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Aufstieg und Fall des Sonnenkönigs

von

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Prolog

Es war kaum mehr eines Wortes wert. Niemand in ganz Quel’thalas sprach mehr über den glorreichen Sonnenkönig. Viel eher lag sein Vermächtnis wie ein Schatten über dem ganzen Land. Es war nicht ihm zu verantworten, dass die, die sich nun Blutelfen nannten, leiden und kämpfen mussten, war es doch der Lichkönig, der seiner Zeit eine Schneise aus Tod und Verderben durch das ewige Land der Sonne gezogen hatte. Manche waren seinem Fluch entkommen, andere unterlagen dem ewigen Durst nach magischer Energie.

Über Kael’thas Sonnenwanderer verlor niemand ein Wort. Das, was man Alltag nennen konnte, war eingekehrt und die Magister beschäftigten sich mit der dämonischen Energie, der sie seither ausgesetzt waren. Sie untersuchten Tiere, die Luft, das Wasser, um die Antworten zu finden, deren Frage keiner gestellt haben wollte. Es galt, damit umzugehen, wer sie waren und was sie waren. Der Lordregent Lor’themar Theron tat sein Bestes, um diesem Bild zu entsprechen und sein Volk wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Anders als sein Vorgänger versuchte er jedoch, auf konventionellere Mittel zurückzugreifen. Manchen Tages versuchten sich die Elfen daran zu erinnern, wer sie einst gewesen waren, aber die Erinnerung lag weit entfernt, wie eine Silhouette im Nebel. Jahrtausendelanges Bestehen war einfach so vernichtet worden. Der Verrat eines einzigen hatte den Elfen nicht nur ihr Land, sondern auch ihren Stolz genommen. Die, die nicht in der Lage waren, diesem unstillbaren Durst nach Energie zu entkommen, irrten nun in den Ruinen Silbermonds als Getriebene umher. Bemitleidenswerte Kreaturen, denen man nicht mehr ansah, dass sie sich einmal zu diesem edlen Volk gezählt hatten.
 

„Lordregent, verzeiht die Störung.“
 

Lor’themar blickte aus dem getönten Fenster eines Wirtshauses in Silbermond und beobachtete die Straße. Der Ort, an dem es mal so viel Leben gegeben hatte, wirkte wie leergefegt. Er konnte die Musik und das entfernte Lachen der Leute noch in seiner Erinnerung hören. Die Zahl der Elfen war durch die Todesschneise und die Zerrüttung durch den wahnsinnig gewordenen Kael’thas dezimiert. Die, die sich nicht ohnehin der Lehren der Magie und der Forschung gewidmet hatten, verteilten sich über ganz Azeroth, um Abenteuer zu erleben.

Er wand den Blick nicht ab, ließ die bitter süße Erinnerung an eine bessere Zeit aber los und beförderte sich mit einem Kopfschütteln in das Hier und Jetzt.

„Was gibt es?“

Der Bote, selbst ein Blutelf und kaum einen halben Kopf kleiner als Lor’themar zog die Luft scharf ein. Er wusste offenkundig nicht, wie er ausdrücken sollte, was er zu sagen hatte.

„Prinz Kael’thas ist tot.“



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