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Im Bann der Dunkelheit

von

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Zurück nach Hause

Kapitel 51 Zurück nach Haus…
 

„Ihr wolltet mich sprechen, Herr“, raunte Severus tiefe Stimme leise durch den Raum. Nur kurz hatte es der Tränkemeister gewagt einen Blick auf die schlafende Hexe zu werfen, die auf dem kleinen Sofa vor dem Kamin lag. Lavinias ausgemergeltes Gesicht und die dunklen Ringe unter ihren Augen zeigten Severus, dass irgendetwas seine Hexe in den letzten Wochen unglaublich zugesetzt haben musste. Die Erschöpfung, die das was heute Abend geschehen war ausgelöst hatte, konnte man ihr jedenfalls schon von weitem und in einem so kurzen Augenblick deutlich ansehen.
 

Die Wut, die er empfand musste er jedoch zurückstellen. Weshalb hatte der Lord zugelassen, dass es ihr derart schlecht ging. Hatte er in seiner grenzenlosen Genialität nicht bemerkt, dass etwas ganz und gar nicht so verlief wie es sollte. Oder war es ihm egal gewesen, dass irgendwas oder irgendwer Lavinia in diesem Maße ausgelaugt hatte.
 

„Finde es heraus. Finde heraus, was ihr ihre Sinne geraubt hat!“, antwortete der Lord, der in einem Herrensessel gegenüber saß und mit zornigem Funkeln Augen die Schlafende beobachtete.

Ein Verräter. Irgendwer hatte sie manipuliert, dessen war sich der Lord sicher Er hatte ihre Müdigkeit, ihre Erschöpfung Tag für Tag bemerkt und dennoch die ganze Zeit geglaubt, es käme von den vielen Duellen und dem ständigen Lernen neuer Magie. Jedenfalls hatte Bellatrix dies immer wieder erwähnt und es war ihm plausibel vorgekommen. In dieser vermaledeiten Schule verweichlichten die Schüler doch Tag für Tag und so war er sich sicher gewesen, dass Lavinia diese Härte einfach nicht gewohnt gewesen war.
 

Doch jetzt war er sich dessen nicht mehr so sicher. Natürlich war Voldemort sich bewusst gewesen, dass diese abgrundtief Böse Magie in ihr schlummerte, schließlich war es sein Hass und sein Zorn, den er in ihr verschlossen hatte und den sie – wie man heute gesehen hatte- noch immer nicht kontrollieren konnte, doch irgendetwas musste diesen Ausbruch herausgefordert haben und dies war mehr als nur eine Auseinandersetzung mit Bellatrix.
 

Sie hätte sie gefoltert, hätte ihr abermals gezeigt wie weit diese törichte Todesserin gehen konnte, doch er war sich sicher, dass seine Tochter mächtig genug gewesen wäre ihr Grenzen zu kennen, um kein unnötiges Aufsehen zu erregen. Er würde denjenigen finden, der seine Pläne zumindest im Bezug auf Lavinia in Gefahr brachte und in diesem Moment vertraute er nur Severus an dies herauszufinden. Er war der Einzige, der die letzten Wochen nicht anwesend gewesen war und keine Gelegenheit gehabt hätte Lavinia zu schaden
 

„Herr…erlaubt mir sie anzusehen…ich muss erfahren…was ihr fehlen könnte, welche Magie…“, sprach Severus vorsichtig weiter, da er wusste wie gereizt der Lord in diesem Moment war.

„Tu was nötig ist…“, entgegnete dieser, erhob sie aus seinem Sessel, griff mit festen Griff nach Severus Kinn und zwang den Tränkemeister ihn anzusehen. „…ich bin sicher du kennst dabei deine Grenzen!“, fügte er hinzu und fing Severus Blick mit seinen warnend ein.
 

Ein Schauer lief dem Zaubertrankprofessor in diesem Augenblick über den Rücken. Noch nie hatte er dem Blick des dunklen Lords derart standhalten müssen und noch nie war dieser so voller Warnung gewesen. Severus spürte wie sein Herr versuchte seine Gedanken zu erfahren Obwohl der Tränkemeister ein Meister in Okklumentik war, brauchte er all seine Kraft, um dem Lord nicht zu viel preis zugeben, ihm harmlose Erinnerungen zu zeigen, welche nicht verrieten wie Lavinia und er wirklich zueinander standen.

„B…ell…“, riss eine kratzende Stimme die beiden Zauberer aus ihrem Machtkampf. Der Lord hatte seinen Imperio kurz nach der Ankunft in seinen Räumen von Lavinia genommen, sodass diese nun aus freien Stücken zu sich kam.

Es war der Lord selbst, der sich aufrichtete und einige Schritte zu ihr herüber gehen wollte. Doch Severus Blick hatte unweigerlich ihren gesucht und es war deutlich, dass ihr Geist sich noch nicht vollends gefangen hatte. Ihre stechend rot glühenden Augen flackerten erneut auf. Schafften es kaum ihre Umgebung zu fixieren und rissen die junge Hexe nach und nach wieder in ihre tiefe Dunkelheit.
 

„Herr!“, entkam es Severus wie von selbst, als das Feuer im Kamin aufloderte und das Zerbersten von Glas erfüllte den Raum. „Sie ist noch nicht wieder sie selbst…“, fügte er leise hinzu während die Splitter durch den Raum wirbelten. Hier und da trafen kleinste Glasfragmente seine Haut und auch Lavinia blieb von ihrer eigenen Zerstörungswut erneut kaum verschont. Doch noch immer nahm sie dies kaum wahr. Der Lord selbst schien unverwundbar, kein Splitter setzte ihm zu und er hatte bereits den Blick seiner Tochter fixiert.
 

„Ich rate dir schnell herauszufinden, wer das hier verursacht hat!“, zischte der Lord wütend ohne dabei zu dem angesprochenen zu schauen, ehe er Lavinia wieder mit einem Imperio in seinen Bann zog und ihr seinen Willen erneut aufzwang.

„Ja, Herr…!“, entgegnete Severus und nun war seine Sorge um Lavinia kaum noch zu beschreiben. Er hatte sie oft in einem Zustand gesehen, der kaum zu bändigen gewesen war, aber das, was gerade aus ihr heraus gebrochen war, war etwas völlig anderes. Ungreifbar und höchstwahrscheinlich nur von ihm selbst zu bändigen, nicht ohne dass auch der Lord all seine Macht dafür aufbringen musste.
 

„Ich muss sie ansehen Herr, muss mit ihr reden…möglicherweise ist es etwas, was niemand ahnen würde, eine Kleinigkeit die als Gewohnheit zur Gefahr geworden ist“, wagte Severus dem dunklen Lord mitzuteilen und dieser nickte nur stumm. Seine eigene Wut war grenzenlos. Doch er vermochte diese in seinem innersten zu ersticken und in absolute Kälte zu wandeln, die denjenigen der ihn Verraten hatte mitten ins Herz treffen würde und ihn nach und nach von Innen heraus unter den schlimmsten Qualen, die sich wohl kein Sterblicher ausmalen konnte, von seinem erbärmlichen Leben befreien würde.
 

Seine Wut rührte nicht aus der Sorge oder einem ähnlichen Gefühl gegenüber Lavinia heraus. Sie war wichtig für seinen Plan und daher war ihm ihr Befinden auch nur insofern wichtig, dass sie am Ende immer in der Lage war diesen einen Zauber auszuführen und dafür brauchte sie all ihre Kraft und ihre bedingungslose Treue. Derjenige, der sich an ihrer Mentalen Stärke zu schaffen gemacht hatte, hatte damit ihm geschadet, seinen Plänen, womöglich seinem Leben und das war der Grund für seine stille Wut.
 

„Ich habe sie hergerufen. Alle und bis ich herausgefunden habe wer das war…werden sie auch alle darunter leiden. Jeder von ihnen. Tu was nötig ist und finde endlich heraus was sie manipuliert und beende es!!“, erklärte er und ein drohen lag in seiner Stimme das auch Severus seinen Zorn spüren würde, sollte er keinen Erfolg haben, ehe er nun seine Räume verließ, um seinen Todessern gegenüberzutreten.
 

Kaum hatte er den Raum verlassen, löste sich der Imperio, welcher Lavinia erneut in den Schlaf gezwungen hatte. Noch wusste Severus nicht, welchem Ich er gleich gegenüberstehen würde und wappnete sich auf einen erneuten Ausbruch ihrer Magie. Ob er in der Lage sein würde sie zur Vernunft zu bringen wusste er nicht und er hoffte einfach, dass sie sich beruhigt hatte.

„Lavinia?“, entkam es ihm ruhig, blieb aber dennoch ein paar Schritte von seiner Hexe entfernt, als diese sich langsam aufsetzte.

Wie Severus erwartet hatte, war ihr Blick, welchen sie nun langsam auf ihn richtete noch immer Blutrot, dennoch wirkte es so als tobte der Zorn nicht mehr in vollem Ausmaß in ihrem innern.

„Du?“, entkam es ihr gequält und ihr Blick fing den des Professors ein.

„Er hat mich gerufen…“, entgegnete er immer noch ruhig, wobei er Lavinia in keiner Sekunde aus den Augen ließ.
 

Noch immer pulsierte die Magie des Fluches in ihr, noch immer stand sie an der Kippe zum vollständigen Kontrollverlust, auch wenn sie in diesem Augenblick ein wenig klarer wirkte so war wohl nur ein kleiner Reiz nötig, um diesen Zustand wieder zu ändern.

„Weshalb?“, entkam es der jungen Hexe, während sie krampfhaft gegen das, was noch immer in ihr tobte, ankämpfte.
 

Severus. Er war hier, er war tatsächlich hier, vor ihr. Ihre Gedanken waren immer noch benebelt. Lavinia wusste, dass etwas nicht stimmte. Sie wusste, dass dieses Etwas mit ihr zu tun hatte. Doch wenn sie sich versuchte zu erinnern, war da nichts außer einer absoluten Leere. Das letzte Bild, welches sich in ihrem Kopf manifestiert hatte, war Bellatrix Gesicht in ihrem Traum. Aber der jungen Hexe war klar, dass seid diesem Moment mehr Zeit vergangen war, als es ihr in diesem Moment schien.
 

„Ist das jetzt wichtig?“, entkam es Severus ernst, ehe er Lavinia in seine Arme zog. Er wusste, dass es ein schwacher Versuch war seine Hexe wieder vollkommen aus ihrer Dunkelheit zu befreien. Aber er spürte, dass Lavinia noch immer kämpfte, dass die Magie des Fluches noch immer in ihr floss und ihr Geist nur langsam wieder die Kontrolle über sie erlangte. Severus war sich nicht sicher ob er ihr helfen konnte, doch vielleicht spürte seine Hexe, dass sie nicht allein war. Das er da war und er ihr so gut es ging helfen würde.
 

„Nein…nein…das ist nicht wichtig…nicht jetzt…“, gab Lavinia zu. Ihre Augen begannen zu Flackern von rot nach grün, ehe die junge Hexe nun die dunklen Iriden des Tränkemeisters mit klaren grünen Seelenspiegeln ansah. Sekunden wurden zu Minuten in denen sich Severus und Lavinia einander einfach nur in die Augen schauten, ehe sich ihre Lippen aufeinander zu bewegten.
 

Ein Seufzen entkam der schwarzhaarigen Hexe, ehe sie sich ganz gegen den Zaubertrankprofessor sinken ließ und ihre Arme um seinen Nacken schlang. Sie saß noch immer auf dem kleinen Sofa, Severus kniete davor. Sie hatte gar nicht wirklich mitbekommen, dass er sich trotz ihrer instabilen Verfassung genähert hatte. Erst als er sie in seine Arme gezogen hatte, hatte sie wirklich registriert, dass er wirklich da war.
 

Dass es nicht nur ein Trugbild ihrer Fantasie gewesen war und ihr Tränkemeister tatsächlich hier bei ihr war. Alles andere war in diesem Augenblick ausgeblendet, auch wenn dies nur wenige Minuten anhalten würde, so würde sie diese genießen. Seine Nähe gab ihr wieder etwas Kraft füllte ihre Leere, welche sie noch immer spürte, seid ihre Magie aus allen Angeln gerissen worden war.
 

„Komm!“, entkam es Severus, als sie sich von einander lösten. Er nahm ihre Hand und zog sie auf die Füße. „Was wohin?“

„Du solltest es sehen!“, entgegnete er kurz und deutete ihr ihm zu folgen.

Lavinia schaute ihn fragend an doch sie ahnte, dass das was er ihr jetzt zeigte nichts war, auf das sie sich freuen sollte.
 

Wenige Minuten später stand Lavinia in einem Berg aus Trümmern. Der große Saal des Manors war vollkommen zerstört. Die lange Tafel an denen die Todesser sich versammelten war zerbrochen und obwohl ihr das eigentlich egal sein konnte, war das Wissen, dass sie auch Menschen verletzt haben konnte unerträglich.

„Habe ich jemanden verletzt?“, entkam es ihr leise während ihr Blick zu Boden ging.

„Bellatrix…hat ein paar Gesteinsbrocken abbekommen, aber sie ist wieder die Alte“, beantwortete nun Lucius ihre Frage, welcher in diesem Moment neben sie trat.
 

„Lucius…ich…es tut…“, begann sie doch Lucius stoppte sie.

„Vergesst nicht wer ihr seid und wo ihr seid, Herrin!“, entgegnete er und blickte sich kurz um. Rabastan und Rodolphus waren, ebenso wie Narzissa und einige herbeigerufene Todesser, dabei die Trümmer mittels Magie wieder zu Mauern zusammenzufügen und Lavinias Zerstörung ungeschehen zu machen.
 

***
 

„Herr…“, säuselte Bellatrix ihrem Herrn entgegen, als sie mit gesenkten Haupt vor ihm stand.

„Sie werden gleich alle eintreffen, was willst du Bellatrix!“, entkam es dem dunklen Lord ohne wirklich auf die Hexe vor ihm zu achten. Er hatte sich in einen der alten Salons im nicht zerstörten Teil des Manors zurückgezogen und wartete darauf, dass seine Untergebenen die Wiederherstellung des großen Saals abschlossen. Es gab in diesem Moment nur wenige denen er noch so viel vertrauen schenkte, dass er sie um sich herum duldete und dennoch würde er sie alle bis aufs Mark nach der Wahrheit ausquetschen, in ihre Gedanken eindringen und jede Hürde die sie ihm entgegenbrachten einreißen. Es gab einen Verräter in seinen Reihen und er würde alle Mittel einsetzen um herauszufinden wer dieser war.
 

„Herr verzeiht. Es ist wohl meine Schuld, dass die junge Herrin sich so erzürnt hat“, begann Bellatrix unterwürfig ihre Erscheinen vor dem dunklen Lord zu erklären. Dieser fixierte die Todesserin mit kalten Augen schwieg aber und wartete darauf, dass sie weiter sprach.

„Ich habe sie gelehrt sich zu duellieren, wie Die Herrin widersprach mir wieder und wieder, sodass ich dazu gezwungen war selbst gegen sie anzutreten. Ich habe sie wohl dabei zu sehr gereizt. Vielleicht war es ihr zu wieder, dass ich sie etwas lehren wollte. Schließlich ist sie eure Tochter und ich nur eine eurer treusten Diener. Ich denke sie sah es als ihr Recht an andere Ansichten zu vertreten und meine Lehren abzulehnen und als ich mir herausnahm…vielleicht ist sie Eifersüchtig, dass ihr der Meinung seid ich wäre befähigt ihrer mächtigen Tochter noch etwas beizubringen und hat deshalb ihre Wut nicht mehr zurückgehalten“ begann Bellatrix mit ihrem Lügennest und als der Lord seinen Blick hob war sie sich sicher, dass sie ihn damit von ihrer Version überzeugt hatte.
 

Er schwieg. Sein Blick lag auf Bellatrix. Ihre Worte klangen einleuchtend. Seine siebzehnjährige Tochter hatte womöglich geglaubt, dass allein die Tatsache, dass sein Blut und seine Magie in ihren Adern flossen, sie mächtig genug machte. Wahrscheinlich hatte sie es deshalb nicht ertragen können, dass Bellatrix sie anwies. Natürlich hatte Lavinia nicht unrecht. Ihre Macht und ihr Können waren groß. Er hatte es schließlich selbst schon erlebt. Aber sie hatte durchaus noch vieles zu lernen um seinem Weg folgen zu können, bis ihr seine Ansichten in Fleisch und Blut übergingen und sie sämtliche lästigen Gefühle wie Mitgefühl, Rücksicht oder ähnliches endlich ablegte. Die Dunkelheit in ihr war ein Teil von ihr, den sie so sehr beherrschen konnte, dass sie selbst bestimmte wann dieser Teil ihr nützlich war.

„Sie hat in diesem Duell ihrer Dunkelheit die Führung überlassen?“, erkundigte er sich daher bei Bellatrix, welche nur kurz Nickte. Das Grinsen in ihrem Gesicht bemerkte er nicht.

„Dann hast du sie weiter angestachelt, sie provoziert?“, hakte er weiter nach.

„Ja Herr, ich wollte sie dazu bringen mich ernsthaft vernichten zu wollen, so wie ich es von ihr die ganze Zeit erwartet hatte. Sie hatte zuvor behauptet, dass ihr bis dahin der Anreiz dazu fehlen würde. Nun, ich war mir sicher, dass meine Provokationen diesen bieten würden. Ich ahnte nicht, dass sie dadurch völlig die Kontrolle verlieren würde“, erklärte sie mit gespieltem Bedauern in der Stimme.
 

„Ich verstehe…“, antwortete er, als nach und nach die anderen seiner Anhänger im Manor eintrafen und sich vor diesem Raum versammelten. Mit einem einzigen Wink öffnete sich die Tür zum Salon.

„Kommt herein….“, befahl er ihnen und sofort füllte sich der Raum mit Todessern, die mit gesenktem Haupt vor dem dunklen Lord zum stehen kamen.
 

„Lucius! Ist das Manor wieder hergestellt?“ sprach er den Hausherren zunächst an.

„Ja Herr. Kleinigkeiten erledigen die Hauselfen“, entgegnete Lucius mit gedämpfter Stimme. Sekunden später ereilte ihn ein unsäglicher Schmerz, welchen nach und nach auch alle anderen zu spüren bekamen. Es war etwas völlig anderes als der, den ein Cruciatus verursachte. Dieser Schmerz, der sich im Kopf ausbreitete und man spürte wie jemand mit aller Macht versuchte, alles zu sehen und zu erfahren was man je gedacht hatte.
 

Es kostete Lucius unglaublich viel Kraft die Informationen zurückzuhalten, die der Lord auf keinen Fall sehen durfte. Die, die die Abmachungen mit Lavinia betrafen.

„Rabastan!“, erklang nun plötzlich die Stimme des Lords laut im Raum und der angesprochene reagierte sofort. Er ging ein paar Schritte vor und kniete nun vor Voldemort.
 

„Herr, ja Herr…“, begann er mit zittriger Stimme. Rabastan wusste genau, weshalb der Lord ihn angesprochen hatte. Wusste genau, dass er nicht die Kraft besessen hatte all seine Gedanken zu verbergen und dies würde ihn jetzt womöglich teuer zu stehen kommen. Sicherlich waren es nicht die Dinge die der Lord gesucht hatte. Rabastan war sich sicher, dass er noch immer nach einem Verräter suchte, dass der Lord davon überzeugt war, dass Lavinias Ausbruch nicht nur einer Auseinandersetzung geschuldet war, dass ihre gereizte Art ihre Wut provoziert worden war. Aber dennoch war die Offenbarung, dass seine Loyalität sich derzeit zwar immer noch dem Lord unterwarf, aber dennoch in seinem tiefsten Inneren mehr zu Lavinia hingezogen fühlte, nichts was der Lord gutheißen würde. Niemals.
 

„Du scheinst den Treueschwur gegenüber meiner Tochter sehr ernst zu nehmen, das ist löblich“, begann der dunkle Lord und nun legte sich ein gefährlich kaltes Lächeln auf seine Lippen, während er sich erhob und auf Rabastan zuging.

„Vielleicht ein bisschen zu sehr…“, fügte er hinzu und blieb vor ihm stehen. Völlig unerwartet packte Voldemort seinen Untergebenen am Kinn, umklammerte dieses mit seinen langen sehnigen Fingern und zog ihn daran langsam nach oben und zwang Rabastan seinem Meister in die Augen zu sehen.
 

„Ich glaube daher nicht, dass du etwas mit ihrem Gemütszustand zu tun hast. Ich glaube daher, dass du ihr brav gedient hast. Aber wage es nicht auch nur einen dieser Gedanken in die tat umsetzen zu wollen und vergiss niemals, niemals wem du in erster Linie zu dienen hast, Rabastan Lestrange!“, zischte er dem jüngeren Lestrangebruder nun ins Ohr.

Er brauchte nicht zu erläutern was er in den Gedanken dieses einfältigen Zauberers gesehen hatte. Er brauchte es nicht auszusprechen und keiner der anderen kriechenden Würmer vor ihm musste auch nur im Geringsten davon wissen, schließlich würde sie das womöglich noch auf ähnliche absurde Gedanken bringen. Lavinia gehörte ihm. Sie war seine Schöpfung, sein Beweis für seine Genialität und seine Macht und noch dazu nur dafür geboren, um im Fall der Fälle sein Leben zu retten. Im Grund war sie nichts mehr als ein weiteres Werkzeug, um ihn unsterblich zu machen.
 

Die Treueschwüre die er verlangt hatte dienten im Endeffekt doch nur dazu, seine Todesser dazu zu zwingen sie zu beschützen, mit ihrem Leben wenn es sein musste, welche allesamt weniger Wert waren als das seiner Tochter, da sie die einzige war, die ihm am Ende von Nutzen sein konnte, dass Rabastan es also tatsächlich wagte, seine Treue ihr gegenüber über die Treue zu ihm zu stellen, auch wenn er das bisher in keiner Handlung gezeigt hatte, waren seine Gedanken gerade eindeutig gewesen.
 

„Du wirst sie nicht mehr sehen…nicht bis ich es dir wieder erlaube!“, zischte er dem jüngeren Lestrange zu, ehe er sein Kinn los ließ und den Todesser wieder zu Boden sinken ließ. Der Lord ging einige Schritte zurück, seine kalten Augen lagen auf Rabastan, der wohl wissend, was ihn erwartete auf dem Boden kniete und sein Haupt noch tiefer senkte, als zuvor. Doch natürlich war diese Unterwürfigkeit dem dunklen Zauberer ihm gegenüber nicht genug. Der Folterfluch traf Rodolphus Bruder mit einer unbändigen Wucht, zwang ihn noch mehr zu Boden bis er wimmernd und sich krümmend auf dem Boden lag.
 

„Das wird niemand von euch! Keiner!“, fügte er noch während er Rabastan mit dem Cruciatus quälte hinzu.

„Ich weiß es. Ich weiß genau das irgendeiner von euch mich hintergeht, dass einer unter meinen Anhängern dafür verantwortlich war, dass meine Tochter im Waisenhaus aufgewachsen ist und nicht von Beginn an für ihre Aufgabe vorbereitet werden konnte und ich weiß auch, dass irgendwas oder irgendwer dafür verantwortlich ist, dass Lavinia in den letzten Wochen ihre Mentale stärke verloren hat, was zu dem was heute geschehen ist geführt hat. Ich weiß es und ich werde herausfinden, wer dafür verantwortlich ist. Solange wird niemand ihr zu Nahe kommen. Außer Severus, der schon jetzt damit beginnen wird herauszufinden was die Ursache für Lavinias Verfassung ist. Ich warne euch also. Ich werde es wissen und ich sage euch noch mal. Wenn ich es weiß, wird dieser elende Verräter in Naginis Magen landen, nachdem ich ihm Arme und Beine einzeln ausgerissen habe. GEHT! VERSCHWINDET HOLT DIESEN ABSCHAUM MIT UND KOMMT MIR ERSTMAL NICHT UNTER DIE AUGEN LOS RAUS!“, brach es am Ende voller Wut aus ihm heraus. Sein Blick war voller Wahnsinn und wirkte bedrohlich, unberechenbar und gefährlich. Wenige Sekunden später war der Raum leer. Fast leer.
 

„Bellatrix…habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt?“, entkam es im zischend.

„Doch Herr, aber Herr mir kam ein Gedanke. Die Verfassung eurer Tochter begann sich zu verschlechtern, als die Heiler aus dem St. Mungos hier waren. Sie hatten ihr einen Kräutertee verschrieben, der ihr helfen sollte ihre Erschöpfung nach dem Treueschwur wieder auszugleichen. Seid dem Herr, ist ihr Verfassung anders. Sie war reizbarer oder hätte sie euch sonst in Lucius Büro angegriffen….erinnert ihr euch…womöglich…hat jemand die Rezeptur der Kräuter verändert…ich bedaure es sagen zu müssen aber war es nicht Lavinias Hauselfe, die den Tee für sie zubereitet hat…“, brachte die Todesserin mit einem schäbigen Grinsen hervor. Dass sie damit womöglich Loris Todesurteil heraufbeschworen hatte war der verrückten Hexe natürlich vollkommen klar und selbst wenn der Verdacht von Lavinias kleiner Elfe auf die anderen beiden Hauselfen fallen würde, so wusste sie dass dies niederen Kreaturen die Schuld bekommen würden.
 

„Geh jetzt Bellatrix…“, befahl der Lord noch einmal während er sich auf den Weg machte um Severus zu sprechen. Bellatrix Worte klangen einleuchtend doch obwohl die Elfe sterben würde sollten Bellatrix Vermutungen stimmen wusste er, dass dennoch ein Zauberer oder eine Hexe dahinter stecken musste.
 

***
 

„Lavinia!“, rief Severus, als er die Räume der jungen Hexe nachdem er von einem Gespräch mit dem Lord zurückkehrte. Sein Blick war ernst und genauso ernst war die Situation die er mit der jungen Hexe zu besprechen hatte.

„Severus? Was ist los? Du warst bei ihm nicht wahr?“, entgegnete Lavinia, die gerade vorm Kamin eingenickt war. Sie war froh, dass sie wieder in ihren eigenen Räumen bleiben durfte auch wenn merkwürdigerweise nur noch Severus und zwei völlig fremde Hauselfen zu ihr durften. Selbst Rabastan hatte sie seid dem Vorfall nicht mehr zu Gesicht bekommen und auch Lori durfte nicht mehr zu der jungen Hexe.
 

„Hast du noch was von diesem Tee, den dir Lori gebracht hat?“, stellte Severus sofort eine Gegenfrage.

„Ähm ja ich glaube in meinem Schlafzimmer steht noch die Tasse von heute Morgen“, antwortete sie verwundert und schaute Severus fragend an.

„Er hat Lori einsperren lassen. Ich befürchte, dass er sie nicht mehr lange am Leben lassen wird!“, entkam es ihm ernst. Eigentlich hatte er nie wirklich viel Wert auf Hauselfen oder andere Wesen dieser Gattung gelegt, doch er wusste genau, dass Lavinia an ihrer Hauselfe hing. Außerdem war sich Severus sicher das sie am wenigsten für den Zustand seiner Hexe konnte.
 

„Was wie bitte? Warum? Was bedeutet das?“, stieß Lavinia erschrocken aus und ging auf Severus zu.

„Bellatrix hat ihm von dem Tee erzählt und ihm vor Augen geführt, dass sich deine Stimmung seid dem Tag verändert hat, seid du diesen regelmäßig trinkst. Natürlich hat sie erwähnt, dass Lori dir den Tee gebracht hat“, erklärte er kurz.

„Ja Lori hat ihn mir gebracht. Aber soweit ich weiß hat sie ihn doch weder zubereitet noch die Kräuter besorgt. Die Mischung wurde von Heilern aus dem St. Mungos zusammengestellt und von irgendwem hier her gebracht. Lori hat damit nichts zu tun!“, entgegnete Lavinia verständnislos.
 

Ein seufzen entkam Severus, während er an sie herantrat und sanft eine Hand auf ihre Wange legte. War das gerade wirklich die Hexe, die vor einigen Stunden das Manor vollkommen zerstört hatte, deren Wut so grenzenlos gewesen war, dass ihr jeder Verlust vollkommen egal gewesen wäre? Jetzt stand hier eine Hexe die voller Sorge um ein Wesen war, welches vielen Zauberern hier im Manor wohl völlig egal gewesen wäre. Jetzt stand hier eine Hexe deren Blick voller Angst war und ihn um hilfesuchend ansah. Die so viel Mitgefühl aufbrachte, das niemand der nichts von dieser unbändigen dunklen Magie wusste an deren Existenz glauben würde.
 

„Ich weiß das Lavinia. Aber sie ist eine Hauselfe. Es wird sonst jedem hier vollkommen egal sein, wenn er ihr diese Schuld zuweist. Selbst wenn sie dir den Tee nur gebracht hat, hat sie das eben getan. Er sieht nur, dass du dieses Zeug von ihr bekommen hat. Dennoch will er, dass ich genau herausfinde was man dir in den Tee gemischt hat. Kannst du mir sagen Liebes was sich seit dem verändert hat. Irgendetwas was du bemerkt hast, außer das du immer reizbarer geworden bist?“, klärte Severus Lavinia über die bittere Wahrheit auf, dass sie Lori wohl nicht beschützen konnte.
 

War das sein ernst? Natürlich war es sein ernst. Konnte sie aber wirklich nichts für Lori tun? Sie würde sogar zu kreuze kriechen, ihren Vater anflehen sie am Leben zu lassen. Denn eines war sicher, die Elfe hatte nichts damit zu tun. Absolut nichts.

„In letzter Zeit hatte ich Albträume…jede Nacht. Ich wurde wach, wusste manchmal nicht wo ich bin und brauchte einige Zeit um mich zu orientieren und manchmal brach meine Magie ohne das ich es wollte im Schlaf aus mir heraus. Einmal ließ ich Scheiben zerbersten oder das Feuer im Kamin entflammte so stark, dass es die Wand darüber versenkte“, erläuterte Lavinia das einzige was ihr dazu einfiel.
 

Hatte sie wirklich aufgrund von Magie Nacht für Nacht diese schreckliche Zeit wieder und wieder erleben müssen und hatte sie diese Magie am Ende dann allerdings zu einer Wahrheit geführt, die sie wohl hätte nie erfahren dürfen? Aber war es denn dann auch die die Wahrheit oder war es nur ein Trugbild gewesen, welches diese Magie die ihr wohl definitiv schade sollte heraufbeschworen hatte. Plötzlich war sich Lavinia absolut nicht mehr sicher,ob das was sie in ihrem Traum gesehen hatte sich auch wirklich so zu getragen hatte.
 

Sie war sich sehr sicher, denn dieses Bild hatte sich mehr wie eine Erinnerung angefühlt und nicht wie ein bedeutungsloser Albtraum. Doch konnte sie dies nicht beweisen, nicht nachvollziehen und sicherlich würde ihr niemand glauben. Also war selbst die Idee, ihrem Vater doch von ihrer Erkenntnis zu erzählen, um Lori zu schützen am Ende nutzlos. Bellatrix war schließlich trotz ihres Verhaltens Lavinia gegenüber, wohl die treuste und unterwürfigste seiner Anhänger und niemals würde er wegen einem Traum, der durch irgendeine intrigante Magie entstanden war daran glauben, das Bellatrix diejenige gewesen war, die seine Tochter in ein Muggelwaisenhaus gesteckt hatte, wo gerade sie seinen Hass gegen alles was mit Muggeln zu hatte doch teilte und lebte.
 

„Jedenfalls schlafe ich seid Wochen keine einzige Nacht durch und in den letzten Tagen wurde es immer schlimmer. Ich war müde, vollkommen ausgelaugt und wenn ich erwachte schaffte ich es kaum noch meine Magie zu beruhigen, geschweige denn wieder einzuschlafen“, fügte sie nachdenklich hinzu und schaute niedergeschlagen zu Severus.

„Aber ich kann nicht zu lassen, dass Lori für etwas stirbt, was sie nicht getan hat Severus. Gibt es denn keine Möglichkeit ihn davon abzuhalten?“, stellte sie die Frage, die ihr -trotz allem was sie gerade für sich herausgefunden hatte-, am meisten auf dem Herzen lag.
 

„Es wundert mich, dass sie überhaupt noch lebt. Aber ich werde erst einmal herausfinden müssen was dir da untergemischt wurde. Ich kann dir nichts versprechen Lavinia“, entgegnete Severus ernst. „Ich muss mich jetzt um diese Sache kümmern. Ich komme zu dir wenn ich mehr weiß. Mach in der Zeit keine Dummheiten, es würde uns nicht weiterhelfen“, erklärte er ihr noch eindringlich, ehe er ihr einen sanften Kuss auf die Lippen hauchte und sich auf den Weg in die Kerker machte. Vielleicht wusste Lori etwas, was ihm weiterhelfen konnte.
 

***

„Bist du dir sicher, Severus?“, zischte der Lord dem Tränkemeister entgegen.

„Ja Herr, die Magie die Lavinias Albträume hervorgerufen und ihre dunkle Seele durcheinandergebracht hat war so finster und dunkel, dass es unmöglich eine der Hauselfen gewesen sein kann. Ihnen wurde befohlen die Kräuter für Lavinia zu verwenden, aber die Kräutermischung die der eigentlichen Mixtur zugefügt worden ist, ist mit so seltenen Pflanzen und magischen Zutaten versetzt worden, welche sicherlich erst im Nachhinein hinzugegeben wurden. Und nur ein Zauberer oder eine Hexe, welche sich in der schwarzen Magie sicher ist, wäre diesem Wissen mächtig“, erklärte Severus seine Ergebnisse weiter.
 

Er hatte fast zwei Tage gebraucht um genau herauszufinden welche Zutaten Lavinia verabreicht wurden die so mächtig waren um magisch diese Albträume hervorzurufen, die bis in Lavinias Unterbewusstsein vorgedrungen und ihre dunkelsten Erinnerungen heraufbeschworen hatten. Doch genau das schien diese Magie oder besser derjenige der diese Substanzen zusammengestellt hatte beabsichtigt zu haben. Jemand hatte absichtlich versucht Lavinia mit diesen Erinnerungen zu konfrontieren und sie so wohl nach und nach in einen Zustand zu versetzen in der sie Dunkelheit in ihr nicht mehr hatte kontrollieren können.
 

Eigentlich, wenn er es genau betrachtete, hätte dieser den Plänen des Lords noch nicht einmal entgegengewirkt. Schließlich wollte dieser, dass die dunkle Magie in Lavinia mächtiger wurde, sie vollkommen ausfüllte und somit die Stärke erlangte, die es brauchte um ihm so nützlich zu sein zu können wie er es beabsichtigte. Womöglich hatte diese Person nicht bedacht, dass dies auch dazu führen konnte, dass Lavinia diese Magie absolut nicht mehr halten konnte, dass ein Gefühl wie Wut oder Zorn diese aus ihr herausbrechen lassen würde und sie in diesem Zustand wiederum gar nicht in der Lage wäre einen Zauber zu formulieren geschweige denn noch dazu bereit war. Schließlich vergaß die Tochter des Lords in diesem Moment wer Freund oder Feind war, wo sie sich befand und wer sie selbst war.
 

Genau diese Einschätzung, diesen Verdacht hatte der Tränkemeister dem dunklen Lord nun mitgeteilt, hatte ihm seine Gedanken und Erkenntnisse bezüglich dieser Informationen sogar preis gegeben um ihm klar zu machen, dass er selbst mit seiner Einschätzung, dass ein Verräter oder besser das jemand unter seinen Anhängern war, der ihm selbst zwar Treu war aber eben auf eigene Faust hin versuchte die Pläne des Lords zu unterstützen und damit jedoch eine Gefahr für seine Tochter und damit für einen bedeuteten Teil dieser Pläne, war.
 

„Kannst du einschätzen, wer dazu in der Lage wäre?“, stellte der Lord nun eine Frage, die Severus im Grunde nicht beantworten wollte. Er selbst hatte einen Verdacht. Es gab nur wenige die sich trauen würden so etwas wirklich zu tun. Bellatrix, Rodolphus und vielleicht noch ein zwei Zauberer die nicht zu den Todessern zählten aber durchaus dem Lord treu waren. Das Fenrir dafür nicht das nötige Wissen hatte war ihm klar, aber er wusste zum Beispiel, dass Bellatrix ihn mehr oder weniger lenkte. Es gab viele Möglichkeiten doch sicher sein konnte man sich bei keiner.
 

„Nein, Herr. Die Todesser im engsten Kreis haben sicherlich alle dieses Wissen. Aber keinem von Ihnen würde ich jetzt und hier offen zutrauen, dass er euch so hintergeht. Weder Lucius noch Narzissa würden auf diese Weise das Leben ihres Sohnes aufs Spiel setzten und ich weiß Herr, dass ihr auch ihm nicht vergeben würdet, wenn seine Eltern damit etwas zu tun hatten. Rabastan, nun ihr habt selbst gesehen wie er über eure Tochter denkt und die meisten anderen halten sich kaum im Manor auf. Bellatrix…“, zählte er nach und nach die mächtigsten der Todesser auf und widerlegte so gut er konnte die Möglichkeit ihrer Schuld wobei es für ihn derzeit nur Lucius, Narzissa und Rabastan waren denen er wahrlich traute. Das Rabastan dazu zählte, lag dabei nur an der Tatsache, dass er von dem Lord selbst wusste wie der jüngere Lestrange Lavinia sah. Am liebsten hätte er dem Zauberer was seine Überlegungen betraf, ein paar klare Ansagen gemacht, doch das war unangebracht und gefährlich.
 

„Bellatrix hat mich auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht. Selbst in ihrem Wahn wäre sie nicht so dumm, ihren eigenen verräterischen Plan an mich preiszugeben“, unterbrach der Lord den Tränkemeister mit kalter Stimme als er Bellatrix erwähnte und genau das war die Reaktion die der Zaubertrankprofessor erwartet hatte.

„Ja Herr“, war das einzige was er darauf antwortete.

„Herr, die Hauselfen haben demnach keine Schuld…ich weiß das eure Tochter…“, begann er nun vorsichtig nach Lori zu fragen, die wohl nur noch lebte, weil Voldemort sie in den Kerkern vollkommen vergessen hatte.
 

„Du wagst es diese Kreatur in diesem Moment zu erwähnen?“, entkam es dem Lord nun ungehalten. Er erhob seinen Zauberstab, war drauf und dran seinen Ärger in all seiner Intensität an Severus auszulassen, dem es gerade tatsächlich in den Sinn gekommen war sich um eine Hauselfe zu bemühen die seiner Tochter vielleicht aus irgendeinem Grund wichtig war. Es gab jemanden und er war sich nicht sicher wie nah dieser jemand ihm schon gekommen war, der es wagte sich in seine Pläne eigenmächtig einzumischen und auch wenn dieser jemand daran gedacht hatte diese zu Unterstützen hatte er ihm im Grunde nur geschadet.
 

Was war also die beste Lösung, um seine Pläne – es ging ihm dabei bei jedem Gedanken nur um seine Wege die Unsterblichkeit zu erlangen und nicht direkt um Lavinia selbst- zu schützen, bis er endgültig wusste wer der Wurm war, welcher ihn so hinterging. Severus war wohl der einzige, dem er im Bezug auf Lavinia noch vollkommen vertrauen konnte. Er war der Einzige, der sich nicht im Manor aufgehalten hatte.
 

„Du wirst sie mitnehmen. Womöglich ist sie zurzeit in Hogwarts sicherer als hier“, entkam es ihm leise. Es gefiel ihm nicht, dass er sie nicht mehr im Auge haben würde, es gefiel ihm nicht, dass sie wieder dem Einfluss dieses alten Narren ausgesetzt sein würde, doch solange er dieses Störfaktor nicht gefunden und ausgelöscht hatte war es wohl die einzige Option mit der er sich durch Severus sicher sein konnte, das Lavinia unbeschadet bleiben würde.
 

„Du wirst sie zu jedem Treffen, das ich einberufe mitbringen. Du wirst sie hierher bringen, wann immer ich es verlange, damit ich sie selbst weiter Lehren kann die schwarze Magie und vor allem den Zauber, welcher am Ende der wichtigste sein wird zu händeln und zu verstehen“, gab er Severus klare Anweisungen und blickte ihn durchdringend an.
 

„Du bist für ihre Sicherheit verantwortlich und dafür dass der Orden keinen Einfluss auf sie hat. Ich warne dich. Im Moment traue ich zwar nur dir was Lavinia betrifft, aber sollte ihr irgendetwas zu stoßen oder sie sich in eine Richtung wenden die meiner Sache nicht dienlich ist, wirst du dafür büßen Severus! Und jetzt geh und verschwinde mit ihr. Es ist nicht notwendig, die anderen darüber zu unterrichten. Sie werden es erfahren“, fügte er hinzu.
 

„Ja Herr ihr habt weise entschieden“, entgegnete Severus, neige noch einmal seinen Kopf, ehe er aus den Räumen des Lords eilte und sich sofort auf den Weg zu Lavinia. Er konnte noch nicht fassen, dass er sie nun wirklich mitnehmen durfte. Niemals hätte er daran geglaubt, dass der Lord diese Entscheidung treffen würde und doch hatte er es getan. Jetzt hieß es handeln, ehe er womöglich doch noch einen anderen Plan ins Auge fassen würde.
 

„Lavinia!“, rief er als er ohne zu klopfe in ihre Räume trat. Sie saß an einem Schreibtisch und schien etwas zu lesen.

„Severus! Was ist los? Du hast mich erschreckt! Hast du mit ihm gesprochen? Was hält er von dem was du herausgefunden hast?“, erkundigte sie sich sofort bei ihrem Tränkemeister und klappte ihre Notizen zum Thema apparieren zu.
 

„Du wirst mich jetzt begleiten“, entkam es ihm ohne dabei eine Mine zu verziehen, was Lavinia zu noch mehr Fragen veranlassen würde.

„Komm du wirst es gleich sehen!“, entgegnete er und musste sich ein Grinsen verkneifen, griff nach ihrer Hand und zog sie hinter sich her in die Eingangshalle des Manors hinaus durch die Gärten, bis sie hinter der magischen Grenze ankamen.
 

Lavinia war vollkommen verwirrt, verstand nicht was hier gerade vor sich ging und war demnach nicht in der Lage weiter zu fragen, obwohl sie absolut nicht verstand was hier gerade vor sich ging. Aber natürlich vertraute die junge Hexe Severus und wusste, dass er nichts tat, was für sie oder ihn gefährlich werden konnte. Ihre Neugier, was ihr Vater wohl entschieden hatte war groß, sehr groß und dennoch war es ihr gerade nicht möglich zu reden, da sie alle Atemluft brauchte um Severus schnellem Schritt hinterher zu kommen.
 

„Severus…warte…was“, entkam es ihr dann doch, als Severus endlich stehen blieb und sie in seine Arme zog.

„Bereit?“, fragte er mit einem Lächeln.

„Was bereit wozu….“, hakte sie nach aber da disapparierte er schon und sie fand sich wenige Sekunden später auf den Ländereien um Hogwarts wieder.
 

Das Schloss erhob sich an diesem Freitagabend einige Meilen von ihnen entfernt und Lavinia starrte ungläubig in diese Richtung. Tränen stiegen ihr in die Augen und sie blickte zu Severus, der sie noch immer in seinen Armen hielt.

„Willkommen zu Hause, Liebes“, raunte Severus ihr entgegen.



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