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Love & Curry

von

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Love

„Mika, ich liebe dich!“, erklärte Yuichiro, der zusammen mit seinem besten Freund im Schneidersitz auf dem Boden saß, eine Hand an dessen Wange gelegt hatte und ihm liebevoll in die Augen schaute. Eigentlich hatte er gar nicht vorgehabt, das jetzt zu sagen – er hatte immer gezögert, weil er Angst vor Mikas Reaktion hatte – aber nun war es ihm einfach so rausgerutscht, denn sein blonder Freund war mal wieder so lieb und niedlich und einfach hinreißend in diesem Moment gewesen, dass Yuu gar nicht mehr anders konnte, als das zu sagen. Mika schaute ihn aus seinen großen, roten Vampiraugen überrascht an. Dann jedoch, entspannten sich seine Gesichtszüge und er lächelte.
 

„Ich liebe dich auch, Yuu-chan“, erwiderte er und sah dabei wieder so niedlich aus, wie eben, was Yuichiro zu seiner Aussage verleitet hatte.
 

„Wirklich? Du liebst mich auch?“, strahlte er freudig überrascht. „Das ist ja....“ Er war sprachlos und das kam nicht oft vor, da er normalerweise eine ziemlich große Klappe hatte. Im nächsten Moment war er Mika um den Hals gefallen und erklärte: „Ich bin so glücklich, Mika!“ Nach einer Weile löste er sich wieder von ihm, hielt ihn aber immer noch bei den Armen und fragte: „Willst du dann für immer mit mir zusammen sein?“
 

„Ja, natürlich, Yuu-chan“, erwiderte Mika lächelnd. „Ich bleibe immer bei dir.“
 

„D-das... Ich bin ja so froh“, rang Yuichiro um Worte. Am liebsten hätte er seinen Freund jetzt geküsst, aber irgendwie traute er sich nicht, zu fragen. Er hatte nämlich noch nie irgend jemanden geküsst. Und es einfach so tun, wollte er auch nicht. Also nahm er ihn einfach bei der Hand, zog ihn hoch und lief mit ihm lachend nach Draußen. Dort unterhielten sie sich eine Weile über alles Mögliche, während Yuichiro Mikaelas Hand nicht losließ. Irgendwann kam dann das Thema auf Yuichiros Freunde, oder genauer gesagt, auf Shinoa.
 

„Magst du sie?“, fragte Mika dann.
 

„Ja, klar, sie ist eine gute Freundin, auch wenn sie manchmal ganz schön nervig sein kann. Wieso fragst du?“
 

„Na ja, ich hab mir schon gedacht, dass du sie magst. Warum fragst du sie nicht mal nach einem Date?“ Auf diese Aussage hin, blieb Yuichiro wie vom Donner gerührt stehen und glaubte, sich verhört zu haben. Dabei ließ er dann auch Mikas Hand los.
 

„Äh, ich glaub, ich hab mich eben verhört?“, begann er fassungslos.
 

„Du hast mich schon richtig verstanden, du solltest sie nach einem Date fragen. Ich meine, wie alt bist du jetzt, fast siebzehn, oder? Da wird es mal Zeit für eine Freundin.“ Yuichiro rieb sich die Ohren, dann die Augen, sah Mika noch mal an, ob das vielleicht ein schlechter Scherz war, aber der schien das vollkommen ernst zu meinen.
 

„Äh, a-aber, Mika! I-ich fahr doch nicht zweigleisig, was denkst du denn von mir?“, stotterte er.
 

„Ach so, dann hast du schon eine Freundin?“, war der junge Vampir überrascht. „Wieso hast du mir das nicht erzählt?“, stupste er ihm mit dem Ellenbogen spielerisch in die Seite. „Hast du dich etwa geschämt?“
 

„E-eigentlich dachte ich ja, das hätte ich“, meinte Yuichiro total verunsichert. Hatte er vorhin etwa nur geträumt, dass er Mika seine Liebe gestanden und dieser zugestimmt hatte, mit ihm zusammen sein zu wollen? Er schüttelte den Kopf, wie um wach zu werden.
 

„Nein, daran kann ich mich nicht erinnern“, erwiderte Mikaela nachdenklich. „Wer ist sie denn?“
 

„Äh, ich, äh“, stotterte Yuichiro und schien innerlich in ein schwarzes Loch zu fallen. „H-hast du vergessen, was ich vorhin, in der Halle, zu dir gesagt habe, ich meine, kurz bevor wir rausgegangen sind?“
 

„Nein, natürlich nicht. Du bist ein bisschen gefühlsduselig geworden und hast gesagt, dass du mich liebst und für immer mit mir zusammen sein willst. Oh“, fiel bei Mika plötzlich der Groschen. Im nächsten Moment wurde er knallrot im Gesicht. „D-du meintest das doch nicht etwa... so?“
 

„D-doch, genau so!“, wurde nun auch Yuichiro rot. „Was dachtest du denn, was ich meine!!! Das war doch wohl eindeutig, oder?“ Er wusste nicht, ob er wütend oder todtraurig sein sollte. War das zu fassen? Mika war doch sonst immer so schlau, wieso war er in diesem Moment so ein Baka?
 

„I-ich dachte ja, du meinst, dass du mich wie deine Familie liebst, wie einen Bruder, eben. Und du wissen wolltest, ob das für immer so bleibt. Da hab ich natürlich ja gesagt. Woher sollte ich wissen, dass du das sooo meinst?“, erwiderte er völlig überrumpelt.
 

„Schon gut“, Yuichiro gab es auf und ließ den Kopf hängen. „Das heißt dann ja wohl, das du nicht so empfindest, schon verstanden. Also, ich hab noch was zu erledigen.“ Die Ausrede war nicht die beste, aber sein Kopf war gerade wie leergefegt und ihm fiel nichts besseres ein. Er wollte nur noch weg in sein Bett oder an irgend einen einsamen Ort und heulen. Und vor Scham im Boden versinken. Er war schon ein paar Schritte gegangen, als er von Mika eingeholt und am Arm festgehalten wurde.
 

„Warte, doch, Yuu-chan!“
 

„Was ist denn noch?“
 

„Du brauchst doch deswegen nicht vor mir weglaufen! Ich bin dir nicht böse, oder so. Nur überrascht.“
 

„W-wirklich?“, blickte Yuichiro zögerlich auf. „D-du findest mich jetzt nicht widerlich, oder so?“
 

„Nein, könnte ich doch nie...“, lächelte Mika lieb. Das war wieder so einer der Momente, in denen Yuichiro ihn am liebsten zu sich gezogen und abgeknutscht hätte, allein wegen dieser Aussage und diesem Lächeln. Statt dessen bescherte es ihm nur einen Stich im Herzen, weil er wusste, dass er das niemals tun dürfte. Yuichiro schaute zu Boden und versuchte krampfhaft die Tränen zurückzuhalten.
 

„Du, tut mir leid, aber ich muss mal kurz alleine sein“, erklärte er. Als er sich gerade abwenden wollte, meinte Mika plötzlich:
 

„Du willst wirklich mit einem Vampir wie mir zusammen sein?“ Es klang überrascht.
 

„Huh?“, machte Yuichiro. Woher kam denn jetzt diese Frage? „D-das spielt doch keine Rolle. Du empfindest ja eh nicht das Gleiche, also brauchst du dir darüber auch keine Gedanken zu machen.“
 

„Ja, aber...“, blickte Mika zur Seite. Nach einigem Zögern meinte er: „Ist dir das denn ganz egal, wenn du mit einem hässlichen Vampir zusammen bist, der nicht nur immer auf dein Blut angewiesen ist und dich früher oder später verletzen könnte, sondern auch niemals altert und dir auch niemals eine Familie schenken kann?“
 

„Das... so denke ich doch gar nicht von dir, Mika! Ich habe dir doch schon gesagt, das es mir egal ist, was du bist!“
 

„Ja, als deine Familie, aber...“, der blonde Vampir biss sich auf die Lippe und schaute zu Boden. „Als dein... F-freund“, stotterte er, „d-das ist doch was ganz anderes. Da spielt es schon eine Rolle, oder?“, blickte er zögerlich auf.
 

„Nein“, erwiderte Yuichiro, der nun total verwirrt war. Das klang ja fast so, als ob Mika ihn vielleicht doch mehr mochte... „Nein, das bedeutet überhaupt nichts! Es ist mir vollkommen egal, dass du ein Vampir bist, ob nun als Bruder, oder als...“, er schluckte das letzte Wort hinunter.
 

„W-wirklich? A-aber, ist es dir denn egal, dass du dann keine Kinder bekommen kannst?“
 

„Nun, darüber habe ich mir noch nie wirklich Gedanken gemacht. Aber, weißt du was? Das stört mich nicht. Schließlich... warst du derjenige, der mir gezeigt hat, dass man nicht blutsverwandt sein muss, um eine Familie zu sein. Und dort draußen gibt es jede Menge Kinder, die alleine sind und keine Eltern und niemanden haben, so wie wir damals. Also, wenn ich jemals auf den Gedanken komme, Kinder haben zu wollen, dann brauche ich dafür nicht selbst welche zu bekommen.“
 

„So denkst du, Yuu-chan?“, lächelte Mika. „Du bist wirklich herzensgut.“ Yuichiro wurde rot.
 

„Na ja, also... Das ist doch klar, oder?“, rieb er sich verlegen den Hinterkopf und schaute zur Seite.
 

„Und das ich nie älter werde, was ist damit? Willst du irgendwann – sagen wir mit 30 oder so – mit einem zusammen sein, der immer noch aussieht wie ein sechzehnjähriger Junge? Egal, was die Leute sagen? Selbst wenn wir so täten, als wäre ich ein Mensch, würde das ziemlich verdächtig aussehen.“
 

„Darüber hast du dir schon Gedanken gemacht?“, wunderte sich Yuichiro.
 

„Nein, eigentlich kam mir das gerade erst in den Sinn“, meinte Mikaela und wurde rot.
 

„Hey, du lügst doch gerade, oder?“, grinste Yuichiro und stach ihm mit dem Finger in die Brust.
 

„Nein!“, Mikaela wurde nur noch röter.
 

„Doch!“, freute sich Yuichiro.
 

„D-da täuscht du dich! Also, was ist jetzt? Ist dir das alles egal, oder denkst du auch mal darüber nach?“
 

„Hm, wenn ich ehrlich sein soll...“, legte Yuichiro nachdenklich eine Hand an seinen Hinterkopf. „Habe ich noch nie darüber nachgedacht. Aber weißt du was? Ich finde, das Hier und Jetzt zählt. Was immer später einmal ist, das kann niemand sagen. Vielleicht sind wir beide dann ja schon längst tot. Aber eines weiß ich, ich will Hier und jetzt mit dir zusammen sein und nicht über eine ferne Zukunft nachdenken, die vielleicht niemals kommt.“
 

„Das ist wieder so typisch für dich“, meinte Mikaela und lächelte dabei.
 

„Also“, zögerte Yuichiro. „Heißt das jetzt...?“
 

„Ja, also, ich...“, begann Mikaela verlegen und wurde wieder rot. „Ich meine...“, schaute er zur Seite. „Also, wenn... wenn du wirklich mit einem hässlichen Vampir wie mir zusammen sein willst – ich meine, das ist total absurd - aber, also, wenn du das wirklich...“ Mikaela hätte wohl noch eine Weile weiter so rumgestottert, wenn Yuichiro ihn nicht in diesem Moment fast umgeworfen hätte, indem er ihm in die Arme sprang und überglücklich strahlend verkündete:
 

„Ja, natürlich will ich!“
 

„Oh“, machte Mikaela überrascht. Eine angenehme Wärme durchströmte seinen Körper, die von Yuus Berührung ausging. Dann grinste er ein wenig und meinte: „Das klang jetzt wie die Antwort auf einen Heiratsantrag.“
 

Yuichiro lachte. „Dich würde ich sogar heiraten, auch wenn es total kitschig klingt.“
 

„Wirklich?“
 

„Hm...“ Nach einer Weile löste er sich wieder von ihm und sah ihn fragend an.
 

„Was ist? Hab ich was im Gesicht?“
 

„Nein, ich hab mich nur gefragt – Meintest du das eben ernst?“
 

„Was denn?“
 

„Dass du dich für einen hässlichen Vampir hältst?“
 

„Ja, natürlich, Yuu-chan, das ist doch offensichtlich“, Mika wusste nicht, worauf sein Freund hinaus wollte.
 

„Hm, dass du ein Vampir bist, schon. Aber ich sehe nichts Hässliches an dir“, guckte er ihn von allen Seiten angestrengt an, als müsse er sich vergewissern, dass er auch nichts von diesem Hässlichen, das Mika erwähnt hatte, übersehen hatte.
 

„Das..., ich meinte doch...“, wurde dieser rot. „Dass ich ein Vampir bin, das ist hässlich! Dass ich Blut trinken muss, um am Leben zu bleiben, dass ich nun so ein Monster bin, wie die, die uns wie Vieh gehalten und unsere Familie getötet haben. Ich bin nun genauso hässlich wie die.“
 

„Nein, bist du nicht! Du bist nicht im Mindesten wie die! Wie kommst du nur darauf? Etwa nur, weil du jetzt ein Vampir bist?“ Mika nickte. „Das ist doch Quatsch! Du bist nicht wie diese Monster“, wiederholte er. „Und du wirst es nie sein!“
 

„A-ber, in mir ist immer diese Gier nach Blut und früher oder später, da...“. Mika verstummte kurz. „Weißt du, manchmal fühle ich mich wie ein Tier, das nur noch im Sinn hat, seinen Hunger zu stillen und sonst gar nicht mehr klar denken kann. Es ist ihm egal, was seine Beute ist, selbst ein unschuldiges Kind, würde es töten, ohne nachzudenken. Ich komme nicht dagegen an, wenn der Durst zu groß wird dann... Deshalb bin ich auch nur noch so ein hässlicher Blutsauger, ein Monster eben.“
 

„Nein, bist du nicht“, wiederholte Yuichiro. „Mag sein, dass du deinen Hunger nicht immer kontrollieren kannst, aber das macht dich noch lange nicht zum Monster. Sonst würdest du gar nicht mehr darüber nachdenken, dann wäre es dir einfach egal. Und du würdest auch nicht dagegen ankämpfen. Hey, du kennst mich doch, wenn ich Kohldampf habe, dann bin ich auch unerträglich!“, versuchte er zu scherzen. „Jetzt denk dir mal mich als Vampir! Ich würde doch total durchdrehen und wäre längst nicht so diszipliniert wie du!“
 

„Stimmt, wenn du das so sagst. Du bist wirklich maßlos.“
 

„Hey, was soll das heißen!“, regte Yuichiro sich auf. Mikaela lachte.
 

„Schon gut, war nur Spaß.“
 

„Hm, aber sag mal, wie kommt es eigentlich, dass du erst nicht wusstest, was ich meine, als ich dir gesagt habe... na du weißt schon...“, wurde Yuichiro wieder ganz verlegen.
 

„Na ja, i-ich dachte eben nicht, dass du...“, drehte Mikaela, rot werdend, den Kopf zur Seite. „Du hast immer so unschuldig gewirkt, als würdest du dir über so etwas wie Liebe nie Gedanken machen. Und außerdem... hätte ich nicht im Traum daran gedacht, dass du so etwas für mich empfinden könntest. Deshalb dachte ich eben, dass du meintest, du würdest mich wie deine Familie lieben.“
 

„Puh, aber das ist ja...! Nur, wie kommst du dann auch noch darauf, mir vorzuschlagen, mich mit Shinoa zu verabreden?“
 

„Na ja, sie wirkt nicht so schlecht wie die anderen Menschen und scheint dich zu mögen und du sollst doch glücklich werden.“
 

„Und du wärst kein bisschen eifersüchtig geworden? Das enttäuscht mich jetzt aber, Mika.“
 

„D-doch“, stotterte dieser und wurde wieder knallrot. „A-aber das... hätte ich schon ausgehalten. Hauptsache, du bist glücklich.“
 

„Weißt du, manchmal denke ich, du bist einfach zu gut für diese Welt, Mika!“ Auf diese Aussage hin, guckte ihn der blonde Vampir verständnislos an.
 

„Das ist doch selbstverständlich, dass man für diejenigen, die man liebt, nur das Beste will.“
 

„Also, liebst du mich doch, ja!“, grinste Yuichiro und schlang seinen Arm so fest um Mikas Nacken, dass dieser sicher in die Knie gegangen wäre, wäre er kein Vampir gewesen. So versuchte er nur verlegen, Yuichiros Blick auszuweichen.
 

„J-ja...“, hauchte er und wusste vor lauter Verlegenheit gar nicht mehr ein, noch aus. Was Yuichiro so süß fand, dass er, ohne nachzudenken, jetzt doch ungefragt, Mikaela einen Kuss gab. Aber nur auf die Wange. Dieser wurde nur noch verlegener und röter, wenn das denn überhaupt möglich war und fasste sich an die Wange. Das fühlte sich komisch an. Und feucht. Aber irgendwie nicht schlecht.
 

„Ähm, sorry, aber du sahst eben so süß aus, da konnte ich einfach nicht anders.“
 

„I-ich bin nicht süß!“, protestierte Mikaela.
 

„Doch, bist du!“, grinste Yuichiro.
 

„Bin ich nicht! Ich bin ein...“
 

„... hässlicher Vampir“, beendete sein Freund den Satz.
 

„Häh?“, machte Mikaela empört.
 

„Na, das sagst du doch immer! Auch, wenn es gar nicht stimmt“, schlang Yuichiro glücklich die Arme um seinen Freund.



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