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Rise of the Dark

von

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Im Hogwarts-Express

Es war viel Betrieb auf dem Bahngleis. Aufgeregte Eltern von Erstsemestern liefen den Zug entlang, um ihren Kindern vergessene Bücher oder Haustiere nachzutragen. Harry stand mit Ron lässig auf dem Bahngleis und beobachtete die aufgescheuchten Kinder und ihre Eltern. Sie hatten sich schon ein Abteil gesichert und ihre Koffer verstaut. Sie winkten quer über den Bahnsteig Luna und Neville zu. Die meisten aus ihrem Jahrgang wiederholten das 7. Jahr, denn die UTZ Prüfungen waren im vergangenen Jahr ausgefallen, mal ganz abgesehen davon, dass die Ausbildung eine schiere Katastrophe war. Jetzt hatten sie wieder alle gut lachen. Mal sehen, ob das bis zu den UTZ Prüfungen anhalten würde. Harry hielt nach Ginny Ausschau. Auch wenn sie erst vor ein paar Minuten angekündigt hatte, eine Runde durch den Zug zu drehen (sie war Vertrauensschülerin geworden), war ihm trotzdem unwohl, wenn sie nicht in seiner Nähe war. Er hatte im vergangenen Jahr zu viel Zeit ohne sie verbringen müssen, ohne dass irgendjemand wusste wieviel sie ihm bedeute. Es schien nun so als ob er diese verlorene Zeit kompensieren müsste. Was niemand, nicht mal sein bester Freund wusste, war, dass er sie noch in diesem Jahr fragen würde, ob sie ihn heiratet. Nach all dem, was sie durchgestanden hatten, wollte er damit nicht länger warten. Genauso wie mit dem Drachen – Tattoo, was er sich kurz nach der Schlacht von Hogwarts machen ließ. Irgendwann mitten in den wilden Kämpfen war ihm dieser verrückte Gedanke gekommen. Auf dem Weg in die Katakomben zum Geist von Ravenclaw, waren ihm wie ein schlechter Scherz die Gedanke gekommen, dass, wenn er das überlebte, er sich den Hornschwanz stechen ließ, damit Ginny nicht mehr lügen musste. Nun prankte auf der rechten Seite seiner Brust ein Drache, der mit der linken Klaue einen Schnatz umklammerte.

Auch das hatte Ron noch nicht gesehen und auch nicht Hermine. Bei dem Gedanken an seine beste Freundin wandte er den Kopf. Wo blieb sie nur? „Hermine ist echt spät“, bemerkte er zu Ron, während sein suchender Blick an einem Blondschopf hängen blieb. Er stutzte. Das blonde Haar war kürzer, als er es in Erinnerung hatte und vor allem wilder. Er war nicht mehr in diesen perfekten Seitenscheitel gezwängt. Auf dem blassen Gesicht darunter war außerdem ein Bart zu sehen. Doch der Blick war genauso kühl, wie er ihn kannte. Er knuffte Ron in die Seite und nickte zu Draco Malfoy hin, der allein seinen Koffer in den Zug hob. Auch er schien das siebte zu wiederholen. Ron gab einen unwirschen Laut von sich, als er Malfoy erblickte. „Es wäre ja auch schon fast langweilig ohne ihn!“, maulte er. Plötzlich am Hektik am Bahnsteig auf. Eine Minute vor elf! Sie beeilten sich in den Zug zu kommen und hofften, dass Hermine ungesehen bereits eingestiegen war. Lachend und schwatzend drängten sie sich durch den engen Gang bis zu ihrem Abteil, indem bereits Neville mit Luna saß. „Hey Leute!“, begrüßte Harry sie fröhlich. Das Signalhorn des Hogwarts – Express ertönte und der Zug fuhr ruckelnd an, sodass Harry fast auf Luna gelandet wäre. Lachend ließ es sich neben Ron auf die Bank sinken. „Wie waren eure…Ferien?“, fragte Ron. Das Wort ‚Ferien‘ war nur ein Ersatz, traf dennoch am besten die schulfreie Zeit vom 2. Mai bis heute. Nach der Schlacht musste das Schloss erst wieder aufgebaut werden und auch wenn sie in einer Welt voll Zauberer lebten, dauerte das länger als erwartet. Außerdem mussten neue Lehrer gesucht werden, die zum einen die ermordete Muggelkunde Lehrerin oder den pensionierten Professor Slughorn ersetzten.

Darüber hinaus fehlte es an Lehrern in Verteidigung gegen die dunklen Künste und auch Professor Flitwick war in den Ruhestand gegangen. Ron berichtete ihnen, dass sein Vater ihm erzählt hatte, dass wohl Melinda Bobbins Mutter die Stelle von Slughorn übernommen hätte. Harry erinnerte sich in Gedanken an die Worte von Slughorn über Melindas Eltern, die wohl eine große Apothekenkette besaßen. Das passte ja dann ganz gut. Anschließend mutmaßten sie vor allem darüber, ob die Stelle des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste immer noch verflucht sei oder nicht.
 

Nach einer Weile glitt die Abteiltür auf und Ginny glitt herein und ließ sich auf Harrys Schoß fallen. Ron verdrehte genervt die Augen, als Ginny Harry auf die Wange küsste. „Bei Merlins Bart, die Erstklässler werden irgendwie immer schlimmer“, stöhnte sie genervt. „Habt ihr gesehen? Malfoy ist auch zurück“. Sie nickten zur Antwort. „Das Merkwürdige ist, er sitzt ganz allein in einem Abteil mitten der Ravenclaws.“ „Aber Crabbe und Goyle sind doch auch wieder hier oder nicht?“, fragte Ron. Ginny nickte: „Die hocken bei Blaise Zabini und der ollen Pansy.“ Ginny sah sich um und runzelte die Stirn: „Wo ist Hermine?“ „Hast du sie auch nicht gesehen?“, fragte Harry sie mit wachsender Sorge. Ginny schüttelte den Kopf. Niemand konnte sich vorstellen, dass Hermine den Zug verpasst haben sollte.

Wo war sie nur?
 

Am anderen Ende des Zuges saß Draco Malfoy allein in seinem Abteil und sah gedankenverloren aus dem Fenster. Eigentlich war er all seine Sorgen los. Auch wenn er immer gegen Mädchen wie Hermine gestichelt hatte, hatte er den Krieg verabscheut und die Methoden des Dunklen Lords sowieso. Er war jetzt 18 und plapperte nicht mehr die Ideale seines Vaters nach. Nach allem was er in den letzten Jahren gesehen hatte, gab es für die Trennung nach Blutstatus keinen Grund. Und trotzdem war nun er es, der ausgestoßen wurde. Ausgestoßen, weil er den Tod eines der größten Zauberer aller Zeiten ermöglicht hatte. Er hatte zwar in der Schlacht um Hogwarts einige Todesser aus dem Weg geräumt, doch niemand hatte seine Taten gesehen. Nein! Alle hatten nur gesehen, wie er zu seinen Eltern gegangen war, als Voldemort ohne Strafe das Überlaufen ermöglicht hatte. Alle reduzierten ihn vor allem auf diese beiden Entscheidungen.

Doch was hätte er tun sollen? Potter konnte als Held in die Schlacht ziehen, er hatte nichts zu verlieren, keine Familie, die man bedrohen konnte. Er schon. Auch wenn sein Vater ein Idiot war, so war er sein Vater. Kopfschüttelnd sah er draußen den Himmel dunkler werden. Er stand auf und zerrte aus seinem Koffer seinen Umhang. Er strich über das Slytherin – Zeichen. Was würde ihn an der Schule erwarten? Wie früher würde es jetzt jedenfalls nicht mehr sein. Er zuckte mit den Achseln. Wie früher wollte er auch gar nicht. Er hatte sich ein paar Dinge vorgenommen. Als erstes wollte er sich entschuldigen. Er nickte entschlossen. Ja genau, er würde sich bei Hermine Granger entschuldigen!



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