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Der Schlüssel zu meinen Herzen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :)

Mit diesem Kapitel wünsche ich euch:
Ein schönes, ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise eurer Lieben.

Liebes Rehchen :*

Du hast dein Weihnachtsgeschenk ja schon gelesen. ;)
Ich schreibe es gerne noch einmal: Alles Liebe zum Weihnachtsfest, wünsche ich dir. Hier ist dein endgültiges Weihnachtsgeschenk. :*
Die Post kommt noch. :)

Ganz liebe Grüße und Spaß am Lesen. :) Komplett anzeigen

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Loslassen, um neu anzufangen

Loslassen, um neu anzufangen
 

Der gleiche Morgen vor Tais Geniestreich aus dem Blickwinkel von Joe, Kari, Takeru und Kouki.
 

Joe war froh, dass die Nacht bald zu Ende war. Er liebte seinen Beruf, trotzdem schlauchten die vierundzwanzig Stunden Schichten enorm. Der Arzt startete seinen letzten Rundgang. Leise öffnete er die Tür und ging in das Krankenzimmer. Die Augen waren an die Dunkelheit gewöhnt. So ging er mit sicheren Schritten zu dem Bettende und nahm das Dokument für den Behandlungsverlauf an sich. Er vergewisserte sich, dass es dem Patienten, den Umständen entsprechend, gut ging und verließ das Zimmer schnellen Schrittes. Diesen Vorgang wiederholte er bei all seinen Patienten. Im Ärztezimmer ging er die Patientendokumentation durch und bereitete seine Übergabe für den Frühdienst vor. Joe schaute kurz auf seine Uhr. Noch eine Stunde und er konnte nach Hause. Der junge Mann musste schmunzeln. Um diese Uhrzeit stand Kari auf, wenn sie Frühdienst hatte. Ohne groß darüber nach zu denken, ging er zu ihrem Krankenzimmer. Vorsichtig öffnete er die Tür und steckte seinen Kopf durch den Türspalt. Kari saß auf ihrem Bett. Sie hatte die Beine angewinkelt und ihre Arme um diese geschlungen. Der Kopf war auf ihre Knie gebettet. Die Lampe an ihrem Bett war eingeschaltet.

Mit „Guten Morgen, Hira“ machte er auf sich aufmerksam.

Die Angesprochene zuckte kurz zusammen. „Guten Morgen, Joey“, kam es traurig über ihre Lippen.

Der Arzt trat ein und schloss die Tür. „Was ist los? Hast du Schmerzen?“, fragte er besorgt nach.

„Was meinst du, wie es mir geht? Ich habe Kopfschmerzen, mir ist übel und jeder Atemzug ist anstrengend“, zischte sie wütend.

„Ich kann dir ein Medikament gegen -“

„Nein. Lass es gut sein. Ich weiß, dass du es nur gut meinst, Joey. Ich möchte meine Ruhe haben.“ Tränen traten in ihre Augen. Joe kannte dieses Verhalten seiner ehemaligen Freundin nur zu gut. Das war ihr typisches Verhalten, wenn sie sich überfordert fühlte. So leicht würde er sich nicht abwimmeln lassen. Der Arzt schaltete die Anwesenheitslampe ein. Er ging zu Karis Bett und setzte sich an das Fußende. Kari sah ihn verständnislos an.

„Vergiss es, Hira. Ich werde nicht gehen. Was ist los? Geht es um den Unfall? Ich kann dir vergewissern, dass es Kouki gut geht. Die Nacht ist ohne Komplikationen verlaufen“, sprach Joe einfühlsam.

Erleichterung machte sich auf Karis Gesicht breit. „Danke dir. Ich bin froh, dass es Kouki soweit gut geht. Kann er heute nach Hause?“

„Das entscheidet Doktor Yamada. Er ist der behandelnde Arzt von euch.“ Nachdenklich schaute der Blauhaarige in die braunen Augen von Kari. „Ich frage dich noch einmal: Was hast du?“ Joe rutsche ein Stück höher, so das seine Hüfte die von Kari berührte. „Du kannst mir nichts vormachen. Irgendetwas bedrückt dich.“

„Du hast nie daran gezweifelt. Warum glaubt Takeru mir nicht?“, brach es aus ihr heraus.

„Wovon redest du?“ Besorgt musterte er die junge Frau vor sich.

„Kouki. Takeru … Ich schaffe das nicht.“ Kari legte ihren Kopf an die Schulter von Joe und weinte bittere Tränen. Beschützend legte Joe die Arme um sie.

„Hira, du glaubst doch nicht wirklich, dass Takeru an seiner Vaterschaft zweifelt. Hast du gesehen, wie er mit seinem Sohn umgeht?“ Beruhigend streichelte er über ihren Rücken. Sie löste sich von ihm.

„Er hat mir selber gesagt, dass er daran zweifelt.“

Gut, wenn Kari dieses Spiel spielen wollte, machte er mit. Joe war klar, dass er einen Streit provozieren würde. Der Arzt in ihm wollte sie zu schonen, der Freund wollte ihr die Augen öffnen. Der Blauhaarige holte tief Luft und sah Kari in die Augen.

„Hast du TK ausreden lassen? Hast du zugehört, was er dir sagen wollte, oder hast du auf Durchgang geschaltet? Wie oft hast du unsere Telefonate unterbrochen, weil dir etwas nicht gepasst hatte? Das war mehr als einmal.“

„Joey, was soll das? Ich weiß, was ich gehört habe. Takeru will nichts mit Kouki zu tun haben.“ Traurig drehte sie ihren Kopf zur Seite.

Der Blauhaarige merkte, dass er sich auf ganz dünnen Eis bewegte. Trotzdem verfolgte er sein Ziel weiter:

„Bist du dir da sicher? Takeru war die ganze Nacht bei Kouki. Er hat dem Kleinen nicht einen einzigen Vorwurf wegen dem Unfall gemacht. Im Gegenteil, TK macht sich Vorwürfe, weil er Kouki verleugnet hatte.“

Ruckartig drehte Kari ihren Kopf in Joes Richtung.

„Warum hat er es dann gemacht?“

Joe verdrehte die Augen. „Man merkt, dass du dir den Kopf angeschlagen hast. Wo ist dein Scharfsinn geblieben, Hira?“

„Jetzt werde nicht frech. Ich habe Kopfschmerzen. Sage, was du sagen möchtest, oder lass mich in Ruhe“, kam es wütend von seiner Gesprächspartnerin.

„In Ordnung. Beruhige dich wieder.“ Zärtlich wischte der junge Mann die Tränen von ihren Wangen. „Takeru wollte Kouki, Yuri und dich schützen. Ist das so verkehrt gewesen? Ich an seiner Stelle hätte genauso reagiert.“

„Joey, das glaubst du selber nicht.“ Entgeistert sah Kari in seine Augen.

„Doch. Er redet von seiner Familie, in dem es nicht nur Kouki und dich gibt, sondern auch Yuri. Was hat TK falsch gemacht? Warum sagt er, dass ihr seine Familie seid, wenn er nichts mit seinem Sohn zu tun haben will? Denke darüber nach. Meiner Meinung nach hast du Takeru Unrecht getan. Ich weiß, dass du sehr empfindlich reagierst, wenn es um Kouki geht. Du solltest nicht den Menschen von dir stoßen, der dir helfen möchte. Du hast dir die ganzen Jahre über gewünscht, dass TK zu seinem Sohn steht. Gebe ihm jetzt die Chance dazu. Höre auf deine innere Stimme und vertraue deinem Herzen. So erkennst du die Antwort.“

Joe stand auf. Er gab Kari einen Kuss auf die Wange. Noch einmal wischte er ihr ihre Tränen aus dem Gesicht und lächelte sie aufmunternd an, bevor er das Zimmer verließ.
 

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„Guten Morgen“, vernahm Takeru eine piepsige Stimme. Er grummelte etwas vor sich her und drehte sich auf die Seite, aus der er die Stimme hörte. Der junge Mann öffnete seine Augen ein wenig. Er glaubte nicht, was er sah.

„Patamon? Was machst du hier?“ Die Tore zur Digiwelt waren seit Jahren verschlossen. Wenn sein Digimon hier war hieß das nichts Gutes. Takeru war mit einem Mal wach. Der Blonde setzte sich abrupt auf und grinste.

„Guten Morgen, Kouki. Ich dachte im ersten Moment, es sei mein Patamon. Wollen wir noch einen Moment kuscheln, bevor wir aufstehen?“ Der Basketballer hob seine Bettdecke, als er das Nicken sah. Der Junge huschte mit samt seinem Patamon in das Bett seines Vaters und kuschelte sich an ihn.

„Wie geht es dir? Hast du gut geschlafen?“, fragte er besorgt seinen Sohn.

„Mir geht es gut. Ich habe gut geschlafen. Dein Handy hat mich geweckt“, gähnte der Junge. Seine blauen Augen schauten seinen Vater verschlafen an. Der Hoffnungsträger schaute auf sein Mobiltelefon. Der erste Anruf war von Kari, der zweite von Kita. Takeru sah auf die Uhrzeit: Sieben Uhr am Morgen. War das deren Ernst?

„Himmel nochmal! Deine Mutter ist immer noch eine Frühaufsteherin“, stöhnte sein Vater. „Kita werde ich nachher rund machen. So früh anzurufen …“, brummte der junge Mann vor sich her.

„Mama geht mir auch auf die Nerven, wenn sie so früh aufsteht“, lachte Kouki. „Können wir mit Mama Frühstück essen?“ Bittend sah er seinen Vater an.

Takeru schluckte. Er musste sich Kari schneller stellen, als ihm lieb war. Ihre Worte hatten ihn verletzt. Er konnte sie dennoch verstehen. Es ging um ihr gemeinsames Kind. Wie sollte es jetzt weiter gehen?

„Klar. Wir müssen nur klären, wer von uns als erster im Bad verschwindet“, stellte der Basketballer fest. „Je früher wir uns einigen, desto schneller sind wir bei deiner Mutter.“ Takeru hatte noch gar nicht ganz ausgesprochen, da war Kouki, wie von der Tarantel gestochen, aus dem Bett gesprungen und lief ins Bad. „Okay, du bist der Erste. Ich rede mit deiner Mutter und Kita“, rief er seinem Sohn hinter her. Er nahm sein Handy und wählte ihre Nummer.
 

>Guten Morgen, Keru.<, erklang ihre Stimme unsicher.

„Guten Morgen, Kari“, sprach er mit missmutiger Stimme. „Hast du einigermaßen schlafen können?“

>Ja, habe ich. Danke dir. Die Kopfschmerzen sind weniger geworden. Was macht unser Engelchen?<

Hatte er richtig gehört: ‚unser Engelchen‘?

„Das freut mich für dich. Falls du unseren gemeinsamen Sohn meinst: Kouki geht es gut. Er ist im Bad und wäscht sich gerade.“

>Keru, es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht verletzten. Ich habe dir die Sachen an den Kopf geworfen ohne nachzudenken.<

„Ich weiß, dass ich dir sehr wehgetan habe. Ich möchte mich dafür entschuldigen. Dass wollte ich auf gar keinen Fall. Ich dachte, dass wir die Vergangenheit ruhen lassen und neu anfangen wollten. Zu meinem Neuanfang gehören Kouki, du und Yuri. Wieso zweifelst du an mir? Wieso denkst du, dass ich dir nicht glaube? Habe ich dir einen Grund gegeben, dass du mir nicht mehr vertraust?“

>Nein, hast du nicht. Meinst du das so, wie du das sagst, Keru?<

„Warum sollte ich es sonst sagen? Hika, ich habe viele Fehler gemacht. Das weiß ich. Kouki ist keiner davon.“

Takeru hörte wie sie in den Hörer schniefte.

„Kouki und ich wollten mit dir zusammen Frühstück essen. Hast du etwas dagegen?“

>Nein. Ich freue mich.<

„Wir uns auch. Bis später.“

Takeru legte auf und wählte die nächste Nummer.
 

„Kita! Sag mal, hast du sie noch alle? Wieso rufst du so früh an?“, fauchte der Blonde genervt ins Telefon.

>Guten Morgen, Takeru. Danke der Nachfrage. Ich habe gut geschlafen<, kam es ironisch vom Trainerassistenten. >Hast du noch keinen Kaffee getrunken, oder was?<, zog Kita den Cheftrainer auf.

„Boah! Wenn du weißt, dass ich kein Morgenmensch bin, wieso rufst du dann so früh an?“

>Du hast mich darum gebeten. Ich sage nur: ‚Starting five‘, das Abschlusstraining und das Meeting. Hast du das vergessen?<

„Mist! Nein, habe ich nicht. Ich bin noch im Krankenhaus bei meinem Sohn. Fängst du bitte schon mit dem Aufwärmtraining an und machst Notizen. Falls ich bis dahin noch nicht da bin machst du mit dem Wurftraining weiter. Danach ein leichtes Trainingsspiel. Suzuki und Kobayashi schonst du während des Aufwärmens. Die Beiden spielen von Beginn an. Rufe mich an, falls du Fragen hast. Ich bin spätestens zum Teammeeting da.“

>Alles klar, bis später.<

„Bis später.“

Takeru hatte gar nicht mitbekommen, das Kouki aus dem Badezimmer gekommen war.

„Papa? Alles gut?“ Der ältere Blonde drehte sich um und sah in die fragenden Augen seines Sohnes.

„Klar. Ich musste nur noch was für die Arbeit erledigen. Magst du mich heute in die Sporthalle begleiten und mir bei der Arbeit zuschauen? Vorausgesetzt, dein Arzt hat nichts dagegen.“

„Oh ja! Spielen da alle Basketball?“ Freudig sprang der Junge auf und ab.

„Den größten Teil schon“, grinste der Basketballer.
 

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„Mama, Mama.“ Der ältere Blonde hatte die Tür zu Karis Krankenzimmer nur einen Spalt aufgemacht, als der Wirbelwind durch diese lief und bei seiner Mutter auf dem Bett saß. Die Beiden umarmten sich innig.

„Guten Morgen, Kouki. Wie geht es dir?“

„Gut. Ich darf Papa heute bei der Arbeit zuschauen, wenn der Arzt nichts dagegen hat“, erzählte der Junge aufgeregt. Fragend sah Hikari zu Takeru. Dieser lehnte lässig am Türrahmen. Er stieß sich ab und ging er auf die Beiden zu.

„Hallo, Hika. Genau, Kleiner, heute zeigst du den Großen, wo die Harke hängt“, schmunzelte der Basketballer.

„Wohl eher der Korb“, kam es unbedacht von der Mutter. Die Drei sahen sich an und fingen an zu lachen. Sie ließen sich das Frühstück schmecken - wenn man das so nennen wollte. Sie waren im Krankenhaus.

„Mama, es tut mir leid. Das wollte ich nicht“, kam es auf einmal traurig von Kouki. Die blauen Augen waren voller Trauer. Er streichelte seiner Mutter über die Bandage am Arm. Er sah sich das Pflaster am Kopf an, das den Verband von gestern ersetzte.

Die Lichtträgerin schaute ihr Kind an. Sie nahm ihren Sohn in die Arme. „Kouki, du hast keine Schuld an dem was passiert ist.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Mache dir mit Papa einen schönen Tag. Heute Nachmittag kannst du mich wieder besuchen. Du musst dir keine Sorgen machen. Doktor Yamada ist ein guter Arzt, sonst hätte Paps ihn nicht um Rat gefragt. Ich hab dich lieb.“ Sie gab ihm einen Kuss.

Kari sah Takeru an. „Pass gut auf ihn auf.“

„Das mache ich, Hika. Wir kommen heute nochmal vorbei.“

Takeru beugte sich vor, nahm Kari in seine Arme und flüsterte ihr ins Ohr:

„Mache dir keine Sorgen und werde gesund. Wir reden später.“ Er hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Wange.

„In Ordnung.“
 

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Nach der Abschlussuntersuchung von Kouki machten sich Vater und Sohn auf den Weg zum Arbeitsplatz des Blonden. Takeru öffnete die Tür zur Halle. Die Beiden hörten eine wütende Stimme:

„Hongo! Du hast gerade ein Rückspiel gemacht. Konzentriere dich! Verstanden? Du spielst heute wie der erste Mensch.“

„Sorry, Kita“, war eine andere Stimme zu hören.

„An Alle: Wir machen Pause“, rief Kita.

„Hey Kita. Wie läuft es?“ Takeru und Kouki hatten das Spielfeld betreten. Staunend blickte sich der Junge um. Der glänzende Holzboden, die riesigen Tribünen, das Spielfeld, das fast die ganze Halle einnahm und die zwei Gänge, die zwischen den Zuschauerrängen in die Halle führten. Von dem Anblick war Kouki sehr beeindruckt.

„Hey, Takeru. Ganz gut. Hongo ist nicht ganz bei der Sache. Nakamura ist zu übereifrig. Das übliche eben. Wir machen gerade Pause“, sprach der Assistent. Er schaute auf Kouki „Hallo. Ich bin Kita. Wie heißt du?“

Kouki verbeugte sich. „Yagami Kouki. Ich darf meinen Papa heute bei der Arbeit zusehen.“

„Es freut mich, dich kennenzulernen“, erwiderte Kita.

„Wollen wir den Großen mal zeigen, was wir beide drauf haben?“ Fragend sah Takeru den Jungen an. Er musste schmunzeln, als er die großen Augen seines Sohnes sah. „Keine Angst. Ich bin bei dir. Wir haben schon oft bei Onkel Matt mit Onkel Tai, Ken und Davis gespielt. Lass uns spielen wie immer.“ Daraufhin nickte der Junge begeistert.

„Okay. Wir Zwei gegen …“, Takeru sah zu seiner Mannschaft, „… Hongo und Kita.“ Der Cheftrainer grinste seinen Assistenten an. „Du kannst Bewegung gebrauchen, Kita. Hongo, vielleicht kannst du dich besser konzentrieren, wenn wir aus Spaß spielen.“ Nachdenklich schaute der Cheftrainer den Spieler an. Dieser steckte nach einer Verletzung in einem Formtief.

„Ihr zwei denkt daran, dass Kouki erst fünf ist.“ Die Genannten schauten sich an und nickten.

Kurz nach Spielbeginn war für jeden sichtbar, was für ein Talent in dem Kind steckte. Für sein Alter konnte Kouki erstaunlich gut mit dem Ball umgehen. Der Bewegungsablauf war flüssig und erinnerte stark an den seines Vaters. Ab und an gelang es dem Jungen Kita oder Hongo den Ball geschickt ‚abzunehmen‘ und seinem Vater zielgenau zuzuspielen. Takeru übernahm das Körbe werfen.

Nachdem das Spiel beendet war, verbeugte sich Kouki höflich vor den Älteren und bedankte sich.

Das Teammeeting war vorbei und Takeru und Kouki fuhren wieder ins Krankenhaus.
 

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„Onkel Matt, Hallo.“

Der Angesprochene drehte sich um. „Hey, Kouki. Wie geht es dir? Wo ist dein Papa?“ Lachend schloss Matt seinen Neffen in seine Arme.

„Mir geht es gut. Papa spricht mit Onkel Tai.“ Der Junge deutete auf zwei Männer, die in ihrer Nähe standen und sich unterhielten. „Onkel Tai hat Papa und mich gesehen. Er meinte zu mir, dass ich zu dir gehen soll. Ich war heute mit Papa in der Sporthalle“, fasste Kouki zusammen.

„Ach so. Hast du Papa bei der Arbeit zugeschaut?“

„Ja. Ich durfte auch mitspielen. Das hat Spaß gemacht“, lachte der Junge fröhlich. „Onkel Matt? Warst du bei Mama?“

„Nein, war ich noch nicht. Tante Sora und Tante Mimi sprechen gerade mit deiner Mutter. Da sollten wir Männer nicht stören.“ Verschwörerisch grinste Matt den Jungen an.
 

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„Sage mir das bitte noch einmal, Tai.“ Takeru sah seinen Freund mit großen Augen an.

„Brenda sitzt in dem Flieger nach Miami.“ Der Braunhaarige musste sich zusammen reißen um nicht laut los zu lachen. Seinem Gesprächspartner waren sämtliche Gesichtszüge entglitten. Ungläubig schauten die blauen Augen zu dem Braunhaarigen.

„Wie hast du das angestellt, Tai? Gestern meintest du noch, dass das nicht geht. Heute ist Brenda nicht mehr in Tokio. Wie geht das?“

„Soll ich es dir als Freund erklären, oder als Politiker?“

„Als Freund, bitte“, kam es schnell vom Blonden.

„Brenda hat es versäumt ihr Visum zu verlängern. Das Auswärtige Amt hat in solchen Fällen keinen großen Spielraum. Deine Anzeige hat auch zur Ausweisung beigetragen.“

„Tai, du bist ein Genie.“ Der Blonde fiel den Braunhaarigen vor Freude um den Hals. „Danke dir.“

Der Ältere fühlte sich vom Jüngeren überrumpelt. „Ähm … TK … Ich bin verheiratet. Das weißt du, oder?“, kam es trocken vom Braunhaarigen.

„Entschuldigung. Ich bin nur erleichtert. Dankeschön.“ Takeru lächelte verlegen.

„Gerne doch.“ Nachdenklich sah der Älter den Jüngern an. „TK, lasse nicht zu, dass Kari dich aus ihrem Leben ausschließt. Sie steht im Moment neben sich. Sei für meine Schwester und Kouki einfach da.“

„Ich habe nicht vor, die Beiden alleine zu lassen.“

„Gut zu wissen.“ In der Stimme von Tai war die Erleichterung zu hören.

„Tai?“ Der Basketballer drehte sich im Kreis.

„Ja?“

„Wo sind Kouki und Matt?“

„Matt wollte vor Karis Tür warten, weil Mimi und Sora bei ihr sind.“

„Da stehen sie nicht.“

„Hä?“ Jetzt drehte sich Tai um die eigene Achse. „Vielleicht sind sie bei Kari?“

„Tai, ich frage Kari sicher nicht, ob Kouki bei ihr ist. Ich sollte auf ihn aufpassen. Was meinst du, wie deine Schwester reagiert, wenn ich ihr sage, dass unser Sohn weg ist?“

„Bleib ruhig, TK. Matt ist bei Kouki. Er wird dir bestimmt eine Nachricht geschrieben haben.“

Takeru zog sein Handy aus der Tasche. Erleichtert atmete er aus als er die Nachricht seines Bruders las.

„Kouki hatte Durst. Matt ist mit ihm in der Krankenhauskantine“, informierte er Tai.
 

Mimi kam auf die beiden Männer zu. „Hey, TK.“ Die Brünette begrüßte den Blonden mit eine freundschaftlichen Umarmung. „Tai, können wir nach Hause? Urmelchen und Murmelchen melden sich“, stöhnte Mimi auf.

„Natürlich. Wer von den Beiden ärgert dich? Die Prinzessin, oder der Fußballer?“

„Ich glaube, die Beiden verschwören sich jetzt schon gegen mich“, lächelte sie müde.

„Ist alles -“

„Tai, wenn ich diese Frage noch einmal höre, flippe ich aus“, kreischte Mimi los.

„Du meine Güte. Prinzessin, du hast Kari den Rang als -“

Takeru hatte Mimi ganz genau beobachtet und sah, das die Brünette kurz vor einem Vulkanausbruch stand. Daher wollte er dem Braunhaarigen helfen:

„Tai! Ein kleiner Tipp von mir: Ich an deiner Stelle würde den Rest des Satzes runterschlucken. In dieser Situation kannst du nur verlieren. Ich möchte nicht Zeuge eines Mordes werden. Daher werde ich jetzt zu Kari gehen. Tschüss ihr Beiden. Einen schönen Abend wünsche ich euch.“
 

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Takeru hatte die Tür zu Karis Zimmer geöffnet. Unfreiwillig hörte er das Ende von dem Gespräch zwischen Sora und Kari.

„Joe hat Recht, Kari. Du solltest auf ihn hören. Er kennt dich, neben TK und Tai, am besten.“

„Onkel TK.“ Sora und Kari schauten zur Tür. Das kleine rotblonde Mädchen lief auf ihn zu.

Takeru ging in die Hocke und schloss das kleine Mädchen in seine Arme. „Hey, Midori. Hast du deinen Papa vor der Tür warten lassen?“

Das Mädchen schüttelte ihren Kopf, so dass ihre Zöpfe hin und her flogen. „Nein. Papa wollte uns Frauen alleine lassen.“

„Das hört sich nach deinem Vater an“, grinste Takeru.

„Entschuldigt, ich wollte euch nicht stören. Ich hatte angeklopft.“

„Schon gut, Keru. Wo ist Kouki?“

„Mit meinem Bruder in der Kantine. Die Beiden müssten gleich wieder kommen.“

„Matt und ich werden Kouki mit zu uns nehmen. So könnt ihr euch in Ruhe unterhalten“, kam es bestimmend von Sora.

„Danke, Sora. Ich werde ihn später bei euch abholen. In Ordnung?“ Nachdenklich schaute Takeru seine Schwägerin an.

Die Rothaarige nickte. „Komm, Midori. Wir werden Papa und Kouki suchen. Danach können wir nach Hause fahren.“

„Ja, Mama. Tschüss Tante Kari und Onkel TK.“
 

„Hallo, Hika.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Was machen die Kopfschmerzen?“

„Hey, Keru. Die habe ich erfolgreich vertrieben.“

„Erfolgreich mit Medikamenten. Das ist dir klar, oder?“

Seufzend nickte sie.

„Hika, die Sache mit Brenda … Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht verletzen. Kouki ist mein Sohn, daran zweifele ich nicht.“

„Ich weiß. Eigentlich muss ich mich bei dir entschuldigen. Ich habe dir weh getan. Das wollte ich nicht.“ Kari sah Takeru in die Augen.

„Danke dir, Kari. Darf ich fragen was Joe mit deinen Meinungswandel zu tun hat?“ Skeptisch schaute er sie an.

„Bist du eifersüchtig?“

„Vielleicht“, grinste der Blonde. „Bekomme ich noch eine Antwort?“

„Eifersüchtig und neugierig“, neckte sie ihn. „Im Ernst: Joe hat mir ins Gewissen geredet.“

„Du hast eine hohe Meinung von ihm.“

„Keru, die gemeinsame Zeit von Joe und mir ist abgelaufen.“ Kari sah ihn ernst an. „Joe ist ein sehr guter Freund. Mehr nicht. Er meinte, dass ich auf mein Herz hören soll.“

Takeru kam ihrem Gesicht entgegen. „Was sagt dir dein Herz?“

„Das ich … Warum alles …“ Kari schaute ihn an. Sein Gesicht war so nah, dass sie seinen Atem spürte. Ihr Herz raste, ihre Hände wurden feucht. Diese blauen Augen. Wie oft hatte sie sich darin schon verloren. Das Blau seiner Augen erinnerten sie an den: „Himmel.“

„Was?“, kam es irritiert von dem Blonden und vergrößerte den Abstand zwischen ihnen.

„Mein Herz sagt mir, dass ich im Himmel bin.“

Verunsichert sah Takeru sie an. Meinte sie etwa ihr Lied? Jenes Lied, das sie schon das ganze Leben begleitete.

„Du hast mich schon richtig verstanden, Keru.“ Kari legte eine Hand auf seine Wange. „‚Sei einmal nicht mein bester Freund‘. Kannst du dich an diesen Satz erinnern?“

Takeru nickte. „Wie könnte ich das vergessen? In der Nacht ist Kouki entstanden. Ich weiß auch noch, was ich vorher gesagt hatte: ‚Hika, nur einmal. Ich möchte dich nur einmal küssen.‘“

Takeru legte seine Hand in ihren Nacken und beugte sich ihrem Gesicht entgegen. Seine blauen Augen funkelten sie an. Es fehlte nur noch ein Zentimeter, dann endlich würden sich ihre Lippen treffen. Erwartungsvoll schlossen Beide ihre Augen. Weder Takeru noch Kari konnten es kaum glauben, dass sie sich nach all den Jahren endlich wieder aufeinander legten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Hallostern2014
2017-12-23T21:31:14+00:00 23.12.2017 22:31
Huhu 😘

Ein super Kap mit einen wunderschönen Ende. Endlich sind sie einen schritt weiter gegangen 😍.
Und das Dank Joe. Endlich hat Kari auf ihr Herz gehört.

Die Beziehung zwischen T.K und den kleinen😍

Ich bin gespannt was als nächstes Kommt.
Antwort von:  Hallostern2014
23.12.2017 22:31
Ganz liebe grüße 🌷
Antwort von: abgemeldet
25.12.2017 12:46
Danke dir :)

Der liebe Joe :)

Liebe Grüße:)
Von:  Mestchen
2017-12-23T17:24:04+00:00 23.12.2017 18:24
Hallo mein Saphir,

mach Dir meinetwegen keinen Stress. :)
Ich mag das Kapitel sehr gerne. Schon der Name verrät, in welche Richtung es geht: Takari :) <3 Endlich!
Kari ist so herrlich ehrlich zu Jou. Was hat er erwartet? Eine Wunderheilung? Oder das Kari total auf Drogen ist und daher keine Schmerzen hat?
Und das Gespräch der Beiden. Jou zieht nicht den Schwanz ein, sondern redet Tacheles! Auch wenn es ihn schwerfällt und lieber friedliche Gespräche führt. Er tut es für seine Liebe zu Kari. Damit sie ihr Herz wieder öffnen kann. :)

Wie schnell Takeru auf einmal wach ist. XD Von Morgenmuffel zu wach innerhalb paar Millisekunden. Respekt, Kouki!
Und das nur, weil die Kindertagesstätte (:P) anruft. Wobei. Vielleicht ist ja ein Basketballassistenztrainer ja mit einer Kindertagesstätte vergleichbar? Er sittet halt die Spieler der Mannschaft :)

Zumindest sorgt Kouki dafür, dass er die Brücke von Takeru zu Kari ist. Und irgendwie klingt der Satz blöd und mein Gehirn ist nicht in der Lage, diesen richtig hinzustellen. Die Botschaft kam aber rüber?
Nicht, dass wir bald noch ein „Deutsch – Mestchen; Mestchen – Deutsch“ Buch brauchen. Wobei: dann könnte ich mein Dativ-Akkusativ-Problem reinbringen und wäre für immer Entschuldigt XD

Kouki darf mit zum Training. Da kam wohl sein Vater besonders zu spät XD Takeru erlaubt sich auch Sachen. Nach der Saison wird er wegen Unzuverlässigkeit gekündigt. :P Oder schon direkt, nachdem das erste Spiel verloren wurde.

Tai hat manchmal auch einen Stock im Arsch. Nur weil Takeru ihn umarmt, will er ihn doch nicht gleich heiraten. XD Es ist ja so, als würde man Schwanger von Küssen werden. XD
Und dann der Schock: Kouki ist weg! Matt ist dabei auch noch so lieb, und schreibt direkt eine SMS. Also ich hätte es bestimmt vergessen und TK in Angst versetzt. XD

Und dann kommt es zur Aussprache und ggf. endet das Kapitel nicht jungendfrei. Hoffentlich platzt da keiner rein XD

Ich wünsche Dir auch ein frohes, besinnliches Fest. Hoffentlich geht es Deiner Tochter morgen wieder gut, wenn das Christkind da war :)

Herzliche Grüße :*

Antwort von: abgemeldet
25.12.2017 12:43
Hallo mein Rehchen,

Joe weiß, welche Medikamente Kari bekommt. Da hat er wohl auf einen Trip von Kari gehofft. XD
Einer musste Kari halt die Augen öffnen. Warum nicht Joe, er hat sie sowieso durchschaut.

Ja, der liebe Kita - nicht die KITA
Dein TAG und mein Tag
Ich glaube wir brauchen kein Wörterbuch, sonst muss ich auch eins für dich anfertigen.
Ich habe verstanden was du meintest mit Kouki, TK und Kari
*grübel*
Du kennst ja die Fehltritte die das Kapitel begleitet haben. ;P

Tai war so, weil er mich gemoppt hat ;p

Matt ist ein vorbildlicher großer Bruder - er hat die Nachricht nur geschrieben weil TK z. Z ein dünnes Nervenkostüm hat.

Takari - es bleibt jugendfrei. Hey, die ein im Krankenhaus;)

Ich wünsche dir ein restliches besinnliches Weihnachtsfest. :)

Ganz liebe Grüße:*

P.S.
Kind geht es wieder besser. Die Geschenke vom Weihnachtsmann haben dazu beigetragen.
Vielen Dank, für deine liebe Karte. :*

Liebe Grüße:)


Antwort von: abgemeldet
25.12.2017 13:47
Gemobbt sollte es werden. XD
Schreib ich ja, Tai mag mich nicht ;p

Moppen - hat eine andere Bedeutung
Von:  Tasha88
2017-12-22T21:04:43+00:00 22.12.2017 22:04
Wie schön *-*
Aber uns ist beiden klar, dass sie unterbrochen werden. Sonst hättest du nicht an dieser Stelle einen fiesen Cut gemacht XD
Aber von mir aus dürfen sie sich küssen ;)

Freue mich auf das nächste :*
Antwort von: abgemeldet
25.12.2017 12:24
Hey :)

Dir ist klar, dass sie gestört werden. Dein Panda hofft, dass sie nicht gestört werden.
Mh ... Mal sehen, einer wird wohl recht behalten.

Danke dir, dass sie deine Erlaubnis zu Küssen haben. ;p

Liebe Grüße :*
Von: abgemeldet
2017-12-22T13:28:58+00:00 22.12.2017 14:28
Wow das Ende gefällt mir am besten 😋😊

Hehehe endlich ging es weiter ^^
Antwort von: abgemeldet
25.12.2017 12:20
Danke dir:)

Manchmal brauchen die beiden halt länger;)


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