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The pathos of things

Eine OneShot-Sammlung zu BnHA-Pairs
von

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Schaudern

III. Schaudern
 

"Love does not have to be flamboyant or loud to be present."
 

- Beau Taplin 
 

Es gab keinen Menschen im gesamten Universum, der so laut wie Bakugou Katsuki war.
 

Womöglich war diese These etwas übertrieben, aber wenn man wie Kirishima fast vierundzwanzig Stunden am Tag und sieben Mal die Woche mit ihm in einer Nähe von mindestens vier Meter verbrachte, wurde es rasch ein fester Fakt.
 

Nicht das Kirishima sich beschwerte. Denn nach der anfänglichen Unsicherheit über die Lautstärke und die Intensität, wurde es rasch zu einem beruhigenden Lärm, dessen Beständigkeit er nicht mehr im Leben missen wollte.
 

Umso verdutzter war Kirishima über die stillen Gesten von Bakugou.
 

Zuerst nahm Kirishima sie als solche überhaupt nicht war. Sie waren so minimal und gut versteckt unter all dem lautem Bravado von Bakugou, dass man wissen musste, dass sie da waren, um sie überhaupt zu bemerken. Nur durch einen regnerischen Nachmittag, an dem er völlig durchnässt sich seinen Weg nach Hause bahnte, fing er an auf sie zu achten. Denn ohne Vorwarnung wurde der Regen von einem roten Schirm aufgehalten, den Bakugou ihm stumm hinhielt.
 

Sie wechselten kein einziges Wort auf dem Weg zu Kirishimas Haus, begleitet allein von der Geräuschkulisse einer Stadt im Regen und doch sprach die Stille tausend Worte, die für sie Beide noch keinen klaren Sinn ergaben. Nur das sie etwas wichtiges bedeuteten.
 

Danach schien die Welt für Kirishima in eine andere Perspektive zu rutschen oder ergab vielmehr eine, der er sich nach und nach bewusst wurde.
 

Bakugou war laut beim Filme schauen. Schrie die Protagonisten für ihre Fehler und Dummheiten an, feierte die übertriebenen Spezialeffekten und schnaubte bei kitschigen Szenen. Dafür war er leise wie eine Maus, wenn er das letzte Stück Pizza für Kirishima übrig ließ. Und Kirishima konnte nicht anders als mit einem warmen Kribbeln im Bauch, dabei zu lächeln, während das letzte Stück nach dem besten Essen der Galaxie schmeckte.
 

Egal welche Gefahren sie trotzen, welche Prüfungen sie bestehen mussten, um Helden zu werden, immerzu war Bakugous Stimme zu hören. Den Anderen so zu sehen, ihn zu hören, trieb Kirishima stets selbst vorwärts. Aber es gab Augenblicke, in denen ihm seine Beine versagen wollten, in denen alles um ihn herum Schwarz wurde, atmen schwerer und schwerer wurde bis – eine starke Hand auf seiner Schulter landete. Bakugou sagte nichts, schaute nicht einmal in seine Richtung. Seine Hand drückte ihn nur fest, verweilte einige Sekunden mehr als nötig und Kirishima fand den Löwen in sich.
 

Bakugou schrie ihn während ihrer Nachhilfestunden an und nickte ihm nur zu, als Kirishima endlich über achtzig Punkte im Test schaffte. Bakugou beschwerte sich lauthals über seine sorglose Art, aber ergriff schweigend seine Hand, nachdem er mehrere Tage im Krankenhaus verbringen musste und ließ sie nicht los, bis Kirishima in einen traumlosen Schlaf fiel. Manchmal schob er ihm Schokolade zu, wenn es ein harter Tag gewesen war. Gab ohne ein weiteres Wort ihm ein Getränk aus, wenn er sein Geld vergessen hatte. Teilte mit ihm schweigend eine warme Decke im Winter beim Fernsehschauen.
 

Eine Million kleine Gesten, die im ewigen Kontrast zu Bakugous lauter Art waren und trotzdem war jede viel lauter als alles, was er jemals gesagt hatte.
 

Denn auch wenn Kirishima eine ganze Weile brauchte, um ihre Bedeutung zu verstehen und für sich selbst zu übersetzen, schrien sie ihm am Ende so sehr an, dass er nur herzhaft lachen konnte.
 

Bakugou war laut, aber seine Liebe stumm.
 

Sie explodierte nicht mit einem Knall, sondern war eingepackt in Kleinigkeiten. Kein Feuerwerk am Himmel, welchem man sich nicht entziehen konnte, sondern wie ein Glühwürmchen in der Nacht auf einem stillen See.
 

Es gab keine Liebe im gesamten Universum, die so leise wie Bakugou Katsuki seine war.
 

Und es gab keinen Menschen im gesamten Universum, der glücklicher darüber war als Kirishima Eijirou.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2018-12-10T12:32:12+00:00 10.12.2018 13:32
Ein wirklich schöner OS, manchmal oder je nachdem wie man es verpackt, braucht es nicht zisch Seiten um sich hineinversetzen zu können. Ich konnte mir jedenfalls ein gutes Bild beim lesen von der einen oder anderen Situation machen, die du schön beschrieben hast. Wobei ich auch gern mehr von den beiden lese :)
Aber hier hat es wirklich gepasst, von der Länge und allem her.

LG <3


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