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Elbenland

von

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7. Ein Abenteuer beginnt

7. Ein Abenteuer beginnt
 

Alex wachte auf. Sie fühlte sich erst ein wenig müde, aber dann dachte sie an den heutigen Abend und das machte sie ein wenig munterer. Sie streckte sich und gähnte herzhaft. Plötzlich wurde ihre Zimmertür aufgerissen.

"Du bist noch im Bett?! Jetzt aber schnell heraus mit dir!!", sagte Martha und öffnete den Vorhang worauf viel Licht in das Zimmer flutete. "Schön ist es heute", meinte die Mutter, "jetzt steh schon auf. Mach, dass du fertig wirst. In 10 Minuten gibt es Frühstück."

"Bin schon am aufstehen", meinte Alex. Sie wollte heute, bis auf den Abend, das Mädchen sein, das sich ihre Mutter wünschte. Aber nur heute. Länger würde sie das nicht durchhalten. Sie rappelte sich auf und kroch aus dem Bett. Viel lieber würde sie jedoch noch liegen bleiben. Ihre Mutter verschwand wieder aus dem Zimmer und Alex begann sich das Kleid anzuziehen. Meistens hatte ihr ihre Mutter dabei geholfen aber die war ja schon gegangen. Doch das Kleid anzuziehen bereitete Alex keine großen Mühen. Schnell war sie hineingeschlüpft und lief hinunter in den Speisesaal. Ein herrliches Frühstück wartete dort auf sie. Alex aß sehr viel diesen Morgen.

Felagund hatte anscheinend seinen Mund gehalten und Martha nichts erzählt, weil sie ganz normal wirkte. Doch der Tag wollte nicht zu Ende gehen. Alex machte es langsam nervös, doch sie versuchte auch beim Mittagessen sich nichts anmerken zu lassen. Am Nachmittag war sie wieder in ihr Zimmer verschwunden und stand auf dem Balkon. Ganz klein sah sie das ferne Meer, wo sie unbedingt hinwollte. Doch wie? Ihre Mutter hatte es ihr verboten. Sie musste am Königshof bleiben. Die Leute, die am Meer lebten waren Martha nicht sehr lieb. Sie erzählten sich oft Geschichten über ein Land hinter dem Meer, und das hatte Alex sehr fasziniert. Doch genau deshalb wollte Martha Alex nicht zum Meer lassen. Alex glaubte das zumindest. Sie glaubte Martha hätte Angst, dass sie wegfahren würde. Vielleicht würde sie das sogar tun. Das wusste sie nicht so genau. Alex stellte sich ein Land hinter dem Meer vor. Mit anderen Wesen in den Wäldern und anderen Bewohnern. Vielleicht gab es dort auch Elben. Niemand war bisher von einer Seefahrt, die von der Insel wegging wieder zurückgekommen und Alex begriff nicht warum. War das andere Land so schön oder war es so gefährlich auf der See?

Martha öffnete leise die Tür. "Alexandra?", fragte sie, "da du heute so gut gelaunt bist habe ich den Lehrer kommen lassen."

"Welchen Lehrer?", fragte Alex, man konnte den genervten Unterton in ihrer Stimme nicht überhören.

"Ach, du weißt schon", meinte Martha. Ja, Alex wusste welchen sie meinte. Dieser Lehrer war einer, der ihr beibrachte, wie sich eine Prinzessin benehmen sollte. Sie hasste ihn. Er war außerdem sehr streng. Sie musste richtig essen, richtig gehen, richtige Eigenschaften einer und richtige Freizeitbeschäftigungen einer Prinzessin lernen. Zu den Freizeitbeschäftigungen zählten alle Dinge, die Alex mochte NICHT dazu. Da gab es zum Beispiel das Tanzen. Sich vollkommen dem Mann zu unterwerfen, das konnte sie nicht ausstehen. Oder irgendwelche Spaziergänge auf WEGEN zu machen, die vollkommen langweilig waren. Diese Wege lagen abseits eines Waldes, der noch wild war. Er ging meistens gar nicht durch einen Wald sondern über Ebenen.

Alex kochte vor Wut. "Warum ausgerechnet heute?!", dachte sie sich.

"Wie lange?", fragte Alex, in einem sichtlich langweiligen Ton.

"Bis zum Abendessen", meinte Martha. Jetzt drohte sie vollkommen zu zerplatzen. BIS ZUM ABENDESSEN? Das waren über 5 Stunden. Wie sollte sie es mit diesem Lehrer so lange aushalten? Es war nicht zum Glauben für Alex. Ihre Mutter wollte sie nicht verstehen. Tafia hatte solch einen Unterricht schon seit vielen Jahren nicht mehr und sie, Alex, musste ihn immer noch aushalten.

Widerwillig folgte sie ihrer Mutter in die Halle. Ihre Augen suchten einen Fluchtweg und auch ihr Gehirn arbeitete sehr hart an einem Fluchtplan.

Plötzlich tauchte Felagund auf. Er kreuzte ihren Weg und Alex sah ihn flehend an. Felagund bemerkte diesen Blick und wusste sofort, was los war. Geschickt "entführte" er Alex aus den Fängen ihrer Mutter. Diese bemerkte das nicht einmal sofort und Felagund ging mit Alex nach draußen.

Die beiden brauchten sich nichts zu sagen. Felagund wusste, was los war und Alex wusste, dass Felagund ihr "Danke" schon erhalten hatte. Mit Körpersprache, versteht sich. Sie setzten sich in den hintersten Teil des Gartens, damit sie Martha nicht so schnell finden würde und saßen dort schweigend nebeneinander. Alex lehnte sich an ihren Vater. Sie fühlte sich wohl in seinen Armen. Der Wind strich ihnen durch die Haare. So verweilten sie einige Stunden. Hin und wieder hörten sie Martha fluchen, worauf ihnen ein kleines Lächeln über die Lippen huschte.

Langsam wurde es kühler um sie herum. Der Wind lies Alex ein bisschen frösteln. Sie kuschelte sich eng an ihren Vater. Die Sonne stand schon sehr tief und die Abende waren kühl. Es wurde langsam Herbst. Doch noch hatten sich die Blätter nicht gefärbt. Sie hingen noch alle an den Bäumen und waren grün. Der Wind flüsterte durch die Blätter. Alex schloss die Augen. Sie hörte dem Wind zu, was er erzählte. Er schien irgendwie unruhig zu sein. Wollte er sie vor etwas warnen? Etwa von ihrem Vorhaben heute Abend? Nein, jetzt durfte sie nicht mehr aufgeben. So weit war sie schon gekommen.

"Es wird langsam Zeit", sagte Felagund. Er redete das erste Mal seit vielen Stunden. Alex nickte und die beiden standen auf. Langsam gingen sie zum Palast zurück. Alex versuchte, nachdem sie sich von ihrem Vater getrennt hatte, möglichst leise in ihr Zimmer zu gehen um nicht von ihrer Mutter entdeckt zu werden. Das schaffte sie auch. Sie schlüpfte aus ihrem Kleid und zog wieder ihre Hose, ein T-Shirt und ihren Mantel an, schlüpfte in Stiefel und ging ebenso leise wieder vor die Tore, wo sie sich mit ihrem Vater traf.

"Da bist du ja", sagte Felagund. Er sah seine Tochter ernst an. "Sebastian wartete schon hinten beim Stall", meinte er. Alex nickte. So ernst hatte sie ihren Vater noch nie erlebt. Sie folgte ihm. Er ging nicht zum Stall des Königshofes, wie Alex es vermutet hatte. Doch schnell sah sie einen Stall, doch diesen hatte sie noch nie gesehen. Na ja, sie war auch noch nie hier gewesen. Der Stall war eigentlich recht klein. Er war aus Holz gebaut und sah so aus, als ob er nicht besonders fest war. Alex schaute ihren Vater schief an, doch der gab ihr nur still zu verstehen: "Du wirst schon sehen."

Vor der hölzernen Tür stand auch schon Sebastian und wartete. Die Sonne war bereits untergegangen und deshalb sah man immer weniger. Doch noch war es nicht besonders dunkel. Sebastian begrüßte Alex herzlich und dann öffnete Felagund das Tor des Stalles. Alex traute ihren Augen nicht. Die Pferde waren unheimlich schön. Obwohl nicht mehr viel Licht eindrang glänzte das Fell der Tiere. Sie waren stark und schienen sehr robust. Neben den meisten Pferden standen schon Elben. Sie neigten ihren Kopf vor Felagund.

"Ach, hört auf damit! Wir sind unter uns", sagte er worauf die Männer ihre Köpfe wieder hoben. Es waren wirklich nur Männer. Alex enttäuschte das ein bisschen, doch sie hatte sich nicht wirklich Hoffnungen gemacht, auf eine Frau zu treffen.

"Kommt!", sagte Felagund zu Sebastian und Alex. Er führte sie in den hintersten Teil des Stalles. Dort standen noch ungefähr 5 Pferde. Sie waren ebenso schön wie die bei denen die anderen standen. Aber eines stach Alex besonders ins Auge. Es war rabenschwarz und hatte einen sehr selbstbewussten Blick. Alex konnte sich nicht von ihm losreißen.

"Ihr dürfte euch hier eines aussuchen. Sie werden euch tragen", sagte Felagund. Das hatte Alex gehofft. "Ich nehme das hier!", sagte sie und zeigte auf das Pferd, das sie so faszinierte. Augenblicklich kehrte Stille ein. Selbst Felagund hielt inne. Alle schauten erst sie und dann Felagund verblüfft an. "Was ist los?", fragte Alex.

"Nun ja", antwortete Felagund nach einiger Zeit, "dieses Pferd lässt niemanden an sich heran. Nur ich habe es schon einmal geschafft. Aber jetzt lässt es auch mich nicht mehr an sich heran."

Nun wandte sich der Blick aller im Raum Anwesender wieder Alex zu. Was würde sie jetzt tun? Würde sie versuchen an das Pferd heranzukommen oder würde sie ein anderes Pferd nehmen? Alex überlegte kurz, doch schnell wurde ihr Blick sehr selbstbewusst und sie ging langsam auf das schwarze Pferd zu. Es war ganz still. Die Szene wurde von allen genauestens beobachtet. Alex kam dem Pferd immer näher und die beiden schauten sich lange an. Schritt für Schritt machte Alex vorwärts. Sie war jetzt schon sehr nahe gekommen. Das Pferd wurde ein bisschen nervös, und so blieb Alex ein bisschen stehen. Als das Tier wieder ruhig geworden war, streckte Alex ihre Hand aus und ging wieder ein Stückchen näher. Nur mehr 1½ Meter trennten sie beiden. Das Pferd hatte nun seine Angst überwunden und schaute Alex neugierig an. Alex berührte nun sie kalte Schnauze des Tieres und schließlich begann sie es zu streicheln. Das Tier ließ es zu und Alex kam noch ein wenig näher. Sie stand nun neben dem Pferd schwang sich auf den Rücken des Tieres. Es zuckte nicht einmal und alle sahen Alex erstaunt an. Alex war zufrieden.

"Reitest du immer ohne Sattel?", fragte einer der Elben.

"Am Anfang bin ich noch mit geritten aber jetzt brauche ich ihn nicht mehr", meinte Alex. "Kann mir jemand ein Zaumzeug geben?", fragte sie. Daraufhin verschwand einer der Elben in einer Kammer und kam kurz darauf wieder zurück. Er warf ihr ein Zaumzeug zu und obwohl Alex schon oben auf dem Pferd saß schaffte sie es, dem Tier das Zaumzeug anzulegen. "So, ich bin fertig", meinte sie und schaute in die Runde, "ich glaube, du solltest dir ein Pferd aussuchen, Sebastian."

Dieser löste sich erst jetzt aus seiner Starre und nickte nur. Er schaute sich die anderen Pferde an und entschloss sich für ein schwarz-weiß geflecktes Pferd. Dieses war schon gesattelt und so konnte der Trupp los reiten. Nun stiegen auch die anderen Elben schnell in ihre Sattel.

"So, ich wünsche euch viel Vergnügen bei eurem Vorhaben, fangt nur keinen Krieg an, ja?", sagte Felagund. "Ja, ja, nur eine Schlacht", meinte Alex und grinste ihren Vater an. "Folgt mir!", sagte sie schließlich und ritt hinaus in die Dämmerung. Hinter ihr ritt Sebastian und dann Folgten die anderen Elben. Felagund schaute ihnen nach. Er hatte irgendwie ein sehr ungutes Gefühl. Besorgt ging er wieder ins Schloss zurück. Hatte er das Richtige getan?
 


 

Kommentar: so, ein weiterer Teil fertig, puh! Der war ja auch nicht unglaublich spannend aber die nächsten werden es in sich haben. Das ist doch irgendwie logisch, oder? Na ja, ihr werdet es schon sehen...^^ Alex Beziehung zu ihrem Vater hab ich absichtlich so genau geschildert. Sie mag ihren Vater wirklich sehr gern, wie ihr ja gesehen habt. Bis zum nächsten Mal.

bad_lover



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-02-15T16:33:00+00:00 15.02.2004 17:33
Hallöchen Süße! Hier bin ich! Wie geht's denn so? Ich hoffe doch gut! ^^
Nun mal zum Kapitel!
Wirklich super! Richtig schön, auch wenn ich Alexs Mutter und ihre Schwester ABSULUT NICHT leiden kann! 1.Sind sie so richtige Zicken! 2. Haben sie absolut kein Gefühl für die Natur und die Freiheit in sich! 3.Total amgemäkelt, ekelhaft und, wie soll ich es ausdrücken, vielleicht noch hinterhältig! Sie verstehen Alex einfach nicht, dabei müsste ein Mutter doch Verständnis für jedes ihrer Kinder haben, egal ob die eine nun genauso eine Zicke wie deren Geschwister ist! *knurr* *nörgel*
Na ja, trotzdem fand ich das Kapitel echt klasse, richtig sahnig! ^^
bye,bye
H.D.L.
deine Tearless


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