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Im Bann der Dunkelheit

von

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Die Dunkelheit kehrt zurück...

16. Die Dunkelheit kehrt zurück…
 

Lavinia starrte ungläubig zum großen Eingangstor des Schlosses. Ganz langsam kamen die Worte des Todessers in ihren Gedanken an. Dann spürte sie, wie ihr Körper sich in Bewegung setzte, wie sie ohne wirklich nachzudenken aus dem Schloss stürmte, um Lucius einzuholen.

Als sie die Treppen vor dem Eingangsportal hinunterlief, hatte Dracos Vater schon einen großen Teil der Strecke Richtung Appariergrenze zurückgelegt.
 

„Malfoy!“, schrie Lavinia so laut es ihre bebende Stimme zu ließ. Keine Reaktion!

„Bleib stehen, Malfoy!“, wiederholte sie die Worte, ohne jeglichen Gedanken daran zu verlieren wie sie den gefährlichen Mann ansprach. Sie konnte erkennen, dass der Blonde nun zögerte, seinen Weg jedoch fortsetzte.
 

Dann spürte die Hexe wie ihre Magie zu pulsieren begann. Wie ihr klarer Verstand immer mehr in den Sog ihrer Wut gezogen wurde. Sie konnte fühlen, dass ihre Persönlichkeit sich nun vollkommen diesem Zorn hingab, wie ihre Augen eine rot glühende Farbe annahmen und ihre Seele von vollkommener Dunkelheit eingehüllt wurde.
 

„Wage es nicht Lucius! In mir fließt das Blut deines Herrn! Bleib stehen!“, donnerte nun Lavinias Stimme voller Zorn und Wut durch die Nacht. Lucius erstarrte. Sein dunkles Mal brannte, er spürte einen Teil der Magie des dunklen Lords und doch nahm er deutlich wahr, dass es Lavinias Magie war, die ihn rief, die ihn daran hinderte diesen Ort zu verlassen, die ihn an seinen Treueschwur, gegenüber seinem Herrn erinnerte. Er hatte keine Wahl.
 

Als er sich der zornerfüllten Hexe zuwandte, war diese nur noch wenige Meter von ihm entfernt. Der Todesser erkannte sofort, dass Lavinia nun nicht mehr die war, die er vor einigen Stunden kennengelernt hatte. In dieser Sekunde war sie durch und durch, die Tochter des dunkelsten Zauberers dieser Zeit. Selbst ihre Stimme hatte sich vollkommen verändert.

„Wiederhole!“, befahl sie bedrohlich zischend.

Nicht fähig sofort zu antworten starrte er sie an.

„Wiederhole! Lucius!“, formulierte sie ihren Befehl erneut und drückte ihren Zauberstab in seine Brust. „Oder muss ich nachhelfen?“, fügte sie mit einem boshaften grinsen hinzu.
 

Lucius schluckte und senkte ergebend den Kopf. „In der Nacht, in der ihr das Waisenhaus zerstört habt, haben die meisten Muggel überlebt. Sie wurden geheilt und ihre Gedächtnisse verändert. Sie glauben, das Waisenhaus wäre durch einen Unfall in Brand geraten“, kam Malfoy dem Befehl Lavinias, mit unterwürfiger Stimme nach.
 

„Schau mich an!“, zischte Lavinia, nachdem Lucius zu ende gesprochen hatte. Dieser folgte ihrer Auforderung und blickte nun in die glühenden Augen Lavinias.

„Ist das wahr?“

Er nickte. „Wer weiß noch davon?“

„Der dunkle Lord, seine engsten Anhänger, einige aus dem Orden und…“

„Und!!“, fauchte die Schwarzhaarige ungehalten und ihre roten Augen blitzen bedrohlich auf.
 

„Lavinia!“ drangen plötzlich die Stimmen von Severus und zwei weiteren Zauberern an ihr Ohr.

„Wer wagt es?“, presste die wütende Hexe hervor und wandte sich von Lucius ab.

Severus, Draco und auch Albus Dumbledore waren zu der Hexe geeilt und standen nun mit einigen Metern Abstand vor Lavinia.
 

Während Lavinia ihre Aufmerksamkeit nun von Lucius abgewandt hatte, nutze Dracos Vater sofort die Gelegenheit und floh so schnell er konnte hinter die Appariergrenze des Schlosses. Er wollte dem Dunklen Lord schnellst möglich von der Reaktion seiner Tochter berichten.

Der blonde Zauberer war sich sicher, dass sein Herr erfreut darüber war, wenn er von Lavinias Wutausbruch hörte, denn dieser war ein eindeutiges Zeichen, das ihr Vertrauen zu Dumbledore gebrochen war.
 

„Beruhigen sie sich Miss Reed“, sprach nun der Schulleiter in weisem Ton auf Lavinia ein. Doch als die junge Hexe die Stimme des Bärtigen vernahm war es, als ob jemand die Glut eines gerade verloschenen Feuers wieder entfachte. Sie spürte wie die dunkle Magie ihrer Seele erneut aus hier heraus brach, wie der Drang diesem Zorn nachzugeben immer Stärker wurde und sie drauf und dran war, den alten Zauberer mit den dunkelsten Flüchen zum Schweigen zu bringen.
 

„Wussten Sie das, Dumbledore?“, stellte sie den Schulleiter mit bedrohlich bebender, eiskalter Stimme zur Rede. Dieser schielte für den Bruchteil einer Sekunde zum Tränkemeister.
 

„Lavinia, was ist mit dir los…“, unterbrach plötzlich Draco die Situation. Die Hexe wandte sich dem jungen Zauberer zu und für eine Sekunde schien die Schwarzhaarige einen klaren Gedanken zu fassen, das Grün ihrer Augen erschien für einen kurzen Augenblick und ein gequältes: „Geh Draco, bringt dich in Sicherheit, ich kann es kaum noch Kontrollieren“, entrang sich ihrer Kehle, ehe sie sich mit einem zornerfüllten Knurren wieder Dumbledore widmete.
 

Doch Draco dachte nicht daran Lavinia, die mittlerweile wie eine Schwester für ihn war, im Stich zu lassen. Fassungslos beobachtete er, wie seine Mitschülerin ihre Wut immer weniger unter Kontrolle bringen konnte und zuckte erschrocken zusammen, als sich diese nur wenige Sekunden später fast gänzlich entlud.
 

„WUSSTEN SIE DAVON“, brüllte sie nun und die Präsenz ihrer dunklen Magie war Stärker den je. Sie schien zu etwas Greifbaren geworden zu sein. Selbst Dumbledore, der als einer der mächtigsten Zauberer dieser Zeit galt, schien überrascht, von der tatsächlichen Macht, die von Lavinias Magie, in diesem Moment aus ging.
 

„Miss Reed, Lavinia ich muss zugeben, dass mir solche Informationen vorlagen. Aber ich wollte ihnen keine dieser Gerüchte weitergeben, ohne sie vorher auf ihren Wahrheitsgehalt hin, geprüft zu haben. Sie erinnern sich sicherlich selbst an das Ausmaß der Zerstö…“
 

Severus traute seinen Ohren nicht? Was tat Albus da? War er nun vollkommen von Sinnen, Lavinia in dieser Situation irgendwelche Halbwahrheiten zu erzählen? Was sollte das? Wollte der Graubärtige so verhindern, dass sie ihr Vertrauen zu ihm nicht gänzlich verlor? Hatte er immer noch nicht verstanden, dass genau diese halben Wahrheiten, das Misstrauen in der jungen Hexe überhaupt erst geweckt hatten? Er hielt diesen Irrsinn keine weitere Sekunde aus und fiel dem Schulleiter ins Wort:
 

„Ja, er hat es gewusst Lavinia. Die Berichte die ihm vorlagen, wurden vom Chefheiler des St. Mungos Hospital persönlich verfasst“

„Severus!“

„Nein Albus es reicht! Sie hat die Wahrheit verdient! Ich habe sie auch gesehen, er hat mir sie noch am selben Tag, an dem die Eule des Krankenhauses sie gebracht hat, gezeigt“, sprach der Tränkemeister trotz Dumbledores Einwand unbeirrt zu ende, während er Lavinia keine Sekunde aus den Augen ließ.
 

Die zornerfüllte Hexe erwiderte den Blick des Tränkemeisters sofort. Als Severus Dumbledores Erklärungsversuche unterbrochen hatte, hatte die junge Hexe die Worte des Tränkemeisters, wie ein Echo in ihrem Kopf wiederholt. Nur langsam registrierte Lavinia die Bedeutung seiner Erzählungen. Auch Professor Snape hatte davon gewusst, auch er hatte ihr das alles verschwiegen. Aber warum?
 

Sie spürte wie die Wut in ihr, von einem anderen Gefühl vollkommen überrollt wurde. Ihre dunkle Magie pulsierte immer noch in ihren Adern. Nur langsam zog sie sich zurück und war für die Hexe dennoch, so präsent wie nie zu vor. Lavinia spürte, dass die Dunkelheit in ihr wieder zu ihrer alten Stärke zurückgefunden hatte. Ab dem heutigen Abend, würde es die junge Slytherin, wieder unendlich viel Kraft und Selbstbeherrschung kosten, um diese zu kontrollieren. Die unendliche Enttäuschung, die sich nun in der Siebzehnjährigen Hexe breit machte, überwältigte das Licht ihrer Seele ebenso, wie die unhaltbare Wut.
 

„Lavinia“, vernahm sie die Stimme von Professor Snape, der etwas näher an sie herangetreten. Doch für die junge Hexe klang es so, als stünde der Tränkemeister irgendwo weit entfernt und nicht hier. Die Schwarzhaarige sah, wie er weiter auf sie zu kam, vorsichtig, ihrem Blick immer noch standhaltend. All dies nahm Lavinia als eine Art Film, der sich direkt vor ihr abspielt wahr.
 

Einige Meter weiter hinten stand Dumbledore, die Wut auf ihn, hatte keine Kraft mehr, gegen die Enttäuschung in ihr anzukommen. Wo war Draco? Ging es ihm gut? Für eine kurze Zeit wandte sie ihren trüben Blick vom Tränkemeister ab.
 

Draco stand noch ein Stück weiter hinter den beiden Professoren. Er hatte also mitbekommen zu was sie Fähig war. Würde er jetzt noch mit ihr befreundet bleiben? Nein sicherlich würde sie ihn verlieren. Auch Draco würde nun erkennen, dass sie gefährlich war.

Resignierend ließ sie ihren Blick zurück zu ihrem Hauslehrer streifen, der mittlerweile direkt vor ihr stand. Sie fixierte seine schwarzen Augen. Sie sah den Schmerz darin. Es quälte ihn, sie angelogen zu haben und doch hatte sie nicht mehr die Kraft, dies wirklich zu verinnerlichen.
 

„Du auch?“, entkam es ihrer Kehle fast lautlos, ehe sie von ihren Gefühlen übermannt wurde, vor Erschöpfung zusammensackte und nur noch am Rande mitbekam, wie sie von Severus aufgefangen wurde. Und trotz ihrer Ohnmacht, war der jungen Hexe bewusst, dass es wieder der Tränkemeister war, der sie… nach Hause… brachte.
 

***
 

Severus hob Lavinia auf seine Arme und machte sich mit ihr auf den Weg zurück zum Schloss.

„Severus, warum hast du…?“, sprach Dumbledore an, den Tränkemeister auf sein eigenmächtiges Handeln an. Doch Severus schaute kopfschüttelt zu dem Graubärtigen. „Nicht jetzt Albus! Wir reden morgen“, bat er den Schulleiter ruhig und setzte seinen Weg fort, ohne auf eine Reaktion von Dumbledore zu warten.
 

„Mister Malfoy, sie sollten zurück in die Gemeinschaftsräume gehen. Und kein Wort über das Geschehene verstanden!“ ,wies Severus, Draco nun an.

„Was ist mit ihr?“, hakte dieser nach, da er immer noch nicht wirklich verstehen konnte, was gerade passiert war.

„Alles zu seiner Zeit, Mister Malfoy. Miss Reed soll selbst entscheiden, was sie ihnen darüber erzählt“, entgegnete Severus ruhig und ermahnte Draco erneut, in die Gemeinschaftsräume Slytherins zurückzukehren.
 

„Wo bringst du sie hin, Severus?“, erkundigte sich der Schulleiter, als Draco nicht mehr in Hörweite war.

„Ich nehme sie mit in meine Räume. Ich nehme an, es ist auch in deinem Interesse, wenn so Wenige wie möglich, von diesem Abend erfahren“, antwortete Severus kühl.

Der Schulleiter nickte zustimmend und schaute dem Tränkemeister nachdenklich hinterher, als dieser in Richtung Kerker verschwand.
 

Besorgt schaute Severus auf die junge Hexe in seinem Armen. Es war genauso gekommen wie er es vorhergesagt hatte. //Du hättest ihr sofort davon erzählen müssen, als du bemerkt hast, das Dumbledore es nicht getan hat//, schallt er sich selbst. Es war ein Fehler gewesen davon auszugehen, dass der Schulleiter nach seinem Ultimatum, seine Meinung ändern würde.
 

Als Lavinia seine Worte verinnerlicht hatte und allmählich verstand, dass auch er vom tatsächlichen Zustand der Muggelkinder aus dem Waisenhaus gewusst hatte, hatte der Tränkemeister sofort erkannt, dass sich etwas in ihr verändert hatte. Das glühende Rot ihrer Augen war nach und nach dem sanften und ruhigen Grün gewichen. Ihre dunkle Magie hatte sich zurückgezogen und die Wut in ihrem Blick, hatte sich in schmerzliche Enttäuschung gewandelt.
 

Dieser verklärte Blick voller Verständnislosigkeit und Resignation, welchen die junge Hexe ihm entgegengebracht hatte, hatte dem sonst so gefühlskargen Mann unendlichen Schmerz bereitet.
 

Die überwältigende Intensität ihrer Empfindungen, hatte Lavinia dann ihre letzte Kraft gekostet. Und in dem Moment, indem Lavinia sich ihrer vollkommenen Erschöpfung ergeben hatte, hatte er seine Umgebung völlig ausgeblendet, sich nur noch auf die junge Hexe konzentriert und sie durch seine blitzschnelle und instinktive Reaktion, vor einem schmerzlichen Sturz bewahrt. Die Etscheindung sie nicht in den Krankenflügel zu bringen hatte er erst getroffen, als Dumbledore ihn mit seinen Vorwürfen konfrontiert hatte.
 

Im Grunde wusste Severus, dass Dumbledore einfach nur davon überzeugt war, Lavinia durch seine Verschwiegenheit zu schützen. Doch genau aus diesem Grund hatte der Tränkemeister befürchtet, dass der Schulleiter mit dem Gedanken spielte, Lavinias Erinnerungen an diesen Abend zu verändern oder Poppy diesen Auftrag geben würde.
 

Und davor wollte er die junge Hexe bewahren. Es stand ihr einfach zu, endlich zu wissen, welche Rolle sie tatsächlich Spielte und nach den heutigen, erschreckenden Geschehnissen, fasste Severus den Entschluss, Lavinia selbst bald in alles einzuweihen.
 

Bevor er dies tun konnte, war es jedoch erst einmal notwenig, dass sie lernte ihren Geist vor allen anderen zu verschließen, auch im Hinblick auf das erste Zusammentreffen zwischen ihr und dem Dunklen Lord, welches an Weihnachten nicht mehr zu verhindern sein würde.
 

Als Severus seine Räumlichkeiten erreichte, legte er die noch immer bewusstlose Hexe auf das Sofa in seinem Wohnzimmer. Mit einem lautlosen „Accio“, ließ er eine Decke und zwei Kissen herbeischweben. Dann eilte er in sein kleines persönliches Labor, um aus seinem Tränkeschrank einen Stärkungs- sowie einen Traumlostrank herauszusuchen. Als er wieder zu Lavinia zurückkehrte, hatte diese die Augen geöffnet und blickte immer noch kraftlos zu ihm.
 

„Warum?“, hauchte die junge Hexe dem Tränkemeister entgegen. Seufzend und nach den richtigen Worten suchend, stellte er die beiden Phiolen auf den kleinen Beistelltisch neben seinem Lieblingssessel und nahm auf der Armlehne des Sofas, zu Lavinias Füßen, platz.
 

„Weil ich hoffte, dass Dumbledore es dir selbst sagen würde Lavinia. Ich wollte dir die Gelegenheit geben zu erkennen, dass man Albus durchaus vertrauen kann, auch wenn er seine Überzeugungen oft, etwas eigenwillig zum Ausdruck bringt“, versuchte Severus der Hexe seinen Fehler zu erklären.

„Ich hoffe, dass ich das Vertrauen, welches du mir Geschenkt hast, nicht vollends zerstört habe Lavinia. Aber ich dachte wirklich, dass Dumbledore auf mein Drängen hin, dir endlich alles erzählen würde. Aber er ist zu sehr davon überzeugt, dir mit der Wahrheit zu schaden“, fügte er nun mit sanfter Stimme hinzu und hoffte Lavinia würde erkennen, dass er wahrhaftig bedauerte, sie nicht über alles in Kenntnis gesetzt zu haben.
 

Schweigend setzte sich die Schwarzhaarige nun auf und schaute mit flüchtigem Blick zum Professor. Er sah, wie die junge Hexe ihre Gedanken sortierte, wie sie darüber nachdachte, was sie ihm antworten sollte. Überrascht beobachtete Severus dann, wie sie auf dem Sofa ein Stück näher an ihn heranrückte, sodass sie ihm nun direkt in die Augen schauen konnte.

„Gibt es noch etwas, was sie mir nicht erzählt haben, Professor Snape?“
 

Jetzt war er es, der nachdachte, wie er Lavinia antworten sollte, doch die Entscheidung war schnell getroffen. Ehrlichkeit hatte er ihr versprochen und dabei würde er bleiben.

„Ja, Lavinia“, sagte er ruhig, ohne ihrem Blick auszuweichen.

„Sie wissen, wer ich wirklich bin. Dumbledore weiß es auch…und Malfoy…?“ hakte die Schwarzhaarige unbeirrt nach. Denn genau diese Antwort hatte sie nach dem heutigen Abend erwartet.
 

Eigentlich sollte sie unendlich Enttäuscht sein. Sie hatte dem Professor vollkommen vertraut, war überzeugt davon gewesen, dass Dumbledore auch ihm nicht alles mitgeteilt hatte und hatte sich damit schlussendlich geirrt. Aber sie erkannte im Blick des Zaubertrankprofessors, dass er zutiefst bedauerte, den Überzeugungen des Schuleiters gefolgt zu sein, ohne selbst hinter dieser Entscheidung zu stehen.
 

„Ja Lavinia, ich weiß wer du bist, warum du so bist, wie du bist. Aber ich kann dir das nicht alles jetzt und hier erklären. Ich bitte dich dein Vertrauen in mich zu behalten. Ich werde dich lehren deinen Geist zu verschließen, davon hängt das Leben vieler Zauberer und Hexen ab, auch deins und meins. Sobald du dazu in der Lage bist verspreche, nein schwöre ich dir, werde ich dir alles erzählen, was du wissen musst“, teilte Severus, Lavinia mit.
 

„Professor, bitte ich kann nicht mehr länger darauf warten. Bitte sagen sie mir wer ich bin? Ich will endlich verstehen, was das in mir ist. Warum ein gestandener Todesser wie Malfoy sich meinen Befehlen beugt, wenn die Dunkelheit in mir die Überhand gewinnt. Glauben sie, ich habe nicht bemerkt, was mit mir passiert? Seid ich hier in Hogwarts bin, habe ich diese Dunkelheit nur noch selten so gespürt, wie heute Abend. Und wenn hatte ich sie weitestgehend unter Kontrolle. Ich hatte schon fast vergessen, dass es sie gibt. Aber seid Malfoys Worten, ist sie wieder so Präsent wie eh und je. Bitte Professor,…bitte,…Severus“, flehte sie den Schwarzhaarigen vor sich an und nahm allen Mut zusammen, als sie den Professor, unsicher über dessen Reaktion, beim Vornamen nannte.
 

Sie hoffte inständig, dass er ihrem Flehen nachgab. Dunkel erinnerte sie sich daran, dass sie Malfoy etwas Wichtiges zugerufen hatte, was diesen schlussendlich dazu bewegt hatte ihren Befehlen zu gehorchen. Aber sie konnte nur verschwommen, die Bilder dieser Begegnung, in ihrem Kopf wahrnehmen.
 

Severus hielt nach ihren Worten für wenige Sekunden inne. Sollte er zulassen, dass Lavinia die Vertrautheit, welche sich scheinbar unwiderruflich zwischen ihnen entwickelt hatte, noch weiter intensivierte, in dem sie ihn mit seinem Vornamen ansprach? Wenn er darüber nachdachte viel ihm auf, dass er sie, seid sie hier auf seinem Sofa saß, ebenfalls nur noch mit ihrem Vornahmen angesprochen hatte und dass es ihm fast schon grotesk vorgekommen war, als sie ihn im Gegenzug immer noch mit Professor angesprochen hatte.
 

„Verzeihen Sie Professor, es war anmaßend sie mit ihrem Vornamen anzusprechen“, durchbrach Lavinia flüsternd die Stille, die sich in diesem Augenblick zwischen den beiden eingestellt hatte.

Anscheinend hatte sie durch sein Schweigen angenommen, dass er über diese vertrauliche Anrede, verärgert war. „Es ist in Ordnung, solange sonst niemand hier ist“, teilte er Lavinia nun mit ruhiger Stimme mit und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen.
 

„Aber nun zu deiner Bitte Lavinia. Ich verstehe deinen Drang endlich alles zu verstehen. Aber bitte vertrau mir. Es ist absolut notwendig, dass niemand in der Lage ist, in deine Gedanken einzudringen, um zu sehen was du bereits über deine Magie und deine Herkunft erfahren hast und von wem. Es geht um dein Leben…und um meines, Lavinia!“, erklärte er ihr in aller Deutlichkeit.
 

Lavinia spürte, dass es Severus ernst war und sie wusste, dass er sein Versprechen halten würde. Sie würde alles von ihm erfahren, wenn sie die Fähigkeit der Okklumentik gelernt hatte. Außerdem spürte sie, dass sie an diesem Abend nicht mehr in der Lage sein würde, den Worten des Tränkemeisters aufmerksam zu folgen und diese zu verarbeiten. Ihre mentale Stärke war vollkommen aufgebraucht. Ihr Kopf schmerzte und immer wieder erzitterte sie vor Anspannung, welche die auflodernde Dunkelheit in ihrer Seele immer wieder hervorrief.
 

Womöglich wäre sie an diesem Abend nicht mehr im Stande ihre dunkle Magie zurückzuhalten und Lavinia war sich ziemlich sicher, dass die Wahrheit über ihre Herkunft, ihre Bestimmung und ihre Magie, ihr mehr zusetzten würden, als sie im Augenblick erahnen konnte.
 

Mit müden Augen schaute Lavinia zu dem Schwarzhaarigen, der sie immer noch erwartungsvoll anschaute. „Ich vertraue dir, Severus und danke, dass du mich aufgefangen und ins Schloss…nach Hause…zurück getragen hast“, ließ sie ihren Professor nun dankbar wissen.

„Ich danke dir, für dein Vertrauen Lavinia. Ich werde dich immer wieder nach Hause bringen, wenn es sein muss“, offenbarte er der jungen Hexe.

„Aber jetzt brauchst du Ruhe. Hier trink das. Es ist ein Traumlostrank, er wird dafür sorgen, dass du nicht von Albsträumen heimgesucht wirst. Du kannst heute hier bleiben“, erklärte er ihr und reichte der erschöpften Hexe die Phiole. Schon nach wenigen Minuten, entfaltete sich die Wirkung des Trankes und Lavinia fiel erschöpft in einen tiefen, erholsamen und traulosen Schlaf.



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