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Legend of the Blue Phoenix 2

Operation: Phoenix
von

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Phase 4: Spionage

Masas Zuhause 19:49
 

Es ist ruhig auf den Straßen im Wohngebiet. Nur vereinzelt läuft hier ein Paar, fährt dort ein Fahrrad oder Auto. Die Straßenlaternen scheinen mit ihrem hellen gelben Licht auf eine schwarze Limousine, die gerade in die Auffahrt eines der Häuser fährt. Ein Mann mit schwarzen Haaren und eleganten Anzug steigt aus. Er nimmt seine Aktentasche und geht zur Haustür. Als er sie gerade öffnen will, hält er plötzlich mitten in der Bewegung inne und dreht sich zur Straße, um sie auf und ab zu sehen. Dann schüttelt er den Kopf und geht ins Haus.

Verborgen im Dunkeln der Nacht sitzt Masa auf dem Dach des Nachbarhauses und hört den Stimmen ihrer Eltern zu, welche durch das offene Fenster zu ihr hinaufwehen. „Ich bin wieder da!“ „Hi, Schatz. Das Essen ist gleich fertig.“ „War Masa heute hier?“ „Nein. Ich mach mir langsam richtig Sorgen. Warum ist sie nur weckgelaufen?“ „Wir alle machen gerade eine schwere Zeit durch. Lass ihr Zeit.“ „Ja, aber wo ist sie? Bei Freunden? Vielleicht sollte ich sie noch mal anrufen.“ „Das bringt doch nichts. Sie wird wie die Male davor auch nicht rangehen.“ „Dann ruf ich ihre Freunde an.“ „Ihr geht es wahrscheinlich gut und wenn sie bei Freunden ist, wird das auch weiterhin so sein. Die Schule hat auch noch nicht angerufen, das heißt sie geht immerhin noch dorthin. Wenn irgendwas Schlimmes passiert, werden sie sich schon melden.“

„Ich mach mir solche Sorgen und ich kann nicht einfach so herumsitzen und nichts tun. Nicht schon wieder.“ „Ok, ich gehe morgen zur Schule und rede mit ihr, obwohl ich nicht versprechen kann, ob sie dann nach Hause kommt. Aber dann wissen wir wenigstens wie es ihr geht, ok?“
 

Schule 7:30
 

Es ist recht kühl und alle Schüler verkriechen sich in ihren Jacken. Die Straßenlaternen sind gerade ausgegangen als die Schüler das Schulgelände betreten dürfen und sich durch das Tor quetschen. Etwas abseits des Eingangs steht die schwarze Limousine von Masas Vater. Er sitzt hinter dem Steuer und beobachtet die Schüler, als Masa um die Ecke kommt. Ihre leuchtet blauen Haare sieht man schon von weiten. Doch als sie ihren Vater, der inzwischen ausgestiegen ist, entdeckt, ist es bereits zu spät. Um umzukehren. „Masa, renn jetzt nicht gleich weg. Wir müssen uns unterhalten.“ „Nein, müssen wir nicht. Ich hab dir nichts zu sagen.“ Masa funkelt ihren Vater wütend an. „Aber ich! Komm wieder nach Hause. Bitte! Wir machen uns Sorgen um dich. Was haben wir den falsch gemacht?“

„Ist das dein Ernst?! Erstens Mum behandelt mich wie Luft, wenn du nicht da bist! Zweitens bist du so gut wie nie da, obwohl ich dich gebrauche. Drittens du hast deine ganze Familie angelogen!“ „Wobei den bitte schön?“ „Das weißt du doch ganz genau! Also lass mich gefälligst in Ruhe. Wenn du deine Fehler eingesehen hast, sag mir Bescheid. Vielleicht vergebe ich dir sogar.“ Mit diesen Worten dreht sie sich aufgebracht um und geht durch das Schultor davon. Masas Vater bleibt verdutzt und verwirrt zurück.

„Was macht den dein Vater hier?“ „Lass gut sein, Kate. Ich will im Moment nicht an ihn erinnert werden.“ Kate hatte hinter dem Tor auf Masa gewartet und jetzt gingen sie beide nebeneinander zum Schulgebäude. „Habt ihr etwa Streit?“ „So könnt man das auch nennen.“, schnaubt Masa und verdreht dabei die Augen. „Aber du hast dich doch immer besser mit ihm als mit deiner Mutter verstanden. Er war immer auf deiner Seite.“ Kate ist verwirrt. „Kate, bitte! Ich will nicht darüber reden. Es ist kompliziert, ok?“ „Ok.“ Beide Mädchen gehen genau in dem Moment in das Schulgebäude als davor eine schwarze Limousine davonfährt.
 

Park 16:01
 

Die Blätter der Bäume rascheln als der Wind durch sie hindurch fährt. Dabei entsteht ein beruhigendes Rauschen, welches sich durch den ganzen Park fortsetzt. Masa liegt ausgestreckt auf dem Rücken auf der kleinen Wiese, die versteckt hinter den Holunderbüschen liegt, und betrachtet die Vögel als sie plötzlich eine vertraute Stimme vernimmt. Sie steht leise auf und lugt vorsichtig über die Büsche. Dahinter stehen ein Dutzend Erwachsene in einer Gruppe beisammen. Alle tragen Tarnhosen und schlichte einfarbige T-Shirts. Sie hören einem Mann mittleren Alters zu. Es ist der Kommandant.

„Eure Armbänder registrieren die Magie die in der Luft liegt. Sie werden piepsen, wenn der Sollwert überschritten ist. Zeichnet den Ort, dann in der Karte ein. Wir laufen in zweier Gruppen. In einer Stunde treffen wir uns wieder hier. Noch Fragen?“ „Äh, ja. Was tun Sie hier?“ Masa ist hinter den Büschen aufgestanden und sieht den Kommandanten stirnrunzelnd an. Alle fahren erschrocken herum. „Was soll das?! Wo kommst du den her?“ „Ich war die ganze Zeit hier. Ich war sogar zuerst da. Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“ Der Kommandant sieht Masa misstrauisch an.

„Nein, das ist nicht nötig und sie haben meine Frage, warum sie hier sind, noch nicht beantwortet.“ „Erstens ist das hier ein öffentlicher Park. Ich kann also gehen wohin ich will und zweitens haben sie meine Fragen auch nicht beantwortet. Wir sind also quitt.“ Masa streckt ihre Hände in die Hosentaschen und schlendert pfeifend davon. Der Kommandant und sein Team bleiben nachdenklich zurück.
 

Lagerhaus 17:23
 

Die Sonne stand schon niedrig am Himmel und schien in solch einem Winkel auf die Fenster des Lagerhauses, dass es schillernde Muster auf die Steinplatten warf. Im Lagerhaus selber brannten die Neonröhren und warfen ein kaltes Licht auf den großen Tisch, der direkt unter dem Oberlicht der Halle steht. Darauf liegen viele verschiedene Karten, wo mit farbigen Stiften Markierungen hinein gezeichnet wurden. Männer und Frauen mit verschiedenen Kleiderstilen laufen geschäftig hin und her. Der Kommandant mit seinem schwarzen offenen langen Mantel, denn er über eine schwarze Tarnhose und ein enganliegendes dunkelrotes T-Shirt gezogen hat, steht über eine der Karten gebeugt da als das Tor zur Lagerhalle geöffnet wird und ein schwarzer SUV mit dunkel getönten Scheiben hereinfährt.

Drei Männer in Anzügen steigen aus und während der Schwarzhaarige zum Kommandanten geht, holen die anderen Geräte und anderes Gepäck aus dem Wagen. Dragon und Masa können leider nicht hören, was besprochen wird, doch fotografiert Masa das ganze Geschehen. Sie hat alle Karten dokumentiert, jedes Gesicht der anwesenden Personen und jedes ungewöhnliche Gerät. Dragon beobachtet das Treiben mit einem kleinen Fernglas. „Hast du die drei Männer, die gerade gekommen sind, schon fotografiert?“ Masa drückt auf den Auslöser. „Ja, habe ich.“

Als sie jetzt durch das Objektiv den schwarzhaarigen Mann erblickte, der sich gerade so umgedreht hat, dass sie sein Gesicht sehen kann, bleibt ihr fast das Herz stehen. „Das ist der Leiter des Hauptquartiers!“, staunt Dragon. „Der was?!“ „Der Leiter des Hauptquartiers. Er und mein Vater sind schon seit ihrer Kindheit befreundet, obwohl er kein Krieger ist.“ Masa sieht wütend und verletzt runter in die Lagerhalle und auf den Kommandanten und ihren Vater, die sich gerade wieder über die Karten gebeugt haben. „So ein mieser Lügner!“, schnaubt Masa erbost. „Was hast du gesagt?“ Dragon sieht von seinem Fernglas auf, doch Masa schüttelt nur den Kopf. „Ach nichts.“

Oben auf dem Dach herrscht wieder Stille. Sie wird nur von dem fernen Rauschen der Stadt, den gelegentlichen Schrei eines Vogels und das Klicken der Kamera unterbrochen. Unten in der Halle stehen der Kommandant und Masas Vater und diskutieren über irgendetwas. Die anderen scheinen irgendwas zu bauen oder zu sortieren und einzulagern. Sie alle bemerken die beiden Jugendlichen, die auf ihrem Dach sitzen und sie ausspionieren, nicht.

In einem Hochhaus etwas weiter entfernt steht eine junge Frau im Dunkeln des Zimmers, welches sich unter dem Dach befindet. Ihr Fernglas mit Stativ ist auf das Lagerhaus gerichtet. Sie schreibt jeden Wagen und jeden Menschen auf, den sie in, aus oder auf der Lagerhalle sichtet. Doch kehrt ihr Blick immer wieder zu dem Jungen mit dem blauen Haaren zurück.



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