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Genieße den Augenblick

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Kapitel 61

Ein Mädchen, deren Gesicht mir so verdammt vertraut vor kam, stand vor mir. Ihre violetten Haare waren nach hinten gebunden, unsicher zupfte sie an ihrem grauen Kleid und sah mich an. "Adaliz? Bist du es?", fragte sie mich und ich blinzelte verwundert. "Ähm... Ja... Bin i-... Viola?" Das Mädchen lächelte leicht und nickt.

"Ja genau... Hay das ist schon eine weile her. Wie gehts dir?", fragte sie mich höflich und zupfte weiter an ihrem Kleid. "Gut... Soweit... Und dir? Ist... Ist das Bild von dir?" Sie nickte wieder und stellte sich unsicher vor das Bild. "Ja das habe ich gemalt... Vor drei Jahren wurde schon einmal ein Bild von mir ausgestellt." "*So close*! Oder?", fragte ich begeistert.

Viola sah mich verwundert an und nickte erneut. "Richtig... Du warst bei der Ausstellung?" "Ja! Mit Rosa, Leigh und Lysander! Dein Bild... Es war traumhaft! Hast du es noch? Ich würde es so gern nochmal sehen!" "Ja hab ich. In meiner Galerie, es steht zum verkauf."
 

Voller Begeisterung schrieb ich mir ihre Adresse auf und ging mit Kentin weiter. "Was ist denn so toll an diesem Bild? Ich meine, ja sie hat echt Talent und ihr Bild war schön, aber warum diese ungezügelte Begeisterung? Hier sind doch viele Bilder beeindruckend, oder?"

"Ja schon... Aber ich fühle mich diesen Bildern nahe, es ist als würden sie mich wieder spiegeln. Klar das ist nur Zufall aber... Es berührt mich einfach. Die anderen Bilder sind hier auch schön, aber in keinem finde ich mich wieder, nichts spricht mich persönlich an. Ihre Bilder schon! Besonders *So close*..."

Mein Bruder sah mich an und verdrehte die Augen. "Es geht aber nicht wieder um Castiel, oder?" "Was? Nein! Bei diesen Bildern geht es um mich! Nicht um meine Männerprobleme. Es gibt auch eine Adaliz die nicht 24/7 an Castiel denkt." "24/7?", fragte er mich skeptisch. "24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.", erklärte ich und schlenderte weiter den Gang lang.

"Es gibt nicht nur die Castiel-hinterher-weinen-Adaliz... Es gibt auch, die studierende, die arbeitende, die leidenschaftlich gern tanzende Adaliz, die sich in ein Gemälde verliebt hat."

"Hm, interessant. Würdest du mir irgendwann auch die Über-Castiel-hinweg-gekommende-Adaliz vorstellen? Die würde ich WIRKLICH gerne mal kennen lernen!" Ich lächelte nur traurig. "Ja, die würde ich auch gerne kennen lernen, aber die entfernt sich jedes mal ein Stück wenn Castiel mit seiner Band in irgendeiner Zeitschrift oder im Fernsehen auftaucht, jedes Mal wenn das Radio diese Musik spielt und seine Gitarre zu hören ist..."

Kentin klopfte mir auf die Schulter und grinste. "Medien werden überbewertet, verkauf dein Radio und den Fernsehr und kauf dir keine Zeitschriften mehr, dann wird alles gut." "Oh ja, schön das ich mich nicht einschränken muss um nicht mehr an Castiel zu denken.", erwiderte ich sarkastisch und schüttelte den Kopf.

"Ach ich bin doch selbst schuld! Ich hab ihn gehen lassen, ich blöde Kuh! Und alles was mir blieb war Demon. Den er seit drei Jahren nicht besucht hat das Schwein! Armer Demon..." "Ja, in der ganzen Sache ist es der Hund, der leidet.", erwiderte jetzt Kentin sarkastisch und seufzte.
 

Nach der Ausstellung saßen wir noch in einem Cafe. Leicht Gedankenverloren starrte ich in die Karte. "Warum trinken wir bei dir keinen Kaffee?" "Weil die Kaffeemaschine Lysander gehört... Das Ding ist eine Wissenschaft für sich, glaub mir, ohne ihn schaffen wir es nicht die an zu machen und wenn er uns Kaffee macht schmeckt der scheußlich."

Ungläubig musterte mich mein Bruder. "Und warum trinkst du das Zeug dann jeden morgen und wirfst die Maschine nicht weg?" "Das Teufelszeug weckt sogar Tote auf und Lysander liebt seine Kaffeemaschine, außerdem ist es das Einzige Gerät in der Küche das ihm gehört, ich sollte nicht alles von ihm im Keller verstauben lassen."

Kentin sah wieder zu mir rüber und grübelte kurz. "Ich traue mich zwar kaum zu fragen, aber... In was für einer Beziehung stehst du zu Lysander?"

Mit skeptischem Blick hob ich den Kopf und sah ihn an. "Was erwartest du jetzt für eine Antwort von mir? Er ist ein guter Freund und mein Mitbewohner! Nicht mehr und nicht weniger!" "Ist das wirklich alles?" "Oh nein, nein. In einsamen Nächten krabble ich manchmal zu ihm ins Bett, Natürlich ist das alles! Was soll diese dumme Frage?", fragte ich leicht wütend, denn dieses Gespräch hätte ich mit meinen Kollegen schon zu oft gehabt.
 

Warum glaubte jeder, nur weil man sich gut versteht und zusammen wohnt, das es gleich bedeutet das man was miteinander hat? Ich wünschte ich wäre in Lysander verliebt! Denn er war erreichbar, er war mir nahe...

Ich müsste nicht ständig an ihn denken und ihn vermissen, ich könnte einfach zu ihm gehen! Oh wäre es doch nur Lysander, dann würde es nicht so weh tun!

Wäre er es, wäre alles leichter!

Selbst wenn er diese Gefühle nicht erwidern würde, alles wäre mir lieber, als damals Leigh, der mit meiner besten Freundin zusammen ist oder Castiel, von dem ich jetzt schon seit drei Jahren nichts mehr höre...

Hätte ich mich doch damals, bei dem Doppeldate nur in Lysander verliebt. Ich hätte mir damit so vieles erspart.

Aber nein, es ist Castiel!

Castiel, mit dem ich jede Gefühls Höhe und jedes Tief durch habe.

Castiel, an den ich ständig denken muss, egal ob ich schlafe oder wenn er mich wieder schlaflos macht.

Ich vermisse seine Stimme, sein freches Grinsen, das Wissen, das ich nur mein Fenster öffnen muss um ihn zu sehen.

Aber es ist zu spät... Ich hab es vermasselt, weil ich mir über meine Gefühle nicht im klaren war, weil ich gezweifelt habe.
 

Kentin sah mich schweigend an, ich wusste nicht was ich für ein Gesicht machte, aber es schien ihn zu verunsichern.

Zaghaft griff er zu meiner Hand und riss mich damit aus meinen Gedanken. "Ada... Tut mir leid... Ich habe was falsches gesagt, oder?" Ich schüttelte den Kopf und lächelte leicht. "Nein eigentlich nicht, ich bin nur etwas empfindlich."

Ich wollte mich gerade der Karte widmen, als mein Handy klingelte. Verwundert überflog ich die SMS von Lysander und blieb bei einem Wort hängen: Castiel!



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