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Genieße den Augenblick

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Kapitel 22

Ich tanzte, hörte nur die Musik und nichts anderes, fast wie auf den Weg hier her. Nur war die Musik nicht nur in meinen Kopf.

"Adaliz!", vernahm ich endlich die rufende Stimme und stolperte über meine Füße. "Huch...", sagte ich noch bevor mein Gesicht den Boden küsste. "Liz? Alles klar?" "Auaaa... Dimitry... Was soll das?", nuschelte ich und stand wieder auf. Jetzt tat mir die Nase weh.

"Wir müssen weiter üben. Du warst so im Freestyle drin, das ich dich geschätzte 50 Mal rufen musste." Mein Tanzpartner wirkte leicht amüsiert, er war heute sichtlich gut gelaunt.
 

Seufzend sah ich zu den Anderen, die gerade dabei waren die Grundschritte zusammen zu tanzen. "Wir hängen hinter her... Entschuldige, das ist meine Schuld." "Mach dir keinen Kopf, so gut bin ich beim Rumba auch nicht. Dafür sind wir die besten beim Wiener Walzer und beim Tango."

Ich nickte nur, klar bei den klassischen Tänzen war ich stehts eine der Besten, aber das ich beim Rumba so hinterher hing nagte am Ego und Das Dimitry nicht gut darin war, war gelogen!
 

Mein Tanzpartner nahm meine Hand und riss mich damit aus meinen negativen Gedanken. "Komm, probieren wir es mal zusammen.", sagte er lächelnd und ich runzelte die Stirn. "Aber ich kann nicht mal den Wiegeschritt! An eine Drehung ist noch nicht mal zu denken..." "Ganz ruhig, wir machen nur die Grundschritte zusammen ja?"

Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Dimitry drückte leicht meine Hand, was mir Kraft gab. Ich spürte den Blick der Tanzlehrerin auf mir und musste Schlucken. "Konzentriere dich nur auf mich und die Musik.", sagte mein Partner leise, der meine Nervosität bemerkt hatte. Ich nickte und wartete darauf, dass das Lied von vorn begann.
 

Die ersten Töne des Liedes erklangen und wir begannen mit den Grundschritten. Mein Fuß ging nach links. Weich und flüssig, wie die Musik, sagte ich mir in Gedanken. "lang, Wiegeschritt, lang...", nuschelte ich kaum hörbar und verlagerte immer abwechselnd mein Gewicht, während Dimitry spiegelverkehrt, aber synchron mit mir gleicht tat.

Ohne es zu merken führte er mich durch die Grundschritte und ich drehte mich. Ich stoppte mitten in der Bewegung und sah zu meinen Tanzpartner. Irgendwie hatte er mich dazu gebracht weiter zu tanzen und mir die Unsicherheit zu nehmen.

Ich merkte wie er sich ein Grinsen verkniff und meine Hand los ließ. "Lief doch gut, weiß gar nicht was du hast.", flüsterte er mir amüsiert zu und ich schmollte. Wie schaffte er es nur immer? Mir wurde wieder bewusste, wie schon so oft, das ich nur so gut war weil ER mit mir tanzte.

Die Lehrerin kam auf uns zu und nickte. "Na das sah doch mal nach was aus. Gut, daran lässt sich doch arbeiten.", meinte sie, jetzt sichtbar besser gelaunt.
 

Nach gefühlten Stunden war der Tanzunterricht vorbei und ich am Ende. Völlig erschöpft lag ich am Boden und schlüpfte aus den Schuhen. "Willst du dich nicht umziehen?" "Umziehen? Ich kann nicht mal gehen.", jammerte ich und streckte mich.

Bei den Gedanken, das ich jetzt den ganzen Weg zurück laufen musste wurde mir schlecht. Dimitry zog mich mit einen Ruck auf den Beinen und drückte mir meine Schuhe in die Hand. "Komm schon, so schlimm war es doch gar nicht." Das konnte nur jemand sagen, der Rumba konnte.

"Du musst ja auch nicht nach Hause laufen... Ich will nur kurz Kraft dafür tanken." "Warum musst du überhaupt laufen?", fragte er mich während er seinen Zopf wieder löste und sein langes Haar über seine Schulter und Rücken fiel. "Ich hab doch gesagt das meine Mutter arbeiten muss..." "Was ist mit diesen Bengel... Ähm... Castiel? Du meintest mal er hätte ein Motorrad."

Ich verzog das Gesicht, lieber sterbe ich als ihn zu fragen! Diese Diskussion hatte ich doch schon mit meiner Mutter... "Du erinnerst dich noch an mein Gejammer über ihn? Und mein Gefluche? Das hat sich nicht geändert." "Ihr seit immer noch zerstritten? Das sind dann wieder die Momente bei denen ich merke, das du jünger bist als ich."

Ich schmollte, mir war klar das es kindisch ist ihn das immer noch nach zu tragen. Aber was sollte ich machen? Die Wut und der Frust waren immer noch da. Sobald ich an damals denke hatte ich das tiefe Bedürfnis etwas ein zu schlagen und solange das so war konnte ich nicht behaupten, das ich ihn verzeihe.
 

Irgendwie hatte ich es geschafft mich zu dem Umkleideraum hin zu schleppen und zog mich erschöpft um. Die anderen Mädchen schenkten mir wenig Beachtung und redeten über ihre Fortschritte oder darüber wie schrecklich oder wie toll der Rumba war. Ich lauschte ihnen schweigend und stopfte meine Sachen in die Tasche. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das ich mich beeilen sollte, sonst würde ich die Hälfte des Weges im Dunklen verbringen.

Schnell zog ich mir meine Sachen über, ließ ausnahmsweise meine Haargummis mit den rosa Perlen um meine Handgelenke und rannte raus.

Vor der Tür stand Mary, Dimitry's Verlobte und lächelte mir zur Begrüßung zu. Ich kannte sie kaum, aber sie wirkte nett. Ihre blonden, leicht gelockten Haare waren kurzer als Dimitry's und ihr Gesicht wirkte noch ziemlich kindlich sodass es unmöglich war, genau zu sagen wie alt sie war.

Mein Tanzpartner kam raus und strahlte, als er seine Freundin sah. "Mary, was machst du denn hier?" "Ich war in der Nähe und wollte dich abholen.", sagte sie lächelnd und ging mit schnellen, aber anmutigen Schritten zu ihn hin. Ich seufzte, sie waren echt ein süßes Paar. "Bis dann Dimitry.", rief ich und er winkte mir noch kurz zum Abschied, bevor ich um die Kurve verschwand.
 

Eigentlich wollte ich im Schnellschritt den Weg hinter mich bringen, aber meine Füße schmerzten so sehr, das es mir nicht möglich war. Kurz spielte ich mit den Gedanken Castiel an zu rufen und sah auf mein Handy.

Dann aber viel mir wieder ein, was mich beim Date so wütend gemacht hatte... Er hat wegen seiner blöden Ex meine Nummer gelöscht! Murrend steckte ich das Handy wieder ein. Ich laufe lieber!

Das dachte ich... Bis die ersten Tropfen mich trafen. Nein... Kein Regen!



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