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Hungry Heart

[Zorro x Nami] & [Ruffy x Vivi]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Leser :)

Leider habe ich es dieses Mal nicht pünktlich geschafft - ich hoffe, ihr verzeiht mir die zusätzliche Wartezeit :)

Ein letztes Mal möchte ich mich für die Favo's und die zahlreichen Kommentare bedanken, die ich für diese FF erhalten habe. Ihr habt mir jedes Mal mein Herz mit euren Worten erwärmt :)

Danke an die Kommischreiber vom letzten Kapitel:
Jess_400
cyaeln
aquaregi-ya
 OnePieceFan
Hupfdohle

Ich hoffe, das letzte Kapitel gefällt euch genauso gut, wie die anderen ♡ Komplett anzeigen

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Herzklopfen.


 

Herzklopfen

[Nami]

 

„Oh, sie mal an. Unsere Montagstrinkerin ist wieder hier.“

Nami rollte mit ihren Augen, warf ihre Tasche auf die Theke und ließ sich erschöpft auf einen der Barhocker fallen. Wie immer war sie beinahe die einzige Besucherin in Shanks Bar.

„Nenn mich nicht so“, antwortete sie Shanks gereizt.

„Wie soll ich dich denn sonst nennen? Angsthase?“, schlug Shanks zwinkernd vor.

Nami runzelte fragend die Stirn, woraufhin Shanks seufzte.

„Du gehst ihm aus den Weg.“

„Das tue ich nicht. Ich habe nur noch am Montag Zeit...“

„Genau an diesem Tag, an dem zufällig ein gewisser Kerl frei hat“, stellte Shanks kopfschüttelnd fest. „Ich dachte, ihr zwei hättet euch zusammengerauft.“

„Das haben wir...“, entgegnete Nami. „Aber...“

„Aber du hattest zu viel Angst vor einer Beziehung und gehst ihm aus dem Weg, in der Hoffnung, dass sich alles von alleine lösen wird.“

Nami kniff die Augen zusammen. Seit wann war Shanks so ein Fuchs? Normalerweise war er ja nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte, aber er überraschte sie immer wieder aufs Neue.

Erschöpft seufzte sie. Sie wusste ja selbst, was für ein Angsthase sie war.

„Ich bin gerne Single“, gab sie nach einem kurzen Augenblick wenig überzeugend zu.

Shanks zog eine Augenbraue nach oben, woraufhin Nami genervt stöhnte. Sie hatte schon mal begeisterter über ihr Single Dasein gesprochen, das wusste sie. Wie konnte sich das bloß so schnell ändern?

Müde sah sie Shanks dabei zu, wie er Gläser polierte. „Hast du vielleicht doch noch einen super Barkeeper Rat für mich?“

Shanks stellte das Glas zur Seite und warf sich den Lappen über die Schulter. Allein schon bei seinem Gesichtsausdruck konnte Nami erkennen, dass dieser Rat ihr nicht besonders weiterhelfen würde. Warum fragte sie ihn überhaupt?

 

„Dieser Kerl hat dir nicht nur dein Höschen ausgezogen...“, fing Shanks an, doch als er nicht weitersprach zog Nami die Augenbrauen abwartend nach oben. Da musste ja noch was kommen, oder?

Shanks bemerkte ihren erwartungsvollen Blick. „... sondern auch ... deinen BH“, druckste er rum.

Nami runzelte verwirrt ihre Stirn. „Du bist wirklich schlecht in sowas...“

„Hey, ich gebe mir wirklich Mühe, Kleines“, verteidigte Shanks sich. Er seufzte frustriert als Nami demonstrativ die Augen verdrehte. „Jedenfalls wollte ich damit sagen, dass Zorro mehr als nur eine Sexpuppe ist.“

„Umso mehr du redest, umso schlechter wird es“, sagte Nami amüsiert, dennoch wusste sie, was Shanks damit sagen wollte. Zorro gehörte nicht zu den Kerlen, mit denen sie einmal geschlafen und danach nie wieder mit ihnen gesprochen hatte.

Von Anfang an war da mehr gewesen. Sie wollte es sich nur nie eingestehen.

Erst als ihre Mom diesen Unfall gehabt hatte, wurde ihr klar, wen sie wirklich in ihrem Leben brauchte. Zorro war wichtig für sie. Aber in den vergangenen Wochen bei ihrer Mutter, hatte sie sich immer mehr zurückgezogen und ihr Herz erneut vor dem offensichtlichen verschlossen. Sie wollte ja mit ihm zusammen sein, aber schaffte es nicht, ihre alten Gewohnheiten los zu werden.

Vivi hatte es in ihrem letzten Gespräch auf den Punkt gebracht: Nami hatte Bindungsangst.

Allein bei dem Gedanken an ihrer letzten Unterhaltung mit Vivi verdrehte Nami die Augen. Seit sie und Ruffy endlich zueinander gefunden hatten, war Vivi zu einem Love-Guru mutiert.

Nami brauchte keine Hilfe, um ihre wahre Liebe zu finden. Sie hatte den Richtigen doch schon gefunden.

Und dann hatte sie ihn wieder vertrieben. Darauf musste sie dringend etwas trinken.

„Gib mir bitte den stärksten Cocktail, den du im Angebot hast“, bat sie Shanks, der ergeben seufzte.

Ohne weitere Worte, stellte er Namis Lieblingscocktail zusammen und reichte ihn ihr mit einem orangen Strohhalm. Nami bemerkte seinen besorgten Blick. Genauso hatte Vivi sie auch angesehen.

„Was ist denn passiert?“, fragte Shanks mit Vorsicht in seiner Stimme. Er wusste nur zu genau, dass eine trinkende Nami auch eine leicht explodierende Nami war.

Doch anstatt auszuflippen, seufzte sie nur. Sie wollte ihm nicht davon erzählen, wie sie tagelang nicht auf Zorros Anrufe oder Nachrichten reagierte, bis er schließlich die Nase voll hatte und seitdem Funkstille herrschte. Ihr unerwachsenes Verhalten war ihr ziemlich peinlich, weswegen sie Zorro auch jetzt noch aus dem Weg ging, obwohl sie schon seit Tagen wieder in der Stadt war.

 

„Ich weiß nicht, ob ich es kann...“, antwortete sie Shanks schließlich nachdenklich.

„Wovon redest du?“

Nami zuckte hilflos mit ihren Schultern. „Naja ... ob ich überhaupt lieben kann.“

Stirnrunzelnd sah Shanks auf sie herab. „Ich wusste gar nicht, dass es dafür eine Gebrauchsanweisung gibt.“

Seufzend nahm sie einen großen Schluck von ihrem Cocktail und zeigte mit dem Finger auf Shanks. „Vielleicht sollte jemand mal eine Gebrauchsanweisung dafür schreiben. Woher sollen so arme Seelen, wie ich, denn wissen wie man es richtig macht?“

Schulterzuckend antwortete Shanks ihr: „Naja, du weißt es eben.“

„Warst du schon mal verliebt?“

„Ich habe schon viele Frauen in meinem Leben geliebt“, erwiderte Shanks. „Aber am meisten liebe ich mich selbst“, fügte er zwinkernd hinzu.

Nami nippte augenrollend an ihrem Cocktail. „Nicht hilfreich.“

 

In diesem Moment stieß Makino zu ihnen, die sich das Gespräch bisher schweigend angehört hatte. Sie drängte Shanks ein wenig zur Seite und stemmte die Hände in die Hüften, während sie Nami mit blitzenden Augen betrachtete.

„Willst du mal einen nützlichen Rat hören?“, fragte sie die verwirrte Nami. So hatte sie Makino noch nie erlebt.

Nachdenklich nickte Nami. Wo war die zurückhaltende und schüchterne Makino geblieben?

„Du liebst ihn, richtig?“

Nami zögerte nur eine Sekunde. „Ja.“

„Worauf wartest du dann? Verschwinde aus dieser deprimierenden Bar und hol dir endlich das, was du am meisten auf dieser Welt willst!“

Verblüfft starrte Nami auf Makino, die mit geröteten Wangen auf sie herabblickte und auf die Tür zeigte.

„Das war doch kein Rat, sondern ein Befehl“, mischte Shanks kopfschüttelnd in das Gespräch ein. „Und sie hat meine geliebte Bar deprimierend genannt...“, murmelte er aufgebracht.

Makino brachte ihn mit einer einzigen Handbewegung zum Schweigen. „Hör auf dein Herz, Nami. Es weiß, was zu tun ist.“

Immer noch starrte Nami die Barkeeperin an, bevor sie den Klang ihres Herzens plötzlich ganz laut in ihrem Inneren hörte. Erstaunt sah sie Makino an, die nur mit ihren Schultern zuckte und dann wieder verschwand um Ben Beckman und Lucky Lou ihre Getränke zu bringen.

Nami blickte ihr verwirrt hinter her. Keine Ahnung was gerade passiert war, aber zumindest wusste sie jetzt ganz klar, was zu tun war. Sie leerte ihren Cocktail in wenigen Zügen und stand auf.

„Ich muss zu ihm“, murmelte sie und schnappte sich ihre Tasche.

Shanks sah sie von oben bis unten kritisch an. „Jetzt? Kannst du überhaupt fahren nach diesen vielen Cocktails?“

„Nein, aber du kannst mich hinbringen.“

Belustigt lachte Shanks. „Schätzchen, ich bin Barkeeper. Ich war das letzte Mal vor zwei Jahren fahrtauglich.“

Nami stöhnte genervt, während sie sich ihre Jacke anzog. Sie musste nicht lange nachdenken, um zu wissen, wer ihr in dieser Situation nun helfen konnte. Hastig zog sie ihr Telefon aus der Tasche und wählte Vivis Nummer.

Sie gab ihrer besten Freundin gar nicht die Möglichkeit etwas zu sagen, denn kaum hatte Vivi den Anruf angenommen, sagte Nami: „Komm sofort mit deinem Auto zu Shanks Bar. Wir müssen mein Liebesleben retten.“

 
 

♡ ♡ ♡ ♡

 

„Du hast ihn mitgenommen?“, begrüßte Nami Vivi zwanzig Minuten später und blickte mit hochgezogenen Augenbrauen auf den winkenden Ruffy, der sich auf dem Rücksitz von Vivis Wagen befand.

„Wir waren gerade auf dem Weg ins Kino, bevor du mich angerufen hast. Ich konnte ihn doch nicht einfach aussetzen wie einen streunenden Hund, oder?“, erwiderte Vivi mit verschränkten Armen.

Abwehrend hob Nami ihre Hände. „Schon gut. Lasst uns fahren.“

Bevor sie in das Auto einsteigen konnte, stürmte Shanks aus der Bar. „Moment!“, hielt er sie auf und kam schwer keuchend bei ihnen an. „Ich fahre mit.“

„Was? Wieso?!“

„Du bist meine beste Kundin und Zorro mein Barkeeper. Das macht euch schon fast zu meinen Kindern“, erklärte Shanks augenzwinkernd. „Natürlich will ich das nicht verpassen!“

Nami rollte mit ihren Augen, sagte jedoch nichts dazu. Sah so aus, als hätte sie ihr eigenes Publikum dabei.

„Außerdem ist Zorro nicht Zuhause. Soweit ich weiß, spielt er heute mit ein paar Kids Football. Muss wohl irgendein Wohltätigkeitsding sein...“

Nami stöhnte augenverdrehend und Shanks nickte zustimmend. „Genau das war auch meine Reaktion. Dieser Typ bringt sogar mich dazu, dass ich Herzklopfen bekomme.“

Das konnte ja was werden. Ohne noch weiter darüber nachzudenken, setzte Nami sich auf den Beifahrersitz und Shanks nach hinten zu Ruffy.

 

„Krasser Strohhut, Kleiner“, begrüßte Shanks Ruffy, den er bis jetzt nur von Namis Erzählungen kannte.

„Danke. Krasse Narbe!“, strahlte Ruffy und deutete auf Shanks Narbe im Gesicht, die er sich bei einer Barschlägerei zugezogen hatte.

Nami schüttelte ihren Kopf. Sah so aus, als hätten sich zwei Vollidioten gefunden.

„Können wir noch kurz anhalten und uns etwas zu Essen besorgen? Ich hab echt tierischen Hunger...“, beschwerte Ruffy sich auf der Rückbank.

„Wir werden nicht anhalten, hörst du?!“, keifte Nami und warf Vivi einen warnenden Blick zu, weil sie gerade verdächtig Nahe an einem Imbissladen vorbeigefahren war.

„Ich glaube, wir zwei könnten richtig gute Freunde werden“, strahlte Shanks und klopfte Ruffy lachend auf die Schulter.

 

Nach fast einer halben Stunde Fahrt, in denen Ruffy und Shanks Nami beinahe zur Weißglut gebracht hatten, waren sie an dem Sportplatz einer Schule außerhalb der Stadt angekommen.

Kaum hatte Vivi geparkt, stieg Nami aus dem Wagen und trat in das regnerische Wetter hinaus. Das Footballfeld erstreckte sich hinter einer kleinen Tribüne, auf der ein paar Jugendliche rumlungerten und dem schlechten Wetter trotzten. Sie feuerten ihre Freunde an, die auf dem Feld um die letzten Punkte kämpften.

Wie die Kids ignorierte Nami den Regen und trat um die Tribüne herum. Ihre drei Freunde gesellten sich zu ihr und sahen dabei zu, wie Zorro die Jugendlichen vom Spielfeldrand aus anfeuerte. Namis Herz klopfte wie wild, als sie ihn dabei beobachtete, wie er einem der Jungs ein High Five gab und begeistert eine Faust in den Himmel reckte, als sein Team einen weiteren Punkt machte.

Auf seinem Kopf trug er ein schwarzes Baseball Cap und zusätzlich hatte er sich noch seine Kapuze übergezogen, um sich besser vom Regen zu schützen. Sogar jetzt sah er unwiderstehlich aus. Wie machte er das nur? Allein schon die Art, wie er mit diesen Jungs umging, brachte sie zum Schmelzen.

Mit geschlossenen Augen seufzte Nami. Sie war ihm tatsächlich mit Haut und Haar verfallen.

 

„Sieht so aus, als würde sich das Wetter mal wieder der dramatischen Stimmung anpassen“, murmelte Shanks und zog sich missmutig seine Kapuze über den Kopf.

„Ich finds romantisch“, murmelte Vivi und legte seufzend ihren Kopf auf Ruffys Schulter.

Nami tappte von einem Fuß auf den anderen und spielte nervös mit ihren Fingern. Sie erinnerte sich an ihre letzte Begegnung mit Zorro, in der sie ebenso nervös war. An diesem Abend hatte sie Ewigkeiten gebraucht um die Klingel zu betätigen und jetzt stand sie hier und brachte keinen Fuß vor den anderen. Dieses Mal gab es keine Klingel und sie war sich sicher, dass Zorro nach der vergangenen Woche nicht mehr so viel Mitgefühl für sie hatte.

Hilfesuchend sah sie zu Vivi. „Ich glaube, ich brauche einen kleinen Schubs in die richtige Richtung.“

Vivi schüttelte amüsiert ihren Kopf. „Nami, sag einfach das, was du fühlst.“

Nami unterdrückte ein Schnauben. Aus ihrem Mund klang es so, als wäre es das einfachste der Welt!

Plötzlich spürte Nami eine Hand auf ihrer Schulter. Sie lugte neugierig zu Shanks, der sie breit angrinste. Bevor sie etwas sagen konnte, gab er einen herzhaften Stoß und Nami stolperte einige Schritte vorwärts.

Aufgebracht drehte sie sich zu ihm um. „Was sollte das denn?“

„Du wolltest einen Schubs!“, verteidigte Shanks sich. „Und jetzt lauf, Nami! Lauf!“

Mit gerunzelter Stirn sah sie zu Shanks, der aber nur mit den Finger in die Richtung zeigte, in der Zorro sich befand.

Nami atmete tief durch, bevor sie all ihren Mut zusammennahm und auf das Spielfeld lief.

 

Kaum war sie am Spielfeldrand angekommen, wurde sie von einen der Jungen auf der Ersatzbank bemerkt.

„Coach, da kommt eine heiße Frau auf uns zu“, sagte er und zeigte auf Nami, während er und seine Kumpels sie schamlos anstarrten. Nami rollte mit ihren Augen. Gott, diese pubertierende Jungs konnte sie schon in ihrer Schulzeit nicht ausstehen.

Auch Zorro wandte sich ihr schließlich zu, als sie schon beinahe bei ihm angekommen war. Falls er darüber erstaunt war, sie hier zu sehen, ließ er es sich nicht anmerken. Lediglich seine hochgezogene Augenbraue verriet Nami, dass er skeptisch über ihren Besuch war.

Er griff nach der Trillerpfeife, die um seinen Hals hing, um die spielenden Jungs auf sich aufmerksam zu machen. „Time out!“, rief er.

Erst danach drehte er sich wieder zu ihr und schenkte ihr seine Aufmerksamkeit.

 

Zorro verschränkte die Arme vor seiner Brust und blickte abwartend auf sie herab. Seine abwehrende Haltung versetzte Nami einen Stich, aber irgendwie hatte sie auch damit gerechnet. Immerhin hatte sie sich das alles selbst eingebrockt.

Sie hatte sich so viele Worte zurechtgelegt. Wollte sich entschuldigen und ihn auf Knien anflehen, ihr noch eine Chance zu geben. Stattdessen stand sie schweigend vor ihm und blinzelte den Regen, der ihr ins Gesicht lief, weg.

Nervös biss sie sich auf die Unterlippe und schlang ihre Arme um den eigenen Oberkörper. Ihr war plötzlich sehr kalt geworden und sie hatte keine Ahnung, ob es am schlechten Wetter oder Zorros kühlem Blick lag. Vielleicht war ja alles schon zu spät?

„Ich...“, fing sie an und wich seinen skeptischen Augen aus. „Ich weiß nicht...“, stotterte sie weiter. Warum musste das alles so schrecklich kompliziert sein? Wie gerne wäre sie so wie Vivi und konnte über ihre Gefühle genauso offen wie über das Wetter sprechen.

Sie hörte, wie Zorro laut durchschnaufte. „Naja, wie wäre es mit einem Tut mir leid, dass ich dir aus dem Weg gegangen bin und mich wie ein ängstliches Kaninchen vor dem bösen Wolf versteckt habe?“, schlug Zorro spöttisch vor.

Sein harter Tonfall tat weh, aber sie hatte es nicht anders verdient. Ehrlich gesagt wunderte es sie, dass er überhaupt mit ihr sprach.

Seufzend strich sie sich eine nasse Haarsträhne aus ihrem Gesicht und ging einen Schritt auf ihn zu.

Wie sollte sie die letzten Tage erklären? Sie wusste ja nicht mal selbst, was mit ihr los war. Es würde sie nicht wundern, wenn Zorro nach diesem Katz und Maus Spiel endgültig die Schnauze voll von ihr hatte. Sie hatte ja selbst schon genug davon.

Makinos Worte kamen ihr wieder in den Sinn und sie versuchte ganz allein auf ihr Inneres zu hören. Die neugierigen Blicke ihrer Freunde, die inzwischen von der Tribüne aus zusahen, ignorierte sie. Ebenso das Starren der Jungs, die Zorro trainierte.

Es gab nur eine Möglichkeit, wie sie ihn noch davon überzeugen konnte, dass sie es dieses Mal ernst meinte. Dass sie nicht mehr vor ihren Gefühlen davonlaufen wollte.

Aber wie sollte sie Zorro sagen, dass sie ihn liebte?

 

„Ach, scheiße“, seufzte Nami schwerfällig. „Ich ... Fuck...“

Na, das fing ja wunderbar an. Warum fiel es ihr so schwer? Es waren doch nur drei kleine Worte!

Hilflos fuhr sie sich durch die Haare, versuchte Zorros abwartenden Blick auszuweichen. Inzwischen dachte er bestimmt, sie hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank und machte sich schon Gedanken darüber, wie er sie am besten wieder loswerden könnte.

Aber sie würde jetzt bestimmt keinen Rückzieher mehr machen! Allein schon, weil sie genau wusste, dass Shanks sie ihr Leben lang dafür auslachen würde.

Tief durchatmend blickte sie auf und nahm ihren ganzen Mut zusammen.

Gottverdammt... Ich liebe dich.“

Zorro zog verblüfft beide Augenbrauen nach oben. „Wow, da waren erstaunlich viele Schimpfwörter dabei.“

„Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?“, fragte Nami gereizt. Es war wirklich nicht einfach für sie gewesen und jetzt kritisierte er sie dafür, wie sie ihm ihre Liebe gestanden hatte.

Da Zorro nicht schnell genug antwortete, stemmte sie eine Hand in die Hüfte und verringerte den Abstand zwischen ihnen.

„Hör mir jetzt genau zu, okay?“, startete sie ihren kleinen Wutausbruch. „Ich bin durch die ganze Stadt gefahren, um dich hier zu finden. Meine Nerven wurden wegen Shanks und Ruffy schon genug strapaziert! Diese Kinder dort drüben“, sagte sie und zeigte auf die Jungs, die neugierig zu ihnen lugten. „starren mir schon die ganze Zeit auf meinen Arsch, aber ich ignoriere es, weil ich weiß, dass sie dir am Herzen liegen!“

Sie machte eine kurze Pause, doch ließ Zorro nicht genügend Zeit, um zu antworten. „Ich bin bis auf meine Unterwäsche durchnässt wegen diesem Regen, in dem ich schon die ganze Zeit stehe, um dir meine Gefühle zu offenbaren! Meine Haare sind platschnass und es wird mich vermutlich Stunden kosten, um sie wieder zu bändigen! Von meinen geliebten Schuhen, die von Schlamm übersäht sind, fange ich gar nicht erst an!“

Nami sah kurz nach unten auf ihre Schuhe und unterdrückte ein frustriertes Knurren.

„Ich...“, fing Zorro an, wurde jedoch von Nami mit einer einzigen Handbewegung zum Schweigen gebracht.

„Ich bin noch nicht fertig!“, unterbrach sie ihn und tippte mit ihrem Finger gegen seine Brust. „Ich habe dir meine Gefühle gestanden und jetzt beschwerst dich darüber, weil zu viele Schimpfwörter dabei waren?! Ich verwende so viele Schimpfwörter, wie ich will, kapiert?! Wenn du eine Nullachtfünfzehn Liebeserklärung willst, dann bist du bei mir falsch!“

Nami beendete ihren Gefühlsausbruch und atmete tief durch. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, aber immerhin konnte sie sich nach dieser Aussprache ein wenig beruhigen.

Sie sah in sein verblüfftes Gesicht und wartete darauf, bis er seine Sprache wiederfand. Vielleicht hatte sie ihn mit diesem Wutausbruch ein wenig überfordert.

Doch dann schüttelte er grinsend seinen Kopf.

„Oh man“, sagte er amüsiert. „Ich liebe dich auch.“

Nami wich einen kleinen Schritt zurück. „Was?“

Sie hätte nie damit gerechnet, dass diese drei Worte sie so aus dem Konzept bringen konnten. Vor allem hätte sie niemals erwartet, sein Geständnis nach diesem Wutausbruch zu hören.

Zorro zuckte mit seinen Schultern. „Ich liebe dich.“

Er hatte es nochmal gesagt, einfach so.

Ihr Kopf war wie leer gefegt.

Erst als Zorro einen Schritt auf sie zuging, erwachte sie langsam aus ihrer Trance.

„Du ... du liebst mich also...“, murmelte sie verblüfft.

Sie spürte, wie er eine Hand in ihren Nacken legte und sie ein Stück zu sich ran zog. „Bitte sag jetzt nicht, dass du eine Nullachtfünfzehn Liebeserklärung von mir erwartest“, grinste er, als er sie an ihre gesagten Worte erinnerte.

Nami schnaubte und griff mit ihren Händen nach seinem Shirt, um den Abstand zwischen ihnen noch weiter zu verringern.

„Nullachtfünfzehn ist so langweilig“, lächelte sie und im nächsten Moment berührten sich schon ihre Lippen. Seufzend schlang sie die Arme um seinen Nacken. Seine Hand lag an ihrer Wange, während sein Daumen über ihre Haut strich. Irgendwie fühlte sich dieser Kuss anders an als die anderen. Leichter, sehnsüchtiger. Fühlte es sich immer so an, wenn man verliebt war? Nami grinste in den Kuss hinein.

Falls ja, würde sie nie wieder damit aufhören. Ihr Herz stolperte, trommelte und klopfte so sehr in ihrer Brust, sie konnte ihr Glück kaum fassen.

Nami verlor sich so sehr in dem Gefühl seiner warmen Lippen, dass sie nicht mal mitbekam, wie sich einer der Jungs räusperte.

„Ehm... Coach? Können wir weiter trainieren?“

Zorro löste sich zögerlich von ihr und nickte langsam. „Ja ... klar“, sagte er ein wenig benommen, was Nami kichern ließ.

„Juhuu! Seht euch die beiden an! Wir haben es geschafft!“, hörte sie plötzlich Shanks von der Tribüne aus rufen. „Lasst uns feiern!“

Schmunzelnd schüttelte Nami ihren Kopf, als sie ihre Freunde dabei beobachtete, wie sie sich freudestrahlend in die Arme fielen.

Sie löste sich schweren Herzens von Zorro, aber nicht ohne ihm vorher noch einen kleinen Abschiedskuss zu geben.

„Wir sehen uns später“, versprach sie ihm lächelnd, während sie sich langsam von ihm abwandte und zurück zu Vivi und den anderen ging.

Dieses behämmerte Grinsen würde sie vermutlich tagelang nicht mehr aus ihrem Gesicht bekommen.

 

Und zum ersten Mal freute sie sich richtig über dieses Herzklopfen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tadaa~ eine weitere FF beendet :)
Es gab verschiedene Entwürfe für das letzte Kapitel, schlussendlich habe ich mich dann für die Variante entschieden, in der Nami einen ihrer vielen Wutausbrüche bekommt :) Ich hoffe, die Entscheidung war richtig, und ihr hattet Spaß beim Lesen!
Ich hoffe, euch gefällt dieser Abschluss ♡

Btw, warum regnet es in meinen Storys immer? xD Langsam mutiere ich zur Drama/Regenqueen ;)

Neue FF's und OS's sind natürlich schon in Planung, aber zuerst möchte ich die FF Secrets, Guns and Suits abschließen.
Sollte allerdings nicht allzu lange dauern und ich freue mich jetzt schon sehr darauf, euch meine neuen Ideen zu zeigen :)

Danke an alle Leser ♡

Bis zum nächsten Mal,
Sunwings Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Quiana
2018-03-28T12:42:05+00:00 28.03.2018 14:42
Hallo~

In der Zeit, in der du zwei Kapitel hochlädst, hab eich e snicht einmal geschafft, überhaupt eines zu lesen ... o man.
Aber jetzt habe ich es zum Glück endlich geschafft.

Ich finde, dass du Ruffy und Vivi sehr schön gelöst hast, mit dieser wirklich eher unschuldigeren Szene. Hat mir gut gefallen! Wie schon gesagt, ich kenne One Piece nicht so gut, aber Ruffy wird nun wirklich sehr kindlich dargestellt und da wäre hier wohl auch alles andere irgendwie falsch gewesen.

Meine persönliche Lieblingsstelle (abgesehen von: "Krasser Strohhut, Kleiner.") war die, in der Nami gegrübelt hat, ob sie denn überhaupt lieben kann. oder im Allgemeinen der Part, in dem sie sich noch einmal Gedanken über die Liebe macht. Das war dann noch mal ein schöner Abschluss bis zu dem Bogen, an dem sie nun endlich mal ins kalte Wasser springt und sich traut, Zorro gegenüber zu treten.

Eine wirklich schöne, leichte Geschichte, die ich gerne gelesen habe! :)
Habe weiterhin viel Spaß beim Schreiben und neue tolle Ideen!

Lieben Gruß
Quiana
Antwort von: Sunwings
29.03.2018 18:30
Hey :)

Vielen Dank für diesen lieben Kommentar!
Freut mich riesig, dass dir der Abschluss und auch die Art und Weise, wie die vier endlich ihr Happy End gefunden haben, gefallen haben :)

Ich habe die Geschichte wirklich gerne geschrieben und danke, dass du sie gelesen hast ♥

Viele, liebe Grüße
Sunwings
Von:  OnePieceFan
2018-03-27T22:45:36+00:00 28.03.2018 00:45
Ein wunderschönes abschließendes Kapitel <3
Wie auch die anderen Kapitel war es sehr schön geschrieben und ich mag den Coach-Zorro :P
Schön, dass auch Ruffy und Vivi nochmal vorkamen und Shanks der gute Kerl :D

Ein bisschen Wehmütig bin ich, dass die wunderbare FF jetzt wirklich zuende ist, aber ich hab es genossen sie zu lesen und das werde ich bestimmt noch öfter machen :)

Liebe Grüße und danke für eine schöne ff :)
<3
Antwort von: Sunwings
29.03.2018 18:25
Hey :)

Vielen, lieben Dank, dass du die FF gelesen hast :)
Freu mich so sehr über dein Lob, weil du ja selbst so gut schreibst :) (Ich hoffe, dass du die Zeit findest weitere Geschichten von dir zu beenden oder neue zu schreiben :))

Viele, liebe Grüße
Von:  LostPirate
2018-03-23T01:01:35+00:00 23.03.2018 02:01
Ja, das ist die Nami die ich liebe: Kann nicht ohne einen kleinen liebevollen Wutausbruch ;-) aber dann trotzdem Zucker... Und Zoro erst: Einfach geradeaus wie er eben ist.
Tolles Kapitel, toller Abschluss! Bester Moment, wenn Shanks wieder seine Weisheiten auspackt... Wow, das mit dem Höschen und dem BH war so tiefgründig XD
Auch das fünfte Kapitel war Klasse! Richtig süß Luffy und Vivi <3 muss ich kurz erwähnen, weil ich's verpeilt habe zu kommentieren... Shame on me...
Aber dafür hier doppelt und dreifach Lob für diese gelungene FF!!
Ein Hoch auf ZoNa und tolle Autoren wie dich, die dieses Pairing zum Leben erwecken!!
Antwort von: Sunwings
25.03.2018 18:07
Ein ganz großes Danke für deinen Kommentar :) Und danke auch, dass du die FF gelesen hast :)
Freut mich wirklich sehr, dass sie so gut angekommen ist - das motiviert mich dazu, noch mehr Geschichten zu schreiben :)

Danke, danke, danke ♥
Von:  Hupfdohle
2018-03-22T22:40:23+00:00 22.03.2018 23:40
Awwwwww!
Also erstmal: Ganz großes Kino!
Der beste Schenkelklopfer war Shanks Begründung seiner Fahruntauglichkeit - mich hat es gerade weggeschmissen xD

Und irgendwie erinnert mich die Fahrt dahin an die Szene von Tatsächlich Liebe, als der Typ der Polin(?) seine Liebe gesteht und alle hinterherrennen und dabei sein wollen .. die arme Nami :D

Einerseits ist es richtig so, kein großer Kitsch, sondern Feuer im Hintern! ;) aber andererseits würden mich ja auch die anderen Planungen interessieren - vielleicht kannst du die als verschiedene mögliche Happy Endings präsentieren :P

Aber gut nun: ich find es trotz der vielen Witze, Eskapaden und Schimpfwörter einfach nur süß. Purer Zucker <3
Ich freu mich unendlich für Nami, dass sie über ihren Schatten gesprungen ist, aller Anfang ist schwer!
Aber noch mehr freue ich mich auf deine neuen Ideen *.*
Adios und bis bald! :)
Antwort von: Sunwings
25.03.2018 18:05
Liebste Hupfdohle :D Ich wusste, dass dir Shanks gefallen würde ;) Er ist ja auch ein wenig mein Ace/Lysop Ersatz hier ;)

Die anderen Happy Ends werde ich vielleicht in ein oder zwei One Shots einbauen ;) Also bekommst du die auf jeden Fall auch noch zu lesen :)

Daaaanke für die vielen, lieben Worte ♥ Ich werd ja ganz rot ;)
Freut mich so sehr, dass dir die Story gefallen hat :)

Von:  Jess_400
2018-03-22T19:55:13+00:00 22.03.2018 20:55
Da ist es.. sogar mehrfach.. "Ich liebe dich" 💕😄
Ich liebe dieses Kapitel, nein, die ganze Story! Und ich bin schon zuemlich gespannt auf die kommenden FFs 😀
Namis Wutausbruch war übrigens perfekt und seeeeehr passend, wie ich finde~ Weiter so!
Antwort von: Sunwings
25.03.2018 18:03
Dankeschön für diese lieben Worte :) ♥
Freut mich sooo sehr, dass dir die Story so gut gefallen hat :) Das motiviert mich sehr für neue Geschichten :)



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