wohl am Boden zerstört“ versuchte er, das Gespräch weiter in die Richtung zu lenken, die ihn interessierte. Ginny zuckte die Achseln.

„Keine Ahnung, der hat andere Probleme. Er darf im Gärtnerhaus wohnen. Der Besitz ist versiegelt solange die Untersuchungen nicht abgeschlossen sind. Das wurmt ihn mehr, als die Pansy. Auf dem Grundstück der Malfoys tummeln sich Auroren. Er soll sogar arbeiten, habe ich gehört.

„Wo?“ fragte Harry interessiert.

Ginny starrte ihn an.

„Keine Ahnung.“ sagte sie und schob Harry das Kuchenstück hin, welches sie gerade aufgespießt hatte.

Harry lächelte ihr zu. Er w„Gonnaroiden?“ fragte er.

Das Wort war in seiner Vorprüfung vorgekommen und er hatte immer noch keine Ahnung, was es sein sollte. Hermine schaute ihn nur verachtend an.

„Das ist eine Strafe für Zauberer.“ Sagte sie

„Nicht so schlimm wie Askaban obwohl manche da anderer Meinung sind. Es gibt ein Verfahren bei dem einem Zauberer sämtliche Erinnerung an die magische Welt genommen wird. Er bekommt eine Muggel Vergangenheit und wird fortan in der nichtmagischen Welt leben ohne Gedanken daran, daß es so etwas wie uns geben könnte.“

In Harrys Kopf kreisten die Gedanken. Dudley war genz bestimmt nicht aus Spaß zu ihm gekommen, dafür war er mit sich und seiner Welt viel zu zufrieden. Die Anstrengung, die er unternommen hatte um ihn zu kontaktieren waren schon für einen normalen nicht magischen Menschen enorm und sein Cousin konnte bestimmt nicht zu den Inteligentesten seiner Spezis gezählt werden. Es mußte eine Menge Verzweiflung in ihm stecken um das zutun, was er getan hatte. Es war klar, das er mit seinen Eltern nicht über seine Beobachtung reden konnte. Selbst wenn sie eine Bewegung von Snape, naja von dem portraitierten Mann bemerkt hätten, würden sie das auf alles Mögliche schieben, nur nicht darauf ein magisches Portrait zu besitzen. Nachdenklich beobachtete er Hermine, die in aller Seelenruhe ihre Sachen für den bevorstehenden Unterricht zusammenpackte.

„Äh, du“ sagte er zögernd.

Hermine sah ohne großes Ineresse zu ihm auf.

„Was willst du,“ fragte sie argwöhnisch.

Ich muß in den Lingusterweg.“ Sagte er.

„Du nimmst das Ganze ziemlich ernst.“ Bemerkte sie nachdenklich.

Harry nickte.

„Wie willst du das anstellen?“ fragte sie.

Er zuckte mit den Schultern. Beide sahen sich an. Sie dachten an das vegangene Jahr in dem sie wesentlich mehr durchgestanden hatten als nur aus der Schule zu verschwinden.

Sie wurden von Ron unterbrochen der laut fluchend in den Gemeinschaftsraum stapfte.

„Scheiß Bibliothek, ich habe gestern nach Nolle, dem Alchemisten gesucht aber ich finde nur was ich schon wußte, geboren 1768, gestorben 1821, schottischer Magier und Alchemist, Oh, hallo, Hermine:“ beendete er seinen Vortag.

„Du solltest unter dem Begriff Nolle Gebräu in dem Fachbuch für Alchemie in der verbotenen Abteilung nachsehen.“ Belehrte ihn Hermine.

„Im Band Bedeutende Erfindungen oder in einem Alchemie Lexikon.“

Ron glotzte sie beleidigt an.

„Misses Alleswisser, wo waren sie denn gestern?“ fragte er sie in einem besänftigenden Ton und nahm sie versöhnlich in die Arme.

Harry merkte, das er überflüssig geworden war und schlich zum Portraitloch.

usste wo Draco Malfoy arbeitete.
 


 

Sie materialisierten am Rand der Hundewiese und wurden sofort von Merlin und Mirkos in Empfang genommen. Ginny drehte sich um. Erfreut lief sie den Dreien entgegen. Luna und Neville unterhielten sich angeregt und bemerkten die Ankunft nicht. Ron wollte zu ihnen hin laufen, wurde aber von einer grinsenden Hermine daran gehindert.

„Wir gehen wieder zurück,“ sagte sie zu Ginny.

„Harry wollte uns nur zeigen das er jetzt apparieren kann.

Harry hatte keine Zeit etwas zu erwidern da Merlin aufgeregt bellend an ihm hoch sprang. Neville und Luna störten sich immer noch nicht an den Ankömmlingen. Harry nahm Ginny in den Arm. Lächelnd überreichte sie ihm den Holzstock mit dem sie und Merlin gerade gespielt hatten.

Harry hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen weil er Ginny nicht in seine Pläne eingeweiht hatte. Zur Beruhigung ging er mit ihr in das Cafe von Madame Puddifoot und spendierte ihr einen herzförmigen Kuchen für Zwei. Als er das Gebäck aufschnitt entfloh ein kleiner Amor, der herzförmige Pfeile aus Zucker auf die beiden Kuchenstückeabschoß.

Harry fand das ziemlich kitschig, wurde aber durch Ginnes Begeisterung getröstet. Die Inhaberin musterte Merlin neugierig, wagte aber nicht, etwas zu samen. Kommentarlos ging sie zurück in die Küche und kehrte mit einem Napf Wasser zurück.

„Was ist denn das für ein Süßer?“ fragte sie.

Ginny, noch ganz im Bann der Liebespfeile gab bereitwillig Auskunft. Sie erwähnte jedoch nur einen besonderen Spürsinn und beschrieb die Fähigkeiten des Wufflers nicht genau. Die Wirtin wackelte danach wieder ab. Ein anderer Gast wartete auf seine Bestellung.

Harry sah Ginny scheu an. Dabei entdeckte er aus den Augenwinkeln am Nabentisch Gwion Parkinson und seine zwei Begleiter.

„Der fühlt sich wohl als wäre er etwas Besseres.“

Er hoffte, das Gespräch in eine, ihm genehme Richtung zu lenken. Auf den Wortschwall der nun folgte war er jedenfalls nicht vorbereitet.

„Die bilden sich sonst was ein, und das nur, weil sie Geld haben.“ Empörte sie sich.

„Die wollten sogar den Fuchsbau kaufen und uns raus schmeißen.“

Zum ersten Mal wurde Harry klar das Probleme in der Zauberwelt auch denen in der Muggelwelt ähneln konnten. Er dachte an das letzte Jahr Hogwarts.

„Seine Schwester war doch mit Malfoy zusammen,“ warf er ein.

Ginny schnappte den Köder sofort. Sie verschluckte sich fast an ihrem Kuchenstück.

„Seit wann interessierst du dich für Gesellschaftsklatsch?“ fragte sie verblüfft.

Harry winkte ab.

„Ich meine, Dracos Eltern sind doch in Haft und wenn die Parkinsons so vornehm sind, dann müsste sich Pansy.“

Ginny ließ ihn nicht zu Wort kommen
 


 

„Mensch, habe ich einen Schrecken gekriegt“ sagte Ron, als sie endlich eine freie Ecke im Gryffindor Gemeinschaftsraum fanden wo sie ungstört waren.

„Da kommt deine Tante auf uns zu und reißt die Tür zum Schrankauf. Wir haben sofort reagiert.“ Fuhr Ron fort ohne auf Hermines Zeichen zu achten, die auch einmal zu Wort kommen wollte.

„Ich ihr den Mund zugehalten.“ Stolz reckte er sich in die Höhe

„Hermine schleudert ihr den Vergessenszauber entgegen, ja das nenne ich Teamwork.

Er blickte Hermine bewundernd an. Sie schien in keiner Weise besänftigt. Als Ron wieder anfangen wollte zu sprechen, hielt sie ihren Zauberstab auf Ron gerichtet.

„Voice Nachtigallensis,“ flötete sie

Sofort drangen aus Rons Mund nur schlichte Vogelklänge.

„Den habe ich von George,“ erklärte sie und wirkte dabei keinen Deut verlegen.

„Keine Sorge, „ sagte sie Ron

„Der lässt in fünf Minuten nach. Erzähl jetzt genau was passiert ist.“Harry warf einen besorgten Blick auf Ron, der immer noch erzählen wollte und dessen Kopf immer mehr die Farbe einer reifen Tomate annahm. Als der Name Draco fiel, hörte das Vogelzwitschern schlagartig auf.

Ron griff nach einem Pergament und einer Feder. Was hat der denn da zu schaffen? Schrieb er hastig auf. Wobei ihm noch Nachtigallenklänge entfleuchten. Hermine sah ihn zufrieden an.

„Guter Zauber,“ kommentierte sie“ Trotzdem hat er Recht, wozu kommt Draco da hin?

„Ganz offensichtlich hat er Interesse an Snapes Portrait.“ Antwortete Harry.

„Das Bild ist eindeutig magisch.“

„Bist du sicher?“ fragte Ron.

Die Verblüffung darüber das er wieder reden konnte, machte ihn ganz konfus. Hermine nahm ihn in den Arm was ihn anscheinend tröstete.

„Mein Cousin irrt sich nicht,“ warf Harry ein.

„Wenn der den letzten Rest Grips aus seinem Hirn quetscht nur damit er mich finden kann, dann hat er gesehen , wie Professor Snape sich bewegt. Die drei verstummten. Schließlich sprach Ron das aus, was alle dachten:

„Aber wie kommt Voldemort in das Bild.“
 

„Ich muß mit Dumbledore sprechen.“

Es war finstere Nach. Im Schlafsaal der Gryffindors herrschte Ruhe. Ron drehte sich mechanisch zu Harry um.

„Was, der lebt nicht mehr.“ Nuschelte er schlaftrunken.

Harry saß kerzengerade im Bett.

„Ich weiß,“ sagte er.

„Als ich im Schulleiterbüro war, hat er mir gesagt, sie hätten ein Riesengeheimnis aus diesem Bild gemacht. Das muß einen Grund haben.“

„Hey, andere wollen schlafen,“ beschwerte sich ein Zweitklässler.

Harry gab Ron ein Zeichen. Beide schlichen sich in den Gemeinschaftsraum wobei Ron anzumerken war, das er diese Aktion für absolut überflüssig hielt. Im Kamin brannte ein helles Feuer. Die Elfin Orla kam schnell und legte noch Scheite nach.

„Ist gut,“ sagte Harry und nahm ihr den großen Holzklotz ab den sie gerade in der Hand hielt. Orla verließ den Raum durch eine verborgene Tür in der Wand.

„Da kommen sie also durch,“ bemerkte Ron verblüfft.

Harry hatte kein Interesse an der Tätigkeit der Elfen. Er starrte in den Kamin.

„Erinnerst du Dich, wie wir in Umbridges Büro eingedrungen sind?“

„Das war ein Ding,“ kommentierte Ron.

„Du willst nicht allen Ernstes in das Schulleiterzimmer einsteigen?“

Warum nicht?“ fragte er. Dort ist ein Kamin, wir könnten doch?“

„Du bist bekloppt,“ analysierte er Harrys Vorhaben und stand auf.

„Du gehst also wieder schlafen,“ sagte Harry enttäuscht.

Ron schüttelte den Kopf

„Nein, ich hole nur Flohpulver.“

Was auch immer sie erwartet hatten, es erwies sich als überaus leicht. Sie traten in den Kamin und nannten Schulleiterbüro Hogwarts als Adresse. Sofort wirbelten sie davon und landeten im kalten Kamin in McGonnagals Heiligtum. Die Schulleiter auf den Bildern dösten vor sich hin. Sie mussten sich erst einmal von ihrem Wagemut erholen. Fassungslos sahen sie sich an. Ron starrte auf das Portrait von Dumbledore.

„Er sieht friedlich aus, wenn er schläft.“ Bemerkte er.

Er machte einen Schritt nach vorne um den Kamin zu verlassen. Das heißt, er wollte einen Schritt nach vorne machen, denn plötzlich legte sich etwas feutes und Festes auf seine Schulter und zog ihn zurück.

„Laß das“ warf er Harry ärgerlich zu.

„Ich bin das nicht,“ erwiederte Harry. Seine Stimme klang alles Andere als zuversichtlich.

Ron packte an seine Schulter in ein wabbeliges, Ding.

„Ihh“ konnte er nur sagen.

Auf seiner Schulter lag eine wabbelige grüne Hand. Sie erwies sich als äußerst massiv wenn es darum ging, seine Bewegungen aufzuhalten.

„Nichts wie weg hier,“ rief er Harry zu. Harry griff nach dem Flohpulver, war aber nicht in der Lage noch etwas sonst zu machen. Zwei von diesen Gallerthänden hielten ihn so fest das er zu keiner Bewegung fähig war.

„Verdammt,“ entfuhr es ihm.

„Hab ich doch gesagt, man kommt hier nicht einfach rein.“ ächtzte Ron.
 

Es blieb ihnen nichts Anderes übrig als abzuwarten. Lange warten mussten sie allerdings nicht. Professor McGonnagal erschien n ihrem karierten Morgenmantel und betrachtete mit gerunzelter Stirn die Beiden.

„Das hätte ich gerade von Ihnen nicht erwartet“ entrüstete sic sich.

Ihr Gesicht zeigte große Enttäuschung.

„Glauben sie es ja nicht, das es leicht ist, die Prüfungsaufgaben zu lesen.“

Interessiert musterte sie Ron.

„Haben Ihre Brüder von dem Versuch berichtet?“ fragte sie ihn.

Ron schüttelte nur stumm den Kopf.

„Seitdem hat Dumbledore ein paar Fangende Froschhände installiert, ich muß sagen, ein Glanzstück der Magie.“

„Ich höre meinen Namen?“ ertönte eine schläfrige Stimme aus dem Hintergrund. McGonnagal drehte sich verblüfft um.

„Albus, was soll das Ganze?“ fragte sie Dumbledores Bild

Der frühere Schulleiter räkelte sich erst einmal ausgiebig bevor er sich zur Antwort bequemte.

„Ich denke eine ordentliche Strafarbeit ist bei den Beiden fällig,“ ordnete er an.

McGonnagals Mund blieb krampfhaft zusammengepresst doch sie nickte zustimmend.

„Aber wir wollten nicht.“ warf Harry ein.

„Soso, was wollten Sie denn?“ fragte Dumbledore.“

„Wir wollten mit Ihnen reden.“ entschuldigte sich Harry.

McGonnagals Missbilligung konnte man nicht überhören als sie sagte:

„Sie hätten mich fragen können.“

Der Satz löste in Harry ein großes Verstehen aus. So einfach hätte es sein können. Warum war er nur nicht darauf gekommen?

„Kommen Sie morgen zu mir.“ Befahl die Schulleiterin.

Harry und Ron nickten nur. McGonnagal hantierte seitlich am Kamin. Harry hatte das Gefühl als würde sich die Galerthand auflösen und eiskaltes Wasser an ihm herab fließen.

„Uäh,“ entfuhr es Ron.

Beide krochen aus dem Kamin.

„Bitte bleiben sie,“ forderte Dumbledores Bild sie auf.

„Ich denke wir sollten das Anliegen der Beiden zu Viert besprechen.

McGonnagal wirkte nicht besonders erfreut, setzte sich aber folgsam an ihren Schreibtisch.

„Jetzt erzählt mal,“ forderte Dumbledore sie auf.

Harry sprudelte los. Die beiden Schulleiter hörten interessiert zu. Mittlerweile waren auch die anderen Bilder wach geworden. Sie begnügten sich mit der Rolle des Zuhörers.

„Ich hoffe nur, das der junge Malfoy nicht in etwas gerät, was ihm nicht gut tut,“ war Dumbledores erster Kommentar.

Harry war das Wohlergehen dieses noblen Zöglings vollkommen egal. Dimbledore strich sich durch den Bart.

„Anscheinend ist es das Bild meines Nachfolgers welches jetzt bei ihren Verwwandten hängt.“ Überlegte Dumbledore.

„Wir haben uns sowieso gewundert, das es nicht hier ist, wie es sich gehört,“ ertönte die Siimme eines anderen Schulleiters.

Mc Gonnagal saß fassungslos an ihrem Schreibtisch. Ihr ärgerlicher Gesichtsausdruck war verschwunden. Statt dessen starrte sie abwechselnd Dumbledore und die beiden Schüler an.

„Es ist sehr seltsam das es jetzt im Ligusterweg hängt,“

„Eins sträfliche Verletzung der Geheimhaltung.“ Warf Dippet in den Raum.

„Wer wagt es,“

„Wozu das Ganze?“

„Wer hat ihn gemalt?“

Die Stimmen der früheren Schulleiter ertönten immer lauter.

„Erinnert euch nur mal,“

Die Stimme kam von einer streng aussehenden Professortin mit Steward kragen und ließ die anderen verstummen. Mit ihrer kräftigen unangenehm hohen Frequenz fuhr sie fort:

„Professor Snape hat um sein Bild ein ziemliches Geheimnis gemacht. Niemand von uns durfte zusehen als er portraitiert wurde.“

Es ertönte ein zustimmendes Gemurmel. Einige der Professoren hatten sogar den Anstand verlegen auszusehen.

„Da müssen wir ansetzen, Mary“ sagte Dumbledore.

McGonnagal stand aprupt auf und blickte zu Ron und Harry.

„Sie gehen jetzt zurück in ihren Schlafsaal,“ befahl sie.

„Aber!“ wagte Harry einen Einwurf.

Der Ausdruck auf McGonnagals Gesicht wurde milder als sie ihn ansah.

„Ich will ihre Verdienste im Kampf gegen Voldemort nicht schmälern,“ erklärte sie.

„Doch das hier betrifft die Schule und sie sind jetzt ein Schüler der sich an die Regeln halten muß.“

Harry verstand. Auf seinem Weg zum Auror war das Abschlussjahr eine Hürde die er nehmen musste. McGonnagal fuhr fort:

« Melden sie sich heute abend um acht Uhr bei mir, dann werden sie ihre Strafarbeiten erhalten. »



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück