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Zum Zuschauen verdammt

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Kapitel 3 - Gedämpfte Stimmung

Während Tess die Straße entlang lief, kam sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nur kurze Zeit vor ihr mussten auch Hagrid und Harry hier entlang gelaufen sein, dem es ganz ähnlich wie ihr ergangen sein musste. Egal wo sie hinsah, sie entdeckte unmögliche Dinge. Wie die seltsamsten Kreaturen in der Magischen Menagerie, vor dessen Eingang ein ganzer Schwarm Fledermäuse kopfüber hing und sich nicht um die Besucher scherten. Oder die schwebenden Pflanzenkübel im Schaufenster von Albins Allerlei, vor denen ein junger Zauberer staunend stand. Oder die Kessel am Eingang hinter dem Tropfenden Kessel, die sich ständig selbstständig neu gruppiert hatten. Jeder Laden hatte seinen eigenen Charme und jeder Laden war gut besucht, allerdings hielt sie gezielt nach etwas Besonderem Ausschau, das sie vor allem anderen von Innen sehen wollte.
 

Als sie Qualität für Quidditch passierte, blieb sie jedoch kurz stehen um das Schaufenster zu bewundern. Der Nimbus im Inneren strahlte in hellem Braun, die goldenen Lettern waren leicht zu lesen. Einen echten fliegenden Besen zu sehen faszinierte sie mehr als der Gedanke wirklich damit abzuheben. Nicht, dass sie etwas gegen das Fliegen hatte, doch ihr Allerwertester schmerzte allein bei dem Gedanken daran nur auf einem so dünnen Stück Holz zu sitzen. Je länger sie stand umso mehr Leute drehten sich wieder nach ihr um. Sie hätte sich vielleicht doch besser aus dem alten Bettzeug zumindest einen Mantel gebastelt, dachte sie, als sie sich bereits wieder unter die Leute mischte.
 

Ein Laden nach dem anderen ließ sie hinter sich, bis sie endlich den Eingang fand, nach dem sie gesucht hatte. Mit großen Augen stand sie vor den Schaufenstern, die sich optisch kaum von den anderen in der Straße unterschied. Das Holz und die Tür selbst waren in einem satten Rot bestrichen. Fliegende Federn und tanzende Pergamente luden ein, den Laden zu betreten.
 

Tess überwand die Treppenstufe und betrat das Reich von Flourish & Blotts, in dem jedes Buch zu finden war, von dem sie nur träumen konnte. Der vertraute Geruch nach frischen Büchern, Druckertinte und einem Hauch Vanille, der älteren Büchern oft anhaftete, strömte ihr entgegen.
 

Eine gewundene Treppe führte zu beiden Seiten einen Stock höher. Vor ihr erstreckten sich dutzende Gänge, die sich irgendwo weiter hinten verliefen und den Eindruck erweckten, als wäre dies ein Labyrinth, und kein Buchladen. Tess bestaunte die Wände voll mit Büchern, als jemand sich an ihr vorbei drängte.
 

Die Frau schubste sie unsanft mit der Schulter weg. "Nicht im Eingang stehen bleiben, andere wollen auch hinein", hörte Tess die Frau schimpfen, doch diese war bereits in einem der Gänge verschwunden. Sich die Schulter reibend beeilte sie sich weiter weg von dem Eingang zu gehen, bevor noch jemand anderes gestört wurde. Dabei versuchte sie die kleinen Schilder über den Gängen zu lesen; schlichte, weiße Plaketten mit geschwungener goldener Schrift, die die jeweiligen Bereiche kennzeichneten. Alphabetisch war nichts geordnet, soviel stand fest. Tess lass Geschichte der Antike, Rund um die Kreaturen, Zahlenlehre und Grammatika, Selbstheilung und noch viele andere Oberbegriffe, die ohne Zweifel noch weiter gegliedert waren, je weiter man hinein ging. Tess schlenderte an die nächstbeste Wand und zog einen in Leder eingebundenen, handlichen Band auf Augenhöhe heraus.
 

"Zucht und Pflege für häusliche Hallimasch: ein Handbuch für die Gartenhexe", las sie und blätterte oberflächlich darüber. Das Buch war in kleiner Schrift geschrieben, hatte aber hier und da einige Illustrationen, die an einen Pilz erinnerten. Moorgras und seine Anwendung hieß das daneben, Gezieltes züchten des Efeu ein anderes. Dies hier war ganz klar die Pflanzen-Ecke.
 

Vorsichtig stellte sie den Band zurück und ging durch einen der Gänge. Immer wieder hielt sie inne und nahm eines der Bücher zur Hand, las die ein oder andere Seite und wendete sich dann wieder dem nächsten zu. Jedes Buch hätte sie am liebsten einfach mitgenommen. Davon hatte sie geträumt. Magische Theorie zu lernen, mehr darüber zu erfahren über Dinge, über die in Harrys Geschichte nie gesprochen wurde ganz einfach deshalb, weil Harry kein Interesse daran zeigte, das war immer ihr Traum gewesen. Selbst Die Entdeckung des Saturn-Staubs, ein Magazin aus der Astronomie Abteilung, hätte sie mit Freuden gelesen.
 

Doch leider war sie zurzeit ärmer als die Weasleys.
 

Ihr Blick fiel auf den nächsten Gang über dem deutlich Gebräue aller Art zu lesen war. Tess atmete scharf ein und schlug die Hand vor den Mund. Das war es, das war ihre Leidenschaft! Tränke, Elixiere, Tinkturen und alles, was zum Brauen dazugehörte. Oh, wie oft hatte sie sich vorgestellt wie ein Trank zubereitet wurde. Wie man mit einem einfachen Trank gefährlichere Wirkungen erzielen konnte, als mit einem gesprochenen Zauber.
 

Sie überflog die Titel und unterdrückte ein euphorisches Quietschen. Einmal eins der Elixiere, Messing, Milch und Made; Sekundentränke, Tinkturen aus Tinte oder Tränkemeister der Jahrhunderte waren nur einige, die ihr dabei sofort ins Auge sprangen. Da noch andere Kunden hier einkauften und auch der Gang für Zaubertränke gut besucht war, versuchte Tess ihre Aufregung nicht zu sehr nach außen hin zu zeigen.
 

Stattdessen glitt sie ein Regal nach dem anderen ab und fand dutzende weitere Bücher, die sie am liebsten jetzt sofort studiert hätte. Doch anders als in den Läden zu Hause schien es hier wohl nicht üblich zu sein ein wenig zu schmökern. Alle hatten kleine Körbe unter dem Arm geklemmt, in dem sie sammelten, was sie kaufen wollten. Zum Lesen kam hier niemand. Also widerstand Tess der Versuchung und begnügte sich mir den Titeln der einzelnen Ausgaben. Doch irgendwann war auch dieser Bereich zu Ende und Tess fand sich in einer kreisrunden Leere mitten im Laden. Um sie herum fand sie das geballte Wissen der Zaubererwelt, doch ohne Geld würde sie keine Möglichkeit haben mehr als nur ein paar Seiten aus vereinzelten Büchern zu lesen. Tess spürte wie ihre Aufregung verflog. Dieser Ort war magisch, im mehrfachen Sinn, doch er war genauso unerreichbar wie zuvor. Mit langsamen Schritten suchte sie den Ausgang, denn trotz ihrer Faszination sah sie keinen Grund länger hier zu bleiben.
 

Um sie herum ging das Treiben weiter, Eltern zogen ihre Kinder von einem Geschäft zum nächsten, Frauen tratschten mit gefüllten Einkaufskörben in der Hand und ältere Zauberer hielten sich etwas abseits, scheinbar in ungeduldiger Erwartung, bis die Frauen fertig geredet hatten. Tess lächelte bei dem Anblick. So verschieden waren Muggel und Zauberer gar nicht.
 

Mit weniger Elan als zuvor schlenderte sie die Straße entlang und blieb hin und wieder stehen, um sich etwas näher anzuschauen. Darunter war auch die Kollektion von Madam Malkin, die im Anbetracht des nahenden Schulbeginns eine Hogwarts Garnitur ausgestellt hatte. Ein Mannequin bewegte sich in sanftem Wiegen im Schaufenster und präsentierte die Garnitur von allen Seiten. Der Stoff fiel in großen Wellen bis nach unten und umschmiegte den Körper. Auf der Brust prangte das leuchtende Hogwartswappen, das nach der Einschulung irgendwie zum jeweiligen Hauswappen werden würde. Die Puppe streifte sich auch hin und wieder verschiedene Handschuhe und Schals über, immer wie ein professionelles Model posierend.
 

Irgendwann hatte sich Tess auch von diesem Laden weggerissen und ging nun auf das große, hell strahlende Gebäude am Ende der Straße zu. Die gläserne Kuppel thronte über allen umliegenden Häusern, wie eine erhabene Krone. Die breiten Säulen, wenn auch ein wenig schief, verrieten jedem, der es noch nicht verstanden hatte, dass dies ein wichtiges, bürokratisches Gebäude war: Gringotts.
 

Tess schloss nicht aus, dass es sich bei dem weißen Stein tatsächlich um Marmor handelte. Dass die eitlen Kobolde ihre Bank nicht auch noch vergoldet hatten, wunderte sie sogar. Auch wenn es eines der wichtigsten Gebäude Englands war, so hatte Tess kaum Lust es zu betreten. Noch hatte sie, außer bunten Katzen in der Magischen Menagerie, keine magischen Geschöpfe gesehen und die glaubte den Anblick echter Kobolde noch nicht ganz zu verkraften. Stattdessen begnügte sie sich mit dem Blick von außen, der nicht minder beeindruckend war.
 

Neben dem Eingang stand eine Gruppe fein angezogener Herren, die sich mit Pfeife im Mund locker unterhielten. Der süße Rauch des Tabaks wehte bis zu ihr herüber und hüllte sie ein. Ihr Mund wurde trocken.
 

Sie hatte in ihrer Jugend geraucht, hatte es vor zwei Jahren jedoch geschafft aufzuhören. Meistens hatte sie keinen Drang nach einer Zigarette zu greifen, doch wenn ihr der Geruch von Pfeife, Zigarre oder ähnlichem so direkt in die Nase kam, entflammte ihre Nikotinsucht, wenn auch nur kurz.
 

Sie schluckte mehrmals und entfernte sich von der rauchenden Gesellschaft. Ihre Aufmerksamkeit glitt zu einem schlichten Laden mit dunklen Schaufenstern und beinahe verblasster Schrift über der Tür. In ihren Augen glitzerte es verdächtig, als sie die Buchstaben entzifferte. Sie stand vor Ollivanders. Neugierig lugte sie durch die getönten Scheiben, sah jedoch nicht, ob sich gerade ein Kunde im Inneren befand. Unschlüssig trat sie von einem Fuß auf den anderen, die nun schon seit längerem stark brannten. Sie hätte sich vermutlich darum kümmern müssen die Schürfwunden wenigstens vom gröbsten Dreck zu befreien.
 

Den Gedanken an ihre geschundenen Füße zurück schiebend, drückte sie die Tür auf, was von einem schiefem Glockenklang begleitet wurde, und trat ein. Innen war es karg und schmutzig. Der eigentlich dunkle Boden war beinahe weißlich vom Staub, der nur im einem Pfad zwischen Tür und Verkaufstresen fein säuberlich geputzt war. Dutzende Umhänge sorgten täglich dafür, dass diese eine Schneise frei von Schmutz blieb. Der Rest jedoch schien schon beinahe wie Schnee auf allem zu liegen. Ein paar verschmierte Fußabdrücke hier und da verrieten, dass der Eigentümer durchaus lebendig und geschäftstätig war und es sich nicht um ein verlassenes Gebäude handelte.
 

Den Blick vom Boden hebend sah sie die hunderten und aberhunderten bunten Schachteln, die jeden Winkel des kleinen Lädchens einzunehmen schienen und von eng gewobenen Spinnenweben überzogen waren. Jede einzelne Schachtel hatte eine mit Hand beschriebene Plakette. Außer dem Tresen, dem Staub und der tausenden an Zauberstäben, gab es nur eine schwache Kerze und ein vertrockneter Busch, der irgendwann einmal als Dekoration gedacht war. Trotz der Enge fröstelte sie. Hier war es kalt, so als ob keine Heizung oder ... naja ... Feuer brennen würde um den Laden zu heizen.
 

"Ja, wie kann ich Ihnen helfen?", hörte sie eine tiefe und ruhige Stimme. Sie sah, dass ein kleiner, magerer Mann zwischen den Schachteln erschienen war und sie mit hinterm Rücken gefalteten Händen musterte.
 

"Hallo, ich, Verzeihung, ich wollte Sie nicht stören", stammelte Tess und fuhr sich nervös durchs Haar. Mr Ollivander legte seinen Kopf schief, sodass seine dünnen grauen Haare ihm zum Teil ins Gesicht fielen.
 

Er trug eine flache, schlichte Mütze, die zu seinem einfachen Hemd und Hosenrock passten. Um seine Hüfte war ein Gestell geschnürt, das seltsame Werkzeuge trug. Einige waren Tess jedoch vertraut, was sie innerlich schmunzelnd zur Kenntnis nahm. Scheinbar wurde auch Zauberstäbe mit einer ganz normalen Holzfeile beschliffen.
 

Ollivander ging die kurze Treppe hinab und gemächlich auf sie zu. "Sie stören nicht", war alles, was er sagte. Scheinbar wartete er auf einen Auftrag. Plötzlich schien es ihr eine verdammt dumme Idee gewesen zu sein, ausgerechnet hier herein zu kommen. Was hatte sie sich erhofft? Hier gab es nichts für sie. Seinem Blick ausweichend ging sie rückwärts Richtung Ausgang.
 

"Ich war nur neugierig, Sir", gestand sie den Blick noch immer nach unten gerichtet. "Jeder kennt die Zauberstäbe von dem großen Zauberstabmacher Ollivander und ich wollte sie nur einmal mit eigenen Augen sehen." Die Wahrheit kam ihr seltsamerweise schwerer über die Lippen als die Lügen, die sie heute schon zu Hauf erzählt hatte.
 

Noch immer beäugte Ollivander Tess, blieb jedoch stehen. "Wenn Sie schon einmal hier sind, könnte ich Ihnen ein paar meiner Werke zeigen", durchschnitt seine Stimme die peinliche Stille. Tess konnte sich ein trockenes Lachen nicht verkneifen, war sich jedoch bewusst, dass diese Geste von ihr nicht gerade höflich war. Des Anstands halber zwang sie sich nun Ollivander in die Augen zu schauen. Er hatte glänzende, helle, ja schon fast weiße Augen. Eine solche Augenfarbe sollte unmöglich sein, bemerkte sie.
 

"Dürfte ich Ihren Namen erfahren?", sagte er, während er sie von oben bis unten musterte.
 

Name? Tess wurde panisch. Ihren Namen zu nennen, würde mehr als dämlich sein, dämlicher als es war hier überhaupt erst hineinzugehen. Ollivander kannte jeden! Die gesamte Zaubererschaft! Jeder hatte seinen Stab bei Ollivander gekauft. "M-mein Name. Ich heiße Eh-Evelyn. Evelyn Harris, Sir."
 

Das wird er mir nie abkaufen, dachte Tess, als sie sah, wie er seine Augenbrauen zusammenzog. Harris? Sie scholt sich innerlich. Da hatte sie sich wohl etwas zu sehr von Harry leiten lassen. Na, nun war es zu spät etwas zu ändern. Verfluchtes Unterbewusstsein.
 

"Harris?", hörte sie ihn skeptisch fragen. Sie spürte, wie sie rot wurde. Plötzlich war ihr gar nicht mehr kalt.
 

"Hören Sie, ich wollte wirklich nicht hereinplatzen. Ich habe gesehen was ich sehen wollte. Einen schönen Tag noch", sagte sie, nickte kurz zum Abschied und drehte sich auf dem Absatz. Als sie die Tür erreichte, ließ die sich jedoch nicht mehr öffnen, egal wie sehr sie daran zog und rüttelte. Kalter Schweiß ran ihr ihre Schulterblätter hinab.
 

"Nie hat jemand ohne einen Zauberstab meinen Laden verlassen." Sie drehte sich um und starrte Ollivander ins Gesicht, der direkt hinter ihr stand. Seine Worte hätten bedrohlich klingen können, wenn er nicht ein feines Lächeln um die Lippen gehabt hätte.
 

Er griff sie am Oberarm und führte sie sanft, wenn auch bestimmt, weiter hinein an den Tresen.
 

"Was hatten Sie bisher für einen Zauberstab?", fragte er sie von der Seite. Tess Puls erhöhte sich. Wenn das so weiterging, würde sie vor Ende des Tages noch einen Herzinfarkt bekommen.
 

Was sollte sie darauf nur antworten? "Ich, ich fürchte, ich hatte nie die Gelegenheit mir einen Stab zu kaufen." Halbwahrheiten. Halbwahrheiten waren gut. Ollivander schaute sie nun mit großen Augen an.
 

"Nie einen Stab gehabt? Wie außergewöhnlich. Ohne Sie zu sehr bedrängen zu wollen, aber dürfte ich fragen, wieso eine junge Frau wie Sie nie einen Zauberstab besaß?" Während er sprach hatte er aus seinem Werkzeuggürtel ein Band herausgezogen und maß nun ihre Arme.
 

Am liebsten hätte Tess nichts gesagt, doch das wäre wohl auffallender gewesen, als jede erfundene Geschichte. "Ich habe bei meinen Großeltern gelebt. Meine Eltern starben während Vol – Sie wissen schon-wessen erstet Schreckensherrschaft." Ollivander sah sie mitfühlend an, setzte seine Messung jedoch ungehindert fort. "Meine Großeltern zogen fort, nahmen mich mit und seitdem hatten wir uns versteckt. Ich bin in einem Muggelumfeld aufgewachsen. Keine Zeit für Magie und naja, irgendwann war ein Zauberstab nicht mehr nötig."
 

"Sie beherrschen zauberstablose Magie?"
 

Tess lachte auf. "Nein, oh Gott nein. So meinte ich das nicht. Ich brauchte keinen Zauberstab, da ich nie zauberte. Habe es nie gelernt und jetzt, ist es sowieso zu spät." Sie entzog sich seines Griffes und machte erneut einen Schritt zur Tür.
 

"Ich wüsste also nicht einmal, was ich mit einem Stab anfangen sollte. Daher verschwende ich nur Ihre Zeit, Mr Ollivander." Sie zuckte die Schultern und gab sich geschlagen. Nicht so Ollivander. Entschlossen schüttelte er den Kopf.
 

"Magie ist keine Frage des Alters. Tatsächlich lernt jeder Zeit seines Lebens neue Dinge dazu." Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand im Gang. Tess starrte ihm mit offenem Mund nach, war jedoch froh darüber endlich gehen zu können. So dachte sie zumindest, bis er wieder in ihrem Gesichtsfeld erschien, mit einem Karton in der Hand, den er nun vorsichtig öffnete. Tess blieben die Worte im Hals stecken, als er ihr tatsächlich den Griff eines Zauberstabs entgegen hob. Tess müsste nur zupacken.
 

Wie in Trance hob sie die Hand und umschloss den Stab mit ihren Fingern. Kaum hatte sie den Stab berührt, schoss dieser jedoch in die entgegengesetzte Richtung und landete klirrend irgendwo auf dem Boden. Der Schlag hatte auch Tess kurzzeitig aus dem Gleichgewicht gebracht, sodass sie sich fangen musste um nicht zu fallen. Ollivander starrte dem Stab hinterher, der mit einer heftigen Reaktion einfach verschwunden war.
 

"Nunja, der erste Stab ist selten der Richtige", sagte er mit einem Lächeln und machte sich auf, den nächsten zu suchen. Tess musste gestehen, dass Ollivander eine unglaubliche innere Ruhe zu haben schien. Und einen unglaublichen Dickkopf. Er hatte die Herausforderung angenommen ihr einen Stab zu finden. Und Tess hatte die Herausforderung angenommen sein erster Kunde zu werden, an dem er scheitern würde.



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