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Griever & Fenrir

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, ich hab die Abstimmung beendet und euch gegeben, was ihr wolltet: Viel Spaß mit diesem Kapitel :) Komplett anzeigen

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Ein verbotener Blick in die Zukunft

Sofort übernahmen Squalls Instinkte und er sprang von der Liege, auf der er aufgewacht war. Seine Hand wanderte zu seiner Gunblade, die eigentlich in ihrer Halterung an seiner Seite ruhen sollte, doch er fand nur Leere vor. Squall ballte die Fäuste, um sich notfalls so verteidigen zu können, seine Miene wurde grimmig entschlossen. Niemand würde sich ihm in den Weg stellen, absolut niemand.

„Nun mal ruhig Blut, junger Mann“, mahnte da eine Stimme hinter ihm und Squall fuhr herum.

Vorher war niemand hinter ihm gewesen, doch plötzlich stand hinter ihm ein betagter Mann in merkwürdiger, blauer Gewandung und langem, weißen Rauschebart. Auf seiner mehrheitlich runden Nase saß eine kleine runde Brille und in einer Hand hielt er einen längeren Zweig.

Squall zögerte und er ließ die Fäuste ein Stück weit sinken. Er konnte doch nicht gegen diesen Mann kämpfen, der vollkommen harmlos aussah... aber vielleicht war es auch eine Falle?

Misstrauisch ließ Squall die Fäuste nun doch angespannt und ließ den alten Mann nicht aus den Augen, der ihn genau musterte. Plötzlich gluckste der Mann in sich hinein und linste hinter Squall, um mit der Dunkelheit dahinter zu sprechen.

„Du hast dich seit damals kaum verändert, Leon“, sagte der alte Mann.

„Wenn du wüsstest...“, sagte eine weitere Stimme und dieses Mal fuhr Squall in die andere Richtung herum.

Aus den Schatten löste sich eine Gestalt und näherte sich ihm langsam und vorsichtig. Zuerst tauchten dunkle Schuhe und Hosen auf, weiterhin Schnallen und Gürtel, die sich verteilt an den Hosenbeinen, der Hüftgegend und auch am Arm befanden. Ein weißes Hemd folgte, sowie eine kurze Lederjacke mit weißem Kragen. Eine schwere Silberkette mit dem Grieversymbol lag um den Hals des anderen Mannes, das gleiche Symbol, welches auch an seiner Schulter auf der Jacke prangte.

Squall taumelte zurück, als er die längeren, braunen Haare und die lange Narbe, die über Stirn und Nasenrücken verlief, sah.

//Nein, das... das kann nicht sein//, dachte er entsetzt und wünschte sich mehr denn je seine Gunblade.

Der Fremde, der so viel von Squall selbst hatte, reichte ihm nun plötzlich seine Waffe, als ob er dies wissen würde.

„Hier. Damit fühlst du dich vielleicht wohler...“

Squall riss dem anderen die Waffe förmlich aus den Händen, während er einfach nicht den Blick von dem anderen abwenden konnte. War das ein Trugbild? Ein Traum? Ein verdammter Scherz?

Dem jungen Mann schwirrte der Kopf und er taumelte nun noch weiter nach hinten, zurück zu der Liege.

„Ich fürchte, er hat gerade einen kleinen Schock“, meldete sich eine weitere Stimme, welche von oben stammte und noch ehe Squall nach der Quelle suchen konnte, schwirrte etwas von der Decke, vollführte mehrere Kreise über ihm und landete schließlich auf der Schulter des alten Mannes.

Nun dachte Squall eher, dass er wohl das falsche Getränk erwischt hatte, denn seit wann konnten denn bitte Eulen reden?

//Wo bin ich... was soll das hier?//, fragte sich Squall innerlich und am liebsten wollte er die Augen schließen und den nächsten Zeitsprung machen, doch dieser stellte sich sowieso nie nach seinen Wünschen ein.

„Das muss gerade sehr viel für dich sein. Aber keine Sorge, wir können dir alles erklären... nun ja, zumindest das Nötigste, um keinen Schaden anzurichten“, meinte die Eule jetzt und Squall bekam beim weiteren Anblick der sprechenden Eule rasende Kopfschmerzen.

Nur sein Gesicht ohne Spiegel sehen zu können, verstörte ihn mehr und so schaute er nicht auf den anderen, den der alte Mann vorhin „Leon“ genannt hatte. Lustigerweise hätte Squall sich selbst ebenfalls so genannt, wenn er die Wahl gehabt hätte... was einmal mehr bewies, dass er das in einer zukünftigen Version sein musste, so wenig ihm das auch in den Kram passte.

„Bin ich... in der Zukunft?“, fragte Squall jetzt, weil er es einfach sicher wissen wollte.

Er brauchte endlich Antworten für all das.

Leon trat einen Schritt näher auf ihn zu, verschränkte die Arme vor der Brust, wie Squall es auch gern tat und nickte schließlich.

„Du bist durch eine Zeitspalte gefallen und in einer anderen Sphäre gelandet als deine Freunde. Zeitspalten entstehen zufällig, sie sind wie eine Laune der Natur... das Problem ist nur, dass irgendwie eine Kettenreaktion entstanden ist und du nun in verschiedenen Zeiten umherspringst, anstatt in deine Zeit zurückzukehren“, begann der alte Mann nach einem Räuspern zu erklären.

„Aber wie hängt das mit Cloud Strife zusammen...? Wieso taucht auch er immer dort auf, wo ich gerade bin?“, fragte Squall, denn es ergab keinen Sinn.

„Wie Merlin schon gesagt hat, Zeitspalten sind eine Laune der Natur. Wir haben keine Ahnung, warum du gerade ihn triffst... aber womöglich ist ihm das Gleiche passiert, wie dir. Eure Schicksale haben sich nun miteinander verflochten“, führte Leon weiter aus.

Squall nickte, obwohl er noch nichts völlig nachvollziehen konnte. Aber immerhin hatte er nun ein paar Antworten, auch, wenn sie ihm nicht in seiner Notlage halfen.

„Und... was soll ich jetzt tun?“

Stille trat ein.

Leon, Merlin und die Eule Archimedes schauten einander an.

„Nun, wir...“, sagte Merlin, doch er brach wieder ab.

Squall lachte kurz und humorlos auf.

„Heißt das, dass ihr auch keine Ahnung habt? Heißt das, ich werde für immer durch die Welten springen und...“

Squall brach ab, doch Leon beendete seinen Satz.

„...weiter allein sein?“

Squall schaute ihn an und Leon erwiderte den Blick mit der gleichen Undurchdringlichkeit, wie Squall es sich zu eigen gemacht hatte.

„Ich bin du... vergiss das nicht.“

Squall nickte. Als ob er das vergessen könnte...

„Wir haben mit der Hilfe eines Freundes ein Gerät entwickelt, dass dir womöglich helfen kann. Es kontrolliert die Zeitsprünge und reguliert dieses Phänomen, wenn unsere Berechnungen stimmen. Mit etwas Glück wird es dich sogar wieder in deine Zeit befördern, aber dazu müssen ein paar … nun, sagen wir Veränderungen stattfinden“, sagte Merlin.

„Was für Veränderungen?“

Squall fragte es, obwohl er ahnte, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde. Aber wenn er wieder nach Hause wollte, musste er wohl oder übel nachfragen, das wusste er genau.

„Du musst rückgängig machen, was du in Clouds Leben verändert hast. Eigentlich darf es dich in seiner Realität nicht geben... du musst wieder zurück zu den Zeitpunkten, an denen du ihn getroffen hast und musst ihm seine Erinnerungen an dich nehmen. Dann wird deine Existenz in dieser Zeitspalte gelöscht und du kannst wieder nach Hause...“, erklärte Leon und Squall verspürte auf einmal ein brennendes Gefühl in seinem Inneren.

Seine Existenz auslöschen? Hieß das, Cloud würde ihn vergessen?

Squall schaute sein anderes Ich an und er glaubte, Bedauern in den Augen des anderen zu erkennen, doch dieser Eindruck verflüchtigte sich so schnell, wie er aufgekommen war und er konnte darauf nichts mehr in Leons Gesicht wahrnehmen.

Archimedes schwirrte derweil los, nahm etwas mit seinen Klauen auf und flog zu Squall, um etwas in seine Hände zu legen. Es handelte sich um einen schmalen, schwarzen Ring, der bequem an Squalls Handgelenk passen würde.

„Das ist es?“

„Richtig. Auf der Oberseite wirst du ein kleines Display erkennen, darauf wirst du ab der ersten Anwendung eine Zahl erkennen. Dir bleiben nicht viele Zeitsprünge, dafür wäre eine größere Energiequelle nötig gewesen. Aber Cid meinte, ein Armreif wäre am besten, den könne man nicht so leicht verlieren“, sagte Archimedes, während er sich wieder auf Merlins Schulter niederließ.

„Du kannst nun kontrolliert Zeitsprünge herbeiführen. Außerdem sind an der Unterseite zwei Knöpfe, damit kannst du vorwärts oder rückwärts springen. Es müsste dich automatisch zu erlebten Situationen befördern, aber sicher ist es nicht. Jedenfalls musst du dafür sorgen, dass du Cloud ab sofort aus dem Weg gehst, damit sich seine und deine Zeitschlaufen normalisieren können“, meinte Leon.

Squall schwirrte der Kopf von so vielen Dingen, aber er nickte. Im Grundsatz hatte er verstanden, was er tun sollte.

„In Ordnung...“, sagte er und griff bereits an die Unterseite des Ringes, um einen Zeitsprung auszulösen, doch Leon hielt ihn noch einmal auf.

„Und du darfst Cloud nichts hiervon erzählen... auf keinen Fall. Halte dich an deine Aufgabe und kehre nach Hause zurück. Und wenn du einmal zuhause bist, dann vernichte den Ring...“, sagte er eindringlich und Squall wurde völlig anders zumute.

„Wieso...? Was passiert sonst?“

Leon haderte mit sich selbst und er öffnete schon den Mund, um zu antworten.

„Leon...“, mahnte Merlin nun ihn und der Mund des Langhaarigen klappte frustriert wieder zu.

Er ergriff Squalls Arm, legten einen Finger an einen der Knöpfe an der Unterseite und schaute Squall ein letztes Mal in die Augen.

„Du wirst nicht allein sein.“

Damit betätigte er den Knopf und vor den Augen der drei Anwesenden löste Squall sich in Luft auf.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, wir kommen langsam zum Dramateil ;) Ich hoffe, dieser kleine Ausflug in die Kingdom Hearts-Welt hat euch gefallen und wir sehen uns beim nächsten Mal :) Komplett anzeigen

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