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Love Letter

von

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Love Letter

1. The Letter

 

Lieber Shikamaru,

 

versteh mich nicht falsch. Das hier ist keine Liebeserklärung, auch wenn es vielleicht danach aussieht. Das bedeutet, du sollst mich nicht suchen, nachdem, du das hier gelesen hast, sondern einfach vergessen. Ich schreibe das hier aus purem Egoismus. Ich schreibe, damit ich dich endlich vergessen und mein Leben wie gewohnt weiterleben kann.

Shikamaru, ich liebe dich. Ich liebe es dir in der Schule beim Schlafen zuzusehen, während ich dich gleichzeitig dafür hasse, dass du trotzdem immer alles weißt. Du hast gar keine Ahnung wie frustrierend das ist. Aber hast du überhaupt eine Ahnung, was du alles erreichen könntest, wenn du dich mal anstrengen würdest? Ich weiß ja, das wäre dir viel zu anstrengend …

Allerdings beobachte ich dich nicht nur während des Unterrichtes. Es gelingt mir einfach nicht, meinen Blick von dir zu lassen, egal ob in der Bibliothek, in der Mensa, auf dem Schulflur oder auf dem Pausenhof. Woran es liegt, weiß ich auch nicht so recht, schließlich siehst du nicht mal besonders gut aus. Das einzige, was vielleicht interessant wäre, ist dein Zopf. Wie gerne würde ich jedes Mal daran ziehen, wenn ich ihn sehe.

Am liebsten aber beobachte ich dich dabei, wie du den Wolken beim Weiterziehen zusiehst. Du hast keine Ahnung, wie süß du dabei aussiehst, mit diesem ewigen verträumten Blick. Ich könnte dir Ewigkeiten beim Faulenzen zusehen.

Ich hoffe, dass sich das schnell wieder legen wird, nachdem ich dir das hier geschrieben habe. Es ist eine Schande, dass ich nicht mehr von die los komme. Dafür verfluche ich dich und mich jeden Tag wieder aufs Neue. Ich habe schon vieles versucht, um dich zu vergessen. Dieser Brief ist meine letzte Hoffnung.

Ja, Shikamaru, ich liebe dich! Ich liebe dich mehr als ich je einen anderen Menschen geliebt habe, dabei wollte ich dich niemals lieben. Ich wollt nie irgendwen lieben, denn die Liebe macht alles kaputt. Sie macht einen Menschen schwach und Schwäche ist das letzte, was ich gebrauchen kann. Darum bitte ich dich, nachdem du diesen Brief gelesen hast, vergiss ihn und schmeiß ihn weg. Mich zu suchen, ist die Anstrengung nicht wert, denn ich weiß genau, dass du mich niemals lieben wirst.

 

In Liebe …

 

 

Nachdenklich betrachtete sie ihren Brief. Wie ein Liebesbrief klang es nicht wirklich, aber es würde reichen müssen. Besser würde sie es so oder so nicht hinbekommen, wie die unzähligen Papierkugeln auf ihrem Teppichboden bewiesen. Ganz davon abgesehen, dass sie sich schon ein wenig besser befühlte. Sie fühlte sich befreiter. Wenn ihr Herz auf nicht langsamer pochte, wenn sie an Shikamaru dachte.

  „Alles zu seiner Zeit“, sprach sie sich selbst Mut zu, ob es half, konnte sie nicht sagen, doch die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt. So oder so würde sie den Brief am morgigen Tag in seinen Spind werfen.

 

Warum sie ihn nicht einfach behielt oder wegwarf und so das Risiko vermied, dass er doch nach ihr suchte? Ganz einfach. Würde jemand anderes ihn finden, wäre ihr Ruf ein für alle Mal vernichtet. Niemand würde sie mehr ernst nehmen, keiner hatte mehr Respekt vor ihr. Das musste sie unter allen Umständen verhindern. So blieb nur noch, ihm den Brief zu geben. Sie glaubte so oder so nicht, dass er nach ihr suchte. Da vertraute sie vollkommen auf seine Faulheit, denn nach einer Frau zu suchen, die ihm einen geheimen Liebesbrief schickte, war ihm viel zu anstrengend. Das wusste sie genau.

 

Zufrieden mit sich und ihrem Brief zog sie aus der Schublade einen Umschlag heraus. Mit sauberen Lettern schrieb sie darauf den Namen „Shikamaru“, bevor sie den Brief hineinschob und den Umschlag verschloss. Ehe sie diesen aber in ihrem Chemiebuch verschwinden ließ, damit bis zum nächsten Morgen, niemand fand, was sie geschrieben hatte, holte sie aus ihrer Schultasche ihren Lieblingslippenstift. Er war von Manhattan und hatte eine weinrote Farbe, die perfekt zu ihrem Hautton passte. Mit dem Lippenstift fuhr sie über ihre Lippen und färbte sie weinrot, bevor sie den Briefumschlag mit einem Kussmund verzierte. Nun war er perfekt und konnte im Chemiebuch versteckt werden …

 
 

~~~

 

Im Gegensatz zu ihrer üblichen Manier war sie ausnahmsweise überpünktlich in der Schule. Nur so konnte sie sicherstellen, dass niemand sie dabei sah, wie sie den Brief in Shikamarus Spind warf. Natürlich hatte sie dies auch während einer Schulstunde tun können, aber das wäre vielleicht zu auffällig gewesen, ganz davon abgesehen, dass sie es sich nicht leisten konnte, noch einen Tadel zu bekommen. Da war es ihr doch lieber früher aufzustehen.

 

Vorsichtig sah sie sich im Flur um, als sie vor Shikamarus Spind angekommen war. Zu ihrem Glück war ihrer ganz in der Nähe, so dass sie ganz einfach vortäuschen konnte, etwas aus ihrem Spind zu holen. Doch das war gar nicht nötig. Zu diesem Zeitpunkt war noch kein Schüler auf den Fluren, der ihr vielleicht gefährlich werden konnte. So schob sie den Brief ohne weitere Zwischenfälle in seinen Spind und machte sich auf die Suche nach einem Plätzchen, wo sie bis zum Schulbeginn verweilen konnte. Sie hatte schließlich einen Ruf zu verlieren, wenn man sie so früh in der Schule entdeckte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Koko_Hekmatyar
2018-07-07T17:29:28+00:00 07.07.2018 19:29
Guter Anfang. Bin schon gespannt auf das nächste Kapitel. XD


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