Zum Inhalt der Seite

Elbenland

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

12. Ein schreckliches Resultat

12. Ein schreckliches Resultat
 

Stille lag über dem Schlachtfeld. Nur mehr selten hoben und senkten sich die Brustkörper der Elben, sie gaben kaum noch Lebenszeichen von sich.

Voller Schrecken betrachtete Lucy das Schlachtfeld. Blitzschnell drehte sie sich wieder um und rannte in die Stadt. Auf dem Weg dorthin traf sie viele ihrer Freunde, die Tiere. Aber sie drehte sich nicht ein einziges Mal nach ihnen um. So etwas Schreckliches hatte sie noch nie gesehen! Elben lagen am Boden. In ihren Rücken und Seiten klafften Wunden. Es sah nicht gut für sie aus!

Keuchend kam Lucy im nächsten Ort an. So schnell sie noch konnte lief sie in das nächste Haus. Vor ihr standen zwei jüngere Elben, die sie ein wenig überrascht ansahen.

"Es tut mir Leid, wenn ich sie störe, aber dort hinten im Wald...", begann Lucy.

Die Miene des Elben verfinsterte sich.

"Die Prinzessin ist dort hinein geritten", murmelte er.

"Dort auf der Lichtung liegen ein Haufen verwundeter Elben. Sie sehen nicht gut aus. Ich tippe mal auf Giftpfeile", schloss Lucy.

Der Elb erschrak.

"Komm mit!", sagte er.

Zusammen stapften sie in den Ort hinein. Der Elb führte Lucy zu einem kleineren Haus. Sie betraten es. Lucy befand sich nun in einem Raum voller Mittel die sie noch nie gesehen hatte. Der Elb wechselte ein paar Worte mit der jungen Frau, die hinter einer Art Theke saß. Die Frau erschrak, als sie von den verletzten Elben holte.

"Komm bitte mit, Mädchen", sagte sie, "und sie trommeln bitte ein paar Leute zusammen. Wir brauchen so viele Helfer wie möglich!!"

Sie verschwand durch eine Hintertür und Lucy musste sich beeilen um sie nicht zu verlieren. In ihrem Kopf wühlten viele Gedanken.

"Wie war das möglich? Wer würde es wagen, die Prinzessin lebensbedrohlich zu verletzten? Oder war es möglich, dass doch etwas an der alten Erzählung von dem Bewohner eines Hauses auf einer Lichtung wahr war?"

Ihr wurde leicht schwindelig. Plötzlich befand sie sich wieder im Dunkeln.

"Kommst du?", drängte sie die junge Elbin. Sie wartete schon auf Lucy. Ihre Stimme klang beruhigend und Lucy dachte gar nicht mehr daran, ihr nicht zu folgen. Zusammen gingen die beiden einen dunklen Gang entlang. Immer wieder zweigten kleine Türen ab, doch sie gingen strikt den geraden gang weiter. Schließlich mündete er in einer Kammer, in der Pferde standen. Aber es waren auch hier wieder viele Fläschchen und Sachen, die Lucy noch nie gesehen hatte.

Ein Stadtleben war Lucy überhaupt recht fremd. Sie war in einem kleinen Häuschen mitten im Wald aufgewachsen und kannte die meisten Sachen, die in einer Stadt üblich waren, gar nicht. Sie wollte es eigentlich auch gar nicht so genau wissen. Ihre Freunde waren die Tiere. Sie hatte nicht viel Kontakt zu anderen Elben. Sie lebte nur mit ihren Eltern zusammen, seit sie denken konnte.

Die junge Elbin packte hektisch Fläschchen, Mittelchen und Sachen, die Lucy fremd waren, in einen Beutel. Sie hängte sich diesen um und ging zu den Pferden hin. Sie band 2 Pferde los. Ein Zügel hielt sie Lucy hin.

"Komm mit mir und zeig mir den Weg, damit ich helfen kann, denen die es dringend brauchen", sagte sie.

Lucy nahm die Zügel in die Hand und schwang sich auf den Rücken des Pferdes. Sie fühlte sich wieder sicher. Bei ihrem Haus hatten sie und ihre Familie ebenfalls Pferde und sie konnte sehr gut reiten.

Die Elbin war inzwischen auch auf ihr Pferd gestiegen und ritt aus der Kammer hinaus ins Freie. Lucy folgte ihr. Draußen standen schon eine Gruppe Elben.

"Du weißt, wo die Lichtung liegt, auf die die Prinzessin geritten ist?", fragte die Elbin.

Der Angesprochene nickte.

"Gut, ich werde mit dem Mädchen vorreiten. Sie wird mir den Weg zeigen und ihr kommt bitte sofort nach. Ich brauche soviel Hilfe, wie ich bekommen kann!"

Die Elbin, die anscheinend eine Heilerin war, sah Lucy ernst an. Diese verstand. Sie ließ ihr Pferd antraben. Die Elbin folgte ihr.

"Schneller!!", forderte die Heilerin, "jede Sekund kann zählen."

Im schnellen Galopp ritten die beiden in die Dunkelheit hinein. Lucys Haare wehten im Wind. Der Wind ließ ihre Augen leicht tränen. Trotzdem bemühte sie sich den richtigen Weg zu sehen. Es war schon sehr dunkel geworden. Doch Lucys Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit und so hatte sie wieder das Gefühl sicher durch die Nacht reiten zu können.
 

Nach kurzer Zeit waren sie auch schon auf der Lichtung angekommen. Erst jetzt sah Lucy das gesamte Ausmaß des Kampfes, der anscheinend statt gefunden hatte. Die Elben waren sehr schwer verwundet. Lucy glaubte nicht, dass noch irgendeiner lebte. Überall Pfeile und Schwerter, ein Meer an Blut und auch andere, tote Kreaturen, die Lucy noch nie gesehen hatte. Es grauste ihr. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.

Die Heilerin stieg mit einem starren Blick und einem Klos im Hals von ihrem Pferd. So viele stark Verletzte auf einmal hatte sie nicht erwartet. Doch ihren Schock hatte sie schnell wieder überwunden. Sie musste den vielen sterbenden Elben helfen!! Es war ihre Pflicht. Schnell holte sie ihre Tasche, die sie am Sattel befestigt hatte und eilte zu den Elben. Da ihr jeder gleichwertig war verarztete sie gleich den ersten, den sie fand.

Er lag auf dem Bauch. Ein Pfeil steckte in seinem Rücken. Aber er lebte noch. Sie riss ihm sein Gewand vorsichtig auf und sah sich die Stelle an. Der Pfeil steckte nicht tief, aber er war doch deutlich unter der Haut. Rundherum schien es bläulich. Es musste also ein Giftpfeil sein. Vorsichtig versuchte sie den Pfeil herauszubekommen. Es gelang ihr seltsamerweise auch ziemlich leicht. Sofort nahm sie ein kleines Fläschchen heraus und schüttete vorsichtig ein paar Tropfen auf die nun offene Wunde. Nach ein paar Sekunden, sie hatte inzwischen ein Tuch auf dem Boden ausgebreitet, drehte sie ihn um. Die Vorderseite seines Körpers war nicht wirklich verletzt. Ein paar Kratzer waren zu sehen, aber nicht mehr. Vorsichtig strich sie mit ihrer Hand über sein Gesicht. Er zuckte leicht, als sie über eine kleine Wunde fuhr.

"Mädchen?!", rief sie, "pass mal auf den Burschen auf. Nimm die Wasserflasche von meinem Sattel, wasch ihm das Gesicht und gib ihm ein bisschen zu trinken. Dann sollte er sich eigentlich leicht erholen."

Lucy lief zu dem Pferd und tat was sie ihr aufgetragen hatte. Vorsichtig nahm sie einen Lappen, den ihr die Heilerin da gelassen hatte, säuberte das Gesicht und tropfte dem Elben Wasser in den Mund. Dieser schluckte das Wasser so schnell, dass Lucy ihm noch etwas gab. Er tat ihr Leid. "So schwere Verletzungen zu haben ist sicher nicht lustig", dachte sie sich.

Sie kniete sich neben ihn hin. Er schien noch nicht sehr alt zu sein. Sein Gesicht war noch nicht das eines erwachsenen Mannes. Sein braunes Haar war zu einem Zopf zusammengebunden. Es musst schulterlang sein, wäre es offen. Er war von großem Wuchs und hatte eine gute Figur. Vorsichtig fuhr Lucy ihm durch die Haare. Langsam wurde sein schnelles, unregelmäßiges Atmen ruhiger. Er schien sich wirklich gut zu erholen, wie die Heilerin es gesagt hatte. Lucy lächelte.

Inzwischen waren die anderen Elben auf der Lichtung angekommen. Sie meisten waren leicht verschwitzt. Sie mussten den ganzen Weg schnell gelaufen sein. Die Heilerin schaute zu ihnen auf. Nacheinander gingen die Elben zu ihr - und für jeden hatte sie etwas zu erledigen. Es mussten ungefähr 20 Elben sein. Zwei Elben halfen der Heilerin sofort, andere bereiteten etwas vor und wieder andere sahen sich die Wunden der Elben an. Die Vorarbeit wurde schon geleistet und so konnte sich die Heilerin gut auf ihre Aufgaben konzentrieren.

Nacheinander verarztete sie fast alle Elben. Doch bei drei von ihnen war sie machtlos. Sie waren schon tot.

Sie schickte einen Elben auf dem Pferd, auf dem Lucy geritten war, zum Königshaus. Dieser ritt sofort in die Nacht hinein. Lucy bewunderte die Elben. Sie hörten auf jedes einzelne Wort der Heilerin. Sie wagten nicht einmal, ihre Befehle in Frage zustellen. Lucy bewunderte diesen Gehorsam. Ihren Eltern gegenüber war sie nicht so.

"Danke, dass du sofort Alarm geschlagen hast."

Lucy schrak hoch. Sie hatte die Heilerin gar nicht kommen hören.

"Wer würde das nicht tun?", entgegnete sie ein wenig schüchtern. Die Heilerin neigte den Kopf und sagte weiter nichts.

Lucy fiel auf, dass mehrere Elben fehlten. Die Gruppe war kleiner geworden.

"Sie gehen und holen Tragen, damit wir die Elben zu mir bringen können. Dort kann ich noch mehr für sie alle tun", sagte die Heilerin. Sie schien Lucy die Frage aus den Augen abgelesen zu haben.

Lucy nickte. Die Elben, die verwundet wurden, sahen wirklich schlimm aus. Wie sie sie das erste Mal gesehen hatte, hatte sie eigentlich nicht mit so schlimmen Verletzungen gerechnet. Doch offenbar hatte sie sich getäuscht.

"Ich hoffe, es stört dich nicht so sehr, dass ich dein Pferd jemand anderem überlassen habe, aber das musste ich einfach dem Königshaus berichten lassen", meinte sie.

Lucy lächelte und schüttelte den Kopf: "Nein, es macht mir überhaupt nichts aus. Und ich muss außerdem bald zu meinen Eltern zurück. Ich möchte eigentlich nicht mehr in die Stadt zurück. Sicher machen sich meine Eltern schon Sorgen um mich."

"Okay, dann geh ruhig! Ich möchte dich nicht unnötig aufhalten", sagte sie.

Lucy nickte. Mit schnellen Schritten lief sie Richtung Wald.

"Woher kommt dieses Mädchen bloß? Ich hab sie noch nie gesehen", fragte sich die Heilerin.

Sie drehte sich gerade um, als sie einen Schrei hörte. Blitzschnell sah sie in die Richtung. Das Mädchen, das vor kurzem noch neben ihr gestanden und schüchtern gelächelt hatte, war von einem Pfeil getroffen worden und zusammengebrochen.

"Sichert das Gebiet! Nehmt die Waffen der Verletzten! Beeilt euch und seid vorsichtig!"

Die Stimme der Heilerin war laut und hallte über die ganze Lichtung. Die Elben taten sofort, wie es ihnen befohlen worden war. Blitzschnell fassten die nun nicht mehr so zahlreichen Elben die Waffen. Sie konzentrierten sich hauptsächlich auf die Stelle, aus der der Pfeil geschossen worden war.

Ein leises Rascheln kam aus dem Gebüsch. Die Elben spannten ihre Pfeile. Doch das Rascheln wiederholte sich nicht und es kam auch niemand aus dem Gebüsch zum Vorschein.

Die Stimmung entspannte sich ein wenig.

Schnell lief die Heilerin die Heilerin zu Lucy. Diese atmete schwer.

"Ganz ruhig jetzt!", mahnte die Heilerin, "versuche ruhig zu atmen."

Der Pfeil steckte in Lucys rechter Seite.

Die Heilerin sah Lucy ernst an. "Das kann jetzt wehtun", sagte sie, "aber ich muss den Pfeil herausholen."

Lucy nickte. Vorsichtig drehte sie Heilerin Lucys Körper. Die rechte Seite legte sie vorsichtig auf ihre Knie. Vorsichtig fasste sie den Pfeil mit ihrer linken Hand. Die rechte Hand legte sie rund um die Einschussstelle. Ein kurzer Ruck und der Pfeil war heraußen. Ein Zucken ging durch Lucys Körper. Kleine Schweißtropfen lagen auf ihrer Stirn.

Die Heilerin tropfte eine Flüssigkeit auf die Wunde. Lucy kniff die Augen zu. Die Flüssigkeit brannte ungemein.

Nun ließ die Heilerin Lucy wieder ganz auf den Boden sinken. Lucy überkam ein Gefühl der Müdigkeit.

"Schlaf ruhig!", sagte die Heilerin; sie lächelte nun.
 

Kommentar: und schon wieder 2 neue Personen: Lucy und und die heilerin (name im nächsten kapitel). ich mag die beiden ur gern ^-^ mal sehn, was ich mit den beiden noch so anstell *muahaha* keine angst, ich denke nicht, dass sie sterben werden ;P die armen elben tun mir ja alle so leid.. besonders die, die gestoben sind *snief* über lucy kommt noch ein ein ganzes kapitel, da werdet ihr sie noch kennen lernen^^ auch die heilerin wird noch vorkommen. muss mir noch einen namen für sie ausdenken T.T das is immer so schwer....

bad_lover



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-10-31T09:30:36+00:00 31.10.2004 10:30
Hi Katja!
Bin etwa spät, hab es aber leider nicht vorher ins Interent
geschafft! Meine Herbstferien haben gestern begonnen und dauern jetzt eine Woche! ^^ Gott sei dank! Lange hätte ich dass nicht mehr aushalten können! Blöde Schule! *seufz*

Aber das Kapitel war wiedereinmal sehr gut geschrieben, allerdings wurde ja gar nichts von Alex erzählt? Aber na ja, hauptsache sie lebt noch! ^,^'
Diese kleine interessiert mich. Warum lebt sie im Wald, mit ihren Eltern?
Ich bin gespannt, wie du sie nennen willst! Hast du auch schon einen Namen für die Heilerin?

Doch nun sag mal... greifen jetzt wieder diese kleinen ekligen Kohlsalate, also diese Gnome, an? Bitte nicht, diese Viecher hasse ich! Weg mit denen!!! *grrr*
Ich hol jetzt meinen Staubsauger und mach diese Erbsenschädel platt! *muahahaha* ^^'

Nun denn, ich bin gespannt wie es weitergeht und was die Königin Mutter dazu sagen wird... Oh Gott, wenn ich mir das vorstelle! Ich wäre jetzt nicht gern der König, Alex oder einer der Ritter! =^^= Aber ich kann Sterbehilfe leisten!
Also schreib bald weiter!
grüßerle
deine Tearless
knuffelwuffel


Zurück