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Seelenschatten

von

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Verzweiflung

Zack war erst dreizehn Jahre alt gewesen, als er Gongaga verlassen hatte, um Shinras Soldatenelite beizutreten und seinem Traum gemäß ein Held zu werden wie der berühmte und von allen bewunderte Sephiroth. Dennoch war seine starke Bindung an seine Familie und sein Heimatdorf stets zu spüren gewesen. Vor allem mit seiner Mutter hatte das ansonsten eher schreibfaule Einzelkind in regem Briefkontakt gestanden.

Aerith erinnerte sich gut daran, dass Zack ihr einmal lachend erzählt hatte, seine Mutter lebe in der ständigen Sorge, ihr einziger Sohn würde auf Grund seines gefährlichen und arbeitsintensiven Berufs für immer unverheiratet bleiben. Laut Zack hatte seine Mutter schon mehrfach versucht, ihn mit einem der Mädchen aus Gongaga zu verloben, doch er habe seinen Hals immer wieder aus der Schlinge ziehen können.

Mit einem schmerzhaften Ziehen im Herzen sah Aerith wieder den Blick vor sich, den Zack ihr bei diesen Worten zugeworfen hatte. Sie war sich nie sicher gewesen, ob er derlei wirklich gedacht hatte, doch in seinen Augen hatte sie die stumme Versicherung gelesen, dass er stets nur auf sie, ein unbedeutendes Blumenmädchen aus den Slums, gewartet hatte und er mit ihr bis ans Ende der Welt ginge.

Nun war er fort – womöglich tatsächlich am anderen Ende der Welt – doch ohne sie…
 

Die Häuser Gongagas schienen alle von demselben Baumeister entworfen zu sein und muteten erschreckend ärmlich an. Die Fassaden waren zum Großteil nur grob verputzt und die bläulich getünchten Reetdächer wirkten fast überall ausgefranst und alt.

Seit der Mako-Reaktor, der die Region einst wohlhabend gemacht hatte, explodiert war, wurde das kleine Dorf von der ShinraInc ignoriert und mit seinen Problemen alleingelassen. Dabei hätte Gongaga Hilfe von außen gut gebrauchen können…

Da die Mako-Ausbeutung den Boden größtenteils unfruchtbar gemacht hatte und viele der jungen, arbeitsfähigen Männer bei der Reaktorexplosion ums Leben gekommen waren, warf die Landwirtschaft kaum genug ab, um die verbliebenen Dorfbewohner zu ernähren.

Umso wütender machte es Aerith, dass Shinra nicht einmal für die Entsorgung des eigenen Schrottes gesorgt und Gongaga in diesem abgewrackt aussehenden Zustand zurückgelassen hatte. Die herumliegenden, verbogenen Stahlträger und Eisenteile, die vermutlich von dem einstigen Reaktor stammten, zeigten die Firmenphilosophie der ShinraInc nur zu deutlich: Woraus sich kein Profit mehr schlagen ließ, wurde gnadenlos abgestoßen und augenblicklich vergessen.

Bei dem Gedanken daran, was ihr Freund wohl empfunden haben mochte, wenn er an den desolaten Zustand seiner Heimat und Shinras Ignoranz gedacht hatte, kam Aerith die Galle hoch. Wie nur hatte Zack je ein Teil von Shinras dunklen Machenschaften werden können?!

Sie hatte es nie begreifen können, dass es für ihn tatsächlich die Erfüllung eines Kindheitstraumes gewesen war, einer von Shinras Soldaten erster Klasse zu werden. Für Aerith waren Krieger immer gleichbedeutend gewesen mit Schmerzen, Leid und Tod – was vermutlich niemand für erstrebenswert hielt.

Mit einem leisen Seufzen gestand Aerith sich ein, dass ihr Freund leider in vielen Dingen ziemlich naiv gewesen war. Bei seinem Eintritt in Shinras Soldatenkorps hatte er vermutlich wirklich an das Märchen von Soldatenehre, Ruhm und Heldentum geglaubt, das die drei Großen unter Shinras Soldaten – Sephiroth, Genesis und Angeal – zu vermitteln suchten.

Während sie ihren Begleitern vorwegmarschierte, fragte Aerith sich, ob Zack je Zweifel an seiner Entscheidung gekommen waren oder ob er es womöglich nie bereut hatte, einer von Shinras Handlangern zu sein. Obwohl er vor allem nach Angeals Tod sehr niedergeschlagen gewesen war, hatte er nie viel über seine Arbeit gesprochen. Ob dies allerdings in Zacks Scham über sein Tun oder in seinem Wissen ob Aeriths Ablehnung seinem Soldatendasein gegenüber begründet gewesen war, vermochte die junge Frau nicht zu sagen.
 

„Hey, sind das nicht die Turks?“ Yuffies helle Stimme durchschnitt plötzlich die ansonsten vollkommene Stille, platzte in Aeriths Gedanken und zog sofort sämtliche Aufmerksamkeit der Gruppe auf die junge Ninja. „Schaut doch! Da vorne an der Weggabelung“, präzisierte Yuffie, wobei sie wie wild mit dem Arm fuchtelte.

„Tatsächlich. Ich erkenne Rude“, murmelte Cloud und griff instinktiv nach seinem Schwertheft. „Natürlich! Einem scharfen Ninja-Auge wie dem meinen entgeht nichts!“ Während Yuffie sich selbst beweihräucherte, machte der Rest der Truppe sich kampfbereit.

Aerith jedoch vermied die Konfrontation und schlug lieber einen anderen Weg ins Dorfzentrum ein. Sie hatte keine große Lust, sich mit den kampferprobten Mitgliedern von Shinras Geheimdienst zu prügeln – erstrecht nicht, da sie befürchtete Tseng könnte unter ihnen sein. Der Direktor der Turks war immerhin so etwas wie ihr ältester Freund.

Auf Grund ihrer Cetra-Wurzeln hatte Shinra seit jeher großes Interesse an Aerith, da der Firmenchef hoffte, sie würde der Legende gemäß den Weg ins geheiligte Land kennen, in dem es Mako im Überfluss geben sollte. Deswegen ließ die Leitung des übermächtigen, gewieften Energiekonzerns Aerith schon seit ihrer Kindheit permanent überwachen. Da der etwa gleichalte Tseng schon seit Jahren für diese Aufgabe verantwortlich war, war zwischen ihm und Aerith allmählich so etwas wie Freundschaft oder zumindest eine tiefe Vertrautheit entstanden.

Umso übler nahm die junge Frau es Tseng, dass er sie in Hojos Auftrag entführt und geschlagen hatte, als sie versucht hatte, Mitglieder von Avalanche – namentlich Barrett, Tifa und Cloud – zu unterstützen. Sie fürchtete, wenn sie ihm nun in ihrem eh schon aufgewühlten Zustand begegnen würde, könnte sie womöglich Dinge tun und sagen, die sie hinterher bereuen würde – zumal sie noch aus einem anderen Grund tiefen Groll auf Tseng mit sich herumtrug.

Warum nur hatte er ihr auf ihre Fragen nach Zacks Verbleib nie geantwortet und die Überwachung ihrer Person an den großmäuligen Reno abgegeben, als sie keine Ruhe gelassen und hartnäckig immer wieder nach ihrem Freund gefragt hatte?! Sie wusste genau, dass Tseng und Zack sich kannten, schließlich hatte sie die Beiden kurz vor Zacks Abreise nach Nibelheim zusammen gesehen!

Wieso schwieg er sie so beharrlich an? Was an Zacks Verschwinden war so brisant, dass Tseng glaubte, es ihr verheimlichen zu müssen?
 

Aerith war noch immer in ihre mürrischen Gedanken vertieft, als sie die Dorfmitte erreichte. Gongagas Zentrum bestand aus einem winzigen, gepflasterten Platz, der nur deshalb als Ortsmittelpunk zu erkennen war, weil hier sämtliche Wege zusammenliefen. Sich um die eigene Achse drehend schätzte Aerith, dass er kaum größer war als der Kirchenvorhof in Midgars Sektor 5.

Mit neugierigen Blicken sah die junge Frau sich um und bemühte sich verzweifelt, die Vorstellung eines kindlichen Zacks, der lachend zwischen den Häusern umhertollte, zu verdrängen. Sie hatte keine Zeit, sich mit solchen Sentimentalitäten aufzuhalten. Sie musste sein Elternhaus finden und zwar am besten noch bevor der Rest der Gruppe zu ihr aufschließen und nervige Fragen stellen konnte.

Welches dieser Häuser mochte wohl Zacks Eltern gehören? Suchend besah Aerith sich jede der Behausungen, doch bei keinem Gebäude hatte sie das Gefühl des Wiedererkennens. Hatte Zack ihr sein Elternhaus überhaupt je beschrieben? So sehr sie sich auch das Hirn zermarterte, es wollte ihr partout nicht einfallen.

Verzweifelt und ärgerlich schaute Aerith hinauf in den Himmel, was sie augenblicklich bereute. Dies war jedoch nicht nur der Tatsache geschuldet, dass ihr sofort ein wenig schwindelig wurde und sie sich ob der Weite des Horizonts so fühlte als könnte sie jeden Moment von dem leuchtenden Blau verschluckt werden. Schuld an ihrem Bereuen war vor allem der stechende Schmerz in ihrem Herzen, als sie erkannte, dass Zack die Wahrheit gesagt hatte: seine Augen hatten tatsächlich in derselben Farbe gestrahlt wie der Himmel über Gongaga!

Als Aerith ihm nach seinem Sturz durchs Kirchendach auf dem Weg zu seinem Sektor begleitet hatte, hatte Zack mit einem undefinierbaren, nach oben gerichteten Blick gemeint, dass er das Leben in Midgars Slums beklemmend fände, da man den Himmel von dort aus kaum zu sehen bekam.

Seit Midgar nach Inbetriebnahme von Shinras acht Mako-Reaktoren so sehr expandiert war, dass der Platz knapp geworden war, gab es so etwas wie eine Ober- und eine Unterstadt. Um dem Platzmangel zu entgehen, hatten findige Techniker eine von massiven Säulen getragene Platte über der eigentlichen Stadt errichtet. Während das alte Midgar unter der Platte immer mehr zu Slums verkam, blühten die oberen, nur mit dem Zug erreichbaren Sektoren auf.

Zack, der wie alle Soldaten sein Quartier im Hauptgebäude der ShinraInc gehabt hatte, hatte also im neuen Teil Midgars gelebt und war es gewohnt gewesen, den Himmel über sich zu haben. Aerith jedoch, die den Großteil ihres Lebens in den Slums verbracht hatte, fürchtete sich vor den ihr unnatürlich erscheinenden Weiten des Himmels und empfand die auf Zack so erdrückend wirkende Platte als seltsam tröstlich.

Als sie ihm dies als Entgegnung auf seine Beschwerde gestanden hatte, hatte sie zunächst befürchtet, er würde sie auslachen. Doch stattdessen hatte Zack nur den Kopf geneigt und versprochen, ihr eines Tages einen Himmel zu zeigen, der sie nicht ängstigen würde.

Später jedoch hatte er es sich nicht verkneifen können, sie wegen ihrer sonderbaren Angst ein wenig aufzuziehen. Während eines Spaziergangs über einen nahegelegenen Kinderspielplatz war Aerith zum ersten Mal aufgefallen, dass Zack eine wunderschöne Augenfarbe gehabt hatte. Als sie ihre Bewunderung kundgetan hatte, hatte er sie aufgefordert, einen genaueren Blick zu wagen, und grinsend hinzugefügt: „Die Farbe des Himmels, nicht wahr?“
 

„Da bist du ja, Aerith!“ Von hinten ertönte Tifas erleichterte Stimme und Aerith blinzelte schnell die Tränen weg, die ihr bei dem Gedanken an die Begebenheit auf dem Spielplatz in die moosgrünen Augen getreten waren. Als sie sich anschließend umwandte, erkannte sie, dass auch der Rest der Gruppe nicht mehr weit entfernt war.

Tifas langes, schwarzes Haar flatterte im Wind, während sie auf die vermisste Einzelgängerin zu rannte. „Alles in Ordnung mit dir? Ich hab mir Sorgen gemacht“, murmelte sie leise, als sie Aerith erreicht hatte, und legte ihr eine Hand auf den Oberarm. Trotz ihrer kleineren Rivalität um Clouds Gunst waren die beiden Frauen inzwischen gute Freundinnen geworden.

„Ja, es ist alles gut“, nickte Aerith und lächelte Tifa warm an, als Red zu ihnen stieß. „Ich hab dir gleich gesagt, dass ich sie in der Nähe rieche.“ Der rote Tiger mit der wie brennend aussehenden Schwanzspitze ließ sich ein wenig ungalant auf den Hintern fallen, wobei er eine kleine Staubwolke aufwirbelte.

Yuffie, die das Dorfzentrum inzwischen auch erreicht hatte, stemmte die Hände in die Hüften und beugte sich kämpferisch vor, als sie Aerith angriff: „Es war übrigens außerordentlich nett und hilfsbereit von dir, uns mit den Turks allein zu lassen…“

Tifa warf dem Mädchen sogleich einen strafenden Blick zu, doch ihr Einwand, dass es Aerith womöglich nicht gut gegangen sei und sie sich deswegen zurückgezogen habe, ging in der spitzen Antwort der Blumenfrau unter: „Worüber beschwerst du dich, Yuffie? Wie ich sehe, seid ihr auch ohne mich hervorragend zurechtgekommen!“

Barrett, der etwas entfernt unter einem knorrigen, fast blattlosen Baum stand, nickte, fügte dann jedoch ein wenig nachdenklich hinzu: „Das stimmt schon, aber es war schon komisch, dass du ohne ein Wort gegangen bist, anstatt uns zur Seite zu stehen. Was war los?“ Aerith biss sich verlegen auf die Unterlippe, doch glücklicherweise nahte ihre Rettung schon in Form eines Dorfbewohners.
 

Der dunkelhaarige Mann mittleren Alters hielt zielstrebig auf Cloud zu und fragte den mürrisch guckenden Blonden geradeheraus: „Du gehörst zu Shinras Soldaten, oder?“ Mit missbilligend hochgezogenen Augenbrauen drehte sich der Angesprochene, der noch immer die schwarze Uniform von Shinras Soldaten ersten Ranges trug, um und antwortete in abweisendem Ton: „Nicht mehr.“

Während der Dorfbewohner den Exsoldaten auf Grund dessen Wortkargheit irritiert anstarrte, hatte Aerith Gelegenheit, ihn ihrerseits zu mustern. Er war ziemlich groß, trug das glänzende, schwarze Haar kurzgeschnitten und seine sanftmütig wirkenden Augen schimmerten in einem dunklen Blau. Obwohl sie ihn noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen hatte, kam er Aerith vage vertraut vor.

Gerade als Tifa dem Fremden erklärte, dass Cloud vor nicht allzu langer Zeit erst das Korps der ShinraInc verlassen hatte und sich nun als Söldner verdingte, stieß eine weitere Person zu der Gruppe. Es war eine schlanke, zierliche Frau mit einem hübschen Gesicht und strahlenden, grünen Augen. Sie legte dem Mann, der sie ein wenig traurig anlächelte, in einer vertrauten Geste einen Arm um die Hüfte und sah mit einem hilflos wirkenden Ausdruck zu ihm auf.

„Vielleicht kannst du uns trotzdem helfen“, nahm der Dorfbewohner den Faden wieder auf, wobei er die Frau in seinen Armen noch ein wenig mehr an sich zog. Die Beiden wirkten wie Ertrinkende auf hoher See, die sich mit letzter Kraft verzweifelt an ein Stück Treibgut klammerten.

„Keine Zeit. Wir sind nur auf der Durchreise.“ Cloud wollte sich bereits wieder abwenden, doch Tifa fasste ihn an den Handgelenken und starrte ihm so lange eindringlich in die Augen, bis er ein knurrendes Geräusch des Unwillens von sich gab und grollend fragte: „Also gut! Um was geht’s?“

Noch bevor die Fremden antworten konnten, fiel es Aerith plötzlich wie Schuppen von den Augen, warum der Mann ihr so bekannt vorkam: Sie stand Zacks Eltern gegenüber!

Am liebsten hätte sie sich geohrfeigt, dass sie die Beiden nicht gleich erkannt hatte. Man musste nicht einmal sehr genau hinsehen, um die Ähnlichkeit zu ihrem Sohn zu entdecken. Seinen Körperbau, das markante Kinn, sowie das sonnige Leuchten in den Augen hatte Zack eindeutig vom Vater, während seine Mutter ihm die delikaten Gesichtszüge und den sanften Schwung der weichen Lippen vererbt hatte.

Doch obwohl Aerith nun keinerlei Zweifel mehr an ihrer Identität hatte, wartete sie angespannt bis in die Haarspitzen auf die Antwort der Beiden, nur um dann festzustellen, dass jede einzelne Silbe ein Dolchstoß in ihr Herz war. „Unser Sohn Zack“, hob der hoffnungslos wirkende Vater an, „ist ebenfalls ein Soldat Shinras, aber wir haben schon seit Jahren nichts mehr von ihm gehört. Wir dachten, du als ehemaliges Korpsmitglied könntest vielleicht etwas über ihn wissen.“

Bei der Erwähnung von Zacks Namen blinzelte Cloud kurz, doch dann schüttelte er nur verneinend den Kopf. Die Trauer, die sich daraufhin auf den Gesichtern der überaus besorgten Eltern breit machte, war kaum mitanzusehen.

Doch Aerith nahm sie gar nicht wahr. Genauso wenig bemerkte sie, dass Tifa bei der Frage des verzweifelten Vaters merklich erbleicht war und nun betreten in die Ferne starrte. Die junge Frau war viel zu sehr damit beschäftigt, die eigene Fassung zu wahren, während in ihr eine Welt zerbrach.
 

Als sie es nicht mehr aushielt und zusammenzubrechen drohte, stieß sie atemlos hervor: „Entschuldigt mich mal eben.“ Dann rannte sie tränenblind in irgendeine Richtung davon, ohne eine eventuelle Antwort abzuwarten. Ihr Magen krampfte sich zu so einer kleinen Knotenkugel zusammen, dass es schmerzte und ihr Herz schien ein einziger Scherbenhaufen zu sein, der bei jedem Schlag nur noch mehr zersplitterte und tiefe Wunden in ihre Brust schnitt.

Selbst seine Eltern hatten schon ewig nichts mehr von Zack gehört… Was war nur mit ihm geschehen?! Es war als wäre er urplötzlich vom Erdboden verschluckt worden!

Als Aerith Schritte in der Nähe hörte, wirbelte sie erschrocken herum, doch Tifa war anscheinend nicht auf der Suche nach ihr. Wie es aussah, suchte die sensible Bardame ebenfalls nach einem Plätzchen, an dem sie für eine Weile allein sein konnte.

„Du musst ruhig bleiben. Geh alles noch einmal Schritt für Schritt durch.“ Aerith sprach sich selbst gut zu, doch auch nach mehrfachem Überdenken konnte sie die verschiedenen Puzzleteile, die sie im Laufe der Zeit gesammelt hatte, nicht zu einem sinnvollen Ganzen zusammensetzen.

Wenn Zack während eines Einsatzes gestorben wäre, hätte die ShinraInc doch sicherlich seine Eltern über seinen Tod informiert – vor allem, wenn er ruhmreich im Kampf gefallen wäre. Doch wenn er noch lebte, warum hatte Zack dann den Kontakt zu seinen Eltern so plötzlich und unerwartet abgebrochen?

Egal, wie sehr Aerith sich auch bemühte, sie verstand die Situation nicht. Glücklicherweise war es nicht mehr weit bis Nibelheim, Zacks letztem bekanntem Aufenthaltsort. Während sie sich die nur langsam versiegenden Tränen von den Wangen wischte, nahm Aerith sich vor, notfalls die Gruppe zu verlassen, um dorthin zu reisen. Sie schwor sich, nicht eher aufzugeben, bis sie auf der Suche nach einer Spur jeden noch so kleinen Stein in dem verschlafenen Städtchen umgedreht hatte.



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