Zum Inhalt der Seite

Ein Hai kommt selten allein

SouRin
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wale würden es überall treiben

Nachdem sie Momo und Nitori losgeworden waren, ließ sich Rin neben Sousuke nieder und brauchte ein wenig, um sich vom Tag zu erholen, wozu er sich an den Größeren lehnte und durchatmete.

Dabei fiel ihm wieder ein, dass er sich am nächsten Tag mit den anderen bei Haru treffen wollte und seine Freunde bestimmt nichts dagegen hätten, wenn Sousuke auch mit kam. Außerdem hatte er vor nicht allzu langer Zeit gesagt, dass er den Größeren mitnehmen würde, dass dieser nicht wieder Blödsinn, wie seine Hand gegen die Wand zu schlagen, anstellen würde wenn er alleine war.
 

„Hast du Lust morgen mit zu Haru zu kommen?“, fragte Rin den Größeren, ohne seine Haltung dabei zu verändern.
 

„…muss das sein?“, erwiderte dieser wenig begeistert. „Können wir nicht einfach hier bleiben?“
 

„Ich weiß, dass du das nicht so magst, aber ich will mich auch mal wieder mit den anderen treffen“, meinte der Kleinere ehrlich. „Außerdem will ich dich nicht alleine lassen.“
 

Vom zweiten Satz gerührt, glätteten sich Sousukes Züge und er sagte sich, dass es schon nicht so schlimm werden würde und Rin immerhin da wäre. Also stimmte er schließlich zu und befand sich keine 24 Stunden später auch schon zum ersten Mal vor dem Haus des Delfins.

Während er sich eigentlich mit anderen Dingen, wie der nicht ganz so gut verlaufenden Heilung seiner Schulter, befassen müsste, so standen ihm einige Stunden bevor, in denen er sich mit Haru auseinandersetzen musste. Glücklicherweise würde dieser, wenn es wie das letzte Mal verlaufen würde, schnell Ruhe geben und an seinem Freund kleben, wenn aber nicht, könnte es unschön werden. Der Delfin nutzte jede Gelegenheit, um ihn wissen zu lassen, dass er ihn nicht mochte. Gut, in der Vergangenheit hatte sich Sousuke auch nicht immer astrein gegenüber dem anderen Verhalten und den ein oder anderen Streit angezettelt, aber…
 

„Oh, ihr seid schon da“, wurde die Tür wenig später, nachdem Rin geklingelt hatte, auch schon von Makoto geöffnet. „Haru ist noch in der Badewanne, müsste aber bald fertig sein.“
 

Der Orca ließ die beiden Hai lächelnd ins Haus und nahm Sousuke die Tasche ab, da er ja um dessen Schulter wusste. Dieser war davon zwar überrascht, doch gleichermaßen erfreut, weil diese Geste wohl bedeutete, dass er nicht ganz unwillkommen in diesem Haus war, zumindest was Makoto anging.

So schnell wie der andere gehandelt hatte, konnte Sousuke sich gar nicht bedanken, da dieser im nächsten Moment auch schon in der Küche verschwand und Rin bat, ihm noch ein bisschen zu helfen. Gekocht hatte zwar Haru, aber das Anrichten überließ er meist anderen. Sousuke folgte den beiden, weil er nicht dumm in der Gegend rumstehen wollte.
 

„Wo sind Nanases Eltern?“, fragte er, während sie die Teller und das Besteck ins Esszimmer brachten. „Er ist oft alleine, oder?“
 

„Oh…hat dir Rin dir das nicht erzählt?“, entgegnete Makoto und wandte seinen Kopf kurz in Richtung Küche, in welcher der Hai ein paar Becher suchte.
 

„Wir reden eigentlich nicht über euch…außer wenn Rin mich auf dem Laufenden hält“, schüttelte Sousuke den Kopf.
 

Makoto dachte sich seinen Teil und erwiderte: „Sie wohnen schon länger in Tokyo, weswegen er alleine hier lebt.“
 

Ein bisschen ungläubig zog Sousuke die Augenbraue hoch, weil er es dem Delfin nicht zugetraut hätte, sich alleine durchschlagen zu können, aber meinte dann: „Dann ist es wohl gut, dass er dich hat.“
 

„Kann man so sagen“, lächelte Makoto und wurde dabei leicht rot.
 


 

Eine halbe Stunde später hatte sich Haru endlich zu ihnen gesellt, der noch nasse Haare hatte und daraufhin von Makoto dazu verdonnert wurde, sie sich richtig zu trocknen, weil er sich so leicht erkältete. In der Zwischenzeit trudelten Rei und Nagisa ein, Gou war dieses Mal nicht dabei, weil sie was mit Chigusa unternahm.

Rin war das nur recht, weil die Jungs doch manchmal ein bisschen freizügig wurden, wenn sie getrunken hatten, insbesondere Haru und Nagisa. Er lief zwar selbst auch gerne leicht bekleidet durch die Gegend, aber er würde sich nie vor versammelter Mannschaft ausziehen, dazu war sein Schamgefühl einfach zu groß.
 

„Ich hätte beinahe eure Futons vergessen“, fiel Makoto nun auf, als sie sich schon ins Esszimmer gesetzt hatten. „Kommt ihr kurz mit, dann können wir sie ins Wohnzimmer bringen.“
 

Sousuke und Rin erhoben sich und folgten dem Orca, während Nagisa und Rei ihre Sachen schon ins Nebenzimmer brachten.

Makoto war bereit gewesen, seinen Futon von zu Hause mit zu bringen, da Sousuke in der kurzen Zeit nicht hatte nach Hause fahren und seinen holen können, gleiches galt für Rin, der Harus bekommen würde. Sie holten die beiden von oben und gingen dann zu Rei und Nagisa, die ihre schon nebeneinander im Wohnzimmer ausbreiteten.

Haru hatte es inzwischen auch fertig bekommen, sich ohne weitere Zwischenfälle die Haare zu trocknen und stand im Türrahmen, während er die anderen beobachtete. Makoto stellte sich neben ihn.
 

„Schlaft ihr nicht bei uns?“, kam Nagisa angehüpft, nachdem er seine Schlafstätte bereitet hatte und nur vier Futons zählte.
 

Haru sah ihn daraufhin an und antwortete wie selbstverständlich: „Natürlich nicht.“
 

Makoto wurde rot um die Nase und kratzte sich an der Wange, während Rei seine Brille hochschob. Rin bekam die Unterhaltung am Rande mit und konnte sich den Grund denken, weswegen Makoto und Haru alleine oben schlafen würden, ob dessen er ebenfalls rot wurde. Sousuke beobachtete den Hai und müsste leicht lächeln, als er sich seinen Teil dachte und zugeben musste, dass er es süß fand, wie der andere sich verhielt, obwohl sie doch selber schon einiges gemacht hatten.

Wenn sie an diesem Abend wieder ‚Das Erste Mal‘ spielen würden, würden sie beide wohl auch zumindest angetrunken werden.
 

Offenbar hatten alle, außer Nagisa, diese subtile Aussage verstanden, welcher nun fragte: „Waruuuum~?“
 

Vielleicht hatte er sie auch verstanden und machte sich auch nur einen Spaß daraus, wer wusste das schon? Makoto ergriff in diesem Augenblick jedenfalls Panik, weil er ahnte, was sein Freund gleich erwidern würde.
 

„Weil ich Bedürfnisse hab und-“, schon als Haru angesetzt hatte, war Rin zu ihm geeilt und hielt ihm schnell den Mund zu, bevor weitere Worte diesen verlassen konnten.
 

„Das kannst du dir doch denken“, besah er Nagisa nun mit einem strafenden Blick, bei dem er aber nach wie vor leicht errötet war, woraufhin der Pinguin frech die Zunge herausstreckte.
 

Dieser kleine…Rin ließ Haru wieder los und begann den Blonden zu jagen, der ihn mit einem Kissen abschmiss, während Rei versuchte, die beiden auseinander zu halten und Makoto sich vom Schrecken erholen musste. Haru sah einfach nur zu seinem Freund und lehnte sich schließlich gegen diesen.

Sousuke beobachtete die Szene lächelnd und war glücklich, dass Rin sich so gut mit seinen Freunden verstand, auch wenn ihm in diesem Moment klar wurde, dass er ihn trotzdem für sich haben wollte. Was war das für ein Gefühl? Er wollte, dass der andere glücklich war, aber er brauchte ihn auch an seiner Seite. Langsam aber sicher begann Sousuke zu verstehen, was es war, das er da seit Jahren in sich verschlossen hielt.
 

Später saßen sie im Esszimmer und wussten Makotos Einreden zu würdigen, dass es nicht nur Fisch zum Abendessen gab. Sousuke weigerte sich im Gegensatz zu Haru auch nicht, das Essen des anderen zu sich zu nehmen, auch wenn er für sich behielt, dass er das besser gekonnt hätte. Immerhin wollte er keinen Streit anzetteln und was viel wichtiger war: dass Rin den Abend genießen konnte.

Dieser war wirklich froh, dass seine Schwester diesmal nicht dabei war, denn so konnte er sich entspannen und musste nicht auf sie aufpassen. Wie es auch nicht anders hätte laufen können, hatte Nagisa mal wieder Trinkspiele ausgekramt und so waren sie alle mehr oder weniger gezwungen, mitzumachen.

Rin vermisste sein Kicherwasser, das Nagisa schändlicherweise vergessen hatte, und schmollte deswegen ein bisschen, doch Sousuke schaffte es ihn aufzuheitern, indem er ihm eine ziemlich gute Mischung aus Orangensaft, Amaretto und Cola machte. Makoto und Haru tranken diesmal – selbstverständlich aus einem Glas, aber mit zwei Strohalmen – einen Sex on the Beach, den Rei ihnen zubereitet hatte, der die Aufgabe des Barkeepers gerne für alle übernahm. Lediglich Sousuke hatte sein Glas lieber selbst im Blick, genau wie das von Rin.

Als alle versorgt waren, starteten sie mit Busfahrer, das allen wesentlich mehr zusagte als ‚Freeman‘ und ‚Das erste Mal‘, wobei Makoto Haru nur ein bisschen unter die Arme greifen musste, das er auch wortwörtlich tat, da die beiden schon zu Beginn hintereinander saßen. Der Schwarzhaarige hatte sich geweigert irgendwie anders zu sitzen, weil Makoto laut seiner Aussage ziemlich bequem war, woraufhin keiner weiter nachgefragt und alle es einfach so hingenommen hatten.

Nach 20 Uhr stand der Delfin auf einmal auf und verschwand wortlos in der Küche, woraufhin sich wohl alle fragen mussten, was nun los war.
 

„So viel hat er doch noch gar nicht getrunken“, meinte Sousuke skeptisch, der nicht an die Gewohnheiten des anderen gewöhnt war.
 

„Oh…das ist eigentlich nichts Ungewöhnliches…“, begann Makoto zu erklären, doch da kam Haru auch schon wieder zurück und der Orca seufzte.
 

Haru ließ sich wieder vor ihm nieder und knabberte an einer scheinbar rohen Makrele, die er einfach im Ganzen aus dem Kühlschrank genommen hatte und nun, nach einem Blick in die Runde, weiter zu verspeisen begann. Man konnte Makoto ansehen, dass er aufgegeben hatte, irgendwas dazu zu sagen und sich seinem Schicksal ergeben hatte.

Sousuke sah ein wenig verstört aus, woraufhin ihm Rin eine Hand auf die Schulter legte.
 

„Daran gewöhnt man sich“, flüsterte er ihm ins Ohr und lächelte ihn dann an, was tatsächlich half, diese leicht verstörende Erfahrung zu überleben.
 

„Wenn du das sagst“, grinste Sousuke und nippte an seiner Kirschcola-Vodka Mischung, die ihn ziemlich an zwei Abende zuvor erinnerte.
 

Ein paar Stunden später waren alle guter Stimmung, auch wenn Nagisa es wieder übertreiben musste. Wie eigentlich jedes Mal, wickelte er Rei in Decken ein, der diesmal aber protestierte, da er noch nicht so betrunken war, als dass er einfach so mitspielen würde.
 

„Hab dich nicht so, Rei-chan~“, setzte sich der Blonde auf den Decken-Schmetterlings-Rei, dem er auf die Nase stupste und diese dann küsste.
 

Daraufhin war dieser auch still und ließ die weitere Prozedur mit sich machen, die ihm genaugenommen auch Freunde bereitete, er aber meist nur einen Stock im Arsch hatte, der ihm das Zulassen dieser meist erschwerte.

Makoto und Haru saßen noch immer auf ihrem Platz, doch der Kleinere hing wieder auf seinem Freund, den er genüsslich küsste. Makoto genoss das nicht ganz so sehr, wie er es gerne wollte und man konnte ein „Du schmeckst nach Fisch“ zwischen den ganzen Küssen durchhören.

Rin war kurz auf dem Klo gewesen und bahnte sich dann seinen Weg durchs Zimmer, wobei er fast gestolpert wäre, aber nicht, weil sein Gleichgewichtssinn schon so schlecht war – gut, vielleicht ein bisschen – sondern weil Nagisa alles Mögliche auf dem Boden verstreut hatte, unter anderem eine Schlafmaske.

Sousuke beobachtete die Szenerie schon eine Weile stillschweigend und blickte dann zu seinem besten Freund nach oben, als dieser bei ihm angekommen war und sich setze.
 

„Sag mal…sind hier eigentlich alle schwul?“, fragte er diesen, vor allem wegen Nagisas Kuss auf Reis Nase, Makoto und Haru waren immerhin schon länger zusammen.
 

„Warum fragst du?“, stammelte Rin leicht rot und griff nach seinem Glas.
 

Auch die anderen waren bei dieser Frage Ohr geworden.
 

„Genaugenommen bin ich nicht schwul“, machte sich Makoto bemerkbar, der es schaffte, Haru für ein paar Sekunden von seinen Lippen zu bekommen.
 

„Achso?“, kam es ein bisschen ungläubig von Rin.
 

„Ich bin bi“, lächelte der Orca unschuldig, aber von Alkohol und Scham geröteten Wangen. „Und Haru mag eigentlich nur Wasser…und anscheinend mich.“
 

Haru schaute daraufhin böse und küsste ihn wieder, diesmal ziemlich besitzergreifend, wobei er den Kopf des Größeren mit den Händen fixierte. Wohl um seinen Standpunkt klarzumachen, dass er Makoro wirklich sehr mochte, aber auch, um die momentan nicht vorhandene weibliche Konkurrenz zu verscheuchen.

Sousuke war sich nicht ganz bewusst gewesen, was er mit dieser, eigentlich nur an Rin gerichteten Frage, ausgelöst hatte und wandte seinen Blick ein bisschen verstört von dem Wal-Delfin Paar ab.
 

„Mir ist das Geschlecht eigentlich egal…“, legte Nagisa einen Finger nachdenklich an seinen Mund und lächelte dann. „Jeder Mensch hat seine Schönheit, ne Rei-chan?“
 

„Finde ich auch“, rückte der Schmetterling seine Brille zurecht, wozu er seinen Arm allerdings erstmal aus der Decke befreien musste.
 

„Okay, was hab ich verpasst?“, schaute Rin wieder verdattert zu den beiden.
 

„Ach nichts~“, tanzte Nagisa durch den Raum – so gut das möglich war zwischen seinem Chaos und der MakoHaru Fusion – wobei er mit seinen Flügelchen flatterte, die viel zu klein zum Fliegen waren. Aber dafür hatte er ja seinen Schmetterling.
 

Besagte Fusion landete, kaum dass Rin sich beruhigt, sich seinen Teil gedacht und sein Glas schneller als geplant geleert hatte, auf dem niedrigen Tisch. Haru wurde zwischen die Platte und seinen größeren und schwereren Freund gepinnt, schien das aber sichtlich zu genießen. Rin war wegen des Geräusches aufgeschreckt geworden und hatte sich reflexartig an den größeren Hai geklammert, der erst noch zu Makoto und Haru, nun zum Kleineren sah.

Als der Schreck überwunden war, wollte Rin aber noch immer nicht loslassen, da seine beiden viel zu notgeilen Freunde ihn daran erinnerten, wie sehr er Sousukes Nähe bereits jetzt vermisste, bzw. wie sich ihre momentane Berührung auf seinen Körper auswirkte, der viel zu sensibel auf Sousuke reagierte.

In einem scheinbar unbeobachteten Moment, als Sousuke sein Glas abstellte, kletterte Rin schließlich auf dessen Schoß, sah ihm in die Augen, als er sein Kinn fixierte und schloss sie dann als sie sich küssten.

Wenig später ließ Makoto dann von Haru ab, der scheinbar erst vor kurzem realisiert hatte, was er überhaupt tat und vor allem wo, während der Kleinere mit roten Wangen zur Seite blickte und die beiden Haie entdeckte, die sich auch nicht viel besser verhielten. Makoto folgte dem Blick und wurde dann noch röter als zuvor.

Auch Nagisas Aufmerksamkeit galt den beiden, die er etwa im gleichen Moment wie der Orca entdeckte und daraufhin gut gelaunt rief: „Schnapp ihn dir, Shark-Boy!“
 

Rin war in diesem Moment viel zu glücklich und eingenommen von Sousuke, als dass ihm die Situation großartig peinlich gewesen wäre, trotzdem störte ihn der Zuruf des Pinguins, dem er einfach den Mittelfinger zeigte, während er Sousuke küsst weiter leidenschaftlich küsste und dabei leicht lächelte.

Der Walhai war ein wenig überfordert, ließ aber alles mit sich machen, denn es war immerhin Rin, der das mit ihm anstellte. Einen anderen oder eine andere hätte er ohnehin schon längst von sich

gestoßen.

Rei versuchte inzwischen Nagisa zurück zu halten, damit er Rin nicht noch mehr anfeuerte, oder die beiden Haie noch mehr in ihrer Zweisamkeit störte. Das gelang ihm auch, indem er den Pinguin unter seiner Decke gefangen nahm und ihn kuschelte, woraufhin der Kleinere glücklich kicherte.
 

„Siehst du, deswegen hab ich dir gesagt, dass er kein Problem damit haben wird“, drehte Haru den Kopf nach oben zu Makoto und machte keine Anstalten, sich vom Tisch zu bewegen.
 

„Na schön…du hast gewonnen“, ergab sich Makoto lächelnd.
 

Bereits bevor Rin von selbst gemerkt hatte, dass sie zusammen waren, hatten die beiden schon debattiert, ob Rin nicht vielleicht schwul wäre. Haru hatte fest darauf bestanden, während Makoto es angezweifelt hatte. Das war auch der Grund gewesen, weswegen sie es ihm nicht sofort gesagt hatten, nachdem er aus Australien zurückgekommen und sie sich wieder angefreundet hatten.

Um sich von Sousuke und Rin abzulenken, weil der Delfin zwar Genugtuung empfand, dass er rechtbehalten hatte, den Walhai aber nach wie vor nicht mochte, umschlang er Makotos Hals wieder mit seinen Händen. Dieser zog ihn zu sich nach oben, wo sich ihre Lippen wie automatisch zu einem Kuss verbanden.
 

„Du schmeckst immer noch ein bisschen nach Fisch“, bemerkte Makoto lächelnd.
 

„…wenn du es so sehr hassen würdest, würdest du dich nicht so über mich hermachen“, setzte Haru entgegen.
 

„Das stimmt allerdings~“, gab der Größere seinem Freund recht, indem er ihn erneut küsste.
 

Nach dieser Aktion war Rin ein wenig peinlich berührt, doch gleichermaßen glücklich, weil Sousuke ihn selbst in Anwesenheit anderer küsste. Das war ein gutes Zeichen, oder?

Von diesen Sorgen wusste der Walhai nichts, war noch ein wenig benebelt von Rins Küssen und nahm dann wieder sein Glas in die Hand, fixierte den Kleineren aber mit der anderen, dass er auch nicht von ihm herunter steigen würde.

Der Hai schaute sich im Zimmer um, doch die anderen hatten das Interesse schon lange wieder verloren, was ganz gut war, da er nicht so darauf stand, beobachtet zu werden. Nagisa und Rei konnten nicht zu zweit durch das Esszimmer flattern, da es zu klein war, weswegen sie sich nun über den Boden rollten und dabei eine einheitliche Deckenrolle bildeten, die viel zu glücklich gluckste.

Makoto und Haru saßen aufeinander und tranken ihren dritten Sex on the Beach durch die Strohhalme, wobei Makoto das Gals hielt.

Als er es absetzte und Sousuke im gleichen Moment sein nun leeres Glas, trafen sich die Blicke des Walhais und des Delfins. Rin bemerkte das und zog Sousukes Gesicht schnell wieder zu sich, um ihn zu küssen, doch Makoto war nicht schnell genug gewesen.

Haru war in diesem Moment zu nicht-erregt, als dass er sich jetzt nicht stumm in Form eines allessagenden Blicks bei seinem Freund beschweren würde.
 

„Warum findest du es denn jetzt schlimm, wenn die beiden sich küssen?“, wollte der Größere wissen, der wusste, dass es nicht daran lag, dass sie beide (mehr oder weniger) Männer waren.
 

„Yamazaki tut Rin nicht gut“, murmelte Haru, der sich wirklich Sorgen um Rin zu machen schien.
 

Makoto wollte ihn beruhigen und sah das eindeutig anders, weswegen er nun an die Vernunft des Kleineren zu appellieren versuchte: „Hm…ich denke aber schon. Er sieht viel glücklicher aus…außerdem ist es doch seine Sache, was er mit wem macht…“
 

„Schon…aber nicht mit dem“, zeigte der Delfin zumindest ein klein wenig Einsicht.
 

„Haru…“, seufzte Makoto, der das an dieser Stelle nicht weiter erörtern wollte und gab für den Abend auf.
 

Haru kuschelte sich an ihn, indem er den Größeren, so gut es ihm möglich war, an sich drückte, woraufhin sich dessen Laune augenblicklich wieder hob, er aber auch merkte, dass der Kleinere langsam betrunken wurde.

Woran er das merkte? Keine zehn Sekunden später, zog sich Haru auch schon aus und versuchte das Gleiche bei ihm. Wenn sie das tun würden, dass ganz bestimmt nicht hier, auch wenn die Aktion auf dem Tisch anderes gesprochen haben mochte. Wenn Makoto bei Verstand war, würde er so etwas nicht zulassen, nur leider schaffte Haru es manchmal, sehr überzeugend zu sein, selbst wenn sich andere ihm Raum befanden.

Sich so sehr gehen zu lassen, wollte der Orca aber nicht noch einmal riskieren, weswegen er beschloss, mit seinem Freund nach oben zu gehen, der schon nicht mehr im Stande war, selber zu gehen, oder es schlichtweg nicht wollte.

So blieb Makoto nichts anderes übrig, als mitsamt Haru aufzustehen und ihn dann in dieser Pose nach oben zu tragen, nachdem er den anderen eine gute Nacht gewünscht hatte und von Sousuke ein bisschen mitleidig betrachtet worden war. Nagisa und Rei waren zu betrunken und glücklich, als dass sie der Szene großartig Beachtung geschenkt hätten und Rin zu peinlich berührt davon und von seinem eigenen Verhalten, als dass er sie kommentiert hätte.

Keine halbe Stunde später beschlossen auch die restlichen vier sich schlafen zu legen. ‚Fallen‘ wäre in Nagisas und Reis Fall die bessere Bezeichnung, da die beiden auf ihre Futons fielen, sobald sie das Wohnzimmer betraten. Dabei lag der Pinguin halb auf dem Schmetterling, welcher die Decke, welche sie aus dem Esszimmer mitgebracht hatten, einfach über sie zog und einschlief.
 

„Oh man…die haben auch ein bisschen übertrieben“, murmelte Rin, lächelte aber, als er über den Haufen stieg, um zu seinem Futon zu gelangen.
 

Sousuke folgte ihm schweigen und zog dann, ohne groß zu überlegen, seinen Futon näher an Rin heran. Dass seien Aktion Fragen aufwerfen würde, war ihm entweder egal, oder er war sich dessen nicht bewusst.
 

„Was tust du da?“, wurde der Hai leicht rot, da er schon mit seinem angetrunkenen Verstand dachte, dass der Größere vorhatte, mit ihm zu schlafen.
 

Dass dessen Intentionen vollkommenen anderer Natur waren, verriet seine Antwort jedoch: „…so wie früher, da haben wir das doch auch so gemacht.“
 

Natürlich erinnerte sich Rin daran, dass als sie bei einander übernachtet hatten, sie immer nah beieinander geschlafen und sich auch oft bei den Händen gehalten hatten. Ein bisschen amüsiert von seiner vollkommen falschen Vermutung, aber auch gerührt von Sousukes Sentimentalität, legte er sich rasch neben diesen, nachdem er sich seiner Hose entledigt hatte.
 

„Gute Nacht“, murmelte Sousuke leise, als er seine Hand ausstreckte.
 

Rin ergriff diese natürlich und rückte dann noch ein wenig näher zum anderen, bevor er erwiderte: „Schlaf gut.“
 

Erschöpft, aber auch glücklich, schliefen beide bald ein, doch ganz so ruhig war der Hai am nächsten Morgen nicht mehr, da es ihm im nüchternen Zustand doch peinlich war, was er vor seinen Freunden getan hatte. Sousuke jedoch beruhigte ihn und meinte, dass das schon nicht so schlimm wäre, weil die anderen auch betrunken gewesen waren und ebenfalls ziemlich viel angestellt hatten. Das half ein wenig, doch der Hai fühlte sich trotzdem noch ein bisschen aufgewühlt, als sie am Frühstückstisch saßen.

Sousuke schienen die Ereignisse des Vortags augenscheinlich nichts auszumachen, doch insgeheim fand er es eigentlich ganz gut, dass er vor den anderen mal ein bisschen sein Revier markieren konnte, vor allem vor Haru.

Seine Zukunftsängste konnte er, so gut sich Rins Küsse und dessen Nähe auch anfühlten, jedoch nicht ganz verdrängen. Bereits als er das erste Mal wieder geschwommen war, hatte er gemerkt, dass es nicht wie vorher war und dass es das wahrscheinlich nie wieder sein würde, auch wenn seine Schulter heilen würde. Das wollte er Rin aber nicht sagen, da er die Hoffnung hatte, sein Bauchgefühl würde ihn täuschen, doch das tat es eigentlich nie. Außerdem wollte er diesem keine zusätzlichen Sorgen breiten, da der Kleinere wie er wusste, bereits genug um die Ohren hatte. Wenn er den kleinen Rest ihres gemeinsamen letzten Schuljahres an dessen Seite genießen konnte, war ihm das schon viel Wert. Dass ihn das für die Zukunft, die er wahrscheinlich alleine und ohne Orientierung in jeglichem Sinn bestreiten würde, befriedigte, wäre jedoch gelogen. Er wusste, dass er Rin brauchte und ohne diesen nicht leben konnte, doch wenn er dem anderen mit seiner Existent im Weg stehen würde, gab es wohl keinen anderen Weg als aus dessen Leben zu verschwinden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück