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Normalität mit Biss

von

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Geschenke

Severus war dem zufriedenen Lucius in das Wohnzimmer gefolgt, wo sie nun auf den kleinen Heimkehrer warteten.

“Was für ein Wiedersehen, nicht wahr? Ich bin froh dass ich ihm das ermöglicht habe. Die depressiven Tendenzen scheinen vorerst verschwunden. Ich war wirklich kurz davor mir Sorgen zu machen.”

Lächelnd strich sich der Lehrer durch die Haare. “Da sagst du was und diese Befürchtung hatte ich schon, als es um seinen ‘Einzug’ hier ging. Aber heute haben wir wieder mal gesehen: Er ist doch immer wieder für eine Überraschung gut. Ich glaube zudem, unsere kleinen Anekdoten haben ihm gefallen.” Severus war froh, dass Lucius so gut mitgespielt hatte. Selbst ihm gegenüber zeigte der Mann sich nicht so albern. Nun ja, albern für Reinblüter Maßstäbe, natürlich.

“Ja, dies ist wohl wahr. Wie gut dass ich schon tot bin. Noch mehr solcher Aktionen verkrafte ich wirklich nicht. Ich dachte ja bisher, er wäre ein recht einfacher Junge und du hättest übertrieben … aber, wie hast du das all die Jahre ohne Herzinfarkt verkraftet?” Gespielt resigniert seufzend schüttelte der Blonde den Kopf.

  “Eine gute Frage. Aber ja, es mag nicht immer einfach mit dem kleinen Wildfang sein, aber es lohnt sich alle mal. Er ist besonders …” Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Ja, er mochte den Jungen und dies wohl schon länger als er bisher geahnt hatte. In den letzten Tagen hatte er immer wieder gegrübelt und gegrübelt. Dabei war ihm bewusst geworden, dass es in Harrys fünftem Schuljahr begonnen hatte, wo sich seine Einstellung radikal änderte. Die Kraft die der Junge aufwies um gegen Umbridge vorzugehen und andere zu schützen; sie sogar unterrichtete. Dann im sechsten Jahr, als der so unbeholfen wirkende Junge weiter an und mit dieser Gruppe arbeitete, zudem mit Dumbledore sonst wo hin reiste und auch noch dem Unterricht folgen konnte. Von der Verarbeitung des Todes von Black gar nicht zu reden. Harry hatte eine Menge geleistet und dies fernab von Voldemort und Konsorten. “Weißt du, ich habe nicht nur einmal den Fehler gemacht ihn zu unterschätzen, das ist mir eben sehr deutlich bewusst geworden. ”
 

  “Das freut mich zu hören, Severus.”

Am liebsten würde eben Jener jetzt rot anlaufen, aber dies ziemte sich einfach nicht als erwachsener Mann und Slytherin. ”Lauschen gehört sich nicht, Potter”, schnarrte er pikiert und räusperte sich.

“Erwischt, Severus”, kam es gut gelaunt von Lucius. “Ich wollte dich nicht in deiner Gedanken verloren Plauderei stören, darum hab ich nichts gesagt als er im Türrahmen erschien.” Nun flog diesem feixenden Blutsauger tatsächlich ein Sofakissen ins Gesicht.

  “Sagt mal, habt ihr was genommen oder ich was verpasst? Warum habt ihr so gute Laune?” Kichernd schmiss sich Harry in einen der Sessel  und mopste sich einen Blutkeks vom Tisch. Dass der Gryffindor dabei quer auf dem Möbelstück lag, ließ Severus Augenbraue zucken. Doch er schwieg, vorerst, auch wenn er dieses herumgelunger nicht gerne sah.Auch Lucius schien nicht begeistert.

“Du siehst … erholt aus und wirkst so … gelöst. Erzähl, wie wars?”, erkundigte sich Severus lieber um die gute Laune nicht zu vertreiben.

  “Das ist vielleicht Bill zu verdanken. Er und auch Fleur haben mir den Kopf gewaschen.Vor allem Bill hat großen Einfluss auf meine momentane Verfassung gehabt. Er hat mir sogar eine Stelle im Reservat angeboten. Dann könnte ich auch die Entwicklung meiner Kleinen überwachen.”

  Severus wusste gerade wirklich nicht, ob er dem jungen Drachenbändiger dankbar sein sollte oder nicht. Keine Frage schien diese Reise positiven Einfluss auf Harry gehabt zu haben, aber dieser Gedanke an das Stellenangebot …

“Das klingt, als müsse ich mich bei diesem Bill bedanken”, kommentierte Lucius.

Lautes Lachen war von Harry zu hören und Severus verstand es durchaus.

“Das wäre das erste Mal, dass sich ein Malfoy bei einem Weasley bedankt”, erklärte er dem Blonden welcher irritiert zwischen ihnen hin und her sah.

“Nun … dann ist es wohl mal Zeit dafür”, überspielte dieser die Situation.

“Harry, du sprachst von ‘deiner Kleinen’, was meinst du damit?” Etwas dass Severus weitaus mehr interessierte als Gespräche über alte Familienfehden. Aufmerksam blickte er seinen Schüler an.

  Nun setzte sich Harry richtig in den Sessel und dass er nicht wie ein kleines Kind vor Aufregung auf und ab sprang, war wirklich alles. Noch einmal holte der Junge tief Luft und schon sprudelten ihnen zahlreiche Worte entgegen. Worte, so schnell gesprochen, dass sie sich teilweise gegenseitig verschluckten, aber es störte nicht. Sie beide erfreuten sich an der Lebensfreude des Jungen, an seinen Erlebnissen in Rumänien und auch die Geburt des Drachenbabys wurde von Harry sehr lebensecht vorgetragen. Vielleicht zu real für Lucius, welcher während dessen ein wenig grün um die Nase aussah.
 


 

Harry war glücklich mit sich und der Welt. Er saß hier mit den beiden ihm wichtigsten Männern und sie schienen aufmerksam zu lauschen. Und das nicht weil sie es mussten oder sonst was, sondern die Blicke und Nachfragen zeugten von wahrem, reinem Interesse an seiner Erzählung. Es herrschte eine ruhige, friedliche Stimmung und es war zudem sehr lustig. Nach dem er grob von seiner Reise berichtet hatte, erzählten die beiden von ihrem Hippogreif-Abenteuer. Die Geschichte, wie zwei junge Männer in Lucius letzten Osterferien los zogen um Pflanzen für Severus Tränke zu sammeln und beinahe als Hippogreif Mahlzeit endeten, war äußerst unterhaltsam. Tja, der Aufenthalt in Irland hätte so schön werden können, wenn Lucius nicht auf die idiotische Idee gekommen wäre sich mit einem Babyhippogreif anzulegen. Das Junge hatte es noch als Spaß aufgefasst, Mutti hingegen keineswegs. Dass Lucius dann auch noch geglaubt hatte sich mit gestenreichem Geschrei und sogar Zaubern rechtfertigen zu müssen, hatte wohl den Rest der Herde auf den Plan gerufen. Nur Severus früh erlernten Seit-an-Seit Apparierfähigkeiten war es zu verdanken, dass die beiden bloß einen gehörigen Schrecken davon getragen hatten.

  Dass Harry ob dieser Geschichte lachend auf den Boden gerutscht war, nahm ihm anscheinend niemand übel. Inzwischen konnte selbst Lucius über diesen Schrecken lachen. Severus hingegen war immer noch missgestimmt dass er seine Tränke nicht herstellen konnte, weil das Gestrüpp wohl nur selten blühte und die Herde nun auch diese Wiese wie einen Schatz hütete.

“Das ist echt schlecht gelaufen. Aber keine Sorge Lucius, ich bring dir die Hippogreife schon näher. Sie sind deinen Abraxaner gar nicht so unähnlich und vor denen hast du doch auch keine Angst.” Zwinkernd blickte er zu seinem Wesensgenossen, welcher etwas in seinen nicht vorhandenen Bart nuschelte. Es klang wie dass man das ja nicht vergleichen konnte. Aber Harry war fest entschlossen Seidenschnabel und Lucius den Schrecken voreinander zu nehmen und er bezweifelte nicht dass es klappte.
 


 

Lucius war froh seinen kleinen Schützling wieder im Haus zu haben. Endlich herrschte hier wieder Leben. Draco war zwar auch einen Abend vorbei gekommen, aber erst da war ihm bewusst geworden, welch Unterschied zwischen den Jungs herrschte. Mit Schrecken hatte er festgestellt, wie sehr sich sein eigener Sohn von ihm entfernt hatte. Wie fremd sie sich geworden waren, war gruselig. Genau darüber hatte er auch schon mit Severus gesprochen bis Harry auftaucht war. Er hatte gehofft über den düsteren Slytherinvorstand Informationen über seinen Sohn zu bekommen.

  Kopfschüttelnd scheuchte er die düsteren, deprimierenden Gedanken davon. Lieber beobachtete er Harry welcher immer noch auf dem Boden hockte und sich mit Severus spielerisch käbbelte. Auf den ersten Blick mochte es alles andere als freundlich wirken, doch wenn man beide kannte, sah man die Vertrautheit, das Glitzern ihrer Augen und auch merkte man, dass keiner der Foppereien unter der Gürtellinie war. Es war ein Spiel, ohne welches die Beiden wohl nicht mehr konnten und das Regeln besaß, welche nur sie verstanden.
 

“Das Jahr deines zweiten Schuljahres. Schon da habe ich euch des Diebstahls verdächtigt.”

Lachend lehnte sich Harry unbewusst gegen Severus Bein. “Ja, weil du uns nichts nachweisen konntest. Unsere Angst vor dir und auch unsere bis dahin gemachten Erfahrungen mit der Verlässlichkeit der Lehrer hat uns extrem vorsichtig gemacht. Zudem haben wir wohl schon damals nach ‘Helf dir selbst’ agiert. Im Jahr zuvor hat vor allem McGonagall uns zu sehr im Stich gelassen. Klar wir haben den Falschen verdächtigt …”

“Ja, mich! Nicht nur Minerva hat meine Nerven extrem strapaziert mit ihrer Fragerei.”

“Sorry. Jedoch bin ich immer noch der Meinung, dass wir ernster hätten genommen werden müssen. Stattdessen bekam ich den Ruf des Erben und Schuldigen.”

“Da bist du durch die Parselaktion mit Draco nicht unschuldig dran”, erinnerte Severus den Jüngeren.

Nun schaltete sich auch Lucius wieder in dieses interessante Gespräch ein. “Meint ihr diese Duellier - Club Situation als mein Sohn eine Schlange heraufbeschwor?”

Finster nickten die beiden.

“Ja, die meinen wir. Als dann auch noch dieses inkompetente Ding von Lehrer falsch zauberte …”

“Hab ich den zu groß geratenen und sehr wütenden Regenwurm gebeten Justin nicht anzugreifen. Zu dem Zeitpunkt wusste ich ja nicht mal, dass ich Parsel kann.”

“Klang es für dich denn gar nicht …  anders oder fühlte sich beim Aussprechenfremdartig an?” Severus Neugierde konnte Lucius nur zu gut verstehen und so rutschte er auf die Kante des Sofas.
 

Zischelnde, knackende und irgendwie hart wirkende Worte drangen aus dem Mund des Jungen, während dieser mit den Schultern zuckte. “Klingt, und nein, überhaupt nicht.”

 Ein Blick in Severus Gesicht reichte Lucius, um zu sehen, dass auch seinem besten Freund diese Geräusche nicht zusagten. Zu oft waren sie mit Negativem begleitet worden. Mit Wut, Schrecken, Folter und Tod.

“Du … du kannst es noch?”, flüsterte der Vampir. Er war froh darum dass er sich unter Kontrolle hatte, sonst wäre er wohl zurück geschreckt ob Harrys Parselfähigkeit, wenn nicht sogar aus dem Raum geflohen. So kämpfte er nur gegen das Gefühl einer Gänsehaut an.

“Interessant … wirklich”, kam es leise von Severus, welcher den Jungen wie eine seltene Pflanze betrachtete. “Ich hatte bisher gedacht, dass dieses ‘Talent’ mit Toms Tod auch Geschichte ist.”

  Seufzend schüttelte Harry den Kopf. “Das wäre normal und somit wohl nicht typisch für mich, nicht wahr?” Wieder mal war dieser bittere Unterton und dieses verkrampfte, schiefe Lächeln auf dem jungen Gesicht zu sehen. “Wie gesagt, ich merke nicht wirklich ob ich ins Parsel abrutsche, einfach weil ich es schon seit klein auf unbewusst nutze. Erst in Rumänien habe ich wirklich gemerkt dass ich es immer noch kann, nämlich als ich bei einem Zwischenfall mit einer Eierschlangen Familie half. Abends habe ich mich mit Fleur unterhalten darüber. Laut ihr ist es gar nicht so unwahrscheinlich und auch nicht unnormal, dass ich es deswegen noch kann, weil ich es schlicht und ergreifend gelernt habe.”

  Wieder waren sich die Erwachsenen mit einem nachdenklichen “Hmm”, einig. Parsel war nicht zu erlernen, oder?

“Na ist doch klar: Durch die Horcrux Sache hatte ich so etwas wie eine Hilfe, eine Art Übersetzungszauber im Kopf und konnte dadurch Parsel lernen. Ich habe es oft heimlich genutzt. Wusstest du zum Beispiel, dass es in Hogwarts Aschwinderinnen im Kamin der Bibliothek gab?”

“Mooooment, kam daher das Paket Schalen auf meinem Schreibtisch?”, rief der Lehrer überrascht aus.

Lachend boxte der Junge seinem Lehrer gegen das Bein. “Na bestimmt nicht von einer heimlichen Verehrerin. Die machen dir andere Geschenke”, gluckste Harry gut gelaunt, doch plötzlich verebbte die gute Laune und der Junge sprang schneller auf als ein Springteufel aus einer Box. Alles was übrig blieb, waren zwei ratlose Erwachsene.

“Hab ich was falsches gesagt?”, erkundigte sich Severus.

“Da fragst du den Falschen”, antwortete Lucius nur und zuckte mit den Schultern. Wobei er dies nicht glaubte, auch wenn Harry sich da selbst ein Loch gegraben hatte mit den Geschenken und den heimlichen Verehrern.
 


 

  Zehn Minuten später kehrte Harry zurück ins Wohnzimmer. Er war manchmal aber auch ein Trottel. Da hatte er sich in Rumänien den Kopf über Mitbringsel zerbrochen und dann vergass er diese einfach aus seiner Reisetasche heraus zu nehmen. Unter der Hilfe einer freundlichen Hauselfe schleppte er diese in den Raum.

“Dankeschön”, bedankte er sich bei der Elfe Jamius, als dieser den Karton vor Lucius auf den Tisch stellte. Seelig grinsend verbeugte sich das Wesen ehe es wieder disapparierte.

  “Du scheinst meine Hauselfen ja wirklich gut um den Finger gewickelt zu haben”, stellte Lucius fest und Harry biss sich unsicher auf die Lippen, während er auch Severus einen Karton hinstellte. “Aber das wundert mich wirklich nicht, denn sie lieben es anderen zu helfen und wenn man nett zu ihnen ist. Du wertschätzt sie selbst wenn du selber kochst, denn du gibst ihnen nie das Gefühl überflüssig zu sein.”

“Also … also ist es nicht schlimm, dass sie mir geholfen hat? Es sind immer noch deine Angestellten.”

  Langsam stand Lucius auf und legte ihm eine Hand auf die Schulter. “Harry, bitte, glaub mir dass es mir nichts ausmacht. Denk dran, die Kleinen helfen dir weil sie es wollen und nicht weil sie müssen. Ich habe da nichts gegen, solange du nicht mit ihnen zusammen zum Angriff bläst, natürlich.”

Lachend blickte der Junge zu dem Vampir empor. “Nein keine Sorge, das werde ich bestimmt nicht. Das heißt … ich werde es nicht, wenn ihr jetzt endlich eure Geschenke auspackt.”

  “Wie vorsichtig muss ich denn sein beim Öffnen dieses … Ding?”, wollte nun Severus skeptisch wissen und stupste den Karton vor sich mit dem Finger an.

“Es ist kein Geschenk von Weasleys Zauberscherze, also keine Sorge. Schütteln würde ich es denn noch nicht.” Schnell stoppte Harry mit dieser Aussage Lucius, welcher deutlich mutiger an das Geschenk heran ging. Der Grünäugige hatte den Inhalt nicht den weiten Weg mitgeschleppt, damit es auf den letzten Metern kaputt ging! Schließlich hatte er schon saumäßig Glück gehabt dass die Sachen bei dem ‘Erschrecken-Spiel’ nicht zu Bruch gegangen war.

“Es geht also wirklich nicht in die Luft oder so?”, ging Severus nochmals sicher und Harry konnte ein verdrehen der Augen nicht verhindern.

“Nein und jetzt mach es auf oder ich behalte es. Du warst eins so mutig und kühn, hast du diese Eigenschaften vorhin im Gras verloren? Soll ich sie suchen gehen?”

“Frecher Bengel, du gehörst übers Knie gelegt”, knurrte der Lehrer, zog sich jedoch den Karton heran um ihn zu öffnen

   Die Gedanken, welche Harry bei dieser Aussage durch den Kopf schossen, behielt er dann doch lieber für sich. Das würde nur die gute Stimmung verfälschen und alles verkrampfen. Für Pubertäres hatte er später noch genug Zeit wenn er im Bett lag. Und da gab es genug, es reichte allein Severus so entspannt auf der Couch sitzen zu sehen, mit dem engen Hemd, der feinen Stoffhose und diesem zufriedenen Gesichtsausdruck wirkte der Kerl so … anziehend normal. Egal wie dunkel die Kleidung war oder vielleicht gerade deswegen - der Mann war heiß.
 

“... samkeitsspanne eines Eichhörnchens.” Dumpf drang Severus Stimme zu ihm heran und Harry lief umgehend puterrot an.  “Sag mir bitte, dass alles ist nicht das, was ich glaube?”

“Was glaubst du denn?”, wollte Harry wissen und setzte sich tapfer auf die Lehne neben den Mann.

“Ist das Drachenblut, - leber und … ach, bei allen Merlinshaaren, ist das pulverisiertes Drachenhorn?”

Dass die Stimme des sonst so finster wirkenden Mannes auf einmal klang wie ein quietschendes Fangirl, ließ Harry kichern. “Vergiss nicht die Schuppen und die Eierschalen”, gab er wie unbeteiligt hinterher und zuckte mit den Schultern.

  Mit der nächsten Tat Severus, hatte der Junge jedoch keineswegs gerechnet. Denn kaum hatte er dies ausgesprochen, schlang der Mann die Arme um Harry und zog ihn mehr oder weniger auf den Schoß.

“Du bist doch verrückt, Potter. Das muss doch schweineteuer gewesen sein!”

“Heißt das, ich habe das Richtige ausgesucht?”

“Du hast mir hier etwas geschenkt, dass jeden Meister der Zaubertränke in den siebten Himmel schickt. Also ja, auch wenn es viel zu teuer ist.” Severus drehte ihn ein wenig herum, sodass er jetzt richtig im Arm des Mannes lag und sein an dessen Schulter.. Ein Bein auf Severus Bein und eine Hand auf dessen Brust. Wie gut sich das anfühlte und der Geruch des Mannes war … betörend. Tief einatmend lehnte sich der Jungvampir näher.

“Ich hab gar nichts bezahlt sondern es von den Drachen bekommen. Sie sind ausgefallen beziehungsweise einer der Drachen war recht alt. Die Art, Namen hab ich vergessen, kann sich ganz bewusst dafür entscheiden, neugeboren zu werden. Dafür muss das noch schlagende Herz des Drachen jedoch ganz bestimmt und rituell beerdigt werden. Der Rest des toten Drachen wird für so etwas wie Tränke verwendet.” Dieses Verhalten war so gar nicht typisch Severus, dass es Harry doch ein wenig aus dem Konzept brachte und so zitierte er einfach Bill.

   “Danke, danke, danke”, japste der Erwachsene und drückte Harry noch näher. Dass sein Gesicht dabei sehr nah an den Hals von Snape kam, ließ seinen Mund kribbeln.

“Harry!”, rief Lucius aus und ehe der junge Erwachsene wusste was ihm geschah, hatte der Blonde ihn energisch von Severus weggezogen. Begleitet von zweistimmigen Knurren.  

 

Eine Hand an Harrys Ellenbogen, in der anderen ein durchsichtiger Beutel, dazu ein skeptisch bis angeekelter Gesichtsausdruck. “Severus kriegt sowas cooles und ich nur … das hier?”

Der nicht so versteckt eingeschnappte Unterton Lucius, rückte die Verärgerung über die Störung etwas in den Hintergrund. Seufzend wand er sich dem Vampir zu.

  “Das ist auch ziemlich cool, glaub mir. Dieses Zeug, welches du gerade in der Hand hälst, habe ich von Fleur bekomme. Ich habe ihr von deinen Forschungen erzählt. Von deinen Bemühungen künstliches Blut zu erschaffen. Kurz vor meiner Abreise drückte sie mir dies in die Hand und meinte es könnte dir helfen.”

“Das alles ist ja wirklich nett von der Dame, beantwortet jedoch nicht meine Frage.” Unsicher schüttelte der Blonde den Beutel.

 Kichernd legte Harry dem Mann eine Hand auf den Arm. “Vorsichtig das lebt. Noch.”

“Lebt?” So denn möglich wurde der Gesichtsausdruck noch angeekelter. Ein Anblick welcher den Jungen erneut in Gelächter ausbrechen ließ.

“Lucius, bitte, denkst du wirklich ich würde dir irgendetwas gefährliches ins Haus schleppen? Oder glaubst du, deine Elfe hätte es auch nur ansatzweise in deine Reichweite gelassen? Das was du da in der Hand hälst ist eines der Geheimnisse der Veela Heiler. Es sind magische Blutegel. Den Veela Namen kann ich beim besten Willen nicht aussprechen. Ich mag mit Schlangen, aber nicht mit Vögeln sprechen können.”

Zustimmende Laute waren von den Männern zu hören.

“Ich nenne sie einfach … Französische Blutegel oder kurz Fregel. Auf jeden Fall werden diese Tiere von den Heilern eingesetzt um entweder Giftstoffe oder auch um Vampiren Blut zu entziehen wenn sie im Rausch sind. Dies soll diese wohl wieder beruhigen, oder so. Frankreich ist Vampiren gegenüber irgendwie offener. Bei Veelas wird es für irgendwas im Zusammenhang mit Gefährten verwendet, aber das hab ich nicht so ganz verstanden, da Fleur herumdruckste.”

Inzwischen saß er neben dem Blonden auf dem Sofa und dieser hielt den Beutel immer noch als würde er gleich in die Luft gehen. Langsam entwand Harry diesen und holte eine der dicken, Handflächen großen Wesen heraus. “Die fünf hier sind alle vollgefressen mit vampirischen Blut. Fleur ist total begeistert von deinen Forschungen und daher hat sie mit ihren Heilern in Frankreich gesprochen, welche die Fregel per Eil-Eule schickten.”

   Es dauerte genau 15 Sekunden, da begriff Malfoy Senior was Harry da gesagt hatte. Der Jungvampir hatte extra die Sekunden gezählt und Lucius Gesicht nicht einen Moment aus den Augen gelassen. So sah er auch, wie dessen Augen größer wurden und ein seltsames Funkeln zeigten. Schneller als der Vampir reagieren konnte hatte sich Lucius den Beutel ebenso geschnappt, wie den Fregel von Harrys Hand. Kurz aber kräftig wurde er an den Mann heran gezogen, dann raste dieser auch schon mit einem “Was für ein famoses Geschenk!” aus dem Raum.

  Baff blickte Harry auf die Tür ehe er sich mit einem “Äh, bitte” wieder in Richtung Severus drehte.

Einen Moment schauten sie sich an, dann brachen die Männer gleichzeitig in Gelächter aus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Andreana
2018-09-23T21:55:06+00:00 23.09.2018 23:55
Mehr mehr mehr. Si lange warten und dan direkt zwei Kapitel ich freu mich. Sehr gut geschrieben. Auch der Auftritt der zwei war super. Freu mich auf mehr


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