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You are the reason

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Sturer, dickköpfiger Gryffindor

Überall herrschte eiliges Gedränge in den Häusern. Am letzten Morgen in Hogwarts bevor die Ferien anfangen würden, waren alle Schüler früher wach als sonst. Jeder wollte so schnell wie möglich seinen Koffer gepackt haben und zum Abschiedsfrühstück in der großen Halle sein.

Ron und Hermine hingegen saßen nebeneinander auf Rons Bett. Er hatte eine in Tränen aufgelöste Löwin im Arm, die sich einfach nicht beruhigen lassen wollte. Als er heute morgen grade aufgestanden war und seinen Kumpel wecken wollte, stürmte eine panische Hermine rein, mit einem geöffneten Brief in den Händen und warf sich ihm entgegen. Die Beschwerden von Rons Mitbewohnern übergingen sie geflissentlich.

„Er ist so ein Troll! Wie konnte er nur sowas dämliches machen. Wir hätten ihn doch begleitet, wir....“ Ron verstand nur Bahnhof, versuchte aber Hermine irgendwie zu beruhigen, in dem er ihr den Rücken tätschelte. „Herm, was meinst du? Was ist das überhaupt für ein Brief?“ Gleich nachdem er das gesagt hatte, bereute er es auch gleich schon wieder, denn Hermines Blicke hätten töten können. Statt zu antworten, löste sie sich von ihm und riss ohne ein Wort die Vorhänge zu Harrys Bett auf, das hingegen Rons Erwartungen vollkommen leer war. „Moment...wo ist Harry?“

„Ronald Bilius Weasley, du willst mir nicht ernsthaft weiß machen, dass dein bester Freund seit Stunden schon nicht mehr auf Hogwarts ist,vielleicht noch nicht mal mehr am Leben und du merkst es nicht?“ Während Ron noch immer ziemlich überfordert war mit der Situation, hatten Seamus, Dean und Neville sich mittlerweile aus ihren Betten aufgerafft und sich zu ihren Freunden gesellt.

„Was ist das für ein Brief?“, stellte Dean neugierig die Frage und bekam ihn auch gleich von Hermine in die Hand gedrückt. Er las laut vor.
 

Liebe Herm, Lieber Ron,
 

ich weiß nicht wirklich wie ich diesen Brief verfassen soll ohne, dass du Herm ganz Hogwarts aufscheuchst um Suchtrupps loszuschicken. Nur zu deiner Info: Versuch es erst garnicht. Ich habe dafür gesorgt, dass ich nicht auffindbar sein werde. Auch Dumbledore hat einen Brief bekommen, indem ich ihm alles erklärt habe, mit der Bitte, mich nicht zu suchen.

Wie ihr sicher inzwischen gemerkt haben werdet, war ich nicht in meinem Bett. Genauer gesagt, nicht einmal mehr auf Hogwarts.

Ich habe eine Aufgabe. Eine, die ich alleine erfüllen muss, um euch und alle anderen zu schützen. Es sollen nicht noch mehr unschuldige Menschen ihr Leben lassen müssen, weil ein Wahnsinniger durch England läuft. Da ich dich aber gut genug kenne und weiß, dass du sobald du kannst die letzten Stunden des Jahres in der Bibliothek verbringen wirst, um nach Infos zu suchen, die euch verraten sollen wo ich bin oder was ich mache, sage ich dir gleich: Frag Dumbledore. Ich habe ihm auch geschrieben, wie eingangs erwähnt. Auch habe ich ihn gebeten, solltet ihr beiden Fragen stellen, euch diese zu beantworten. Ihr könnt ruhig alles erfahren, denn es wird für mein Schicksal kein Unterschied machen. Sogar die schlauste Junghexe und der gerissenste Stratege können nichts an meiner Lage ändern oder gar mir helfen. Drückt mir nur die Daumen, dass ich meinen Weg erfolgreich gehen kann und nicht alles umsonst war.
 

In ewiger Freundschaft, Harry
 

PS: Herm, dass Ron nicht mitbekommen hat, wie ich Hogwarts verlassen habe, ist nicht seine Schuld. Schimpfe nicht mit ihm.
 

Für den letzten Satz mussten Dean, Seamus und Neville grinsen, denn der Schwarzhaarige hatte genau gewusst wie Hermine reagieren würde. „Und was heißt das jetzt?“ „Ron, ist das dein Ernst? Das heißt, dass dieser dämliche Idiot, dieser unsägliche Sturkopf alleine losgezogen ist, um Voldemort zu vernichten. Keine Ahnung, was ihn so plötzlich dazu getrieben hat, aber sei dir gewiss: Sollte er mir demnächst übern Weg laufen, wird Voldemort das geringste seiner Probleme sein.“ „Ohne Zweifel“,lachte Seamus und verzog sich ins angrenzende Bad, als Rons Magen knurrte. „Na schön, wer hat Hunger?“ „RON!“ „Was denn? Ich habe nun mal Hunger! Harry weiß schon was er tut, er ist schließlich der Junge der lebt, was soll ihm schon passieren. Außerdem hat er geschrieben wir sollen ihn nicht suchen. Für mich ist die Sache klar. Er will unsere Hilfe nicht, also brauche ich mir die Mühe auch nicht machen und stattdessen endlich die Sachen packen und zum Frühstück runter gehen bevor alles weg ist.“

„Ronald, wenn du jetzt ans Essen denkst, während sich dein Freund in Gefahr begibt, hast du die längste Zeit Familienpläne gemacht. Mitkommen!“ Wutentbrannt, zog Hermine den Rothaarigen hinter sich her in Richtung Schulleiterbüro. Dumbledore war ihnen Antworten schuldig.
 

Zur gleichen Zeit an einer anderen Stelle in Hogwarts packte ebenfalls jemand seine Sachen. In Windeseile waren einige Klamotten, Proviant und am wichtigsten: diverse Tränke zusammen gesammelt und in einem kleinen Beutel verstaut, welcher minimiert in der Manteltasche des Mannes landete. Überhastet wollte Severus Snape grade zu seiner Bürotür heraus stürmen, als er abrupt stoppte. Vor ihm, am Türrahmen stand Dumbledore und grinste sein nachsichtiges Grinsen über die Halbmondbrille hinweg dem Tränkemeister entgegen.

„Severus, ich denke es ist an der Zeit, dass wir uns unterhalten.“

„Bei allem nötigen Respekt, Professor. Ich habe keine Zeit, ich muss weg.“

„Offensichtlich, doch das wird warten müssen.“ Unnachgiebig schob der Schulleiter Severus zurück in dessen Räumlichkeiten und schloss die Tür hinter sich.

„Na schön, aber machen sie es kurz, ich bin in Eile!“ Als hätte Dumbledore nicht verstanden, um was Severus ihn gebeten hatte, machte er es sich in seinem üblichen Trott in einem der Sessel bequem und zauberte sich einen heißen Zitronentee mit zwei Würfeln Kandis her, da es im Kerker doch recht kühl war. Fassungslos starrte Severus ihm hinterher und ließ sich dann schnaubend in den zweiten Sessel fallen, der Dumbledore gegenüber stand. „Also?“

Dumbledore grinste. „Möchtest du mir etwas erzählen, Severus? Zum Beispiel warum du, noch vor dem Frühstück, auf Reisen gehen möchtest? Ich hätte doch erwartet, dass du mich unterrichtest über dein Vorhaben.“

„Tut mir leid Professor, aber ich denke nicht, dass es sie etwas angeht. Ich muss privat kurzfristig verreisen und hatte keine Zeit, ihnen eine Nachricht zukommen zu lassen. Das Frühstück wird auch ohne mich stattfinden können. Die meisten Schüler sind dort eh nicht mehr anwesend. Kann ich jetzt...“

„Tut mir leid Severus, aber ich muss dich anhalten zu warten. Mein Junge, du weißt, dass ich es weiß, also können wir auch ganz offen miteinander darüber reden. Deine Beziehung zu Harry ist offiziell nicht erlaubt. Das weißt du. Nicht wegen seines Alters. Doch Beziehungen zwischen Schülern und Lehrern ist im Ministerium nicht gern gesehen. Der Minister fürchtet an Einfluss in der Öffentlichkeit zu verlieren, wenn heraus kommen sollte, dass er eine solche Liason dultet.“

„Das ist mir bewusst, darum...“

„Lass mich bitte ausreden, mein Junge. Hogwarts ist nicht umsonst einer der sichersten Orte in England. Weder das Ministerium noch Voldemort höchstselbst, haben die Möglichkeit das Schloss oder die Ländereien einfach so zu betreten, wenn ich es nicht gestatte.“

Kurz machte er eine Pause.

„Liebe ist schon eine mysteriöse Sache nicht wahr? Liebe ist bekanntlich die stärkste Macht auf Erden. Sie kann die schlimmsten Qualen verursachen, oder den größten Schmerz lindern. Solang man nur an sie glaubt, wird sich durch sie immer alles zum Guten wenden.“

Ungläubig schaute Severus dem Professor zu, wie er zwischenzeitlich immer wieder an seiner Teetasse nippte.

„Ums deutlich zu sagen. Solange du und Harry in dem Lehrer und Schülerverhältnis zueinander steht, könnt ihr nicht öffentlich zu eurer Liebe stehen. Auch hier im Schloss nicht. Ich befürchte, dass einige deiner Slytherinschüler Tom und seine Todesser informieren würden. Zwar seit ihr hier im Schloss in Sicherheit, doch solange Tom nicht besiegt ist, wird die Gefahr überall lauern. Versteh mich nicht falsch, Severus. Ich will euch eure Liebe nicht verbieten. Ich will euch nur bitten, zu warten, bis die Gefahr gebannt ist. Wie könnte ich die wohl stärkste Macht gegen Voldemort ablehnen, zumal er selbst niemals in der Lage sein wird, diese zu verstehen.“

„Das ist ja schön und gut, Professor. Doch ich denke wir beide wissen, dass das derzeitige Problem ein ganz anderes ist. Wir hatten gestern einen Streit und heute morgen lag ein Brief auf meinem Schreibtisch.“

„ Ah ja. Harry war schon immer recht impulsiv, ich schätze das hat er von James. Auch mir hat er geschrieben. Und ich werde seinem Wunsch stattgeben.“

„WAS? Wie können sie...“

Grade als Severus erneut losdonnern wollte, klopfte es an der Tür. Ungeduldig grummelte er ein „Herein“. „Professor Snape? Es tut uns leid sie zu stören, aber man sagte uns, dass Professor Dumbledore bei ihnen wäre, nachdem wir ihn in seinem Büro nicht antrafen. Bitte, es ist wirklich wichtig, wir...“ Hoffnungsvoll hatte sich Hermine an den Tränkemeister gewandt, der immer finsterer drein blickte. „Um Merlins Willen, kommen sie herein. Aber fassen sie sich kurz. Mein Nervenkostüm ist heute schon strapaziert genug!“

Erleichtert huschten Ron und Hermine in den Raum und erblickten auch gleich ihren Schulleiter, der sie lächelnd begrüßte. Als dann auch noch zwei weitere Sessel und Teetassen erschienen, ließ Severus sich verzweifelnd in seinem zurücksinken und rieb sich, wie so oft heute, durchs Gesicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Andreana
2018-09-09T22:02:10+00:00 10.09.2018 00:02
Der Anfang wirkt sehr vielversprechend ich bin gespannt wie du sie weiter führst.
Antwort von:  kiara02
11.09.2018 23:17
Danke, für deinen Kommentar. Bald wird es weiter gehen mit unserem lieben Harry ;)


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