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Loveless

von

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Complications/ Levi V

Erens Worte waren wie Balsam auf seiner Seele. Nie hätte sich Levi vorstellen können, dass ein Mensch es schafft, ihn so zu verändern. Wie lange hatte er sich mit sich selbst und seiner Vergangenheit gequält? Wie lange dachte er, er könne niemals lieben oder geliebt werden? Die Zeit, bevor er den Jungen getroffen hatte, schien ihm wie eine trübe, dunkle Erinnerung, ein anderes Leben, zu dem er nicht mehr zurückkehren wollte. Alles, was er wollte und brauchte, hatte er hier bei sich in seinen Armen.

Levi erhob sich und zog Eren an den Händen mit sich mit. „Lass uns hier fertig werden. Ich bin ganz schön müde nach diesem Tag und möchte langsam ins Bett.“

 

Sie hatten noch einen Tag, bevor sie der Alltag wieder einholen würde. Levi wusste, dass ihn bei der Arbeit immer noch der ungeklärte Konflikt mit Erwin erwarten würde. Als dieser ihm seine Gefühle gestand, hatte Levi dieses einfach beiseite geschoben, zu unwichtig war es ihm in Anbetracht der Tatsache, dass Eren gerade verschwunden war. Doch nun waren die freien Tage vorbei, die Situation mit Eren geklärt und die Konfrontation mit Erwin unausweichlich.

Am Nachmittag brachte er Eren, mitsamt dessen Weihnachtsgeschenk, das seither immer noch bei ihm stand, nach Hause, damit dieser sich dort von Mikasa verabschieden konnte, bevor diese die Heimreise nach Berlin antrat. Er selbst wollte sich ebenfalls von ihr verabschieden, schließlich hatte Levi es auch Mikasa zu verdanken, dass seine Überraschung zu Silvester ein voller Erfolg und er nun mit Eren zusammen war.

Als sie in der Wohnung ankamen, hatte Mikasa bereits ihre Sachen gepackt. Levi, der den Computer trug, sah, wie Eren zu ihr lief und sie fest in die Arme nahm. „Komm bald wieder. Und danke für alles, was du für uns getan hast.“

„Für dich, Eren. Ich habe das für dich getan.“, wisperte sie ihm ins Ohr, sodass Levi sie gerade noch verstehen konnte, „Ich wünsche dir, dass du glücklich mit ihm wirst. Und sollte er irgendetwas anstellen, ruf mich sofort an.“

Levi stellte den Rechner im Wohnungsflur ab, gesellte sich zu den beiden und legte den Arm um Erens Hüfte, um seinen folgenden Worten mehr Ausdruck zu verleihen. „Mikasa, ich weiß, dass du noch deine Vorbehalte hast. Und wahrscheinlich habe ich das auch verdient. Aber ich verspreche dir, dass du dir keine Gedanken mehr machen musst. Ich werde gut auf Eren aufpassen.“

Mikasa schien zu merken, dass es Levi ernst damit war. Sie wich einen Schritt zurück und nickte ihm zu. Dann setzte Levi wieder an: „Und ich möchte mich ebenfalls bei dir für deine Hilfe bedanken. Ich kann sehen, wie viel dir Eren bedeutet und wie ungern du ihn anderen überlässt. Gerade deswegen rechne ich es dir hoch an.“

Mikasa entwich ein kurzes Lächeln, dann drehte sie sich um, um nach ihrem Gepäck zu greifen. „Also, ich mache mich jetzt besser auf den Weg, schließlich erwartet man mich schon. Kommt mich doch mal in Berlin besuchen.“

Mit den Worten trat sie aus der Tür.

Levi wandte sich nun an Eren: „Ich fahre jetzt besser auch. Ich muss noch einige Sachen für die Arbeit vorbereiten, die über die Feiertage liegen geblieben sind.“

Er sah die Enttäuschung in Erens Augen aufleuchten, und sagte deshalb schnell hinterher: „Wir sehen uns morgen, Eren. Ich hole dich ab, sobald ich Feierabend gemacht habe.“ Levi nahm Eren fest in die Arme und küsste ihn zum Abschied zärtlich auf den Mund. Dann drehte auch er sich um und verließ die Wohnung.

Schnell stieg er in sein Auto und machte sich auf den Weg nach Hause. Viel lieber hätte er den Tag mit Eren verbracht, doch die aufwühlenden letzten Tage hatten ihm keine Zeit gelassen, sich um seine beruflichen Verpflichtungen zu kümmern. Das Projekt für die Firma in den USA sollte in den nächsten zwei Monaten zum Abschluss gebracht werden und bisher stand nur ein grober Entwurf des Plans.

Genervt davon, dass er sich nicht früher um die Angelegenheiten gekümmert hatte, stieß Levi die Autotür zu und begab sich zum Hauseingang. Er öffnete die Tür und lief mit schnellen Schritten durch den Flur, die Treppen hinauf bis zum Eingang seiner Wohnung. Dort angekommen hielt er kurz inne. Ein kleiner Zettel war an der Tür angebracht. Levi schaute sich um und nahm die Notiz an sich. An der Schrift konnte er erkennen, dass Erwin der Verfasser der Nachricht war.

„Bitte lass uns morgen reden. Ich warte in meinem Büro auf dich. E.“

Schnell knüllte Levi das Stückchen Papier zusammen, öffnete die Wohnungstür und entsorgte es im nächsten Abfalleimer.

Was dachte sich Erwin dabei? Und wie war er überhaupt ins Haus gekommen?

Levi versuchte, die Gedanken daran abzuschütteln und betrat sein Arbeitszimmer. Der Laptop war, wie immer, ordentlich auf dem Schreibtisch platziert und erinnerte ihn an die Arbeit, die vor ihm lag. Seufzend ging er zu seinem Bürostuhl, nahm Platz und fuhr den Laptop hoch.

Es war bereits später Nachmittag, als er endlich die ersten brauchbaren Zahlen erstellt hatte, die er beim morgigen Meeting seiner Abteilung präsentieren konnte. Er druckte noch die Handouts für seine Mitarbeiter aus, die er anschließend säuberlich in einer Mappe abheftete, bevor er in die Küche ging, um sich einen Tee aufzusetzen.

Zusammen mit dem Tee, setzte sich Levi an seinen Esstisch. Vorsichtig nahm er die ersten Schlücke und dachte dann darüber nach, was ihn morgen erwarten würde. Ihm war bewusst, dass er das Gespräch mit Erwin führen musste, schon alleine der Firma wegen, und Levi konnte nur hoffen, dass sich dieser seine absurden Gedanken, so schnell es ging, aus dem Kopf schlagen würde. Auf keinen Fall wollte er, dass Eren von Erwins Absichten Wind bekam. Erwin hatte ihn bei seiner Feier bereits genug verunsichert. Wenn Eren jetzt noch erfahren sollte, dass dieser auch romantisches Interesse an Levi hatte, würde das alles nur noch komplizierter machen.

Das Klingeln seines Handys riss ihn aus seinen Gedanken. Am angezeigten Namen konnte er erkennen, dass es Erwin war, der anrief. Entnervt drückte er den Anruf weg. Es dauerte nicht lange, bis sein Telefon das zweite Mal klingelte. Levi wusste, dass Erwin so einfach nicht nachgeben würde, und nahm daher missmutig den Anruf entgegen.

„Erwin, was willst du?“

„Hast du meine Nachricht bekommen, Levi?“, fragte dieser hörbar nervös.

„Ja, habe ich. Und hast du mich neulich nicht verstanden, als ich gesagt habe, dass du besser in Zukunft einen großen Bogen um mich machen solltest?“

„Levi, das meinst du doch nicht so. Wir kennen uns doch schon so lange. Bedeutet dir das denn gar nichts?“

Levi kannte die Manipulationstechniken von Erwin bereits allzu gut, weswegen er nicht weiter darauf einging.

„Wir reden morgen in der Firma.“, entgegnete er knapp.

„Deswegen rufe ich ja an.“, sprach Erwin, „Ich habe mir noch einmal Gedanken darüber gemacht. Vielleicht sollten wir das nicht an einem so öffentlichen Ort diskutieren. Kann ich zu dir kommen?“

„Auf keinen Fall!“, antwortete Levi schnell, „In der Firma oder gar nicht.“

Das Letzte, was Levi wollte, war mit Erwin alleine zu sein. Bei der Arbeit würde sich Erwin keine Aussetzer leisten, so hoffte er zumindest. Schließlich gäbe es dort zu viele andere Menschen, die Zeuge ihrer Auseinandersetzung werden könnten.

„Dann sehen wir uns morgen vor dem Meeting?“, hakte Erwin nach.

Levi erwiderte nur ein kurzes „Hmhm.“, bevor er das Telefonat beendete.

Er legte das Handy beiseite und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Erwins Hartnäckigkeit verunsicherte ihn. Je länger er darüber nachdachte, umso deutlicher wurde ihm, dass sein Geschäftspartner ein größeres Problem darstellen könnte, als ihm bisher bewusst war. Er konnte nicht einschätzen, wie weit Erwin gehen würde, und diese Tatsache bereitete ihm Magenschmerzen.

Er stellte seine leere Tasse in den Geschirrspüler und ließ sich auf sein Sofa fallen. Levi schloss die Augen und versank in seinen Gedanken. Das ungute Gefühl, das er seit dem vergangenen Telefonat hatte, plagte ihn so sehr, dass sein Körper nicht zur Ruhe fand. Er blickte an sich herab und bemerkte, dass seine Kleidung bereits schweißgetränkt war. Geekelt von sich selbst, zog er sich aus, nahm die Kleidung und verstaute sie in der Waschmaschine, bevor er sich unter die Dusche stellte und das warme Wasser seinen Körper hinunter prasseln ließ. Nachdem er sich gründlich gereinigt hatte, trocknete er sich fix ab, zog eine frische Boxershorts und ein T-Shirt an und legte sich damit in sein Bett. Er warf noch einen Blick auf sein Smartphone und stellte fest, dass Eren ihm geschrieben hatte. „Ich denk an dich. Schlaf gut und bis morgen. Ich liebe dich.“

Die kurze Nachricht entlockte ihm ein Lächeln. Er konnte sich selbst nicht erklären, warum, doch wirkten die Worte des Jungen ungemein beruhigend auf ihn. Schnell tippte er eine Antwort, schloss wieder die Augen und versank in den tiefen Schlaf, den sein Körper so dringend benötigte.

 

Bevor Levi den Weg zur Arbeit antrat, rief er Hanji an. Verschlafen nahm diese das Gespräch entgegen.

„Leeevi, was willst du um diese Uhrzeit von mir? Ich hab bis eben geschlafen.“

„Guck auf die Uhr, Vierauge. In einer halben Stunde musst du in der Firma sein. Aber deswegen rufe ich nicht an. Ich muss dich um einen Gefallen bitten.“

„Du klingst so ernst, mein Schatz. Was ist denn los?“, fragte Hanji besorgt.

„Erwin möchte sich heute mit mir aussprechen. Ich bin mir nicht sicher, was er vor hat, aber für alle Fälle hätte ich gerne deine Rückendeckung. Wenn du siehst, dass ich in sein Büro gehe, stell dich bitte vor die Tür und hör mit an, was er sagt.“

„Du willst, dass ich euch belausche?“

„Ganz genau. Kann ich auf dich zählen?“

„Natürlich, Levi. Aber glaubst du wirklich, dass Erwin sich irgendetwas erlauben würde?“

Levi seufzte. „Ich bin mir da nicht sicher. Sein Auftritt auf meiner Geburtstagsfeier hat mir ganz schön zu denken gegeben. Ich hatte dir ja von unserem Gespräch danach erzählt. Gestern hatte ich eine Notiz von ihm an der Wohnungstür und danach hat er bei mir angerufen. Ich denke, was immer er vor hat, er hat es noch nicht aufgegeben.“

„Verstehe.“, antwortete Hanji nachdenklich, „Hast du Eren endlich davon erzählt?“

Levi ließ sich einen Moment Zeit, bevor er antwortete: „Nein, und das soll auch erst einmal so bleiben. Hanji, ich weiß, dass du gerne tratschst, aber Eren darf erst davon erfahren, wenn es nicht mehr anders geht.“

„Ist gut. Wann redet ihr heute?“

„Vor dem Meeting.“

„Alles klar, ich werde da sein.“

 

Als Levi die Firma erreichte, konnte er Hanji nirgendwo ausfindig machen. Er vermutete, dass seine Freundin es nach ihrem Telefonat nicht mehr rechtzeitig zur Arbeit geschafft hatte. Mit flauem Gefühl im Magen schlich er den Weg zu seinem Büro entlang, in der Hoffnung, dass Erwin ihn noch nicht bemerkt hatte.

„Levi, da bist du ja. Kommst du bitte in mein Büro?“, hörte er die unheilvolle Stimme Erwins durch den Flur schallen.

Verflucht, das ging zu schnell! Und wo bleibt Hanji?

„Ich hole mir erst noch einen Tee. Möchtest du auch einen? Oder Kaffee vielleicht?“, versuchte Levi Zeit zu schinden. Nicht, dass er die eklige Plörre tatsächlich trinken würde.

„Ja, bring mir bitte einen Kaffee mit.“, antwortete Erwin ihm.

Levi flüchtete eilends in den Pausenraum. Dort angekommen, zog er sein Handy aus der Hosentasche und wählte Hanjis Nummer. Nachdem es einmal geklingelt hatte, nahm sie ab.

„Vierauge, wo bist du? Erwin hat mich schon abgefangen. Er will jetzt gleich mit mir reden.“

„Leeevi, es tut mir so leid. Mein Auto springt nicht an. Ich stecke hier fest, bis der Pannenservice kommt.“

Das durfte doch alles nicht wahr sein! Wieso ausgerechnet heute von allen Tagen?

„Sag mir bitte, dass das ein Scherz ist und du schon unten auf dem Parkplatz stehst.“

„Sorry, Levi...-“

Levi beendete das Telefonat, bevor Hanji ausreden konnte, da er ihre Antwort schon kannte.

Alles, was er jetzt tun konnte, war darauf hoffen, dass Erwin tatsächlich nur mit ihm reden wollte und die beiden ihre Probleme schnell lösen würden. Er füllte sich etwas Tee in den Becher und schenkte für Erwin einen Kaffee ein, bevor er langsam, mit den Getränken in den Händen, den Weg in dessen Büro antrat.

„Erwin, mach die Tür auf. Ich hab die Hände voll.“, rief er, als er vor der Tür stand, die ihm sogleich geöffnet wurde.

„Setz dich!“, wies Erwin ihn an, als Levi eintrat. Während dieser wieder zu seinem Bürostuhl ging, setzte sich Levi auf den rechten der beiden Plätze gegenüber von ihm und stellte die Becher der beiden auf dem Schreibtisch ab.

„Was möchtest du denn so dringend besprechen?“, fragte Levi bissig und eröffnete damit das Gespräch.

„Levi, wie ernst ist es dir mit Eren?“, fragte Erwin ungetrübt.

„Warum sollte ich das mit dir besprechen? Mein Privatleben geht dich nichts an.“ Levi versuchte die Ruhe zu bewahren, doch fiel es ihm immer schwerer, je länger er Erwin gegenüber saß. Er atmete einige Male tief ein, um seine Fassung zurückzuerlangen, und sprach dann weiter: „Wenn ich nur deswegen hierher kommen sollte, werde ich jetzt wieder gehen. Eren hat dich nicht zu interessieren. Und wie wir zueinander stehen ebenso wenig.“

Ruckartig stand er vom Stuhl auf und wollte schon den Raum verlassen, als Erwins starke Arme ihn packten und mit dem Rücken an die Wand drängten.

„Was soll das, Erwin? Lass mich los!“, schrie Levi und versuchte vergebens sich aus dem kräftigen Griff zu lösen. Er beobachtete, wie ein düsteres Funkeln von Erwins Augen ausging, das er so noch nie gesehen hatte, und sich sein Gesicht zu einer abscheulichen Grimasse verzog.

„Levi, ich weiß, dass der Kleine dich liebt. Wie sehr es ihm das Herz brechen muss, wenn er von dem hier erfährt.“

Mit diesen Worten legten sich Erwins Lippen auf Levis. Levi hatte das Gefühl, sich gleich übergeben zu müssen, riss sich aber zusammen, um Erwins Unachtsamkeit in diesem Moment auszunutzen. Es gelang ihm, seinen Beinen so viel Platz zu verschaffen, dass er mit ihnen ausholen und Erwin einen Tritt in dessen Gemächt verpassen konnte. Taumelnd und vor Schmerzen gekrümmt ging dieser zu Boden und gab Levi frei, der sich nun aufrappelte und vor Erwin aufbaute.

Mit finsterem Blick sprach er: „Fass mich noch einmal an und du wirst dir wünschen, nie geboren worden zu sein. Ich will, dass du die Firma verlässt, sobald wir das aktuelle Projekt zum Abschluss gebracht haben. Ich zahle dir deinen Anteil der Firma aus und dann wirst du verschwinden. Hast du mich verstanden?“

Erwin funkelte Levi belustigt an. „Du glaubst doch nicht, dass du mich so leicht los wirst?! Steck dir deine Abfindung sonst wo hin. Das ist auch meine Firma.“

Levi wollte sich kein Wort mehr aus Erwins Mund anhören. Eilig verließ er dessen Büro und steuerte danach sein Auto an, um dort zur Ruhe zu kommen und gegen die Übelkeit anzukämpfen, die sich in ihm ausbreitete.

Irgendetwas an Erwins Worten kam ihm merkwürdig vor, aber noch gelang es ihm nicht zu erkennen, was es war. Wieder und wieder ließ er sich die vergangenen Ereignisse und Aussagen Erwins durch den Kopf gehen, bis ihm schließlich die Erleuchtung kam. Er dachte an die Notiz an seiner Wohnungstür und wie er sich fragte, wie es Erwin überhaupt ins Haus geschafft hatte, wo die Haustür doch immer geschlossen war. Die erste und einfachste Erklärung, die er hatte, war, dass ihn wahrscheinlich ein Nachbar reingelassen hatte.

Aber die Aussage Erwins über Eren und dessen Gefühle kam mit solch einer Sicherheit und Überzeugung, dass Levi nicht glaubte, dass es sich um eine bloße Vermutung oder Schlussfolgerung handeln konnte. Doch woher sollte er davon wissen, wenn er nie mit Erwin darüber gesprochen hatte? Die einzige Erklärung, die Levi dafür hatte, war, dass Erwin sie zu einem Zeitpunkt, an dem Eren ihm seine Gefühle gestand, belauscht hatte. Im Kopf ging er die möglichen Gelegenheiten durch. Das Liebesgeständnis, das Eren ihm während ihres Kurzurlaubes gemacht hatte, konnte er ausschließen, da er Erwin nie in sein Ferienhaus mitgenommen hatte und dieser folglich nicht wusste, wo es sich befand. Die einzige reelle Möglichkeit war die Silvesternacht, als beide unter der Dusche standen.

Aber wie konnte er...-?

In diesem Moment holten ihn die Erinnerungen von vor zwei Jahren ein. Er vertraute Erwin seinen Haus- und Wohnungsschlüssel an, als er für zwei Wochen auf Geschäftsreise ins Ausland musste. Hatte sich Erwin da eine Kopie anfertigen lassen? Konnte es sein, dass Erwin seitdem immer wieder in seine Wohnung ging, um ihn heimlich zu beobachten? Der Gedanke daran, sorgte nun endgültig dafür, dass sich ihm der Magen umkrempelte. Schnell öffnete Levi die Tür des Wagens, erhob sich und erreichte gerade noch das nächste Gebüsch, bevor ihm das heutige Frühstück wieder hoch kam.

Als er sich wieder gefasst hatte, schnappte Levi sich sein Handy und drückte die Wahlwiederholung.

„Hanji, sag das Meeting für heute ab. Ich brauche sofort einen Termin bei Mike. Kannst du das für mich organisieren? Ich muss Eren schnellstmöglich abholen. Und bitte schick ein Reinigungsteam zum Parkplatz.“

Er beendete das Gespräch, ohne eine Antwort abzuwarten und schrieb seinem Freund eine Nachricht, dass dieser sofort die Uni verlassen und nach Hause kommen solle. Auch, wenn Levi es unter allen Umständen vermeiden wollte, aber nun konnte er nicht mehr anders, als Eren reinen Wein über Erwin einzuschenken. Er startete den Wagen und fuhr los. Wenn seine Vermutung richtig war, gab es nur einen Mann, der dies bestätigen konnte, und diesen musste er nun, so schnell es ging, aufsuchen.

 



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