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Vergebung

Im Inneren zerschmettert
von

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Verkauft

Kapitel 4

Verkauft
 

Mit wachsamen Augen beobachtete der schlaksige Mann seinen Bruder, der nun auf der anderen Seite seines Bettes kniete und anscheinend von unten aus der Matratze etwas angelte. Die Ungeduld stand in den sonst so kühlen Augen und die Gesichtszüge waren angespannt. Kurz öffneten sich die schmalen Lippen, als wollte Percy seinen Bruder treiben, ließ es dann aber wieder. Langsam erhob sich George und in seiner rechten Hand hielt er ein kleines, dreckig wirkendes Buch mit ehemals schwarzem Einband. Dieser war verblasst und an vielen Stellen schäbig abgewetzt. Darunter kam ein zweites Buch zum Vorschein. Es war ebenso klein, jedoch gut als neues, modernes Notizbuch zu erkennen. Mit diesen beiden Werken kam der Zwilling wieder um sein Bett herum geschlichen und schien seinen großen Bruder aus einer seltsam angreifenden Haltung zu mustern.

„Stell dich nicht so an, George!“ Blaffte nun der Zauberer, der sich einen eigenartigen Ruf im Ministerium erarbeitet hatte. Mit einer schnellen Bewegung zog er die beiden gereichten Exemplare an sich und interessierte sich doch nur für das eine. Er schlug es auf, blätterte durch die alten, vergilbten Seiten mit der blassen Tinte. Der Geruch alter Zeiten entstieg diesem Werk, doch Percy bewunderte die Schönheit dieser Zeit nicht. Seine kalten Augen hefteten sich unruhig an die Zeilen, welche mit einem Lesezeichen als bedeutsam gekennzeichnet waren. Seine schmalen Lippen bewegten sich, als könnte er die Schrift mühelos entziffern.
 

Verwirrt und fragend warfen sich die Zwillinge einen schweigenden Blick zu. Mussten sie verstehen, was hier geschah? „Du kannst das jetzt nicht wirklich lesen oder?“ Fragte Harry als erstes, der seine Neugierde wie immer nicht zügeln konnte. Seine grünen Augen lagen abschätzig auf dem ungeliebten Mann und doch schien er eine neue Hoffnung aufkeimen zu lassen. Wenn er wirklich wüsste, was da stand, konnte er dann helfen? Konnte er eine Erklärung für das finden, was hier geschehen war? Eine Erklärung für das Unerklärliche?

„Halt die Klappe, Potter!“ Kam so unverblümt von Percy, dass dem angesprochenen der Mund offen stand. Selbst Draco kam aus seiner zurückgezogenen Haltung heraus und seine grauen Augen, matt und schwach schienen eine Frage in sich zu bergen. Ron blickte in das blasse Gesicht und dann wieder zu seinem momentan ältesten Bruder im Raum. Das passte so gar nicht zu dem Verhalten, mit dem sich der sonst so emotional verkrüppelte, aber äußerst intelligente Mann einen Ruf eingebracht hatte. Nun begann ein weiteres Schauspiel die Anwesenden zu verwirren. Der schlaksige Mann setzte einen Fuß vor den anderen und zog einen bald eingespielten Kreis vor den Betten der beiden Zwillinge. Er murmelte leise vor sich hin, sprach mit sich selbst, um hin und wieder mit der linken Hand Andeutungen und Zeichen in die Luft zu tragen, nur um dabei niemanden sonst zu beachten. Sicher war sich Ron nicht, aber es klang beinahe so, als würde sein Bruder nicht nur in seiner Muttersprache sprechen, sondern auch hin und wieder die kantige, raue Sprache des russischen Landes nutzen.
 

Zögerlich, beinahe unbemerkt bei dem seltsamen Anblick eines auf und ab laufenden Percys berührte eine Hand die andere. Nur kurz hatte sich Ron dazu entschieden, war einem seltsamen Gefühl gefolgt, welches er selbst nicht verstand. Seine Hand berührte ganz sacht die fremde, eine Berührung, die sonst ein beruhigendes Gefühl warmer Liebe in ihm auslöste. Nun war es eher ein kaltes Brummen, welches jede Faser seines Körpers erfasste. So zog er die Finger schnell wieder zurück, nicht ahnend, was er damit anrichtete.

So kurz und zögerlich sie auch war, Draco hatte es gespürt. In all dem Trübsinn, all der Stumpfheit, in der er gefangen war, brach doch dieses winzige, kaum wahrzunehmende Gefühl all die Grenzen und Mauern auf, die ihn in dieser Einsamkeit hielten. Seine grauen Augen blitzten kurz, auf der Suche nach dem Grund. Doch die Hoffnung, jene wunderbare, süße Hoffnung, die sich kurz in das zerbrochene Gerüst seines Herzens gestohlen hatte, erstarrte. Sofort erkannte er den Schmerz im Gesicht des Rothaarigen. Jenes, sofortige Zurückziehen hatte nur einen einzigen Grund: Diese Berührung war nicht mehr die gleiche, wie sie es noch vor wenigen Tagen war!

Diese Erkenntnis ließ die neu aufgeflammte Hoffnung zu einem grausamen Gift werden. Es durchzog jede Faser des längst tauben Körpers und ungesehen zog der Blonde den Kopf wieder zwischen die Schultern. Übelkeit stieg in ihm auf, eine Übelkeit, die aus purem Selbsthass erzeugt wurde. Er hatte an all dem hier schuld! Er war es nicht wert! Er war es nicht einmal wert hier auf dem Boden zu sitzen! All die Zuwendungen, die er in diesen Stunden schon erhalten hatte,… nichts von all dem war er wert!
 

Plötzlich schlug Percy das Buch wieder zu und fixierte aus seinen kühlen Augen die Anwesenden. „Ich denke, wir sollten endlich zu Mutter nach unten gehen, sonst wird sie noch ganz unruhig!“ Kommentierte er sein eigenes Verhalten und drehte sich auf dem Absatz um.

Fred wollte etwas entgegen, öffnete den Mund und starrte dann zu seinem Bruder, der ebenso verwirrt wirkte. Harry hob die rechte Hand, zeigte wortlos auf den rothaarigen Mann, der in diesem Moment den Raum verließ und sein Mund stand tonlos offen. Er konnte nicht verstehen, was hier eben geschehen war. Er hatte das Gefühl, dass er etwas Wichtiges übersehen hatte, aber da war nichts!

Sein suchender Blick wanderte zu Ron, der ebenso entgeistert war. Selbst die Zwillinge konnten nur die Schultern in die Höhe ziehen und Fred meinte hilfesuchend. „Gehen wir ihm nach. Vielleicht spricht er ja mit uns.“ Harry nickte und selbst Ron kam mit zitternden Knien wieder auf die Beine. Er war ausgelaugt und müde. Das Wechselspiel zwischen Wut und Depression kostete ihn unendlich viel Kraft.

Nur einer schien nichts von alle dem zu begreifen. Draco saß dort vor dem Bett, rührte sich nicht und schien weder zu hören noch zu sehen. Seine Augen waren halb geschlossen, die Arme fest um seinen eigenen Leib geschlungen und den Kopf hatte er zwischen die Schultern gezogen. „Draco?“ Versuchte es unerwartet Ron, doch keine Antwort folgte. Niemand wusste, dass diese kleine, winzige Geste des Zurückziehens einen weiteren Teil seiner Persönlichkeit in den Fluten der Schuld und des Selbsthasses ertrinken ließ, um für immer zu verenden.
 

oooOOOooo
 

So ganz konnte Ron diese Situation noch nicht verstehen. Nun war er es, der sich um Draco kümmerte. Ausgerechnet er musste sich um den Kerl kümmern, der an dieser ganzen Situation schuld war. Da er jedoch auf niemanden zu reagieren schien, hatte Ron die Initiative ergriffen und nach etlichen Minuten wenigstens ein Blinzeln erhalten. Wie schwer war es doch, den Kerl wenigstens in einen Pullover zu stecken und die Treppe hinunter zu bekommen. Percy war nicht dort.

Als sie in der Küche ankamen, saß ihr Vater schon am Ende des Tisches, auch Ginny schaute sie mit einem herabwürdigenden Blick an und griff nach ihrem Glas. Der Duft herrlichen Eintopfes lag in der Luft und Ron konnte erkennen, dass extra dicke Stücke Speck liebevoll von seiner Mutter geschnitten worden waren. Molly blickte das Bündel Elend einen Moment an, schweigend, unentschlossen. Dann jedoch fasste sie sich und da es Ron war, der den blonden Mann in den Raum geschoben hatte, nickte sie nun. „Setzt euch, Jungs. Das Essen wird sonst kalt.“ Kam in diesem mütterlich warmen Ton und erstaunt suchte Darco den Blick seines Freundes.

„Meine Mutter ist eben die Beste! Mein absoluter Lieblingseintopf!“ Gab Ron von sich und zum ersten Mal stand ein Lächeln auf seinen Wangen. Ja, Ron wagte es zu grinsen, sich zu freuen, denn der Duft hatte die gesamte Luft gesättigt. „Na komm, hier kannst du ja nichts Dummes anstellen und so wie du aussiehst, kannst du sicher etwas zu essen vertragen.“ Raunte Ron und spürte doch, wie aus dem Lächeln wieder ein ernster, resignierter Ausdruck wurde. Wo auch immer die kurze Freude her kam, sie war wieder verschwunden.
 

„Danke!“ Kam mit beinahe erstickter Stimme von Draco und er schien noch immer nicht zu begreifen, dass dieser Mensch so freundlich zu ihm war. Als er endlich das harte Holz der langen Sitzbank unter sich spürte und das kalte Metall des Löffels in seiner Hand, schienen diese Empfindungen zum ersten Mal wieder klar und ehrlich. Seit Tagen schien die Welt immer weiter von ihm abzudriften und alle Empfindungen verloren sich im Strudel des Schmerzes. Eine kleine, leise Stimme sagte ihm plötzlich, dass ganz gleich, was auch immer geschehen würde, er niemals wieder der alte war. Sein altes Ich, sein bisheriges Sein war verloren und von dieser Situation in so viele, schmerzende Splitter zerschlagen worden, das niemals wieder ein ganzes Bild aus ihnen werden würde. Löchrig und fehlerhaft, hässlich und vernarbt wäre das Bild seiner Seele und seines Herzens, wenn sie jemals wieder heilen würden.

Tränen liefen über seine Wangen. Tränen über diese bittere Erkenntnis und die unendliche Güte, die ihm Molly Weasley entgegen brachte. Sie hatte seinen Teller reichlich gefüllt und wärmend rann der köstliche Eintopf über seine Kehle. Es schien ihm beinahe so, als hätte er in seinem Leben nichts Vergleichbares gekostet. Keine Speise schien ihm bisher so köstlich, so verlockend und so wohlschmeckend wie dieser Eintopf.

Das Aufschlagen eines Löffels auf den Tellerrand ließ ihn zusammenzucken und sein verängstigter Blick jagte zu Ginny, die auf der anderen Seite saß. „Ich glaube, mir vergeht der Appetit.“ Kam garstig von ihr und sie starrte hasserfüllt über den Tisch. Sie schob den Teller von sich, verzog das Gesicht und schien den Gedanken zu verdrängen, der ihr auf der Zunge lag.
 

Harry schwieg, jedoch machte sein Gesichtsausdruck klar, dass er diese Situation auch äußerst unangenehm fand. Jedoch lohte sich dieser Eintopf. Wenn er nicht neben dem Kerl sitzen musste, kam er zumindest nicht auf die Idee ihn in seinem Teller zu ertränken. Ron schien es unerwartet besser zu gehen, damit hatte Draco es von der Todesliste herunter geschafft, aber ausstehen konnte er den Kerl noch immer nicht. Wenn es hier eine Hoffnung gab, dann ganz alleine um Rons Willen. Sollte es wirklich ein Zauber sein, dann konnte Ron mit dieser ganzen Sache vielleicht abschließen. Im besten Fall waren sie Draco endlich los…

Schweigend starrte er auf den Löffel, auf dem sich zwei wunderbare Speckstücke befanden. Wenn er ehrlich war, ging es Ron noch nie so gut, wie in diesem letzten Jahr. Er hatte sich stark entwickelt, viele kindliche Angewohnheiten abgelegt und er war deutlich ausgeglichener. Vielleicht war er deswegen so enttäuscht von dem ehemaligen Slytherin. Sauer stecke er den Löffel endlich in seinen Mund und hörte die Zwillinge frohlockend rufen. „Mehr für uns!“ Sie füllten ihren Teller erneut und eine gewisse Gelassenheit hatte sich bei ihnen eingestellt.

„Sieh ihn dir doch an, Ginny.“ Begann der eine der Brüder, während er sich setzte. Der andere legte die Schöpfkelle wieder in die große Schüssel, die in ihrer Nähe auf dem Tisch stand. Es gab zwei von ihnen, so dass jeder an den Eintopf kommen konnte. „Jeder geprügelte Hund sieht nicht so mitleidig aus. Lass einfach deine Schadenfreude siegen.“ Bekam sie nun den Rat des anderen Bruders und beide grinsten sie bis über beide Ohren an.
 

Kurz öffnete Ron wieder den Mund, doch er schloss die Lippen ohne ein Wort gesagt zu haben. Es kam ihm falsch vor, den Mann neben sich zu verteidigen, auch wenn dieser selbst nicht dazu in der Lage war. So blieb diese Aussage unangefochten im Raum stehen und ein weiteres Schweigen erfüllte die Luft. Allein das Kratzen der Löffel in den Tellern erklang und das abfällige Schnauben der rothaarigen Tochter.

George Blick wanderte zum Ende des Raumes, suchend fragte er sich, wo ihr Bruder blieb. Er hatte sie nach hier unten geschickt und war nun doch nicht anwesend. Innerlich trieb ihn und Fred die Unruhe. Es war ein ungelöstes Rätsel, welches genau vor ihren Füßen lag oder eher auf der anderen Tischseite saß. Was hatte das alles zu bedeuten? Als die braunen Augen des einen Bruders, die des anderen trafen, flammte eine Frage deutlich in ihnen auf. Warum trat Dracos Bewusstsein immer wieder so zur Seite, driftete so weit ab, dass er nicht einmal die Verbrennungen auf seinem Rücken spürte? Das war nicht normal! Das war keine Trauer, kein Schmerz! Jeder normale Mensch spürte instinktiv, dass er verletzt wurde. Warum also Draco nicht?

Ihr Sinn für seltsame, unerklärliche Vorkommnisse schlug noch immer an und doch erschien die Worte ihrer kleinen Schwester zu stimmen. Sie griffen hier nach einem nicht existenten Strohhalm! So konzentrierten sie sich wieder auf ihr Essen und schwiegen. Warten war die Devise, nach der sie nun nur arbeiten konnten. Was auch immer Percy so aufgeschreckt hatte, solange sie das nicht wussten, kamen sie nicht weiter.
 

Erschrocken zuckten alle Anwesenden zusammen. Das Feuer im Kamin stob auf und jemand trat aus dem Portal heraus. Ungläubig starrte die gesamte Familie auf den zu ihnen gehörigen Mann, der sich hustend den Staub von den Kleidern klopfte. „Verdammt.“ Brummte er und richtete sich dann wieder zu seiner vollen, schlaksigen Gestalt auf. In der rechten Hand hielt er eine große Falsche, deren Inhalt die Farbe roten Blutes besaß.

„Wo kommst du jetzt bitte her, Percy Weasley?“ Fragte seine Mutter mit aufgebrachter Stimme, noch immer innerlich aufgescheucht von dem Schrecken. Sie hatte nicht mitbekommen, dass einer ihrer Söhne den Kamin genutzt hatte. Ihre familiär typischen braunen Augen blickten den jungen Mann fordernd an, doch dieser schien in keiner Weise davon beeindruckt zu sein. Etwas anders trieb ihn um und mit schnellen Schritten eilte er aus dem großen Wohnzimmer vom Kamin in die offene Küche hinüber. Nicht einmal seinen eleganten Mantel, der nun von grauen Ascheflecken verziert war, legte er ab. „Ich war kurz in meinem Büro.“ Gab er von sich, denn seine Mutter war aufgestanden, starrte ihn mit diesem unerschütterlichen Blick an, der nie etwas Gutes bedeutete. So wollte er ihr zumindest eine flüchtig dahingeworfene Erklärung geben, die sie jedoch nicht zufrieden stellte. Als sie wieder die Stimme erheben wollte, blickte sie ihr momentan ältester Sohn an und gab schlicht von sich. „Später.“

Wann und ob überhaupt Molly Weasley von einem ihrer Kinder so zum Schweigen gebracht wurde, konnte Arthur nicht sagen. Er saß noch immer verwirrt am Tisch, hatte kaum etwas mitbekommen. Wenigstens hatte seine eigene Frau ihn darüber aufgeklärt, dass plötzlich der jüngste der Malfoy-Söhne vor ihrer Tür zusammengebrochen war. So hielt sich der Schock in Maßen, als dieser plötzlich in ihrer Küche erschien. Doch nun pflanzte sich Molly mit einem so unzufriedenen Ausdruck wieder auf ihren Platz, dass er das herannahende Donnerwetter wie das Grollen eines Gewitters hören konnte.
 

„Malfoy, du musst mir einige Fragen beantworten!“ Mit diesen Worten stellte er die elegante Flasche auf den Tisch. Der untere, runde Teil war zur Hälfte mit einer silbernen, fein geprägten Fassung versehen und auch um den langen, schlanken Hals befand sich eine ebengleiche Verzierung. Seltsam ragte Percy über die Anwesenden hinweg und erinnerte dabei fast an einen über seine Beute kreisenden Greifvogel, der sich gleich auf ein kleines Kaninchen stürzen würde.

„Hast du seit diesem Abend auffallend oft Aussetzer oder Erinnerungslücken?“ Brach sich seine barsche, herrische Stimme im Raum und die grauen Augen starrten ihn nur verwirrt an. Ein Hase vor einer Schlange konnte nicht hilfloser wirken. „Hat er!“ Gaben die Zwillinge in einem Chor von sich und selbst Harry konnte nicht leugnen, dass der Kerl, von dem er nur durch Ron getrennt wurde, teilweise nicht ansprechbar war. Die blauen Augen Percys blickten kurz zu seinen Brüdern, die nur vielsagend die Schultern und die Arme hoben, sonst aber schwiegen. „Selbstverletzendes Verhalten?“ Dieses Mal machte sich er junge Mann nicht einmal mehr die Mühe den betroffenen selbst zu fragen. Noch kurz starrten sich Fred und George an, bevor sie wieder in einem Chor antworteten. „Auf jeden Fall!“

Erstaunt blickte Ron über den Tisch zu seinen Brüdern und dann wieder zu dem blonden Häuflein Elend, welches direkt neben ihm saß. „Zählst du den verbrannten Rücken eher zum Selbstverletzenden Verhalten oder zu den Aussetzern?“ Wollte sich nun Georg erkundigen und Fred blies zögernd die Wangen auf. „Na ja, eigentlich Aussetzer, aber ich würde es auch irgendwie… hm,… ich weiß nicht.“ Kommentierte er nun unschlüssig, doch Percy wischte ihre Unterhaltung mit einer strengen Handbewegung davon.
 

„Auffallend starke Selbstzweifel und unerwartet starke Selbstvorwürfe?“ Sein Gesicht wirkte zwar recht regungslos, doch seiner Stimme war die aufgeregte Unruhe anzuhören. Er versuchte sich mit aller Macht zusammenzureißen, doch etwas in ihm schien keine Ruhe geben zu wollen. Kurz verzog Fred das Gesicht, er war sich nicht ganz sicher. Ab wann waren es „unerwartet starke“ Selbstvorwürfe, wenn man den Mann mit seinem besten Freund betrog, dem man Jahrelang nachgelaufen war? „Ich sage mal unter Vorbehalt ja.“ Sein Blick suchte die grauen Augen, doch Draco biss sich nur auf die Unterlippe und starrte in seinen Teller. Ob er noch zuhörte oder wieder in diese seltsame Trance verschwunden war, konnte man nur vermuten.

„Um was geht es hier, Percy? Warum stellst du all diese Fragen?“ Wollte nun Ron wissen, der sich zum ersten Mal an diesem Gespräch beteiligte. Ob er wirklich eine Antwort hören wollte, wusste er selbst noch nicht, aber keine zu hören war auch nicht besser. Unruhig rutschte er auf seinem Platz hin und her, offenbar war doch wieder mehr Leben in den jungen Mann gekehrt, als er zuerst erahnen ließ.

„Dieses Buch, von dem ich hoffe, dass niemals jemand erfährt, dass es in eurem Besitz war,…“ Sein strenger Blick wanderte kurz zu den Zwillingen, bevor er sich wieder seinem jüngsten Bruder widmete. „… gehört zu einer dreiteiligen Abhandlung und stellten den ersten dieser Reihe dar. Eher durch Zufall wurde ich vor einigen Wochen in meiner Arbeit in die Übersetzung der Bücher mit eingebunden, da Thomson krank ist und anscheinend sonst niemand im gesamten Ministerium ein ausreichendes Verständnis für die alte, russische Sprache hat. Dieser Vorfall hat mich Tage mit meiner eigenen Arbeit zurückgeworfen!“ Ein Fakt, der ihn offenbar sehr aufbrachte, denn er musste ihn mit Nachdruck erwähnen.
 

„Ich habe Stunden mit dieser Sauklaue verbracht und daher fiel es mir heute nicht sonderlich schwer das Original zu übersetzen. Anscheinend wurde es vor ca. 350 bis 400 Jahren im russischsprachigen Raum von einer Hexe geschrieben, die kein gutes Verhältnis zu jeglichen positiven Emotionen besaß. Sie hat in drei Büchern über grausamste Zauber, tödliche Tränke und in ihrem letzten Werk über schlimmste Foltermethoden geschrieben. Ihre Bücher wurden zu den verbotenen gezählt und da niemand von der Existenz eures Exemplars weiß, habe ich der Welt einen Gefallen getan und es vernichtet!“

„WAS?“ Kam nun erstaunt von den Zwillingen, die noch nicht wussten, ob sie eher über die Zerstörung ihres Eigentums oder dieser Erklärung geschockt waren. Mit großen Augen starrten sie ihren Bruder an, der nur kurz das Gesicht verzog. „Ist euch eigentlich klar, was ihr für Strafen zu erwarten habt, wenn jemand dieses Buch bei euch gefunden hätte?“ Fuhr er nun die beiden Männer an, die unerwartet mehrere Zentimeter in sich zusammensanken und schweigend ihre Lippen aufeinander pressten, um jetzt nichts Dummes zu sagen. „Seid mir einfach dankbar, dass ich wegen euch ein weiteres Mal Regeln verletzt habe. Ich hätte den Besitz direkt melden müssen und das Buch dann in die Obhut des Ministeriums übergeben sollen. Dort würde es so oder so vernichtet werden, ich habe den Vorgang also nur verkürzt.“ Brummte er nun ungehalten und versuchte sich wieder zusammenzureißen. Seine Konzentration schien nun flüchtig, als fiele es ihm immer schwerer seine Gedanken geordnet zu behalten.

„Worauf wollte ich hinaus?“ Kam unerwartet die Frage Percys und er blinzelte verwirrt. Er hatte den Faden verloren und so war es der stets vorlaute Junge mit den grünen Augen und der runden Brille, der das Wort ergriff. „Was ist in der Flasche?“
 

„Drachenblut.“ Die brüchige Stimme erhob sich in der Luft zu einem schummrigen Ton. Erstaunt blickten alle Augen den blonden Zauberer an, dessen waren derweil auf die Flasche geheftet. Die blassen Wangen schienen nun totenbleich, nicht einmal die Ahnung eines farblichen Hauches ließen sie zu. Kurz schien Percy etwas sagen zu wollen, doch seine Lippen schlossen sich ohne einen Ton verloren zu haben. „Ich bin ein Slytherin und ich entstamme der Familie der Malfoys. Daher kenne ich mich mit einigen Zaubern aus, von denen ihr wahrscheinlich niemals erfahren werdet. Dieser Zauber hier ist… er ist ein…“ Doch seine Stimme versagt. Die trägen Gedanken in seinem Kopf formten nur ein einziges Wort: Tod!

„Soll ich es ihnen sagen?“ Seltsam sanft klang die sonst kalte, heute herrische Stimme. Kurz trafen sich die so unterschiedlichen Augenpaare der noch unterschiedlicheren Männer und dann schüttelte Draco den Kopf. Er schluckte noch einmal hörbar und richtete seine geschundene Gestalt auf. „Ich stieß erneut in den letzten Tagen auf diese Art von Zauber oder eher Fluch. Wir nennen sie Splitterzauber, jedoch haben sie viele Namen. Der Ausdruck stammt daher, da sie die Seele, die Persönlichkeit des Verfluchten in einzelne Splitter zerschlagen, zerreißen, welche sich dann nach und nach auflösen. Diese Aussetzer, nach denen Percy eben fragte, sind Anzeichen dafür. In diesen Momenten werden ganze Stücke meiner Persönlichkeit für immer gelöscht. Wesenszüge, Eigenarten, Verhaltensweisen, die mich auszeichnen. Schlussendlich bleibt nichts von dem Verfluchten übrig, sein Geist ist so leer, dass auch das Verlangen nach Nahrung und Wasser verschwunden ist. Er verhungert oder verdurstet, obwohl er vor einem gedeckten Tisch sitzt.“
 

Draco besaß nicht den Mut aufzublicken und sich dem Entsetzen der anderen schmerzlich bewusst zu werden. Für einen Moment glaubte er sich selbst die Lüge, dass die Worte, die er eben ausgesprochen hatte, nur dann so grauenhaft waren, wenn er die Sprachlosigkeit der anderen vor Augen sehen musste. In seiner eigenen Stimme lag diese Ungläubigkeit, mit der er noch immer die gesamte Situation nicht erfassen konnte. Sie war so klar, so ungeschminkt, dass niemand sie überhören könnte. Er sprach von seinem eigenen Tod, seinem bevorstehenden Ende. Aus dem eben noch unerklärlichen Betrug wurde plötzlich ein Verrat, dessen Ausmaß er kaum zu begreifen im Stande war. Er sollte sterben. Jemand hasste ihn so sehr, dass er sterben sollte. Diese Erkenntnis traf ihn hart und ließ die nur noch bruchstückhaften Persönlichkeitsfetzen in ihm schmerzhaft beben. Jemand hasste ihn so sehr, dass er sterben sollte!

„Die Hoffnung ist die grausamste aller Foltermethoden. Nur gerade so viel von ihr, dass der Mensch nicht sterben will, aber nicht in solchem Maße, dass er aufbegehrt.“ Seine eigene Stimme war ihm fremd und fern. Sie klang in seinen Ohren grässlich wieder, als wäre es ein andersartiger Ton, ein Windspiel, das Rauschen der Blätter, vielleicht sogar das Brüllen des Sturmes, welcher noch immer um das Haus brauste. Alles konnte dieser Ton sein, nur nicht seine eigene Stimme! Doch außer ihm sagte niemand etwas, die Stille war so lautlos, dass ein Grab in den Tiefen der Erde von mehr Geräuschen erfüllt wurde.

„Als diese Flüche vor Jahrhunderten geschmiedet wurden, war der Kampf gegen einen Drachen noch gefährlicher, noch tödlicher und doch gab es jene, die gegen sie gewonnen hatten. So wurde frisches, reines Drachenblut zu dem Mittel, zu dem einzigen Gegenmittel, dass einen vor dem Tod bewahren konnte. Ein Leben für ein Leben….“ Seine Worte erstarben, für jedes weitere fehlte ihm die Kraft. Noch immer drehte sich in seinem Kopf alles nur um ein einziges, entscheidendes Detail in seiner Aussage: Tod!
 

Plötzlich spürte er eine unerwartete Wärme. Jemand hatte seine Hand ergriffen und hielt sie fest. Blaue Augen starrten ihn mit einem unergründlichen Blick an und bevor der junge Mann noch realisierte, was er wirklich sagte, waren diese Worte seinen vollen Lippen entsprungen. „Ich würde mich mit hundert Drachen anlegen, wenn ich dich damit retten könnte.“ Rons Augen blieben auf ihn gerichtet und in diesem unglaubwürdigen Moment konnte er die Hand nicht loslassen, die er umklammerte. Etwas tief in seinem Herzen wehrte sich, schrie auf, wollte die Schwermut zerbersten lassen, die sich auf ihn gelegt hatte. Doch da war kein Vertrauen und eine leise Stimme schrie, dass es nie wieder zwischen ihnen bestehen konnte, aber er liebte diesen Mann! Das war die unumstößliche Wahrheit! Er liebte diesen Mann mit Haut und Haaren, mit allem, was dazu gehörte!

Die schmalen Lippen öffneten sich, er wollte eine Erwiderung von sich geben, endlich sagen, was die ganze Zeit schon auf seiner Seele lastete, dennoch blieb er stumm. Es war nur ein Lächeln, welches bis zu seine Lippen vor drang und in diesem unerwarteten Moment schien dieses mehr zu bedeuten, als alles, was Draco hätte sagen können. Die Hand, die auf seiner lag, drückte ihn sanft und bekräftigend. „Ich weiß nicht genau, was von mir übrig geblieben ist. Ich werde nie mehr derjenige sein, in den du dich verliebt hast.“ Die Schwere dieser Worte, die Wahrheit, die Ron doch längst verstanden hatte, lastete grausam auf dem jungen Mann. Ein kurzes Schweigen, in dem die Anspannung greifbar schien. „Denkst du, dass ich noch der gleiche bin?“ Es war beinahe zynisch. Ron sah direkt in die grauen Augen und doch war da ein breites Grinsen auf seinen Lippen, welches niemand übersehen konnte.
 

„Gut, wer muss jetzt alles von dem Drachenblut trinken?“ Es war eine Mischung aus Neugierde und fehlendem Feingefühl, die Harry immer wieder in die Situation brachte, die Fragen zu stellen, die ihm durch den Kopf gingen. Nicht immer war es die richtige Situation und hin und wieder brachte es ihn beinahe um Kopf und Kragen. Doch jetzt war es genau jenes Ungeschick, welches den bestmöglichen Augenblick fand. Kein weiteres Gerede, kein Verzögern und Verschleiern mehr.

Unerwartet dankbar blickten ihn die beiden jungen Männer an, bevor ihr Augenmerk zu Percy wanderte. Dieser hatte nur schweigend die starre Miene aufgesetzt, die er hin und wieder zur Schau trug, wenn ihm etwas ganz und gar nicht gefiel, er aber kein Wort dazu von sich geben wollte. „Beide, nun, alle drei. Aber bei Zabini ist es nicht ganz so wichtig, er kann auch warten, bis sich der Sturm gelegt hat.“ Kommentierte der älteste der anwesenden Weasley Söhne und zog dabei seinen Zauberstarb hervor. Nur einen Moment später schwebten zwei Gläser aus einem der Schränke und Draco schluckte hörbar. Nichts von dem, was er über diese Zauber gehört hatte, was in irgendeiner Weise gut! Sie waren grausam, zerstörerisch und tödlich. Nichts an ihnen gab Hoffnung, dass ein Gegenmittel nicht auch ebenso grausam wäre. Nun, was schmerzlich zerschlagen wurde, würde sicher nicht liebevoll wieder zusammengesetzt. Wahrscheinlich war das Heilen ebenso grauenhaft, wie das Zerschlagen vorher!

Mit großen, von Angst geweiteten Augen beobachtete er wie das Blut aus der Flasche in die Gläser floss, blubbernd und gurgelnd in einem dickflüssigen Strahl aus der Öffnung stürzte und sich an der Wand des Glases brach, überschlug und zur anderen Seite schwappte. Wahrscheinlich war es sogar noch warm. Nur einen Herzschlag später erkannte er den feuchten Beschlag des kühlen Glases und ihm wurde klar, dass er Recht behielt.
 

Der Zauber der Flasche hielt die Zeit an. Alles, was sich in ihr befand, war in dem Augenblick gefangen, in dem es die Flasche füllte. Ein alter, komplizierter Zauber, der heute kaum noch von jemandem beherrscht wurde. Aber wer musste denn heute noch so frisches Drachenblut aufbewahren, dass es warm war? Da diese Zauber kaum noch gesprochen wurden, im Grunde gar nicht mehr, blieben Ron, Zabini und er eine Ausnahme. So konnte er froh sein, dass der ungeliebte Rotschopf in den Tiefen der Ministeriums Keller noch eine solche Flasche gefunden hatte. Wie alt mochte das Blut sein? Jahrzehnte? Jahrhunderte?

Mit großem Ekel griff Draco nach dem Glas und nur widerwillig schlossen sich seine Finger darum. Er spürte die Wärme, die Hitze, die einst im Körper des Drachen gebrodelt hatte und nun noch immer sein Blut prägte. Er ahnte, dass der Geschmack wirklich widerlich wäre, doch seine Vorstellung reichte nicht aus, um das Kommende in einer ausreichenden Art zu beschreiben. Es erschien ihm beinahe, als wäre all der Schmerz und der Hass in diesem Blut gefangen, die der Drache in seinen letzten Augenblicken gespürt hatte. Bitter berührte der warme Saft seine Lippen, warm floss er in seinen Mundraum und Draco musste sich dazu zwingen nicht zu würgen. Noch nie in seinem Leben hatte er etwas so Ekelerregendes getrunken! Sein Verstand musste mit aller Gewalt gegen den tiefsten Instinkt seines Körpers ankämpfen. Nicht ausspucken!

Alles in ihm sträubte sich dagegen diesen unendlichen Ekel zu ertragen. Die Augen hatte er zusammengekniffen, seine Hand zitterte und während ihm Tränen über die Wangen liefen, schluckte er ein weiteres Mal. Es konnte nicht mehr viel sein! Nur ein Glas! Er hatte schon drei Mal geschluckt... es konnte nicht mehr viel sein! Bitte, es konnte einfach nicht mehr viel sein!
 

Der Schmerz kam so unerwartet, dass er das Glas fallen ließ. Es schlug auf der Tischkannte auf und rutschte herunter. Als das leichte Gefäß die harte Bank berührte, zersplitterte es krachend in duzende Teile. Draco bemerkte nicht, ob Ron auch schon getrunken hatte. Er bemerkte nicht, ob ihn jemanden beobachtete. Er bemerkte nur noch den Schmerz. Seine Hände verkrampften sich über der Brust. Er konnte nicht atmen, er konnte sein Herz nicht mehr spüren. Es hatte aufgehört zu schlagen! Sein gesamter Verstand setzte aus, Panik überschwemmte alles. Sein Herz schmerzte so brutal, dass nichts weiter zu ihm durchdrang. Er bemerkte nicht einmal, dass er schrie!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  YouLi
2018-09-12T13:04:46+00:00 12.09.2018 15:04
Liebe Traumfänger,
endlich bin ich in meinem stressigen Alltag dazu gekommen, dieses Kapitel zu genießen.
Ich hatte es letzte Woche völlig übersehen!
Du hast recht, Draco ist hier ganz, ganz anders. Aber es wurde auch endlich mehr oder weniger erklärt wieso.
Aber es stellen sich natürlich noch viel mehr Fragen.
Zuallererst: Wer in Merlins Namen ist dafür verantwortlich? Wer will Draco tot sehen?
Ich dachte zuerst an Pansy, aber jetzt frage ich mich: Wo bleibt Hermine in der Geschichte?
Aber ich glaube natürlich nicht, dass sie dafür verantwortlich ist. Aber dennoch, wo ist sie? Hat sie sich mit Ron zerstritten?
Die zweite Sache, die mich beschäftigt: Der verbotene Zauber mag eine Erklärung für Dracos Zerstörung sein, aber ist es ein Grund für seinen Seitensprung? Denn dieser wurde noch nicht wirklich erklärt. Ich denke mal, das werden wir im nächsten Kapitel erfahren.
Übrigens finde ich in dieser Geschichte auch Percys Rolle äußerst interessant und die Zwillinge sind so toll wie immer <3
Also ich bin wirklich sehr gespannt auf die Antworten und darauf, wer oder was wohl dahinter stecken mag.
Und, oh Gott, Ron so süß: „Ich würde mich mit hundert Drachen anlegen, wenn ich dich damit retten könnte.“
Wenn man bedenkt, in welcher Situation er das sagt, und wie beschissen es ihm geht, dann verliebt man sich doch gleich nochmal in ihn. Ich bin dahin geschmolzen <3
Ich kann es nicht erwarten und auf "Im Whiskey-Rausch" bin ich auch schon sehr gespannt ;)

Deine YouLi

Antwort von:  Traumfaengero_-
12.09.2018 18:49
Liebe YouLi,

den stressigen Alltag kenne ich, der hat ganz viele Brüder und einer sitzt hier bei mir! XD

Da nicht mehr ganz so viel Geschichte übrig bleibt, muss sich ja auch langsam alles aufklären. ;) Allerdings ist die lange Zeit, in der diese Geschichte bearbeitet wird, doch so lang, dass kleine Details verloren gehen. Ich versuche ein paar deiner Fragen zu beantworten, also die, die ich schon kann!

1. Wer das war, wird erst im nächsten Kapitel geklärt!
2. Es wurde kurz erwähnt, dass sie im Ausland ist und bisher nicht zu ihnen kommen konnte. Sie hat per Eule zugesichert, nach dem Sturm direkt zu ihnen zu stoßen. Nach der Trennung von Ron hat sie eine sehr innige Beziehung zu ihm aufgebaut, sieht ihn wie einen Bruder, den sie verteidigt bis aufs Blut!
3. Ja, der Zauber ist auch eine Erklärung für den Seitensprung! Er funktioniert wie folgt:
a. Du benötigst von allen dreien je ein Haar.
b. Du braust zwei unterschiedliche Zaubertränke.
c. Der erste für Blaise, der zweite für Draco. Dabei ist es egal, wer welchen zuerst trinkt.
d. Wenn der Zaubertrank getrunken wurde, verfallen die beiden Personen bei ihrer ersten Begegnung in einen sehr starken Rausch, sie haben das überwältigende Bedürfnis miteinander zu schlafen.
e. Wenn zumindest teilweise oder ganz der Beischlaf vollzogen wurde, verfliegt dieses Verlangen.
f. Folgen:
i. Blaise wird für immer Schuldgefühle haben, da er der „Auslöser“ war. Kann nie wieder eine Beziehung führen.
ii. Ron wird nie wieder vertrauen können, weil er so betrogen wurde. Kann nie wieder eine Beziehung führen.
iii. Draco wird seine gesamte Persönlichkeit verlieren, bis er stirbt.

Das ist der Werdegang des verbotenen Zaubers. Die Zwillinge haben versucht das zu erklären. Dabei sind allerdings die Folgen ausgelassen worden. Pansy ist deswegen die Verdächtige, weil sie „wahrscheinlich“ am Morgen bei Blaise war und ihm so den Trank hätte geben können. Er muss ihn getrunken haben, nachdem Draco das letzte Mal bei ihm war und bevor er an diesem Abend zu ihm kam.

In dieser Geschichte gefallen mir alle Brüder besonders gut. Ich bin begeistert von den Zwillingen, die so forschend und suchend sind. Die kleinen Kriminalisten. ;)
Auch Percy mit seiner direkten, wenn auch kalten Art gefällt mir sehr gut.
Klar, Ron… was soll man da sagen? Er ist einfach ein Schnuckelchen!


Der „Whisky Rausch“ wird langsam und stetig, aber da der Bruder des „stressigen Lebens“- stressiges Leben Nummer 1.793.589- bei mir rum hockt, wird es wohl noch dauern. Je wie mich die Muse küsst, wird einer der drei Geschichten beendet. Entweder „Vergebung“, „Whisky-Rausch“ oder endlich einmal „Ich lasse dich darum flehen!“, die beinahe fertig ist und mit einem hei… ähm… kalten, sehr winterlichen Epilog endet!

Ich habe mir heute wieder sehr über deinen Kommentar gefreut. Sie spornen mich immer wieder an und geben mir so manche schöne Eingebung!!!

Liebe Grüße
Deine Traumfänger
Antwort von:  YouLi
13.09.2018 03:50
Stimmt, jetzt kann ich mich wieder an Hermine erinnern, tut mir leid, mein Fehler :'D
Und wie der Zauber funktioniert, war mir zwar klar, aber welcher Zusammenhang zwischen dem Seitensprung und Dracos Zersplitterung bestehen sollte, nicht ganz. Durch die genannten Folgen wird das jetzt auf jeden Fall schlüssiger.

Dann muss das aber eine Person sein, die alle drei Beteiligten abgrundtief hassen muss...ob das wirklich Pansy sein kann? Jetzt bin ich auf die Begründung noch mehr gespannt, weil mit dem Zauber hat sie ja auch Blaise für immer geschadet...

Sehr spannend auf jeden Fall :D


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