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Winterliche Aufmerksamkeit

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Winterliche Aufmerksamkeit

Ein kleines Liedchen summend, bestrich sie die letzten Plätzchen mit der weißen, halbflüssigen Glasur. Vorsichtig pustete sie sie an, in der Hoffnung, dass nicht zu viel herunterlaufen und auf die Blätter der Küchenrolle tropfen würden. Kaum hatte sie das letzte Plätzchen bestrichen, betrachtete sie zufrieden ihr Werk. Ein gesamter Rost, gefüllt mit kleinen, gutriechenden Leckereien, lag vor ihr und sie war davon überzeugt, dass sie für ihren ersten Versuch recht gelungen aussahen.

Erst das laute Schrillen der Wohnungsklingel riss sie aus ihren Gedanken. Schnell legte sie ihren Pinsel ab, rannte zur Türe und blickte den Besucher überrascht an. Sonoko stand vor ihr und sah sie fröhlich lächelnd an. Verwirrt erwiderte Ran das Lächeln, dann bat sie ihren Gast hinein.

„Tut mir leid, Sonoko, bin ich etwa zu spät für unsere Verabredung? Ich habe nur gerade eben etwas fertig gemacht und nicht auf die Zeit geachtet. Denk bitte nicht, dass ich dich versetzen wollte, das musst du mir glauben“, doch Sonoko legte ihr nur einen Finger auf die Lippen. Wodurch sie die die aufgeregte Ran zum Schweigen brachte. Die Wangen in ein helles Rosa getaucht, begann Ran zu seufzen.

„Aber nein, Dummerchen, du bist überhaupt nicht zu spät“, sagte Sonoko und hob ihren linken Arm, wodurch ihr Ärmel verrutschte und Ran einen freien Blick auf deren kleinen Armbanduhr gab.

„Nein, eher bin ich zu früh. Aber mein Großvater hat mich eher gehen lassen, da dachte ich, ich schaue einfach mal bei meiner besten Freundin vorbei und gucke mal, was sie so vor unserem Treffen macht.“

 

Sie hob ihre Nase in die Luft und begann zu schnuppern.

„Ich rieche Zimt, Zucker und Vanille – sag mir bloß, du hast wieder einen deiner leckeren Kuchen gebacken?“

Verlegen kratzte sich Ran am Hinterkopf, dann schüttelte sie diesen.

„Nein, nicht ganz, ich habe heute Plätzchen gebacken. Sie sind gerade fertig geworden … naja, fast. Ich habe gerade die zweite Schicht Glasur drübergestrichen und jetzt müssen sie nur noch trocknen. Möchtest du sie dir ansehen?“

Ihre beste Freundin ließ sich nicht zweimal bitten und so folgte sie Ran in die Küche, wo sie mehrere Roste mit diversen Plätzchen zu sehen bekam, in unterschiedlichen Formen und Farben. Beeindruckt sah Sonoko das fast vollendete Werk ihrer besten Freundin an.

„Wahnsinn, Ran, die sehen ja fantastisch aus. Ich wusste es doch immer, du hast die perfekten Hausfrauenqualitäten. Egal, wie sehr ich mich bemühen würde, ich würde niemals an dein Level herankommen.“

Beschämt winkte Ran ab.

„Achwas, dafür hast du ganz andere Talente als ich. Du bist zum Beispiel ziemlich selbstbewusst, und kannst dich in manchen Situationen auch viel besser durchsetzen als ich. Das ist doch auch etwas.“

„Stimmt, das ist wirklich was“, erwiderte Sonoko und beide begannen zu lächeln.

 

Während Ran Sonoko über die verschiedenen Sorten an Plätzchen, die sie gebacken und auch teilweise bereits verstaut hatte, aufklärte, wurden Sonokos Augen immer größer und größer.

„Ran, du hast ja für eine ganze Mannschaft gebacken! Wer soll die alle denn essen? Wir alle werden ja noch kugelrund und die Weihnachtsfeiertage haben noch gar nicht angefangen!“

Erneut mit rosaroten Wangen, begann Ran ihre Beschenkungspläne aufzuzählen.

„Auf jeden Fall bekommen Conan und Paps welche, wie auch Professor Agasa und Paps ehemalige Kollegen von der Polizei. Wir haben an so vielen Fällen zusammen gearbeitet, da kann ich sie nicht unberücksichtigt lassen. Außerdem wären da noch deine Familie, Conans kleine Freunde, Heiji und Kazuha, Masumi und auch Miss Jodie.  Mir macht das Backen Spaß und ich möchte nicht, dass jemand leer ausgeht.“

Aufmerksam hatte Sonoko ihren Worten gelauscht, dabei erneut die Roste inspiziert und sich ihren Teil gedacht. Kaum war Ran mit ihrer Aufzählung fertig, begann sie über beide Ohren zu grinsen und drehte sich langsam zu Ran zurück.

„Sag mal, hast du nicht jemanden vergessen, den du mit diesen leckeren Köstlichkeiten beschenken möchtest? Komm schon, Ran, mir machst du nichts vor, da kannst du ihn extra unerwähnt lassen, so viel du willst. Deine funkelnden Augen und deine hochroten Wangen verraten mir alles, was ich wissen muss“, sagte sie, um ihre beste Freundin ein wenig aufziehen.

„Weder leuchten meine Augen, noch glühen meine Wangen“, fühlte sich Ran ertappt und versuchte ihr Gesicht hinter ihren Händen zu verstecken. Dass sich ihr Gesicht dabei warm anfühlte, ließ sie noch weiter erröten.

„Komm schon, Ran, es sind nur wir zwei da, nicht mal der kleine Nervzwerg ist hier. Gib es zu, du hast auch extra welche für deinen Krimispinner gebacken. Und mein detektivischer Spürsinn sagt mir, dass … dass diese hier für ihn sind. Die mit der doppelten Glasur, bei denen du besonders darauf geachtet hast, dass sie dir gelingen. Mir, Sonoko Suzuki, kannst du nichts vormachen. Dazu kennen wir uns zu lange.

Auch wenn ich denke, dass der Krimispinner die nicht verdient hat. Wie lange hat er dich warten lassen? Deine Geduld ist unendlicher als das Weltall.“

Ihr Blick fiel auf Ran, deren Gesicht nun endgültig jede Ampel in den Schatten stellen würde.

„Aber ich kann dich verstehen und ich hoffe, du kannst ihm die Plätzchen so schnell wie möglich überreichen. Und wehe, sie schmecken ihm nicht, dann werde ich ihm wohl Manieren beibringen müssen!“

Fröhlich wischte sich Ran eine einzelne Träne aus dem Augenwinkel, sie hatte es Sonoko bereits erzählt und wusste, dass sie es nicht böse meinte. Die Tatsache, dass Shinichi ihr in London seine Liebe gestanden hatte. Allein die Erinnerung daran löste unterschiedliche Gefühle in ihr aus. Doch für den Moment wollte sie sie zurückstecken. Jetzt wollte sie einzig und allein für ihre beste Freundin da sein.

„Wenn du schon mal hier bist, dann können wir auch früher gehen. Die Glasur muss eine gute Zeit lang trocknen und ich möchte noch einen schönen Wintermantel für meine Mutter finden. Möchtest du mir dabei helfen, meine allerbeste Freundin?“

„Natürlich möchte deine allerbeste Freundin das“, antwortete Sonoko und schlang ihren Arm um Ran.

„Dann solltest du dich lieber anziehen, denn so nehme ich dich garantiert nicht nach Hause. Die Kriminase bekommt das mit, wenn du dich meinetwegen erkältest und auf die Diskussion, die dann kommt, habe ich keine Lust.“

Letzteres sagte sie mit einem Grinsen, welches ansteckend auf Ran wirkte.

„Dann warte kurz einen Moment, ich ziehe mich nur schnell an“, rief sie ihr zu, bevor sie in den Gang hinauslief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Auritel
2017-11-28T19:15:41+00:00 28.11.2017 20:15
Aww ich liebe Detective Conan und Ran war immer einer meiner Lieblingsfiguren - du hast sie wirklich gut getroffen. Ich kann richtig gut nachvollziehen, wie Ran sich fuehlt. Die Sehnsucht, die Liebe und die Warterei, die sie verspuert. Und auch Sonoko hast du gut getroffen, sie ist ja immer etwas aufgeweckter. Sie muntert Ran immer ganz gut auf und lenkt sie gut ab - was eine beste Freundin eben so tut :D
Ich finde es toll, dass du dich fuer dieses Pairing entschieden hast. Ihre Freundschaft ist echt schoen und das hast du gut zur Geltung gebracht.
Antwort von:  KiraNear
30.11.2017 18:40
Hallo Hyori_
Danke für das Kompliment, das freut mich wirklich, dass mir Ran so gut gelungen ist :-)
Sonoko ist eine tolle Freundin, auch, wenn es vllt auf dem ersten Blick nicht so aussieht. Aber sie will ja auch nur, dass RAn wieder glücklich ist!

Lg,
Kira
Von:  Fux1
2017-11-20T17:01:21+00:00 20.11.2017 18:01
Hallo, ich finde dein erstes Kapitel gut gelungen und es verbreitete eine schöne heimeliege Weihnachts-Atmosphäre, aber auch eine etwas traurige (was ich liebe). Ich bin gespannt wie es weiter geht und hoffe bald wieder von der Geschichte zu lesen. :3

lg Fux
Antwort von:  KiraNear
21.11.2017 23:32
Hallo Fux :-)

Und auch dir möchte ich für deine lieben Worte und deinen Kommi danken^^
Was die Geschichte angeht, muss ich dich leider enttäuschen, es wird bei einem Kapitel bleiben :/
Irgendwann werde ich bestimmt wieder etwas zu Detektiv Conan schreiben (Da ich zur Zeit mit meinem Freund die Episoden gucke, ist das wirklich nicht unwahrscheinlich), aber zu dieser FF hier nicht mehr^^°

Lg,
Kira
Von:  Ghostvillage
2017-11-19T14:21:08+00:00 19.11.2017 15:21
Als ich deine FF gelesen habe, musste i immer an die traurigen Szenen von Conan denken und dann kam mir diese Melodie in den Kopf. Deine FF hat die Stimmung jedoch wieder gehoben und trotz nur so vor lauter Christmasfeeling

Deine FF ist wirklich toll geworden und die Figur Ran hast du wirklich gut getroffen. Zu Sonoko kann i leider nichts sagen, da ich sie nicht mehr so gut in Erinnerung habe wie Mouri |D
(Ich weiß aber noch, dass sie den Männern quasi hinterher trottete :DD)

Zum Schluss war die Stimmung doch wieder etwas trauriger. Ich als Leser verspüre Sehnsucht und Neugierde, warum ihr Freund, welcher ihr in London seine Liebe gestanden hat, sie angeblich lange warten ließe. Obwohl die FF mit etwas Drolligem aufhört, habe ich nicht gelacht - eher geseufzt, weil ich als Detektiv-Conan-Leser genau weiß, wie es der guten Ran geht und was sie schon alles durchgemacht hat
Schade finde ich, dass du den kleinen „Nervzwerg“ nur erwähnt hast - vielleicht lese ich in der kommenden FF ja mehr über ihn? Natürlich ist das aber auch schön mal nur die beiden Freundinnen zu lesen; das ist Mal was anderes :DD

Sehr schöne Geschichte und du hast das Thema super umgesetzt, guuut
Antwort von:  KiraNear
21.11.2017 23:31
Auch dir hallo erstmal :-)

Ohja, diese Melodie kenne ich nur zu gut, ich hab sie ich weiß nicht wie viele 1000 Male gehört. Mir kam sie beim Schreiben ehrlich gesagt auch ein wenig traurig vor, aber da sich mein Gefühl nur leicht gemeldet hat, wusste ich, dass es noch nicht ganz traurig ist ;-)

Ohja, stimmt, Sonoko wollte sich immer einen Freund angeln und hat Ran damit immer mitgeschleift. Hab ich ehrlich gesagt so gut wie vergessen, da es bei mir auch schon wieder länger her ist XD
Danke auch für die lieben Worte, es freut mich, dass mir sowohl die FF, als auch Ran gut gelungen sind. Yay :-)

Ja, die gute Ran tut mir echt leid. Ich bin zwar nicht auf dem neuesten Stand, aber ich hoffe mal, dass das Ganze ein Ende findet, sie wartet ohnehin schon viel zu lange >_<
Ich hab mir zuerst überlegt, ob ich den Nervzwerg einbauen soll, hab mich dann aber beim Schreiben dagegenentschieden. Wer weiß, vllt kommt er ja wirklich das nächste mal mit vor XD

Lieben Dank dir nochmal und auch dir liebe Grüße,

Kira
Von: abgemeldet
2017-11-17T06:51:30+00:00 17.11.2017 07:51
Hi!

Eine süße Geschichte, allen vorran natürlich Ran. ;) Ich finde es sehr niedlich, wie peinlich es ihr ist, dass Sonoko erraten hat, für wen auch noch Plätzchen sind.
Detektiv Conan kenne ich nur ein wenig, daher kann ich die Charaktere nicht beurteilen. Allerdings sind sie zumindest hier sehr toll zueinander und man merkt, dass sie sich schon sehr lange und vor allem gut kennen. Sonoko kann Ran ja sofort durchschauen! :D
Ich hab jetzt Lust auf Plätzchen backen... oder eher welche geschenkt bekommen!

Liebe Grüße,
Jacky
Antwort von:  KiraNear
21.11.2017 23:16
Hallo^^

Erstmal vielen lieben Dank für deinen Kommentar, Jacky und es freut mich, dass dir die kleine Geschichte gefallen hat :3
Auch freue ich mich, dass ich ihre Beziehung zueinander gut rüberbringen konnte. Sie kennen sich ja quasi ewig, da kann die eine der anderen einfach nix vormachen :D
Wie gut, dass jetzt die passende Jahreszeit ist und man langsam die ersten Plätzchen kaufen kann.
Damit könntest du die Lust zufriedenstellen ;-)

Lg,
Kira


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