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Genieße den Augenblick

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Kapitel 58

Ich hatte gehofft, das er nicht gehen würde, aber leider zog er es durch.

Die Diskussionen mit seinen Eltern waren teilweise bis zu uns zu hören, nicht mal meine Mutter konnte ihn überzeugen! Dabei lag Castiel nichts ferner, als mit meiner Mutter zu streiten.

Tat er sich diesen Stress wirklich nur für die Musik an? Oder doch für SIE...

Ich hielt mich schweren Herzens da raus, denn ich wusste das ich ihn nicht überzeugen konnte, ich hatte es ja schon versucht.
 

Am Montag ging ich mit Kentin wie fast immer zusammen zur Schule. Er war der Einzige von uns, der sich im Thema Castiel überhaupt nicht einmischte, was nicht verwunderlich war, schließlich stand er ihm nicht Nahe.

Schweigend liefen wir nebeneinander. Der Blick meines Bruders schweifte immer wieder zu mir, was ich zwar bemerkte, aber nicht weiter beachtete.

"Heute ist Rosalia wieder in der Schule, oder?" Ich nickte nur zur Antwort. "Das ist doch... Gut! Dann kann sie das ja endlich aufklären!" "Ja...", nuschelte ich und Kentin seufzte.

"Ada, was ist los? Ist es wegen Castiel? Seit ihr jetzt im Streit auseinander gegangen oder wie? Oder ist es weil er weg geht?" "Im Streit auseinander... Hm... Das weiß ich gar nicht. Sind wir zerstritten?", fragte ich mich selbst und sah den irritierten Blick meines Bruders.

Ich dachte an den Kuss und schüttelte den Kopf. "Nein ich glaub zerstritten sind wir nicht." "Aber du bist dir nicht sicher? man! Das nenne ich mal ungeklärte Fronten!" Ja er hatte recht... Vielleicht war es ja das, was mich so störte.

"Du, Ada... Wie sieht Castiels Ex eigentlich aus?", fragte Kentin dann überraschender weise. Ich war noch völlig in Gedanken und starrte eher auf meine Schuhe, als auf den Weg. "Brünett, zu viel Geschminkt, zu knapp bekleidet und sie präsentiert ihren Ausschnitt so penetrant das sie irgendwann nen Buckel kriegt wenn sie sich so weiter vorbeugt, wieso fragst du?", sagte ich und wurde dann von ihm festgehalten.

Ich hob irritiert den Kopf und sah ihn das Gesicht der Person, die ich erst bei ihrem Begräbnis wiedersehen wollte, wenn ich auf ihrem Grab tanzen konnte.
 

"Oh... Hallo Debrah, is ne Weile her... Wenn auch nicht lang genug.", sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. "Oh, hay Adaliz. Ja ich hab dich auch nicht besonders vermisst, wenn ich so ehrlich sein darf. Wer ist das? Dein Freund?", fragte sie und musterte Kentin.

"Nein, mein Bruder. Komisch ich hätte nie gedacht das wir uns auf die Art wieder sehen... Ich habe es mir anders vorgestellt.", meinte ich und hob das Kinn etwas um herablassender zu wirken. Sie stemmte die Hände gegen die Hüfte und sah zu mir runter. Verdammt, wenn sie mal gerade stand war sie größer als ich!

"Ach ja? Und wie sahen unsere Wiedersehen in deiner Vorstellung aus?", fragte sie amüsiert. Ich neigte den Kopf und lächelte gespielt.

"Nun in der einen Vorstellung bettelst du verzweifelt um Geld oder darum, das man dir deine bescheuerten CD's abkauft. In der anderen begegnen wir uns eher zufällig am Straßenrand, wenn ich mit den Hund gassi gehe und du deinen Abendlichen Geschäft nach gehst, wenn das Rotlichtvirtel dein Zuhause geworden ist. Beide Vorstellungen finde ich doch recht realistisch, wenn ich davon ausgehe das du dich kein Stück geändert hast.", sagte ich zu ihr, packte Kentins Handgelenk und zog ihn in die Schule.
 

Genervt stampfte ich zu meinem Spint. Heute sollten sich die anderen Schüler mal erlauben sich mit mir an zu legen! Ich würde sie ihn der Luft zerreisen!

"Morgen Liz.", begrüßte mich Lysanders sanfte Stimme. Ich schlug meine Spinttür zu und sah ihn genervt an. "Morgen...", nuschelte ich unfreundlich und hatte das Bedürfnis gegen die Wand zu treten.

"Du hast sie also gesehen.", stellte er mit hochgezogener Augenbraue fest und ich murrte. "Ja, mir wäre fast das Frühstück wieder hoch gekommen! Was macht das Miststück hier? Sie hat doch schon wieder ihren Willen bekommen! Was will sie denn noch? Oh bitte sag mir das sie gerade vor fünf Sekunden einen tragischen Unfall hatte und ich von ihr erlöst bin, biiiiteeee.", flehte ich. "Ähm... Nein tut mir leid, sie erfreut sich bester Gesundheit soweit ich das richtig einschätzen kann... Sie trifft sich hier mit Castiel... Soweit ich weiß.", erwiderte Lysander, genauso wenig begeistert wie ich.

"Du weißt es also schon? Das Castiel mit ihr gehen will mein ich." Lysander seufzte. "Ja, ich weiß es schon. Ich hab gestern mit ihm telefoniert. Und nein ich konnte ihn nicht überzeugen es nicht zu tun. Er ist schon 18, wenn er die Schule abbrechen will, darf er das. Er ist selbst für sich verantwortlich."

Ich lehnte mich mit der Stirn gegen die Wand. "Warum? Warum darf er das so einfach entscheiden? Nein warte, warum lässt er sich von ihr so leicht um den Finger wickeln? Castiel dieser Idiot... Ich hätte ihn mit der Vase damals doch treffen sollen... Am besten am Hinterkopf! Hätte seinem Hirn bestimmt gut getan!"
 

Lysander hörte sich geduldig mein Gejammer und Gemecker an und begleitete mich zu meinen Klassenzimmer. "Hast du denn mal versucht mit ihm zu reden?", fragte er mich schließlich und sah kurz zum Fenster. "Ja... Naja ich habs versucht..." Ich ließ den Blick über den Klassenraum, der sich langsam füllte, schweifen und biss mir auf die Unterlippe.

"Ich schwänze...", nuschelte ich und Lysander sah mich verwundert an. "Was?" "Ich schwänze! Ich muss nochmal mit Castiel reden! Und Debrah so gewaltig in den Arsch treten das sie nie wieder sitzen kann! Wenn Rosalia kommt, sag ihr bitte sie soll sich ne Ausrede für mich ausdenken!", sagte ich und rannte schnell los, bevor Lysander mich aufhalten konnte.
 

Wahrscheinlich würde es nichts nützen, vielleicht wird es im Streit enden, aber ich MUSSTE einfach nochmal versuchen mit Castiel zu reden! Nur noch ein letztes Mal! Ein letzter Versuch... Ich konnte es einfach nicht so stehen lassen!

Die ganze Zeit hatte ich mir noch still gewünscht das seine Eltern, meine Mutter oder Lysander ihn umstimmen konnten, aber er ist so stur...

Also musste ich genauso stur sein!
 

Ich kam zum Schultor, Castiel und Debrah redeten gerade miteinander, was mich innerlich wieder zum ausrasten brachte! Ich spürte regelrecht wie die Wut durch meinen ganzen Körper ging und mein Tempo sich dadurch beschleunigte. Oh wie gern hätte ich ihr jetzt einfach ohne Vorwarnung ins Gesicht geschlagen!

"Castiel!", rief ich und drängte mich zwischen ihm und Debrah.



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